Paralleluniversum

12 10 2021

„… und den Weg für personelle Erneuerungen frei machen wolle. Das bedeute jedoch nicht, dass er seinen Rücktritt als Parteivorsitzender vor der Wahl eines anderen Bundeskanzlers anbieten oder in…“

„… im Augenblick nur schwer zu vermitteln sei. Spahn rate daher zu einigen Tagen Ruhe, in denen er innerparteiliche Sondierungen zur Frage der Nachfolgeregelung für das Amt des…“

„… habe es nach Ziemiaks Auffassung keine Ankündigung eines Rücktritts gegeben, sondern nur ein Rücktrittsangebot, das jedoch bisher noch nicht von den anderen Mitgliedern des…“

„… dass Laschet der beste Kanzler sein werde, den die CDU je gehabt hätte. Möglicherweise habe dies sogar positive Auswirkungen für Deutschland. Polenz habe in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass die Union über eine Mehrheit im Bundesrat verfüge. Wenn die CDU nicht die Macht bekäme, dann solle keiner in der BRD ein…“

„… halte Laschet eine Trennung der beiden Positionen für denkbar. Er wolle bis auf Weiteres als designierter Kanzler zur Verfügung stehen, der er auch weiter bleiben werde, falls ein Bündnis aus SPD, Grünen und Liberalen nicht die gesamte Wahlperiode überstehe, und daher auch als Chef der Christdemokraten seine bisherige Rolle in der…“

„… nicht an einer Person festgemacht werden dürfe. Merz sei sich völlig sicher, dass eine erneute Koalition mit den Sozialdemokraten auf Bitten der Partner unter seiner Kanzlerschaft gelingen könne, sobald der Weg dazu frei sei. Er werde dies aber erst vorschlagen, sobald er von der Basis um den Vorsitz gebeten werde und seine eigenen Akzente für eine politische Erneuerung der…“

„… die Partei sich darüber verständigen solle, dass weder im Wahlkampf noch danach Fehler begangen worden seien, weder von ihm noch von den anderen Politikern, die ihn unterstützt hätten. Laschet werte seine Aufforderung nach einer Erneuerung nun dahingehend, dass er selbst für mehr Kontinuität an der Spitze und in den…“

„… sei Spahn zwar erfahren, aber viel zu jung, um an der Spitze einer großen Volkspartei Wahlen gewinnen zu können. Merz sehe bei den Grünen, dass eine unerfahrene Parteiführung keine Chance habe, sich erfolgreich in der Regierung zu…“

„… eine konsensuale Lösung für die nächsten Schritte anstrebe, die eng mit der Partei abgestimmt werden müsse. Ziemiak habe zwar keine Ahnung, was das bedeute, er unterstütze es aber vollkommen und werde dies auf dem Parteitag auch genau so…“

„… dass Laschet fest davon ausgehe, bei einer Abstimmung von der Basis im Amt des Parteichefs bestätig zu werden. Er halte das Votum daher für verzichtbar und werde sich ganz auf die Funktion als Verhandlungsführer in der Jamaika-Koalition konzentrieren, die sich bestimmt in der nächsten…“

„… die Nachfolge selbst moderieren wolle. Er gehe davon aus, dass der aktuelle Vorsitzende die Wahl in Form einer Multimedia-Show im Internet veranstalten möchte. Spahn habe sich offen gezeigt für neue Formate, werde diesmal aber nur antreten, wenn er der einzige Kandidat aus der vorherigen…“

„… eine Verjüngung nicht bedeute, dass der Altersschnitt der Gesamtpartei halbiert werde. Amthor sei wegen seiner demokratiefeindlichen Tendenzen, wegen Verstrickung in Korruption und staatsgefährdende Geschäfte durchaus für als CDU-Chef geeignet, dürfte aber keine Chance bei der…“

„… sich Laschet auch weiterhin in einem Paralleluniversum aufhalte, in dem er als CDU-Vorsitzender zurückgetreten sei und gleichzeitig in Personalunion als Kanzler und Parteichef den Prozess der Regeneration voranbringe. Röttgen sei über den Gesundheitszustand seines Kollegen durch ein Gutachten der…“

„… es mehr als vertrauensbildende Maßnahmen bedürfe, um die Geschlossenheit der CDU während der personellen Erneuerung zu sichern. Merz sehe es mehr und mehr als wichtigen Schritt, wenn der bisherige Ministerpräsident sich jede weitere Äußerung in der Öffentlichkeit sowie bei den…“

„… sei es Laschet als dem besten Kanzler, den die CDU gehabt habe oder nicht haben werde, sowohl möglich, Parteichef zu sein oder auch nicht zu sein. Polenz wisse, dass der beste Kanzler, der als der beste Kanzler auch gleichzeitig der beste Kanzler der CDU sein könne, durch die besondere Gabe der Bilokation sowohl gleichzeitig der beste Kanzler der…“

„… stehe Spahn für einen sehr konservativen Kurs bei gleichzeitiger Modernisierung, während Merz eine Modernisierung bei sehr konservativem Kurs angekündigt habe. Ob diese Forderungen sich auf inhaltliche oder personelle Schritte bezögen, könne die Partei vor der Wahl des neuen Vorsitzenden allerdings nicht genau…“

„… erweise sich das Moderationsmodell als nicht geeignet mit dem Wunsch nach transparenter Entscheidung durch die Basis. Es herrsche durchaus Einigkeit, dass eine interne Gesprächsrunde unter den bisher genannten Kandidaten schneller zu einem Ergebnis führen werde, das länger als die…“

„… Söder sich in einer Videobotschaft gemeldet habe. Es sei ihm vollkommen egal, wer unter ihm nicht zum CDU-Kanzler gewählt werde, ansonsten konzentriere er sich auf die nächste Landtagswahl im Freistaat Bayern und verfolge einen Kurs des…“

„… für einen stabilen Kurs in schwierigen Zeiten durch Geschlossenheit und verlässliche Positionen stehe. Laschet habe sich entschlossen, seinen Rücktritt als Vorsitzender erst 2025 in Erwägung zu ziehen, falls seine Wahl zum Bundeskanzler auch dann nicht die…“





Permanente Revolution

5 10 2021

„… dass sich die Union inhaltlich erneuern müsse, um mit einem erkennbar konservativen Programm eine Koalition mit den Grünen und der…“

„… müsse nun auf einem schnell einberufenen Sonderparteitag ein Wahlprogramm beschlossen werden, das die Sondierungen für eine Jamaika-Koalition erleichtere und danach auch nachträglich an die Wählerinnen und Wähler der…“

„… habe Laschet versprochen, seine Partei auch als eigentlicher Sieger der Wahlen hinter der SPD, die wegen ihres geringen Stimmanteils kein Recht habe, sich als richtiger Sieger zu bezeichnen, nicht im Stich zu lassen, da er die Verantwortung, die die SPD, die nämlich überhaupt nicht richtig die Wahl gewonnen habe und sich deshalb auch nicht für die Regierungsbildung verantworten dürfen, als der…“

„… es auch eine personelle Neuausrichtung der CDU geben müsse. Kuban sehe sich selbst als den geeigneten Mann, der die Partei in eine neue…“

„… sei es an der Zeit, Deutschland mit neuen Konzepten wie einem Zukunftsplan oder einer 10-Punkte-Strategie wirtschaftlich und technologisch viel besser aufzustellen, als es die bisher im Land verantwortliche Regierung mit ihrem…“

„… vertrete die Junge Union den Ansatz, die neue politische Führung mit politischen Kräften aus der zweiten Reihe neu zu gestalten. Es bedürfe dazu allerdings erst einer Kommission, die in Ruhe nachsehen müsse, ob es unter Merkel in der zweiten Reihe noch nennenswerte…“

„… eine personelle Neuausrichtung der CDU stattfinden müsse. Spahn betrachte sich als den optimalen Kandidaten, der der Partei eine neue…“

„… biete Laschet an, einen neuen Wahlkampf für die nächsten Abstimmungen auf Bundes- und Landesebene bereits jetzt zu starten. Man werde an der inhaltlichen Auseinandersetzung sehen, ob es sich bei den von der CDU angebotenen Inhalten um Inhalte im Sinne von ‚Inhalten‘ handle, die die Wähler erreichen würden, um so langfristig genau die richtigen Inhalte für einen Sieg der Partei zu…“

„… die personelle Neuausrichtung der CDU unausweichlich sei. Röttgen halte sich nach wie vor für einen integrativen Anführer, dem die Partei in eine neue…“

„… bedürfe es einer offeneren Haltung. Laschet wolle ein fluktuierendes Brückenzukunftsteam in den Dauerwahlkampf einbringen, das sich an der Ablehnung durch die Wähler orientiere. So könne gleichzeitig eine neue Bundesregierung personell bestimmt werden, deren Mitglieder dann als offene und flexible Experten auch Politikfelder betreten würden, von denen sie keine Ahnung hätten, um eine möglichst kontinuierliches System von…“

„… sich nicht an den Wahlprogrammen anderer Parteien orientieren werde. Es sei für spätere Koalitionsverhandlungen im Laufe der Legislatur eine schlechte Empfehlung, nur die SPD oder die Grünen zu ersetzen, da so das inhaltliche Profil der Union nicht mehr in die…“

„… schnell die personelle Neuausrichtung der CDU einleiten werde. Merz verfüge als einziger über ausreichend Erfahrung, um die Verjüngung der Partei so radikal wie möglich in einen…“

„… die Zuordnung zu Lagern nicht an den Äußerlichkeiten festzumachen. So gehöre Amthor zwar optisch zu den jüngeren Kräften in der CDU, sei aber ansonsten einer der…“

„… eine rotierende Doppelparteispitze mit den Kandidaten vorschlage, die jeweils aus der Wahl der Basis hervorgingen. Dies könnten Laschet und Spahn, Spahn und Laschet, Merz und Laschet, nicht aber Spahn und Merz ohne…“

„… habe Söder nicht vor, sich zu den Querelen innerhalb der Schwesterpartei zu äußern. Er habe den Wahlausgang längst akzeptiert und verfolge die Sondierungsgespräche der Ampelparteien mit der Absicht, sich erst wieder als Oppositionsführer mit anderen Gruppierungen außerhalb der…“

„… wolle Laschet schnellstmöglich Experten in eine Brückenübergangszukunftskommission holen, die mit ihm neue Konzepte wie ‚Entfesselung der Wirtschaft‘ oder ‚Weiter so‘ zu…“

„… lehne ein großer Teil der CDU bisherige Überlegungen zu den umfrageorientierten Plänen der aktuellen Parteiführung ab. Merz sehe in den Plänen Ansätze zu einer permanenten Revolution, die die Union letztlich in eine sozialistische…“

„… der Parteibasis mitgeteilt habe, dass das Präsidium Abstimmungen über personelle Fragen nur dann umsetzen wolle, wenn es der Führung passe. Damit werde eine Traditionslinie verfolgt, die einen wesentlichen Anteil am Erfolg der…“

„… eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den politischen Mitbewerbern Vorteile für die Bildung einer Koalition berge. Laschet sehe in der bisher oft genannten Forderung nach Steuersenkungen ein sehr gutes Thema zum…“

„… nach einer internen Äußerung die CDU als einen Haufen denkfauler, unfähiger Arschlöcher betrachte, deren einziges Ziel es sei, sich auf illegalem Wege die Taschen voll zu stopfen. Merz halte sich für den einzigen Führer, der diese Partei in eine glorreiche…“

„… dass eine personelle Neuausrichtung der Christdemokraten nicht ohne seine Beteiligung stattfinden werde, da er um einzelne Verflechtungen innerhalb der verschiedenen Parteiflügel besser wisse als alle anderen. Schäuble stehe für einen…“

„… sich für mehr Nachhaltigkeit einsetze. Das Votum der Parteibasis sage ganz klar aus, dass die CDU vorsorglich die Bundestagswahlen 2025 für verloren erklären wollten, um jetzt in Ruhe eine inhaltliche und personelle Neuausrichtung der…“





Im Auftrag Gottes

30 09 2021

„… dass die CDU seiner Meinung nach keinen klaren Regierungsauftrag bekommen habe. Er werde dennoch die Union, die seiner Meinung nach einen klaren Regierungsauftrag bekommen habe, in die Bundesregierung führen. Laschet wolle sich bis zum nächsten…“

„… zunehmend genervt auf Wortbeiträge des Parteivorsitzenden reagiere. Laschet habe mit der Vorstellung eines Zukunftskompetenzteams für die Übergangszukunft bis zum Kompetenzübergang in die zukünftige Kompetenzbrückenzukunft der …“

„… den Kanzlerkandidaten gegen die linken Verleumdungen der Systemhetzpresse verteidige. Polenz habe errechnet, dass, wenn man jede der Stimmen für die CDU mit 999 multipliziere, die SPD überhaupt nicht so viele…“

„… nicht daraus ableiten könne, dass die CDU einen Regierungsauftrag bekommen habe, da die SPD nicht die absolute Mehrheit im Bundestag besitze und daher auch keinen Regierungsauftrag bekommen habe, weshalb der Regierungsauftrag nun natürlich an die CDU und ihre bayerische…“

„… der größte, beste und überhaupt größte beste Kanzler aller Kanzler werde, den die Union in ihrer Geschichte gehabt worden haben sein geworden wird. Ziemiak werde den Führer bis zur letzten…“

„… sei Laschet nicht angetreten, um hinter der sozialistischen Vaterlandsverräterpartei den zweiten Platz zu belegen. Nur weil am Sonntag so ein Tag gewesen sei, ändere er deshalb auch nicht seine…“

„… leide Scholz offensichtlich unter einer gemeingefährlichen narzisstischen Psychose, da er nicht begreife, dass Laschet ein von Gott selbst gesandter Prophet mit einem Intelligenzquotienten oberhalb von hundert Millionen Milliarden punkten sei. Polenz warne ausdrücklich davor, die Lügen der stalinistischen Terrorpartei für eine…“

„… betrachte Laschet einen Amtsverzicht als vorsätzlichen Betrug am Wähler. Er habe genau gewusst, dass sein eigener Wahlkreis an die Grünen gehe und sei deshalb aus Tapferkeit gar nicht erst angetreten. Nach dem Einzug über die Landesliste müsse er jetzt auch ohne Gegenkandidaten aus der eigenen Partei zum Kanzler gewählt werden, da dies seiner bisherigen Karriere in der…“

„… müsse Laschet nun schnell ein wichtiges Staatsamt antreten. Ziemiak habe bereits eine Einladung von Jobcenter erhalten, um sich für eine Stelle als Putzhilfe in Teilzeit in der…“

„… erhalte Laschet täglich ungefähr tausend Anrufe, in denen er oft unter Tränen beschworen werde, Deutschland vor den satanischen Kräften zu retten, die es seit 1945 zu einer gottlosen…“

„… ob es der freie Wille des Vorsitzenden sei, die Union aus eigener Kraft an die Wand zu fahren. Kuban habe diese Entschlossenheit an Trump stets bewundert und freue sich, dass nun auch sein…“

„… dass Laschet selbstverständlich im Auftrag Gottes eine Alleinregierung der CDU anstreben werde. Es gehöre zum Heilsplan des Herrn, dass er die Bundesrepublik jahrzehntelang zum Moloch der teuflischen Zerstörung hat verkommen lassen, um nun den wahren Messias zur Wiederkunft des…“

„… bekenne sich Liminski zu seinem Herrn und Meister und habe bereits Jesus befohlen, alle seine Feinde in die Hölle zu stoßen, damit er einst zur Rechten Armins auf dem…“

„… nur den Schluss zulasse, dass Laschet gewaltig den Arsch offen habe. Der Heilige Vater sei fest entschlossen, ihn zu exkommunizieren und die Glaubenskongregation damit zu beauftragen, seinen Ausschluss aus der Kirche zu…“

„… habe er ein neues 100-Tage-Programm für den Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler vorgelegt. Darin kündige der Kandidat an, die Nordsee zu teilen, über den Rhein zu wandeln, Stahl aus Bio-Wasserstoff herzustellen und jedem CDU-Wähler ein eigenes Einhorn in den…“

„… es erste Überlegungen in der Partei gebe, Laschet als nicht mehr zurechnungsfähig aus dem Verkehr zu ziehen und so schnell wie möglich als Vorsitzenden zu beseitigen. Merz habe angekündigt, das Amt des CDU-Chefs übergangsweise bis zur nächsten Alleinregierung zu übernehmen, wenn Amthor, der in Besitz mehrerer Jagdgewehre sei, Laschet versehentlich beim Reinigen eines…“

„… im Kanzleramt verbarrikadiert habe. Er bedrohe die geschäftsführende Kanzlerin mit einem Rasiermesser und verlange von ihr, zum Gottkaiser von Jerusalem gesalbt zu werden. An seiner Seite befinde sich Liminski, der einen Exorzismus in den Räumen des Ministeriums durchführe, um jeden linksgrün-jüdischen Schadzauber aus der…“

„… sei der SPD per Fax mitgeteilt worden, dass eine neuerliche Große Koalition für Laschet nicht in Frage käme. Seine Zukunftsampel bestehe nur aus der CDU, andere Parteien seien nicht in der Lage, seine göttlichen Energien in die richtige…“

„… beim Eintreffen des SEK bereits mit einem Kristallascher kampfunfähig gemacht habe. Merkel sei bei dem Gefecht unverletzt geblieben, der jüngst abgesetzte Vorsitzende der Christdemokraten habe sich durch eine Kellertür aus dem…“

„… werde keine der im Bundestag vertretenen Parteien eine Minderheitenregierung der CDU unterstützen, solange er die Ansicht vertrete, er könne das Grundgesetz durch die Bibel ersetzen. Ein Gesprächsangebot der AfD, die aber Maaßen als Kanzler fordere, sei für Laschet keine…“

„… in einem Haus in Wandlitz festgenommen worden sei. Merkel habe der Polizei den Hinweis auf den mutmaßlichen Aufenthaltsort gegeben, da sie seinerzeit genau verfolgt habe, wie sich Honecker seiner Verhaftung durch die…“





Schlussrunde

27 09 2021

„Bedaure, gerade weg. Sie ist eben reingekommen und hat ihr Büro geräumt, und dann war auch gleich der Putzdienst da. Spezialkommando. Wenn CDU-Spuren gefunden werden, könnte das fatale Folgen haben. Vor allem für die CDU.

Das ist jetzt in allen Ministerien so, nicht nur im Kanzleramt. Vereinzelt hatten wir hier Mitarbeiter, die an ihren Bürostühlen festgekettet waren. Dass in Ministerkreisen gerne Gebrauch von Sesselkleber gemacht wird, vor allem in der CSU, das wussten wir. Aber das war schon überraschend, vor allem in der Menge. Offensichtlich haben mehr Menschen als erwartet ein Problem, wenn sie nicht mehr im Bundestag sitzen.

À propos Möbel, wir erwarten da ein mittleres Chaos. Laschet hatte drei Dutzend guten Freunden den Posten des Kanzleramtsministers versprochen – was man halt so redet, wenn man lange nicht an der frischen Luft war – und die haben sich jetzt Möbel bestellt. Büromöbel. Alle. Teilweise recht teuer, das hat aber keinen gestört, weil sie davon ausgegangen waren, dass sie im Fall einer anderen Entscheidung die Möbel einfach privat nutzen dürfen. Das muss irgendwo in der DNA der Partei verankert sein, wir haben keine andere Rechtsgrundlage gefunden für diese Vorgehensweise. Wenn ein anderer Kanzler ins Amt einzieht, dann werden diese Möbel alle wieder zurückgeschickt, aber wir wissen noch nicht genau, wer sich darum kümmern soll. Bisher wird nur gesagt, dass die private Nutzung preiswerter ist als das Zurückschicken. Aber wenn das aus der CDU kommt, weiß ich nicht, ob es belastbar ist.

Das da hinten? wir bekommen hier ganz neue Kaffeeautomaten. Einen pro Stockwerk. Das muss dieser Sozialismus sein oder der Linksrutsch, vor dem wir alle gewarnt wurden. Kostenloser Kaffee fürs Kanzleramt, wir werden alle innerhalb von vier Jahren pleite sein. Vielleicht hätten wir lieber neue Faxgeräte kaufen sollen, das wäre nicht aufgefallen. Oder klimaneutrale Kunstblumen aus Altplastik. Naja, ist jetzt auch egal. Laschet hätte uns das als Beginn des Innovationsjahrzehnts verkauft.

Vor allem muss unsere IT eine Sonderschicht einlegen, überlegen Sie sich mal, wer innerhalb der letzten Jahre hier ein- und ausgegangen ist, obwohl er in den Gebäuden gar nichts zu suchen hatte. Die Lobbyisten, Berater, Merz im Bundesministerium für Wirtschaft, Scheuer im Bundesministerium für Verkehr, die Zugänge müssen wir alle sperren. Die haben schon genug Unheil angerichtet. Natürlich sind da einige, die kriegen wir nicht so leicht aus dem System, aber das überlassen wir lieber den Fachleuten. Vor allem sicherheitstechnisch ist das schwierig. Wir gehen ja derzeit davon aus, dass sich CDU sich radikalisieren wird, und zwei radikale Parteien im Bundestag sind genug, die müssen nicht auch noch in der Regierung herumlungern.

Nein, ich muss da nicht rangehen, das habe ich seit gestern in einer Tour. Die wollten ja ziemlich schnell, dass die Auszählung gestoppt wird, bevor noch mehr Stimmen futsch sind, aber darauf lassen wir uns hier nicht ein. Ich kenne ja auch schon eine Menge schmutziger Tricks, und doch ist man immer wieder überrascht, was die sich einfallen lassen. Angeblich sollen wir auf das amtliche Endergebnis warten, dann werden die Stimmen noch zweimal nachgezählt, dann reicht die CDU Klage ein, dann geht’s vors Bundesverfassungsgericht, zum Papst, was weiß ich, aber vorher dürfen die Schreibtische der Mitarbeiter nicht aufgeräumt werden, genauer gesagt: sie wollen die Schlüssel für die Schubladen nicht rausrücken. Da kann ja schon mal der eine oder andere Umschlag drin liegen, in dem jemand seine Altersvorsorge aufbewahrt. Vermutlich ist nur keiner dazu gekommen, das Geld zu versteuern, deshalb brauchen jetzt noch alle ein paar Tage Zeit. Den schnellen Ausstieg aus der Kohle haben sich Schäubles Kollegen sicher auch anders vorgestellt.

Also wenn Sie heute nichts mehr vorhaben, ich mache gleich Schlussrunde durch den Bundestag. Da bleibt üblicherweise immer noch ein bisschen Zeug liegen – derzeit wird ein Gesetz zur Stärkung und Förderung der wehrhaften Demokratie vermisst, das Seehofer gegen die gesamte Union durchsetzen wollte, bis ihm jemand verraten hat, dass er dann nicht mehr mit den Nazis in seinem eigenen Laden kuscheln darf. Wenn Ihnen da etwas auffällt, was einen leicht bräunlichen Geruch nach Korruption hat, das könnte es sein. Ansonsten muss die Anzahl der Sitze angepasst werden, aber keine Sorge, viel kleiner wird’s nicht. Daran ist aber nicht die CDU alleine schuld. Die nimmt es nur billigend in Kauf.

Die müssen Sie nicht beachten, das ist nur der Wachschutz. Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, aber manche Leute klauen wie die Raben, Kupferrohre, Stromkabel, Glühlampen. Wenn Sie mal überlegen, wie viele von denen bald keinen Job mehr haben, dann brauchen Sie hier eine Truppe, die durchgreift, bevor es zu spät ist. Wie man das in Deutschland ja auch wollte.

Ja, die rufen bestimmt den ganzen Tag lang an, aber das ist egal. Vorhin wollten sie, dass wir den Reichstag durchsuchen, weil die Grünen bestimmt noch zehn Milliarden Briefwahlstimmen in den Wandschränken versteckt haben. Nur in den Keller sollten wir auf gar keinen Fall. Lassen Sie es mich mal so formulieren: was meinen Sie, wo wir heute mit fünfzig Mann Sachen suchen gehen? Ich sehe, wir verstehen uns. Das Unschöne ist, dass es für eine Demokratie keinen Generalschlüssel gibt, das Schöne ist, die haben ihn auch nicht.

Ah, da ist sie ja wieder! Hallo, Frau Merkel – schönen Sonntag gehabt?“





Abschussball

23 09 2021

„Hallo, München? Können Sie mich hören? Hallo? Was ist das denn da für ein Lärm? Feiern Sie etwa heute schon? Und kann mir mal einer den Chef an die… – Ach so, Sie sind es selbst?

Ist Ihnen nicht gut, Herr Söder? Ich kann gerne später noch mal anrufen, wenn Sie mehr Zeit haben. Das klingt ja, als seien Sie momentan beschäftigt, oder was ist das da im Hintergrund? Haben Sie das Oktoberfest in die Staatskanzlei verlegt? Sie sind gar nicht in der Staatskanzlei? Rufweiterleitung ins Franz-Josef-Strauß-Haus, verstehe. Deshalb auch diese Geräuschkulisse. Ist das eine Blaskapelle oder haben Sie nur den Heimatsender aufgedreht? Was!? mir soll’s ja egal sein, wer da spielt, aber finden Sie das nicht ein bisschen sehr extravagant? Vor allem ist das sauteuer, wenn die alle eingeflogen werden müssen, von der Umweltbilanz ganz zu schweigen, aber wenn Sie meinen, dass das… –

Ich dachte schon, Sie seien weg, Herr Söder. Ja, ich bin noch dran, was machen Sie da eigentlich in der Parteizentrale? Party? Aber die Wahl ist doch erst am Sonntag, da können Sie doch jetzt noch nicht wegen der… – Allerdings, ich habe die letzten Umfragen gelesen. Sah gar nicht mal so gut aus. Deshalb bin ich ja auch so irritiert, dass Sie heute feiern, das kann ich mir nämlich gar nicht… – Das ist ja schön, dass Sie so toll jodeln können, Herr Söder, ich glaub’s Ihnen auch, das müssen Sie mir jetzt nicht… – Meine Güte, diesen Lärm, kann man den nicht abstellen? oder gehen Sie meinetwegen in den Nebenraum, da können wir ungestört… – Dann jodeln Sie halt, Herr Söder, ich muss mir das ja nicht unbedingt anhören, oder?

Was ich eigentlich wollte, es geht noch um die Beschlussvorlagen der Landesregierungen zum… – Herr Söder, eine Minute, der Bundesrat will das bis spätestens morgen haben, damit wir das Verfahren zur Gesetzgebung in die… – Sagen Sie Bescheid, wenn Sie fertig sind mit Jodeln? Ich könnte in der Zwischenzeit noch im Finanzministerium anrufen und die Absicherung der… – Bei Ihnen? Scholz? Hat der Mann denn keine Wahlkampftermine mehr? Stand schon seit Wochen fest? Wahrscheinlich hatte er wieder eine seiner Erinnerungslücken, ab und zu ist ja auch die Zukunft davon betroffen, in diesem Fall die Zukunft Deutschlands. Aber egal, sagen Sie ihm doch mal, ich bräuchte die Vorlage aus dem Gremium, damit wir die… – Herr Söder, ich will jetzt nicht mit Ihnen anstoßen, das können wir demnächst in der Staatskanzlei, aber jetzt muss ich die gesamten Papiere für die… –

Das ist der Bayerische Defiliermarsch, ich weiß, aber ich möchte mit Ihnen jetzt nicht über die… – Sagen Sie mal, haben Sie getrunken? nein, nicht, ob Sie etwas getrunken haben, ich frage: haben Sie getrunken, Herr Söder? Aha. Ja, ich weiß, was das ist, und dass das eine bayerische Spezialität ist und ziemlich teuer, und ich muss jetzt trotzdem noch mal fragen, ob Sie noch in Lage sind, also nicht: ob Sie sich noch in der Lage fühlen, mir einige Fragen zu beantworten, ob Sie die… – Ja, das würde ich den Minister Scholz auch fragen, aber darum geht’s gerade nicht, auch nicht, ob Sie gerade noch gerade gehen können, Herr Söder, Witze sind momentan eher unangebracht, und ich… – Ja, man muss Feste feiern, oder bei Ihnen wohl eher feste feiern, Sie sind offenbar nach ein bis zwei von diesen… – Aus dem Maßkrug!? Sind Sie total übergeschnappt, das trinkt man doch nicht aus dem Maßkrug!

Löwen? Ist das auch wieder so eine Anspielung auf das Wappen oder das CSU-Logo oder auf die Gladiatorenspiele, die Sie da veranstalten? Aus dem Kronebau!? Entschuldigen Sie mal, haben Sie noch alle Tassen im Schrank? Zehn Raubkatzen auf einer Party, das ist ja… – Wer findet das gut? Baerbock? Die Baerbock? hatte sich den Termin frei gehalten und feiert jetzt mit? Ein Glas Riesling und Bio-Apfelschorle? Hören Sie, Herr Söder, es ist ja nett, wie Sie Ihre politische Konkurrenz auf dem Fest haben, aber wir müssen doch jetzt die wirklich wichtigen Fragen für die… –

Nein, ich habe keinen blassen Schimmer, als was Sie sich verkleidet haben, Herr Söder. Ich will auch nicht raten. Meinetwegen, Ludwig II.? Ah ja, darauf hätte ich auch kommen können. Ich weiß gar nicht, was daran so witzig sein soll, das hatten Sie doch schon mal… – Sagen Sie mal, Sie haben doch irgendwas geraucht? Ich will gar nicht wissen, was Sie da konsumiert haben, ich bin nur mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass Sie nicht mehr zurechnungsfähig sein können. Im Prinzip ist mir das ja egal, Sie können da rauchen, was Sie wollen, aber ich habe hier eine Gesetzesvorlage, und jetzt hören Sie verdammt noch mal auf zu jodeln, sonst werde ich gleich richtig sauer! Sie brauchen gar nicht so albern zu kichern, das wird alles Konsequenzen haben, wenn nämlich morgen die Meldung ans Bundeskanzleramt geht, dass die Vorlagen nicht rechtzeitig wieder angekommen und beglaubigt sind, dann kann ich Ihnen versprechen, dass die Kanzlerin Ihnen gewaltig in den… –

Frau Merkel ist in München? bei Ihnen!? Auf der Party? Mit Hütchen? Sie hat was mitgebracht!? Ich glaube Ihnen kein Wort mehr, das geht jetzt entschieden zu weit! Hören Sie auf, Herr Söder, ich werde mir das nicht mehr länger mit anhören, jetzt ist Schluss! Das ist eine bodenlose Unverschämtheit, was Sie da… – Sie strapazieren meine Geduld, Herr Söder! Was zum Teufel feiern Sie da eigentlich? Sie haben doch gerade jetzt gar keinen Grund, sich zu… – Noch vier Tage, dann ist Laschet Geschichte? Meine Güte, warum sagen Sie das nicht gleich!“





Sündenbock

22 09 2021

„… es in der Union derzeit keinen Konsens gebe. Sicher sei nur, dass das schlechte Abschneiden der CDU ausschließlich von Merkel verursacht worden sei, da sie nicht mehr als Kanzlerin und Vorsitzende der Partei in den…“

„… eine Reaktion aus dem Kanzleramt nicht zu erwarten sei. Die Vorwürfe seien weder neu noch zutreffend, so dass eine Auseinandersetzung in der jetzigen Situation nicht mehr zielführend und…“

„… die Schuld nicht nur bei der Kanzlerin liege, sondern in der Art, wie sie ihn als größten Politiker der Nachkriegszeit davon abgehalten habe, das Land wieder an die Weltspitze zu bringen. Merz sehe sich ganz klar in der Pflicht, als Kanzler und CDU-Vorsitzender die nächsten…“

„… sich aber nicht auf einzelne Politikfelder beschränke, sondern im Gesamtergebnis gesehen werden müsse. Spahn sehe in Merkel immer noch die beste Bundeskanzlerin der letzten 16 Jahre und werde für den nächsten Bundeskanzler, der seiner Ansicht nach der beste Bundeskanzler der nächsten Jahre sein werde, einer der besten Minister sein, der dann später einmal als der…“

„… liege der Fehler nach Schäubles Ansicht darin, dass Merkel zwar noch Kanzlerin sei, durch ihren Rücktritt als CDU-Vorsitzende aber den für die letzten Wahlen typischen Amtsbonus nicht mehr in die…“

„… nicht bestätigt werden könne. Es gebe für Mitglieder der Parteispitze keine therapeutischen Angebote, diese seien auch nicht angefragt worden, da man sich entschlossen habe, durch weitere zum Teil konstruktive Diskussionen in der…“

„… dass sich die Union insgesamt sehr stark verändern müsse, personell und inhaltlich, um die vergangenen Jahre hinter sich zu lassen und mit modernen Impulsen die Gesellschaft zu gestalten. Merz sei überzeugt, dass nur er dies leisten könne, und werde daher unmittelbar nach der Wahl als neuer Vorsitzender der…“

„… habe Schäuble zu Bedenken gegeben, dass eine Vorsitzende Merkel durch ihre Möglichkeiten im Wahlkampf auch nach einem Rücktritt als Kanzlerin in der Mitte der Legislatur eine viel bessere Basis für einen erfolgreichen…“

„… auch Kräfte in der Union stärken müsse, die bisher bundespolitisch noch nicht in Spitzenämtern gewesen und daher unbelastet seien. Amthor sei für diese Erfahrung noch zu jung, deshalb wolle man ihn erst in einigen Jahrzehnten mit der…“

„… aber nicht für die Fehler von Ministern verantwortlich gemacht werden dürfe. Außerdem sei für Söder die traditionelle Besetzung des Verkehrsressorts mit einem Christsozialen absolut unproblematisch gewesen, was auch an der starken Zustimmung innerhalb Bayerns und den…“

„… durchaus Erfahrung in wichtigen Bereichen wie Korruption und Veruntreuung vorweise und mit vielen gewaltbereiten Rechtsextremisten vernetzt sei. Spahn sehe in Amthor einen ausreichend qualifizierte Kandidaten für den Parteivorsitz, den er durch loyale Unterstützung fördern werde, um in einigen Jahren eventuell selbst als…“

„… eine gemeinsame Kandidatensuche nicht parteiintern geklärt werden könne, da man dazu auch die Basis befragen müsse. Sollte es dennoch auf eine Kür des Sündenbocks hinauslaufen, werde Merz sich der Wahl nicht stellen, da er genügend Zeit brauche, um eine Übernahme von Regierung und Vorsitz der…“

„… sei es ein Versäumnis der Bundeskanzlerin, dass sie in den letzten Jahren Umweltministerinnen der SPD ins Kabinett berufen habe. Da das Klima nicht durch eigene Parteipolitik bekämpft worden sei, habe sich die Opposition nun mit…“

„… von allen Parteiämtern entbinden werde. Merkel habe auf diesen Vorstoß ihrer Kritiker nicht reagiert, da sie nach der Amtsübergabe ohnehin in den Ruhestand gehe und keine weiteren…“

„… müsse sich die Kanzlerin anrechnen lassen, dass sie nicht genügend auf die Expertise zweier SPD-Umweltministerinnen vertraut habe, sondern durch parteiinterne Politik Versäumnisse in der…“

„… dem Bundesvorstand negative Energien verleihe. Die öffentliche Diskussion zwischen Merz und Schäuble, wer mehr unter Merkel gelitten habe, sei nicht mehr produktiv für den…“

„… dass in den letzten Legislaturen ein viel zu christliches Profil die Politik bestimmt habe. So sei die wirtschaftliche Kompetenz wichtiger Fachleute in den Bereichen Rente, Pflege oder Wohnen stark in Misskredit geraten, was sich nun auf die…“

„… sich der rechte Parteiflügel offen für einen Ausschluss von Merkel ausgesprochen habe. Zwar habe man sich in den vergangenen Jahren in vielen außerparlamentarischen Beschäftigungen schnell bereichern können, doch werde die Nachhaltigkeit dieser Geschäftsmodelle durch den Verlust der Kanzlerschaft viel zu plötzlich unterbrochen, um neue Geldquellen jenseits einer…“

„… beispielsweise bei der FDP zur Entwicklung eines mitfühlenden Liberalismus geführt habe, der mehrere Tage lang in den Medien präsent gewesen sei. Laschet müsse bis zum Vorabend der Wahl eine deutliche Distanzierung von der Bundeskanzlerin zeigen, indem er ein Ohne-Mutti-Weiter-so als neue Brückenlösung bis zu einer…“

„… mit der parteiinternen Aufarbeitung der aktuellen Lage durchaus zufrieden sei. Immerhin spare sich die CDU komplizierte Wahlanalysen und könne gleich in den Prozess der Selbstzerstörung übergehen. Merkel sehe dies mit tiefer Befriedigung und einer gewissen…“





Schnelle Hilfen

15 09 2021

„… starke seismische Ausschläge in der Eifel gemessen worden seien. Wissenschaftler würden in den nächsten Wochen mit mehreren Erdstößen in der Region rechnen, die zum Teil erheblich am…“

„… wolle sich Laschet zunächst nicht mit den geologischen Befunden beschäftigen. Aus der Staatskanzlei heiße es, solange es noch wichtige Wissenschaftler gebe, die sich nicht abschließend zu der Prognose geäußert hätten, könne sich die Landesregierung nicht mit Problemen, die in der Zukunft lägen und noch keine dringliche…“

„… in der Gegend um Bad Münstereifel erste Erschütterungen festgestellt hätten. Für einen Krisenstab sei es nach Ansicht der Regierung noch zu früh, da keine erkennbaren Beschädigungen an den Häusern festgestellt worden seien, die von der Flut bereits stark in…“

„… Hilfsangebote aus Rheinland-Pfalz nicht angenommen worden seien, da Reul keine Zeit habe, eine Koordination der Einsatzkräfte vor dem Eintreffen stärkerer Erdbewegungen aus dem…“

„… die tektonisch aktiven Gebiete räumen lassen müsse. Zwei stärkere Erdbewegungen im Süden von Euskirchen seien für das Geologenteam ein deutliches Warnzeichen, dass sich innerhalb der kommenden Tage eine Verschiebung des…“

„… rechne Laschet mit einem Vulkanausbruch in Rheinland-Pfalz, da er dieses Gebiet von der Straßenkarte her sehr gut kenne und dort mehrmals schon durchgefahren sei. Weitere Prognosen wolle er vor der Wahl nicht kommentieren, da er derzeit sehr in die reibungslose Übernahme des Amtes des Bundeskanzlers eingespannt sei und keine…“

„… gegen zwei Uhr nachts stattgefunden habe. Das Beben mit einer Magnitude von 6,5 auf der Richterskala habe den gesamten Innenstadtbereich von Bad Münstereifel zerstört und sei mit seinen Ausläufern noch bis Bonn und in den…“

„… scharfe Kritik an den Wissenschaftlern geübt habe. Laschet habe seine Empörung gegenüber den Geologen geäußert, dass diese nicht in der Lage gewesen seien, trotz teurer Technik einen Erdstoß so präzise vorherzusagen, dass sich die Wirtschaft durch präventive Maßnahmen im…“

„… etwa tausend Bewohner obdachlos seien, da viele Gebäude als einsturzgefährdet betrachtet werden müssten. Bevor die Landesregierung einen Krisenstab einrichte, wolle Reul zunächst durch Gespräche mit der zuständigen Verwaltung vor Ort einen Eindruck von der…“

„… ein Nachbeben stattgefunden habe. Ob es sich um eine abgeschlossene seismische Aktivität handeln würde, sei derzeit noch nicht…“

„… könne es noch keine Gespräche mit dem Innenminister geben, da die Telefonleitungen in der betroffenen Region größtenteils zerstört worden seien. Die Landesregierung erwarte daher vermehrt schriftliche Eingaben der Verwaltung, die man allerdings erst nach der Bundestagswahl sichten könne, da die personellen Ressourcen in der CDU sich noch auf andere Aufgaben im…“

„… eine Kerze in der Herz-Jesu-Kirche in Aachen entzünden wolle, deren Chormosaik bei einem Beben am 22. Juli 2002 schwere Schäden davongetragen habe. Laschet habe bei dieser Gelegenheit nochmals betont, dass nur mit mehr Digitalisierung schnelle Hilfen im ländlichen Raum möglich seien, weshalb die Entfesselung der Wirtschaft oberste Priorität nach den…“

„… in einer Pressemitteilung unterstrichen habe, dass das Erdbeben nicht von Menschen oder der Wirtschaft verursacht worden sei. Die CDU in Nordrhein-Westfalen wolle gleich jetzt linksgrünen Spekulationen vorbeugen, tektonische Ereignisse seien eine wachsende Gefahr, die nur durch die vollständige Abschaffung des Wohlstandes in der Bundesrepublik und einen Lockdown für die…“

„… sich nach der dritten Nacht erheblicher Protest gegen die Landesregierung regen würde, die noch immer keine Hilfsmaßnahmen für eine wachsende Zahl von Geschädigten in der…“

„… die Investition in Warnsirenen nicht sinnvoll gewesen wäre, da diese bei einem Erdbeben schnell zerstört worden wären. Die Landesregierung werde stattdessen eine digitale Lösung anschieben, wenn die Wirtschaft die entscheidenden Impulse für eine neue technische…“

„… habe Reul die Bürgermeister der betroffenen Kommunen zu einer Videokonferenz eingeladen, die aus technischen Gründen allerdings im Innenministerium stattfinde. Einen Termin werde man noch in diesem Jahr, spätestens aber vor den Wahlen zum Landtag von…“

„… eine Chance für Nordrhein-Westfalen sehe. Da es perspektivisch viele Neubauten gebe, werde die nächste Bundesregierung mit zinsgünstigen Krediten für Solaranlagen auf den Dächern viel für den Klimaschutz und die…“

„… werde er schon bald persönlich nach Bad Münstereifel kommen. Laschet lasse es sich nicht nehmen, einen kurzfristigen Wahlkampfauftritt in den Erdbebengebieten zu absolvieren, um den Mut und die Stabilität seiner Regierung auch in sehr schwierigen Zeiten, in denen ein Linksrutsch drohe, für die Bürgerinnen und Bürger draußen in den…“

„… sich zunächst nicht mit dem Aufbau der eingestürzten Häuser werde befassen können. Die Schäden der Flutkatastrophe seien dringlicher, man werde nach deren Behebung über Landesmittel für die Erdbebenopfer entscheiden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei dies allerdings noch eine…“





Katastrophenalarm

14 09 2021

„Haben Sie da gerade jemanden?“ „Aus dem Kompetenzteam?“ „Die sind doch schon weg.“ „Aber wir bräuchten einen.“ „Ob uns da ein Berater hilft?“ „Lieber gleich zwei.“ „Der muss aber gut sein.“ „Und vor allem schnell, wir haben ja nicht mal mehr eine Woche.“

„Ein bisschen mehr schon.“ „Sie müssen aber berücksichtigen, dass wir erst mal abwarten sollten, ob die Wähler unseren Neustart auch bemerken.“ „Und dann müssten wir auch schauen, dass sich das in den Vorhersagen abzeichnet.“ „Weil ja dann erst die Ergebnisse besser werden.“ „Verstehe.“ „Also vier bis fünf Tage?“ „Das dürfte sehr eng werden.“ „Wir müssten erzählen, dass Scholz eine miese Sau ist und falsch parkt und Mundgeruch hat und…“ „Ruhig!“ „Also wirklich, jetzt mal langsam!“ „Wir einigen uns erstmal auf einen Berater, der uns eine Strategie vorschlägt, und dann können Sie hier mit Ihren Inhalten kommen, okay?“

„Und wenn wir künstliche Intelligenz in den…“ „Ich sagte doch, Inhalte können wir dann immer noch machen.“ „Man kann doch irgendwas in der Richtung jetzt für den Wahlkampf benutzen.“ „Aber von uns hat doch keiner Ahnung.“ „Von Wahlkampf oder von Intelligenz?“ „Jetzt machen Sie mich hier nicht nervös!“ „Das sind doch alles Dinge, die wir irgendwann sowieso besprechen wollten.“ „Aber die dauern zu lange!“ „Ich dachte, diese künstliche Intelligenz nimmt man, damit es schnell geht?“ „Das muss man doch erst mal aufbauen!“ „Ach so, wir haben da nicht genug Platz?“ „Wenn es am Geld liegt, ich kenne da einen, der würde uns auch kurz vor der Wahl noch etwas spenden.“ „Das ist doch jetzt völlig irrelevant!“ „Wieso, Geld kann man doch immer gebrauchen, oder?“

„Irgendwas mit Stabilität?“ „Klingt irgendwie verlässlich.“ „Nein, nichts mit ‚verlassen‘!“ „Das ist doch aber…“ „Fragen Sie mal die künstliche Intelligenz, ob der etwas einfällt.“ „Dazu müssten wir erst einen Berater haben, der die künstliche Intelligenz fragen kann.“ „Verstehe.“ „Trotzdem ist Stabilität ganz gut.“ „Klingt immer noch besser als Katastrophenalarm.“ „Was ist daran jetzt schlecht?“ „Ich meine ja auch nur, das ist besser als…“ „Also wenn wir eine Katastrophe haben, dann sollten wir auch den Mut zum Katastrophenalarm…“ „Das ist doch Quatsch!“ „Eben, oder haben wir hier eine Katastrophe?“ „Wir haben Stabilität, und das sollten die Wähler auch erkennen.“ „Trotzdem wäre es eine Katastrophe, wenn es diese Stabilität plötzlich nicht mehr gäbe.“ „Das können wir nur mit künstlicher Stabilität…“ „Sie meinen künstliche Intelligenz?“ „Nein, warum?“ „Warten wir doch erstmal ab, was der Berater dazu sagt.“

„Jedenfalls muss sich jetzt alles ändern.“ „Wie kommen Sie denn auf den Unfug?“ „Wir sind doch die Partei der Stabilität!“ „Aber für einen neuen Aufbruch, weil wir jetzt die Zukunft der…“ „Was haben Sie bloß mit Ihrer Zukunft?“ „Seine ist doch gar nicht so wichtig, es geht hier schließlich um die Partei.“ „Und um Deutschland!“ „Er ist noch nicht so lange dabei, stimmt’s?“ „Den Eindruck habe ich auch.“ „Wir brauchen ein Sofortprogramm auf den Gebieten Digitalisierung und Bürokratieabbau!“ „Das bezeichnen Sie als Aufbruch?“ „Ein Berater hätte das auch nicht schlechter hingekriegt.“ „Das funktioniert durch sofortigen Bürokratieabbau?“ „Die Digitalisierung lässt sich aber schneller in den Ämtern und Behörden durchsetzen.“ „Zum Beispiel mit einem abgesicherten Mail-Programm?“ „Dann müssen wir nur noch irgendwann das Programm neu machen, wenn die überflüssigen Gesetze weg sind, die wir mit digitalisiert haben.“ „Aber es ist ein Aufbruch!“ „Kann ich das mit der künstlichen Intelligenz noch mal sehen?“

„Videoüberwachung?“ „Das könnte man gegen Clankriminalität und…“ „Wollen Sie uns alle in den Knast bringen!?“ „Er ist wirklich noch nicht lange dabei.“ „Am besten gegen Steuerhinterziehung, Sie Pfeife!“ „Hat er und schon T-Shirts drucken lassen mit ‚Wir sind die Verbotspartei‘?“ „Wir könnten für den Klimaschutz eine…“ „Der ist ein U-Boot.“ „Das Gefühle habe ich auch.“ „Gleich schlägt er noch eine Beschleunigung für Genehmigungen im Bauordnungsverfahren vor.“ „Machen das nicht die Kommunen?“ „Deshalb schlägt er es ja vor.“ „Verstehe.“ „Und wie finanzieren wir das?“ „Wenn man die Spitzenverdiener entlastet, dann schaffen wir mehr Kapital für Investitionen.“ „Beim Staat?“ „Das muss aber auch schnell umsetzbar sein.“ „Wir haben doch vier Jahre Zeit.“ „Drei Jahre.“ „Stimmt, im nächsten Wahlkampf brauchen wir ja was.“ „Es müsste jetzt perspektivisch etwas geben, was wir vollkommen ignorieren.“ „Dann haben wir für den nächsten Wahlkampf auch was.“ „Genial!“ „Damit ist der Berater überflüssig!“ „Ich will mich ja nicht selbst loben, aber das Honorar könnte man dann doch gleich mir auszahlen, oder?“ „Sehen Sie, so macht man das!“ „Der ist auch schon etwas länger in der Partei.“ „Verstehe.“

„Und wenn wir uns das alles gar nicht leisten können?“ „Wir müssen sowieso erstmal abwarten, was die Kassenlage ergibt.“ „Das heißt, im Zweifel können wir gar nichts umsetzen?“ „Dann sind die Ausländer schuld.“ „Und der Sozialismus.“ „Sind die fürs Klima verantwortlich?“ „Die Chinesen schon.“ „Vielleicht brauchen wir da doch wieder einen Berater.“ „Ich hätte da noch Barmittel.“ „Wir könnten künstliche Intelligenz davon kaufen.“ „Da werden Sie nicht viel bekommen.“ „Und für die, die nicht wissen, was sie wählen sollen?“ „Wir müssen anschlussfähig sein nach allen Seiten.“ „Nach allen Seiten?“ „Verstehe, kein Problem: wer gendert, wird erschossen.“





Bananenrepublik

13 09 2021

07:03 – Fluchend verlässt Rentner Ernst K. (85) die Kaufhalle Malschwitz (Landkreis Bautzen), da es am Tag nach der Bundestagswahl keine Bananen mehr gibt. Empört klingelt der ehemalige Schreiner und jetzige AfD-Funktionär die Anwohner am Dorfplatz aus dem Bett, um die Wiederkehr des verhassten Sozialismus zu verkünden.

07: 19 – Ein Anruf in der Hauptstadtredaktion von BILD versetzt den Springer-Konzern in Aufruhr. Die Chefredaktion versendet per SMS die Botschaft „Sozialismus Start“ an dreißig Reporter, deren Aufgabe es nun ist, Beweise für den jähen Umbruch in Deutschland zu finden. Eine zweite Nachricht aus der Konzernspitze lautet: „Wir schaffen das!“

07:26 – Im benachbarten Kubschütz sind sämtliche Telefonketten heiß gelaufen. Kaufmann Ronny T. (38) holt eine halbe Stunde vor Geschäftsöffnung die verbliebenen Südfrüchte der Freitagslieferung aus dem Kühlraum und bereitet sich auf die Kunden vor, die erfahrungsgemäß schon gegen zehn Uhr die Filiale betreten. Es gibt Bananen, auch wenn diese eher selten gekauft werden.

07:31 – Die hastig zusammengezogene NPD-Kampfgruppe Doitsche Ehre wartet auf Verstärkung aus der Kreisstadt. Bisher sind noch keine Mitglieder der Kameradschaft Bautzen Ausländerfrei auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt eingetroffen. Die jungen Neofaschisten vertreiben sich die Zeit mit Rauchen.

07:58 – Einzelhandelskauffrau Melinda Z. (27) will für die Geburtstagsfeier ihres Gatten Bananenbrot backen und bietet Filialleiter Ronny T. für die verbliebenen Schlauchfrüchte zehn Euro an. Nach kurzer Qualitätskontrolle einigen sie sich auf sechs Euro für das Gebinde, das während des Tages im Kühlraum verbleiben soll.

08:04 – Das nationale Kommando betritt den Laden und verlangt in herrischem Ton Südfrüchte. Da sie verständlicherweise nur noch deutsches Obst in der Auslage vorfinden, reißen sie mehrere Regale in der Frischeabteilung zu Boden. Ronny T., der in seiner Jugend ebenfalls Mitglied in einer völkischen Bewegung war, holt den Baseballschläger aus der Kassenbox. Einer der Besucher erleidet einen Schädelbasisbruch, zwei weitere verlieren den überwiegenden Teil ihrer Frontzähne.

08:32 – In einer Reportage auf BILD TV besucht eine investigative Journalistin, gespielt von einer Mitarbeiterin des Springer-Konzern, zehn Einzelhandelsgeschäfte in Berlin, in denen sie keine Bananen findet. Die Aussagen der Ladeninhaber, sie hätten am betreffenden Tag kein Frischobst im Angebot, werden von einer mobilen Einheit so geschnitten, dass sie den Tenor der als sozialismuskritisch angekündigten Sendung klar wiedergeben.

08:35 – Im Konrad-Adenauer-Haus herrscht wachsende Anspannung. Nachdem der Hausmeister versehentlich ein Paar rote Socken hatte mitgehen lassen, kann der unterlegene Kanzlerkandidat nun nicht mehr für einen Pressetermin posieren. Die von der Wahlkampfmanagerin geleitete Kommission zieht sich zu einer Klausurtagung zurück, um die Strategie für eine CDU-geführte Große Koalition zu erarbeiten.

08:43 – Das Team von BILD TV wird tätlich angegriffen. Sie hatten nach einem Floristen und einem Fahrradladen ein Schuhgeschäft und ein Brautmoden-Center besucht, in denen sie gar nicht erst nach Bananen gefragt hatten. Der Inhaber des Obst- und Gemüseladens, der wie immer frische Bananen auf den Bürgersteig gestellt hatte, will seine Ware zurück.

09:01 – Der ADAC ist in der Bautzener Ostvorstadt angekommen. Der auf der Löbauer Straße mit einem Achsbruch liegen gebliebene Laster verfügt über ein Kühlaggregat, so dass vierzig Kisten mit Frischobst, davon zehn mit Bananen, sich noch immer in gutem Zustand befinden und im Laufe des Tages von einem Ersatzfahrzeug ausgeliefert werden können. Die umliegenden Geschäft im Osten der Kreisstadt entlang der Bundesstraße 6 werden telefonisch informiert.

09:26 – Mehrere rechtsgerichtete Medien melden, durch den von Wahlsieger Scholz blitzkriegartig eingeführten Sozialismus gebe es in Deutschland keine einzige Banane mehr. Der Handelsverband Deutschland, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband sowie die Pilotenvereinigung Cockpit erheben schwere Vorwürfe gegen den designierten Wirtschaftsminister Merz, dass es keine präventive Einlagerung strategisch wichtiger Güter für den Fall einer nationalen Katastrophe gegeben habe. Der Sauerländer gibt auf einer improvisieren Pressekonferenz zu erkennen, dass er nicht weiß, worüber geredet wird, da seine Berater es ihm noch nicht erklärt haben.

09:32 – Nach einer kurzen Unterhaltung mit der Polizei, die die Verletzten bereits kennt und aus der Kontroverse unter ehemaligen Bekannten keine große Sache machen möchte, da keine fremdrassige Störkraft an der Aktion beteiligt war, räumt Ronny T. die Frischeabteilung auf. Sein Auszubildender Enrico F. (19) nimmt die Benachrichtigung des Spediteurs entgegen und beschließt, die Lücke im Sortiment mit einer Kiste Tafelbirnen großzügig zu kaschieren.

09:49 – Ein als Che Guevara verkleideter Springer-Mitarbeiter zerkratzt in der Tiefgarage einer Unternehmensberatung die Luxuslimousinen der Vorstände. Da sämtliche Stellplätze per Videoüberwachung gesichert sind, die an eine Gesichtserkennungssoftware angeschlossen ist, wissen die Polizisten beim Anrücken bereits, um wen es sich handelt. Er protestiert nicht gegen seine Festnahme, kann aber nicht verhindern, dass ihm vor laufender Kamera die Maske abgenommen wird und die Polizisten ihn mit Namen ansprechen.

10:04 – Ein Kurierdienst liefert zehn Flaschen Weißwein an Franz Josef Wagner. Er lässt sich den Empfang der Flaschen quittieren.

10:25 – Im Konrad-Adenauer-Haus wird erörtert, ob die Botschaft, Scholz habe auf Anordnung von Putin einen Nerobefehl erlassen, um das deutsche Volk innerhalb weniger Tage verhungern zu lassen, in der Wählerschaft noch verfängt und ob es noch zu einer Meinungsänderung in der SPD führen wird. Die stellvertretenden Vorsitzenden sind einhellig der Meinung, nur ein geistig minderbemitteltes Arschloch würde derartigen Scheißdreck öffentlich äußern.

10:30 – Vor den bereits seit einer Stunde wartenden Pressevertretern äußert der unterlegene Kandidat der Bundestagswahl, Scholz habe auf Anordnung von Putin einen Nerobefehl erlassen, um das deutsche Volk innerhalb weniger Tage verhungern zu lassen. Die SPD habe immer auf der falschen Seite gestanden, deshalb könne auch nur er als der legitime Nachfahre aller deutschen Kaiser seit Karl dem Großen aus Wasserstoff Bio-Bananen machen.

10:41 – Söder lässt sich in der Frühstückspause vor der Bayerischen Staatskanzlei ablichten. In letzter Minute haben die Hilfskräfte aus dem Obstkorb, der unscharf im Hintergrund zu sehen sein soll, eine Staude Bananen entfernt. Der CSU-Chef lässt dem gescheiterten CDU-Kollegen für seine Suche nach Koalitionspartnern ausrichten, wenn keine Bananen mehr in Reichweite seien, solle es er doch mit Kiwi versuchen.

11:07 – In den Redaktionen deutscher TV-Sender herrscht pure Verzweiflung. Dreierteams mit Reporter, Kamera und Ton sind in Hamburg, Köln, Stuttgart und Frankfurt unterwegs, um O-Töne von besorgten Bürgern für die Mittagsmagazine zu erhalten. In keiner der Städte lässt sich ein Geschäft ohne ausreichenden Vorrat an Bananen filmen.

11:17 – Studio Dresden meldet einen Gemüseladen in Kötzschenbroda, der angeblich keine einzige Banane im Sortiment haben soll. Das Filmteam rast auf direktem Weg nach Radebeul, um exklusive Bilder für das ZDF-Mittagsmagazin zu erhalten.

11:34 – Auf Nachfrage der Reporter, ob Laschet aus Bio-Bananen auch Stahl erzeugen könne, gibt der CDU-Chef zu erkennen, dass er über diese wirtschaftspolitisch sehr wichtige Frage erst lange nachdenken müsse. Er könne aber jetzt schon ganz klar sagen, dass dies kein sozialistischer Stahl sei, sondern ein deutsches Qualitätsprodukt, mit dem er ganz allein das Klima retten und jeden weiteren Lockdown verhindern werde.

11:57 – Das ZDF-Team erreicht gerade noch vor der Mittagspause das Geschäft am Lößnitzbad. Wie ihnen Inhaber Tino G. (59) ungehalten zu erkennen gibt, bedeute das Ladenschild Gemüsekiste genau das, nämlich ein Fachgeschäft für Gemüse, in dem es noch nie eine einzige Banane zu kaufen gab. Auf den Vorschlag von Reporter Simon E. (34), für den Filmbeitrag das Schild zu verhängen und eine nicht ganz so realitätsnahe Geschichte zu erzählen, reagiert der Händler ungehalten. Er bezeichnet die Mitarbeiter als Abgesandte der Lügenpresse und droht ihnen an, sie mit frischem Staudensellerie zu verprügeln.

12:06 – In der BILD-Redaktion geht per SMS die Botschaft „Die Sau ist voll“ ein. Das lyrische Thinkpiece der Nation ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit.

12:25 – Eine Pressemitteilung der CSU wird an die Redaktionen großer deutscher Tageszeitungen gefaxt. Unabhängig von der Bananensituation gebe Söder sein Wort als führender Konservativer in der Bundesrepublik Deutschland, dass seine Partei ein Gendergesetz der Stalinistischen Volkspartei und der Öko-Gaga-Verbotsdiktaturvolksfront namens Die Grünen bis vor das Europäische Gericht für Menschenrechte bringen werde. Allein im Freistaat Bayern werde man die internationalsozialistische Linksruck-Zerstörung schnell bemerken, wenn die Gelder für Verkehrsprojekte um bis zu 600% niedriger ausfallen würden.

12:48 – In einem Radiointerview wird Tino Chrupalla gefragt, was sein deutsches Lieblingsobst sei. Er nennt ohne zu zögern die Banane.

13:14 – Die Pressestelle im Willy-Brandt-Haus bekräftigt die Absicht der Sozialdemokraten, den Mindestlohn so schnell wie möglich auf zwölf Euro anzuheben. Die Kunde wird kritisch aufgenommen. Während die Freidemokraten monieren, dass eine zu hohe Kaufkraft im Prekariat die Bananen für Leistungsträger unerschwinglich machen könnte, verlangt Alice Weidel, dass die Erhöhung nur für Deutsche gilt, da sonst orientalische Vergewaltiger und nordafrikanische Messerstecher völkischen Arbeitern das Obst wegfressen.

13:33 – Ein Rettungswagen wird zum Konrad-Adenauer-Haus gerufen. Es handelt sich um einen Notfall, bei dem einem designierten Bundesminister von einem engen Mitarbeiter eine Banane so tief in den Darmausgang geschoben wurde, dass das Objekt nicht ohne medizinische Hilfe wieder entfernt werden kann. Der Vorfall muss unbedingt vertuscht werden. Noch kurz zuvor hatte Merz den nationalen Notstand ausgerufen, da es im ganzen Bundesgebiet keine einzige Banane mehr gebe.

13:40 – Nathanael Liminski befindet sich auf dem Weg der Besserung.

13:49 – Das sächsische Filmteam hat in Pirna ein Lebensmittelgeschäft entdeckt. Durch das Fenster ist die leere Bananenkiste im Obstsortiment klar zu erkennen. Die drei Mitarbeiter treten ein, um in einer Blitzreportage auf den eklatanten Mangel an Südfrüchten aufmerksam zu machen. Nach einer kurzen Ton- und Lichtprobe werden sie von Mandy K. (22) rüde zur Seite geschubst. Die Verkäuferin räumt eine neue Kisten Dessertbananen der Sorte Cavendish ein. Simon E. erleidet einen Nervenzusammenbruch.

14:04 – Söder betont nochmals, dass die von Pol Pot, Mao und Hitler inspirierten Grünen das Benzin mit einer Strafsteuer zur Finanzierung riesiger Windkraftanlagen verteuern wollen, um alle Kirchen in Deutschland abzureißen und durch die lebensgefährlichen Propeller zu ersetzen. Zugleich werde der Preisanstieg beim Kraftstoff Bananen so teuer machen, dass die durchschnittliche deutsche Familie im Jahr bis zu hunderttausend Milliarden Euro mehr ausgeben müsse. Sofort nach dem Verbot des Genderzwanggesetzes werde die CSU diese Regelung durch den Einmarsch von NATO-Truppen und einen förmlichen Protest beim DGB unterbinden.

14:36 – Erstmals meldet sich auch Wahlsieger Olaf Scholz zu Wort. In einem kurzen Pressestatement betont er, dass nicht nur jede vierte Banane aus indischem Anbau stamme, so dass Deutschland und die EU nicht von China abhängig seien. Außerdem sei es eine Legende, dass Konrad Adenauer seine Zustimmung zur Gründung der EWG nur gegeben hätte, wenn der jungen BRD nicht zollfreie Bananenimporte garantiert worden seien. Vielmehr habe ein Zusatzprotokoll zu den Römischen Verträgen besondere Bedürfnisse bei der Einfuhr von Bananen nach Deutschland festgestellt. Man wisse, dass Kalium und Magnesium gut für die Hirntätigkeit von CDU-Führern seien, bei Laschet würde ein Doppelzentner Bananen täglich wohl knapp ausreichen.

14:50 – Im Konrad-Adenauer-Haus wird unterdessen heftig diskutiert, ob das Bananenverbot nicht eigentlich eine Idee der Linken gewesen sei, um die Deutschen frühzeitig auf DDR-Verhältnisse in einer Mangelversorgung einzustimmen, bevor einzelne Waren und Dienstleistungen von den Grünen mit einzelnen Verbotsgesetzen abgeschafft werden. Die These, Annalena Baerbock sei in Wahrheit der Antichrist, kann sich nur knapp im Vorstand der Christdemokraten durchsetzen. Ein unangenehmer Geruch hängt im Raum, da Paul Ziemiak eine leicht zerdrückte Banane verzehrt.

15:03 – Die Deutsche Polizeigewerkschaft beklagt in einer Videobotschaft, dass es überall in der Republik große No-Go-Areas gebe, in denen man auf der Straße jede Art von Drogen oder Waffen, nicht aber Bananen kaufen könne. Der Vorsitzende Wendt kündigt an, nach der Machtergreifung von Laschet Berlin mit der Panzerfaust zu säubern.

15:05 – Merz kündigt den Schulterschluss zwischen AfD und CDU an. Sofort nach der Vereidigung als Bundeskanzler werde er Landwirtschaftsminister Maaßen anweisen, in Mitteldeutschland die Zucht der rasserein deutschen Banane zu starten, die bis zum Jahr 2059 zum Kilopreis von etwa 150 Euro in den Kolonialwarenläden angeboten werde. Die zur Bewerkstelligung des Projekts notwendigen Kräfte werde man aus der Zwangsarbeit für Erwerbslose rekrutieren, wobei Merz sozialromantischen Ideen wie einem Mitarbeiterrabatt für Erntehelfer gleich eine Absage erteile.

15:15 – Die Gewerkschaft der Polizei widerspricht den Ausführungen der rechtsgerichteten Beamten. Es gebe in Deutschland keine rechtsfreien Räume, die Sicherheit der Bevölkerung sei Ländersache, und die größten Probleme würde seit Jahrzehnten in Nordrhein-Westfalen auftreten. Einer der führenden Kriminellen im Ruhrgebiet besitze mehrere Obst- und Gemüsegeschäfte, in denen auch Bananen verkauft werden.

15:21 – Die von der sächsischen CDU eilends für den Nachmittag geplante Demo Deutsche Bananen für Deutschland in der Dresdner City findet kaum Beachtung. Bis auf Michael Kretschmer und wenige andere Nationalsozialisten bleibt der Theaterplatz leer.

15:59 – Gerade noch rechtzeitig zur Konferenz trifft Wagners Artikloid über die deutsche Banane ein, in welcher der Kolumnist das endgültige Ende der jüdisch-christlichen Tradition beschwört, weil die Verräterpartei, die auch norwegische Kommunisten als Bundeskanzler nach Deutschland eingeschleppt hat, die Frucht ausrottet, die bereits Jesus in der Krippe von vorüberziehenden Hirten aus dem Morgenland zum Geschenk erhielt. Der Text geht ohne weitere Korrekturen in den Satz.

16:05 – Die Börse Frankfurt gibt bekannt, dass durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie in Brasilien die diesjährige Orangenernte schwerer treffen könnten als bisher befürchtet. Der Mangel an Pflückern und Transportarbeitern lasse gerade die Kurse der Groß- und Außenhandelskonzerne einbrechen, die mit dem Import von Südfrüchten aus Übersee Gewinne machen. Der DAX sei fest, da neue Hoffnungen auf eine stabile EU durch den SPD-Wahlsieg und pragmatische Investitionen in Deutschland den Einzelhandel bei Laune halten würden. Ein erstes Anzeichen sei die ungebrochene Kauflaune der Deutschen nach der Wahl, die vor allem der Banane gilt.





Zukunftsteam

6 09 2021

„Norbert Blüm ist tot? seit wann denn das? Gut, dann rufe ich später noch mal an, oder haben Sie auf die Schnelle noch jemanden, der für uns Arbeit und Soziales machen könnte? Ja, ich melde mich.

Ich bin ganz ehrlich, das hat uns kalt erwischt. Wer kommt denn auch auf den Gedanken, für die Wahl ein Zukunftsteam… ich meine, alleine das Wort schon, das ist doch… – 24. Dezember, kurz vor halb sechs, und dann klebt da dieser Zettel, dass in einer Stunde zwanzig Gäste kommen. Da haben Sie aber Spaß. Also mein Plan war das nicht, aber mein Plan war auch nicht, dass dieser Kandidat in die Nähe irgendeiner Kandidatur kommt.

Kompetenzteam, das sind ja gleich zwei Lügen in einem Wort. Insofern passt das natürlich optimal zu diesem Kandidaten. Deshalb haben sie es ja auch als Zukunftsteam angkündigt, weil sie meinen, dass das nicht so auffällt. Gammelfleisch wird ja auch einfach umettikettiert, weil der Geruch außerhalb der Verpackung nicht auffällt. Den Nachwuchs in der Partei, wenn ihn Merkel noch nicht beseitig hat, den will man nicht unbedingt jetzt schon verheizen. Deshalb müssen wir erstmal die älteren Semester wieder aktivieren, was den Vorteil hat, dass die Leute sie schon kennen, und den Nachteil, dass sie den Leuten schon bekannt sind. Aber so ist das mit den nachwachsenden Rohstoffen, manchmal wächst da nichts, und wenn man nicht will, dass da etwas nachwächst, dann wächst da auch nichts.

Hallo, hören Sie? den de Maizière hatte ich hier noch auf dem Zettel. Der war mal Fachkraft für Terrorismus und Sachen, von denen keiner etwas wissen durfte. Zum Beispiel, warum ein Minister mit denselben Gesetzen nach Karlsruhe zieht und nicht kapiert, warum er diese Verfassung nicht mit legalen Mitteln wegkriegt. Beleidigte Leberwurst? nur noch 34% fürs Direktmandat gekriegt und dann als subalternes Mitglied in den Finanzausschuss abgeschoben? Prima, mit Abschiebungen kennt er sich ja aus. Ihm gefällt es nicht, jetzt spielt er nicht mehr mit? Das hätte mal einer in Afghanistan sagen sollen. Falls er noch etwas hätte sagen können. Na gut, er wäre eine tolle Besetzung gewesen für einen D-Juristen, dem das Bundesverfassungsgericht in regelmäßigen Abständen klarmachen muss, dass er nur ein D-Jurist ist. Für ein von jeder Sachkenntnis ungetrübtes, ständig beleidigtes Schoßhündchen ist doch bestimmt eine Position im Zukunftsteam die optimale… – Aufgelegt. Wir hätten einen gehabt, der mit Sicherheit und Freiheit gleich zwei Themen komplett abgehakt hätte.

Weil im Memo stand, wir sollen etwas total für die Zukunft und absolut Neues machen, das sich in die Kontinuität von 16 Jahren einfügt, nach denen wir den absoluten Neustart brauchen, weil unser Land sonst voll in der Scheiße landen würde, aus der uns nur eine Weiter-so-Politik retten kann. Es muss Pillen geben, von denen man schizophren wird, und vielleicht ist das die nächste Erfindung, die wir unbedingt sofort brauchen. Sonst kriegt man den Quatsch hier ja nicht in den Kopf rein.

Hallo, ich hatte noch eine Idee: der Guttenberg, ist der gerade auf freiem Fuß? Wieso wundert Sie die Frage, der wollte doch ein Comeback, da kann man doch mal fragen, ob das überhaupt geht oder ob das wieder so eine Scheißidee von der CSU ist wie Scheuer als Minister. Der hat auch nur ein abgebrochenes Studium, lügt, wenn er ausatmet, und er hält sich für unwiderstehlich intelligent. Das soll jetzt nicht heißen, wir bräuchten einen zweiten Kanzlerkandidaten, der eine verursacht uns schon genug Magengeschwüre. Aber ich dachte, wenn die Leute uns Laschet abkaufen, dann schlucken sie auch diese bayerische Luftpumpe.

À propos Luftpumpe, was macht eigentlich die von der Leyen? So ganz knusprig ist die doch auch nicht mehr, und ob sie nach der EU-Präsidentin noch mal ein Bein auf deutschen Boden kriegt, ist ja auch noch nicht raus. Dann verspricht sie uns im Zukunftsteam zehn Euro im Jahr für Geigenstunden und Fußballschuhe und eine warme Mahlzeit, sie gründet nur eben noch eine Firma mit irgendeinem Schwager, der die Plastikkarten produziert, die man im Sozialamt auflädt, damit man die Geigenstunden damit bezahlen kann. Die Geldwäsche macht dann irgendein Sohn vom Kandidaten. Deal?

Mir ist das doch völlig egal, wie wir das vor der Wahl noch schaffen. Wenn wir jetzt Kohl hätten exhumieren sollen, könnte man uns das ja sagen. Mehr modernde Mitte kriegt man nicht hin, oder vielleicht war das auch das Problem, dass man das auf den Wahlplakaten nicht konkret kommuniziert hat. Ansonsten müssen wir wieder die Datenbank anwerfen, eine hessische Buddhistin aus dem linken Flügel, ein Nazi mit Migrationshintergrund, gerne in der Arbeitgebervertretung, aber was mache ich, wenn es die gar nicht gibt? Welche Gesellschaft soll das abbilden, wenn es die nicht gibt, mit der wir den Wahlkampf vorspielen? War das am Ende der Fehler, dass wir unsere Plakate nicht mit Menschen gemacht haben, sondern nur mit Parteimitgliedern? Sollen wir jetzt einen Klimaschützer ins Team holen, dem wir jahrelang gesagt haben, er soll jetzt gefälligst seine Expertenfresse halten, weil er sonst aus der CDU rausfliegt?

Zukunftsteam, guten Tag, Sie sprechen mit… Sie haben eine Rückmeldung? Wahnsinn, wir sind ja fast gerettet! Also fast, weil wir ja erstmal wissen müssen, ob wir hier einen echten Experten haben, der durch Ministeriumsarbeit, in Ausschüssen und in den Gremien der Partei die Diskussionen der… –

Wie jetzt, Merz als Kanzlerkandidat!?“