Unentschieden

22 10 2012

„Katastrophal. Also wirklich, katastrophal. So eine Chance setzt man doch nicht einfach in den Sand, das liegt doch auch nicht nur an der Mannschaft. Erst die besten Voraussetzungen, die sie hätten haben können, und dann vergeigen sie alles. Echt katastrophal, wenn Sie mich fragen. was denkt sich die Merkel eigentlich dabei?

Nein, ehrlich – denkt die sich überhaupt was? Die steht da immer so gemütlich am Spielfeldrand, Fingerspitzen aneinander, wenn die anderen mal aus Versehen jubeln, dann jubelt sie mit, aber sonst? Passiert da was? Eben, da passiert doch nichts! Das sind doch die Fakten! Steht ja da drin: ‚Die Bundestrainerin bestimmt die Richtlinien des Spiels.‘ Nichts bestimmt die, gar nichts! Die steht da am Rand, die Ersatzbank ist sowieso leer, und guckt zu, wie die Mannschaft Schatten auf dem Rasen wirft. Gut, sie tut das sehr dekorativ, sie macht da immer schöne Figur, wenn man nichts gegen Hosenanzüge hat. Aber das Spiel? Das findet doch nicht statt. Das macht der Gegner.

Hier, Friedrich. Haben Sie so was schon mal gesehen? Sagenhaft. Der Mann verstolpert jeden Ball. Eine Beleidigung für den Sport. Der passt nur dann, wenn nirgendwo ein Spieler steht. Jeder Ball ein Gewaltschuss. Und wenn er gar nichts anderes kann, dann bolzt er ihn mit Anlauf ins Aus. Er denkt, er sei der Stürmer – naja, stilistisch kommt das ungefähr hin, kann man nichts sagen. Aber dass er nun als Rechtsaußen so erfolgreich wäre, das sehe ich auch nicht. Vor allem, er kriegt ja nichts mit. Gar nichts kriegt der mit, den können Sie alleine auf den Platz stellen, der trifft in drei Halbzeiten nicht aufs Tor.

Oder hier, die Verteidigung. Neu aufgestellte Truppe. Gab ja hier und da mal Zoff, weil die Herren Spieler alle nicht schuld waren an den zahlreichen Gegentoren. Sturm durch die Mitte, Ausweichen über den linken Flügel, Flanke, und schon ist das Ding drin. Sagt de Maizière natürlich, war ich nicht, kann nicht meine Schuld sein, zu der Zeit war ich gar nicht im Strafraum, jede Menge Zeugen, kann nicht sein. Am Ende ist natürlich keiner schuld, aber das Tor ist auch nicht weg. Und die Bundestrainerin? Pappt ihre Patschhände aneinander, guckt bedeutend und knödelt einen von der gemeinsamen Lösung, zu der wir alle finden müssen. Ich weiß nicht, ob das heute als normal gilt, aber zu meiner Zeit war das nicht normal.

Nein, das Spiel findet ja gar nicht statt. Das ist doch alles nichts, das macht doch der Gegner. Hier, G8 und EFSF und ESM und wie die Dinger alle heißen, wer macht denn da die Tore? Wenn der Gegner nicht zwischendurch aus Langeweile mal den Ball vorlegt, dass kriegt diese Gurkentruppe doch nie einen rein. Die machen ja schon aus lauter Mitleid Eigentore, weil sie das Elend nicht mehr mit ansehen können. Schäuble tut so, als sei er Kapitän, Rösler tut so, als sei er Kapitän, während Westerwelle denkt, er sei der einzige Leichtmatrose in dem Laden. Das ist doch nicht auszuhalten! Und ich frage Sie, wer bestimmt denn da die Richtlinien des Spiels? Die Trainerin?

Bahr, Niebel, was sind das für Pappkameraden? Die laufen neben dem Gegner her und warten, bis sie den Ball abkriegen. Da können Sie von Glück reden, wenn die den Ball übers eigene Tor rüberhauen. Aber typisch für diese ganze Horde: die meisten gehen doch eh nur für die Kohle auf den Platz. Oder haben Sie erwartet, dass da einer sein Leben lang fleißig trainiert, um für Deutschland aufzulaufen?

Die Bundesuschi, diese Blutgrätsche auf Beinen – finden Sie die gut? Was macht die denn? Die schwalbt durch den Strafraum, wenn gerade mal einer hinguckt, aber sonst? Sonst tritt die der Schröder in die Hacken. Wie die Kinder. Nicht zum Aushalten. Wobei das jetzt eine Beleidigung war. Gegenüber den Kindern. Wozu sind die in der Mannschaft? Für die Wirkungstreffer im eigenen Team? Kriegt der Gegner davon überhaupt was mit? Wenn sie wenigstens schön spielen würden, man könnte sich ja daran gewöhnen. Aber diese Holzerei? Haben die kein Hobby?

Überhaupt, Rösler. Den haben sie scheint’s nicht rechtzeitig aus der F-Jugend geschmissen. Der sagt mal so nebenbei im Interview, dass er die Trainerin komplett ablehnt. Konditionstraining? Er erwartet, dass er wegen mangelnder Motivation keine Ausdauer mehr hat, deshalb spart er sich den Kram. Die anderen dürfen gerne, aber der Herr Rösler ist gerade mit Werbeverträgen beschäftigt und lässt sich ein bisschen knipsen. Die Bundestrainerin bereitet die ganze Nationalmannschaft auf das Qualifikationsspiel für die Exportweltmeisterschaft vor – die ganze Mannschaft? Nein, eine Flitzpiepe leistet erbitterten Widerstand gegen den Rest der Mannschaft. Große Klasse. Für wen hält sich dieser Klapskalli eigentlich? Für Uwe Seeler?

Erzählen Sie mir nichts, das liegt alles an der Trainerin. Die Merkel kommt ja in Wirklichkeit so gut wie gar nicht vor. Die ist eigentlich nur ein Prinzip. Nicht bewegen, bloß nichts machen, dann macht man auch nicht aus Versehen irgendwas falsch. Von der Spielführung der ruhigen Hand zur Trainerin der Herzen – genau das scheint ja ihr Erfolg zu sein, warum ein paar Millionen denken, das könnten sie auch. Weil sie nichts macht. Aber auch wirklich nichts. Sitzt aus, steht herum, labert überflüssiges Zeug, und im Grunde ist es doch so: sie sind mit den besten Voraussetzungen gestartet, sie hatten alles, was sie haben wollten, und dann kriegen sie eine Bude nach der anderen rein. Und jetzt freut sich die Trainerin, weil die Mannschaft noch nicht vollständig geschlagen ist. Kann man machen. Ja. Aber wissen Sie, ich weiß ja nicht, was Sie von Fußball verstehen – Unentschieden ist noch kein halber Sieg.“





Bei Merkels unterm Sofa

21 02 2011

„Grau-en-haft! Sie machen sich keine Vorstellung, wie es da aussieht! Ich habe ja schon viel gesehen – eine Kellerwohnung mit tonnenweise Altpapier, eine Frau mit dreißig Hunden in der Bude, alles nur noch schrecklich – aber das war die Höhe. Das war nicht mehr mit anzusehen. Ich bin immer noch fix und fertig – ich sag’s Ihnen, ich setze keinen Schritt mehr in dieses Bundeskabinett!

Plunder, Müll und Abfall, kniehoch. Das war nicht mehr feierlich. Ein voll ausgeprägtes Messie-Syndrom, sämtliche psychiatrischen Anzeichen gut zu erkennen, oder um es kurz zu sagen: ein Dutzend Bekloppte sitzen bis zum Hals im Dreck. Wirklich, Sie würden das nicht glauben, wenn Sie es nicht mit eigenen Augen gesehen hätten. Schauen Sie auf die Bilder: ein einziges Chaos. Stapelweise. Hier ragt der Atommüll raus, wenn Sie sich nicht vorsehen, treten Sie glatt rein. Da sind Löcher, versteckte Subventionen, hier ist ein Aktenkoffer, in dem man später 100.000 Mark in gebrauchten Scheinen fand, das Gesetz zur Sicherungsverwahrung und das Tagebuch von Roland Koch. Da treten Sie einfach so rein, und dann sind Sie eine Etage tiefer. Obwohl das vom Niveau her schon schwierig ist.

Zwanghaftes Sammeln, das ist der Punkt. Sehen Sie mal hier, Schäuble. Jeder vernünftige Mensch hätte den längst entsorgt, aber Merkel stapelt alle alten Reste auf, bis ihr der Krempel über den Kopf wächst. Oder hier, Westerwelle – wenn Sie einen Luftballon als Werbegeschenk bekommen, der ein bisschen Getröte von sich gibt und beim Aufblasen birst, was machen Sie? Richtig, wegschmeißen. Merkel schafft das einfach nicht. Hauptsache, der ganze Kehricht bleibt da liegen, wo er immer schon war. Das nennt man dann konservativ.

Sehen Sie die Trittspuren da am rechten Rand? Ja, genau da. Trampelpfade. Sie kommen gar nicht mehr heil durch den ganzen Ramsch durch, Sie müssen diesen vorgezeichneten Wegen folgen, weil woanders gar kein Platz mehr ist. Das nennt Merkel dann ihren Entscheidungsfreiraum, weil sie sich um sich selbst auf der Stelle drehen kann, wenn es ihr gerade Spaß macht. Richtig, sie geht eigentlich immer nur im Kreis zwischen den Bertelsmann-Müllsäcken und den INSM-Pappkartons. Immer in eine Richtung. Ich nenne das Kreislaufstörung. Sie nennt das alternativlosen Fortschritt.

Oder nehmen Sie die exekutiven Funktionen – Entscheidungsschwäche, Impulskontrolle, das ist doch eine Katastrophe! Pathologische Zustände! Die Bahn ächzt in allen Fugen, das Schienennetz verrottet, weil Geld für den Börsengang gebraucht wird für absurde Protzbauten, und was tut der Verkehrsminister? schwadroniert über Klapprechner und Streusalz! Oder diese Gedönsministerin, die Schröder. Statt mal für Bildungsangebote in Kitas zu sorgen, lamentiert dieses Magermilchmädchen, dass Deutsche in Berlin als Kartoffel beschimpft werden – und lässt sich auch noch dabei ertappen, dass sie sich den ganzen Zimt nur ausgedacht hat. Haben die denn alle nichts Besseres zu tun als Nägelkauen und Nasebohren? Gibt’s diese Nulpen vielleicht auch in erwachsen?

Oder, ganz schlimm: Zeitmanagement! Meine Güte, das ist doch nicht zu fassen! Unsereins hat einen Wecker, eine Armbanduhr, das muss doch reichen – aber die? Es muss eine Entscheidung her für die Euro-Rettung, was passiert? Nichts. Es muss die Berechnung der Hartz-IV-Sätze auf den Tisch, was geschieht? Nichts. Inzwischen stehen die Dumpinglöhne der Arbeitnehmerfreizügigkeit zur Debatte, die Luft brennt, was kommt? Nichts und wieder nichts! Es ist denen nicht klarzumachen, dass eine Rechnung vom Herumliegen nicht vom Erdboden verschwindet. Sie nehmen sich alles Mögliche vor, gackern laut über ihre ungelegten Eier, und wenn es keine Eier gibt, dann werden sie wirklich aktiv und finden einen Grund, warum sie es ja gleich gewusst haben wollen.

Sie, das stellen Sie sich das nicht lustig vor. Sie kommen in dies unbeschreibliche Gerümpel, es stinkt wie auf dem Fischdosenfriedhof, Ungeziefer, wohin das Auge blickt, und dann hocken diese Figuren da. Antriebslos, apathisch, abgestumpft, die sind nicht mehr in der Lage, die Realität um sie herum zu bemerken. Sie haben sich in eine völlig abgespaltene Traumwelt eingeschlossen und wollen auch nicht mehr heraus. Glauben Sie, dass die überhaupt noch in der Lage wären, Alltagsaufgaben zu meistern? Ein Päckchen Butter im Supermarkt kaufen oder eine Dissertation schreiben? Wenn Sie die fragen, was fünf Euro sind, werden sie Ihnen vermutlich erzählen, davon bekäme man drei Flaschen Champagner.

Merkel ist doch selbst schuld. Rösler sitzt in der Ecke und spielt mit Pillenschachteln – Mutti guckt zu. Aigner lässt verlautbaren, dass sie bald etwas ankündigt – Mutti guckt weg. Brüderle stolpert im Vollsuff über de Maizière, der nichts Besseres zu tun hat, als ausgekratzte Joghurtbecher und benutzte Papiertaschentücher maschinenlesbar zu beschriften – Hauptsache, Mutti kann auf ihrem Stühlchen sitzen, sonntags wippt sie sogar und alle halten das für den Gipfel ihrer Aktivität. Dann stürzt sie sich plötzlich mit großem Getöse in irgendwelche Aufgaben, Herbst der Entscheidungen und so, aber was bleibt? Sie setzt sich wieder hin, wartet ab, bis der Anfall vorbei ist, und gibt den anderen die Schuld, dass es wieder nicht geklappt hat.

Aber das Schlimmste – nein, ich gehe da nicht mehr rein! Keine zehn Pferde bringen mich da hin! Das Schlimmste, wissen Sie, in diesem Unrat, wenn Sie darin herumlaufen… wenn Sie nicht wissen, wo die Leichen liegen…“





Ringelpiez

6 10 2009

„Und wenn sie jetzt wirklich das Finanz- und das Wirtschaftsministerium zusammenlegen würden?“ „Gar nicht mal so verkehrt. Da könnte man doch gleich sehen, wie viel reinkommt und was man davon wieder ausgeben kann. Stellen Sie sich das doch einmal vor – eine Regierung mit Controlling!“ „Ja, stimmt. Das geht natürlich überhaupt nicht. Tut mir Leid, hatte ich nicht bedacht.“

„Ach, jetzt seien Sie mal nicht so mutlos! In Krisenzeiten muss man eben auch mal neue Sachen ausprobieren. Da hat die Kanzlerin schon genug Kraft, um äääh… also auf jeden Fall ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass sich irgendetwas ändert.“ „Und wenn man vielleicht das Arbeitsministerium mit dem Finanzressort zusammenlegt?“ „Wieso das, wäre nicht eher Wirtschaft plus Arbeit sinnvoll?“ „Seit wann kümmert sich die Wirtschaft um Arbeitsplätze?“ „Auch wieder wahr.“ „Und da das Ministerium Arbeit und Soziales verwaltet, hätte man für die nächste Hartz-IV-Schraube auch gleich den Kostenrahmen für die Steuergeschenke.“ „Klingt logisch. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass die Wirtschaft jetzt plötzlich soziale Interessen entwickeln könnte.“ „Eben.“

„Aber Wirtschaft mit dem Innenministerium, das müsste doch passen.“ „Was haben die denn miteinander zu tun?“ „Na, denken Sie mal weiter. Wenn wir weiter so viele Polizisten einsparen und durch die Sicherheitsgesetze den Standort Deutschland immer weniger attraktiv machen, dann kann das Wirtschaftsministerium…“ „Moment, Sie haben da den Außenminister vergessen.“ „Na, das wird ja sowieso ein Posten. Außen und Innen kann man leicht zusammenlegen, das fällt gar nicht auf. Wäre ja auch besser so.“ „Wozu denn?“ „Dann müssten wir nicht dies Verfassungsgehampel wegen der Bundeswehreinsätze im Inneren machen, und dann kann das Außenministerium, also ich meine das Innenministerium…“ „Oder Verteidigung gleich mit zu Innen, wegen der inneren Sicherheit.“ „Und zu Außen, weil wir ja jetzt im Kriegszustand sind.“ „Und dann macht Außen gleich Innen ja auch wieder Sinn.“ „Genialer Plan!“

„Jetzt müsste man aber auch noch den Minister für Ernährung und das andere Zeugs irgendwie unterbringen.“ „Also bei Landwirtschaft und Verbraucherschutz oder so?“ „Das ist ja sowieso schon eins.“ „Wenn man Verbraucherschutz und Landwirtschaft sowieso schon als erweiterten Umweltschutz oder Naturschutz oder sonst was definiert, könnte man die gleich zusammenlegen.“ „Und damit sind sie wieder bei Innen, wegen der Reaktorsicherheit.“ „Weswegen?“ „Die wird jetzt ja von der Bundeswehr im Inneren verteidigt, also ist das Verbraucherschutz gekoppelt mit Sicherheit.“ „Und da Finanz jetzt auch Wirtschaft ist, können wir gleich sehen, ob wir uns den Atomausstieg noch leisten können.“ „Und die Atomindustrie weiß genau, was sie vom Verteidigungs-, also ich meine natürlich: Innenministerium bekommt.“ „Und die Arbeitsplätze?“ „Die sind untere Etage. Wirtschaft und Finanzen und Sozial-Arbeit“ „Bitte?“ „Also die obere Etage ist Wirtschaftsfinanz, die macht die Steuererleichterungen, und unten ist Sozialarbeit für Hartz IV, Bildung und Forschung und Gesundheit und meinetwegen auch der ganze Familienmist.“

„Wobei das Familienministerium ja auch einen Ableger bei Innen braucht. Zensur und so.“ „Ich dachte, wir könnten dabei gleich die Justiz neu aufteilen. Die Hälfte ist EU-Kram, das macht Außen jetzt mit…“ „Also Verteidigung?“ „Nee, das ist ja Innen hier, die machen die Sicherheitsgesetze gegen Atomkraft und für die Arbeitnehmer… ach Quatsch! Umgekehrt natürlich!“ „Hehe, Sie kleiner Schelm!“ „Also jetzt für die Atomkraft in der Wirtschaftstechnologie und gegen die Bevölkerung bei Sozialarbeitsjustiz. Richtig?“ „Jetzt stimmt’s.“

„Verkehr und Bau haben wir da natürlich noch vergessen.“ „Sind das nicht eigentlich klassische Arbeitsthemen?“ „Dann macht die Sozial.“ „Klar. Und Stadtentwicklung macht Innen.“ „Wieso Innen?“ „Man muss doch die Stadtentwicklung an die Sicherheitsgesetze anpassen, schon wegen der Bundeswehreinsätze von Sozial-Justiz.“ „Und wenn Familie und Jugend da reinreden will?“ „Dann kommt das Zeug zu Finanznaturschutz und wir haben kein Geld mehr für Bildung und Forschung.“

„Jetzt kommt aber noch der größte Brocken.“ „Nämlich?“ „Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hatten wir überhaupt noch nicht bedacht.“ „Müssen wir das denn überhaupt haben?“ „Das ist ja nicht das Problem. Es ist nur nicht klar, was die da eigentlich machen und wofür es gut sein soll.“ „Also um den Marshallplan geht es ja nicht mehr, und wirtschaftliche Entwicklung, hm – die EU-Sachen zu Innen?“ „Oder Justiz.“ „Also Soziales.“ „Und die bilateralen Maßnahmen, Menschenrechte und so?“ „Macht Außen.“ „Mit Verteidigung?“ „Dann wär’s ja wieder Innen.“ „Also doch Außen.“ „Und damit Naturschutz.“ „Sehen Sie, geht doch!“

„Besondere Aufgaben haben wir keine?“ „Ist doch sowieso Kanzleramt. Da müssen wir nicht groß einen Krisenminister mit Pensionsanspruch ins Amt heben.“ „Kanzleramt macht jetzt auch Innen?“ „Ja, von wegen Verteidigung.“ „Der Sicherheit?“ „Der Kanzlerin.“ „Muss die Sicherheit der Kanzlerin denn…“ „Nein, aber sie selbst.“ „Hm. Ja, dann geht das natürlich.“ „Na, dann rufe ich gleich mal durch. Hallo, Kanzleramt? Verbinden Sie mich bitte. Guten Abend, Frau Merkel, Kleinschmidt hier. Alles in Sack und Tüten, Frau Merkel. Sie machen einfach den Westerwelle zum Vize, und Koalitionsverhandlungen finden nicht statt.“