Goodbye Deutschland

13 05 2019

05:45 – Der Wecker stimmt pünktlich auf die Sekunde das Horst-Wessel-Lied an. Jörg Meuthen dreht sich schlaftrunken zur Wand. Warum er? Warum jetzt? Warum Deutschland?

05:59 – Auf dem Weg ins Bad seiner Berliner Ein-Zimmer-Wohnung stolpert der AfD-Politiker über die Kante seines 1934 sehr preiswert von der Teppichhandlung Abraham Goldmann organisierten Persers. Wieder einmal wollen die Feindmächte das verhindern, was für Deutschland unausweichlich ist. Gleich morgen wird er die Immobilienanzeigen in der links-frühsexualisierten Mainstreampresse studieren, um nicht als Volk ohne Raum zu enden.

06:01 – Wieder einmal hat jemand das Klo nicht abgezogen. Angewidert drückt Meuthen auf die Spülung. Wenn er braunen Dreck von vorgestern haben will, ruft er Höcke an.

06:05 – Im kommunistischen Staatsfernsehen sagt ein verdammter Kümmeltürke das Wetter an. Diese Mischung aus Sonne, Wolken und gelegentlichen Schauern ist doch typisch für ein Land, das von den amerikanischen Zionisten und ihren börsennotierten Giftfabriken konstant unter Chemtrails gehalten wird, um die Fortpflanzungsfähigkeit der Arier zu unterbinden.

06:13 – Meuthen füllt Kaffee in seinen neuen Vollautomaten ein, den ihm ein Rechtsanwalt aus Bad Segeberg im Auftrag der Vaterländischen Gesellschaft e.V. Danzig im Namen eines unbekannten Freundes aus Luzern geschenkt hat mit der Aufforderung, ihn sofort zurückzusenden. Da das Paket seit 2017 in seinem Hausflur stand, geht er davon aus, dass die Schenkung verjährt ist.

06:15 – Der Automat produziert einen sehr heißen, schaumigen und aromatischen Kaffee. Meuthen probiert das Getränk, dann schaut er auf die Packung mit den röstfrischen Bohnen und spuckt angewidert in die Küchenspüle aus. Sogar Kaffee wird von nordafrikanischen Invasorenstaaten in die europäischen Wirtsländer gebracht, um deutschen Kaffeebauern zu schaden. Das ist nicht mehr sein Land. Er hegt erste Auswanderungsgedanken.

06:46 – Der Taxifahrer klingelt an der Haustür. Anders als erwartet handelt es sich nicht um einen Arbeitsmigranten aus einem der Schmarotzerländer, die außer Kopftuchmädchen und Lkw-Terroristen nichts produzieren, sondern ein echter Deutscher, dazu ordentlich gekleidet und mit einem modischen Kurzhaarschnitt. Es kann sich nach Meuthens Sicht nur um einen linkradikalen Studenten handeln, der später einmal Außenminister werden könnte. Er steigt aus und beschließt, zu Fuß zu gehen. Weit weg!

07:34 – Kaum hat der Parteichef den Deutschen Bundestag betreten, sieht er die ersten Grünen. Jeder von denen, erklärt ihm der Pförtner, hält sich vollkommen legal im Reichstagsgebäude auf und es gibt keine Möglichkeit, dies zu unterbinden. Meuthen sieht sich von Feinden umzingelt, das Ende der nationalen Identität steht unmittelbar bevor. Er beschließt zu handeln.

08:15 – Der Umweltausschuss beschäftigt sich mit dem Klimawandel. Der Alternativen-Vorsitzende erkennt ganz klar, dass dies nur ein PR-Manöver ist, um den Grünen-Vositzenden in die Lügenpresse zu bekommen, da es keinen Klimawandel gibt. Seine Aufforderung, der Deutsche Bundestag solle sofort ein Gesetz zum Verbot der Umvolkung beschließen, wurde natürlich auch nicht beantwortet.

09:02 – Die Anwälte der AfD haben endlich das angeforderte Gutachten geliefert. Nicht nur Habeck, auch alle anderen Grünen können theoretisch zum Bundeskanzler gewählt werden. Dagegen hilft nur noch die letzte Verzweiflungstat, die ein echter deutscher Mann in nationaler Notwehr begehen kann: fliehen. Sofort und ins Ausland.

09:13 – Alle im Reisebüro Fernweh angebotenen Auslandsreisen führen in ausländische Ausländer. Meuthen verlässt angewidert das Geschäft. Es muss sich um einen fremdländisch infiltrierten Agenten handeln, der die nationale Identität zerstören will.

09:38 – Der Deutsch-Ivorische Freundschaftsverein sucht einen Wirtschaftsreferenten. Meuthen ruft den Botschafter an, um seine Arbeitsmöglichkeiten im Ausland zu eruieren. Es handelt sich jedoch nicht um einen Experten für Korruption, Hinterziehung von Steuern und Vermeidung von Sozialabgaben, wie er vermutet hatte, man muss für sein Gehalt arbeiten und das ist voller Schwarzer. Angewidert steckt Meuthen die Anzeige in den Papierkorb.

10:19 – Frontalangriff von Alice Weidel: die richtige AfD-Vorsitzende bezeichnet Meuthen als korrupte Drecksau und Vaterlandsverräter, weil er erst unter einem grünen Kanzler das Land verlassen will und nicht schon unter Merkel, die die Grenzen geöffnet und Millionen von Messermännern und Nichtsnutzen eingeladen hat, deutsche Frauen zu vergewaltigen und abzustechen. Sie habe deshalb schon vor Jahren die BRD GmbH verlassen, weil es unter ihrer Würde sei, in einem Land, dem sie ihren Lebensunterhalt verdankt, auch noch Steuern zu zahlen.

10:20 – Der Plan, in die Schweiz zu emigrieren, wird sofort verworfen. Meuthen will nicht riskieren, dieser widerlichen Pferdedreckfresse über den Weg laufen zu müssen.

10:22 – Das Telefonat mit der Australischen Botschaft ist nicht freundlich, aber kurz. Man ist seit den Engländern längst daran gewöhnt, asoziale Arschlöcher aus Europa einwandern zu lassen. Aber nicht alle.

10:25 – Am Empfang der Kanadischen Botschaft sitzt eine Telefonistin mit arabischem Namen. Dann kann Meuthen ja gleich nach Mekka gehen.

10:54 – Die Fraktionsspitze der Grünen gibt bekannt, dass sich Robert Habeck gemeinsam mit Annalena Baerbock um eine Doppelspitze bewirbt. Das Telefon klingelt. Weidels Nummer wird angezeigt. Meuthen geht nicht dran.

11:17 – Auf dem Taschenatlas sind es nur knapp elf Zentimeter bis Moskau. Jetzt wird Meuthen auch klar, warum diese Volksmassen aus Syrien und den nordafrikanischen Ländern alle nach Deutschland wollen: es liegt genau in der Mitte. Nichts wie raus!

11:54 – Ein kurzer Blick in den Postwurf zeigt Meuthen, dass das deutsche Volk sich offensichtlich nur noch Schawarma, Döner und Falafel liefern lässt. Mit dieser Ernährungsinvasion muss endlich Schluss sein. In der Bundestagskantine bestellt er sich richtige deutsche Hausmannskost: Spaghetti.

11:55 – Das Personal weigert sich nicht, Meuthen eine Portion auszuhändigen. Auf nichts ist mehr Verlass, wenn man in die jüdische Hetzpresse will.

12:28 – Im Gespräch mit anderen Abgeordneten wird Meuthen zugetragen, dass er seine Bezüge verlieren könnte, wenn er freiwillig die deutsche Staatsbürgerschaft ablegt. Er versucht sich zu erinnern, ob die 1938 getroffene Regelung noch gilt und er bei Eintritt in die FPÖ automatisch zum großdeutschen Staatsbürger wird.

13:05 – Strache erinnert sich nach fünfzehn Minuten angeregter und freundschaftlicher Diskussion mit seinem Duzfreund plötzlich nicht mehr, wer Meuthen ist. Er bezeichnet ihn als korruptes Rassistenschwein, und überhaupt sei in Österreich nur Platz für einen Volksführer. Das werde das Land über Kurz und lang schon einsehen.

13:29 – Für den Aufbau in Afghanistan werden viele Fachkräfte gesucht. Meuthen überlegt einen Augenblick. Es müsste einen Weg geben, die Abschiebung vieler ausreisepflichtiger Flüchtlinge in das Land zu unterbinden, damit er bei seiner Ankunft nicht von so vielen Ausländern umgeben ist.

14:12 – Habeck schickt dem AfD-Chef aus Dank über die engagierte Wahlwerbung für die Grünen eine Auswahl feinster Frotteeprodukte. Voller Wut schmeißt Meuthen das Handtuch in die rechte Ecke.

14:24 – Rückruf aus Kanada. Man ist durchaus bereit, den deutschen Politiker aufzunehmen, ihn einzubürgern und zu integrieren. Ein erstes Gespräch könnte schon in dieser Woche stattfinden. Meuthen lehnt ab, er spricht kein Wort Kanadisch.

14:48 – In einem vertraulichen Vier-Augen-Gespräch mit Kramp-Karrenbauer bittet Meuthen der CDU an, einen unionsfreundlichen Wahlkampf zu machen, wenn Merkel noch einmal als Kanzlerin antritt. Die AfD hat dann mit ihr ein gemeinsames Feindbild und ist bereit, nach zwei Jahren die Vertrauensfrage zu stellen, die CDU-Vorsitzende über ein konstruktives Misstrauensvotum ins Amt zu befördern und als Koalitionspartner zur Verfügung zu stehen. Annegret Kramp-Karrenbauer verlässt wortlos das Zimmer. Nicht einmal mit einem fast neuen Kaffeevollautomaten lässt sie sich bestechen.

15:10 – Wieder Kanada am Telefon. Die Einwanderungsbehörde stellt unmissverständlich klar, wer sich nicht integriert, fliegt sofort raus. Mit solchen links-linken Unterdrückungsmethoden, wie man sie noch von der Maoistensau Adolf Hitler in Erinnerung hat, hätte Meuthen nie gerechnet.

15:44 – Die Wirtschaftsgroßmacht Korea wirbt ebenfalls um Einwanderung. Vor allem Fachkräfte zur Bildung einer neuen nationalen Elite sind sehr gefragt. Dafür soll möglichst schnell eine Einreise ins Auge gefasst werden. Der Alternativen-Chef ist nicht abgeneigt.

16:04 – Jetzt geht es plötzlich sehr schnell. Der Weltuntergang hat sich nicht angekündigt, vermutlich werden innerhalb der nächsten Sekunden milliardenfach islamistische Gemüsehändler über das Mittelmeer einfallen und die deutschen Spargelpreise verderben. Robert Habeck hat seine Kandidatur im Staatsfernsehen der BRD GmbH bestätigt. Meuthen durchsucht seinen Schreibtisch. Die Zyankalikapsel ist weg.

16:07 – Die Erklärung der Grünen, eine feministische Verteidigungspolitik anzustreben, wird von Meuthen mit einer Pressemitteilung beantwortet. Die AfD wird im Wahlkampf noch einmal sehr deutlich machen, dass Frauen in der Bundeswehr sehr erwünscht seien, da man es den männlichen Soldaten nicht zumuten kann, im Kampf um die Wirtschaftsrouten Küchenarbeit zu leisten oder Latrinen zu putzen. Dies wird Weidel in aller Schärfe kommunizieren.

17:23 – Die isländische Regierung gibt bekannt, dass sie im Falle eines Einwanderungsversuches Jörg Meuthen auf dem Flughafen internieren und im Schlauchboot auf dem offenen Meer aussetzen wird. Der AfD-Führer kündigt an, die EU sofort aufzulösen, damit Island nicht mehr Mitglied werden kann.

17:50 – Mit verstellter Stimme ruft Meuthen in einem koscheren Restaurant an, bestellt einen Tisch für 18 Personen und ordert Schweinebraten aus dem Gasofen. Der Wirt legt wortlos auf; die Berliner Gastronomen haben die Nummer längst eingespeichert.

17:52 – In einer Pressemitteilung gibt Meuthen bekannt, dass Israel das Einwanderungsgesuch eines seiner treuesten Freunde ohne Angabe von Gründen abgelehnt hat. Der Botschafter weiß davon nichts.

18:06 – Etwas verspätet schaltet Meuthen seinen Online-Kurs Koreanisch ein. „Wir alle urinieren auf Deinen Kuchen“, begrüßt er die Trainerin. „Ich bin ein Stinktier und Du könntest gleich zu bluten angefangen haben.“ Die Betonungen sind noch sehr verbesserungswürdig, außerdem moniert Meuthen, dass alles voller ausländischer Schriftzeichen ist.

18:55 – Jetzt muss es schnell gehen: einerseits wird ihm die Übernahme einer Professur für Wirtschaft am Nationalinstitut für Wissenschaft in Aussicht gestellt, wenn er innerhalb von drei Tagen eine Antrittsvorlesung hält, andererseits ist sein Versuch gescheitert, Habeck wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung anzuzeigen. Meuthen bestellt ein Taxi.

19:06 – In einer improvisierten Pressekonferenz warnt Meuthen eindringlich vor einer Kanzlerschaft der Grünen. Deutschland wird dadurch in Europa sofort isoliert und könne nicht einmal mehr Juden ausweisen.

19:14 – Durch einen Boten wird Meuthen der Umschlag mit dem Flugticket überbracht. Er muss noch heute von Berlin aus starten und überlegt, ob er alles bei sich hat für einen längeren Auslandsaufenthalt. Da sich sein Vermögen ohnehin nicht mehr in Deutschland befindet, sieht er sich als reisefertig an.

19:17 – In den Abendnachrichten wird bekannt gegeben, dass es im Wahlkampf zahlreiche Morddrohungen gegen AfD-Politiker gegeben hat. Fast alle dieser Drohungen sind inzwischen als von anderen Parteimitgliedern inszeniert entlarvt worden, der Staatsschutz ermittelt. Meuthen schreit den Taxifahrer an, endlich schneller zu fahren.

20:08 – Erst jetzt erreicht Meuthen die Antwort der südafrikanischen Regierung. Die gewünschte Rassentrennung wieder einzuführen ist nicht mehr möglich, man werde aber bei seiner Einwanderung eine Ausnahme machen und ihn als unerwünschten Weißen behandeln.

20:19 – Weidel verkündet vor der links-grünen Mainstreampresse, im Falle eines SPD-Wahlsieges werde sie Deutschland sofort verlassen und keine Steuern mehr zahlen. Für Meuthen und den Rest der Bevölkerung ändert sich also erst einmal nichts.

20:46 – Der Pilot der erstaunlich kleinen Maschine erklärt Meuthen, dass sie jetzt alle in die Freiheit fliegen würden, wo kein Feind der Nation mehr vor ihnen sicher sein wird. Meuthen ist sofort freudig überrascht und fragt die Flugbegleiter auf Russisch, ob der Hund Putin die Schuhsohlen frisst, wenn der Vollmond zu Ostern Durchfall bekommt. Sie strafen ihn mit kalter Verachtung.

21:01 – In den Schlagzeilen der Lügenpresse liest Meuthen, dass Höcke ihn mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen und die Führung an sich genommen hat. Als Grund für die Zurückweisung nennen andere Politiker Verrat, da Meuthen nun offenbar zur Nazis-raus-Bewegung übergelaufen ist und deren Ziele unterstützt.

21:04 – Die Motoren laufen an. Meuthen stellt fest, dass bei der Kontrolle seines Handgepäcks die zweibändige Ausgabe von Mein Kampf entnommen wurde. Auch die Nagelschere ist weg. Nur die Zyankalikapsel findet sich unerwartet in seinem Reisenecessaire wieder.

21:05 – Auch sein Twitter-Account wurde gesperrt, da Meuthen indirekt dazu aufgerufen hat, nicht die Grünen zu wählen.

21:15 – Die Maschine hebt ab. Kurz nach dem Erreichen der Reiseflughöhe erscheint eine uniformierte Flugbegleiterin, die mit martialischer Stimme die Freude der Demokratischen Volksrepublik Korea über den Neubürger aus dem faschistisch verderbten Westen zum Ausdruck bringt. Der Oberste Führer wünscht keine anderen Führer neben sich. Meuthen sucht aufmerksam in seinem Handgepäck.


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