In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DLXCI)

30 04 2022

Es kochte sich Malcolm in Eye
Gemüse. Ertönte ein Schrei,
erfüllten die Küche
beträchtliche Flüche,
so ahnt er: davon blieb nur Brei.

Bei Fredrik, der sein Haus in Hylte
mit Andenken bis zum Rand füllte,
ja in der Tat stopfte,
in Ecken auch pfropfte,
sah man, wie er alles vermüllte.

Josiah, der packte in Syston
sein Hab und Gut immer in Kisten.
Er wollte den Kindern
Die Habgier vermindern,
dass sie davon gar nichts vermissten.

Man wusste, dass Sonja in Solbacken
ein Ziel hat: sie will mit dem Zoll schnacken.
Ihr Weg macht es möglich,
so tut sie es täglich.
Man weiß auch, sie kann wirklich toll backen.

Es hustete Harold in Clare
seit Jahren recht heftig und schwer.
Vermisst er das Rauchen,
schien er zu gebrauchen
die Düfte von Asphalt und Teer.

Man sah, Gunnar reinigt in Heden
mit Schwung alle Wände und Böden,
bis er sich empörte,
weil irgendwer störte
dabei ihn. Das galt hier für jeden.

Bei Tim feiert man in South Molton
mit Freunden, die eben noch bowlten
und später dann grillten.
Je mehr sie da brüllten,
geschah’s, dass die Würste verkohlten.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCXII): Der Parkplatz

29 04 2022
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Als der Hominide anfing, sich aus seinem seit Zehntausenden von Jahren angestammten Habitat herauszubewegen, stellte sich mittelfristig die Frage nach dem Transport unhandlicher Objekte. Pferd, Esel und Kamel waren nur drei Möglichkeiten, mit Sack und Pack über schwieriges Gelände zu ziehen, falls sich Ausgangs- und Zielpunkt nicht auf dem Wasserweg verbinden ließen. Da lag die Nähe zum Nutztier noch in praktischen Erwägungen begründet – Haus und Stall waren nicht selten unter einem Dach, was in kalter Witterung auch Wärme lieferte. Doch schon mit der Kutsche schwand die Fühlung, zumal sie nur von einer begüterten Minderheit als Fortbewegungsmittel unterhalten wurde. Die engen Gassen der Stadt waren verkehrstechnisch gar nicht auf derartige Konstruktionen vorbereitet, zumal dann nicht, wenn sie aus Platzgründen eine Menge Leute für Handel, Handwerk und allerlei krumme Geschäfte aufnehmen mussten. Keiner war an den ratternden Kästen interessiert, die geräuschvoll auf dem Pflaster holperten, an Hausecken stießen und die natürliche Gangart des Menschen störten. Was also brachte uns auf den bescheuerten Gedanken, das mit Parkplätzen zu versuchen?

Deutschland hat grob gerechnet zwei davon pro Einwohner, obwohl nicht einmal jeder ab legalem Alter ein Kraftfahrzeug besitzt. So ist durch das Auto, das vor der Wohnung, dem Arbeitsplatz, dem Supermarkt oder dem nächstgelegenen Bahnhof steht, im Naherholungsgebiet, in der Tiefgarage, an der Autobahnraststätte oder vor dem Friedhof, eine immense Fläche sinnlos verkloppt, zuzüglich der gefühlten fünf Viertel Standstreifen in den Städten, die als Reservoir für die sich langsam leerenden Asphaltareale dienen, die ihre Blechlawine jeden Tag wieder in die Landschaft schwiemeln. Diese simultane Verkehrs- und Bauzerstörung, die das als christliches Abendland geplante Gepräge westlicher Gestaltung unter dem Vorwand der Verwertung von Mensch und Maschine, letztlich aber nur der des Kapitals, in verfüg- und verschiebbare Materie wandelte und noch wandelt, macht aus Metropolen schnell durchfahrbare Klappkulisse, die sich easy vermarkten lässt, wo immer man aussteigen kann.

Im Grunde ist der Parkplatz der natürliche Feind des zwangsautomobilen Menschen. Nie ist er da, wo man ihn braucht, meist gibt es davon zu wenig, weil der Autoverkehr mit der linearen Anlage von Stellplätzen exponentiell anschwillt, sie sind zu eng und zu klein, nicht barrierefrei und konstanter Quell der Frustration für alle Kfz-User. Wie es der Markt nun einmal vorschreibt, zocken Körperschaften und Konzerne mit Fleiß den ruhenden Verkehr ab, mit Parkuhren, Parkscheinen, Höchstparkdauern, alles im Preisbereich, der für andere Dienstleistungen ohne nennenswerten Kundenvorteil dem Deppen in die Nähe einer Hirnembolie treiben. Zwar kann er auf der Suche nach einer Freifläche zehnmal um den Häuserblock heizen, um danach seine Einkäufe doch wieder eine Stunde lang durch die Gegend zu schleppen; er kann aber auch kurz die Zeit aus den Augen verlieren, voll in die Bußgeldfalle tappen und Spaß mit saftigen Strafgebühren haben. Der Gourmand der Schotterverschwendung plant für den Besuch im Shopping Center gleich drei volle Stunden ein, um sich den Nasenstüber zu ersparen, und berappt für den Sicherheitspuffer doppelt. Dazu kommen Kraftstoff- und Nutzungs-, Umwelt- und Arbeitszeitkosten, die allein die Jagd nach der Parkbucht verursachen: jährlich 40 Milliarden. Gut, dass das auch alle Radfahrer subventionieren.

Hat der Blechdödel die leere Lücke erst einmal entdeckt und zwängt den modischen Straßenpanzer hinein, stellt er nicht selten fest, dass in den Jahren nach dem letzten architektonischen Upgrade die Seitenstreifen nicht gerade breiter wurden – das hat der Führer nach dem Krieg also nicht viel größer und schöner aufgebaut, Volkswagen hin oder her. 40% der Autounfälle entstehen beim Rangieren auf dem Terrorterritorium piepend rückwärts fahrender Stahldinger, durchschnittlicher Vollkaskoschaden: 2.200 Euro. Etwa 42 Stunden Lebenszeit verbringt der Bekloppte mit dem schmerzhaften Prozess der Parkplatzfindung, Ein- und Ausfahren, und dem lieblichen Knirschen am Kantstein, wenn die Felge ein letztes Mal Lebenszeichen von sich gibt.

Nur eins bringt den Nanodenker kurzfristig in den Zustand der Zurechnungsfähigkeit, und das ist das Hindernisrennen für alle, die gerade aus dem Auto ausgestiegen sind und sich wundersamerweise in fluchende Fußläufige verwandeln, die von Honks ohne Sinnesorgane und einer Reaktionszeit auf der Minutenskala fröhlich zu artistischen Übungen auf dem Gehweg getrieben werden. Die Vergeudung des urbanen Raums feiert sich gerne mit Blutopfern und Hässlichkeit, während die Mobilpest von einer Standfläche zur nächsten bollert, um dort wieder in hoheitsvoller Bewegungslosigkeit zu vegetieren. Im Falle von Kamel und Pferd, Esel und Kutsche wäre das wenigstens ästhetisch erträglich, würde weniger Todesopfer fordern, weniger Feinstaub und Gestank verursachen und besser sein für das, wofür wir die Städte überhaupt gebaut haben. Aber dann gibt’s ja Beknackte, die das Auto brauchen, weil sie deshalb aufs Land gezogen sind. Wegen der Parkplätze.





Einspeisegebühr

28 04 2022

„… plane die Ampel, die Umsatzsteuer auf alle pflanzlichen Lebensmittel abzuschaffen. Der aus dem Umweltbundesamt stammende Vorschlag sei in der Krise geeignet, die Versorgung der ärmeren Verbraucher mit frischem Obst und Gemüse zu…“

„… sich mit dem Vorhaben der SPD vertrage, die Regelsätze für Transferleistungen auf lange Sicht nicht zu erhöhen. Eine Subventionierung von privaten Problemlagen könne sich innerhalb der Koalition nicht ohne kompliziertes…“

„… dass die Waren vom Handel ohne Vorsteuer gebucht werden müssten, um dann ohne eine vom Gesetzgeber festgelegte Umsatzsteuer verkauft zu werden. Diese Umstellung erfordere eine in den üblichen Warenwirtschaftssystemen mit mehreren Wochen Vorlauf zu realisierende…“

„… da aus dem Versprechen der sozialen Gerechtigkeit folgen sollte, dass alle unmittelbar zum Überleben notwendigen Güter kostenfrei sein müssten. Die FDP-Bundestagsfraktion sehe daher keine Möglichkeit, als eine endgültige Abschaffung der Grunderwerbssteuer für die wirtschaftliche Entwicklung des deutschen…“

„… ein Großteil der Ananas nicht mehr frisch zum Verbraucher gelange, da der Handel bevorzugt Konserven anbiete. Aus Gerechtigkeitsgründen sei es geboten, die Dosenware zumindest mit einem reduzierten Steuersatz in die…“

„… sich die Umstellung des Vorsteuerabzugs im Moment wegen pandemiebedingter Ausfälle nicht mit dem Stammpersonal erledigen lasse. Wissing hoffe auf die vermehrte Zuwanderung russischer IT-Fachkräfte, die ein Update der Computersysteme vielleicht noch in diesem Jahr an die…“

„… sei der Vitamingehalt in TK-Ware oft höher als bei frischem Gemüse. Das Umweltbundesamt werde mit einer Studie nachweisen müssen, ob auch Gefrierkost sich für die…“

„… wenigstens zum Ausgleich den Steuersatz für Bio-Produkte auf 19% erhöhen solle. Lindner fürchte einen unausgeglichenen Haushalt, der einen Tankrabatt nur für kurze Zeit und die Anhebung der Pendlerpauschale um 300% nicht mehr…“

„… zu Marktverzerrungen führen werde, wenn die ordnende Hand des Staates nicht eingreife. So überlege die SPD, bei Selbstversorgern, die durch Schrebergärten oder Genossenschaften verköstigt würden, eine Einspeisegebühr in Höhe der im Durchschnittshaushalt veranschlagten Kosten für sechs bis acht Jahre zuzüglich Umsatzsteuer und einem Steigerungsfaktor von…“

„… die Steuertarife zu staffeln. Lindner sehe den Verkauf von Spargel an die Unterschicht nicht als staatlich geboten und werde durch einen eigenen Rabatt für Besserverdienende die Leistungsträger wieder in den alleinigen Genuss von…“

„… es einer genaueren Kontrolle durch den staatlichen Apparat bedürfe. Um die Verwendung der Ananas zur Ernährung von einer rein dekorativ ausgerichteten Benutzung zu unterscheiden, sei es notwendig, die Haushalte der Bundesbürger einer stichprobenartigen Kontrolle in den frühen Stunden des Tages zu unterziehen, um so den zielgerichteten und gesetzeswidrigen…“

„… habe Laschet als Markenbotschafter des Schlachtabfallproduzenten Tönnies die Kampagne ausdrücklich gelobt. Wer weniger Geld für Waren aus linksextremistischen Öko-Produktion ausgebe, habe mehr Mittel zur Verfügung, um im Land der Küchenbauer eine angemessene…“

„… dass es auf die Einstellung der Haushalte ankomme, die kein Geld für Lebensmittel mehr zur Verfügung hätten. Hagl-Kehl sei der Ansicht, dass auch in Fäulnis übergegangenes Gemüse noch einen guten Beitrag zur Ernährung benachteiligter Menschen leisten könne, wenn diese sich mit einer Mahlzeit pro Woche statt mit dem üblichen Kaviar-Lieferdienst in den…“

„… habe der Philanthrop Westerwelle bereits dafür gesorgt, dass das Hotelfrühstück geringer besteuert werde. Würden alle Armutsrentner und Erwerbsunfähigen ihr Frühstück in einem von den Liberalen bedachten Beherbergungsbetrieb zu sich nehmen, so könne laut FDP-Bundestagsfraktion ein sehr viel höherer Betrag für die…“

„… warne der rechte SPD-Flügel vor einem Missbrauch gesetzlicher Regelungen. Letztlich sei auch Tabak ein veganes Produkt, das durch eine linksextreme Gruppierung mit schmutzigen Tricks in eine steuerlich begünstigte…“

„… sich auch am tatsächlichen Bedarf der sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten ausrichten müsse. Buschmann lege ein handwerklich sehr gut gemachtes Gesetz vor, das Avocados, Auberginen und Artischocken als ungeeignet für Arbeitslose und ihre Bedarfsgemeinschaften sowie alle im…“

„… dass selbstverständlich auch rein pflanzliche Futtermittel zur Tierproduktion steuerfrei in die Mastbetriebe bringen lassen müssten. Merz sei sich sicher, dass ein fraktionsübergreifender Entwurf die Regierung so weit unter Druck setzen werde, dass sich die Liberalen auf die eigentliche Linie des…“

„… im Gegenzug alle externen Kosten in die Verkaufspreise einfließen lassen wolle. Bisher habe der Einzelhandel aus Südamerika eingeflogene Äpfel noch ohne Umlagen angeboten, Habeck sei aber davon überzeugt, dass die Bürger sich im…“

„… auf Lebensmittelkarten angeboten würden. Es sei in einem Lebensmittelgeschäft in Berlin-Dahlem zu einem tragischen Suizid gekommen, da die im Sortiment befindlichen Flugpapayas bei dem Fraktionsvorsitzenden zu psychisch bedingtem…“





Arish

27 04 2022

„Haben Sie Ihr Attest dabei? Wir brauchen schon den Nachweis, dass Sie ungeimpft sind, sonst kann es unter Umständen zu Zwischenfällen kommen, das werden Sie sicher verstehen. Ein bisschen muss man auch als Querdenker für seine Sicherheit tun.

Haben Sie denn gut hergefunden? Das freut mich, dass Sie ein Navigationsgerät hatten. Nein, nicht: haben, Sie hatten das. Damit so ein Ding funktioniert, braucht man eine Reihe geostationärer Satelliten, die es ja gemäß Ihrer Überzeugung gar nicht geben kann, weil die Erde eine flache Scheibe ist. Und die Funksignale können Sie nicht mit dem Gerät empfangen, das ist Ihnen ja jetzt auch klar. Aber machen Sie sich keine Sorgen, hier brauchen Sie das gar nicht. Es ist alles gut ausgeschildert, Sie müssen eigentlich nur den einsprachigen Hinweisen folgen. So ein Auto brauchen Sie nur draußen, und da sich unsere Mitglieder überwiegend als stark technikfeindlich bezeichnen, nehmen wir Ihnen das auch ab. Doch, bei uns gilt Mehrheitenschutz. Das ist in Ihren Augen sicher die richtige Interpretation von Basisdemokratie, oder?

Das ist überhaupt nicht ideologisch gemeint, ich bitte Sie – selbstverständlich können Sie hier mit dem Fahrrad verkehren. So eine Kraftübertragung per Tretkurbel ist eigentlich Wissenschaft, aber das wollen wir mal nicht so eng sehen. Außerdem ist das hier eine diktaturfreie Zone, so wie Sie sich das beispielsweise von Russland gewünscht haben. Wir bestimmen, was hier gemacht wird, und wenn wir sagen, das hier ist keine Diktatur, ist das auch keine.

Elektrogeräte? gehen wir doch mal logisch an die Sache heran. Kann man diesen elektrischen Strom sehen? Also ich kann das nicht. Natürlich bewegt sich so ein Elektromotor, aber können wir ausschließen, dass es sich dabei um eine von den Eliten ausgehende Verschwörung handelt? Denken Sie mal nach, wem gehören denn die Fabriken und die Konzerne, in denen die solche Elektromotoren herstellen? Motoren, selbstverständlich – aber ist es wirklich so, dass die sich durch elektrischen Strom bewegen und nicht nur mit elektrischem Strom? Sie müssen das mal ganz genau überlegen, eigentlich ist das doch gar nicht nachweisbar. Wenn Sie ein Kabel in die Hand nehmen, und da fließt dieser elektrische Strom durch, dann können ja nur Sie selbst sagen, dass Sie etwas merken. Meinen Sie nicht, dass das genau so von denen geplant wurde, dass man dieses subjektive Gefühl von elektrischem Strom überhaupt nicht messen kann? Das ist eine nur zu diesem Zweck erfundene Technologie, die eigentlich gar nicht existiert. Und wenn die wirklich existieren würde, dann müssten ja alle sterben, die einmal unter Strom gesetzt wurden, weil man ja mit einfachen wissenschaftlichen Methoden nachweisen kann, dass elektrischer Strom tödlich ist. Deshalb muss der auch für alle verboten werden.

Wieso Unsinn? bei Impfungen ist das doch auch so, oder wollen Sie das etwa bestreiten?

Außerdem können Sie Ihren Fernseher gleich vor dem Tor lassen, den brauchen Sie hier auch nicht. Ja, weil er einen Stecker hat, gut mitgedacht. Aber das ist auch wegen der Lügenmedien, die wir hier nicht wollen. Das hat nichts mit Diktatur zu tun, schließlich wollen wir das ja alle nicht – sind Sie jetzt doch nicht mehr für Mehrheitenschutz? Das ist unsere Definition von Demokratie, wenn Sie sich damit nicht abfinden können, dann haben wir kein Problem damit, dass Sie uns verlassen. Das ist ja eine freie Gemeinschaft hier, deshalb nehmen wir uns auch die Freiheit, jeden rauszuschmeißen, der uns nicht passt.

Sie haben doch sicher auch Verständnis, dass wir Ihre mitgeführten Medikamente gründlich unter die Lupe nehmen. Es mag ja sein, dass Sie von den Kopfschmerztabletten keine bleibenden Schäden haben, aber Sie sollten sich nur einmal diese Liste anschauen. Lauter Nebenwirkungen. Nach einer für uns vernünftigen Logik, die Sie auch erst zu uns in diese Gemeinschaft geführt hat, sollten Sie wissen, dass das Chemikalien eines Industriekonglomerats sind, das weltweit nach denselben Geheimnissen arbeitet und sicher nur eins im Sinn haben kann: mit millionenfachem Leiden und Tod unschuldiger Menschen an diesen sogenannten Nebenwirkungen riesige Summen zu verdienen, und das im vollen Einverständnis mit den diktatorischen Systemen, die Arzneimittel offiziell zulassen und als harmlos deklarieren, um durch Umsatzsteuern daran ihren Anteil abzukriegen. Zusätzlich reglementieren diese Staaten auch die Ärzteausbildung, so dass keiner nach dem millionenfachen Tod von Menschen in Kliniken, Krankenhäusern und Hospitalen tödliche Medikamente wird nachweisen können. Ich möchte Sie nicht beleidigen, aber wenn Sie sowieso schon in Besitz eines Fernsehers sind, liegt es doch nah, dass Sie bisher ausschließlich der Feindpropaganda aufgesessen sind und gar nicht wirklich wissen, wie Sie von der linksfaschistischen Merkeldemokratur in ein dummes Schlafschaf verwandelt wurden?

Sie wollten zu den Arish People, jetzt passen Sie sich hier auch an, sonst können Sie gleich wieder gehen. Dass Sie als rassereine Weiße mit deutscher DNA aufgenommen wurden, sollte Ihnen doch zu denken geben, oder nicht? Hier hält man sich an die Regeln, hinterfragt sie nicht, und es gibt auch keine Diskussionen, warum das so ist. Wenn Sie alles das rückhaltlos unterstützen, was wir für Sie viel besser wissen, als Sie das jemals besser wissen könnten, dann sind Sie hier richtig. Im Lager und in unserer angeschlossenen Kampfgruppe, die uns vor dem Volkstod schützt.

Sagen Sie mal, ist das ein Smartphone? Haben Sie da etwa 5G eingeschleppt!?“





Draußenpolitik

26 04 2022

„… dass der Altkanzler der Bundesregierung durch sein Festhalten an Putin in den Rücken falle und damit dem Bild Deutschlands in der Öffentlichkeit schweren Schaden zufüge. Die SPD-Spitze berate nun, ob auch ohne Schröder eine erfolgreiche…“

„… ob es möglich sei, dass sich Schröder nur noch in der deutschen Presse äußere, die nicht im Ausland verfolgt werde. Springer wolle dies nicht versprechen, da die vertraglichen Verhandlungen über eine eigene Kolumne in der…“

„… eine Tätigkeit als Vermittler zwischen Putin und Deutschland nicht ausgeschlossen sei. Da er auf beiden Gehaltslisten stehe, traue man dem Ex-Regierungschef eine objektive und faire…“

„… die freundschaftlichen Beziehungen zur Russischen Föderation aufrecht erhalten wolle. Es sei auch im Sinne einer nachhaltigen SPD-Politik, die Planungen für ein Europa ohne Ukraine jetzt schon in eine…“

„… sich Gabriel an die Seite des ehemaligen Kanzlers stelle. Dieser sorge erst für eine stabile Versorgung mit russischem Gas, da sein Freund Putin es sicher nicht über Herz bringe, ihn als Aufsichtsrat von Rosneft zu…“

„… verteidige eine Reihe hochrangiger Lobbyisten die Wirtschaftskompetenz Schröders. Er sichere mit der russischen Gaszufuhr die Werte der bundesrepublikanischen Gesellschaft, insbesondere jene, die an der Börse oder am…“

„… Schröder auf jeden Fall in der Partei halten müsse. Bei einer fortschreitenden Neuordnung der EU bedürften die Regierungen auch Berater, die nach der Ukraine auch für Polen, die baltischen Staaten oder die…“

„… dass auch ein psychologisches Gutachten des Altkanzlers notwendig werden könne. Schröder habe sein Frauenbild seit 2005 nicht verändert und bedürfe jetzt der professionellen Unterstützung bei der narzisstischen Kränkung, dass inzwischen auch das Bundesaußenministerium von einer…“

„… zumindest der Seeheimer Kreis Schröders Deutung, das Massaker von Butscha sei nicht von Putin selbst befohlen worden, für die Expertise des erfahrenen Staatsmannes halte. Auch seine eigene Agenda 2010 sei größtenteils von unfähigen und sadistischen Mitarbeitern in der Bundesagentur für Arbeit, in den Jobcentern und im…“

„… auch geeignet sei, das linke Profil der SPD zu schärfen. Anders als Scholz oder Merkel besitze Schröder das notwendige Charisma, die unbedingte Gefolgschaft zu den USA durch ganz eigenständige Akzente wieder zu…“

„… als moralisch verkommenes Arschloch mit Anzeichen von schwerem Alkoholismus bezeichnet habe, das eigentlich in der FDP sein müsse. Kubicki werde sich im Fall von Schröders Parteiaustritt für eine schnelle Aufnahme in die…“

„… sich auf einen Formelkompromiss einigen wolle, nach dem Schröder nicht für die deutsche Außenpolitik, sondern im Hinblick auf seine in der Bundesrepublik singuläre Position die nur von ihm selbst verantwortete Draußenpolitik der…“

„… rate Sarrazin dem Altkanzler, mit für seine Karriere relevanten Entscheidungen nicht zu lange zu zögern. Wolle Schröder die finanziellen Erträge aus Vorträgen und Buchveröffentlichungen noch erleben, dürfe er jetzt nicht unnötige Energien in die Partei investieren, wenn diese ihm nicht mehr zur Populationssteigerung diene. Er sei bereit, sich bei der Verlagssuche und der publizistischen…“

„… Putin den Krieg gegen die Ukraine beenden wolle, aber noch auf Widerstände im eigenen Land stoße. Es sei noch nicht klar, was das bedeute, die Möglichkeit bestehe aber, dass damit die Aufhebung sämtlicher Sanktionen durch die EU und die Annexion ihrer gesamten…“

„… sich einig gewesen, dass die gesamte SPD einen Kniefall Schröders in Moskau als verfehlt ansehen werde und schon aus Parteiraison als ein nicht mehr wieder gut zu machendes…“

„… sei es auch dem aktuellen Fachkräftemangel geschuldet, dass sich in der Partei niemand finde, der Schröders Aufgaben übernehmen könne. So sei es derzeit wegen der angespannten Beziehungen auch nicht möglich, direkt in Moskau zu fragen, wer aus geeigneter Nachfolger im…“

„… andererseits die Beziehungen zu Russland bereits jetzt stabilisiere. Da Waffenlieferungen aus Frankreich und Deutschland angenommen würden, sei Putin noch nicht ganz außerhalb der…“

„… den Ex-Kanzler notfalls aus der Schusslinie zu ziehen, wenn die öffentliche Debatte zu sehr gegen ihn spreche. Gabriel habe sich bereiterklärt, dessen Aufgaben bei Gazprom zu übernehmen, sofern die Bezahlung sich auf dem jetzigen…“

„… sich in der Bundesregierung eine Haltung durchsetze, die die Politik der ruhigen Hand vor einem schnellen Entschluss bevorzuge. Ob die Ampel erst das Ende der Spezialoperationen in der EU abwarten oder vorher Putin zu Gesprächen nach Berlin einlade, sei aber bisher noch nicht im…“

„… dürfe man Schröder nicht durch symbolisch unbedachte Aktionen von seiner Linie abbringen. Die Sozialdemokraten hätten sich daher dagegen entschieden, Schröders Gasgeschäfte in die Hand von Schwesig zu legen, die seiner Meinung nach nicht ausreichend mit der…“

„… plädiere der rechte Flügel für eine Exit-Strategie, die es Schröder nach dem Ende des Ukraine-Konflikts ermögliche, in der SPD wieder als geachtetes Mitglied und Botschafter des…“





Method Acting

25 04 2022

„Das sind größtenteils Reflexe, er merkt das ja gar nicht mehr. Jetzt setzt er sich an den Schreibtisch, da haben wir ihm ein paar Akten hingelegt, und da ist auch der Staatssekretär. Die spielen jetzt eine bis zwei Stunden Regieren, und dann ist auch schon Feierabend. Dann darf Herr Scholz nach Hause.

Natürlich ist das für uns ein organisatorischer Aufwand, den wir lieber vermieden hätten, aber es geht ja nun mal nicht anders. Vor allem im Ausland wäre das ja gar nicht gut angekommen, wenn wir die SPD wählen, und dann haben die mit Regieren gar nichts am Hut. Für uns stand das ganz schnell fest, Regieren werden die Grünen, Herr Habeck hat keinen Bock auf Machtspielchen, Kanzlerin ist das Ressort von Frau Baerbock – Herr Scholz macht halt den Grüßonkel für Staatsbesuche, Konferenzen und Interviews, in denen er kommuniziert, dass er der Regierungschef ist. Inzwischen kommuniziert er gar nichts mehr, damit hat sich das auch erledigt.

Was allerdings nicht besser ist, weil wir ja eine Menge Arbeit investiert haben, um Herrn Scholz als Regierungschef in Stellung zu kriegen. Früher hat er sich Scholz gerne mal versteckt, das haben wir ihm abgewöhnt, zumindest teilweise. Jetzt gibt es schon mal Pressestatements von ihm, natürlich nichts Wichtiges, weil das ja Frau Baerbock macht. Die hat im Regelfall vorher schon Ahnung, worum es geht, man kann ihr auch mit Fakten kommen, und dann kann man ihr ohne Schweißausbrüche zuhören. Da hatten wir ja schon Außenminister, bei denen nicht ganz klar war, ob sie sich auf dem Weg zur Medikamentenausgabe wieder verlaufen haben.

Wir haben ihn dementsprechend konditioniert, damit er genau der Bundeskanzler ist, als der er gewählt wurde. Was seine Selbstwahrnehmung angeht, funktioniert er auch schon ganz gut, aber das reicht natürlich noch nicht, um eine Regierung am Laufen zu halten. Das macht man nicht mit Staatsschauspielern, dazu braucht es Profis – einer der Gründe, warum wir Herrn Lindner gar nicht erst ein Coaching angeboten haben. Der spielt nur sich selbst, wie er sich selbst spielt.

Jetzt geht es wohl um ganz wichtige Sachen, ich habe keine Ahnung, was sie ihm da in den Ordner reingepackt haben. Sehen Sie, wie er sich erinnert, wie man in einer solchen Situationen ein Problem erkennt und handelt? Method Acting. Wir haben ihn so auf seine Rolle vorbereitet, dass er nicht nur denkt, er sei der Regierungschef, sondern sich in jeder Situation auch so verhält. Er weiß jetzt, wer er ist, wo er ist, was er tut und was passiert ist, bevor die konkrete Situation eintrat. Das reicht eigentlich für einen Regierungschef aus, aber dann wären da ja auch noch die persönlichen Voraussetzungen. Da macht Frau Baerbock es uns wesentlich leichter, weil sie immer auch versteht, was passieren kann, wenn diese konkrete Situation sich entwickelt, wie sie sich entwickelt. Oder eben nicht. Oder wenn es andere gibt, die das beeinflussen. Ich möchte hier nicht zu skeptisch erscheinen, aber bei Herrn Scholz habe ich da meine Zweifel.

Dann gibt es ja noch das Hindernis, dass ein Bundeskanzler sich in jeder Situation wieder bewusst machen muss, dass er der Bundeskanzler ist. Er muss sich gesellschaftlich verhalten und wird so seine Glaubwürdigkeit einbüßen. Sie merken das schon, wenn er ‚Ich als Bundeskanzler‘ sagt. Dann kommt meistens nichts Sinnvolles mehr. Sobald er ‚Wir als Bundesregierung‘ gesagt hat, können Sie eigentlich abschalten, dann ist das Thema durch. Das müssen wir durch eine ganz neue Technik des Selbstvertrauens verstärken. Wenn er sagt, dass er das anpackt, muss er auch selbst daran glauben.

Dabei ist das ja alles gar nicht neu, früher haben wir einzelne Regierungsaufgaben auch outgesourct. Als Herr Scheuer noch Minister war, haben wir das Geld ja gleich der Autoindustrie überwiesen, weil er sich sonst die Hälfte selbst in die Taschen gestopft hätte, und Frau Merkel hat ja davon nichts gewusst. Die hat so sowieso nichts von nichts gewusst, ein Wunder, dass sie dafür keinen Oscar gekriegt hat. Die war wirklich ein Naturtalent. Auf der Bühne erwartet man, dass eine Politikerin, vor allem eine Bundeskanzlerin, in einem Moment weiß, was sie im nächsten tun wird. Und dann denken Sie mal an die Augenblicke, in denen sie von diesem Neuland hört oder mitkriegt, dass die USA andere Staaten, bei denen sie bisher nie einen Hehl daraus gemacht haben, dass sie sie ausspionieren, auch tatsächlich abhören, durchleuchten und mit ihrem Wissen bei jeder sich bietenden Gelegenheit erpressen. Diese Überraschung, das war erstklassig. Sie hat an sich selbst geglaubt, und zwar derart, dass wir alle am Ende geglaubt haben, ihr könnte man irgendetwas glauben. Scheißnummer, wenn Sie mich fragen.

Warten Sie mal eben, ich glaube, er ist gerade abgestürzt. Nein, kein Alkohol. Der Scholzomat ist da außerhalb jeden Verdachts, aber ab und zu friert bei ihm die äußere Bewegung ein, und dann muss man nachgucken, ob er noch läuft. Da, er hat sich bewegt – Gott sei Dank, da kam wohl gerade eine Standardfrage, die er reflexhaft mit einer Antwort aus dem Baukasten, naja, sagen wir mal: er hat sie beantwortet. Irgendwie so. Fantasien, Visionen oder alles andere, womit man in der SPD zum Arzt geht, sind da zum Glück nicht vorhanden. Er handelt nie im Affekt. Und wenn er gar nichts tut, stellt sich die Frage nicht. Er ist also nie stärker als die Realität. Das ist es, was man von einem Sozialdemokraten erwartet. Man kommt mit der Realität zurecht, und wenn es zufällig die eigene ist, muss man sich auch nicht mehr um die anderen kümmern. Ist das nicht eine großartige Botschaft für die Zukunft?“





In tyrannos

24 04 2022

Weiß der Tyrann, dass man ihn stets belügt,
so glaubt er doch am Ende den Geschichten.
Er lebt in Träumen, die aus den Berichten
entstehen, die er selbst aus Lügen fügt.

Wer ist nun schuldig? jeder kann es sehen,
und jeder weiß von dem, der Falsches spricht.
Sie sehen es, und sehen es doch nicht.
Die Welt wird über sie hinweg vergehen.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DLXC)

23 04 2022

Es hatte Joël in Beausite
sechs Häuser. „Wenn ich die vermiete,
verlange ich Kohle,
die ich mir gern hole,
weil ich dafür auch alles biete.“

Man sieht Rikke, wie sie in Rungsted
auf ihrem Hof knietief im Dung steht.
Er ist zu berichten,
wie sie nach dem Schichten
danach aus dem Haufen mit Schwung geht.

Von Jeanne weiß man in Vézelise,
von allem nimmt sie eine Prise,
weil sie die Gewürze
auf alles draufstürze,
dass man danach recht kräftig niese.

Es buk Gustav Brot in Torslunde,
das war wörtlich in aller Munde.
Nebst „dies da“ und „jenes“
kauft man „noch was Schönes“.
Am liebsten nahm man „dieses Runde“.

Michel, der sein Weib in Rœschwoog
seit langem ums Kleingeld betrog,
der merkte nach Jahren
mit sinnlosem Sparen,
dass sie ihm die Scheine abzog.

Es ließ sich Marlene in Kokkedal
das Haar tönen. Hier eine Locke mal,
und dort mal zwei Strähnen.
Sie wollte dann löhnen
mit Münzen, gespart in der Socke mal.

Es hat sich Cyril in Menchhoffen
mit Schulfreunden oft schon getroffen.
Die älteren Leute
sieht man auch noch heute,
sie haben stets gerne gesoffen.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCXI): Das Ende des Wegwerfens

22 04 2022
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Da hatte Rrt gerade noch einmal Glück gehabt. Ein winziger Funke war auf sein verhasstes Fell gesprungen und hatte ein kleines, aber sehr gut sichtbares Löchlein gebrannt, so dass er den Pelz sofort ausziehen musste. Auch die Hauptfrau war’s zufrieden, hatte ihr Ernährer sie doch in einem viel prächtigeren Aufzug gefreit. Ersatzteile waren rar für Säbelzahnziegeneinteiler, Recycling war noch nicht erfunden, also musste den Fummel fortan der dümmliche Schwiegersohn auftragen. Immerhin hat keiner den Anzug entsorgt, wie wir es heute täten, auch wenn wir das Ding billig im Schlussverkauf geschnappt und nie getragen hätten. Es gab sie noch nicht, die immanente Notwendigkeit, jedes Objekt wegzuwerfen, weil sonst ein ganzes Modell an Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft nicht mehr richtig funktionieren würde. Das Ende könnte auch heute nah sein, wir haben es in der Hand.

Der typische Produktlebenszyklus elektrischen Kleingetiers mit Schnur und Schalter sieht heute so aus, dass das Design einzwei neue Schnörkel in die Oberfläche kratzt, wichtige Funktionen durch ein Potpourri unsinnigen Schmodders ersetzt und den Gegenstand gerade so lange überleben lässt, bis die nächste Generation an Zahnbürsten, Rasierern oder Haartrocknern am Markthorizont erscheint, wenn die Kabelführung morsch und das Gehäuse aus schlagfester Plaste unelegant gesplittert sind. Die einzelnen Komponenten lassen sich nicht ersetzen, nicht einmal das bröselnde Kabel durch einfaches Anstecken einer neuen Verbindung tauschen, und hat der Hersteller alles richtig gemacht, dann geht die Maschine in die ewigen Jagdgründe ein, weil der fest verbaute Akku abratzt. Dies freilich ließe sich mit etwas technischem Sachverstand, wenig Werkzeug und ruhiger Hand wieder reparieren, doch will das der Produzent?

Die meisten Gebrauchsobjekte sind bereits so entworfen, dass nur noch der Gang zur Tonne als schmerzfreier Akt vor dem Neukauf bleibt. Bisher haben nicht einmal drohende Rohstoffmängel, die vom Taschenrechner bis zum Smartphone jede neue Entwicklung irgendwann in die Sackgasse führen, die Industrie zum Umdenken durch groß angelegtes Recycling getrieben. Während in Entwicklungs- und Hungerländern unter unsäglichen Bedingungen die Rohstofffirmen unter Einsatz von Sklavenarbeit den Planeten geradezu auswringen, gefällt sich der Konsumismus in seiner Kampfstimmung gegen die Nachhaltigkeit – Pfeifen im Keller, weil sonst die aus kapitalistischer Religiosität und brachialer Beklopptheit geschwiemelte Zukunftsvision in dünnen Rauch aufgeht. Nicht einmal die rapide Verteuerung und eine mögliche Verknappung der Güter schrecken die Unternehmen, wenn man mit steigenden Preisen das für Aktionäre notwendige Wachstum vorspiegeln kann.

Natürlich kann die EU den Verbraucherschutz mit einem Recht auf Reparatur schärfen, aber am längeren Hebel sitzen die Hersteller, die sich das Geschäft kaum von ein paar aufgeregten Beamten vermiesen lassen werden. Kleingetier wie den flanschbaren Gummiwulst A38/II sieben bis zehn Jahre als Austauschware vorzuhalten macht die Waschmaschine nicht besser, wenn das ganze Gerät nicht am Ende des Motorlebens komplett in seine Einzelteile zerlegt und in den Kreislauf gebracht werden kann. Wenn die Trommelaufhängung nur vom fürstlich entlohnten Werkskundendienst mit dem Spezialhämmerchen festgedengelt wird, weil man dem Verbraucher die Neuanschaffung einfach nicht schmackhaft machen kann, hat die Industrie auf lange Sicht ihr Desinteresse an nachhaltigem Wirtschaften durchgesetzt. Hier hilft keine lauthals beschworene Eigenverantwortung, vor allem nicht, wenn der größte Teil der Waren aus chinesischer Fertigung auf den westlichen Markt quillt und nach kurzem Flackern afrikanischer Sondermüll wird.

Solange der Markenfetisch für digitales Gedöns grassiert und jeder Multifunktionsstaubsauger faxt, toastet und fotografiert, bis er nicht mehr faxt, aber dafür auch nicht mehr toastet oder saugt, solange wir uns als Verschleißjunkies mit allerhand Schrott zuballern, wird sich nichts ändern. Zum Glück ist der Fachkräftemangel die wohlfeile Entschuldigung fürs Aufrechterhalten dieses Zustandes, denn wer soll den auf eine einzige Platine gelöteten Fernseher noch mit handwerklichem Einsatz retten, statt ihn schwungvoll in den Container zu schlenzen.

Allein es gäbe einen Ausweg. Um eine richtige Kreislaufwirtschaft in Gang zu setzen, bräuchte es einfach eine Verlängerung der Herstellergarantie auf fünf bis zehn Jahre. Macht der Quirl innerhalb der Phase der geplanten Obsoleszenz die Grätsche, geht’s am Stück zurück nach Hause, bis das Ding wieder rührt. Dazu käme fallweise ein verkürzter Gewährleistungszeitraum, wenn sich die Reparatur nicht oder nur unter unverhältnismäßig hohem Aufwand umsetzen ließe. Früher kauften sich die Menschen pragmatisch teure Dinge in hässlicher Haltbarkeit, die bei guter Pflege vererbt zu werden drohten. Keiner käme heute auf die Idee, einen Radiowecker anzuschaffen unter der Prämisse, dass die Uhr auch in fünfzig Jahren zuverlässig den Morgen zerstört. Eigentlich schade.





Denkverbotsverbot

21 04 2022

„… auf die bisherigen Entwicklungen reagieren und allen Bürgern eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensbedingungen ermöglichen müsse. Die FDP halte daher an ihrem geplanten Tankrabatt fest und werde sich durch keine koalitionsinternen Debatten von der Stimmung in den…“

„… dass eine klare Mehrheit der Bürger sich für ein Tempolimit ausspreche. Lindner begrüße eine öffentliche Diskussion, da ihm diese Anlass biete, sich nochmals von den Vorstellungen der Wähler zu distanzieren, die andere Parteien als die FDP in den Bundestag…“

„… führe ein Tankrabatt zu Benzinpreisen, die in Deutschland auf Vorkriegsniveau liegen würden. Dies sei für Kubicki nicht nur jederzeit möglich, sondern sogar geboten, da sich die Bundesrepublik durch mutige Entscheidungen die Stimmung in der EU positiv beeinflussen und wirtschaftliches…“

„… die Lieferung schweren Waffen an die Ukraine durchaus befürworte. Der SPD seien aber aus parteipolitischer Sicht die Hände gebunden, da sie nicht einfach den Wünschen der Mehrheit der deutschen Bevölkerung entsprechen wolle, um sich vor populistischen Strömungen wirksam zu…“

„… ein Tempolimit über verfassungsrechtliche Bedenken hinweg nicht in einer Demokratie zu beschließen sei. Für Wissing sei die Weigerung von bis zu 20% der Autofahrer, gesetzliche Vorschriften zu beachten, ein Prüfstein für Artikel 1 GG, der die Würde des Kraftfahrzeugs auf schwer erträgliche Art und Weise mit einer…“

„… koste eine Subventionierung von Treibstoff zwar einige Milliarden, der Bundesfinanzminister halte aber eine Diversifizierung auf Einzelhandel oder Lebensmittelkonzerne für nicht machbar. Hier sei eine zu große Gefahr erwartbar, dass sich Bürger von den eingesparten Ausgaben Alkohol, Zigaretten oder andere legale…“

„… dass ein Tempolimit als deutscher Alleingang eine innerhalb der EU nicht machbare Entscheidung sei, die für Kubicki die Stimmung nur negativ beeinflusse und ein wirtschaftliches…“

„… sich die Verschärfung der wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland von der öffentlichen Meinung nicht beeinflussen lassen dürfe. Scholz sei zwar der Ansicht, die Heiztemperatur um zwei bis drei Grad Celsius zu ermäßigen könne durchaus ein messbares Ergebnis zeitigen, er halte dies aber bei zunehmend sommerlicher Witterung für ungeeignet, eine starke Wirkung auf Putin und die…“

„… auch die Entkriminalisierung von Cannabis nicht einem gesellschaftlichen Trend folgen dürfe, der beispielsweise allein auf der Rezeption von suchtmedizinischen oder kriminologischen Studien basiere. Buschmann fordere hier eine weniger von Ideologie geprägte Politik, die sich mehr am bisher als verlässlich eingestuften Wissen und der…“

„… ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Pandemie eine hilfreiche Maßnahme hätte sein können, die besser als die angekündigten und nicht rechtzeitig gezahlten Hilfen viele Existenzen hätten retten können. Dennoch wolle Lindner damit einen Präzedenzfall vermeiden, der das internationale Wirtschafts- und Sozialsystem von den Renditen für die Arbeitgeber und die Anteilseigner der…“

„… keine linksideologischen Denkverbote bei der Verlängerung der AKW-Laufzeiten dulden werde. Wissing wolle mehr Flexibilität in der Energieversorgung, die nicht durch Umweltpanik oder Klimahysterie gestört werden dürfe. Er trete im Dienste der Freiheit für ein gesetzlich vorgeschriebenes Denkverbotsverbot ein, das die schweigende Mehrheit aller…“

„… komme ein einseitiger Abnahmestopp für russisches Erdgas einer Sanktionierung gegen die deutsche Wirtschaft und gegen alle deutschen Haushalte gleich. Scholz habe vollstes Verständnis für die draußen im Land verbreitete harte Haltung und respektiere diese auch, weise zugleich aber darauf hin, dass ohne ausreichende Versorgung mit bezahlbarer Energie die finanziellen Möglichkeiten für einen Tankrabatt nicht oder nur unter sehr…“

„… dass ein bedingungsloses Grundeinkommen in einem starken Staat wie Deutschland problemlos zu finanzieren sei. Dennoch befürchte Lindner, dass die Mehrheit der Bürger nicht wie jetzt ausgesagt weiterhin einer Lohnarbeit nachgehen würden, die sie nicht ausreichend…“

„… mehr in erneuerbare Energien als Ersatz für unsichere Lieferungen aus Diktaturen investieren solle. Wissing verstehe zwar, warum die linke Hetzpropaganda von Baerbock bei der Mehrheit der Bevölkerung verfange, könne aber als Experte für das Thema mit Sicherheit sagen, dass es nicht genug Schilder für einen…“

„… lehne der Finanzminister angesichts der unkalkulierbaren Kosten ein bedingungsloses Grundeinkommen strikt ab. Wenngleich die meisten Bürger aus Notwendigkeit weiter arbeiten und die steigenden Verbrauchssteuern akzeptieren würden, könne man nicht einfach eine gesellschaftliche Revolution durchführen, nur weil die meisten…“

„… den Bürgern statt eines zweckgebundenen Rabatts eine allgemeine, der Lage angemessene Sonderzahlung zu bewilligen, nicht zielführend sein könne. Kubicki könne zwar damit leben, dass viele vorwiegend Alkohol kaufen würden, halte dies aber für ein falsches Signal, da man Erwerbslose und Armutsrentner belohne, dass sie nicht selbst…“

„… bereits zweimal gefragt worden sei, wann die Diesel-Subvention komme. Lindner nehme dies zum Anlass, die Umsatzeinbußen, die den meisten Mineralölkonzernen drohen würden, durch ein für diese bedeutende Minderheit zur rechten Zeit im…“