Extrem

30 06 2020

„Und Sie sind…?“ Bevor ich noch der Dame am Empfang meine Karte hatte reichen könne, kam Minnichkeit aus dem Aufzug, mausgrau wie immer und noch ein bisschen tollpatschiger als sonst. „Wir freuen uns“, strahlte er. „Lassen Sie uns sofort in die Redaktion fahren, er erwartet Sie schon!“

Seit Trends & Friends, der leicht überkandidelten Agentur, hatte er nicht mehr so ein Vergnügen gehabt. Der Bürojob hatte ihn für ein paar Jahre beruhigt, doch nun zog es den Kreativen zurück in sein Metier. „Ich habe ihn entdeckt“, sagte Minnichkeit nicht ohne Stolz. „Wir sind so gut wie ausgelastet, es läuft großartig.“ Der Lift bimmelte, wir hatten das Stockwerk erreicht. Kaum rollten die Türen zur Seite, sahen wir ihn auch schon, wie er aufgeregt mit einem leeren Becher über den Flur stürmte. „Kaffee-Wahnsinn“, keuchte er, „schon wieder leer!“ Minnichkeit nickte. „Er ist in seinem Element. Eigentlich die ganze Zeit.“ „Und was ist noch mal genau seine Aufgabe?“ Der alte Freund zog die Brauen empor. „Er ist unser Schlagzeilenspezialist.“

Wir hatten uns schon im Büro niedergelassen, da kam der Spezialist zurück. „Super-Sommer“, verkündete er. „Was Sie jetzt gegen Monster-Hitze tun können!“ Und er kippte das Fenster. „Ich sehe“, bestätigte ich, „Sie sind ein Meister Ihres Faches.“ „Wir sind auch sehr zufrieden“, sagte Minnichkeit. „Ein komplett neues Geschäftsmodell, und es hat sofort wie eine Bombe eingeschlagen.“ „Business-Killer“, erklärte der Redakteur, „Wahnsinns-Umsatz im ersten Quartal – das Start-Up, das Sie kennen müssen!“ Ich schlug die Pressemappe auf. „Das sind also die Titel der letzten Wochen.“ Doch Minnichkeit rümpfte die Nase. „Ich bitte Sie, das machen wir an einem Vormittag!“

„Chaos-Wirtschaft!“ Offenbar hatte unser Schreiber wieder eine Eingebung. „Deutschland geschockt von Merkel-Plan!“ „Ich kann damit jetzt nicht viel anfangen“, bemerkte ich. Möglich, dass es neue Entwicklungen in der Europäischen Union gab, von denen ich noch nichts gelesen hatte. „So werden wir von Ekel-Ausländern abgezockt!“ „Da lag ich dann wohl falsch.“ Minnichkeit knetete die Hände. „Manchmal ist er ein bisschen, wie soll ich sagen – direkt.“ Ich nickte. „Sie richten sich ja auch nicht gerade an eine intellektuelle Zielgruppe.“ „Noch mehr Hartz IV!“ „Ist das jetzt gut oder schlecht?“ „Bezahlt Merkel Corona-Drosten?“ Ich merkte, dass ich eine Pause brauchte. Zum Glück war ihm auch der Kaffee ausgegangen. Wir konnten uns auf dem Balkon ein wenig die Beine vertreten. Dort draußen war die Sommerluft sogar angenehm.

„Klopapier-Terror“, stöhnte er und setzte sich wieder in seinen Drehsessel. „Ist Steuer-Irrsinn jetzt noch Deutschland?“ Ich nippte nur einen kleinen Schluck aus meiner Tasse, aber Minnichkeit lief rot an. „Wir hatten das doch gerade erst“, stöhnte er, „das kann doch jetzt nicht schon wieder… – “ „Hitler-Gold!“ Ich schielte nach dem Fenster. „Vielleicht ist es doch ein bisschen warm hier.“ Ich hatte recht, und der Werbekaufmann erklärte es mir sogleich. „Er läuft ab und zu heiß, dann bleibt er an einer Ecke hängen und wir müssen ihn langsam wieder beruhigen.“ Ich stellte die Tasse zurück auf den Tisch. „Scheint sich um die rechte Ecke zu handeln.“ Minnichkeit räusperte sich mit einer Art von Bestimmtheit, die ich von ihm gar nicht kannte. „Sie wissen, aus welcher Branche ich komme, und da muss man schon darauf achten, dass man sein Produkt auch verkaufen kann – wir würden doch sonst die Leser gar nicht erreichen.“ Ich lehnte mich zurück und wollte gerade antworten, aber ich kam nicht dazu. „Sex-Schock! Extrem-Ausländer! Wird Deutschland von Feministinnen vergewaltigt?“ „Ihr Problem“, antwortete ich kühl, „ist nicht Ihre Branche, Ihr Problem sind Ihre Kunden.“

Minnichkeit blieb eingeschnappt; er rührte noch ein bisschen in seiner Tasse herum, dann blätterte er wieder in der Mappe. „Wir müssen ja heute noch ein bisschen arbeiten“, sagte er schmallippig. „Von alleine macht sich das ja nicht, auch wenn es Ihnen so scheint.“ „Klinik-Skandal“, setzte der Redakteur ein. „Impf-Irrsinn! Merkel fordert neue Risiko-Milliarden für EU! Corona-Wurst tötet Rentner! Ist Autofahren bald verboten?“ „Vielleicht sollten Sie die Installation einer Klimaanlage in Erwägung ziehen.“ „Ruhig“, zischte Minnichkeit. „Das sind die besten Titel, die uns pro Stück mindestens…“ „Lügen-Virologe kriegt Geld vom Staat! Drama im Freibad – Kinder schwimmen in den Tod! Fußball-Entzug für Hartz-IV-Schnorrer! Asylanten fordern Milliarden für Drogen!“ Er hustete kräftig; nicht auszuschließen, dass es psychosomatisch war. „Randale-Migranten – Prügelstrafe jetzt! So viel Geld kosten uns Arbeitslose! Linke wollen alle Polizisten ins Lager schicken! Deutsch-Terror – Grüne schaffen Zigeunerschnitzel ab!“ „Schön“, lobte Minnichkeit, „sehr, sehr schön. Das ist einer der besten Tage seit langem, und ich muss sagen, ich bin wirklich zufrieden mit Ihnen.“ Fast hätte man sagen können, dass ein Lächeln über das Gesicht des Schlagzeilenproduzenten gehuscht wäre, aber vielleicht hatte ich mich auch nur getäuscht. „Wie Sie sehen, haben wir mit unserem Geschäftsmodell eine große Lücke im Journalismus geschlossen und sind auf dem Weg zum großen Erfolg.“ Ich lächelte. „Minnichkeit, nehmen Sie es mir nicht übel, aber dass jemand die Schlagzeilen zu Zeitungsartikeln…“ Er winkte ab. „Nein, Sie haben das nicht verstanden. Er liefert die Titel. Was die Zeitungen dann für Artikel schreiben, das ist nicht mehr unser Problem. Wie gesagt, ein ganz neues Geschäftsmodell.“





Heiße Luft

29 06 2020

„Es gibt schon einige Dinge, da kann man sich als Mensch, der nicht als richtiger Deutscher geboren wurde, da kann man sich auch einbringen. Das ist ja der Sinn von Integration, dass man sich verhält, als wäre man schon ein richtiger Mensch, Deutscher, wollte ich sagen.

Fußball, das ist so eine Sache, da können Sie bis zu einem gewissen Grad auch etwas leisten, auch für die Nation, wenn Sie fleißig und anständig sind und Tore schießen. Nicht gerade in der Nationalelf, das gibt dann immer Diskussionen, ob wir unsere Mannschaft mit Leuten auffüllen müssen, die wir eigentlich ohne den Fußball dahin schicken würden, wo sie herkommen. Ist manchmal schon komplex, weil die einen deutschen Pass haben, das sind eben so Dinge, da kann man auch als Ausländer seinen Beitrag leisten. Aber bei einer Wirtshausschlägerei, da wollen wir keine Migranten dabei haben.

Das ist, man muss das so sehen, auch ein Stück deutsche Leitkultur. Gewalt gehört bei uns immer irgendwie dazu, wie das Bier zum Schnitzel. Das hat bei uns lange Tradition, wir haben zwei Kriege im vergangenen Jahrhundert angefangen, unsere Geschichte ist ja im Grunde von Kriegen geprägt, und wenn Sie sich den Staat heute anschauen, zum Beispiel die Polizei: ohne Gewalt mag man sich dies Land gar nicht vorstellen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass man als Migrant die Finger davon lässt. Da gibt es eine klare Rollenverteilung. Wenn es Sie stört, dann müssen Sie halt irgendwo anders leben. Oder geboren werden.

Randale beginnt ja meist mit niederschwelligen Angeboten. Wo wir gerade von Fußball sprachen, das wäre so ein Fall. Da gibt es klare Regeln, das ist die eine Mannschaft, das ist die andere, erst wird gespielt, und danach kriegt man was auf die Fresse. Es mag für manche nicht verständlich sein, aber erklären Sie mal jemandem Traditionen in einem afrikanischen Land. Da verstehen Sie doch schon die Sprache nicht, und dann sind das Gesellschaften und Stämme, die haben eigene Wertvorstellungen, die werden teilweise in Europa gar nicht praktiziert. Wenn Sie jetzt nach Afrika kämen und würden so einem Stammeshäuptling an die Hütte pinkeln, da würde man Sie auch rauswerfen, und was lernen Sie daraus? Sie haben in Afrika nichts verloren. Dann können wir das den Ausländern doch auch so kommunizieren, oder meinen Sie nicht?

Es ist ja mittlerweile so, dass Ausländer hier in Deutschland ihre eigenen Formen von Gewalt ausüben und mit Wertvorstellungen erklären, die in der deutschen Gesellschaft gar nicht mehr verstanden werden. Ehre, Familie, das sind Dinge, die sind dem Deutschen vollkommen fremd. Das kann ja regelrecht paradoxe Wirkungen haben, dass man als Deutscher mit Gegengewalt reagiert, wenn man mit diesen Wertvorstellungen konfrontiert wird, und dann zündet man halt ein Asylantenheim an. Da muss man sich dann auch nicht wundern, da muss man einfach mal analysieren, wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann.

Natürlich gab es in Deutschland auch schon Formen von Gewalt, die aus dem Ruder gelaufen sind. Ich denke an den Terror beim Schahbesuch, da musste die Polizei ja tatsächlich gegen eigene Landleute vorgehen. Das war eine Generation von Polizisten, die noch den letzten Krieg miterlebt hatten, das heißt, die hatten schon eine gewisse Erfahrung mit Tradition, aber eben nicht mit der Vorstellung, dass man notfalls auch mal auf die eigenen Leute schießen muss, wenn es befohlen wird oder die Fronten schneller klärt. Wir haben das zwar in der Zwischenzeit gründlich aufgearbeitet, der Linksradikalismus hat uns immer wieder einen Anlass gegeben, das praxisorientiert zu versuchen, aber es ist für uns bis heute besser, wenn wir das als deutsches Kulturgut untereinander ausmachen, statt unnötige Konflikte mit Ausländern zu entfachen.

Oder nehmen Sie diesen Gewaltausbruch in Schorndorf vor drei Jahren, das waren insgesamt hundert Jugendliche, die allermeisten Deutsche, die haben sich ganz regelkonform besoffen und dann geprügelt. Der Fehler war dann, dass ein paar Nazis und ein paar Polizisten – ich weiß nicht mehr, wer wer war, vermutlich sowieso dieselben – die haben plötzlich von tausend Personen gesprochen und von Massenvergewaltigungen durch Hunderte von Flüchtlingen, die zwar keiner vorher gesehen hatte und hinterher auch nicht, aber das ist dann doch schiefgegangen. Zum Glück waren es dann gut ein Dutzend Straftäter, die Sache ist dann irgendwie im Sande verlaufen, weil man nicht genug heiße Luft für das öffentliche Interesse hatte, und wissen Sie, woran das lag? Weil wir Deutschen das unter uns ausgemacht haben. Sie sehen also, wenn man als Ausländer in so eine Angelegenheit nicht seine Nase reinsteckt, dann geht das auch gut aus.

Und deshalb würde ich sagen, wir müssen auch mehr dazulernen, was die Polizei angeht. Es gibt da kultursensible Bereiche, die sollte man mit mehr Feingefühl anpacken. Die Polizeipräsenz in diesem Land ist ja schön und gut, die müsste auch noch stärker werden im Alltagserleben der Menschen, so dass sich der Bürger sagen kann: die Polizei ist als sichtbarer Teil dieser Gesellschaft vorhanden, und wenn sie eins repräsentiert, dann ist es das Gesetz. Aber wir sollten aufhören, Personen in die Polizei zu holen, die schon auf den ersten Blick nicht wie richtige Deutsche aussehen oder zumindest diesen Eindruck erwecken könnten. Ich meine, Reklame zu laufen für Ausländerkriminalität, das kann doch nicht der Job für richtige Deutsche sein, oder sehe ich das so falsch?“





Preußische Gespenster

28 06 2020

Es gibt fürwahr Familiengespenster,
in Preußen nimmt man dieses sehr genau.
Sie kommen nachts durch fest verschlossne Fenster,
und meistens ist es eine weiße Frau.

Die Dame weht im Nachthemd durch die Zimmer,
sie klagt beständig, weint und ist recht blass.
Bei Vollmond wird ihr Spuk sogar noch schlimmer.
Darauf ist hier in Preußen stets Verlass.

Mal heult sie durch die nächtlich finstren Gänge,
mal rasselt sie, und wie ihr Grabhauch blies,
ruht ihr Gebein in modrig dumpfer Enge
in einem ganz vergessenen Verlies.

Tagsüber ist sie fort und nur zu sehen
auf großen Bildern, wo der Nacht sie harrt,
und wenn man sie betrachtet, kann’s geschehen,
dass sie die Augen kneift und teuflisch starrt…





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (CDXCIX)

27 06 2020

Es lässt Henryk oft sich in Freythen
am Abend zum Ausgang verleiten.
Er führt über Hügel
und Feld fest am Zügel
ein Pferd, denn er kann ja nicht reiten.

Man kennt Rod aus Wurrumiyanga
seit Jahren als den Freizeitsänger
mit recht lauter Stimme –
doch ist erst das Schlimme,
so schlecht er singt, singt er meist länger.

Trug Tekla den Müll in Gillwalde
im Kübel höchstselbst auf die Halde,
so denkt sie des Gatten,
wenn Streit sie meist hatten,
und murmelt dann: „Warte nur, balde…“

Wenn Chisamba einschläft in Choma,
so weckt ihn nichts, denn wie im Koma
spricht er nicht auf Laute
und gar nichts Vertraute
an, höchstens auf Kaffeearoma.

Hat Bodgan dem Sohn in Fünfhuben
mit Freunden erlaubt, dass sie gruben,
so sieht mal sie jäten
in all seinen Beeten.
Dann gibt es ein Lob für die Buben.

Aelita in Corella Creek,
die täglich auf die Waage stieg,
hat’s nicht mit Gewichten.
„Ich kann gut verzichten,
doch weiß ich gern, was ich so wieg.“

Es führt Marta in Groß Notisten
der Leihbücherei halber Listen.
„Sich oft zu verspäten,
das kostet Moneten.
Darum achte ich auf die Fristen.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DXX): Fleischverzehr

26 06 2020
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Als der Hominide selbst noch in artgerechter Bodenhaltung durch die Urwälder krauchte, sich von mobilen Eiweißquellen mühsam zu ernähren versuchte oder alles lutschte, was zwischen Baum und Borke zu finden war, da hatte er noch eine lange Reise vor sich, einerseits, was den Intellekt betraf, andererseits in Bezug auf seine körperlichen Fähigkeiten. Die Nahrung war so rar wie degoutant – der Begriff Schmetterlingssteak hatte eine vollkommen andere Bedeutung. Zudem nahm der Urmensch seine Mahlzeiten to go zu sich, es sei denn, er konnte das schmackhafte Fluchttier von der Notwendigkeit des Verweilens überzeugen, in manchen Fällen auch davon abhalten, seinen Jäger als Zwischenmahlzeit zu betrachten. Dazu brauchte es Geschick und Geschwindigkeit, für die dagegen Proteine förderlich waren; diese wiederum ergaben Schläue und Schmackes. Mehr oder weniger tote Tiere zu essen schien den Chefprimaten nachhaltig zu stärken. Es hätte so weitergehen können.

Doch irgendwann war’s der Jäger und Sammler wohl leid, von der Hand in den vorgewölbten Mund zu leben. Und wie er dem Keimen und Blühen der Gräser so zusah, die ersten Paarhufer zähmte und deren Milch als Sättigungsbeilage entdeckte, wuchs in ihm der Gedanke, statt Blätterdach und Höhle so etwas wie eine Behausung zu benutzen, wie ihm das ständige Umherziehen in fremder Umgebung zu ersparen wusste; nur manchmal noch blubbert der archaische Reflex wieder auf, wenn der moderne Honk auf der Bundesautobahn im Stau steckt und in einer gewaltigen Übersprungshandlung seinen Zorn gegen den Himmel brüllt. Auch wenn es noch keine Städte gab, der Sapiens konnte den Klimawandel vernünftig kompensieren. Er erfand das Brot, und er erfand das Bier. Alles war gut. Vorerst.

Es hätte auch dauerhaft so bleiben können, wäre nicht tierisches Eiweiß, das für Jahrtausende ein Luxusprodukt überwiegend für den aristokratischen Geltungskonsum bleiben sollte, irgendwann in die Mühle des Kapitalismus geraten. Dem Bauern hatte man noch jeden Sonntag sein Huhn im Topf als Anzeichen wachsenden Wohlstandes versprochen, wohl wissend, dass man ihn damit regelmäßig zur Vernichtung seiner eigenen Produktionsmittel trieb. Mit dem Ausbrechen der Industrialisierung, die vor Tier und Mensch nicht halt machte, wurde beide das, was sie bis heute sind: Ware.

Die betriebswirtschaftliche Optimierung ist nicht einfach, wenn das Benutzgetier alsbald ganz nach Kundenwunsch seziert wird. Das Versprechen vom Aufstieg durch herrschaftlichen Fleischverzehr ist dem kapitalistischen Kleinknecht heiß zu Kopfe gestiegen; er dünkt sich distinguiert, wenn er vom Opfer nur noch Filet frisst, vom Hühnchen nur noch die geschmacksfrei gezüchtete Brust auspopelt und den Rest in die Verwertung rülpst. Der Diener am DAX kennt kein Schwein mehr, er kennt nur noch Gehacktes, und selbst das nur noch in aseptischer Verpackung, die just an der Blutrinne gestopft wird.

Wie den eigenen Tod verklappt die schöne neue Gesellschaft der Zweckmäßigkeit das Zermetzeln eigens dafür erzeugter Tiere in die Effizienzzonen der Wirtschaft: ein Stück Vieh auf seinen Nutzwert als Wurst und Braten dimmt die Emotion und führt sie auf die Notwendigkeit zurück, die uns allen längst in Fleisch und Blut übergegangen ist. Weder Angst und Dreck noch der Verbrauch an Sklaven, die Schnitzeltiere über die Klinge springen lassen, rechnet der Gewohnheitsgriller ein. Als wüchse das Kotelett am Baum, so pfeift sich der Hohlrabi den Zellhaufen rein, der ihm dröges Gemüsekauen erspart. Die Evolution, sie frisst ihre Kinder.

Dass es auch mit weniger geht, fleischarm, gar fleischlos bis frugivor, bringt blind an der Keule nagende Fortschrittsglaubende in rohe Wut. Der Veganer nämlich, heult’s am Schwenkrost, muss ja diese und jene Stoffe zuführen! Der ist nicht, was er isst! Als sei der Hormoncocktail, der die Rippchen geschmeidig macht, pure Natur, vom lieben Gott persönlich der Sau injiziert, die sich nichts anderes gewünscht hat als die kurze Inkarnation im Liegen, damit der Speck ihr behende am Arsche schwillt. Ach, wie glücklich, wer sich Krebs und Gicht in die sterbliche Hülle schwiemelt, weil er ja vor seinem äußerst durchschnittlichen Ableben noch jede Menge Sondermüll in den Wohlstandsbauch ballert.

Wohlan, machet die Leberwurst teurer, dass die viel beschworene gesellschaftliche Mitte greint und die ärmeren Schichten freiwillig Kraut und Rüben in den Topf tun! Dumm nur, dass es nichts nützen wird, denn der Widerwart an Zuständen, der jetzt die Fleischindustrie beherrscht, er wird sich nicht an höheren Preisen brechen, wie auch eine billige Nietenhose aus billigem Stoff nur ein paar Meter entfernt im selben Textilgulag gefertigt wird wie die Designerjeans, die sich nur durch ein Label mit klingendem Namen von den Proletenplünnen unterscheiden lässt. Wir verdrängen tapfer den Zusammenhang zwischen Leid und Leberkäse, Gulasch und Grauen. Der Mensch entfremdet sich nicht nur vom Werk des industriell betriebenen Schlachtens, er entwertet mit dem Akt an sich auch das Erzeugnis. Er ist, was er isst: Wurst. Was da reinkommt, weiß er besser nicht.





Klagemauer

25 06 2020

04:58 – Der Wecker klingelt zwei Minuten zu früh. Schlaftrunken setzt sich Heimat- und Bauminister Horst Seehofer im Bett auf. Er greift nach dem Diktiergerät auf seinem Nachttisch und spricht den ersten Verwaltungsakt des Tages ein: Strafanzeige gegen das Läutwerk wegen staatsfeindlicher Ruhestörung eines Verfassungsorgans.

05:03 – Während das Radio den Wetterbericht für den Freistaat Bayern bringt, schlurft der Ex-König ins Bad. Die poröse Schnur des Rasierers ist in Auflösung begriffen – typisch für die Landesgruppe Bayern, die immer solche Geschenke macht. Nach dem Anschalten knackst und rauscht es hörbar im Rundfunkempfänger, bevor die Sicherung mit Getöse herausspringt. Seehofer erstattet sofort Strafanzeige wegen Verunglimpfung eines Symbols des Staates.

05:14 – Er hat die Sicherung endlich gefunden und wieder reingedrückt. Und weiter geht’s für den verhinderten Vizekanzler. Der Kaffeeautomat hat durch die Stromunterbrechung seinen Brühvorgang eingestellt und muss neu gestartet werden. Seehofer zeigt ihn wegen Störung der Tätigkeit eines Gesetzgebungsorgans an.

05:36 – Endlich kann sich der Innenminister auf den Lieblingsplatz in seiner Wohnküche setzen: ganz rechts, direkt an der Wand. Unter der Collage aus Heiligenbildern – Strauß, Pinochet, Orbán – wirft er einen kurzen Blick in die Morgenzeitung. Das Blatt bringt schon wieder nicht die erwünschte Schlagzeile, dass Deutschland über Nacht von linksextremistischen Asylanten mit mindestens je einem Urgroßelternteil mit Migrationshintergrund dem Erdboden gleich gemacht wurde. Die nächste Strafanzeige wegen Hochverrats zu Sabotagezwecken ist raus.

05:44 – Eine Mülltonne vor dem Seehoferschen Anwesen steht leicht schief. Der Hausherr will nachsehen, ob sie ordnungsgemäß geleert wurden, kann den Deckel jedoch nicht öffnen. Er erstattet reflexartig Strafanzeige wegen Zuhälterei.

05:46 – Der Dienstwagen steht abfahrbereit vor der Tür. Der Bundesinnenminister liest noch schnell sein Zeitungshoroskop zu Ende und haut eine Strafanzeige wegen uneidlicher terroristischer Falschaussage zusammen, bevor er das Fahrzeug besteigt.

05:56 – Der Verkehr im Regierungsviertel wird durch zahlreiche Baustellen erschwert; der Fahrer kommt nur langsam voran. Vor der roten Ampel formuliert Seehofer rasch eine Strafanzeige wegen sicherheitsgefährdender Wehrkraftzersetzung.

05:59 – An der Gertrud-Kolmar-Straße Ecke Führerbunker schneidet der Fahrer einen Radler, der den Minister erkennt und ihn als „degenerierte Faschistendrecksau“ beschimpft. Seehofer notiert umgehend eine Strafanzeige wegen Preisgabe von Staatsgeheimnissen.

06:11 – Endlich im Ministerium. Der Pförtner hat noch kein Schild aufgestellt, das vor dem frisch gewischten Boden im Foyer warnt. Der Minister zeigt ihn wegen Personenstandserschwernis an.

06:16 – In der Hauspost des Leiters befindet sich eine Karte, mit der die Abteilung Bürokratieabbau einer Kollegin zum Geburtstag gratulieren will. Da die Adressatin durch eine Eintragung deutlich zu identifizieren ist, zeigt Seehofer sie wegen Ausspähens und Abfangens von Daten an.

06:28 – Zur Entspannung spielt Seehofer ein paar Minuten auf der elektrischen Orgel, die er in seinem Aktenschrank aufbewahrt. Da ihm vor einigen Jahren das Anschlusskabel abhanden gekommen war, hatte er seinerzeit schon Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt erstattet.

06:54 – In der Abteilung Statistik werden viel mehr Klarsichthüllen als veranschlagt verbraucht. Der Bundeshorst erinnert in einem eilig aufgesetzten Rundschreiben an die Obergrenze und erstattet gleichzeitig Strafanzeige wegen unrichtigen Gebrauchs von Urkunden.

07:12 – Die Bundeskanzlerin hat sich wegen eines dringenden Telefonats mit der deutschen Botschaft in Teheran verspätet, so dass die Videokonferenz des Bundeskabinetts nicht pünktlich beginnen kann. Statt ihrer übernimmt spontan Markus Söder die Moderation. Seehofer leitet eine Strafanzeige wegen Parteiverrat an die Rechtsabteilung weiter.

07:31 – Der aktuelle Verfassungsschutzbericht liegt vor. Seehofer ist mit der erheblichen Steigerung von Straftaten im rechtsextremistischen Milieu nicht einverstanden und moniert, dass Nationalsozialisten nicht wegen ihrer sozialistischen Gesinnung als Linke gekennzeichnet werden. Er erstattet gegen den zuständigen Abteilungsleiter Strafanzeige wegen staatsgefährdender Vorteilsnahme.

07:58 – Die Kanzlerin hat ihre Mission beendet und betritt nun gemeinsam mit dem Außenminister den Videochat. Merkel befragt ihn zu Einzelheiten des Verfassungsschutzberichts, den er entgegen seiner Ankündigung aber noch nicht gelesen hat. Seehofer erstattet Strafanzeige wegen Aussageerpressung.

08:33 – Die anderen Kabinettsmitglieder haben keine Lust mehr, Seehofers Gerede zu folgen, und schalten ihn gemeinsam stumm. Der Innenminister erstattet sogleich Strafanzeige wegen gemeiner Computersabotage.

09:01 – Kaffeepause im Ministerium. Bei seinem Betreten des Aufenthaltsraums verlassen zwei Staatssekretäre sowie eine Referatsleiterin die Sitzgruppe. Seehofer erstattet kurzerhand Strafanzeige wegen Störung des öffentlichen Friedens in einem besonders schwerem Fall.

09:16 – Die geheime Verschlusssache Adolfs Erben Sektion Ost wird in Seehofers Büro geliefert. Das Dokument listet eine Reihe hochrangiger Mitglieder mehrerer Bundesbehörden auf, die einen bewaffneten Umsturz zur Lösung des Freistaates Sachsen als nationalsozialistisch regierte Führerrepublik aus dem Staatsgebiet der BRD planen und dafür seit 2015 Waffen aus dem Besitz der Bundeswehr gestohlen haben. Es liest sich sehr interessant, so dass der Innenminister fast seine tägliche Blutdrucktablette vergisst. Für eine Anzeige sieht er hier keine Veranlassung, da es ja bisher nicht zu staatsgefährdenden Straftaten gekommen war.

10:31 – In einer Tageszeitung ereifert sich ein Sportredakteur in einer sprachlich ausbaufähigen Glosse über den Dauermeister Bayern München, deren Spieler er als „Rumpelmonster“ bezeichnet und denen er den Einsatz auf einem Rübenacker empfiehlt. Seehofer ist verärgert, da auch Sport und Leitkultur zu den Befugnissen als Heimatminister gehören. Flugs erstattet er Strafanzeige wegen Volksverhetzung.

10:49 – In einem hausinternen Schreiben weist das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge darauf hin, dass am kommenden Tag 68 Personen nach Afghanistan abgeschoben werden sollen, da sie nicht individuell, sondern kollektiv bedroht würden. Seehofer stört sich an der Zahl, die ihm zu niedrig vorkommt, und macht die Ressortleiterin dafür verantwortlich, zahlreiche Fälle ohne Prüfung positiv zu bescheiden. Er erstattet Strafanzeige wegen Missbrauchs von Ausreisepapieren.

11:08 – Von seinem Fenster aus sieht der Minister, wie in einem Einsatzfahrzeug der Polizei der Motor nicht anspringt. Er erstattet sofort Strafanzeige wegen schweren Hochverrats in Tateinheit mit Raubmord, terroristischer Staatszerstörung und schwerer staatsgefährdender Boykotthetze.

11:15 – Bei einem Pressetermin wird Seehofer zur Kabinettssitzung sowie zur Meinung der Kanzlerin in Hinsicht auf den Verfassungsschutzbericht befragt. Er erklärt, Merkel habe heute mit ihrer nur am Grundgesetz und nicht an den Interessen des deutschen Volkes ausgerichteten Hetzrede die Herrschaft des Unrechts ausgerufen. Er erstatte nun sofort Strafanzeige wegen verfassungsfeindlicher Einwirkung auf öffentliche Sicherheitsorgane.

12:02 – In der Mittagspause bedient sich Seehofer an der Salatbar der Behördenkantine. Ihn regen die hohen Preise für Wurstwaren auf, außerdem gibt es entgegen seiner Anweisung dort immer noch kein Weißbier. Er diktiert schnell eine Strafanzeige wegen böswilliger Wehrkraftzersetzung.

12:10 – Während der Minister einen gemischten Salat mit einer Leberkässemmel verzehrt, hört er am Nebentisch, wie er von zwei ihm unbekannten Kollegen als „Klagemauer der Bundesregierung“ bezeichnet wird. Er erstattet sogleich Strafanzeige gegen Unbekannt wegen schwerer Störpropaganda.

12:48 – Die an die Bundesregierung herangetragene Petition, im Zuge der zahlreichen Gefährdungen der Coronakrise ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen, erfährt von Seehofer postwendend eine Abfuhr. Er erstattet Strafanzeige wegen räuberischer Erpressung von Staatsorganen.

13:20 – In einem Krisentelefonat erörtert Seehofer mit seinem Kabinettskollegen Scheuer alle noch bestehenden Möglichkeiten, ohne eine Haftstrafe aus dem Betrugsskandal um die Ausländermaut zu entkommen. Diese zwanzig Sekunden fehlen ihm empfindlich an der Arbeitszeit des Nachmittags.

13:21 – Seehofer erhält eine Spam-Mail, in der ihm gebrauchte Fahrräder zu Spitzenpreisen angeboten werden. Da die Nachricht nicht von der Polizei in Leipzig stammt, löscht er sie sofort und erstattet Strafanzeige wegen staatsgefährdender Belästigung.

14:13 – Auf eine Pressemitteilung der Linken, die Kosten für Mund-Nasen-Schutz für Bezieher von ALG-II-Leistungen zu tragen, reagiert Seehofer mit harscher Kritik. Er bezeichnet die Partei als „linksfaschistische Staatszersetzer“ und droht an, „Deutschland endgültig vor ihrem schädlichen Einfluss zu schützen“. Den Text lässt er nebst der Androhung einer Strafanzeige wegen schweren bandenmäßigen Rauberpressungsdiebstahls auf der Startseite der Ministeriumswebsite verlinken.

14:49 – Zeit für ein kurzes Telefonat mit seinem demokratischen Freund Orbán. Der ungarische Despot rügt seinen deutschen Vertrauten, dass in der Bundesrepublik Homosexuelle immer noch wie Menschen behandelt werden. Mehr als einen mehrmonatigen Lageraufenthalt zur Feststellung potenzieller Infektionskrankheiten kann Seehofer dem Rechtsgefährten nicht versprechen. Er regt an, beim Internationalen Strafgerichthof Anzeige wegen schwerer sexueller Nötigung seelisch normaler Volksteile zu erstatten.

15:15 – In Brandenburg wurde ein Polizeiwagen durch einen stark alkoholisierten Wachtmeister an eine Hauswand gesetzt. Das eigens für Seehofer nach Berlin verbrachte Fahrzeug muss nun genauer behördlichen Kontrolle unterzogen werden, da der Innenminister nicht glaubt, dass sich ein derartiger Unfall ohne Zutun linksterroristischer Kreise hatte ereignen können. Er lässt sich die Stauchung der Frontpartei sowie die gesplitterte Frontscheibe durch die Kriminaltechnik erklären und erstattet zur Sicherheit Strafanzeige gegen Unbekannt wegen staatsgefährdender Vortäuschung nicht geschehener Straftaten.

15:20 – Die Beschlussvorlage zur Neuregelung der Einsatzmöglichkeiten privater Sicherheitsdienste ist angekommen. Danach dürfen nun auch angelernte Kräfte mit einschlägigen Vorstrafen Schusswaffen führen und verdächtige Personen verdächtigen, wenn diese wie verdächtige Verdächtige aussehen. Um Arbeitszeit zu sparen, formuliert Seehofer für die Parlamentsdebatte schon mal eine Strafanzeige wegen Sabotage an für die Staatsnotwehr nötigen Mitteln der Landesverteidigung.

16:14 – Im Asylstreit zeigt sich der Bundesminister nun plötzlich kompromissbereit. In einem Telefonat mit der EU-Kommission verspricht Seehofer, 400 Flüchtlinge aus griechischen Lagern aufzunehmen, allerdings nicht mehr in diesem Jahr. Bedingung sei außerdem, dass diese sofort wieder abgeschoben werden könnten. Für jeden dieser Flüchtlinge lässt der Innenminister schon einmal eine Strafanzeige wegen Widerstandes gegen Deutsche aufsetzen.

16:44 – Früher als gewohnt verlässt Seehofer seinen Arbeitsplatz und lässt sich noch für ein Gespräch mit Merkel ins Bundeskanzleramt fahren. Die Regierungschefin ist hingegen nicht mehr im Haus, da sie wichtige Termine wahrnimmt. Der ehemalige CSU-Chef überlegt, ob er sie wegen Amtsanmaßung anzeigen soll.

17:02 – Der Minister bekommt per SMS mitgeteilt, dass eine Journalistin mit bedrohlich klingendem Namen einen Artikel über Rassismus in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht hat. Da der Beitrag bereits morgen erscheinen wird, erstattet Horst Seehofer an Ort und Stelle Strafanzeige wegen Gewaltdarstellung in Tatmehrheit mit Störung des Rechtsfriedens.

18:03 – Nach einer sehr langsamen Fahrt durch die Baustellen der Berliner Innenstadt erreicht der Minister sein Haus. Ihm fällt sofort auf, dass in seinen Briefkasten zwei Tüten voller Werbematerial eingeworfen wurden, so dass er kurzerhand eine Strafanzeige wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens formuliert. Er wird seinen Postkasten bis zur letzten Patrone verteidigen.

18:05 – Schon steht Seehofer in seiner Lieblingsstrickjacke im Kellergeschoss seines Hauses. Er knipst die Deckenbeleuchtung an, setzt die Mütze auf und bläst beherzt in die Trillerpfeife. Der erste Zug seiner Modelleisenbahn setzt sich schnurrend in Bewegung. Hier hat der ehemalige Ministerpräsident endlich alles unter Kontrolle. Ein Glas zimmerwarmer Limonade ohne Kohlensäure erquickt seinen Abend, während er den Verkehr zwischen A-Stadt und B-Hausen regelt.

22:24 – Schläfrig vom Rauschen der Räder auf den Schienen schaltet der Ex-Vorsitzende der CSU die Lampe aus und geht gemächlich ins Erdgeschoss, wo er die Strickjacken an den Garderobenhaken hängt und zur Entspannung noch ein paar Pfeile auf das in der Küche angebrachte Porträtfoto von Söder schmeißt.

22:40 – Horst Seehofer legt sich ins Bett und deckt sich zu. Er stellt den Wecker auf Punkt Fünf. Wie an jedem Morgen, an dem er zeitig aufstehen will. Schon sinkt er in einen tiefen, rechtmäßigen Schlaf für Volk und Vaterland.





Schwarzer Afghane

24 06 2020

„Hundert Mann pro Tag, weniger macht hier keinen Sinn. Wir müssen ja deutschlandweit liefern, an uns hängen ganze Supermarktketten, und wenn Sie mit der üblichen Arbeitsbelastung und einer durchschnittlichen Krankenquote von zehn Prozent rechnen, dann ist das schnell verbraucht. Ich hatte es Ihnen ja gesagt, der Fleischmarkt ist hart.

Zweihundert wären natürlich noch besser, und dreihundert sind richtig gut. Wenn die sich hier mal was einfangen, müssen die ganz schnell ersetzt werden. Wir arbeiten immer noch daran, dass die gesetzlichen Kontrollen mindestens eine Woche vorher angekündigt werden, aber dann haben Sie es immer wieder mit Beamten zu tun, die sich nicht an solche regeln halten wollen. Geradezu kriminell, wenn Sie mich fragen. Wenn uns jetzt nur ein paar Kleinigkeiten dazwischenkommen, Hitzeperiode mit verlängerter Grillsaison zum Beispiel, dann haben wir ein Problem. So schnell kriegen Sie die nicht ausgetauscht, nicht mal mit Werkverträgen. Zumal man dann auch noch die ganze Lieferkette mit Subunternehmern berücksichtigen muss. Das dauert ja teilweise ewig, bis man die Leute dann auch hier in der Fabrik hat. Denken Sie nicht, dass das einfach verdientes Geld wäre. Da steckt viel Arbeit dahinter. Schwere Arbeit.

Sehen Sie mal, es ist ja auch eine Frage der Bürokratie. Wenn wir hier Betriebsräte zulassen würden, dann könnten wir den ganzen Scheiß auch gleich in die Tonne treten. So müssen wir trotzdem für jeden, der die Arbeitnehmerfreizügigkeit in der EU ausnutzt, den ganzen Papierkram erledigen. Für die Rumänen und Bulgaren gibt es das ja erst seit 2014, und die haben sich da schnell eingefuchst: in Deutschland malochen, weil wir den Arbeitsmarkt nicht richtig abgeschottet kriegen. Wir werden doch von denen ausgenommen wie die Weihnachtsgänse, die wollen ja teilweise das Geld noch mit über die Grenze nehmen. Ich meine, da hört es doch auf. Wer in Deutschland sein Geld verdient, der soll es doch bitte auch hier ausgeben. Das ist nur fair. Und da kommt unsere Immobilienverwaltung ins Spiel.

Ich habe keine Ahnung, ob der Bulgare zu Hause überhaupt so etwas wie Kühlschrank und Dusche kennt, aber hier kriegen die das einfach so in die Wohnung eingebaut. Einen Kühlschrank pro Wohnung, eine Dusche. Gucken Sie sich um in Deutschland, mehr haben die meisten Mieter auch nicht zur Verfügung. Gut, die wohnen auch nicht mit zehn Mann auf fünfzig Quadratmeter, aber der Bulgare ist da pflegeleicht. Er kriegt ja auch nichts anderes. Sonst muss er eine Eigentumswohnung in bester Lauflage mieten, er darf sich ja überall in der Europäischen Union niederlassen. Meinethalben kann er auch jeden Morgen mit der Straßenbahn aus Sofia herfahren. Wenn er pünktlich zu Schicht da ist, haben wir kein Problem damit.

Nur dieser elende Stress mit dem Arbeitnehmerdatenschutz, das geht einem echt auf den Zwirn. Dies dürfen wir nicht, das dürfen wir nicht, Sie dürfen heute ja noch nicht einmal in der Personalabteilung fragen, wann Kollege Sowieso Geburtstag hat, um ihm eine Schachtel Pralinen zu schenken. Nur wegen Arbeitnehmerdatenschutz. Aber vergessen Sie einmal, die ganzen Daten sofort parat zu haben, wenn die staatliche Kontrolle kommt. Da können Sie direkt Insolvenz anmelden. Und da haben wir uns gesagt: das geht einfacher. Nicht Leute austauschen, Prozesse optimieren. Leiharbeit, Werkverträge, das fliegt uns eines Tages wahrscheinlich um die Ohren, schon rein kostenmäßig ist da bald das Ende der Fahnenstange erreicht. Glauben Sie es mir, das geht besser.

Den entscheidenden Anstoß hat nämlich die Politik selbst gegeben. Wie ich einmal vor dem Fernseher saß, da hat so ein sympathischer Typ erzählt, wie er sich die internationale Situation so vorstellt. Die Schleuserbanden, die die Leute übers Mittelmeer herholen, die Asylindustrie, die sich an denen eine goldene Nase verdient, Anwälte, die gut davon leben, Abschiebungen zu verhindern – das ganze Programm. Dann zappe ich weiter, da sehe ich einen Kühltransporter an der Autobahn, 71 Leichen an Bord – da hat’s bei mir gefunkt, und das habe ich dann dem Vorstand so vorgetragen. Ich meine, Kühllaster haben wir selbst, und der Rest ist jetzt auch nicht so kompliziert.

Wir sind direkt ins Geschäft mit eingestiegen – natürlich erst mal nur mit Subunternehmern. Wegen der Haftung. Aber es rechnet sich, da können Sie sagen, was Sie wollen. Wir haben Preisstabilität, und das sage ich Ihnen als Fleischproduzent: wenn der Preis stimmt, dann scheiß ich auf Qualität. Wir nehmen direkt ab Erzeugerland, Papiere sind egal, mir ist egal, was Sie da liefern. Meinetwegen steht hier ein schwarzer Afghane am Band. Die Renditen sind inzwischen so hoch, jetzt können wir uns von der Politik auch die erwünschten Kontrollen kaufen und sie dann ausfallen lassen. Die Leute sind auch nicht schlechter als die anderen, Krankenquoten werden schon lange nicht mehr geführt – wer nicht arbeitet, ist eben draußen. Und wenn mal etwas dazwischenkommt, ein Arbeitsunfall oder eine Kleinigkeit mit dem Infektionsschutz, Illegale ohne Aufenthaltstitel werden nicht vermisst. Unsere Maschinen arbeiten rund um die Uhr. Vollkommen unauffällig. Und das sage ich Ihnen, die beschweren sich nicht. Da können Sie selbst nachschauen in der Fabrik. Falls Sie jemanden finden, der Deutsch versteht.“





Don’t ask, don’t tell

23 06 2020

„… sich auch in Deutschland anwenden lasse. Das Land Nordrhein-Westfalen werde nach den jüngsten Infektionsausbrüchen eine vollständige Lockerung der Maßnahmen durchsetzen, um die Stimmung in der Wirtschaft wieder zu…“

„… ohnehin nur unzureichend seien. Es gebe schon jetzt nicht ausreichend Tests für normale Teile der Bevölkerung oder Ärzte und Pfleger, solange man systemrelevante Fußballer, den Ministerpräsidenten, seine Familie und das…“

„… die Fallzahlen des Robert-Koch-Instituts nur noch für den internen Dienstgebrauch freigeben wolle. Die Neuinfektionen würden eine wichtige Rolle bei der Dynamik gesamtwirtschaftlicher Entscheidungen spielen und könnten auch für den DAX eine sehr negative…“

„… sofort Hilfen für die betroffenen Betriebe bereitstellen werde. Die Landesregierung sehe es als ihre Aufgabe an, unverschuldet in Not geratene Konzerne vor Gewinneinbrüchen zu schützen, die durch unachtsames Einschleppen des Virus durch fremdländische Arbeiter in den…“

„… wolle Laschet erreichen, dass die positive Stimmung in der Wirtschaft auch auf die Wähler übergehe, die dann den besten Kanzlerkandidaten der Christdemokraten mit uneingeschränkter…“

„… gebe die Landesregierung die Fallzahlen auch intern nicht mehr an die zuständigen Stellen weiter, um personalintensive Diskussionen im Keim unterbinden zu können. Es stehe den Leitern der kommunalen Behörden allerdings frei, sich mit Medien aus den anderen Bundesländern zu…“

„… habe sich deutlich gezeigt, dass die vom Bundesgesundheitsministerium installierte schnelle Meldekette von Infektionsfällen nicht funktioniere, wenn sie die Datenübermittlung länger als zwei Wochen verzögere. Der Ministerpräsident habe im Kabinett vorgeschlagen, Nordrhein-Westfalen so weit als möglich von den nationalen Strukturen abzukoppeln, um nicht mehr in der Statistik der…“

„… seien sämtliche Zwangsmaßnahmen gegen infizierte Personen und ihre Familien im Rahmen der Gefahrenabwehr zu rechtfertigen. Dass die Nachrichtensperre über die abgeriegelten Gebiete auch mit polizeilicher Unterstützung durchgesetzt werde, habe der Innenminister mit Sorge um eine in der Bevölkerung aufkommende…“

„… sehe Laschet es als sein gutes Recht an, Fernsehtalkshows über Pandemie-Themen nicht in seinem Regierungsgebiet ausstrahlen zu lassen. Dies sei keine staatliche Zensur, sondern eine der Volkserziehung geschuldete…“

„… und den Weg in eine verantwortungsvolle Normalität beschreiten werde. Da es im Land so gut wie keine Latex-Handschuhe mehr gebe, müsse man jetzt auch keine mehr anschaffen. Ärzte und Pfleger sollten jetzt einfach ohne Schutzkleidung weiterarbeiten und in Bezug auf die Risiken ihres Berufes anerkennen, dass Menschen nun einmal sterblich seien und für die Wirtschaft allenfalls als eine nicht so…“

„… habe Reul die Massenkundgebung von Verschwörungsideologen in Düsseldorf persönlich genehmigt. Wer COVID-19 als Instrument einer von Bill Gates und den Reptiloiden geplanten Auslöschung der arischen Herrenrasse bezeichne, so der Innenminister, dem könne man keine vorsätzliche Angstpropaganda vorwerfen, indem er die Infektion als schlimmer darstelle, als diese tatsächlich im…“

„… dass Lehrkräfte sich nicht mehr testen lassen müssten, wenn der Verdacht einer Infektion bestehe. Eine präventive Quarantäne in den Kellern der Schulgebäude würde ausreichen, um Lehrer auch weiterhin sicher im Schulbetrieb zu…“

„… dürfe der Staatsschutz auch weiterhin Personen aus der Öffentlichkeit entfernen, die den Medien gegenüber zu viele Informationen aus von der Infektion betroffenen Betrieben im…“

„… wolle Laschet die öffentlich-rechtlichen Sender vollständig abschalten lassen. Propaganda sei in Nordrhein-Westfalen bis auf Weiteres nur noch erlaubt, wenn sich die Regierung selbst im…“

„… am Plan einer weiteren Konzentration der Krankenhausversorgung festhalten werde. Da die Pandemie von der Landesregierung nun offiziell als nicht existent bezeichnet worden sei, dürfe es keine weitere Verzögerung geben, die von Bertelsmann und den Klinikkonzernen angemahnten Sparzwänge auch unverzüglich in allen…“

„… nicht ausschließen könne, dass die Person vorsätzlich gehustet habe. Es lasse sich nicht mehr feststellen, aus wie vielen Waffen sich Schüsse gelöst hätten. Die Polizeibeamten seien von Reul persönlich beglückwünscht worden, da sie sich nicht hätten einschüchtern lassen von einem mutmaßlich linksextremistischen Terroristen, der nur die Verächtlichmachung des Rechtsstaates für seine hetzerische…“

„… habe man Gütersloh durch Panzergrenadiere beschießen lassen müssen. Wer sich Anweisungen der Landesregierung widersetze, die Quarantäne-Areale ohne polizeiliche Erlaubnis zu verlassen, der müsse nun mit den härtesten…“

„… starke Umsatzrückgänge im Küchenbau verzeichne, da die Geräte nicht aus den gesperrten Kommunen in andere abgeriegelte Gemeinden geliefert werden könnten. Dies werde jedoch im Weihnachtsgeschäft alles wieder in…“

„… auf die Intensivstation verlegt worden sei, da die Spontanatmung dauerhaft ausgesetzt habe. Für den Ministerpräsidenten habe man eine nicht krankenversicherte Fremdarbeiterin mit leidensverkürzenden Maßnahmen in den…“





Kritik der öffentlichen Vernunft

22 06 2020

„Sofort wegkloppen. Nicht lange fackeln, das stellt eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Wenn wir unsere deutsche Geschichte jetzt durch alle im öffentlichen Raum vorhandenen Kunstwerke von den Makeln der Vergangenheit bereinigen können, dann sollten wir das auch machen. Keine Angst, die Geschichte wird Sie nicht verurteilen, hauen Sie diese Judensau weg.

Das wird gern vergessen, dass Karl Marx zu denen gehört, deshalb müssen wir sofort eingreifen. Kein Angriffspunkt, da haben die Typen aus Amiland schon recht, diese Denkmäler gehören sofort, unverzüglich aus dem öffentlichen Raum entfernt. Privat darf natürlich jeder seine eigenen Assoziationen haben, da gibt es noch keine gesetzliche Grundlage. Aber wir haben hier eben ein christliches Abendland, und wenn die Nazis aus der AfD, die noch nicht an der Regierung beteiligt sind und deshalb vorerst noch als Nazis behandelt werden müssen, also wenn die Nazi das im Namen ihrer konservativen Revolution in ein jüdisch-christliches Abendland umdeuten wollen, dann ist das natürlich klar, dass wir da als Demokraten sofort widersprechen. Nicht mit uns. Wir fordern, dass der öffentliche Raum frei bleibt von diesen extremistischen Forderungen.

Hier, Oskar-Maria-Graf-Straße – wen wollen die damit verarschen!? Das war ein Bäckergehilfe, der sich freiwillig durch eine demokratisch von den Deutschen gewählte Reichsregierung hat vertreiben lassen. Was meinen Sie, was das heute kosten würde, da kriegt der Reichs-, ich meine: da kriegt der Bundesinnenminister einen Schlaganfall. Das war noch nicht einmal eine Abschiebung nach geltender Gesetzeslage, und dann kriegt diese linke Sau dafür auch noch Straßenschilder? Es gibt so viele Heimatschriftsteller, die waren teilweise rein katholisch versippt, das war bei den Nazis auch nicht immer einfach, wenn Sie da einen Kardinal in der Familie hatten oder einen Papst, der zehn Jahre später mal was gemerkt hat, kann ja mal sein, und dieser vorsätzliche Emigrant, der Deutschland im Stich gelassen hat, soll auch noch durch einen Straßennamen geehrt werden? Wir sind hier doch nicht bei den Hottentotten!

Eine Plakette für Walter Ulbricht, nur weil diese rote Sau bis zur Flucht nach Moskau in diesem Viertel gehaust hat? Mein Güte, das kann man doch auch mit Ostalgie nicht mehr rechtfertigen! Leipzig ist eine besondere Stadt, die sind da alle nicht ganz dicht, wenn man unserem Innenminister glauben darf, aber ansonsten muss man die doch mal mit normalen Maßstäben beurteilen – Linksfaschisten, da lohnt sich keine Diskussion, und genau darum ist es so wichtig, dass wir unsere gemeinsame deutsche Diskussionsgrundlage beibehalten, die uns die historische Bewertung der DDR ermöglicht.

Schauen Sie, das ist doch das Schöne an diesem politischen System. Wenn Sie Probleme haben mit zu viel Toten durch Autobahnraserei, mit korrupten Abgeordneten, mit Nazis in der Bundeswehr, mit Nazis in der Polizei, überhaupt mit Nazis, wer ist denn dann schuld? Richtig, der Linksextremismus. Linksextremismus ist wie ein Einhorn, jeder hat schon mal ein Bild davon gesehen, also muss es ihn geben, weil sich so etwas ja keiner ausdenkt.

Wenn Sie den Linksextremismus und diese, ich möchte mal sagen, übertriebene Vaterlandsliebe mit nicht immer ganz legalem Schusswaffeneinsatz für die Ehre der Volksgemeinschaft vergleichen, dann ist Ihnen doch hoffentlich klar, dass die Deutschen, also die deutschblütigen Volksgenossen, seit der Invasion der ostischen Feindvölker sehr viel mehr unter den stalinistischen Untermenschen gelitten haben als durch die zivilisatorische Aufbauarbeit der westintegrierten Kulturnationen. Gucken Sie sich nur mal die Demografie an, seit 1949 sind doch im Osten Millionen Kulis verreckt. Das mag auch statistische Verzerrung sein, manche sind mit 70 schon tot, manche sterben an Altersschwäche oder an Krebs, aber das ist doch nur Augenwischerei. Hätte Stalin im Ostblock Bananen erlaubt, die wären im Schnitt alle ein Jahr später gestorben.

Und da setzt unser Ansatz der Bewältigung der Geschichte im öffentlichen Raum an, dass wir jetzt den öffentlichen Raum als öffentliche Geschichte ansehen. Hier zum Beispiel, Stralsunder Straße – das ist ein Wohnviertel, das gegen 1960 erschlossen wurde, und da befand sich Stralsund wo? Dieser heimliche Sozialismus-Kult, der DDR-Namen nutzt und Städte, die damals im offenen Widerspruch zur westlich-demokratischen Weltordnung standen, die werden wir auch in Zukunft nicht mehr dulden. Das ist für Sie hoffentlich kein Widerspruch mehr, denn sonst müssen wir wohl davon ausgehen, dass Sie zu den reaktionären Feinden unserer öffentlichen Grundordnung gehören. Sie wissen sehr gut aus der Geschichte der SBZ, dass es deren Ziel bis heute war und ist, das ideologiefreie Staatswesen durch Hetzpropaganda zu spalten, damit sich einzelne Bevölkerungsschichten trotz des allgemeinen in der Bevölkerung spürbaren Wirtschaftsaufschwungs… – Wo war ich? Erich-Mielke-Chaussee, haben Sie denn noch alle Latten am Zaun!? Das ist vielleicht Ihre Meinung, aber im Bundesministerium des Innern würden wir doch so ein organisatorisches Genie nie undifferenziert behandeln. Wir lieben doch alle! Wir setzen uns doch dafür ein!“





Messermänner

21 06 2020

Armin Laschet, unser Soziopath von nebenan, der sich dafür hasst, dass um ihn herum nur Leute mit Schulabschluss arbeiten, hat es schon wieder getan. Wissenschaftler anpöbeln, Forschungsergebnisse leugnen, Kritiker mit plump hochgekotzten Lügen diskreditieren, rassistische Stereotype in jedes Mikrofon plärren, weil es sofort in den Nachrichten landet. Dann rudert die Fettecke im billigen Anzug aber zurück und hat alles, was sie vor laufender Kamera gesagt hat, natürlich nie gesagt. Wenn man so schlechtes Zeug schmeißt, dass man sich für den nächsten Kanzlerkandidaten der CDU hält, darf man keine internationalen Verwicklungen riskieren. Und die Kumpels aus der rechten Ecke machen es ja auch so. Wir sind gespannt, was die Nulpe aus NRW demnächst vom Stapel lässt und tippen auf eine Hetzkampagne gegen fremde Messermänner, die im Wald hausen. Es soll ja bei manchen Fleischzerlegern im Ländchen der Einbauküchen nicht für jeden Arbeitssklaven auch eine überdachte Schlafgelegenheit geben, aber das regelt sicher der Markt. Alle weiteren Anzeichen, dass Trumpklone auch in Deutschland weggebunkert gehören, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • rassismus gegen deutsche: Wenn die Umvolkung endlich im Grundgesetz verankert ist, melden Sie sich noch mal.
  • amthor: Dicht daneben ist auch vorbei.
  • fremde bevölkerung: Was meinen Sie, zu wie vielen Bestandteilen dieser Bevölkerung ich keine nähere Bekanntschaft wünsche.
  • kanzler spd: Hört sich nach Harry Potter an.
  • mehr mehrwertsteuer: Hauptsache, die Wurst bleibt billig.
  • app ausschalten: Solange das nicht umgekehrt funktioniert, meinetwegen.
  • scheinasylanten: Zum Glück gibt es für den Bundeswehreinsatz im Innern keinerlei funktionsfähige Hubschrauber mehr.
  • konsensfähigkeit der politik: Es wäre ja schon nett, wenn sie die Realität zur Kenntnis nehmen würde.