In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DLXCIV)

21 05 2022

Es räuchert Helene in Glasenbach.
„Wenn ich nebenbei was mit Gasen mach,
die ebenfalls flüchtig,
riecht es bei mir richtig.
Das kitzelt zumindest die Nasen wach.“

Ging Annemarie mal in Ried
zum Friedhof, wenn jemand verschied,
so kennt man sie gründlich
und grüßt sie verbindlich,
so dass sie den Friedhof vermied.

Es saßen bei Ludwig in Weng
die Hosen ein wenig zu eng.
Dies sollte beweisen,
er pflegt viel zu speisen.
Sein Weib war in der Hinsicht streng.

Bei Rudolf, der sich einst in Lueg
ein Loch in den Eisteich reinschlug,
den sollt es beim Angeln
an Fisch auch nicht mangeln.
Es war nur viel mehr, als er trug.

Es pflegte Marie in Dorfbeuern
den Nachbarn die Stiegen zu scheuern.
Doch gibt es viel Posten,
die sehr viel mehr kosten –
sie wird diesen Dienst nun verteuern.

Es wurde Ludmilla in Reitbach
wie immer bei Lärmen und Streit wach.
Der Zank ihrer Söhne
vergällt ihr das Schöne
seit Jahren – sie war es so leid, ach!

Kutschierte Christina in Wien
so fuhr man recht gut, wie es schien.
Allein für die Gäste
war dies nicht das Beste,
da sie größtenteils danach spieen.