Post-Moderne

22 10 2019

„… mit der geplanten Reform des Postgesetzes die Zustellung von Briefsendungen am Montag abschaffen. Die FDP setze sich eine für eine generelle Neustrukturierung des…“

„… müsse eine Zustellung laut EU-Verordnung nur an fünf Tagen erfolgen. Der Wirtschaftsminister sehe ein Optimierungspotenzial, da sich die meisten Briefsendungen am Samstag und Sonntag dann erst in den…“

„… sich die Anzahl der Kundenbeschwerden aktuell auf einen historischen Hochstand befinde. Die Deutsche Post AG sehe daher die Abschaffung der Montagslieferung mit großer Freude, da durch weniger Postsendungen logischerweise auch die Menge der Beschwerden wieder in den…“

„… könne für Lindner der Shareholder Value des Staatsunternehmens erheblich gesteigert werden, wenn durch die geplante Maßnahme der Personalabbau vorangetrieben werde. Denkbar sei auch, dass an den Wochenenden Briefkästen gar nicht mehr geleert würden, um so die Zuschläge für Arbeit an Sonn- und Feiertagen nicht mehr…“

„… begrüße auch Scheuer die Umstellung. Es sei für viele Deutsche sicher sehr entspannend, wenn sie gerade am Montag nicht mehr mit Briefen und Postkarten belästigt würden, so dass sich die Lebensqualität erheblich…“

„… gerade montags vermehrt E-Mails schreiben sollten. Eine Expertenkommission im Kanzleramt habe herausgefunden, dass die elektronischen Nachrichten bei einer Versendung spätestens am Samstag sicher im Laufe des folgenden Montags dem jeweiligen Empfänger auf dessen…“

„… auch Bücher- und Warensendungen oder Einschreiben betreffe. Lindner habe angeregt, dass sich internationale Investoren mit einem eigenen Auslieferungsservice in Deutschland ausbreiten würden, um einen Premium-Service für die…“

„… es in Deutschland ein erheblich besseres Zustellsystem gebe, das so in den anderen EU-Staaten und außerhalb Europas nicht zu finden sei. Um dies zu ändern, empfehle Altmaier eine…“

„… werde die FDP es der Post nicht verbieten, für eine Zustellung am Montag einen kostenpflichtigen Zusatzdienst einzuführen, der je nach Belieben auf den…“

„… die Formel für die Laufzeit eines Standard-Briefs ändern müsse, was jedoch nicht ohne die vorherige Zustimmung der zuständigen Kommission möglich sei. Es gebe fraktionsintern noch keine Einigung, die Union sei sich allerdings sicher, dass im Entscheidungsprozess weder der Verbraucher noch die Servicequalität eine nennenswerte…“

„… der Postverkehr zwischen Gerichten streng geregelt sei, da sämtliche Schreiben fristwahrend in Papierform zugestellt werden müssten. Scheuer wolle eine vollständige Digitalisierung und die Zustellung in ein besonderes Gerichtspostfach jedoch schon innerhalb weniger Jahrzehnte in den meisten verfügbaren…“

„… dass das Zustellpersonal, das montags die Premium-Sendungen ausliefere, sowieso im Einsatz gewesen wäre. Eine höhere Bezahlung und eine beschleunigte oder auch nur sicherere Lieferung sei daher von der Deutschen Post AG nicht zu…“

„… dass montags meist nur Privatsendungen zugestellt würden. Das Wirtschaftsministerium empfehle hier den Umstieg auf Messengerdienste, die mit einer Struktur von Sonderangeboten in der Lage sein müssten, die Kunden auch in Krisen vollumfänglich zu…“

„… würde die FDP sogar riskieren, durch einen geringeren Lieferzeitraum CO2 einzusparen. Dies bedeute für die Liberalen zwar eine erhebliche Einbuße an Freiheit, es sei aber gerade noch…“

„… plädiere Lindner dafür, an den betreffenden Tagen die Zusteller nicht nach Arbeitszeit, sondern nach der Anzahl der zugestellten Sendungen zu bezahlen. So werde der Geldgier der Angestellten ein Riegel vorgeschoben, bevor diese sich auf Kosten ihres Arbeitgebers schamlos…“

„… es das Problem gebe, dass die Deutsche Post AG als Quasimonopolist beliebig ihre Leistungen einschränken könne, ohne ihre Stellung auf dem Markt zu gefährden oder Konkurrenz dulden zu müssen. Die FDP-Bundestagsfraktion habe den Ansatz als absolut innovationsfeindlich bezeichnet, was ein sehr gutes Signal für die Märkte und den deutschen…“

„… die verbliebenen Briefe einfach am Samstag austragen könne. Altmaier lasse dabei offen, wie am Samstag aufgegebene Sendungen oder solche, die erst sonntags eingeworfen würden, bereits am…“

„… sei es in den städtischen Ballungsräumen auch möglich, die Briefsendungen jeweils am Sonntag zur Abholung bereitzuhalten. Es könne zwar nicht vorab informiert werden, ob für einen potenziellen Kunden eine Sendung bereitliege, dies könne jedoch vor Ort gegen eine geringe Gebühr nach wenigen Stunden…“

„… dass private Postanbieter am Montag ausliefern würden. Eine Integration in die bisher von der Deutschen Post AG betriebenen Leistungen sei denkbar, falls deren Personal die wesentlich geringeren Gehälter der privaten Konkurrenz als attraktiv ansehe im Vergleich zu ALG II oder einen anderen staatlichen…“

„… werde die Post durch eine Konzentration der Serviceleistungen auf weniger Arbeitszeit sogar noch wertvoller, was der Verbraucher auch mit einer Portoerhöhung honorieren solle, die dem Unternehmen für mehr Stabilität und…“





Crossposting

4 04 2018

„Sie können unbegrenzt Fotos hochladen, auch von Leuten, die Sie nicht kennen. Wir kennen die für Sie, schließlich haben wir mit den Leuten jeden Tag zu tun. Das bietet Ihnen Facebook nicht. Das kann nur die Deutsche Post.

Also das war jetzt kein Ausrutscher, verstehen Sie das nicht falsch. Das war auch kein Testballon. Wir haben nur ein sehr spezielles Produkt im B2B-Bereich verkauft, ging ja auch ganz gut, und dann haben Sie in der Zeitung gelesen, dass wir dabei gegen kein Gesetz verstoßen haben. Kann ja mal vorkommen. Dass wir unser Adressmaterial jetzt gerade an die CDU geliefert haben, das war eine marktwirtschaftliche Entscheidung. Die haben am meisten dafür gezahlt, und wir tun damit auch etwas für die Umwelt. Wenn man nur da Werbung hinschickt, wo sie auch gelesen wird, spart das eine Menge Papier und Rohstoffe.

Aber das ist ja auch erst der Anfang, wir dehnen unseren Service natürlich für sämtliche Kunden in Deutschland und Europa aus, optimal auf die Bedürfnisse der modernen Nutzer zugeschnitten, und das Beste ist: Sie zahlen nichts. Alles absolut kostenneutral. Natürlich nur für Sie.

Sie müssen die Debatte im Kontext der letzten Jahre betrachten. Da haben Politiker immer wieder eine deutsche Alternative zu Facebook gefordert. Hohe Datenschutzstandards, bessere Technik, alles im Rahmen der geltenden Gesetze. Also der Gesetze, die die Politik dafür macht – wenn Sie sich nicht gerade ein Jahresabo vom Neuen Deutschland nach Niederbayern liefern lassen, wird sich kein Schwein für Ihre Anschrift interessieren. Für Sie ist das vollkommen kostenfrei und wird ständig weiterentwickelt. Das verspricht Facebook auch, aber das ist ein Riesenkonzern, der gehört sich quasi selbst, und wir haben nicht einmal Server in Amerika stehen. Unsere Daten werden noch regional produziert. Das ist doch was!

Jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie sehen ein paar Klamotten und bestellen die im Internet, die werden Ihnen geliefert, wir haben zwar die Lieferadresse, aber Sie wissen ja: Datenschutz, daraus lässt sich für uns kein Rückschluss ziehen, dass Sie die auch bestellt haben. Alles absolut sicher. Wenn Sie jetzt aber den speziellen Service kostenlos dazubuchen, dann teilen wir Ihnen schon vorher mit, die Hose ist ein bisschen eng, Rabatt beim Fitnessstudio wird gleich klargemacht, wir stellen das auf Ihre Seite ein, gleich in Ihr Profil, wird am Liefertag ergänzt, wir wissen ja, wann geliefert wird, beziehungsweise wann Sie üblicherweise zu Hause sind, und zack! Influencer. Neue Hose. Hundert Profilbesuche garantiert. Macht Ihnen Facebook nicht.

Ja, die haben Fernsehserien. Wir müssten mit der Telekom reden, dass wir für die Rechnungen die Anschriften abgleichen können, aber das dürfte nicht schwierig sein. Sie bekommen das ja auch kostenlos, einmal anklicken, wir pflegen das in unser Programm ein. Das Gute ist, Sie brauchen keine zusätzlichen Geräte, zumindest nicht von uns, und da Sie nichts dafür bezahlen, brauchen wir auch keine Kontodaten. Clever, oder?

Grundsätzlich ist es so, dass wir Ihnen nur maßgeschneiderte Angebote machen. Das, wofür Sie die nötige Kaufkraft haben und das passende Bankverhalten, je nach Ihrer mutmaßlichen Bildung und Familienstruktur. Vielleicht sind Sie eher der Typ für Fantasy-Serien, dann bieten wir Ihnen halt keine Musicalfilme an. Oder Western. Wir verschicken Ihre Briefe ja auch nicht ungefragt per Luftpost, nur weil es uns ein bisschen mehr Umsatz bringen würde. So gut sollten Sie Ihren Anbieter schon kennen.

Das könnte Ihr gesamtes Leben revolutionieren, endlich haben Sie mal soziale Medien, die diesen Namen auch verdienen. Sie schließen eine nette Urlaubsbekanntschaft, dann fällt Ihnen plötzlich auf, dass Sie ganz vergessen haben, nach der Adresse zu fragen, zack! Treffer auf Ihre Post-Seite, die Postbenachrichtigung machen wir sogar schriftlich für Sie, wenn Sie das nicht online erledigen wollen, und Sie brauchen sich um nichts mehr zu kümmern. Wir stellen Kontakte her.

Das haben Sie jetzt falsch verstanden. Die Aktion mit den CDU-Anschriften war ganz anders gemeint, außerdem haben Sie davon ja gar nichts mitgekriegt. Das ist ein Beitrag zur Demokratie in Deutschland, denn wir wollen die Mitwirkung der demokratisch gewählten Parteien an der politischen Willensbildung unserer Kunden unterstützen. Und wir haben die CDU damit nicht finanziell gefördert. Ganz im Gegenteil. Und wir haben auch unsere Reserven dadurch aufgefüllt. Das heißt, eine Portoerhöhung ist damit erst mal vom Tisch. Davon profitieren Sie sogar, wenn Sie nicht CDU wählen.

Wissen Sie, was das Beste an unserer Arbeit ist? dass bei uns grundsätzlich alle Daten anonymisiert werden. Verlassen Sie sich darauf. Oder glauben Sie, die Deutsche Post interessiert sich für ihre Kunden?“





Post, faktisch

14 09 2017

„… nicht mehr geleistet werden könne. Die tägliche Briefzustellung der Deutschen Post müsse unter den jetzigen Bedingungen stark an die…“

„… dass E-Mails trotz der Bemühungen des Konzerns immer noch kostenfrei seien. So sei eine wirtschaftliche Ausrichtung des Konzerns nur noch mit maximal drei Auslieferungen pro…“

„… zunächst die Auslieferung der Briefpost an Samstagen streichen zu wollen. Dies habe den großen Vorteil für die Bevölkerung dass der Konzern bei gleichbleibenden Gebühren eine Personalkostenreduzierung um…“

„… erst eine psychologische Studie in Auftrag geben wolle. Der an einzelnen Wochentagen per Fernsteuerung verschließbare Briefkasten sei ein wichtiger Beitrag zur Senkung des allgemeinen…“

„… ausländische Anbieter die Dienstleistung kostenfrei auf den deutschen Markt werfen würden. Noch schlimmer sei es, dass auch deutsche Firmen die E-Mail ohne eine staatliche oder wenigstens vom Staat kontrollierte Zwangsabgabe…“

„… alle Briefkästen zunächst nach 18:00 Uhr schließen wolle. Analog zu den Schalterstunden der Postämter müsse man auch darüber nachdenken, dass ein Versand von SMS oder…“

„… Behördeninformationen bisher für andere Behörden nicht einsehbar gewesen seien, weil das in Art. 10 GG verankerte Briefgeheimnis sie gegen unbefugte Zugriffe geschützt hätten. Dies könne durch eine vor allem auf die De-Mail bezogene Übermittlung sofort und…“

„… eine Angleichung an den Markt verlange. So sei neben der Einrichtung eines personell nicht ausreichend besetzten E-Mail-Ministeriums auch die Schaffung einer EU-weiten Behörde zur Behinderung technischer…“

„… eine tägliche Zustellung nur auf tägliche Tage beschränken wolle. Da Mittwoch und Sonnabend schon im Namen keinen Tag mehr…“

„… internationale E-Mails nur noch einmal pro Quartal ausgeliefert werden dürften, um den Wettbewerb der Dienstleister nicht zu verzerren. Es sei auch im Gespräch, fremdsprachige Nachrichten zur Terrorüberwachung durch eine ministerielle…“

„… alle anderen Übermittlungswege durch eine progressive Besteuerung zur Verringerung der Bewerbersituation reguliert werden müssten. Die für Fahrradkuriere bundesweit vorgeschlagene Kilometerpauschale von fünfzehn Euro sei zwar noch nicht mit den Tarifpartnern…“

„… den vorherigen Erwerb einer E-Mail-Marke zum rechtsgültigen Versand fordere. Lindner habe als Bundesvorstand des Interessenverbandes Digital First keine Bedenken, dass eine Aufnahmegebühr von zwei Millionen Euro auch für Einzelunternehmer, kleine und mittlere…“

„… das Arbeitsumfeld der Postboten angenehmer machen könne. Ein Dienstfahrzeug der Oberklasse würde bei ansonsten gleichen Bezügen nur die Ökobilanz der Deutschen Post AG negativ beeinflussen, was aber angesichts der…“

„… Orte von unter zehn Millionen Haushalten gar nicht mehr beliefern würde. Der Aufsichtsrat wolle seine wirtschaftlichen…“

„… Arbeitslose gar kein Interesse hätten, sich per E-Mail auf offene Stellen zu bewerben, sonst seien sie ja längst beschäftigt und könnten aus eigenen Mitteln eine…“

„… könne sich die Deutsche Post, faktisch der größte Anbieter auf dem nationalen Markt, nicht auf einen Tarifvertrag mit den anderen Dienstleistern einigen, da diese so als gleichrangige Unternehmen auf dem gesamten…“

„… leicht modifiziert habe. Zwar seien in den Ballungsräumen Berlin, Hamburg und München die Einwohner eher in kleinen Quoten auf die Anschrift verteilt, man könne jedoch schon wegen der…“

„… alternativ durch absenderseitig Angaben auf der Sendung davon überzeugen könne, wie dringlich die Postsendung im…“

„… Subunternehmer gewinnen wolle, die aber ohne technische Hilfsmittel wie Rollschuhe oder Dreiräder für die Zustellung im…“

„… nicht mehr alle kreisfreien Städte durch den staatlichen Konzern…“

„… zunächst ausgeschlossen sei, durch eine zunächst stichprobenartige Kontrolle des Inhalts die Wichtigkeit der Briefsendung für den jeweiligen…“

„… abgelehnt habe. Zwar bedeute das Verteilen der Postsäcke in den Metropolregionen für die Deutsche Bahn AG eine dauerhafte…“

„… anzubieten seien. Zwar habe nach dem Gesetzentwurf nur ein recht geringer Teil der zahlungsfähigen Klientel einen Rechtsanspruch auf das gesetzlich garantierte Postfach im…“

„… nur noch schwerpunktmäßig arbeiten werde. Zwar sei eine Lieferfrist von vier Wochen durchaus angemessen, der Kunde könne jedoch nicht erwarten, dass die Auslieferung auch vertragsgemäß oder annähernd…“

„… könne man den Absender auch durch Frankierung in unterschiedlicher Höhe davon überzeugen, dass ein Postsystem mit abgestuften Geschwindigkeiten eine sehr flexible…“

„… durch eine Haushaltsgebühr erhoben werde. Diese sei ohne Ausnahme von den…“

„… die Sendungen nur an Sammelanschriften abgeben, die jeweils durch einen Postblockwart…“

„… wieder gesichert sei. Der Kutschenverkehr zwischen Potsdam und Berlin könne inzwischen mehrmals pro…“





Rückwärtsgang

11 11 2010

„… musste der Städtetag feststellen, dass die flächendeckende Privatisierung nicht nur generell teurere, sondern vor allem schlechtere Leistungen zur Folge hatte, so dass nach der Abstimmung, die nur als Formsache galt, ein einstimmiges Ergebnis für die Restitution der ehemaligen Verhältnisse vorlag, ein Ausgang, von dem man nun annimmt, dass er auch für die Landes- und Bundesebene…“

„… konnte der Streudienst der Freien und Hansestadt Hamburg auch ohne zusätzliche Hilfe des FDP-Chefs die notwendigen Hilfskräfte zur Verfügung stellen, da die Stadt eigene Bedienstete in eigenen Fahrzeugen mit Quarzsand und Auftausalz aus eigener Bevorratung entsandte, die das überraschende Glatteis…“

„… sich anlässlich der Wiedereinweihung des Paketamtes Hamburg weigerte, die in Abstimmung mit der Gewerkschaft vorformulierte Rede zu halten. Seitens der ehemaligen Paketzusteller wurde vor allem moniert, dass Postminister Pofalla…“

„… mit dem ICE von Dresden nach Chemnitz die Restrukturierung der Deutschen Bundesbahn als staatliches Transportunternehmen auf der Schiene feierte. Bundesverkehrsminister Mappus betonte, niemand habe die Absicht, einen Börsenkurs zu errichten oder…“

„… dass sozialversicherungspflichtige Arbeit, wie es Guido Westerwelle ausdrückte, per se nur von dekadenten Sozialisten ausgeübt würde, um deren Gier nach spätrömischer Lohnfortzahlung im anstrengungslosen Krankheitsfall zu befriedigen. Das Grünflächenamt Castrop-Rauxel blieb dabei, den Erinpark auch weiterhin von hauptamtlichen Kräften pflegen zu lassen, statt Ein-Euro-Jobber…“

„… auch nicht zu erwarten gewesen, dass die Paketzustellung nun so reibungslos abliefe wie noch vor zwanzig Jahren; die für Innenminister de Maizière bestimmte Rohrbombe, die am Montag explodieren sollte, war so schon am vorangehenden Freitag im Bundesministerium abgeliefert worden und konnte vom Entschärfungskommando der…“

„… darum auch ein erheblicher Rückgang der Niedriglöhner zu sehen war. Erwartungsgemäß wurde der Erfolg getrübt von den 850.000 Kräften, die zuvor als Bewerbungstrainer, Jobvermittler, in Zeitarbeitsfirmen und privaten Kontrollbetrieben für Arbeitslose gearbeitet hatten und nun ohne die vom Steuerzahler finanzierten…“

„… nun auch für den Briefverkehr, der nun dank einer vereinfachten Dienstvorschrift noch mehr auf die Bedürfnisse der Postkunden zugeschnitten werden soll: Briefsendungen, die in Briefkästen eingeworfen oder an Briefpostämtern eingeliefert werden, sollen künftig vom Briefträger an den jeweiligen Empfänger zugestellt werden. Kritiker bemängeln, eine derart komplizierte Vorschrift…“

„… sich die Kommission darauf einigte, eine Gesamtlösung zu errechnen. Trotz der hohen Kosten von fast 90 Millionen Euro könne auf dem Stuttgarter Streckenteil eine Fahrzeitverkürzung um bis zu zwanzig Minuten…“

„… sich über den Missbrauch der Paketdienste beklagte. Dass mit der ansteigenden Nachfrage der Binnenkonjunktur auch das Bruttoinlandsprodukt steigt, hatte dem Wirtschaftsminister bisher keiner verraten, so dass Brüderle ganz alleine…“

„… stellte das Hauptamt Bebra anlässlich einer Rechnungsprüfung fest, dass die beauftragte Firma CityClean gemäß ihren Forderungen mehrere Jahre lang täglich ein Areal von der Größe Grönlands nass durchgewischt zu haben behauptete. Man sei erst stutzig geworden, so Kassenwart Ernst P. (55), als die Personalnummer des Straßenkehrers Lutz W. (23) auch bei der dreimal abgerechneten Untertunnelung der Kasseler Kuppe…“

„… könne nun auch in die Anzahl an Automaten wieder reduziert werden. Postminister Pofalla nahm dies zum Anlass, entschieden zu widersprechen und eine Umschulung von Überwachungskameras zu Postwertzeichenausgabegeräten zu fordern. Eine ungeschnittene Version von Pofallas Bemühungen, eine 55-Cent-Marke aus dem Automaten zu ziehen, wurde trotz ihrer Länge auf einer 3-DVD-Box…“

„… selbstverständlich auch der Müllabfuhr, deren Kenntnisse umweltgerechter Entsorgung die profitorientierten Strukturen der alten Anbieter ausstach. So legte die Abteilung Wert darauf, dass die Mitnahme eines ausgedienten Bettgestells durch einen städtischen Bediensteten schon wegen der bürokratischen Hürden einer arbeitsrechtlichen Maßnahme nicht geahndet…“

„… als technische Sensation gewertet, dass der neue ICE nicht nur über Selbstverständlichkeiten wie WLAN, Schlafsitze, eine Minibar und eine ausgefeilte Neigetechnik jenseits der 475-km/h-Grenze verfügt, sondern um eine Klimaanlage, die auch außerhalb von Labor und Werkstatt…“

„… sich auch die Frage stellt, warum eine Post in Staatseigentum die Produkte einer Mobilfunk- und einer Papierwarenmarke verkaufen müsse. Auf dringendes Ersuchen teilte Postminister Pofalla mit, die Angebote für Hühnerfleisch und Winterreifen mit sofortiger Wirkung aus dem Sortiment zu…“

„… nochmals darauf hingewiesen, dass es sich bei den angekündigten Fahrpreisminderungen nicht um einen Aprilscherz handelte, sondern…“

„…jetzt auch der Telekommunikationszweig der Zustellung anschloss, da die Höhe der Vorstands- und Aufsichtsratsgehälter nicht mehr aus den Unternehmensgewinnen zu bezahlen…“

„… sich der Fahrgastverband Pro Bahn lobend darüber äußerte, das deutsche Schienennetz sei nun bald wieder so gut wie 1970, während die…“





e-Gal

21 07 2010

„Und das wird gekauft?“ „Aber ja, das muss ein Hit werden. Die Leute lieben das!“ „Weil das Internet da drin ist?“ „Wo ist Internet drin?“ „Na in den Briefen jetzt.“ „Ich dachte, dass das andersherum ist. Also nicht Internet im Brief, sondern Brief im Internet.“ „Beides. Das ist Brief, der wird über das Internet verschickt, darum hat er Internet drin, und dann ist das Internet drin in dem Brief, der da verschickt wird.“ „Dann verschickt sich der Brief also selbst?“ „Nee, das Internet, oder habe ich das auch falsch verstanden?“ „Leute, wie jetzt? Ihr habt das verstanden? Also ich ja nicht.“

„Also noch mal: das Internet ist in dem Brief, weil, wir verschicken ja den Brief… nee, halt mal, das ist dann doch etwa anders?“ „Auf jeden Fall kann man den Brief auch ganz normal schreiben.“ „Wie normal?“ „Ja wie man eben einen Brief schreibt. Am Computer halt!“ „Normal ist doch nicht der Computer, das wäre dann doch, wenn man den so… ja Schreiben halt, man schreibt…“ „Das ist dann doch aber kein Brief mehr?“ „Und was dann?“ „Weiß ich auch nicht. Ich schreibe meine Mails nämlich immer mit dem Computer.“ „Aber das ist doch ein Unterschied, wenn Sie… ach, ist j a auch egal.“ „War das denn mal anders?“

„Und das Leistungsangebot? Ist das denn schon ausgereift?“ „Ich finde, man müsste das noch ein bisschen besser machen.“ „Genau, viel sicherer.“ „Richtig, es sollte verschlüsselt werden.“ „Wie verschlüsselt?“ „Man sollte diesen e-Brief nicht einfach so über das Internet verschicken, sondern noch eine zusätzliche Sicherheitsstufe einbauen.“ „Was soll das denn sein?“ „Man könnte es zum Beispiel zwischendurch einmal ausdrucken – damit man es nicht lesen kann, könnte man es doch vielleicht seitenverkehrt ausdrucken und dann auch so per E-Mail verschicken?“ „Also rückwärts?“ „Wieso rückwärts?“ „Ja, das müssen Sie mir auch erklären.“ „Na, wenn man das von oben nach… nein, andersherum, sonst liest man das ja von oben nach unten, weil es auch von oben nach unten geschrieben wird, aber jetzt von unten nach oben, dann hieße das also – ich hab’s gleich, warten Sie…“ „Blödsinn, das meine ich doch nicht. Also wenn Sie jetzt – hier, spiegelverkehrt meine ich doch, spiegelverkehrt!“ „Aber wie wollen Sie das denn mit dem Internet verschicken?“ „Kann man das nicht? Das muss doch technisch machbar sein, das muss doch gehen, oder?“ „Natürlich geht das. Schauen Sie mal hier: das sind so Server, da haben die das Internet drauf.“ „Das ganze Internet?“ „Nein, vermutlich nur Deutschland und Österreich und einen Teil von der Schweiz.“ „Wieso das?“ „Der versteht doch nur Deutsch.“ „Ah so. Und das mit dem Spiegeln?“ „Steht doch hier. Da wird das Internet abends gespiegelt, oder irgendwie so. Das kann man dann doch mit den seitenverkehrten Briefen auch machen. Die tut man einfach auf den Server. Das machen unsere Techniker schon.“

„Man müsste die vielleicht ausdrucken oder auf eine andere Form irgendwie… ich weiß nicht…“ „Zeichensprache.“ „Sie meinen Gebärdensprache?“ „Ja, genau. Wir drucken das aus, dann übersetzt es ein Gebärdendolmetscher in Gebärdensprache, das wird dann von einem anderen gesehen und wieder zurück übersetzt…“ „… oder man könnte das auch auf Video aufnehmen und dann verschicken, damit das schneller geht, oder dann könnte man auch…“ „Und wie verschicken Sie das, wenn ich mal fragen darf?“ „Na übers Internet. Geht am schnellsten.“

„Semaphor fände ich auch nicht übel.“ „Oder Flaggenalphabet, das wäre schön.“ „Morsen?“ „Das geht viel zu schnell.“ „Auch wieder wahr.“ „Haben Sie noch dieses Buch über Buschtrommeln?“ „Ich müsste mal zu Hause nachsehen.“ „Und bieten wir auch Lektoratsservice an?“ „Rechtschreibkorrektur sollte doch auch möglich sein.“ „Und wenn man das für, ich sage mal: gesetzmäßig… also das ist ja nicht…“ „Dann sagen wir, dass sonst Arbeitsplätze verloren gehen könnten.“ „Welche Arbeitsplätze?“ „Die von denen, die die Briefe kontrollieren.“

„Aber mal etwas anderes, was macht man denn, wenn der Brief angekommen ist?“ „Ausdrucken natürlich.“ „Aber das wird doch schwierig. Stellen Sie sich mal vor, da hat jemand einen Dateianhang beigefügt. Was machen wir dann?“ „Mit ausdrucken.“ „Und wenn das Computerdaten sind?“ „Was sind Computerdaten?“ „Also so Daten halt. Programme. Wenn jemand Spam verschickt, ich meine natürlich: Postwurf, dann braucht man da ja auch diese Dateien, die man nicht öffnen soll, denn sonst würde man das ja nicht als Postwurf, also: Spam erkennen.“ „Man könnte die doch packen.“ „Dazu hat’s doch das Packset von der Post?“ „Das ist DHL, aber egal, das geht bestimmt auch.“ „Und wie groß darf die Datenmenge sein.“ „Lieber etwas größer. 500 Kilobyte.“ „Nein, 100 reichen völlig! Das wird doch sonst ein Verlustgeschäft!“ „Und wie werden die Daten ausgeliefert?“ „Brennen wir die einfach auf CD?“ „Oh, das kann sein, dass das nicht sein kann.“ „Ist 100 Kilobyte zu viel für eine CD?“ „Weiß ich nicht. Müsste aber.“

„Und sonst noch?“ „Was, sonst noch?“ „Ja, so servicemäßig. Was macht man denn sonst noch?“ „Ich wäre ja für Postkarte over IP.“ „Oder beliebige Stellen im Internet ankreuzen und den Ausdruck per Einschreiben verschicken.“ „Cool. Das müsste man mit Rückschein machen. Jemand ’ne Idee für einen Namen?“ „Was hieß noch mal ‚benachrichtigen‘? Ah ja, to mention. Nennen wir’s doch de-Ment.“ „Und die Rechnung heißt dann de-Bill.“ „Toll, dann können wir mit unserem Service ja durchstarten.“ „Und was machen wir, wenn’s nichts wird?“ „Warum sollte denn der elektronische Brief nichts werden?“ „Weil er Geld kostet?“ „Was nichts kostet, ist doch auch nichts wert.“ „Stimmt.“ „Und das glauben einem die Leute?“ „Müssen sie ja.“ „Und wenn nun nicht? Wirklich nicht?“ „Pfff! e-Gal!“