für Kurt Tucholsky
September bald, die Weihnacht naht.
Da schöpft man aus dem Vollen
und kauft in Dresden in der Tat
den guten Butterstollen.
Man muss sich dieses Feingebäck
ein ganzes Jahr verdienen,
die Butter bleibt im Sommer weg,
desgleichen die Rosinen.
Doch wie er an der Scheibe kaut,
wird unser Sachse furchtbar laut,
er schmeißt den Stollen wieder hin,
darauf ist kein Verlass.
Da ist noch was ganz andres drin,
das passt
wie dies auf das.
Man wählt. Das kommt ja schon mal vor
und ist nicht ungewöhnlich,
so auch in Sachsen. Mancher Tor
nimmt das sogar persönlich,
denn hat er einmal eine Wahl,
wählt er von dreien, vieren
ganz anders als beim letzten Mal.
Wohin soll das noch führen?
Man findet in der Urne glatt
zehn Leute, die diesmal anstatt
nur rechts Demokratie im Sinn.
Der gute Mann wird blass.
Da ist noch was ganz andres drin,
das passt
wie dies auf das.
Der eine von der Polizei
ist Bürger seines Reiches.
das ist dem andern einerlei,
er finde für sich Gleiches.
Der eine schwenkt den Hut zum Hohn
auf Grundgesetz und Recht.
Der andere beschützt ihn schon,
dann geht’s ihm niemals schlecht.
Das dient den Staat? und gibt ihm Schutz?
der Klumpen, der aus Schund und Schmutz,
ganz fröhlich fett sein Doppelkinn –
für die Verfassung Hass.
Da ist noch was ganz andres drin
…
…
Satzspiegel