In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CDLXXV)

11 01 2020

Fand Vítězslav, Züchter in Schneckenhof
die Zucht und den Handel mit Schnecken doof,
ließ er sie gern laufen,
statt sie zu verkaufen,
und hielt auf dem Markt nur auf Decken hof.

Germaine ruderte in Sept-Îles,
worauf sie ins Wasser reinfiel.
Von links fiel sie vor rein
und kam rechts zum Vorschein.
Sie tauchte durch unter dem Kiel.

Fängt Rostislav morgens in Tisch
zwei Eimer voll Fisch, und zwar frisch,
zehrt er davon Stunden.
„Das reicht für die Kunden,
wenn alte ich noch dazu misch.“

Es ärgert sich Jared in Lander.
„Wenn ich bloß den Drehknopf veränder,
spielt mir dieses Kistchen
statt Wohlklang nur Mist, denn
man wechselt hier sehr schnell den Sender.“

Es fischt Jan in St. Güntherfelsen.
Man späht dort nach Hechten und Welsen,
doch heuer sind gerade
die Tage so fade,
man fängt nichts. Man findet nur Gelsen.

Wenn Þórður nachts in Ólafsvík
im Hof auf den Lindenbaum stieg,
war’s sinnlos zu fragen.
Er wollte nie sagen,
warum. Er saß oben und schwieg.

Sucht Milena Schätze in Röhrenberg,
spricht sie: „Was ich hinter den Föhren berg:
das Kleid von Schneewittchen.
Pack ich am Schlafittchen
und werde Dich damit betören, Zwerg!“