„Also doch wieder Masken?“ „Sie können sich ja impfen lassen.“ „Aber doch nicht alle drei Monate!“ „Dafür sind ja sicher nicht genug Dosen da.“ „Das kostet auch zu viel.“ „Ist doch prima, dann sparen wir uns wenigstens die Diskussionen um das Neun-Euro-Ticket.“
„Stellen Sie sich das mal vor, wir sitzen alle mit Masken im Kino!“ „Stellen Sie sich mal vor, wir sitzen alle ohne Maske nicht im Kino.“ „Das ist eine Freiheitseinschränkung!“ „Dass man nicht im Kino sitzen darf?“ „Wer bezahlt eigentlich diese ganzen Masken?“ „Im Zweifel sind die immer noch preiswerter als eine Gasheizung.“ „Aber ich muss doch beides bezahlen!“ „Wenn Sie irgendwo sind, wo Sie eine Maske tragen müssen, brauchen Sie ja nicht gleichzeitig zu Hause die Heizung aufzudrehen.“ „Und wenn ich mich dann doch mal infiziere?“ „Dann sind Sie hoffentlich bald genesen und müssen erst mal keine Maske mehr tragen.“
„Die Masken bringen doch überhaupt nichts.“ „Den Herstellern schon.“ „Wollten wir nicht eine deutsche Maskenfabrik aufmachen, damit wir das Zeug nicht immer in China kaufen müssen?“ „Das war noch die letzte Regierung, die der jetzigen vorwirft, seit zweieinhalb Jahren nichts getan zu haben.“ „Dafür wird diese jetzt Lockdowns und Schulschließungen verhindern.“ „Das ist ja auch richtig so, sonst müssten wir alle zu Hause sitzen und die Heizung aufdrehen.“ „Aber bei einer möglichen Maskenpflicht im Freien hinkt der Vergleich gewaltig.“ „Haben Sie noch nie einen Heizpilz gesehen?“ „Die Dinger sollte man sowieso verbieten!“ „Das wäre auch eine Einschränkung der Freiheit.“ „Sie meinen die Einschränkung, dass wir mit Heizpilzen direkt das Klima zerschießen?“ „Aber man kann die ohne Maske benutzen!“
„Jetzt kommen Sie mal runter, diese ganze Panikmache ist doch vollkommen verfrüht?“ „Was halten Sie denn für einen geeigneten Zeitpunkt, um in Panik zu verfallen?“ „Man kann das mit der Vorsicht auch übertreiben.“ „So wie beim Klima?“ „Das kann man dich gar nicht vergleichen!“ „Da gibt es doch auch Länder, die das nicht mitmachen, also verstehe ich nicht, dass wir Deutschen immer als erste mit Schutzmaßnahmen anfangen müssen.“ „Wir schützen ja unsere eigene Bevölkerung.“ „Ich will aber nicht, dass die Bundesregierung mir in alles reinredet!“ „Sie können sich ja gerne mit dem Virus infizieren, dann haben Sie wenigstens ein paar Tage Ruhe.“ „Oder ein paar Jahre, je nach Art Ihres Verlaufs.“ „Ich kann immer noch sehr gut auf mich selbst aufpassen!“ „Genau das ist ja das Problem.“ „Und dazu haben wir ein Gesetz zum Infektionsschutz.“
„Können wir den ganzen Mist nicht gleich an die Länder abschieben?“ „Die nehmen dann aber die Gastronomie, die Kinos und die Fitnessstudios in Geiselhaft.“ „Um so besser, dann muss es die Politik wenigstens nicht ausbaden.“
„Man könnte wenigstens Tests wieder kostenlos machen.“ „Das ist Gratismentalität!“ „Die Impfung ist doch auch kostenlos?“ „Die soll aber auch nicht jeder bekommen.“ „Oder nur alle drei Monate.“ „Und mit den Tests steigen natürlich wieder die Infektionszahlen.“ „Das liegt aber auch daran, dass sich Infizierte zum Teil ohne jede Schutzmaßnahme in der Öffentlichkeit oder sogar am Arbeitsplatz aufhalten.“ „Wir können doch Erwachsenen nicht vorschreiben, wie sie sich in der Öffentlichkeit bewegen!“ „Man kann ihnen aber verbieten, mit einer Infektion zur Arbeit zu gehen.“ „Die meisten, die geimpft sind, zeigen gar keine Symptome.“ „Sie infizieren aber andere.“ „Das geht doch nicht, dass man mit einer Infektion nicht ins Kino kann, wohl aber zum Arbeitsplatz!“ „Sie können ja einen Job im Kino annehmen, die suchen bestimmt.“
„Die Bayern meckern sowieso wieder an allen Plänen herum.“ „Dann sollen sie es doch besser machen.“ „Vielleicht haben wir dann verwertbare Ergebnisse, wenn im Freistaat die Intensivstationen volllaufen.“ „Die werden wohl Ausgangssperren antesten, also das, was sie im Polizeigesetz geplant hatten.“ „Da darf man sich dann auch nicht mehr mit einem Buch auf die Parkbank setzen.“ „Lesen ist sowieso subversiv.“ „Aber mit Maske?“ „Wenn Sie genesen und geimpft sind, wahrscheinlich auch ohne.“ „Und dann kann man mit Maske normal im Park spazieren gehen, aber hinsetzen darf man sich nicht?“ „Vermutlich muss man dazu die Maske abnehmen.“ „Oder sie bauen in Bayern jetzt ein verschließbares Häuschen um jede Parkbank, dann gilt das als Innenraum, und da kann man dann die Maske abnehmen.“ „Jedenfalls immer noch besser als die Maskenpflicht in Schulen.“ „Die haben sie auch nur, weil wir es seit zweieinhalb Jahren nicht hinkriegen, einen vernünftigen Distanzunterricht auf die Beine zu stellen.“ „Dürfen dann die Schüler wenigstens mit Symptomen in Schule?“ „Nur, wenn sie geimpft sind.“ „Und danach, weil sie dann ja als genesen gelten.“ „Das find ich jetzt komisch, wo sich die meisten doch zu Hause infizieren.“ „Das gilt sicher für Schüler nicht.“ „Oder in Bayern.“ „Wenn die sich zu Hause infizieren, sind sie in der Schule ja gut aufgehoben.“ „Dann müssten sie da auch keine Masken tragen.“ „Und auf der Straße?“ „Da weiß man ja nie, wer einem begegnet.“ „Der könnte kurz vorher noch mit einem Buch auf einer Parkbank gesessen haben.“ „Ohne Heizpilz!“ „Das war dann eher im Paulanergarten.“ „Also haben wir dann zwei Regelungen: Bundesgebiet und Bayern?“ „Hauptsache, Berlin zahlt das.“ „Dafür gelten wir hinterher aber alle wieder als ungeimpft.“ „Ich sag’s ja: dieses Gesetz hält, was es verspricht.“ „Wieso?“ „Es schützt die Infektion.“
Satzspiegel