„Man muss ja auch mal das Positive sehen.“ „Da werden ein paar Millionen anderer Ansicht sein.“ „Wenn nicht jede arbeitsscheue Schlampe, die sich ein paar Bälger hat andrehen lassen…“ „Er meint allein Erziehende mit Vermittlungshemmnissen.“ „Seeheimer halt.“ „Wenn Sozialleistungen auch im Verhältnis zur Inflation zurückbleiben, dann haben wir die reale Gefahr einer Schieflage.“ „Bei den Erwerbsarbeit vermeidenden Müttern?“ „In der Wirtschaft, der bei steigender Inflation Unsatz aus den unteren Dezilen fehlt.“ „Ach so.“
„Jetzt seien Sie nicht immer so kritisch, wir sind doch als Koalition angetreten, um alles irgendwie anders zu machen.“ „Also besser?“ „Davon ist im Koalitionsvertrag nichts zu lesen.“ „So kurz nach der Wahl kann man die Bürger nicht schon wieder anlügen.“ „Deshalb auch die dreihundert Seiten zur detaillierten Behandlung des Klimaschutzes in den anderen Politikbereichen?“ „Hatten Sie eine andere Fassung als ich?“ „Wer sagt’s ihm?“ „Ach so.“ „Ich bin ja gespannt, wann das mit dem Kohleausstieg wieder zurückgenommen wird.“ „Das tritt nach meiner Kenntnis…“ „Man kann doch den nächsten Regierungen nicht alles wegnehmen.“ „Das finde ich jetzt zum Beispiel ausgesprochen positiv.“ „Sie müssen dafür auch nicht den Kopf hinhalten.“ „Das macht dann die CDU nach den Neuwahlen, oder?“
„Es ist doch schon klasse, dass kein Tempolimit vorgesehen ist.“ „Da kann keiner der Koalitionäre als Verbotspartei bezeichnet werden.“ „Das sorgt für Koalitionsfrieden, weil auch keiner mehr damit rechnet, dass ihn einer der anderen dafür hinhängt.“ „Das ist ja haarscharf vorm Weltfrieden!“ „Und Sie meinen, das war Absicht?“ „Die meisten Deutschen sind dafür.“ „Darunter sind allerdings auch manche, die diese Koalition gar nicht gewählt haben, für die sollte man keine Politik machen.“ „Ach so.“ „Und es erhöht den Spritverbrauch.“ „Was die Wirtschaft nachhaltig stärkt.“ „Das ist doch nun wirklich eine uneingeschränkt positive Nachricht!“ „Und die Hasch-Freigabe?“ „Sagen wir’s so, ohne Drogen wäre das Theater noch unerträglicher.“
„Überhaupt werden jetzt ja gesellschaftliche Randgruppen mehr geachtet.“ „Für Merz nicht.“ „Er meinte damit Frauen.“ „Ach so.“
„Was haben wir denn wirtschaftlich für die Zukunft vereinbart?“ „Kommt auf die Partei an.“ „Wir kennen doch jetzt keine Parteien mehr, wir kennen nur noch Regierung!“ „Man muss auch mal Kontinuitäten wagen.“ „Vielleicht ist ‚Weiter so‘ für den Anfang auch gar nicht so verkehrt.“ „Die Energie wird jetzt bald billiger.“ „Naja, bei der Erderwärmung bräuchten wir jetzt nur noch eine funktionierende Solarindustrie, und schon wäre das geritzt.“ „Verstehe, und die war nicht vorgesehen?“ „Hätte man uns vorher mal sagen können.“ „Waren wir etwa die Regierung?“ „Sie sind in der SPD.“ „Ich verbitte mir diese politischen Anfeindungen!“ „Jetzt seien Sie doch mal positiv!“ „Ich finde es prima, dass man jetzt schon so offen miteinander streiten kann.“ „Das werden wunderbare Jahre.“
„Warum haben wir eigentlich ausgerechnet diesem Lackaffen…“ „Keine Vorverurteilungen, er ist Jurist und nur aus Inklusionsgründen drin.“ „Sie wussten schon, dass es um ihn geht?“ „Dabei ist Verkehr doch das Transformationsministerium schlechthin!“ „Transformation macht schon der Wirtschaftsminister.“ „Digitalisierung hat aus dem Grund auch kein eigenes Ministerium gekriegt.“ „Wir müssen eben ganzheitlich denken.“ „Dann gehen wir halt ganzheitlich vor die Hunde.“ „Aber nachhaltig.“ „Man kann seine Ideale auch in der B-Note durchsetzen.“ „Ach so?“ „Natürlich wird es immer Kompromisse geben.“ „Das heißt, eine Seite zahlt dafür, dass die andere gewinnt.“ „Dann ist nur zu fragen, wer zahlt.“ „Vermutlich die Bürger.“
„Wir bekommen bewaffnete Drohnen.“ „Das ist ein gutes Zeichen.“ „Also ein positives?“ „Kommt darauf an.“ „Kommt worauf an?“ „Auf welcher Seite Sie stehen.“ „Im Grunde ist es ganz einfach: wer nicht Deutschland ist, der kriegt es mit der Bundeswehr zu tun.“ „Und wenn die defekte Drohnen hat…“ „Das mit dem Weltfrieden war gar nicht so verkehrt.“ „Außerdem werden wir diese Rüstungsaufträge bestimmt im Inland vergeben.“ „Dann hätten wir noch ein positives Signal für eine verringerte Zusammenarbeit mit ausländischen Rüstungsherstellern.“ „Und der Digitalpakt?“ „Man kann jetzt bestimmt Drohnen per Fax bestellen.“ „Oder per SMS starten.“ „Mir fehlen schon ein bisschen die Flugtaxis.“ „Gerade das finde ich ja so positiv!“ „Mobilität hatte in den letzten Kabinetten eh nicht so viel mit der Wirklichkeit zu tun.“
„Aber wir müssen auch die wirklich wichtigen Themen in Deutschland fokussieren.“ „Sehe ich auch so.“ „Damit meinen Sie aber nicht Corona.“ „Eher die Pflege.“ „Generell sollte man sich in den systemrelevanten Berufen mal nachhaltig…“ „Sie meinen ganzheitlich?“ „Im Grunde einfach nur eine ganz neue Art der Schmerzgrenze.“ „Ausweitung der Arbeitszeit?“ „Dann verdienen die Leute ja auch mehr.“ „Ihre Witze waren mal witzig.“ „Aber…“ „Ach so.“ „Wir können das Pflegepersonal nicht in der Mitte durchsägen, aber wenn man in Sachsen die Krematorien am Sonntag laufen lässt, braucht man schließlich jemanden, der denen die Leichen zur Verfügung stellt.“ „Auch wieder wahr.“ „Und die Autoindustrie?“ „Wir fragen bei der Windkraft nach.“ „Also klimatechnisch alles okay?“ „Bis auf die Erderwärmung.“ „Das wird aber im Verlauf der Legislatur bestimmt noch mal evaluiert?“ „Ganz bestimmt.“ „Na also!“ „Ich würde sagen, wir gehen einer sehr positiven Zukunft entgegen.“
Satzspiegel