Zuvieldienst

13 04 2021

„… überraschen gut angenommen worden sei. Der freiwillige Wehrdienst im Heimatschutz biete neben der überdurchschnittlichen Entlohnung auch eine sehr kameradschaftliche Atmosphäre für die…“

„… würden die Rekruten vor allem die kurze Ausbildungszeit an der Waffe schätzen, die man in privat organisierten Verbänden, vor allem im Inland so nicht in einem derart gut organisierten…“

„… halte Kramp-Karrenbauer die Initiative für einen unverzichtbaren Teil der neuen Bundeswehr, die nicht mehr nur mit defekten Gewehren labile Demokratien mit ausreichend Bodenschätzen in gut funktionierende Militärdiktaturen mit Ausstoß an Flüchtlingen und…“

„… sei die Reservistenzeit von insgesamt sechs Jahren ein für Deutschland wichtiges Instrument, um beispielsweise bei kommenden Pandemien eine schnellere und nicht durch den Bundestag oder ähnliche Organe…“

„… die Fähigkeiten des Technischen Hilfswerks für viele Anlässe im In- und Ausland nicht mehr relevant wären. So müsse man in der aktuellen wirtschaftlichen Situation immer einen fließenden Übergang zwischen zivilen und militärischen…“

„… keine Neiddebatte aufkommen lassen wolle. Die Bezahlung müsse für den erheblich kürzeren Dienst sehr viel höher liegen, um einen finanziellen Ausgleich zu schaffen für Jugendliche, die sonst ein ganzes Jahr von der…“

„… sich nach der intellektuellen Vorbildung der Rekruten richte. Der Generalinspekteur sehe die Rekrutinnen und Rekruten dabei weniger in den Corona-Testzentren, könne sich aber nach einer gründlichen Einarbeitung durchaus vorstellen, dass man die freiwilligen Helfer mit Aufgaben wie Müllentsorgung, Wagenwaschen oder…“

„… vor allem von älteren Jahrgängen gerne angenommen würden. Etliche Teilnehmer würden etwa umfangreiche Kenntnisse aus der ehemaligen Mitgliedschaft im Kommando Spezialkräfte mit in die Ausbildung bringen, was auch den anderen Jugendlichen einen erheblichen…“

„… sehe Kramp-Karrenbauer die gut fünfmal so hohe Entlohnung auch als Ausgleich, weil für die Teilnehmer am freiwilligen militärischen Dienst weder eine so hohe gesellschaftliche Wertschätzung noch der Applaus von den Balkonen geleistet werde, wie man ihn von Pflegeberufen und im…“

„… ökologische Aufgaben wie Müllsammeln im Park auch die Ein-Euro-Jobs ersetzen könnten, die arbeitsscheuen Hilfeempfängern bisher als Ausrede für ausgedehnte Aufenthalte im Freien gedient hätten. Diese sozialpädagogischen Effekte seien als Verbesserung der gesamtgesellschaftlichen…“

„… für die Verteidigungsministerin Heimat ein Lebensgefühl sei, mit dem man Miteinander und Zusammenhalt verbinde. Dies müsse nicht sofort in eine Annexion anderer Staaten münden, sondern könne auch im kleinen Maßstab für positive…“

„… sei ein gut trainierter Rekrut in der Lage, zu einem sechsfachen Personalkostensatz bis zu zehn Prozent der Arbeitsleistung eines Pflegehelfers zu erbringen. Von einem Zuvieldienst könne also nicht die Rede sein, vielmehr zeige sich die Investition in den bisher nicht ausreichenden…“

„… die Mitglieder sich auf Wochenendfahrten als ‚Freikorps‘ bezeichnet hätten. Man werde diese Aktivitäten während der ersten Monate beobachten und immer dann Meldung an die Wehrbeauftragte machen, wenn es zu unvorhersehbaren…“

„… und zu Missverständnissen komme. So habe ein Rekrut bei der Unterweisung an der Gasmaske in einem Testraum gefragt, durch welche Tür die Volksverräter sonst hineingeführt würden. Da es sich größtenteils um Nachwuchskräfte aus sozial schwachem Milieu handle, könne man nur mit sehr viel Geduld und Humor für eine richtige…“

„… allgemein über eine schlechter werdende Infrastruktur klage. Da die Lieferketten für die Impfkampagne die Reservisten bald nicht mehr auslasten würden, plane die Hardthöhe bereits, die Paketdienstleister durch kostengünstige…“

„… könne ein Verbot von Auslandseinsätzen bei den Teilnehmern der Initiative Dein Jahr für Deutschland nach der Abschaffung der Wehrpflicht zu einer steigenden Attraktivität der eigentlich kontraproduktiven Dienstform führen. Kramp-Karrenbauer wolle daher verstärkt daran arbeiten, die Reservisten nach dem Abschluss ihrer Ausbildung als reguläre Truppen ohne militärische Kenntnisse in den internationalen…“

„… bisher noch kein Nachweis erbracht worden sei, dass junge Erwachsene ohne sichere berufliche Perspektive bewusst in einen von rechtsnationalen Führungskräften geleiteten Verband eingetreten seien. Man habe die Bezeichnung ‚Heimatschutz‘ unpolitische gewählt und könne jetzt nicht für eine bewusste Fehlinterpretation verantwortlich gemacht werden, die sich der freiheitlich demokratischen…“

„… in die Gesamtstrategie des von der Union geplanten Innovationsjahrzehnts passe. So würden künftige Bundesregierungen bei Hochwasser die Heimatschutzkräfte bereits fest einplanen, was für die Bekämpfung des Klimawandels eine spürbare Entlastung bedeute, die man mit der…“

„… konzertierte Aktionen gegen Linke nur da mit dem Heimatminister koordiniert würden, wo der Einsatz der Bundeswehr im Innern eine…“

„… jedoch nicht in der Lage seien, bei großen nationalen Zukunftsthemen wie der Digitalisierung Deutschlands zu helfen. Kramp-Karrenbauer sei aber zuversichtlich, dass das Land auch noch genügend andere Katastrophenfälle haben werde, bei denen sich die Schlagkraft der…“





Passgenaue Erledigung

26 07 2016

„… sei eine Einheit der Deutschen Bundeswehr in Alarmbereitschaft versetzt worden, um die Polizei bei der Terrorbekämpfung zu unterstützen. Von der Leyen habe dies persönlich…“

„… auf starke Kritik bei der Opposition gestoßen sei. Die Verteidigungsministerin habe nicht schlüssig erklären können, wozu militärische Kräfte im Falle eines jugendlichen Einzeltäters überhaupt…“

„… diene der kontinuierlichen Verbesserung der Einsatzbereitschaft der Truppe. Während die Wehrpflichtarmee erst nach drei bis vier Stunden wirklich zu einem lokalen Einsatz bereit gewesen sei, könne die heutige Streitmacht heute bereits nach weniger als einer Woche diagnostizieren, welche technischen Fehler zum Abbruch des…“

„… die stetig anwachsende Terrorgefahr eine Ausweitung der Bundeswehreinsätze im Innern notwendig machen würden. Nach einer Studie der deutschen Rüstungsindustrie sei der…“

„… wesentlich effektiver arbeiten könne. So benötige ein Panzerfahrzeug im Gegensatz zu einer kompletten Hundertschaft an Bereitschaftspolizei nur einen einzigen Schuss, um die Lage final zu…“

„… erlaube eine Weiterentwicklung der 120-Millimeter-Glattrohrkanone mit Rauchabsauger dem Kampfpanzer ein viel flexibleres Auftreten, das auch für Bankraub, Falschparker oder den…“

„… müsse man ohne Denkverbote an die vielen möglichen Einsatzgebiete für Panzer, Mittel- und Langstreckenwaffen denken. De Maizière halte ein präventives Flächenbombardement der sächsischen Ortschaften unter zehntausend Einwohnern für gut geeignet, die Zahl der Einbruchdiebstähle auf ein Minimum…“

„… könne auch aus dem vorhandenen Haushalt eine gemeinsame Übung von Polizei und Heer geplant werden. Söder habe vorgeschlagen, die von Dobrindt zur Finanzierung der Autobahnmaut projektierten Milliarden für eine erste…“

„… für eine paramilitärische Kurzausbildung zu rekrutieren gedenke. Wenn sich die Mehrheit der als rechtsradikal eingeschätzten Mitglieder der Bürgerwehren in die Freien Panzerbataillone integrieren ließen, dann habe der Staat eine bessere Kontrolle über verfassungswidrige Aktionen. Tillich sehe darüber hinaus eine für den sächsischen Arbeitsmarkt sehr positive…“

„… eine Nachbesserung der Waffengesetze angemahnt habe. Zwar sei es mit den bisher verwendeten Gewehren so gut wie unmöglich, einen Täter kampfunfähig zu machen, von der Leyen sei jedoch guter Dinge, damit die friedlichen Absichten des deutschen Volkes bei der…“

„… die Arbeit der Militärs traditionell zu einem Großteil aus Abschreckung bestehe. Eine nächtliche Dauerpräsenz auch in ruhigeren Wohngebieten sei geeignet, um die Akzeptanz der Spähpanzer auch bei bürgerlichen Bevölkerungsteilen auf ein neues Level zu…“

„… einen Teil der Kredite in Form von Gewehren und Munition zu zahlen. Die Opposition halte ein gemeinsames Manöver von Polizei und Armee für völkerrechtswidrig, es diene weder der Vertiefung der deutsch-türkischen Beziehungen noch könne man es als einen…“

„… arbeite die Industrie an Spähfahrzeugen mit weniger geräuschintensivem Antrieb, um im Falle eines innerstädtischen Einsatz überhaupt taktische Einsätze ohne Komplettverlust von Mannschaft und Material zu…“

„… sei die Bundeswehr im Gegensatz zur Polizei keine Ermittlungsbehörde, die eventuelle Kenntnisse über mutmaßliche Täter oder etwaige Informationen der Geheimdienste zu diesen hätte oder auch nur besitzen dürfe. Dies mache es für die Armee einfach, sich auf die passgenaue Erledigung der…“

„… das Minenwurfsystem Skorpion auch für genossenschaftlich organisierte Freicorpsverbände anbieten wolle. Dies sei zugleich als Entlastung des Wehretats um mehrere Milliarden Euro eine…“

„… habe Nahles angekündigt, das Heer auch durch Langzeitarbeitslose aufstocken zu wollen. Die Luftwaffe könne ab sofort mit einer halben Million Ein-Euro-Fighter in den…“

„… sehr viel mehr Flexibilität von der Truppe erwarte. De Maizière könne eine explosionsartige Ausbreitung von Axtattentaten im öffentlichen Personennahverkehr nur durch eine permanente Drohnenüberwachung in den…“

„… habe man in der Vergangenheit zu viel an den Polizeikräften gespart und sehe sie nun für kommende Terrorgefahren nicht mehr ausreichend gerüstet. Der jetzige Versuch einer strukturellen Verbindung beider Dienste, so Schäuble, sei sehr gut geeignet, um künftig enorme Einsparpotenziale in den…“

„… eine Kombination aus Bundeswehreinsätzen und Vorratsdatenspeicherung einführen wolle, um den Drogenhandel und die Schlepperkriminalität in der Bundesrepublik empfindlich zu…“

„… in den einsatzarmen Zeiten auch für eine vermehrte Zahl von Militärparaden nutzen wolle. Gabriel habe berechtigte Hoffnungen geäußert, dass dies die Rettung für den Tourismus in Thüringen und…“





Innendienst

23 09 2009

Ich zuckte heftig zusammen, als der Wachmann donnernd von seinem Stuhl hochsprang und mir ins Gesicht brüllte. „Sie werden sich daran gewöhnen“, beschwichtigte mich Krempp zu Greiffenklau mit einem sanften Lächeln, „das ist nur beim ersten Mal etwas exotisch, aber lassen Sie ein paar Monate ins Land gehen. Dann finden sich alle damit ab.“ Wir nahmen den Aufzug und fuhren in den ersten Stock. Die Glocke läutete. Der Lift hielt an. Der junge Offizier ließ mir mit einer artigen Handbewegung den Vortritt. Da waren wir also.

Eine hektische Stille lag im ganzen Gebäude. Man meinte, die Vorgänge in den Aktendeckeln knistern zu hören. Wir schritten den Korridor zum Besprechungszimmer ab, als plötzlich eine Tür aufflog. „Gazzekoppaniiiiiie – stillstann!“ Das kleine, rotgesichtige Männchen trug silbernen Stern mit Eichenlaub auf dem Schulterstück. „Augäääään – likks!“ Er hackte abrupt die Fersen aneinander und knallte die Tür wieder zu. Was war denn das? „Major Schlottberg, gerne genannt Major Neese. Er hat sich noch nicht so richtig im Bundesministerium des Innern eingelebt und, sagen wir mal: er tickt manchmal ein bisschen aus.“ Krempp zu Greiffenklau markierte eine wischende Bewegung vor seiner Stirn. „Er hat doch tatsächlich neulich verlangt, dass die ganze Abteilung vor der Kaffeepause im Hof antritt und abzählt. Natürlich war hinterher der Kaffee kalt, weil die Angestellten die Begrüßung nicht hinbekommen haben.“ Ich hatte es mir ungefähr so vorgestellt, dennoch war ich von den Auswirkungen ziemlich überrascht.

Wir hatten das Zimmer erreicht; ein kleiner Raum mit Glastüren, Fenstern auf den Innenhof und vielen Grünpflanzen, einem Konferenztisch und Stahlrohrstühlen. Krempp zu Greiffenklau goss Wasser in zwei Gläser. „Sagen Sie“, fragte ich ihn, „wie ist es eigentlich dazu gekommen?“ „Nun“, begann er, „der Bundestag ist nur zur Hälfte daran Schuld. Sie haben wie stets alles durchgewunken, ohne die Gesetzesvorlagen zu lesen. Man macht sich im Parlament die Arbeit ja außerordentlich leicht, wenn es um verfassungsrelevante Fragen geht.“ „Aber wie ist dieses Gesetz denn überhaupt entstanden?“ Er seufzte tief auf. „Das ist es ja, es war eine Verkettung inkompetenter Umstände! Schauen Sie, der Verteidigungsminister hatte in der ganzen Aufregung – es war Wahlkampf, jeder redete von Afghanistan – ein paar Rabattmarken in seinem Schreibtisch gefunden. Von der Kanzlei, die auch der Wirtschaftsminister immer nimmt für seine Gesetze. Nun, alles sollte schnell-schnell gehen, es waren Juristen damit beauftragt, die sich gar nicht mit dem deutschen Recht auskannten, sie haben nur die Rabattmarken gesehen, und dann ist es auch schon passiert. Und jetzt haben wir den Schlamassel.“ Was genau war da passiert? „Diese Anwälte sollten ein Gesetz zum Einsatz der Bundeswehr im Innern formulieren, und weil sie nur auf die Rabattmarken geschielt haben – das Honorar war dann auch geringer – wurde daraus versehentlich ein Gesetz zum Einsatz der Bundeswehr im Bundesministerium des Innern. Im Ministerium! Wie konnte so ein Schnitzer bloß passieren!“ „Tja, immer noch besser als das Zugangserschwerungsgesetz“, warf ich mit einem süffisanten Grinsen ein, „bei Ihrem ist wenigstens auch das drin, was draufsteht.“

Er war sichtlich verärgert. „Stellen Sie sich einmal diese Blamage vor! Der Generalinspekteur war persönlich im Justizministerium und hat einen Tobsuchtsanfall bekommen. Natürlich wusste die Zypries wieder einmal von nichts. Stellen Sie sich die Kommentare im NATO-Hauptquartier vor, der blanke Hohn! Die Armee sei jetzt an die Aktenfront verlegt worden, wir würden mit der Gulaschkanone den Beschuss mit Kalorienbomben vornehmen – nicht auszuhalten! Da trösten einen die positiven Aspekte auch nicht mehr.“ Positive Aspekte? Ich konnte mir keinen vorstellen. „Doch, die gibt es durchaus. Stellen Sie sich einmal die Zeitsoldaten vor, vor allem die Mannschaftsdienstgrade. Wenn die ausscheiden, ist doch der Drops gelutscht – die können nichts, weil sie nichts gelernt haben, und brauchen für jeden Nagel, den sie in die Wand hauen sollen, einen eigenen Befehl. Auf dem Arbeitsmarkt haben Sie da keine Chance. Nehmen Sie dem Staatsbürger seine Uniform, dann ist aber Holland in Not!“ „Und damit wollen Sie die Soldaten retten?“ „Es bleibt uns ja nichts übrig“, sagte er verlegen, „hier lernen sie wenigstens am Objekt, wie Innere Führung funktioniert. In der Truppe wird ihnen ja meistens gar nicht erst erzählt, was politisch notwendig, militärisch sinnvoll und moralisch begründet ist.“

Vom Gang erscholl lautes Geschrei. „Aus dem Weg! Wenn ich Ihnen befehle, dass Sie grüßen, dann haben Sie zu grüßen!“ Krempp zu Greiffenklau wurde aschfahl. „Nicht schon wieder! Herrgott, nicht schon wieder das!“ Er riss die Tür auf und stürzte hinaus in den Flur. „Major Neese hat wohl wieder seine komischen fünf Minuten“, mutmaßte ich. „Allerdings“, murmelte der Offizier, „und es wäre besser, wenn Sie jetzt…“ Jählings begann der Kriegsheld wieder zu schreien. „Das ist mir scheißegal, was Sie meinen! Sie haben hier als Zivilist überhaupt nichts zu sagen! Sie stehen jetzt aus Ihrer verdammten Krüppelkarre auf und grüßen, und dann will ich, dass Ihre Beine zwei rotierende Scheiben bilden, die den Boden nur noch zur Richtungsänderung berühren, sonst reiße ich Ihnen den Arsch auf, dass Sie da einen Schützenpanzer quer einparken können! Abtreten!“