Flaute

31 05 2022

„… die Kauflaune sich in einem historischen Tief befinde. Wirtschaftsexperten hätten noch keinen eindeutigen Grund für die Zurückhaltung gefunden, seien aber davon überzeugt, dass die Qualität des diesjährigen Spargels dafür nicht…“

„… ein Kernanliegen der Liberalen sei. Lindner erinnere an die grundgesetzlich geschützte Würde des Deutschen, zu der auch der Verzehr von…“

„… von Merz genau erklärt worden sei. Der CDU-Führer sei sich sicher, dass aus dem Anbau sehr geringer Mengen eine Preissteigerung folge, die sich direkt auf das Kaufverhalten der Bürger, die unter dem spätstalinistischen Spardiktat der…“

„… führe die Hetzpropaganda der linkslinken Rassendurchmischungsaltparteien zur Ablehnung deutschen Kulturguts in weiten Teilen des Volkes. Von der veganen Zwangsbeglückung aussortierte Kost wie Spargel mit Schinken werde nach Weidels Meinung gegen die Flut syrischer und libanesischer Imbissbetriebe nicht mehr vom…“

„… gebe es keinen Anlass zur Sorge für die Bevölkerung. Wissing sehe derzeit keinen Grund für ein Tempolimit, da dies eine noch stärkere psychische Belastung für die Verbrauer in…“

„… vor der Fraktion analysiert habe. Unions-Chef Merz sehe in der sehr geringen Nachfrage einen Preisverfall begründet, der das Vertrauen auf den Märkten negativ beeinflusse, zumal die von der grünen Verbotspartei angeführte Stillhalteregierung nichts unternommen habe, um das Wetter zu…“

„… dass ein Großteil der Erntehelfer nicht zur Verfügung stehe. Lindner sehe allerdings in der derzeitigen Fluchtbewegung aus der Ukraine eine Chance auf die vorübergehende Integration junger Frauen auf den nationalen Arbeitsmarkt, die auch zur mittelfristigen Stärkung des Niedriglohnsektors in Landwirtschaft, Produktion und…“

„… die Energiekrise einen großen Anteil an der Preissteigerung habe. Wissing wolle zur Belebung der Flaute am Spargelmarkt weitere Subventionen an die Mineralölkonzerne ausschütten, die zugleich als Stärkung der deutschen Wirtschaft unabhängig von Verbrauch oder Stagnation eine Steigerung der Börsenwerte und ihrer…“

„… die Unfähigkeit der Bundesregierung zeige, auf wirtschaftliche Katastrophen angemessen zu reagieren. Oppositionsführer Merz fordere die Grünen daher auf, zur Sicherung der Spargelernte und mit Blick auf den Erdbeeranbau noch in diesem Jahr die Koalition mit der CDU/CSU im…“

„… sich die Mittelstands- und Wirtschaftsunion auf eine Stärkung des Binnenkonsums verständigen wolle. Da die Deutschen derzeit mehrere Krisen gleichzeitig durchlaufen müssten, sei Connemann der Ansicht, die Verschiebung der Klimakrise um 20 Jahre könne eine spürbare Entlastung der Bürger bringen, die sich auch in der…“

„… die Preise für ausländische Importe in den Keller gegangen seien. Da Einfuhrverbote für Ware aus Spanien und Griechenland nicht möglich sei, setze sich Söder für eine Spargel-Maut ein, an die er sich mit dem ehemaligen Bundesminister für…“

„… sich für die landwirtschaftlichen Betriebe einsetzen werde. Damit Spargel ein Gemüse der Besserverdienenden bleibe, werde Kubicki notfalls auch die Erzeugerpreise mit Staatshilfen und…“

„… müsse die Bundesregierung unverzüglich außenpolitische Konsequenzen gegen Polen folgen lassen, da die Einfuhr osteuropäischer Güter nicht im Interesse der Volkswirtschaft liegen könne. Für Steinbach existiere lediglich die Richtung, dass die deutschen Unternehmer unter Nutzung von Krieg, Zwangsarbeit und Ausbeutung gegen das polnische Volk vorgingen, nicht aber in einer…“

„… die Kauflaune wieder angekurbelt werden müsse. Für Bürger, die sich in diesem Jahr kein Zweitflugzeug leisten könnten, empfehle Merz den Kauf von Spargel als günstige Alternative zum…“

„… werde die Sozialpolitik nicht die deutschen Erwerbslosen gegen ukrainische Geflüchtete in der EU ausspielen, um den Lohndruck zur Stabilität der Ernten auszunutzen. In der SPD-Führung vertraue man fest darauf, dass die Bundesagentur auch in diesem Jahr syrische und nordafrikanische Kräfte unter Androhung sofortiger Abschiebung zum…“

„… in einigen Anbauregionen durch zu niedrige Erzeugerpreise auffallen würden. Die FDP sehe dies als Marktverzerrung und wolle andere Gemüse mit einer Zusatzsteuer von 90% wieder in ein normales Preisgefüge überführen, in dem deutscher Spargel nicht mehr an der Spitze der…“

„… werfe Merz der Bundesregierung vor, die Wirtschaftssanktionen nicht gegen Putin, sondern gegen die deutsche Bevölkerung zu…“

„… komme die Bundesregierung nicht um ein Spargelgeld für geringe und mittlere Einkommen herum. Wissing fürchte einen Kaufkraftverlust, der sich auf Kraftstoffe, zuletzt auch auf Neuwagen ausbreiten könne. Wichtig sei, das Einkommen zum Bezug einer Unterstützung auf ein Niveau von…“

„… sehe Chrupalla voraus, dass deutsches Land für minderwertige Erzeugnisse wie Kartoffeln oder Kohl verschwendet werde. Danach sei auch der Weg für die linksextremistische Regierung frei, die deutsche Atomindustrie zu enteignen, um durch von Chinesen produzierte Solaranlagen die endgültige Zerstörung des Reichs…“

„… nur als vorübergehend eingestuft werde. Scholz vertrete nach eingehenden Beratungen mit Experten aus Landwirtschaft, Handel und Banken die Ansicht, dass der Spargelverkauf eine saisonale Erscheinung sei, die lediglich bis zum Ende des…“





Wackelpudding

30 05 2022

„Sagen Sie mal, der Bundeskanzler – der ist doch katholisch, oder?“ „Wer, Scholz!?“ „Einen anderen haben wir ja leider nicht.“ „Wieso sollte der denn plötzlich katholisch sein?“ „Ich dachte, er hat nichts gemacht, und trotzdem sind die anderen schuld.“

„Bei aller Liebe, aber Sie haben wohl komplett vergessen, dass wir als internationaler Partner auch ein paar Verpflichtungen haben.“ „Da würde sich die katholische Kirche als Partner auch anbieten.“ „Wie kommen Sie denn auf diesen Unsinn?“ „Wo doch der Bundeskanzler auf einmal den Pazifismus für sich entdeckt.“ „Glauben Sie das wirklich?“ „Er ist sogar zu einer Diskussion bereit, ob man Gewalt wirklich mit Gewalt bekämpfen darf.“ „Erstens ist das eine durchaus legitime Frage…“ „Ich erinnere mich gut, das wollten sie schon damals wissen, als ich verweigert habe.“ „… und zweitens muss man angesichts eines völkerrechtswidrigen Krieges auch die Zukunft im Auge behalten.“ „Sie meinen die Wiederwahl von Scholz.“ „Entschuldigen Sie mal, was hat das denn damit zu tun?“ „Der Rest von ihm dürfte inzwischen doch Vergangenheit sein.“

„Machen Sie sich mal klar, welche historische Verantwortung wir als Deutsche haben.“ „Ja, Sie haben recht – wenn die Alliierten Hitler seinerzeit nicht mit einer klaren Exit-Strategie dazu gebracht hätten, den Krieg selbstkritisch zu überdenken, wäre Deutschland viel länger von den einseitigen Sanktionsmaßnahmen der zivilisierten Welt in eine schwierige wirtschaftliche Situation gedrängt worden, die am Ende noch viel mehr zivile Opfer gefordert hätte.“ „Abgesehen von Ihrem Zynismus ist das falsch.“ „Ja, da haben Sie recht.“ „Woher plötzlicher dieser Meinungsumschwung?“ „Hitler lieferte kein Öl und hatte andere Pläne für das Gas.“ „Sie sind…“ „Außerdem musste er sich um seine Wiederwahl keine Sorgen machen.“

„Gestatten Sie mir eine Frage: wissen Sie, was der Gewaltbegriff bedeutet?“ „Gegenfrage: wissen Sie, was ein Wackelpudding ist?“ „Das hat doch damit nichts zu tun!“ „Ich sehe, Sie haben es verstanden.“ „Was denn!?“ „Dass der Inhalt irgendwie immer gleich ist, aber die Form ändert sich ständig.“ „Was hat das denn nun wieder mit dem Bundeskanzler zu tun?“ „Das fragen sich nicht nur Sie, abgesehen von Scholz.“ „Also ich weiß immer noch nicht, worauf Sie hinauswollen.“ „Was macht ein Pudding, wenn man ihn anfasst?“ „Meine Güte, wackeln halt – das ist schließlich seine Art.“ „Und wenn er nicht vom Teller fällt, nennt man das einen Standpunkt?“ „Was wollen Sie mir mit dem ganzen Gerede denn sagen?“ „Fragen Sie das doch lieber den Bundeskanzler.“

„Ich möchte mal Sie in dieser Verantwortung sehen.“ „Abgesehen davon, dass ich in dieses Amt nicht gewählt wurde, würde ich gerne sehen, dass der Bundeskanzler da wäre.“ „Bisher haben wir nur eine enorme Preissteigerung an Lebensmitteln zu verzeichnen, das kann aber schlimmer werden.“ „Deshalb auch die Benzinsubventionierungen, die direkt in die Taschen der Ölkonzerne fließen.“ „Das war die FDP.“ „Wenn Scholz nur jemanden in der Bundesregierung kennen würde, der die politische Richtlinienkompetenz hat.“ „Sie können den Kanzler nur für das verantwortlich machen, was er macht.“ „Also macht er vorsichtshalber gar nichts?“

„Als Regierungschef ist es übrigens auch seine Aufgabe, die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr zu erhalten.“ „Das sind die Soldaten, die den Feind so lange an der Grenze aufhalten, bis richtiges Militär kommt?“ „Deutschland kann gerade aus seiner geschichtlichen Verpflichtung heraus nicht einfach an solchen militärischen Operationen teilnehmen.“ „Die Zweifel sind der letzten SPD-Regierung ja nicht so schnell gekommen.“ „Das war historisch eine ganz andere Dimension.“ „Richtig, da wurden wir direkt angegriffen, wenn ich das korrekt in Erinnerung habe.“ „Sollen wir Ihrer Meinung nach auf den Dialog verzichten, nur weil wir den Krieg völkerrechtlich vollkommen ablehnen?“ „Wie viel von diesem Sondervermögen sind eigentlich für Blumenarrangements vorgesehen?“ „Wollen Sie sich über mich lustig machen?“ „Wieso, wer hat denn damit angefangen?“ „Wir können im Rahmen unserer Bündnisverpflichtungen nicht einfach so ausscheren!“ „Wenn Scholz entdeckt, dass wir in der NATO sind und dass es sich dabei um ein Militärbündnis handelt, mit Waffen, Soldaten und dem ganzen Kram, dann sind wir geliefert.“

„Das ist wieder so typisch an rechten Vögeln wie Ihnen: keine konstruktive Kritik, nur Gemoser.“ „Ich bin nicht rechts, sonst hätte ich ihn ja selbst gewählt.“ „Also das ist jetzt ein sehr weites Feld.“ „Angesichts dieser Erinnerungslücken habe ich so meine Zweifel, ob Scholz überhaupt in der Lage ist, dieses Amt auszuüben.“ „Jetzt kommen Sie wieder mit diesen Finanzgeschichten.“ „Mich würde in dem Zusammenhang eher interessieren, ob er die Massaker an der Zivilbevölkerung, an Frauen und Kindern nicht mitbekommen oder nur verdrängt hat.“ „Was hat das mit diesen Finanzgeschichten zu tun.“ „Es würde zumindest erklären, ob Scholz nur ein gewohnheitsmäßig Lügner ist, der seinen Arsch retten will, oder ob wir tatsächlich schon mit den ersten Anzeichen einer Demenz rechnen können.“

„Ich verstehe Sie nicht – wie können wir denn in dieser Situation einen Kriegseintritt von Scholz verlangen?“ „Das heißt, wir sollen jetzt so schnell wie möglich aus der NATO austreten?“ „Was soll denn das bringen?“ „Stellen Sie sich mal vor, Putin überfällt als nächstes Polen und dann uns – da wären wir aber fein raus, wenn wir keine Waffen mehr von den Bündnispartnern bekämen, weil wir doch sonst mit Gewalt…“





Zu doof für Pflege

29 05 2022

Manche haben es vielleicht schon bemerkt, andere sind immer noch der Ansicht, der Markt würde das alles schon regeln: die Logistik ist im Eimer, die Lieferketten finden nur noch in der Theorie statt, die Personalsituation reitet mal wieder eine neue Berufsgruppe in die Grütze. Diesmal Kraftfahrer, die für einen Hungerlohn unsere Einkäufe in den Discounter kutschieren, mit sofortiger Kündigung rechnen müssen, wenn sie sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten wagen, und ansonsten für die zu teuren Lagerhaltungskosten in Lkws Güter auf der Straße spazieren fahren, die im Regal zu viel Kohle fressen. Der Landtag von Niedersachsen hat schon die Lösung parat: Lkw-Führerschein ab 17. Gut, dass der Güterverkehr auf der Schiene damit nicht belästigt wird, dass die technischen Fähigkeiten der Fahrer nicht mehr der dreijährigen Ausbildung des Berufskraftfahrers bedürfen, wir schicken ab jetzt die Trottel, die als Schulversager zu doof für Pflege waren, in den Brummi. Was bei genug Betten und zu wenig Pflegern irgendwie klappt oder nicht, wird bei zu wenig Fahrzeugen auch irgendwie hinhauen. Notfalls geht so eine Ausbildung sicher am PC, wie bei den üblichen Ballerspielen. Hauptsache, wir müssen keine Löhne erhöhen. Eine gut durchdachte Idee bei drohender Jugendarbeitslosigkeit. Alle weiteren Anzeichen, dass wir als Autoland kein Tempolimit brauchen, um den ganzen Laden an die Wand zu fahren, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • affenpocken kosten: So ähnlich wie Drucker: die Anschaffung ist quasi geschenkt, die Folgen werden teuer.
  • masken fdp: Die meisten Visagen hält man jetzt schon nicht mehr aus.
  • reichsbürger afd: Mit etwas Glück nimmt das Russische Großreich sie auf.
  • tempo fdp: Sollen sie doch in den Ärmel heulen.
  • scholz kommt zurück: Die Frage ist ja: wohin?
  • benzinpreis steuern: Was auch Steuerverschwendung wäre.
  • zensur internet: War mal wieder jemand nicht Ihrer Meinung?
  • porsche verkaufen: Dann können Sie sich wenigstens den Sprit dafür leisten.
  • buschmann rücktritt: Für Hoffnungen ist es jetzt zu spät.




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DLXCV)

28 05 2022

Wäscht Mustafa in Ghar El Melh
den Hunden ausgiebig das Fell,
sind sie wie verwandelt.
Worum es sich handelt:
selbst schwarze sind dann wieder hell.

Martina, die kaufte in Frasses
zum Räuchern sich Kräuter en masse.
Es qualmte und rauchte
mehr wohl, als man brauchte.
Sie war um die Nase recht blass.

Nesrine in Aïn Draham,
von der man oft Singen vernahm,
hat andere Pläne:
sie jobbt als Sirene,
wo immer das Postauto kam.

Remigius fasst man in Riex
beim Fälschen eines Blankoschecks.
Er war nicht der Dumme,
denn noch keine Summe
fand man nach Sekunden des Schrecks.

Amar hisst in Dar Chaabane
am Morgen im Garten die Fahne.
Stets hört man ihn stöhnen:
„Von all meinen Söhnen
tut’s keiner, wie ich sie auch mahne!“

Jean-Claude, der montierte in Bibern
ein Heizungssystem mit zehn Schiebern.
Dies dämpft alle Sorgen,
nun muss man am Morgen,
ob’s kalt oder warm, nicht mehr fiebern.

Salah kellnerte in Sahline
im Zugrestaurant auf der Schiene.
„Ich muss in Gedanken
in Fahrtrichtung schwanken,
dann stört’s keinen, wenn ich bediene.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCXVI): Erinnerungskultur

27 05 2022
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Eduard der Ersetzbare war ein selten dummer König, der das Land mit Zorn und Geltungsdrang regierte, wenn er nicht gerade Geld und Gut zum Fenster rauswarf. Immerhin machte er es späteren Betrachtern leicht, da er von seinem noch erheblich blöderen Bruder Heinrich dem Dummklumpen mit dem Dolch zum Nationalhelden befördert wurde, dero den finstersten Jahren vorangegangen war, die das Reich je sehen sollte. Noch heute feiert man den Todestag des ständig schreienden Despoten, der außer Wein und Wutausbrüchen nicht viel der Welt hinterließ, allein er war der erste und einzige in der langen Folge an Herrschern, der keinerlei Krieg mit seinen Nachbarn anfing. Und so blieb Eduard, der vielseitig ungebildete Holzkopf, als Friedensfürst im Gedächtnis des Volkes. Das ist durchaus nicht untypisch für den Umgang mit der Geschichte, die unsere Erinnerungskultur konstituiert.

Abgesehen von den Zeugen der Vergangenheit, Denkmälern und Plaketten im öffentlichen Raum, bieten Feierstunden und festmeterweise Literatur das Gerüst, auf dem wir uns durch die Historie hangeln. Allerlei Fixpunkte, an denen kapituliert oder befreit, annektiert und wiedervereinigt wurde, ergeben einen Kalender, der sich saisonal bestens für eine Reihe staatstragender Festivitäten eignet. Unter Sektkorken und Salutgeböller gehen dann die Tage unter, an denen die bürgerliche Gesellschaft zähneknirschend die unangenehmen Jubiläen mit lautstarkem Bekenntnis zur aufgeklärten Gegenwart hinter sich bringt: Pogrome, Attentate, Massaker. Im günstigsten Fall frühstückt das kollektive Ego gleich alle rassistischen Mordanschläge auf einmal ab, kündigt noch mehr Problembewusstsein an und ist wieder für ein Jahr mit dem Schmodder durch.

Geschichte ist die in der Gegenwart und für sie zurechtgeschwiemelte Konstruktion, die zeitgleich erklärt und entlastet, wo es etwas zu erklären gäbe. Der Mensch ist nicht dazu erschaffen, sich ständig Dinge ins Gehirn zu laden, die seine aktuelle Lage nicht oder nur marginal beeinflussen. Genau darum verformt er die Vergangenheit durch den Druck des Erlebens, bis das Gewesene sich anpasst. Es wird mit der nötigen Deutung so semantisiert, dass alles einen vernünftigen Sinn ergibt, genau die Ideologie stützt, die es gerade stützen soll, als logische Folge von Handlungen einer planvoll handelnden Gruppe von Personen, die immer schon wusste, was wird, bevor dann der Zufall eintrifft. Geschichte entlastet vor allem die, die nicht dabei waren, seien sie durch die Ungnade ihrer Geburt auch Zeitzeugen, und gibt uns das praktische Verfahren der Mythenbildung an die Hand. Damit erschafft sich jede Generation eine eigene Vergangenheit, geschichtete Geschichte in Gemengelage, die vielleicht irgendwann kodifiziert wird: König gut, König böse, und es war nicht alles schlecht, während auf uns die Bomben fielen.

Konträr dazu müht sich zwischen Wissenschaft und Infotainment eine halb künstlerische, halb vom Gesinnungsbewusstsein getriebene Schar mit dem allseits populärer Brauchtumsterrorismus, die ganze Geschichte noch einmal neu zu dokumentieren, bis noch der letzte Authentizitätssüchtige alle Folgen mit Hitlers Chauffeur, Leibarzt, Sekretärin, Koch oder Kellner konsumiert hat – zwischen Baum und Borke entzieht diese Folkloretruppe den Historikern das Ansehen, indem sie stets das Werbeversprechen wiederholt, jetzt müsse die Geschichte aber ganz, ganz anders und vor allem neu geschrieben werden. Sicher ist nur, dass diese Annäherungsversuche mit dem Kopf an der Wand enden, da sie das Objekt der Untersuchung nur selten anders zeigen als auf dem Sockel der Anbetung. Der Aufarbeitung dient das nicht, aber wenigstens sind die Gerümpelmacher von einem Miniwahr weit entfernt, weil sie Fakten nicht fortwährend an die Bedürfnisse einer neuen Gegenwart anpassen müssen.

Wir überformen die Ereignisse, bis sie sich als geschichtstauglich zeigen, und schreiben sie in der für uns angebrachten Reihenfolge und Gewichtung auf. Früher waren es vor allem Jahreszahlen großer schlachten, heute sind es spekulative Zahlen von Todesfällen, die eine fortwährende Rekonstruktion der Wirklichkeit zur Statistik gerinnen lassen. Die Erinnerungsverfälschung durch Suggestion oder Autosuggestion tut ein Übriges, schließlich glaubt eine ganze Nation, sie sei vor Jahrhunderten Zeuge gewesen, wie dies und das geschah. Nur von den Konzentrationslagern wusste man nichts, das ganze Volk war sofort damit beschäftigt, sich gegenseitig in den Widerstand zuführen, und jeder hatte einen syrischen Geflüchteten in der Nachbarschaft, der mit dem Ferrari ins Sozialamt fuhr und reihenweise blondbezopfte Mädchen belästigte. Auch das wird von Zeit zu Zeit wieder verdrängt, beispielsweise dann, wenn es gerade opportun ist, die Klappe über die eigenen Verstrickungen zu halten. Die heilsame Flucht in die Erinnerungslosigkeit halten wir aus, wenn wir zum korrekten Zeitpunkt kurz und klar im Gedenken unsere Opferrolle vortanzen und uns die einmütige Betroffenheit sowie allgemeine Unschuld bescheinigen. Wenn uns keiner vergibt, müssen wir es selbst tun. Nur für die Folgen der Geschichte, da suchen wir noch nach einer Strategie. Aber wer weiß, vielleicht reicht ja individuelle Demenz aus.





Affen

26 05 2022

„… nicht von einer neuerlichen Pandemie ausgehe. Die Mehrheit der Experten würde trotz der in mehreren europäischen Ländern gleichzeitig auftretenden Infektionen keine Gefahr sehen, die vergleichbar wäre mit der…“

„… sich der Stuttgarter Verein Wachsame Bürger für friedlichen Protest gegen die Ausrottung der Menschheit durch Karl Lauterbach zu einem Protestmarsch auf den Reichstag verabredet habe. Ziel der Kundgebung sei die Erstürmung des Parlaments, die Abschaffung sämtlicher bis dahin verordneten Maßnahmen zum Infektionsschutz in der Affenpocken-Pandemie sowie die Ausrufung des Deutschen Reiches in den Grenzen von…“

„… werde die medizinische Situation in der Lügenpresse bewusst grob falsch dargestellt. Der ehemalige Schlagersänger Michael Wendler habe darauf hingewiesen, dass es gegen das MP-Virus ein erst seit wenigen Monaten zugelassenes Medikament gebe, das von Ärzten in der ganzen EU verschrieben werde. Dies sei der Plan einer von internationalen Kräften gesteuerten Bande, die…“

„… wisse Homburg aus absolut sicherer Quelle, dass es sich bei dem Virus um eine Unterart von SARS-CoV-2 handle, die aus einem unterirdischen chinesischen Labor stamme und im Auftrag von Merkel durch Wissenschaftler aus den…“

„… habe Wendler glaubhaft versichert, er wisse, dass die EU eine überwiegend von Ausländern ins Leben gerufene und bewohnte Tarnorganisation sei, die nur dazu geschaffen worden sei, um am Tag X das Königreich Deutschland von allen Seiten zu umschließen. Nur die Flucht ins sichere Ausland könne die von den bösen Mächten bedrohten Bürger noch vor ihrem sicheren…“

„… weiterhin der Verdacht bestehe, dass die Infektion mit Pocken bei Präsident Putin schwere Symptome wie Krebs, Demenz und Verstopfung ausgelöst habe. Wagenknecht halte ein von der NATO und ihren Geheimdiensten durchgeführtes Attentat für sehr wahrscheinlich und fordere den sofortigen Waffenstillstand der vom Westen gesteuerten Aggressoren, um die Leiden der russischen Bevölkerung endlich zu einem…“

„… verfüge Homburg über absolut verlässliche Informationen, dass der Erreger im Auftrag von Bill Gates in der Ukraine aus jüdischen Goldhamstern extrahiert worden sei, die sich zuvor mit dem…“

„… nicht auszuschließen sei, dass die EU die Tötung ihrer gesamten Bevölkerung geplant habe, um vorher noch das Vermögen ihrer Einwohner mit dem Verkauf des Pockenmedikaments zu erhalten. Dies wisse Wendler, da er in engem Kontakt zu Attila Hildmann stehe, dessen vegane Bananenlimo gegen Pocken und…“

„… unterstelle Weidel der Bundesregierung, die 1973 abgeschaffte Impfung gegen Pocken als Bio-Waffe gegen das deutsche Volk einsetzen zu wollen. Sie gehe davon aus, dass auch in diesem Fall die Weigerung, sich ein von Bill Gates und der NASA entwickeltes Serum spritzen zu lassen, durch lange Haftstrafen, Tod durch den Strang oder Bußgelder in Höhe von bis zu…“

„… habe Homburg durch mehrere Vergleiche mit US-amerikanischer DNA nachweisen können, dass aus dem Blut von Christenknaben gewonnenes Erbgut zur Aufzucht eines Virus benutzt worden sei, das ausschließlich Angehörige der deutschen Rasse und ihre…“

„… in den sozialen Medien die Theorie verbreite, dass die Bundesregierung die Pandemien eigentlich in alphabetischer Reihenfolge habe starten wollen, was aber durch eine Verwechslung schiefgegangen sei. Schiffmann benötige zur weiteren Aufklärung der Menschheit aktuell etwa 800.000 Euro, die er gerne als Spende für den…“

„… dass internationale Virologen seit Jahren vor einer Ausbreitung der Pockenerkrankung warnen würden. Dies sei für Weidel ein untrügliches Indiz für die planmäßige Vorbereitung und Durchführung der nächsten Pandemie, die laut WHO gar nicht mehr eintreten könne, weil das Virus ja schon vor fast 50 Jahren durch die…“

„… nicht klar sei, ob Wendler die Regierung beschuldige, ab sofort per Gesetz das Tragen von Affenmasken anordnen zu wollen. In anderen Nachrichten habe er noch angekündigt, dass er nach Deutschland importierte Affenmasken für alle Teilnehmer an den Anti-Impf-Kundgebungen der Querdenker und…“

„… glaube Weidel nicht daran, dass die in der EU zugelassenen Arzneimittel tatsächlich gegen die Affenpocken eingesetzt werden könnten. Da es nur Anzeichen dafür gebe, dass die nächste Pandemie planmäßig vorbereitet und durchgeführt werde, müsse man auch davon ausgehen, dass das Volk durch eine bewusste Falschinformation zunächst in Sicherheit gewiegt werde, bevor die…“

„… müsse es die ersten Impfschäden bereits geben, da man davon ausgehen könne, dass die Bundesregierung den Tod aller Zwangsgeimpften wie immer verschweige. Wodarg wisse, dass etwa 300% aller Deutschen bereits verstorben seien und dass bis zum September mindestens hundert Milliarden Menschen, fast alle jünger als ein Jahr, durch chemische Experimente in den…“

„… habe das Merkel-Regime Coronakritiker und den Impfwiderstand in den Kliniken planmäßig euthanasiert. Für Homburg stehe fest, dass diese tapferen Kämpfer bei der aktuellen Pandemie nicht mehr stören sollten und deshalb in vielen…“

„… bedürfe es keiner Massenimpfungen, da ein Großteil der Bevölkerung bereits immun sei. Auch das RKI sehe weithin keinen Anlass zur…“





Autofreie Gesellschaft

25 05 2022

„Wir müssen das trotzdem…“ „Aber es ist Unsinn.“ „Wir müssen trotzdem…“ „Es ist Quatsch, und Sie wissen es ganz genau.“ „Wir müssen an der Prämie für Elektroautos festhalten!“ „Es ist nachweislich falsch, es ist Unfug, und es ist Wählerbetrug.“ „Und warum, meinen Sie, wollen wir es trotzdem?“

„Das Geld macht doch nicht die Autos billiger, es geht nur an die Hersteller, damit sie die Autos teurer machen können.“ „Also wie beim Sprit.“ „Aber so teure Autos kann sich dann ja keiner ohne Prämie leisten.“ „Wollen Sie eine Gesellschaft, in der sich keiner mehr ein teures Auto leisten kann?“ „Am Ende landen wir noch in der autofreien Welt, die uns die Grünen angedroht haben!“ „Gnade!“

„Es geht doch nicht um Autos an sich, sondern nur um Elektroautos.“ „Die verbrauchen aber kein Öl.“ „Aber Strom.“ „Und damit fossile Energie.“ „Wenn wir den Leuten Elektroautos finanzieren, können wir uns nicht gleichzeitig Windräder leisten oder Sonnenkollektoren.“ „Richtig, eins geht nur.“ „Außerdem wäre das ein Eingriff in den Markt, den der Staat gar nicht machen darf.“ „Und wenn die Konzerne das Aus für Verbrenner beschließen?“ „Das ist natürlich unternehmerische Freiheit, die wir als Staat durchaus unterstützen dürfen.“

„Das hört sich ja fast an, als müssten wir mit der Kaufprämie die Käufer entlasten.“ „Das ist ja auch geplant.“ „Wer von den hohen Preisen der heutigen Elektrofahrzeuge entlastet wird, kann sich auch die aktuell hohen Preise der anderen Wirtschaftsgüter leisten.“ „Denken Sie nur an die Lebensmittel.“ „Die bezahlen aber auch andere, die sich kein E-Auto kaufen.“ „Jetzt machen Sie doch nicht die Leute, die sich ein Elektroauto kaufen wollen, für die anderen verantwortlich!“ „Im Gegenteil, er hat doch nur gesagt, dass die sich kein…“ „Ich bin doch nicht dafür verantwortlich, nur weil sich einer gerade kein Auto kauft.“ „Die kaufen sich das aber vielleicht nur nicht, weil sie die hohen Preise für die Lebensmittel bezahlen müssen.“ „Dann könnte man denen doch die Prämie für Elektroautos geben, dann kaufen die sich eins und haben wieder Geld für Lebensmittel.“ „Und wenn die ihre Kaufprämie in Wahrheit für Lebensmittel ausgeben und sich das Elektroauto vom Ersparten leisten?“ „Das ist deren eigene freie Entscheidung, da darf der Staat nicht einfach so eingreifen.“

„Andererseits könnte man dann ja gleich die Lebensmittel subventionieren.“ „Ich bitte Sie, wir sind doch hier nicht im Sozialismus.“

„Aber faktisch ist es doch so, dass viele Leute gar nicht am Autoverkehr teilnehmen, weil sie zum Beispiel gar keinen Führerschein haben.“ „Die sind dann zum Beispiel auf ein Taxi angewiesen.“ „Oder leben in einem weit abgelegenen Dorf und brauchen im Fall einer lebensbedrohlichen Erkrankung den Arzt, der sich ja hoffentlich ein Elektroauto leisten kann.“ „Und hier, Pizzaservice!“ „Wenn man zu viel Pizza frisst, kommt der Arzt halt früher.“ „Das tut doch jetzt nichts zur Sache!“ „Also finanzieren wir jetzt den Pizzaservice oder den Arzt?“ „Wer braucht denn da wen?“ „Ist auch eine Frage des Preises.“ „Der Arzt hat mehr Geld.“ „Dann sollten wir den unterstützen, damit das auch so bleibt.“

„Und wenn wir diese autofreie Gesellschaft einfach als Gesellschaft definieren, in der jeder frei ist, sich ein Auto zu kaufen?“ „Die haben wir jetzt schon.“ „Dann frage ich mich, worüber wir hier diskutieren.“ „Haben wir den Autoherstellern die Subventionen denn direkt versprochen?“ „Unter Freunden muss man das doch gar nicht erst.“ „Das würde ich als Gewohnheitsrecht bezeichnen.“

„Könnte man diese Subvention nicht einfach antiproportional zur Fahrzeuggröße gestalten?“ „Sie wollen die Menschen dafür bestrafen, dass sie sich ein großes Auto leisten können?“ „Sagen Sie doch gleich, dass Sie im Sozialismus leben möchten!“ „Wir hätten aber Einspareffekte, die wir sonst nur mit einen Tempolimit erreichen würden.“ „Das ist doch eine krasse Marktverzerrung!“ „Kein Mensch würde sich ein teures Auto kaufen, wenn er damit nicht Höchstgeschwindigkeit fahren könnte!“ „Und kein Hersteller würde mehr solche Wagen bauen!“ „Und dann würde keiner mehr Autos kaufen!“ „Das wäre der Staatsbankrott!“ „Sie spielen hier mit der kulturellen Identität unseres Landes!“ „Und die Menschen würden komplett das Vertrauen in die Politik verlieren, wenn wir ihnen Prämien für ein Elektroauto versprechen, und dann können sie sich gar keins anschaffen!“ „Das ist Volksverrat!“

„Wahrscheinlich klappt es sowieso nicht, weil wir gar nicht genug Strom haben.“ „Seit wann denn das?“ „Die erneuerbaren Energien werden doch bis 2040 eingeführt?“ „Gehen Sie mal von 2050 aus.“ „Also faktisch 2080.“ „Bis dahin müssen wir in einer Langzeitstudie verlässliche Zahlen haben, wie viel Strom wir zur Umstellung des Verkehrs auf Elektromobilität brauchen.“ „Stellen Sie sich mal vor, wir bauen zu viele Windräder.“ „Das kostet vor allem auf Landesebene Wählerstimmen.“ „Das wäre ja schrecklich!“ „Könnte man dann nicht den Aufbau der erneuerbaren Energien an den Verkauf von Neuwagen koppeln?“ „Eher umgekehrt.“ „Auf jeden Fall brauchen wir mehr Wind und Sonne im Strommix, sonst haben wir gar nichts mehr für die Industrie.“ „Welche Industrie?“ „Die, die die Autos baut.“ „Ach so.“ „Das kann man doch jetzt noch gar nicht sagen.“ „Richtig, wir können nicht einfach Windräder bauen, die wir erst 2040 brauchen.“ „Oder 2050.“ „Also faktisch 2080.“ „Oder wenn wir endlich wieder alle Bauteile bekommen, um Elektroautos bauen zu können.“ „Sehen Sie, das ist das Schöne an solchen Diskussionen – wenn man ein bisschen wartet, erledigt sich alles von selbst.“





Panzerknackis

24 05 2022

„… dass der Bundeshaushalt nach wie vor stabil sei. Lindner habe aber betont, dass keine großen Ausgaben im Sozialbereich möglich seien, was die Rente mit 70 zu einem unumgänglichen…“

„… Vermögensdelikte unter Rentnern in diesem Quartal zugenommen hätten. Dies zeige nicht nur die Anzahl der Verurteilungen, auch die Art der Straftaten tendiere neben Diebstahl und Betrug oft zu Vortäuschen eines Versicherungsfalls oder…“

„… nur noch durch ein höheres Eintrittsalter zu kompensieren sei. Experten hätten errechnet, dass bis zu 0,3% der bisher durch den Fachkräftemangel offenen Stellen im Handwerk besetzt würden, wenn ältere Arbeitnehmer, die wegen Berufsunfähigkeit aus dem Erwerbsleben ausgeschieden seien, wieder in ihre bisherigen…“

„… sich eine spektakuläre Serie gesprengter Geldauszahlungsautomaten in Hamburg ereignet habe. Die an einem Ladengeschäft in Barmbek installierte Überwachungskamera habe maskierte Personen aufgezeichnet, von denen eine sich mit einer Gehhilfe, eine mit einem Rollator sowie…“

„… ein wichtiger Baustein sei, um künftige Inflationen zu bekämpfen. Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung könne noch nicht genau sagen, ob und welche Effekte sich aus der Rente mit 70 ergeben würden, empfehle sie aber aus Prinzip, um den Arbeitgebern einen Impuls zur…“

„… die bei einer Sprengung in Horn erbeutete Summe von 60.00 Euro vollständig in einer Tasche im Schanzenviertel aufgefunden worden seien. Die Polizei habe zahlreiche Fingerabdrücke und DNA-Spuren auf dem Objekt sichergestellt, die aber nicht in den Computern des…“

„… dass die Rente mit 63 nicht mehr möglich sei, auch wenn sie nach der erforderlichen Anzahl an Erwerbsjahren beantragt werde. Stattdessen sehe die Bundesregierung eine vorzeitige Rente mit 67 als neue Lösung für einen…“

„… fast zu einer Festnahme geführt hätte. Ein Stau auf der B5 in nördlicher Richtung habe das Eintreffen des Streifenwagens in Mundsburg im letzten Augenblick verhindert, so dass die Täter mit der U-Bahn unerkannt in den…“

„… sich das Renteneintrittsalter schon durch die gestiegene Lebenserwartung nach hinten verschiebe und damit den Menschen eine neue Wertschätzung zuteil werden lasse. Merz kritisiere die typisch linke Abwehrhaltung, die durch Mehrbelastung im Alter wieder sinkende Anzahl an Lebensjahren als Indiz für einen Fehlschluss auf Seiten der…“

„… den Angriff auf einen Automaten in Hamm-Nord telefonisch angekündigt habe. Die forensische Analyse habe ergeben, dass es sich beim Sprecher um einen ca. 80-jährigen Norddeutschen mit…“

„… sich plötzlich auftretende Faktoren wie die Staatsverschuldung und die Energiewende negativ auf die Kapitalmärkte auswirken würde. Damit rücke das von Lindner bevorzugte Modell einer aktienfinanzierten Basisrente wieder in den Fokus der Bundesregierung, die sich in der laufenden Legislaturperiode allerdings noch nicht mit dem…“

„… die gesamte Beute in einem Koffer auf der Moorweide deponiert habe. Die Fingerabdrücke auf dem Griff seien identisch mit einer der gesicherten Spuren aus der Anschlagsserie von Altona, dazu habe sich eine mit Die Panzerknackis beschriftete Karte im Innenfach des…“

„… dass Fachkräfte, die nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten könnten und nun auf Jobs im Niedriglohnsektor angewiesen seien, weiter die Rentenbeiträge ihrer alten Beschäftigung zahlen müssen, damit sich die…“

„… Automaten in Borgfelde, Ottensen und Horn mit Sensoren ausgestattet habe, um einen raschen Zugriff des SEK zu ermöglichen. Die Polizei gehe von einer bis zu fünfzigköpfigen Bande aus, die in Arbeitsteilung Planung, technische Vorbereitung und Durchführung der bisher erfolgten Anschläge mit einer generalstabsmäßigen…“

„… sollten sich die Bürger bei Eintritt ins Berufsleben künftig dazu verpflichten, bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres erwerbstätig zu bleiben. Wo dieses etwa durch selbstverschuldetes Ableben nicht eingehalten werden könne, sei die gesetzliche Rentenversicherung auch berechtigt, nachträgliche Rückforderungen an die…“

„… in ihrem bisher größten Coup die Filiale auf dem Uhlenhorst in die Luft gejagt hätten. Neben den Automaten seien auch Kontoauszugsdrucker und andere Apparate in der vollständig zerstörten Schalterhalle explodiert. Die Bande habe dabei mutmaßlich 35.000 Euro erbeutet, die wegen des Brückentages vor dem langen Wochenende in dem neu befüllten Gerät an der Nordseite des…“

„… dass eine normale Rente mit 70 nicht mehr als die Grundsicherung betragen werde. Diese Höhe werde auch bei der Rente mit 67 erreicht, die aber erst nach mindestens 58 Beitragsjahren sowie in…“

„… durch einen Zufall verhaftet worden sei, als die drei Täter die Beute in einem Cellokasten vor der Elbphilharmonie hätten abstellen wollen. Ewald K. (78), Heinz R. (76) und Jochen F. (81) hätten sich umgehend geständig eingelassen und betont, sie hätten die Anschläge nur durchgeführt, um als gemeingefährliche Attentäter für den Rest ihres Lebens ein Dach über dem Kopf, ausreichende Mahlzeiten, gute medizinische Versorgung und…“

„… betrachte die Bundesregierung die drohende Altersarmut auch als Chance. Da durch zahlreiche Rentenkürzungen die Kosten des Sozialstaates auf einem konstant niedrigen Niveau gehalten würden, könne der Staat weiterhin kostspielige Projekte wie die Pkw-Maut oder die…“





Bruttoasozialprodukt

23 05 2022

„Das ist ja genial! Wir haben noch keine Toten, das macht die Besprechung immer ein bisschen lustiger, aber das kann ja noch kommen. Die Sachschäden sind okay, und wenn wir Deutschland weiter so in die Scheiße reiten, läuft es ganz nach Plan.

Das muss man der AfD lassen, die trauen sich, die Wahrheit auszusprechen. Je schlechter es uns geht, desto besser für die Wirtschaft, desto besser für Deutschland. Hört sich erst mal kompliziert an, ist aber so. Das ist letztlich so einfach, irgendwann hat auch Lindner das kapiert, und bis der was rafft, das kann länger dauern. Nein, Sie müssen das mal von der volkswirtschaftlichen Seite aus betrachten, dann wird Ihnen vieles klar. Für Volkswirtschaftler ist das Bruttosozialprodukt der Fetisch schlechthin, mit dem können Sie als Politik so gut wie jede Diskussion knacken. Die Leute glauben, dass diese Zahl so gut wie alles sagt, dass wir davon abhängig sind, wie hoch sie ist, und dass wir bei sinkendem Sozialprodukt automatisch verloren sind. Ehrlich, mit Arbeitslosenzahlen oder Zinsen alleine kriegen Sie das nicht mehr hin. Vielleicht noch mit Inflation und Staatsverschuldung, aber wir sind ja nicht die Union, die den Leuten Angst machen muss, damit sie wiedergewählt wird. Wir wollen Ihnen ja zeigen, dass wir gut sind für Deutschland. Beziehungsweise für die Idioten, die uns wählen, weil sie glauben, dass sie davon etwas abkriegen.

Sie denken, das Bruttosozialprodukt sagt aus, wie gut es uns geht? Dann rechnen Sie falsch. Sie müssen das Klima berücksichtigen. Also nicht die paar Kröten, die diese Ökofuzzis in Windräder und Wandsteckdosen reinstecken wollen, sondern die Folgen des Klimawandels. Letzte Woche in NRW, die Tornados – einfach hinreißend, was meinen Sie, wie wir da gefeiert haben! Fast so gut wie letztes Jahr, als das Ahrtal abgesoffen ist. Auf einen Schlag stellt man fest, die Vorwürfe, die Politik hätte sich jahrelang nicht um Deutschland gekümmert, sind vom Tisch. Eine ganze Region geht kaputt, Häuser und Verkehrswege und Brücken und Infrastruktur, und wir haben jede Menge Feuerwehreinsätze. Die Schäden werden von keiner Versicherung getragen, weil sich die Leute die gar nicht leisten können, aber jeder Rettungseinsatz wird vollständig aufs Bruttosozialprodukt angerechnet. Und jetzt denken Sie das zu Ende: was lohnt sich für die deutsche Wirtschaft mehr, Umweltschutz oder Klimawandel?

Allein die Hitzeschäden auf den Autobahnen – da werden Sie doch keinen finden, der sich traut, den Autoverkehr auszubremsen. Und das haben wir seit Jahren, die Schäden wachsen an, summieren sich und erreichen kontinuierlich einen neuen Höchststand, weil wir keine Veranlassung sehen, im Straßenbau nach neuen Materialien forschen zu lassen, wie das unsere Ideologen immer fordern. Die Schlaglöcher sind da, die müssen ausgebessert werden, die werden ausgebessert, und dann ist das Geld für Radwege, die sich die Grünen wünschen, halt futsch. Wir können nicht nur jeden Preis dafür verlangen, wir wissen auch, dass wir den Auftrag sofort in der Tasche haben. Zur Not entdecken wir den armen Rentner, der mit Herzinfarkt schnell ins Krankenhaus gefahren muss, und da können wir keine Straßenschäden gebrauchen.

Gut, die Krankenhäuser gibt’s gar nicht und für die meisten Straßenschäden zahlen die Kommunen, aber hier geht es ums Prinzip. Außerdem ist das im Wahlkampf sowieso egal.

Das ist auch gut so. Wenn wir die Zeitenwende im öffentlichen Bewusstsein schaffen wollen, dann klappt das in Deutschland nicht, indem wir alles ändern. Wir haben schon viel zu viel verändert, der Deutsche will Probleme, die er ignorieren oder von anderen ausbaden lassen kann. Und wenn man ihm dann auch noch erklärt, dass er an der Scheiße gutes Geld verdient, dann ist er richtig zufrieden und will unbedingt, dass es so weitergeht. Kann er kriegen.

Wir dürfen uns nur nicht darauf verlassen, dass das ewig so weitergeht, deshalb muss man auf mehr als eine Methode setzen. Im Bruttoinlandsprodukt, also das, was tatsächlich am Standort Deutschland erwirtschaftet wird, haben wir inzwischen auch die Schattenwirtschaft eingerechnet, oder wie Sie es ausdrücken würden: Geldwäsche. Zehn Prozent illegal, zum Beispiel über die Immobilienbranche. Fragen Sie sich mal, warum so ein Tiefbahnhof die Stimmung in der Wirtschaft nachhaltig hebt. Und das liegt nicht einmal an den Polizeieinsätzen. Das müsste man jetzt nur noch geschickt miteinander kombinieren, also ein paar neue Großflughäfen, die nicht fertig werden, nach zwanzig Jahren Umbau gleich wieder abgerissen und von Tornados platt gemacht werden – was die Reihenfolge angeht, lege ich mich noch nicht fest – und wir hätten trotz der Personalknappheit und des Baustoffmangels eine brummende Bauindustrie. Wenn Sie Ihr Häuschen im Ahrtal wieder hochziehen wollen, sind Sie zwar gekniffen, aber auf dem Schwarzmarkt und mit den richtigen Verbindungen kriegen Sie alles, und da wären wir wieder in der Schattenwirtschaft. Eine Hand wäscht bekanntlich die andere.

Sollte es im nächsten Wahlkampf eng werden, werden wir uns auf die wirklich wichtigen Themen wie Terrorismusbekämpfung, Bildung und Zinsen stürzen. Denn das Wetter kann man ja nicht ändern, das haben die meisten schon kapiert. Und damit das auch so bleibt, müssen wir die Rahmenbedingungen für den möglichst linear verlaufenden Klimawandel schaffen, damit die Sache wie organisch gewachsen aussieht. Oder warum, glauben Sie, haben wir diesen bescheuerten Tankrabatt durchgedrückt?“





Goldenes Handwerk

22 05 2022

Frau Helmholtz hat ein Bänkchen
nebst Stühlen, Tisch und Bett,
und außerdem ein Schränkchen.
Das Mobiliar ist nett,
doch sieht man die Gefahren
für ihr so trautes Heim:
nach ach so langen Jahren
geht alles aus dem Leim.
Schon naht sich Tischler Raabe
mit Mut und Zuversicht,
damit die ganze Habe
nicht auseinanderbricht.
Von links, von rechts, von allen Seiten
wird hier geklebt und da geschraubt.
Ein bisschen Hobeln, dass es staubt,
doch wollen wir darum nicht streiten,
  ob das hier überhaupt noch hält?
    Ob’s nächstens
      auseinanderfällt?

Ja, die Idee ist prächtig –
Herr Klöppcke ganz allein
ist endlich einmal mächtig
im Anglergroßverein.
Dazu muss er verbünden
der Angler ganze Schar
und selbiges verkünden.
Und schon wird offenbar,
man fischt zwar im Vereine,
wo eins dem andern glich.
Sonst bleibt man gern alleine,
ein jeder fein für sich.
Von links, von rechts, von allen Seiten
wird hier geklebt und da geschraubt.
Ein bisschen Hobeln, dass es staubt,
doch wollen wir darum nicht streiten,
  ob das hier überhaupt noch hält?
    Ob’s nächstens
      auseinanderfällt?

Nach trefflichem Gehampel
verkündet Kanzler Scholz
die dreifach gute Ampel
aus dreifach gutem Holz.
Die einen, die regieren,
die andern tun nur so.
Die dritten marodieren.
Es knirscht. Es fehlt Niveau.
Das Volk ist nicht begeistert.
Der Kanzler regt sich nicht.
Ist jeder Riss verkleistert,
wird’s Zeit, dass er bald bricht.
Von links, von rechts, von allen Seiten
wird hier geklebt und da geschraubt.
Ein bisschen Hobeln, dass es staubt,
doch wollen wir darum nicht streiten,
  ob das hier überhaupt noch hält?
    Ob’s nächstens
      auseinanderfällt?