In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CDLXXI)

30 11 2019

Wenn Ladislav Holz hackt in Kleinhau,
so murrt er: „Dass ich dabei dreinschau
wie drei Tage Regen,
das kommt nur deswegen,
weil ich mir dann ständig aufs Bein hau.“

Jean-Pierre, den es in Millonfosse
beim Gärtnern mal wieder verdross,
der muss aus den Beeten
jetzt Fußbälle jäten,
denn dort kickt alltäglich sein Spross.

Hat Miloš mal frei in Bad Stuben,
so ruft er sich zwei bis drei Buben,
die ganz bis zum Ende
von seinem Gelände
und mit ihm im Wald herumgruben.

Alberto poliert in Gallese
sein Auto. Die wacklige Chaise
will einfach nicht glänzen.
Trotz der Konsequenzen
greift er daher zur Mayonnaise.

Holt Monika nachts in Deutsch-Eisgrub
den Freund ab, zischt sie: „Keinen Scheiß, Bub!
Ich will keinen wecken.
Um mich zu entdecken,
reicht’s aus, wenn ich allenfalls leis hup!“

Ananda zieht in Inanam
sich selber die Hosen recht stramm.
Er kann ohne Falten
die Beine auch halten
und steigt, frisch gestärkt, aus der Tram.

Hantiert Ľubomír in Großmichel
bei Lupe und Licht mit dem Stichel,
rutscht er beim Gravieren
gern ab. „Das kann führen
dazu, dass ich gern einen pichel.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (CDXCII): Detox

29 11 2019
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Jetzt gurgeln sie wieder. Ab und zu schluckt die alternativmedizinisch vorverseuchte Doppelnamen-Zweitgattin von dem Ingwer-Yuzu-Mondwasser in der mundgetöpferten Inkaschale, aber nur in ganz geringen Dosen, weil sonst der Säuregehalt in der Innenauskleidung abkippen könnte. Ästhetisch ist das kein Genuss, vor allem nicht, wenn die Corona anthroposophisch-dynamischer Hausfrauen dazu in konzentrischen Kreisen über den Waldboden hüpft, als hätten verwesende Pflanzenteile nicht auch eine zu berücksichtigende Restwürde. Die Jahreszeit des Winterspecks löst das Quartal des Selbsthasses ab, in dem das Spiegelbild der Bikinifigur entzündete Mittelfinger zeigte. Bald ist es wieder so weit und der Schweinehund wird ganz kurz aufgeweckt, mit Einfachzuckern, gesättigten Fettsäuren und Schnaps beschmissen, los geht die wilde Fahrt: ab jetzt nur noch gesunde Lebensführung. Trennkost. Detox.

Da hat sich das Schulwissen ein gemütliches Loch im Oberstübchen geschaufelt und döst vor sich hin, während die Synapsen wegklappen. Dass die Pizza vom letzten Wochenende noch als Rest durch die Zellen geistert, treibt die Giftfetischisten in reine Verzweiflung. Wobei noch nicht einmal bekannt ist, woraus jene Schadstoffe überhaupt bestehen, was sie schädigen und ob es ein sicheres Konzept gibt, sich die Schrottstoffe wieder aus der Anatomie zu schmirgeln. Spätestens beim jähen Übergang vom Kräutersud zum Stärkungsshampoo für toxisch herausgeforderte Locken wir dann klar, wer diesen Brauchtumsterrorismus erfunden hat: die Heißdüsen der Füllstoffindustrie.

Das Ergebnis dieser magisch-mechanistischen Weltsicht beginnt bei der kruden Vorstellung, die Homöopathie hinterlasse über nicht existierende Stoffe ein Gedächtnis in Wassermolekülen, und sie führt zur mittelalterlich anmutenden Auffassung, dass unerwünschte Stoffe im Körper stets etwas wie Säure sein müsste, die selbstverständlich immer sofort in Blut gelangt und durch geheimnisvolle Teebeutel wieder ausgewaschen werden kann. Als könne man einen Neurotransmitter, der durch die Mitochondrien schwappt, per Funktionskaugummi aus der Blutbahn schwiemeln. Gäbe es die Methode für real existierende Wirkstoffe, die Pharmabranche hätte sich längst den Arsch vergoldet – so aber weiß jeder, die Pillen gibt es, weil sie noch keiner jemals gesehen hätte, und sie werden um keinen Preis verkauft. Alles andere ist bestimmt Märchenwald oder Lügenpresse. Oder Reptiloidenfachwissen.

Wenn diese Entgiftung – vorausgesetzt, die Werbung hält sich an Jahrtausende altes Wissen statt an hastig zusammengeklöppelten Bullshit aus dem Marketing-Aushub – nun tatsächlich natürlich sein soll, warum sind die Mechanismen nicht längst bekannt? Warum werden evolutionär relativ junge Schädigungen wie Alkohol, Nikotin oder allseits beliebtes Mikroplastik, das sich übrigens nicht mit dem Stoffwechsel ins Benehmen setzt und eh nicht durch Pflanzenaufguss ausgekärchert wird, durch die seit babylonischer Weisheit bekannten Mittel behoben? Sind körpereigene Stoffe wie Eiweiße oder Basen weniger gefährlich für den normalen Metabolismus, und wenn ja, warum werden sie dann unter normalen Umständen regelmäßig aus dem Stoffkreislauf entfernt? Merkt die esoterisch verdübelte Schwurbelgurke irgendwann, dass sie sich in ihrer versaubeutelten Deppenroulette auf die falsche Kugel gesetzt hat? Haben Leber-, Nieren- und Hirnentlastung gleichzeitig die finale Last der Blutversorgung aus lebenserhaltenden Maßnahmen entfernt und der Brägen klötert vor dem Fest schon mal fröhlich ins Nirwana? Gar nicht zu fragen, fräst uns die Entgiftungskirmes auch Pestizide aus der Milz? Bollert’s die Hormone aus der Aorta? Nicht!?

So aber ist der ganze Säuberungswahn, der die Abführmittel- und Schlankheitsparanoia der letzten Jahrhunderte auf die Spitze schraubt, nicht mehr als eine willkommene Programmerweiterung für das drittklassige Programm der Frauenzeitschriften, die mit Melonendiät und Bio-Botox eine greinende Herde intellektueller Hinterwandinfarktopfer durch Hokuspokus von feixenden Scharlatanen an die Kasse dirigiert: Selbstoptimierungsgeballer, dessen Schuld nach alter Rezeptur natürlich die Opfer tragen, denn man hat ihnen nichts befohlen, man hat ihnen nur deutlich erklärt, dass sie ohne diesen Firlefanz nicht mehr würden überleben können. Sie pumpen sich halt ihr bisschen Restego auf, und wen solle es schon stören. Es ist der säkularisierte Ersatz einer Fitnessreligion, er funktioniert exakt wie ein interventionistisches Stoßgebet, das vor allem das Gewissen beruhigt – nur für den Augenblick, aber was erwartet man schon von einer religiösen Vorstellung. Irgendwann im Kalender stellt man fest, dass eine vordefinierte Art von Fehlverhalten durch Leistungsdruck kompensiert werden muss. Die einen greifen zum Superfood, die anderen zum Strick. Manche hauen sich Avocado in die Figur. Da wäre die Gesichtsmaske der schmerzfreiere Weg gewesen. Oder man gurgelt.





Spaß mit Flaggen

28 11 2019

„… wolle sich die Bundesregierung noch in diesem Jahr dafür einsetzen, dass das Verbrennen von Flaggen als neuer Straftatbestand eingeführt werde. Justizministerin Lambrecht habe dem…“

„… sämtliche Hoheitszeichen von dem Gesetz geschützt würden. Der Entwurf sei problematisch, da noch nicht habe geklärt werden können, was sich im strafrechtlichen Sinne als Hoheitszeichen einer…“

„… sich der Straftatbestand der Brandstiftung nicht für Flaggen eigne. Lambrecht habe auf der anderen Seite nichts dagegen, dass man mit einem Gesetz, das bereits den Erwerb von Streichhölzern unter Strafe stelle, politisch missliebige…“

„… viel häufiger vorkomme, als in den Medien davon berichtet werde. So sei nicht nur für 2003 ein Fall belegt, auch 2009 habe eine Gruppe mutmaßlich linksradikaler Deutscher während einer Demonstration ein Stoffstück, das möglicherweise eine mehrfarbige…“

„… das Material, das dem Ministerium zur Verfügung gestanden habe, manipuliert worden sei. Fox News habe zugegeben, dass man 2001 in den Palästinensergebieten die Journalisten mit einem Set aus Benzin, Feuerzeug und einem aus den USA importierten…“

„… dass nach EU-Recht gehandelte Flaggen ohnehin aus einem schwer entflammbarem Stoff hergestellt sein müssten. Die Textilindustrie sehe in der Aktion eine gezielte Verleumdung der…“

„… zu internationalen Verwicklungen führen könne. So sei beispielsweise das Verbrennen einer US-amerikanischen Flagge innerhalb der Vereinigten Staaten legal, werde aber in Deutschland als Straftat verfolgt, woraus zu schließen sei, dass das Sternenbanner als schützenswertes Rechtsgut im Sinne des…“

„… weiterhin als Kunst gewertet werden könnten. Lambrecht habe für diesen Fall eine nach vorheriger Anmeldung gerichtlich genehmigte Aktion in Aussicht gestellt, die dennoch unter Beobachtung der zuständigen Sicherheitsbehörde sowie des Verfassungsschutzes stattfinden müsse, um nicht die Autorität der CDU zu…“

„… verletze gerade das Abfackeln der türkischen Flagge die Gefühle von Staatspräsident Erdoğan. Die Bundesregierung toleriere keine nationalistische Propaganda auf deutschem Boden und werde daher die…“

„… aber nicht klar sei, dass fremdländische Hoheitszeichen denselben Rechtsschutz für sich in Anspruch nehmen dürften. Lambrecht werde deshalb ein mobiles Flaggenkommando gründen, das sich in den…“

„… auch die Volksaufklärung nicht zu kurz kommen dürfe. Seehofer habe vorgeschlagen, die Polizeikräfte in Deutschland in ein Programm zur Aufklärung zu integrieren, das als Spaß mit Flaggen eine sehr weite und in der …“

„… dass das Abbrennen einer sächsischen Landesfahne schon von sich aus einen Akt der Ablehnung faschistischer Strukturen darstelle. Es sei für Lambrecht klar, dass linksextremistische Hasskriminalität sich nicht hinter diesen…“

„… für neue Staaten hinterlegt werden müsse. Es sei beispielsweise für das Auswärtige Amt nicht gleich erkennbar, ob ein Hoheitszeichen eines neu gegründeten Staates noch als Widerstandsakt einer bisher legal handelnden Regierungsorganisation, die nur versehentlich zu gewaltsamen Mitteln und damit zu rechtlich diskussionswürdigen…“

„… zunächst aus Gründen einer für die deutschen Gerichte einsetzbaren Gesetzesgrundlage ausschließlich deutsche Hoheitskennzeichen berücksichtigen wolle. Die Bundesregierung könne derzeit keine außenpolitischen…“

„… fordere Lambrecht gleichzeitig viel mehr Sensibilität bei vorgeblich antisemitische Straftaten. Möglicherweise sei das Entzünden einer Israelfahne nur ein Akt nationaler Bewusstwerdung, die sich in einer kritischen Attitüde gegenüber einer Religion, die trotz milliardenschwerer Entschädigungen für einen Völkermord, von dem noch nicht einmal wissenschaftlich eindeutig feststehe, dass er sich überhaupt so, wie das internationale Weltjudentum es in Hunderttausenden von…“

„… ob das Abbrennen einer Hakenkreuzfahne auf einer Demonstration eine Straftat gegen das Gesetz zum Schutz der Ehre des Deutschtums darstelle. CDU-Generalsekretär Ziemiak habe das brutale Vorgehen gegen die Teilnehmer begrüßt und gefordert, bei Ausländern oder anderweitig in Rasse und Gesinnung minderwertigen Ansammlungen mit männlichster Härte die christlichen Werte zu…“

„… müsse die BRD als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches auch die Rechtsgüter ihrer Vorgängerstaaten schützen. Das öffentliche Zeigen einer Reichskriegsflagge sei demnach offiziell nicht mehr erwünscht, aus strafrechtlicher Sicht aber auch nicht mehr verboten. Das Inbrandsetzen dieses inkriminierten Hoheitssymbols müsse der deutsche Rechtsstaat aber mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des…“





Es fährt ein Zug nach Nirgendwo

27 11 2019

„Das ist eine bodenlose Unverschämtheit! Wenn wir das durchgehen lassen, dann können wir diese Partei gleich der Lächerlichkeit preisgeben! Wir werden das keinesfalls dulden und alle schädliche Einflüsse der Sozialdemokratie so entschieden wie möglich abwehren!“ „Mannometer, da ist aber ein Christdemokrat in Fahrt!“ „Christdemokrat?“ „Sin Sie kein Christdemokrat?“ „Wie kommen Sie denn darauf? Wir sind hier bei der SPD!“

„Läuft nicht bei Ihnen?“ „Olaf Scholz wird mit einem großartigen Sieg die Sozialdemokratie als großes und zukunftsweisendes Gesellschaftsmodell verteidigen gegen alle Kritiker, die ihn totgesagt haben und die SPD als Auslaufmodell ansehen!“ „Super.“ „Sie sind Opposition, oder?“ „Falls Sie auf einen Gipfel in Hamburg zielen, bei dem ein paar Opportunisten im Vollsuff Ihr Parteiprogramm ernstnehmen und es gegen den Koalitionsvertrag verteidigen: nein.“ „Sie sind eine linke Dreckzecke, die noch nicht genug aufs Maul gekriegt hat?“ „Als Bundesministerium wissen wir immer genau, wann es an der Zeit ist, unliebsame Bedienstete in den Schredder zu drücken.“

„Gut, machen wir’s kurz. Was wollen Sie?“ „Nehmen Sie ihn aus dem Rennen.“ „Dann haben die Bürgerinnen und Bürger…“ „Die SPD ist eine Arbeiterpartei.“ „So, wie Sie das sagen, klingt das wie eine Beleidigung von Willy Brandt.“ „So, wie Sie das sagen, klingt das wie eine Beleidigung an Willy Brandt.“ „Aber ohne Scholz kommen wir in der jetzigen Situation einfach nicht weiter.“ „Das ist eine Erklärung für seine expansive Geldpolitik.“ „Für seine was!?“ „Expansive Geldpolitik.“ „Ach so. Ja, das ist natürlich alternativlos.“

„Sie wissen nicht, was er damit gemeint hat?“ „Wir haben natürlich auch nur die Informationen der Parteizentrale, da sitzen sehr, sehr kompetente Wissenschaftler, die die Kompetenz für… was war jetzt noch mal die Frage?“ „Expansive Geldpolitik.“ „Das weiß dann unser Experte, und das muss in dem Fall sicher Olaf Scholz sein.“ „Sicher?“ „Aber absolut!“ „Und wie erklärt er das der Partei?“ „Weil er ja auf dem Parteitag, und da sind alle, die Sie für die Themen, von denen Sie keine Ahnung haben, weil die Sozialdemokratie, die ist als Bewegung für die Industrienation, die den Exportweltmeister…“ „Sie haben also auch keine Ahnung?“ „Nö.“

„Die tollen Milliardenbudgets für Netzausbau und Grundrente sind also…“ „Von wem haben Sie das denn?“ „Von Olaf Scholz.“ „Aber bestimmt nicht schriftlich.“ „Doch.“ „Ernsthaft?“ „Ja.“ „Sie wollen das doch wohl jetzt nicht als Aussage werten, die der zukünftige Parteivorsitzende in einem Wahlkampf als…“ „Nö.“ „Also würden Sie das in einem Wahlkampf nicht erwarten?“ „Das ist hier nicht der Punkt.“ „Sie bezweifeln also, dass er den Vorsitz der SPD als der Partei übernehmen wird, die die nächste Legislaturperiode als stärkste politische Kraft dominieren und die sozialen Kräfte der deutschen politischen Landschaft entscheiden wird.“ „Allerdings.“ „Sie sind auch so eine rechte Zecke, die ihren Hass verbreitet?“

„Fangen gerade mal wir bei der Entlastung der Körperschaftssteuer an.“ „Typisch, rechtslastiges Gefasel!“ „Wurde von der SPD in den Diskurs eingeführt.“ „Das sagt doch nichts.“ „Richtig, nur wird die vollkommen überflüssige Absenkung den Haushalt Milliarden kosten.“ „Ihr Presseberater ist wirklich gut.“ „Die Finanztransaktionssteuer wird nur den Kleinanlegern abgezwackt.“ „Wir sind eine Partei der kleinen Leute.“ „Die Schaufenstershow Cum-Ex wurde perfekt auf Verjährungszeitpunkt und Steuerhinterziehungssumme zugeschnitten.“ „Da können Sie mal sehen, wie gut wir als SPD den Wirtschaftsstandort Deutschland im Auge haben.“

„Also kein Scholzzug.“ „Wir werden das als SPD sehr genau im…“ „Also kein Scholzzug.“ „Das müssen wir entscheiden, sobald sich die Wähler entschieden haben, ob sie…“ „Normal ist doch, dass man das vorher tut.“ „Wir können doch die Wähler nicht beeinflussen.“ „Weil Sie wissen, dass das normalen Wählerpotential nicht von der Entscheidung beeinflusst wird.“ „Ach was.“ „Oder weil Sie wissen, dass das normale Wählerpotential sich entscheidet, wie es will, ohne Entscheidungen der SPD auch nur ansatzweise zu…“ „Ich möchte nicht mehr darüber reden.“

„Immerhin haben wir eine Menge großer Parteiposaunen, die sich für Scholz aussprechen.“ „Das ist nicht so ungewöhnlich.“ „Warum spricht er sich nur für Programmpunkte aus, die die Partei längst hätte umsetzen können?“ „Weil es höchste Zeit ist, dass die Partei sie umsetzt.“ „Und das betrifft auch die Körperschaftssteuer und die…“ „Wenn es Ihnen nicht passt, gehen Sie doch nach drüben!“

„Ich wollte nur noch einmal nachfragen, ob die…“ „Hier ist meine Karte, melden Sie sich gerne, wenn Olaf Scholz Bundeskanzler ist.“ „Und wenn nicht?“ „Seien Sie froh, dann haben Sie das Schlimmste verhindert!“





Alle kein Kanzler

26 11 2019

„… ein positives Fazit des Parteitages gezogen habe. Die Vorsitzende sei nun sicher, dass es eine Zukunft gebe, auch wenn die aktuellen Zeichen sich eher als…“

„… übereinstimmende Meinungen gebe. Merz habe versprochen, sich gegenüber Kramp-Karrenbauer loyal zu zeigen, solange diese nicht mehr als den Parteivorsitz für sich…“

„… die drängendsten Probleme für ein gesamtes Jahrtausend anpacken müsse. Die Partei wolle zunächst beschließen, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre, um die politische Heimat des…“

„… die Junge Union nicht die Deutschen spalten wolle. Dies gelinge laut Ziemiak allerdings nur, wenn die Hälfte der Deutschen, die gerade Deutschland spalten wollten, sofort aus Deutschland…“

„… werde Merz auch Söder nicht den CSU-Vorsitz oder die Ministerpräsidentenwürde streitig machen. Dass man dies ernst nehmen dürfe, habe Söder nur wenige Stunden später einem Reporter des…“

„… verpflichtende Sprachtests für Migranten einführen wolle. Dies sei zwar nicht zielführend, da es bisher weder Sprachkurse noch Testverfahren gebe, die Junge Union wolle damit aber die Invasion durch minderwertige Fremdrassen abschaffen, die die von Merkel mit jüdischem Kapital finanzierte Umvolkung des…“

„… habe man Laschet nicht erreichen können, es gebe aber derzeit keine Anzeichen dafür, dass er sich als Kanzlerkandidat der…“

„… gegen eine Urwahl spreche, da Merz befürchte, dass die Parteibasis sich dann für eine Kandidatin ausspreche, die sie nach der Wahl nicht mehr wirklich als…“

„… dass die Grünen nichts von Verteidigung, Wirtschaft, Finanzen, Rechtspolitik, Energie und Industrieförderung verstünden und daher die größte Gefahr für die Union darstellten, da die meisten Wähler dies als eine sehr gute Voraussetzung für eine erfolgreiche und…“

„… es nur da Diskussionsbedarf gebe, wo Söder nicht die Kanzlerkandidatur für sich in Betracht ziehe. Auch Merz habe dies für sich ganz klar ausgeschlossen, wolle aber vorab sicherstellen ,dass sich dies unanhängig von Söders Entscheidung in der gemeinsamen…“

„… in einem Strategiepapier der Fraktion mehr als die Hälfte der Punkte als Aufgaben angekreuzt worden seien, die von Merkel während des kommenden Bundestagswahlkampfes zu erledigen seien. Es sei wahrscheinlich noch nicht ausreichend kommuniziert worden, dass sie nicht mehr im…“

„… zu heftigen Protesten gekommen sei, da auch Kramp-Karrenbauer inoffiziell verkündet habe, nicht Kanzlerin werden zu wollen. Söder habe dies entschieden zurückgewiesen, da er bereits entschieden zurückgewiesen habe, Kanzler der…“

„… neue soziale Ziele in Deutschland setzen wolle, um die Wähler wieder für die Union zu begeistern. So könne die Zuverdienstgrenze bei Hartz IV erneut angehoben werden, was aber nicht heißen dürfe, dass man Erwerbslosen damit eine Perspektive schaffen wolle, die mehr als die…“

„… nicht mehr zur Verfügung stehe. Bis zur Stunde sei jedoch nicht bekannt, ob von der Leyen aus freien Stücken oder auf Druck des…“

„… habe Söder nochmals vor den Grünen gewarnt. Die Ökopartei sei kurz davor, sich mit populistischen Wahlgeschenken wie einer großen Steuersenkung für Reiche und Unternehmenserben die sozial verheerenden Folgen einer…“

„… Sprachförderkurse auch innerhalb der Bundesrepublik angeboten werden müssten. Nach dem Willen des Landesverbandes Sachsen habe man in den neuen Bundesländern allerdings auch Bedarf an Denkförderkursen, wenn diese sich nicht negativ auf die Wahlergebnisse für die…“

„… könne Merz sich mit dem Gedanken tragen, offiziell nicht Kanzlerkandidat zu werden, solange er davon ausgehen könne, dass auch Kramp-Karrenbauer offiziell nicht als…“

„… die Partei sich bald in AKK umbenennen könne. Beobachter hätten dies jedoch lediglich als Abkürzung für ‚Alle kein Kanzler‘ interpretiert und die weiteren Beschlüsse des…“

„… sich Merkel zu den Themen nicht geäußert habe. Dies sei nach Medienvertretern der Tatsache geschuldet, dass sie bereits mehrere Stunden zuvor den Parteitag verlassen habe, um in der Uckermark den letzten…“

„… wolle Kramp-Karrenbauer sich aber nur dann nicht zur Kanzlerkandidatin ausrufen lassen, wenn sie auf keinen Fall durch Merz oder den…“

„… die Urwahl doch stattfinden könne, wenn die Junge Union sich maßgeblich an der Gestaltung des Wahlverfahrens beteiligen dürfe. Eine nicht für die Öffentlichkeit bestimmte Petition, nach der nur ein Verfahren, in dem auch Angela Merkel wieder als Kandidatin antreten dürfe, für die…“





Vorteilszone

25 11 2019

„Langfristig ist es natürlich beschissen, dass Sie in der Grundsicherung landen, obwohl die Propaganda in den höchsten Tönen jubelt, dass Sie das Land vor der Vernichtung durch alle rassefremden Elemente schützen. Sie bekommen keine Rente, weil Sie nun mal keine Festanstellung haben, und als Beamten will ein geistig minderbemitteltes Arschloch wie Sie auch kein normaler Mensch. Finden Sie sich damit ab. Willkommen bei der Polizei!

Das geht erst mal nur hier im Osten, in den alten Ländern würde man jemanden wie Sie nicht in die Nähe der regierungsnahen Behörden lassen. Eher einen Hamster, die Viecher sollen gelehrig sein. Da sind Sie als freischaffender Polizist allerdings schon sehr privilegiert, denn Ihnen steht hier eine Karriere offen, die Sie in anderen Staatsämtern so nicht erwarten können, immer vorausgesetzt, Sie haben nicht das passende Parteibuch. Mit Ihren Anlagen hätten Sie als Vorsitzender des Rechtsausschusses im Bundestag noch gewisse Chancen, aber ich fürchte, Ihre Leberwerte sind zu gut.

Wie gesagt, freischaffender Polizist. Das bietet eine Menge Vorteile, nicht unbedingt für Sie, aber das ist jetzt nicht der Punkt. Für uns als Behörde ist es vor allem eine dienstrechtliche Frage, wie wir unsere Kräfte einsetzen. Ob Sie die entsprechende Ausbildung nun mitbringen oder nicht, ist uns erst mal egal, Sie können Ihre Kenntnisse auch während der Tätigkeit erwerben. Wenn Sie sich mal andere Polizisten anschauen, dann merken Sie, so selten ist das gar nicht. Und da rede ich noch nicht mal von den IT-Kenntnissen unserer Ermittler.

Schauen Sie mal, wir haben da möglicherweise eine Demonstration, die konnten wir leider nicht verhindern, weil wir es nämlich gar nicht versucht haben, und die müssen wir jetzt durch genügend Bereitschaftspolizei absichern. Also nicht die Demo selbst, sondern Demonstranten, die zum Beispiel gegen das Grundgesetz demonstrieren. Wenn die kommen, die die entgegengesetzte Meinung haben, also linke Schwerverbrecher, dann muss man die natürlich auch entsprechend behandeln. Das kann man auf Dauer keinem Polizisten zumuten. Das sind auch Menschen. Bei Ihnen merkt man das nicht so, Sie machen es halt vornehmlich, weil Sie diesen Job brauchen. Sie kommen vom Arbeitsamt, das ist noch mal eine Ecke mehr, und jetzt kriegen Sie gleich so eine Chance – sehen Sie, da sind wir schon mal in der Vorteilszone. Sie haben jetzt einen vernünftigen Arbeitsplatz, tragen eine Waffe, gut, das ist nichts Neues, aber jetzt ist es legal.

Das ist das Spannende am Polizistenberuf, da sind Sie als Freiberufler gleich mitten im Leben. Heute noch auf der Kreuzung den Verkehr geregelt, morgen schon Tuchfühlung mit alten Kameraden. Das macht Ihnen keiner nach. Für diese Flexibilität brauchen wir Sie, das kriegen wir nicht mit einer normalen Bürgerwehr hin. Das Personal mag da engagierter sein, sicher sind die Strukturen da auch irgendwie homogener, aber Sie wissen ja, die sind im Einsatz an der falschen Stelle übermotiviert. Die haben nichts zu verlieren. Für Sie, der hier um seine Altersvorsorge kämpft und nicht nur für rassereine Verhältnisse in der Nachbarschaft, ist das schon eine andere Situation.

Das fängt ja auch mit der Weisungsbefugnis an. Sie sind in dem Sinne kein Arbeitnehmer, sonst wäre es nämlich Scheinselbständigkeit, und das will ja keiner. Wenn Sie beispielsweise bei so einer ganz normalen Personenkontrolle im fußläufigen Verkehr ausschließlich Ausländer rausziehen oder solche, denen man das zutrauen könnte, dann könnte man das als Pflichtverstoß ahnden und disziplinarische Maßnahmen ergreifen. Muss man aber nicht. Wir verweisen dann lediglich an Sie als das ausführende Organ und empfehlen eine Strafanzeige. Da sind Sie dann schon durch Ihre Uniform geschützt, das ist ausnahmsweise mal Ihr Vorteil.

Oder denken Sie an den Fall von Amtshilfe, wo wir als Rechtsstaat nicht weiterkommen, weil wir die Befugnisse haben, die aber trotz ihrer eindeutig verfassungswidrigen Art nur deshalb nicht klappen, weil wir ein technisches Problem haben. Konkretes Beispiel: wir verdächtigen einen beliebigen Bürger, dem wir bisher keine Straftaten nachweisen können, und müssen dazu Abhörprogramme auf seinem Computer installieren. Die Installation ist nicht das Problem, wir haben das so idiotensicher gemacht, dass einer von dreißig Beamten das innerhalb eines normalen Werktags hinkriegen sollte. Was uns viel mehr Schwierigkeiten macht, sind die juristischen Feinheiten. Einer muss in die Wohnung, die meist verschlossen ist – wenn aber das SEK ankommt und die Tür wurde schon eingetreten, dann kann man aus polizeirechtlicher Sicht nicht mehr viel machen, weil ja Gefahr im Verzuge ist. Wenn der Computer schon angeschaltet wurde, bevor die Polizisten die Wohnung betreten, ist das sicher ein Zufall, den man nicht ungenutzt lassen sollte, nicht wahr? Und so weiter. Bis Sie das einer Bürgerwehr beigebracht haben, worum es hier geht, haben die schon die komplette Bude abgefackelt.

Noch Fragen? Gut, dann legen Sie ab morgen los. Es gibt genug zu tun, so einen Rechtsstaat darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Und wenn Sie wirklich zu blöd sind für den Job, ab und zu brauchen wir immer mal Staatssekretäre.“





Vorratsspeicherung

24 11 2019

Da sich die ungefähr 3.500 Deutschen in russischen Internetforen bisher ausschließlich über Dinge wie die Beschaffung illegaler Kriegswaffen unterhalten, den Bürgerkrieg in Deutschland planen oder den Bau neuer Konzentrationslager zur Vernichtung der in Europa lebenden Juden diskutieren, geht von ihnen auch keine Gefahr aus. Das zumindest sagen die Sicherheitsbehörden, die die Prepper-Szene als rechte Spinner abtun. Ihre Neigung, den Keller mit Dosensuppe auszustopfen, fördert ja auch den lokalen Einzelhandel – Vorratsspeicherung ist legal, der Staatsschutz kennt sich mit verwandten Themen bestens aus, nur halt mit Daten nicht, wenn sie von rechts kommen. Und es ist eher unwahrscheinlich, dass die Faschisten bei ihrem nächsten Trip nach Russland mit einem AfD-Funktionär die Waffen nur mitbringen, um den Verfassungsschutz abzuknallen. Alle weiteren Anzeichen, dass Kriegswaffen bald legalisiert werden, um seinen Keller zu verteidigen, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • akk krieg: Als erstes stirbt bekanntlich immer die Wahrheit.
  • verfassung hartz iv: Dreißig Prozent auf alles.
  • scholz schulz: Ich würde sogar sagen, sie sind beide in der SPD.
  • chemtrails: Langsam denke ich, das würde vieles erklären.
  • csu drogen: So viel Lack gibt es gar nicht.
  • meinungsfreiheit deutschland: Die meisten haben mehr Meinung als Ahnung.
  • wahrheit afd: Ernsthaft, das würden die nie machen.
  • homöopathie mittel: Zum Beispiel Hirn in Niedrigdosierung.




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CDLXX)

23 11 2019

Klagt Jaroslav oft in Wokrauhlik,
dass er mit dem Laster im Stau lieg,
dann weiß es ein jeder,
es sind nicht die Räder,
die Bremsen sind’s, und die Hydraulik.

Paulino, der sucht in Umbasi
die Ex-Frau. Man munkelt, das war sie,
als durch Kontrollieren
er wollt sie verlieren.
Er streitet das ab. Also quasi.

Es züchtete Miloš in Weinbauer
die Trauben direkt an der Steinmauer.
„Man muss an die Trauben
beim Wachsen nur glauben,
ansonsten wird mir ja der Wein sauer.“

Ezechiel in Yebbi Souma
hat Kätzchen. Vor allem der Puma
bekommt hier zu fressen
nur Delikatessen
mit Salbei, Piment und Kurkuma.

Als Ärztin war Lenka in Wirbelstein
beliebt, denn sie renkte die Wirbel ein.
Auch der krummste Rücken
kann sie nur entzücken,
Hauptsache, sie kriegt jeden Wirbel rein.

Vaidotas, der saß in Raudonė
Diogenes gleich in der Tonne.
Es regnete, schneite,
was ihn auch nicht freute,
doch schützte es ihn vor der Sonne.

Dass Ondřej, der Rossknecht aus Türmaul,
ist, Gott sei’s geklagt, schon für vier faul,
hört man schon von ferne.
„Und doch sieht man’s gerne,
wenn ich bei der Arbeit ein Tier kraul.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (CDXCI): Das imaginierte Sprechverbot

22 11 2019
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Der Mensch ist doch unzulänglich ausgestattet. Abgesehen davon, dass er nicht einfach die Ohren verschließen kann, wenn irgendein Dummklumpen die Umgebungsluft mit Verbalgranulat vollatmet, hat er eine zivilisationsbedingt schnell einsetzende Impulskontrolle, die ihn in den entscheidenden Momenten davon abhält, mit der stumpfen Seite der Axt für nachhaltige Ruhe zu sorgen, von der auch seine Mithominiden etwas haben. Zu oft und viel zu penetrant geht ihm die Faselei der intellektuellen Ausschussware auf die Plomben, wie sie ihr ewiges Geweimer zelebrieren, ihr kindisch präpotentes Machtgehabe der Herrenfigurine für den Moment vergessend, weil sie sich ja gerade im Opferblut suhlen müssen, um Mitleid zu erregen. Vielleicht hat man ihnen in der Kindheit nur einmal zu wenig die Frontzähne mit dem Kantholz reguliert. Anders ist es kaum noch zu verstehen, wie sie geistigen Sondermüll hervorbringen wie das imaginierte, wenn nicht gar herbeihalluzinierte Sprechverbot.

Die Grundthese bleibt bestehen, dass der rechte Abschaum jeden wirr zusammengenagelten Hirnkot benutzt, um die beschränktesten Klopsköpfe in seine Reihen zu treiben. Denn wer die Erde für eine Scheibe hält, an Chemtrails glaubt oder an die Mär, Asylbewerber erhielten vom Steuerzahler monatlich einen Gutschein für den Bordellbesuch – was nicht so sinnlos wäre, als würden pickelige Braunalgen mit mehr Hirn in den Filzläusen als im Hohlschädel das Etablissement durch ihre reine Anwesenheit beleidigen – latscht auch für Mord und Totschlag hinter jeder beliebigen Fahne her. Wer bei jeder sich bietenden Gelegenheit plärrt, das, was er da ständig rauskotze, das dürfe man ja gar nicht mehr äußern, redet über seine feucht-völkische Hybris, nicht aber über Meinungsfreiheit, denn die hat mit dem Gespeichel der braunen Brut nichts zu tun.

Meinungsfreiheit ist Staatsrecht. Als solches ist es doppeltes Abwehrrecht des Souveräns gegenüber einem Staat, der eine Meinung vorschreibt oder eine andere unterdrückt. In einem Land, in dem der degenerierte Auswurf öffentlich jodeln kann, er lebe in einer Diktatur, herrscht Meinungsfreiheit, sonst hätte ein Trupp pflichtbewusster Amtsträger ihm zeitnah mit dem Gewehrkolben den Weg in den Gulag gezeigt. Offenbar ist es der Hass, dass die Meinungsfreiheit herrscht und nicht etwa die, die sie bestreiten. Was sie abschaffen wollen, ist also die Meinungsfreiheit, aber so weit geht der Mut zur Wahrheit bei ihnen nicht.

Während die geifernden Gnome sich lauthals über die Einschränkung des Rederechts aufregen, fordern sie in Wahrheit nur Widerspruchsfreiheit, die es logischerweise nur ohne Meinungsfreiheit geben kann. Sie schwiemeln sich einen Sumpf aus sozial unerwünschter Hetze zusammen, um das Fenster des Sagbaren gewaltbereit auszuleiern und jeden reflexartig als Täter zu brandmarken, der ihr gruppenbezogenes Wahngewichtel nicht mehr brechreizfrei erträgt. Längst leidet die verkalkte Zusammenrottung an einer Zwangserkrankung, unentwegt abseitigen Dreck in die Umgebung zu kotzen – Ich spinne, also denk ich – und dann zu greinen, wenn ihnen keine Sau mehr zuhört. Nicht auszuschließen, dass hier die anale Phase sich ein Ventil gesucht hat, die gesammelte Scheiße oral wieder zu entsorgen.

In Wellen kommt hier und da das Zensur als Reizwort in den larmoyanten Schwall des bräsigen Gedümpels gekleckert. Weder existiert für die Krawalleros eine Vorzensur, die ihre absurden Synapsenverrenkungen mit dem Finger am Abzug begleitet, noch gibt es eine Nachzensur, die mit schöner Regelmäßigkeit den nicht justiziablen Rest ihres Gerümpels kassiert. Dass sie es als Angriff auffassen, wo sie beim Lügen, Fälschen und Pöbeln ertappt werden, liegt auf der Hand, ihr Umgang mit der Zensur ist so wunschhaft wie die Projektion der abgeschafften Redefreiheit. Maulkorberlass und Publikationsverbot, stets eine Bankrotterklärung der staatlichen Ordnung, sind ihr sehnliches Begehren, und in magischer Verhaftung winselt das die Überwachung herbei, als könne das anschließende Stolpern in den Totalitarismus nur Freiheit sein, weil diese genetisch Geschädigten in ihrem Sinn die beleidigen und bedrohen können, die sich jetzt aus dem unliebsamen Recht einer Verfassung noch zur Wehr setzen können. Dass sie sich vermehrt in der Öffentlichkeit äußern, die der rechte Dreckrand sowieso für sich beansprucht, heizt noch mehr ihre Wut an, und putzigerweise wehrt sich das elende Geschmeiß gegen jeden Wahrheitsbeweis mit den Mitteln des Rechtsstaates, den es doch abschaffen will.

Das mühsam herbeigeredete Redeverbot ist nur eine Variante von Lackmustest auf der Leimrute für die dümmsten Grützbirnen, die man in Treue fest an sich bindet. Wer in seiner Wut auf alles und sich selbst dieser Hysterie verfällt, bis er sie für wahr hält, der übersieht, dass ihm die Abschaffung der Meinungsfreiheit schon gelungen ist: der eigenen Freiheit, andere Meinungen zu hören. Ignorieren wir sie, solange sie nicht übergriffig werden. Für den Fall gibt es immer noch die stumpfe Seite der Axt.





Schleierhaft

21 11 2019

„… das Verbot von Kopftüchern in allen deutschen Kindertagesstätten durchsetzen wolle. Die Union werde ihren Antrag noch in diesem…“

„… eine Richtigstellung veröffentlichen wolle. Kramp-Karrenbauer weise in ihrer Stellungnahme darauf hin, dass es nicht um Erzieherinnen gehe, die mit grundgesetzwidriger Verschleierung gegen alle Werte deutscher Demokratie verstießen, sondern um Kinder, die gezielt durch religiösen Hass und eine terroristisch interpretierbare…“

„… habe der Verein bereits eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht angekündigt. Eine Diskriminierung von Kindern werde nicht weiter hingenommen, außerdem würden die Juristen die Bundesregierung in ihre…“

„… den Grünen widerspreche. Es brauche viel mehr Verbote, die auch mit drakonischen Strafen durchgesetzt würden, um eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft zu…“

„… gehe von einem Kopftuch generell große Gefahr aus. Nach Ansicht des JU-Vorsitzenden Kuban werde jedes Kopftuchmädchen zu einer rassefremden Volksfeindin, die die Invasion durch den Geburtskanal nutze, um das christliche Abendland endgültig zu…“

„… dass ein Kopftuch eine Diskriminierung der Kinder darstelle. Es würden jedoch mit einem Kopftuch nur muslimische Kinder diskriminiert und nicht auch die Nachfahren von Asylbetrügern und Wirtschaftsmigranten. Weidel fordere daher die…“

„… noch nicht äußern könne. Die SPD lehne das Kopftuchgesetz kategorisch ab, werde aber für eine parlamentarische Mehrheit zur Weiterführung der Sanktionen gegen Personen im ALG-II-Bezug einen Kompromiss finden und die…“

„… vom BGH abgelehnt worden sei. Das Gericht sehe keinerlei Hinweise darauf, dass die Bundesregierung befugt sei, in die Kleiderordnung privater Kitas einzugreifen. Da das Tragen einer Kopfbedeckung weder eine Straftat noch eine Ordnungswidrigkeit darstelle, sei jede gesetzliche Regelung von vornherein als…“

„… trete Kramp-Karrenbauer bis auf Weiteres als CDU-Vorsitzende und als Ministerin mit dem Putzfrau-Gretel-Kopftuch auf, das als christlicher Widerstand gegen eine verfassungsfeindliche Instrumentalisierung religiöser Symbole in den…“

„… sich Söder mit der höchstrichterlichen Entscheidung nicht abfinden werde. Er habe bereits angekündigt, auch in muslimischen oder jüdischen Einrichtungen in jedem einzelnen Raum ein Kruzifix aufhängen zu lassen, zur Not mit Hilfe eines Bundswehreinsatzes im…“

„… entschieden widerspreche. Scholz rechne mit einer überwältigenden Mehrheit für die SPD und werde als Kanzler ab 2021 das Kita-Kopftuch-Gesetz sofort wieder…“

„… führe jedes Kopftuch automatisch zur Vollverschleierung. Ein Verbot in der Kita sei zur Durchsetzung von Schutzmaßnahmen gegen die Islamisierung des christlichen Abendlandes für die CSU eine…“

„… schlage die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung im ersten Fall eine spielerische Festnahme vor, die Verbringung in Einzelarrest, um die Folgen ihres Tuns auch emotional zu erfassen, sowie körperliche Gewalt durch Polizeibeamte, damit sich das Bewusstsein für den wehrhaften Rechtsstaat einpräge. Das unter dem Namen Schleierhaft geplante Konzept sei…“

„… müssten Erzieherinnen und Erzieher ihre Rolle zur Durchsetzung der FDGO besonders aufmerksam reflektieren. Ziel der Maßnahme, so Karliczek, sei es, dass Mobbing und psychischer Druck nicht nur von Pädagogen ausgehe, sondern dass auch Kinder mit einer anständigen Religion sich so weit beteiligen könnten, dass sie ihren…“

„… und besonders kritisch sehe, dass auch kirchliche Kinderhorte das Verbot nicht durchsetzen wollten. Klöckner wisse als Theologin ganz genau, dass bereits ein einziges Kopftuch sämtliche Gebete ungültig machen könne, was unter Umständen zu Regressforderungen von Elternverbänden und…“

„… dürften man Kinder aus migrantischen Parallelgesellschaften nicht erst mit dem Eintritt in die Grundschule ausgrenzen und als Bürger dritter Klasse behandeln. Weidel setze auf die Wirkung des frühkindlichen Lernens, das schon kurz nach der…“

„… werde der Bundesrat die Formulierung ‚rassefremde Terrortextilien‘ nicht durchgehen lassen, da dies bei drohenden juristischen Auseinandersetzungen auch für T-Shirts mit der Aufschrift Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein gelten könne. Kuban wolle harmlose Bekenntnisse zur nationalen …“

„… eine Möglichkeit bestehe, die Kinder wegen eines Verstoßes gegen das Vermummungsverbot aus der Kita zu weisen. Da sich die Mädchen dort jeden Tag versammeln würden, könne man das Betreiben von Kindertagesstätten verfassungsrechtlich nur als Grundrechtsmissbrauch im Sinne des…“

„… könnten jüdische Einrichtungen, in denen orthodox erzogene Kinder betreut würden, gänzlich unbehelligt bleiben. Kramp-Karrenbauer habe dem Zentralrat in einer von der Jungen Union als korrekt angesehenen schriftlichen Note bestellt, dass es nicht um die Diskriminierung von Kindern, sondern um gezielten Hass auf Muslime gehe, der zur Wahrung des gesellschaftlichen…“

„… nicht durchsetzen könne, da die bisherige Rechtsprechung bereits eindeutig gewesen sie. Die Junge Union fordere stattdessen, vor jeder Schule eine Deutschland-Fahne aufzuhängen, um der links-anarchistischen Stimmung sofort ein Ende zu…“