Das Goldmännlein

26 07 2020

In manchen Häusern hörte man von Zwergen,
die waren ihrem Herrn besonders hold.
Sie wollten sich vor aller Welt verbergen,
doch dafür schufen sie beständig Gold.

Man sieht von ihnen nichts, denn äußerst schwierig
ist jede Spur zu lesen, die das macht.
Manch einer lauert voller List und gierig
und findet nichts. So geht es Nacht für Nacht.

Bald flüstert man: der ist wohl schon im Bunde
mit allem Bösen, wie es ihm gefällt.
Gerüchte machen kaum verhüllt die Runde,
kommt Neid mit Lug und Missgunst kommt mit Geld.

Das Männlein aber hört die wirren Flüche
und lacht, worüber Menschenvolk so denkt.
Es spinnt gemächlich tief unter der Küche
das Gold, das es beim Sonnenaufgang schenkt.