In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DLVI)

14 08 2021

Daniele bekennt in Scurelle,
dass er für den Fall einer Delle
in Väterchens Wagen,
um nichts zu beklagen,
ein Hämmerchen stets hat zur Stelle.

Guglielmo in Ziano di Fiemme,
der sammelt im Haarsalon Kämme.
Den Kunden – fast allen –
scheint Haar auszufallen.
Jetzt sammelt er stattdessen Schwämme.

Matteo greift oft in Lusern
zum Opferstock und tut dies gern.
Als fleißiger Priester
trinkt, isst und genießt er
ja eh nur im Auftrag des Herrn.

Tommaso, den man in Trient
als Fahrraddieb sehr gut noch kennt,
man ahnt’s: schon beginnt er
als Weltklassesprinter,
da er aus Gewohnheit schnell rennt.

Lorenzo, der trägt in Daone
die Briefe aus. „Da, wo ich wohne,
gibt’s selten Empfänger.
So schlafe ich länger,
womit ich mich leidlich belohne.“

Gianluca saß in Sporminore
beim Zahnarzt, doch statt der nun bohre,
flieht vor dem Geruch er,
denn dieser Besucher
nach Knoblauch stank aus jeder Pore.

Ernesto bewahrte in Sfruz,
was wichtig, im Innern des Huts.
Den hat er verloren.
Nun sitzt auf den Ohren
ein Strickkäppchen nun. Auch das tut’s.