In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXXIII)

10 12 2022

Sitzt Marek daheim in Wolluben,
so achtet er meist auf die Buben.
Der eine ist träge,
der andere rege
und jagt mit dem Hund durch die Stuben.

Begoña, berühmt in Nogales,
die lagert die Hälfte des Mahles,
das sie auf Feld isst,
seit sie auf der Welt ist,
stets hoch auf dem Spitz eines Pfahles.

Nutzt Jitka Konserven in Tschech,
so hat sie ein Werkzeug. „Ich stech
den Deckel am Rand an,
dann knot ich ein Band an,
und damit zersäg ich das Blech.“

Luis balanciert in Alange.
„Ich bin auf dem Hochseil nicht bange,
Ich kann meine Zehen
mit Brille nur sehen,
zur Not habe ich eine Stange.“

Es fühlt Šárka in Unter Zwiedlern
sich mäßig froh unter den Siedlern,
die sich nun bezeigen
als Eigner von Geigen.
Sie lebt quasi nur unter Fiedlern.

Santiago frisierte in Jerte
den Herren wohl Hunderte Bärte.
Er zwirbelte, kämmte,
was ihn jedoch hemmte:
dem Bartwuchs er sich stets versperrte.

Hat Otakar einmal in Woiden
des Schwesterchens Zwillinge: beiden
kann er nichts verwehren,
den Spaß zu vermehren.
Die Schwester, die sieht es mit Freuden.