Trau keinem unter 30

31 10 2022

„… und zahlreiche Städte sich bereits der Initiative angeschlossen hätten. Die Beschränkung auf 30 km/h innerhalb geschlossener Ortschaft werde vom Umweltbundesamt sowie sämtlichen…“

„… nicht durchführbar sei, da die geltenden Regelungen in der Straßenverkehrsordnung geregelt seien. Wissing könne aber keine bereits geregelte Regelung ändern, die sich bereits durch in der Straßenverkehrsordnung geregelte Regeln, die auch in der geregelten Regelung der…“

„… auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben worden sei. Dies sei nach Auskunft der FDP jedoch nicht mehr relevant, da es sich um eine nicht mit der geltenden Gesetzeslage zu vereinbarende Änderung der Gesetzeslage handele, die deshalb der ausdrücklichen Zustimmung der FDP und ihrer…“

„… ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben werden müsse, in dem eindeutig bewiesen werde, dass die Bezeichnung 30 nicht von Fußgängern und Radfahrern als Mindesttempo aufgefasst werden könne, da dies wegen drohender gesundheitlicher Schädigungen insbesondere für die vulnerablen Bevölkerungsteile für die Regierung eine Vielzahl von Schadenersatzklagen oder…“

„… es schon seit längerer Zeit einen Mangel an Schildern gebe, so dass ein generelles Tempolimit nicht rechtskonform durch gesetzt werden könne. Wissing habe dies aus einer Aktennotiz des derzeit amtierenden Bundesverkehrsminister erfahren, die er anlässlich eines Besuch in einem…“

„… habe die Initiative errechnet, dass sich die Verringerung der Durchschnittsgeschwindigkeit im Stadtverkehr auf lediglich zwei Prozentpunkte der Fahrtdauer belaufe. Das Bundesministerium gebe in diesem Zusammenhang jedoch zu Bedenken, dass sich für langfristige Projekte wie beispielsweise den Schienenausbau, der seit über vierzig Jahren nicht vorankomme, erhebliche Verzögerungen im…“

„… halte Wissing einen Tempo-30-Plan auf deutschen Straßen für eine Idee, die offenbar von Terroristen ins Leben gerufen werden solle. Ein sich mit dieser Geschwindigkeit fortbewegendes Kraftfahrzeug sein für einen unvoreingenommenen Beobachter nicht mehr zu unterscheiden von einem Auto, das an der Straße festgeklebt worden sei, was sich auch in juristischer Hinsicht wie eine…“

„… die modernen Elektro- und Hybridautos immer leiser würden. Den Bundesverkehrsminister befürchte, dass auf weniger stark befahrenen Straßen die Fußgänger und Radfahrer herannahende Kraftfahrzeuge nicht mehr hören und so in schwere Verkehrsunfälle verwickelt werden könnten, was nur durch das gewohnte Bild von Autos vermieden werde, die im innerstädtischen Bereich mindestens eine Geschwindigkeit von…“

„… endlich Rechtssicherheit für die Bürger zu schaffen verspreche. Um alle Autofahrer vor dem Einfluss schädlicher Elemente zu schützen, fordere der Minister die Interessenverbände auf, alle Mitglieder mit dem Aufkleber Trau keinem unter 30 auszustatten, der am Heck eines Kraftfahrzeugs für die korrekte und…“

„… es sich nur um Gerüchte handeln könne, dass die Abteilungsleiterebene fest in der Hand der CSU verblieben sei und nicht auf Weisungen aus der Führungsetage reagiere. Wissing wolle sich erst nach Rücksprache mit seinen Amtsvorgängern und dem Ministerpräsidenten des Freistaats äußern, da eine Veränderung der Koalitionsstruktur sich nicht vollständig aus dem…“

„… die Beschaffung von neuen Schildern nicht möglich sei, da die Bundesregierung nicht genug Druckerpapier beschaffen könne, um neue Aufträge Herstellung von Schildern für die…“

„… psychologische Gutachten aus anderen Ministerien nahe legten, dass Autofahrer vor allem aus Gewohnheit reagierten. Es sei im Ernstfall nicht auszuschließen, dass das geringere Tempo auch auf Schnellstraßen und Autobahnen beibehalten werde, was zu erheblichen Verzögerungen, vor allem aber zu einem wirtschaftlichen Nachteil für die…“

„… Elektroautos bei einer Drosselung länger fahren und mehr Strom verbrauchen würden, so dass letztlich ein allgemeiner Blackout nur noch eine Frage der…“

„… eine Studie in Auftrag gegeben habe, wie sich die Verkehrslage entwickeln würde, wenn jedes dritte Fahrzeug plötzlich durch einen geplatzten Reifen von der Fahrbahn abkäme, durch einen medizinischen Notfall des Fahrers in eine Gruppe von Kindern ohne Begleitung von Erwachsenen raste oder von einer nordkoreanischen Rakete getroffen würde. Für Wissing seien die Risiken so hoch, dass ein Tempolimit durch den entstehenden Stau nicht hinnehmbar wären, während auf den Bundesautobahnen mit einer Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern bekanntlich weder unbegleitete Kinder noch…“

„… müssten viele Ansichtskarten geändert werden, auf denen noch keine Schilder mit der Geschwindigkeitsregelung abgebildet worden seien. Falls diese durch eine schilderfreie Rechtslösung gewährleistet werde, sei jedoch davon auszugehen, dass sich Autofahrer auf die nicht auf den Karten abgebildeten anstatt tatsächlich nicht existierender Schilder bezögen, was viele Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten wegen einer nicht existierenden…“

„… gebe Wissing zu bedenken, dass das Tempo innerhalb des Ministeriums innerhalb der laufenden Legislatur von Schritt- über Kriechgeschwindigkeit entwickelt habe und dem Stillstand gleichkomme, was als gutes Zeichen für den einvernehmlichen…“





Sklavenmarkt

30 10 2022

Wie hart muss es für eine Fachkraft sein, wenn der Chef ihr erklärt, dass sie das Unternehmensziel nicht ansatzweise kapiert hat. Wie unangenehm ist es dann erst für einen Blödmannsgehilfen – wir erinnern uns, dass Bundesverkehrsclown Wissing einst erklärte, für ein allgemeines Tempolimit gäbe es nicht genug Schilder – wenn der Vorgesetzte ihm zu verstehen gibt, dass er auf sein Geplapper keinen gesteigerten Wert legt. So geschehen in Gestalt von Audi-Boss Markus Duesmann, der das Gefasel der evangelikalen Liberalschranze satt hat und nicht an die Eigenverantwortung reicher Spritschleuderer glaubt, denen Energiepreise egal sind. Um ärmere Bürger vor steigenden Kosten zu schützen, fordert er Geschwindigkeitsbegrenzungen. Sowie autofreie Sonntage. Schlimm. Auch der Sklavenmarkt regelt, das lernt man als Industriemarionette immer erst, wenn es schon zu spät ist. Alle weiteren Anzeichen, dass diese Partei in absehbarer Zeit als postmortale Geruchsbelästigung im Kabinett die Legislatur überdauern könnte, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • kretschmer gasleitung: Keine Ahnung, woran der Mann schnüffelt.
  • csu untersuchungsausschuss: Um herauszufinden, dass diese Partei Ausschuss ist, brauche ich keine Untersuchung.
  • meinungsfreiheit deutschland: Sie wissen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einmal, was eine Meinung ist.
  • lindner kredit: Er ist ja für die FDP inzwischen eher eine Hypoothek.
  • maschmeyer spartipps: Koks ist halt teuer.
  • steinmeier arbeitsdienst: Wenn die SPD die Macht ergriffen hat, schafft sie bestimmt Artikel 12 ab.
  • scholz hafen: China in your hands.
  • china wirtschaft: Keiner hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
  • kartoffelbrei: „Schatz, pack die Suppe ein, wir gehen ins Museum!“
  • spahn arschloch: Wo ist da der Nachrichtenwert?




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXVII)

29 10 2022

Es stapelte Jan in Klein Blatzen
im ganzen Haus viele Matratzen,
doch galt nicht sein Kummer
dem eigenen Schlummer.
Es schliefen darauf seine Katzen.

Man hört Eigil in Beitostølen
den ganzen Tag ständig erzählen
und Ausflüge schildern
doch stets frei von Bildern.
Er war stets im Dunkel von Höhlen.

Von Bedřich in Kladener Ruben,
da hörte man, wie er den Buben
stets viel vorgelesen
beim Schwingen der Besen.
Sie kehrten für ihn alle Stuben.

Man weiß, Snorre konnte in Neiden
sich niemals für eines entscheiden.
Gebirge? die Meere?
Der Urlaub wird schwere.
Die Freundin, die muss es oft leiden.

Holt Vlasta sich jüngst in Klein Kahn
am Marktplatz den prächtigsten Hahn,
so lässt sie ihn krähen.
Man kann schon verstehen,
verärgert’s in der Eisenbahn.

Backt Gina sich in Vintervollen
zur Weihnachtszeit Dutzende Stollen,
stellt sie einen Teller
davon in den Keller.
Ein Teil gehört immer den Trollen.

Schaut Vítězslav sich in Klein Heide
zwei Anzüge an, einer: Seide,
der andere: Wolle,
ist daran das Tolle,
er kauft sie, und zwar alle beide.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCXXXVIII): Die Trägheit der Dummen

28 10 2022
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Die poröse Stelle an der Höhlendecke war Rrt schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge gewesen. Was, wenn der beständig herabtropfende Niesel die ohnehin brüchige Struktur herauslöste und in die Tiefe stürzen ließe? Natürlich war der Platz an der Feuerstelle begehrt, auch hatte der Sippenälteste wenig Lust, sich von der mit Jagdszenen anmutig geschmückten Wand zu entfernen, die gleichzeitig bei gutem Wetter ein laues Lüftchen und Wärme im Winter bot. Er machte also Gebrauch von seiner Richtlinienkompetenz und entschied, dass nichts geschehen solle. Satt und schläfrig lag er auf einer Lage Bärenfell, als leises Knistern einsetzte. Wenig später bollerten ein paar Tonnen Gestein und Reste von Anhydrit auf den Alten, der sich schon in den ewigen Jagdgründen befand. Nicht mangelhafte Kenntnisse der Mineralogie hatten die Katastrophe befördert, sondern die bräsige Ignoranz eines wie immer nicht an der Umwelt interessierten Deppen, der letztlich für sein eigenes Schicksal und das der gesamten Sippe verantwortlich war. Die Trägheit der Dummen hatte wieder einmal gesiegt.

Es gibt viele Arten, auf die Herausforderungen der Zukunft zu reagieren. Manche beglücken die wehrlose Menschheit mit Hysterie, mit tumben Lügen, mit aggressiver Verleugnung, abhängig von Erkenntnisfähigkeit und Interessenlage. Ab und zu schlägt auch eins Profit daraus, entweder aus dem drohenden Unheil oder aber aus der Tobsucht der Menge und viele sind schlicht gelähmt, weil sie die Angst vor dem Unbekannten und seinen Folgen in Haft nehmen. Nichts aber ist so unverständlich wie die dusselige Ignoranz, die Phlegma und weißes Rauschen zwischen den Ohren erzeugen. Ja, es ist Pandemie, aber wir haben jedes Jahr Weihnachten in der Großfamilie gefeiert. Sicher, man merkt im Sommer die klimawandelbedingte Hitze, aber wie kommen wir denn sonst nach Mallorca? Der in Denken und Handeln verfaulte Honk aus der Mitte der Gesellschaft hält sein Abwägen zwischen den Chancen und Risiken bereits geschehener Havarien gar für vernunftorientiert und beweist messerscharf, dass ein Tempolimit auf deutschen Straßen ja gar nicht durchzusetzen wäre, denn sonst hätte man es längst beschlossen. Er hat die Ruhe weg, hält er sie doch für die einzig notwendige Bürgerpflicht.

Diese Bequemlichkeit, die sich allerlei Gründe zurechtschwiemelt, um aus dem Bezugssystem auszusteigen, betrifft dabei nicht nur den Einzelnen, sondern im Zweifel die ganze Menschheit, die mit der trägen Masse wie mit einem Gewicht um die Füße laufen muss, weil einige offensichtlich zu behämmert sind, um die Kausalketten zu kapieren. Nicht wenigen reicht ein einziges Motiv, das sie mit gewohntem Hirnplüsch entkräften oder gleich in die Richtung des Verschwörungsgelabers drücken, denn wer will sich schon nachsagen lassen, dass er seine eigenen Interessen verriete.

Dabei ist ἀκήδεια, die negative Verknotung von Begehren und Zorn, genau diese Selbstzerstörung, die eine ganzheitliche Lähmung erzeugt, und so hocken die dünn gestrickten Nachtjacken auch nicht einmal mehr wie das Kaninchen vor der Schlange, sie legen sich zur guten Ruhe und hoffen, dass der Weltuntergang schon nicht so schlimm wird. Ist die Dummheit ohnehin selten eine löbliche Eigenschaft und versteckt sich gern hinter der Absonderung von verbalem Bauschaum, die Gruppendynamik in der Krise verträgt intentionstransparente Bremser nicht, die gerade die Mutlosen noch davon überzeugen, dass ein Schiff, das mit ordentlich Schlagseite im Eismeer trudelt, erst ab einem Neigungswinkel von mindestens soundsoviel Grad verlassen werden dürfe, da alles andere die Konfrontation mit kalter Seeluft nach sich zöge. Es ist die Unelastizität, die auch dieses System aus Politik und Technokratie in einen Betonklotz verwandelt, auf dem sämtliche Kackbratzen bis zum Erbrechen diskutieren, ob auch ja alle Interessen von Staat und Wirtschaft in ausreichendem Maße berücksichtigt worden seien, bevor der Meteroit diesen zweifelhaften Planeten aus der Umlaufbahn befördert.

Möglicherweise ist der gesellschaftliche Gehalt an Schnarchschaben unter den Querkämmern schon ein verlässlicher Indikator, wie weit es noch sein kann bis zum Aufprall. Man könnte sie nutzen wie einen Kompass, der beharrlich nach Süden zeigt. Aber es ist komplexer, denn sie sitzen oft an den Schlüsselstellen von Macht und Verantwortung, wo sich die Gleichgültigkeit auf die Überlebenschancen der restlichen Menschheit direkt auswirken könnte, wenn man ihnen nicht im entscheidenden Moment das Messer an die Kehle setzt. Und nicht einmal dann wäre klar, ob wir uns aus der festgefressenen Situation befreien könnten, die uns die Knalltüten eingebockt haben, weil ihnen eine Flasche Bier, ein schnelles Auto, der Fernsehabend wichtiger waren, die Umgehungsstraße, der Grillabend mit jüngst infizierten Nachbarn, die Gasheizung, ihre billige Entschuldigung, die Gläubigkeit an die Errettung in letzter Sekunde, Zweifel an der Selbstwirksamkeit, Skifahren, Charity, das neue Smartphone, Bioobst und zehn Euro im Monat für arme Waisenkinder in Bangladesch. Es ist uns allen scheißegal. Wenn es kippt, haben wir ja immer noch die Opferrolle.





Strohhalmlösungen

27 10 2022

„Alles anzünden, am besten sofort. Was einmal brennt, das ist weg, und Sie müssen sich nie wieder darum kümmern. Gern geschehen, dafür haben wir ja unsere Beratungsstelle.

Ich möchte mich nicht loben, aber alle unsere Klienten sind zufrieden. Das würde man nach der Wirksamkeit unserer Beratung gar nicht annehmen, weil hier eine Beratung im engeren Sinne gar nicht stattfindet. Allerdings machen uns das die Klienten auch nicht zum Vorwurf, weil sie an systemischen Veränderungen überhaupt kein Interesse haben. Sie suchen Lösungen, je einfacher, desto besser. Das stört nämlich nicht den Betriebsablauf, und wenn Sie sich gegen die Konkurrenz durchsetzen müssen – wo wäre das heute nicht der Fall? – dann können Sie keine Zeit in Prozesse mit ungewissem Ausgang investieren. Am Ende würde sich ja etwas ändern.

Sie haben Umsatzrückgänge um bis zu zehn Prozent? Sparen Sie zuerst an den Personalkosten, die kriegen Sie nie wieder rein – weg mit den Mitarbeitern, die sind nur Kostgänger, und mit dem neuen Bürgergeld lohnt sich ja Arbeit sowieso nicht mehr. Das ist eine Win-Win-Situation!

Und dann gibt es ja auch noch solche, die das glauben. Aber wissen Sie, die Menschheit will nun mal beschissen und verarscht werden, und wenn ich es nicht mache, dann verdient bestimmt ein anderer daran. Das könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, und deshalb biete ich den Menschen schnelle, einfache Lösungen an, damit sie sich nicht mehr mit ihren Problemen auseinandersetzen müssen. Die jahrelang an die Betriebsabläufe gewöhnten Fachkräfte sind dann zwar erst mal weg, größtenteils auch aus der Branche, aber bis man das merkt, können wir es als neues Problem definieren und zweimal an derselben Sache verdienen. Wer würde sich denn so eine Chance entgehen lassen?

Also wenn ich das richtig verstehe, haben Sie in Ihrer Partei massive Schwierigkeiten, die Folgen Ihres eigenen Handelns anzuerkennen? Ja, das kenne ich. Ihre Kollegen rufen hier mehrmals in der Woche an und wissen nicht mehr, wie sie denken sollten und womit, und ich soll ihnen dann sagen, welchen Fehler sie gemacht haben. Es ist relativ einfach, Sie sollten die Realität als unqualifizierte Meinung der Gegenseite behandeln, die Sie dann vehement bekämpfen und lächerlich machen. Sie haben einfach immer recht. Dann klappt das schon.

Im Grunde ist das hier wie Homöopathie. Mit etwas Nachdenken könnten Sie kapieren, dass das kompletter Unsinn ist, weil Sie das Problem zwar erkennen, aber die Lösung zielgerichtet vermeiden, indem Sie irgendetwas tun, das mit dem Problem allenfalls auf der Symptomseite zu tun hat. Unsere Klienten sind meist auch schon derart kopflos, dass ihnen nicht einmal diese Strohhalmlösungen in den Sinn kommen, und dann schlägt unsere Stunde. Wir verkaufen das gute Gefühl, überhaupt mal etwas getan zu haben. Brandanschlag? Menschenkette! Hunderttausend Corona-Tote? Schnell eine Kerze ins Fenster stellen! Gerade bei den sich immer mehr überlagernden, gegenseitig verstärkenden Krisen ist das wirklich gut, wenn man etwas machen kann, ohne irgendwas tun zu müssen.

Denn nicht nur die Probleme werden immer komplexer, die Menschen werden dümmer, weil sie erkannt haben, dass sie mit immer komplexer werdenden Problemen überfordert sind, also haben sie beschlossen, dass sie das mit einer einfachen Lösung aus der Welt schaffen: indem sie es mit einer einfachen Lösung aus der Welt schaffen. Das ist insofern geschickt, als dass sie das Problem noch nicht einmal finden müssen, und da sie es sowieso nicht finden wollen, brauchen sie es auch gar nicht erst zu suchen. Einfacher geht’s nun wirklich nicht.

Sie haben zu viele Kranke auf Station? Ach so, das Personal. Ja, das ist nicht gut. Haben Sie schon versucht, es auf die Ausländer zu schieben? Das ist schnell anwendbar, es ändert nichts am Problem, deshalb kann man es auch so oft benutzen, wie man will. Schade, dann müssen wir uns tatsächlich eine Lösung ausdenken. Was halten Sie davon, wenn Sie Ihre Patienten einfach nachts nach Hause schicken? Dann müssen Sie nicht die teuren Nachtdienste in der Klinik fahren, und wenn es zwischendurch doch mal zu Komplikationen kommen sollte, haben Sie am Ende des Tages, ich meine: Sie haben dann am nächsten Morgen mehr freie Betten, was sich auf die Gesamtsituation nur positiv auswirken kann.

Sie sehen, die einfachste Lösung ist nicht immer das, worauf der Klient kommt, aber wenn man das vorschlägt, sagen die meisten: das ist so einfach, da hätte ich auch drauf kommen können. Und wenn man denkt, man selbst hätte die Lösung gefunden, wird man auch nicht an ihr zweifeln. Schon deshalb nicht, weil Selbstzweifel Reflexion benötigt, und gerade die ist komplexer als die meisten Probleme, von den Lösungen mal ganz abgesehen. Wir sind also nicht im Geschäft, weil wir die Dummheit der Leute ausnutzen. Die Leute konzentrieren sich nur gerne auf ihren eigenen intellektuellen Horizont, in der Regel ihren Standpunkt. Viel Horizont ist da nicht mehr vorhanden. Wenn wir die Klienten nicht mit überflüssigem Hintergrundwissen ängstigen, ist der Beratungsprozess auch ganz einfach. Und die Leute sind auch nicht verschreckt, wenn wir ihnen sinnlose Denkprozesse aufzwingen. Die Hauptsache ist, sie denken, sie hätten gedacht.

Das mit dem Klimawandel ist schlimm, und ich würde sagen, wir haben es bereits verkackt. Am besten warten Sie jetzt darauf, dass irgendjemand eine neue Technologie erfindet. Mit der können Sie sich dann unauffällig verpissen, bevor Sie einer an die Wand stellt, Herr Minister.“





Nachbesserungsbedarf

26 10 2022

„… weder nationale noch EU-Gesetzgebung den Plänen der Bundesregierung entgegenstehe. Eine vollständige Legalisierung von Kauf, Besitz und Konsum von alkoholhaltigen Produkten sei nur noch eine Frage der…“

„… nicht mittragen werde. Für die CDU sei der straffreie Besitz einer so hochpotenten Droge wie Ethanol der Einstieg in noch viel größere soziale Problemkreise, der letztlich in die totale Verrohung, zügellose Kulturzerstörung, Kommunismus und…“

„… in anderen Kulturen liberaler gehandhabt werde. Für Kubicki sei beispielsweise der Umgang mit Wein bei unseren französischen Nachbarn sehr lange schon gesellschaftlich akzeptiert und führe nur in Ausnahmefällen unter bestimmten Prämissen zu schweren Schäden in der persönlichen…“

„… auch die Kirche der Legalisierung skeptisch gegenüberstehe. Nach Weihrauch und Messwein sei für die Deutsche Bischofskonferenz etwa die freie Haltung zur Sexualität eine Domäne der Kirche, die nicht auch noch durch eine generelle Profanierung der Anziehungspunkte, die die Menschen bisher in Gottesdienste und…“

„… der Einstieg in einen ungeregelten Bier- und Schnapsschwarzmarkt drohe. Merz halte es für sehr wahrscheinlich, dass trotz der legalen Abgabe in zertifizierten Geschäften eine Alkoholszene in den Großstädten entstehe, die nach den gesetzlichen Ladenschlusszeiten quasi ungehindert ihre…“

„… die Straßenverkehrsregeln angepasst werden müssten. Der Verkehrssachverständige der Union Spahn wisse aus vielen noch nicht veröffentlichten Studien, dass die Fahrtüchtigkeit auch Jahre nach dem Konsum von Alkohol noch nicht wieder…“

„… da die Abgabemengen nicht kontrolliert werden könnten. So sei es laut Faeser für jeden Bürger möglich, sich bis zu drei Flaschen Bier in einem Geschäft zu kaufen. Suche man jedoch in der Folge noch andere Läden auf, könne auch hier der Kauf von Alkoholika erfolgen, da es nicht möglich sei, die Polizei mit der Kontrolle legaler und nicht als Gefahr einzustufender…“

„… in Schutzräumen konsumiert werden solle. Für Lauterbach ist die langsame Gewöhnung an die Akzeptanz von Alkohol auch an soziales Verhalten geknüpft, das schrittweise eingeübt und durch einen Lernprozess erschlossen werden müsse. Er schlage die Kooperation mit Jugendclubs und…“

„… als völlig verfehlt ablehne. Weidel sehe in der Freigabe der extrem gefährlichen Rauschdroge nicht nur eine gezielte Zerstörung des Volkswillens, der zu einer Ökogenderdiktatur führe, sondern auch als einen weiteren Schritt zur Islamisierung der…“

„… fordere der Unionsexperte für Sicherheit Spahn eine zentrale Alkoholkäuferdatei. Damit sei zwar noch nicht bewiesen, dass die Käufer den Alkohol auch selbst konsumieren würden, die Daten könnten allerdings nach einer erneuten CDU-Regierungsübernahme für viele andere…“

„… die Besitzmenge für legalen Alkohol an die einzelnen Getränke angepasst werden müsse. Hier sehe die Bundesregierung Nachbesserungsbedarf, da sich Buschmanns Entwurf eines handwerklich sehr gut gemeinten Gesetzes mit ‚Flasche‘ als Abgabegröße stark zwischen Bier, Schnaps und…“

„… müsse die Abgabemenge bei proportionaler Berechnung des Gehalts an reinem Alkohol weiter beschränkt werden. Merz prophezeie, dass es in den kommenden Jahren zu Drogentourismus komme, unter dem die deutsch-russischen Beziehungen und unsere Sozialsysteme in erheblichem Maße…“

„… könne der Unionsexperte für Wissenschaft Spahn nicht nachvollziehen. Erhebungen, nach denen Alkohol unter Besserverdienenden, aber auch in Berufsgruppen wie Ärzten oder Politikern eine längst etablierte Droge sei, könne er nicht glauben. Es handle sich seiner Meinung nach um Studien, die den Vergleich mit harmloseren Substanzen wie Kokain oder…“

„… sehe Söder in der Abgabemenge weniger die Problematik des Wiederverkaufs, der letztlich nur durch den Markt geregelt und daher nie in die Hände von Kriminellen gelangen werde, wie man es bei anderen Gütern gesehen habe. Für den CSU-Chef sei jedoch die Vorstellung, dass es auch im Freistaat Bayern zu öffentlichen Drogenfesten mit hoher Anziehungskraft komme, eine nicht zu…“

„… die Industrie technologieoffen denke, da sie die Absatzmärkte bedienen könne, die ihnen die FDP eröffne. Für Lindner seien Biere mit einem Alkoholgehalt von 0,5% bis maximal 5,0% eine Chance, um die unterschiedlichen Altersstufen und Abgabemengen, die durch das geplante Gesetz legal an Jugendliche, Heranwachsende, Erwachsene, Personen mit Vorstrafen, gesundheitlichen oder sozialen Einschränkungen, Eintragungen in der Kartei des Kraftfahrt-Bundesamtes oder…“

„… vor den gesundheitlichen Folgen eines nicht mehr kontrollierbaren Konsums warne. Für die Mittelschicht sei Alkohol ein kalkulierbares Risiko, das Merz in der freien Gesellschaft dulde, Arbeiter, Migranten und andere Ausbeuter des Systems seien aber keinesfalls berechtigt, sich auf Kosten des…“

„… in Polizeikreisen verbreitet werde. Chats mit der Ankündigung, Widerstand gegen das Ende anlassloser Alkoholkontrollen in den sozialen Brennpunkten zu leisten, seien vor allem in den einschlägig bekannten Revieren in Frankfurt am Main sowie im…“

„… dagegen protestiert habe, dass Brauereien Produkte unter fünf Volumenprozent als ‚FDP-Bier‘ vermarkten würden. Lindner nehme dies zum Anlass, um noch mehr liberale Vorstellungen im…“

„… in den Niederlanden Eierlikör bestellt zu haben, wobei der großen Wert darauf lege, davon gekostet, aber nichts heruntergeschluckt zu haben. Merz werde dies mit einer Versicherung an Eides statt in sämtlichen…“





Passiv-aggressiver Widerstand

25 10 2022

„Klar, Erbsensuppe klingt erst mal unsexy, aber fällt Ihnen etwas Besseres ein? Und dann sollten Sie auch noch einkalkulieren, dass der Protest nicht bei den Leuten ankommt, weil denen Kunst total egal ist. Da müssen Sie sich in die Lebenswelt von ganz normalen Bürgern versetzen, die Ihr Anliegen direkt nachfühlen können.

Schmierkäse, Kartoffelpüree, das Mittel ist doch letztlich austauschbar. Vielleicht könnte man mal ein ganzes Fußballstadion mit Popcorn zuschütten, da ärgern sich eine Menge Leute. Nicht nur die Fans, da hängt ja noch ein ganzes wirtschaftliches Verwertungssystem dran. Man bräuchte etwas mehr logistischen Aufwand, als wenn es nur ein Museum wäre oder eine Opernbühne, aber die Botschaft ist gut transportierbar. Wenn Sie diesen Fußballmist in der Wüste veranstalten, geht das Klima auch kaputt, wobei: wenn Sie es gleich für Katar planen sollten, brauchen Sie bloß Mais, weil das Zeug bei den Temperaturen von selbst aufpoppt, aber die Anzahl der Todesopfer dürfte sich dann leicht erhöhen, und Beckenbauer kriegt das bestimmt nicht mit. Ja, es ist schwierig, aber sagen Sie mir, was lässt sich denn ohne großen Aufwand noch realisieren, das am Ende des Tages Aufmerksamkeit erregt?

Klar, man könnte sich an irgendwas festkleben, meinetwegen schmieren Sie alle Einlaufkinder ein, die geben dann den Spielern die Hand, zack! jede Partie ist vor dem Anstoß zu Ende. Wahrscheinlich machen Sie das auch nur einmal, es kommt zu diplomatischen Verstimmungen, Scholz weiß von nichts, die CDU will sofort Sanktionen aufheben, gibt der Bundesregierung die Schuld, weil jemand gegen die deutschen Fußballer demonstriert, und schon haben Sie eine internationalen Krise, die uns den ganzen Kram vergessen lässt, mit dem wir uns jetzt gerade herumärgern.

Oder nehmen Sie eine Kettenreaktion, die sich national auf mehrere Bereiche auswirkt. Blockieren Sie mal nicht irgendeine Straße, hüpfen Sie mit drei Dutzend Leuten vor eine Schnellbahn, morgens im Berufsverkehr. Natürlich nur, wenn die gerade an einer möglichst zentralen Station steht, ist ja klar. Drei Dutzend Leute mit Transparenten stellen sich vor dem Zug mitten ins Gleis, die Bahn kann nicht abfahren – gut, ist jetzt metaphorisch ein bisschen komplex, und dann muss man berücksichtigen, dass die Betroffenen ja schon öffentliche Verkehrsmittel nutzen und nicht mit dem eigenen Auto zur Arbeit fahren. Das müsste man noch mal sehr genau analysieren, ob das zu kognitiven Dissonanzen in der Zielgruppe führt. Möglicherweise kommt dann einer zu spät zur Arbeit, das könnte dann zu einer verhaltensbedingten Kündigung führen, dann haben wir zivilrechtliche Ansprüche, aber Sie sehen schon ein, dass das die Aktion nur noch bekannter macht, oder? Wir wollen ja schließlich Medienresonanz.

Der Deutsche reist so gerne, da ließe sich doch bestimmt irgendwas machen. Die Leute flippen ja schon aus, wenn mal wieder die Piloten streiken – überlegen Sie sich einen gut planbaren technischen Defekt, der einen ganzen Flughafen lahm legt. Das wird unter Umständen als Angriff auf die kritische Infrastruktur gewertet, aber was der Kanzler kann, das können Sie schon lange, oder? Und da haben Sie sogar mal eine besonders klimaschädliche Art der Fortbewegung gestoppt. Das wäre eigentlich nur noch zu toppen, wenn Sie sich mit der ganzen Gruppe an der Außenwand eines Kreuzfahrtschiffs festkleben. Dann kriegen Sie eine Sondersendung.

Die Diskussion wird sowieso kommen, ob wir als Gesellschaft passiven Widerstand generell als Mittel des gewaltfreien Protestes akzeptieren, weil wir Widerstand als Antwort auf Machtpositionen verstehen. Wenn dann natürlich die Schmierlappen von Springer verkünden, Widerstand gegen den Staat sei okay, weil uns diese bösen Linkslinken mit dem Grundgesetz verprügeln wollen, aber wenn wir uns gegen die Vernichtung der Lebensgrundlagen zur Wehr setzen, dann sei das Terrorismus, da muss dann eine genaue Differenzierung einsetzen. Wobei die auch umsonst ist, oder haben Sie schon mal irgendwas Differenziertes von denen gelesen?

Wir können doch Widerstand auch mal als eine Chance begreifen. Also jetzt nicht als Aufforderung, wie diese bekloppten Querdullis mit Unterhose auf dem Kopf singend durch die Straßen zu rennen, sondern als Ansporn, sich mal kritisch mit der Rolle der Mächtigen auseinanderzusetzen. Wenn wir die Konkurrenzkämpfe hinter uns lassen, wer von den Aktivisten auf dem richtigen Weg ist oder richtiger als richtig, dann können wir endlich das tun, was wir sowieso längst tun sollten: effektiv mobilisieren und die herrschende Ordnung in Frage stellen. Dazu müssen Sie sich nicht mal an einem Kohlebagger festnieten, das kapieren die Leute auch so. Die Lösung ist passiv-aggressiver Widerstand.

Überlegen Sie doch mal, wie sich das alles in den nächsten Jahren entwickeln wird. Mit etwas Glück sind die, die jetzt für ein bisschen Kohle die letzten Windkraftanlagen niederreißen, dann schon tot. Aber die, die jetzt auf die Barrikaden gehen, weil sie freitags immer um die Protestmärsche herumfahren müssen, die sollten sich langsam mal Gedanken machen, was sie ihren Enkeln erzählen. Wenn es unangenehm wird, dann hat der Deutsche von nichts gewusst, was aber schon im Widerstand. Da werden jetzt viele an ihrem Lebenslauf stricken, und wir wollen ja auch keinen aufhalten. Und mal ehrlich, wenn Ihnen gar nichts anderes mehr einfällt, dann kleben Sie sich im Gesicht von Friedrich Merz fest. Da entsteht wenigstens kein nennenswerter Schaden.“





Minus

24 10 2022

„… seien die ersten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gemessen worden. Für Merz sei klar, dass dies ein gezieltes Manöver der Grünen zur Schädigung der deutschen Wirtschaft und der…“

„… im langjährigen Mittel normal sei, dass im Verlauf des Oktobers Bodenfröste einsetzen würden. Als Bundesbehörde sei der Deutsche Wetterdienst außerdem verpflichtet, die Ergebnisse der täglichen Messungen neutral an sämtliche…“

„… jetzt die Auslöschung des gesamten deutschen Volkes betrieben werde. Gauland, der die Widerstandsfähigkeit der Wehrmacht als Vorbild für die Gründung eines Staates einschließlich der von Fremdrassen besetzten Ostgebiete sehe, befürchte den Kältetod Hunderttausender im wehrfähigen Alter, die bei 20 °C jämmerlich in ihren…“

„… dass sich die Grünen wieder einmal als die gefährlichste Partei im Deutschen Bundestag zu erkennen gegeben hätten. Wagenknecht sehe hier eine von syrischen Nazi-Messerstechern, die in Wahrheit als faschistische Ukrainer die Besetzung russischer Siedlungsgebiete auf den…“

„… ein Verbot der Bündnisgrünen erwäge. Als Demokrat müsse Merz die Zukunft der ganzen deutschen Nation schützen, auch wenn sie durch so durchsichtige Manöver wie eine Manipulation der Luft- und Bodentemperaturen über dem…“

„… der wissenschaftliche Beweis für Spahn erbracht sei, da er als Energieexperte der CDU die Funktionsweise von Windkraftanlagen sehr genau erforscht habe. Seiner Kenntnis nach erzeuge ein Rotor so viel Umdrehungskälte, dass sich durch den Sog der Bereich innerhalb von mehr als vielen Kilometern um eine Temperatur von mindestens…“

„… es für Wagenknecht erwiesen sei, dass die Grünen an der Abschaffung Deutschlands beteiligt seien. Sie werfe der Regierungspartei vor, nicht nur die kalte Jahreszeit für ihren Ökoterrorismus zu benutzen, sondern auch mindestens zehn Jahre nicht gegen den Einsatz von Energie zur Heizung von Räumen vorgegangen zu sein, die jetzt auch noch durch ungehinderten Zuzug fremdländischer…“

„… müsse ein Untersuchungsausschuss die Folgen der Energiewendepolitik aufarbeiten, um die Schwere der Schuld der Grünen festzuhalten. Für die CDU-Bundestagsfraktion sei die Abschaffung der Fotovoltaik nicht erfolgreich gewesen, man sehe jedoch jetzt, dass die verbleibenden Panels die Verschattung der Erdoberfläche vorsätzlich zur Kühlung der Außenluft sowie darin befindlicher Gebäude und öffentlicher…“

„… um eine doppelt so große, mit dem Faktor n potenzierte Malnehmungssumme handle. Spahn habe selbst ausgerechnet, dass der Fahrtwind der Erdrotation durch die Rotation der Bundesrepublik, die sich als kleinerer Körper viel schneller um die eigene Achse drehen könne, ein Minus von…“

„… werde die Sonneneinstrahlung so stark ins All zurückreflektiert, dass mittelfristig mit einer neuen Eiszeit zu rechnen sei. Für Chrupalla sehe in der beschleunigten Abholzung aller Wälder die einzige Möglichkeit, Deutschland schnell und ohne verlorene Investitionen in Propelleranlagen wieder mit ausreichend Strom zu versorgen, bis er selbst als Bundeskanzler in Moskau einen…“

„… bezichtige Spahn als Experte für Umwelt und theoretische Festkörpersemantik die Grünen einer Lüge, um ihre ideologische Agenda in den Koalitionsvertrag schummeln zu können. Wenn es möglich sei, mit technischen oder anderen Mitteln Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes zu erzeugen, dann beruhe die Erzählung von einer nicht mehr zu verhindernden Erderwärmung auf Täuschung von Wirtschaft und Wissenschaft, was ihnen bis 2021 als nicht an der Regierung beteiligter gar nicht zugestanden habe, da diese…“

„… es nicht reichen werde, wenn sich die Bundesregierung weiterhin im Auftrag von Putin als Auffanglager für Sozialtouristen verhalte. Merz weise nochmals darauf hin, dass die verbleibenden Menge an Wärmeenergie in der Atmosphäre für die stetig steigende Anzahl an Nichtdeutschen nicht reiche, so dass durch die grüne Gefahr über kurz oder lang auch die Sauerstoffreserven im Luftraum über der deutschen…“

„… sich vorwiegend in sächsischen Regionen ereignen könne, die durch weite Waldgebiete und kühlere Winde geprägt seien. Kretschmer halte das Manöver der Grünen daher für eine besonders schlimme und verantwortungslose Form, die Sachsen mit diffuser Angstmacherei vor sibirischer Kälte vom russischen Brudervolk abspalten und eine weltanschauliche Differenz einführen zu wollen, so dass am Ende seine Landsleute sich für einen Teil des Westens halten würden, der doch für die Kriegstreiberei gegen Moskau erst…“

„… ein Ende des Ökoterrors gefordert und gewaltsame Maßnahmen gegen die Regierung in Aussicht gestellt habe. Neben zahlreichen anderen Rechtsextremisten habe Wagenknecht besonders auf die drohenden…“

„… werde das Aufstellen von Heizpilzen in den betroffenen Gebieten mit einer steuerfreien Pauschale gefördert. Dies habe der Finanzminister auf Anregung von Kubicki und seinen…“

„… am Niederrhein Tagestemperaturen von bis zu 23 °C gemessen worden seien. Merz sehe darin ein deutliches Anzeichen, dass die Grünen sich zur Durchsetzung ihrer Klimachaospolitik weiterhin in Widersprüche verstricken würden, da der von ihnen als normal bezeichnete Bodenfrost augenscheinlich in dieses Wettermodell nicht hineinpasse. Er erwarte vor einer Schwarz-Grün-Koalition eine klare Aussage, die sich auf wissenschaftlichem…“





Serenade

23 10 2022

Im Dunkel schleichen sie, da leicht verspätet,
und meinen, keiner wird sie vorher wittern.
Dann fängt es an. Es trommelt und trompetet,
dass alle Fensterscheiben ängstlich zittern.

Vermutlich ein Geburtstag. Mit Fanfaren
und Glockenspiel wird hier ein Mensch gefeiert,
dass er nach neunzig oder hundert Jahren
für diesen Lärm sich aus dem Sessel leiert.

Jetzt schweigt der Krach. Es ist wohl überstanden.
Der Zug, er schreitet nach der Tat von hinnen.
Es bleiben Luftballons, ein paar Girlanden
und Hoffnung, keiner möge neu beginnen.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXVI)

22 10 2022

Ist Józef im Wirtshaus in Zitzmar,
sieht man, wo am Tresen sein Sitz war.
Will er sich beschweren,
muss man ihm erklären,
dass das, was man sagte, ein Witz war.

Francine schaut im Kino in Kenge
oft Filme an mit Überlänge.
Jüngst hat man gefunden
drei Filme: zehn Stunden.
Man schlägt dort gern über die Stränge.

Ach, Waldemar sitzt in Zerrehne
vorm Spiegel mit wallender Mähne.
Der einstige Rocker
nimmt’s gar nicht mal locker:
das Haar fällt, und auch manche Träne.

Lemanu gießt sich in Vaitele
ein Bierchen im Sturz in die Kehle.
Er soll ja im Dunkeln
sowie auch beim Schunkeln
nicht sein, dass er diese verfehle.

Als Stanisław heimkam in Zobten,
sah er, wie die Eltern schier tobten.
Die Braut war’s. Die Alten
als Hippiegestalten
verstört, dass sie sich nun verlobten.

Lorène kalkte kühn in Boende
die Flächen der Innenraumwände.
Wo Bretter gelegen,
lehnt sie sich dagegen.
So sieht man danach auch die Hände.

Den Schnaps brannte Bogdan in Zesselwitz.
„Wer denkt, dass ich dann nun am Kessel schwitz,
dem muss ich abwinken.
Man soll ihn auch trinken,
weshalb ich dabei stets im Sessel sitz.“