In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CDLXIII)

5 10 2019

Marita trompetet in Seleute,
der Nachbar jedoch findet’s blöd.
Fortan muss er warten
auf Schlaf, denn im Garten
hört man sie mit ihrem Getröt.

Maureen putzte ständig in Lubec,
ihr Gatte macht ja immerzu Dreck.
Sie saugte und kehrte,
was ihn meist nicht scherte.
Dann warf sie aus Zorn seine Schuh weg.

Silvain spannte in Fregiécourt
quer über den Weg eine Schnur,
so dass von Besuchen
durch heftiges Fluchen
er meistens recht früh schon erfuhr.

Es sät Nazzareno in Balme
viel Nüsse. Er will eine Palme.
Er kann nichts erreichen,
es wächst nichts dergleichen.
Man sieht allenfalls ein paar Halme.

Es wurde Remigio in Schübelbach
zur Nacht ächzend über dem Kübel wach.
Der Schmerz und die Reue,
sie wuchsen aufs Neue,
schon dachte er über sein Übel nach.

Es kelterte Eugene in China
den eigenen Weißwein. „Ja, meiner
ist doch recht persönlich,
er wirkt ungewöhnlich
und schmeckt fast wie Cola, nur feiner.“

Es rechnete Ueli in Stalden
aus Summen und Debet und Salden,
so türmten Mandanten,
die dies von ihm kannten,
die Bücher zu Bergen und Halden.