Was haben wir im Sommer geklatscht! Endlich die richtige Anerkennung für alle die Hilfskräfte in der Fleischindustrie, die mit leckeren Schlachtabfällen das Grillfest… – Nein, wir haben natürlich nicht für sie geklatscht. Wozu auch, das Personal kriegt ja schließlich Geld für seine Arbeit. Wovon sollen die osteuropäischen Subsubsubunternehmer denn sonst die luxuriösen Zehnbettzimmer zahlen, in denen die Zerleger in ihrer Freizeit aufbewahrt werden. Die Bundesregierung hatte Abhilfe versprochen und ein Arbeitsschutzkontrollgesetz in Aussicht gestellt – dringend nötig, da sich inzwischen die Schlachthöfe der Kadaverindustrie als Infektionsherde etabliert haben, die auch nach Quarantäne das Virus munter in der Fläche verbreiten. Allein dieses Gesetz wird so schnell nicht kommen, die Bundesregierung in Gestalt der Union sieht hier noch Gesprächsbedarf. Präziser ausgedrückt: die Fleischbonzen sehen noch Gesprächsbedarf mit der Bundesregierung, um sich ihr lukratives Geschäftsmodell nicht durch Gesetze für Infektionsschutz und Einhaltung internationaler Arbeitsschutzbestimmungen schlachten zu lassen. Wir sollten alle noch mal mit dem Betrieb in einer Fleischproduktionsanlage vertraut machen. Einmal quer durch. Am Haken. Alle weiteren Anzeichen, dass diese Pandemie ein Glücksfall für die herrschende Klasse ist, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.
- philosophische versuche: Die Zeit, in der ein halbwegs denkeder Mensch sich noch schmerzfrei mit Politik befassen konnte, sind hier längst vorbei.
- gottesdienst ausatmen: Bei einer Totenmesse hält sich wenigstens einer an die Vorsichtsmaßnahmen.
- virologie: Momentan sind die Bundestrainer alle Experten für US-amerikanisches Wahlrecht.
- corona schulen: Man lernt ja nicht fürs Leben.
- esoterische rezepte: Stellen Sie sich einen Kohlrabi vor.
- antisemitismus polizei rufen: Nur dann, wenn er vorher nicht ausreicht.
- bundeswehr corona: Vielleicht war diese Cyber-Kriegsführung doch keine so schlechte Idee.
- hakenkreuze polizei: Bis jetzt tragen die Beamten immer noch die üblichen Landeswappen, in Sachsen oder Thüringen kann das also schnell angepasst werden.
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