Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLXV): Das Alphamännlein

26 05 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Früher war die Sache einfach: irgendwann erwischte die Säbelzahnziege den Egoleptiker in der ersten Reihe der Jäger und verarbeitete ihn zu etwas, was man an Ort und Stelle entsorgte, weil sich der Schmodder für ein Bestattungsritual nicht mehr eignete. Die verarbeiteten Bären zu Kleidern und Beeren zu Rohkost, während Männer, oder was sich dafür hielt, testosterongeschwängert durch die Steppe stapften, alles kaputtmachten, was sie hätte kaputtmachen können, und einander zeigten, wer der tollste Hecht von allen war. Bis heute hat sich wenig geändert, nur gerieten die sozial erwünschen Rollenstereotype während ihrer Versteinerung in unterschiedliche ideologische Fahrwasser zwischen christlicher und nationaler Gehirnprothetik. Für den Haudrauf, der trotz medizinischen Fortschritts bis heute signifikant früher ins Gras beißt, blieb es in der Summe gleich, er ist zum Erfolg verdammt und landet eben öfter mal auf der Schnauze. Dass er im Umkehrschluss formale Bildung oder überhaupt die intellektgesteuerte Lebensführung für falsch hält, da sie nicht seinem Ideal entspricht, führt in die selbst gegrabene Fallgrube: er ist ein richtiger Mann, der sich seine Männlichkeit selbst definieren kann, und spielt dafür weder im gesellschaftlichen noch im wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Leben eine nennenswerte Rolle, denn diese Bereiche haben keine Verwendung für das Alphamännlein.

Es lässt sich in randständigen Milieus wie eben den religiösen und nationalistisch verschwiemelten Schimmelhirnpopulationen unverdünnt beobachten, wo die traditionell verstandene Maskulinitätsnorm noch mit unterkomplexen Kategorien wie Ehre oder Führungsanspruch einher kommt. Ob man es als kulturelles oder Klassenphänomen deutet, es hält sich hartnäckig wie die Vorstellung, dass vor allem Leistungsbereitschaft und Impulskontrolle, durch die ein Belohnungsaufschub möglich wird, gegen eine schnelle Frustrationsregulation verliert, bei der man ad hoc dem Feind eine reinzimmern kann. Zwar wird der soziale Aufstieg den Angehörigen dieser Schicht oft erschwert, um nicht plötzlich Arbeiter in den Vorständen wiederzufinden, doch haben sich die Merkmale der Bildungsverachtung auch in der Elite ausgebreitet, wo man stets davon ausging, dass es derlei Anstrengung nicht bedürfe, um sich von der Masse zu unterscheiden. Dort wird man üblicherweise nicht nach Leistung bewertet, schon gar nicht nach Erfolg. Und eins in die Fresse bekommt man nur in historischen Einzelfällen, meist mit anschließender Entschädigung.

Doch die Kränkung bleibt. Wie man etwa im Querstullenkreis, unter Rassentheoretikern wie den Mitläufern der klerikalen Weißheitsszene und den anderen Esospacken dieser Hohlschädelerde das Versprechen auf ein gottgewolltes Patriarchat den Bach runtergehen sieht, weil die postmoderne Welt auf diese evolutionäre Montagsproduktion pfeifen kann, suhlen sich die unbesiegbaren, wertvollsten und stärksten Primaten plötzlich in der Opferrolle, auf die es unter ihrer Kalotte nur eine Antwort gibt: Gewalt. Renitenz. Und so jammern sie abwechselnd allen vor, wie gemein die Welt ist, und drohen mit brutaler Vergeltung, wenn man ihnen die Erfüllung ihrer Ansprüche verweigert.

Bisher ist nicht geklärt, was so erstrebenswert sein soll daran, mit einem ständig durch die Decke gehenden Adrenalinspiegel das Risiko eines Herzinfarkts zu potenzieren, und sei es durch den Dauerstress, sich durch Geltungskonsum oder ein politisches Spitzenamt ohne messbare Kompetenz auf Sozialentzug zu begeben, der nur durch Drogen zu kompensieren ist. Die Machos mit Schnurrbart und Uniform sind endgültig out, keiner will mehr mit ihnen Krieg spielen, sie im Chefsessel erdulden oder ihr Gebagger aushalten, geschweige den obszönen Spreizsitz in der U-Bahn, damit frau nicht merkt, dass hier sonst kein Gaul zwischen den Schenkeln klemmt. Sie haben die Attraktivität von Nagelpilz und Maximalwerte auf der nach oben offenen Ekelskala von Null bis Popel auf der Brille.

Langsam wachen einige auf und merken, dass die alte Ernäherrolle als Alphamacker nichts für sie ist, weil sie inzwischen auch die Alternative haben, sich nicht totzuarbeiten und unmittelbar nach dem Ausscheiden aus der Tretmühle in die Grube zu fahren. Ein Problem der klassischen Ledernacken ist, dass durch die Gleichstellung auch Frauen die Chance haben, in diesem letzten Reservat der Dämlichkeit ihr Claims abzustecken. Dann kommt noch diese verdammte Diversität dazu, die ihnen das Privileg wegnimmt, selbst über ihre Privilegien zu entscheiden, und dann wird in der Vorabendserie ihr Typ mit der hässlichsten Gurke in der Kartei besetzt. Willkommen ganz unten.

Evolutionär ist es für den Mann heute jedenfalls besser, ein humorvoller, sozial kompetenter Partner und verlässlicher Vater zu sein, der sich nicht aus Gewohnheit regelmäßig die Birne zulötet, mit dem SUV durch die Fußgängerzone bügelt und ein Hakenkreuz aufs Sixpack peikern lässt. Gut, wer das als Nachbarn hat, obwohl die Wohngegend es nicht hergibt, der darf ihm auch schon mal eine Runde Materialkaltverfomung im Kieferbereich spendieren. Einer muss ihn ja zur Vernunft bringen.





Krankheitsgewinn

16 05 2023

„… der Gesundheitsgipfel auf Drängen der Länder und Kommunen stattgefunden habe. Es sei zwar zu früh, die Folgen zu bewerten, dennoch habe es nach Ansicht der Betroffenen nur eine ungenügende…“

„… würden die Kliniken mit ihren Patienten immer häufiger alleingelassen. Die Folge sei eine unbefriedigende Situation der Konzerne, die sich neben ihren wirtschaftlichen Kernaufgaben auch um medizinische Versorgung kümmern müssten, was zu einer organisatorischen…“

„… dass der Bund bereits mehr leiste, als er dies laut gesetzlicher Grundlage müsse. Scholz werde mit einer Milliarde Euro die Anstrengungen der Gemeinden fördern, die eine regionale Versorgung der Bürgerinnen und Bürger durch einen…“

„… betrachte Bayern die Hilfeleistungen der Bundesregierung als Tropfen auf den heißen Stein. Ohne eine massive Erhöhung könne es im Freistaat keine rationale Steuerung des Klinikwesens geben, was sich in immer höheren Fehlbeträgen für die…“

„… monatliche Kopfpauschalen benötige, um die Gesundheitsleistungen weiterhin anbieten zu können. Die von den gesetzlichen Kassen gezahlten Beiträge würden die Unkosten des modernen Krankenhauswesens nur unwesentlich…“

„… da einer der Fälle vorliege, in denen eine pauschale Erhöhung der Gelder durch den Bund die Situation der Wirtschaft nur verbessern könne. Für Lindner sei es daher geboten, die Schuldenbremse auszusetzen und weitere Finanzmittel an die…“

„… und eine dauerhafte Aufgabe des Bundes bleibe, die Auslastung kommunaler Kliniken zu reduzieren. Die Anzahl elektiver Eingriffe werde durch andere Leistungen so weit vermindert, dass eine Gewinnmaximierung in weiter Ferne liege und durch zahlreiche Ansprüche gegenüber den…“

„… sei es die Strategie niedergelassener Ärzte, nur Fälle in die Kliniken abzuschieben, die sie selbst fachlich überfordern würden. Die Union verlange strengere Zugangsbeschränkungen für die medizinischen Hochschulen sowie eine Haftung für Erkrankungen, die durch klinische Behandlung nicht vollständig geheilt werden könnten. Eine Verlagerung der Verantwortung auf die regionalen Betriebe sei skandalös und werde mittelfristig…“

„… es keine Denkverbote geben dürfe. Um die Verteilung erkrankter Bürger auf Krankenhäuser zu erleichtern, würden die Kommunen zunächst die Anzahl der Betten reduzieren, bevor dann durch anlassbezogene Schließungen von Standorten die finanzielle Basis der…“

„… verlocke die üppige Ausstattung vieler Fachabteilungen die Ärzteschaft dazu, Patienten in die Obhut klinischer Kollegen zu überstellen. Die Länder würden zeitnah nach geeigneten Mitteln suchen, um die Finanzierung solcher Häuser zu unterbinden, damit es keinen…“

„… das Eindämmen von Krankheiten auch mit modernen medizinischen Mitteln nicht gelinge, da die Folgen aus Pandemie und Umweltbelastung, Klimawandel und Überalterung therapeutisch kaum zu bewältigen seien. Es müsse daher vielmehr eine Eindämmung der Erkrankten ins Auge gefasst werden, die für eine zielführende…“

„… werde die Evaluierung der aller geplanten Einsparungen etwa dreimal so viel kosten wie ein regulärer Betrieb der Behandlungszentren. Lindner sehe darin aber keinen Grund, Geld einzusparen, da sich bald durch viele neue Technologien wesentlich kostengünstigere Methoden für einen.…“

„… es Pull Forces gebe, die die Patienten dazu brächten, gezielt den Krankenhausaufenthalt zu suchen. Neben dem Krankenhaustagegeld stelle für einkommensschwache Gruppen auch die…“

„… und sich davon einen Krankheitsgewinn versprechen würde. Die CSU lehne jede Förderung von suchtorientiertem Verhalten ab und werde mit der Einziehung der Beiträge auch eine…“

„… konstatiere Merz nach über sechzehn Jahren Regierungsbeteiligung der SPD eine katastrophale Lage, die die Bundesrepublik in die Nähe eines Entwicklungslandes rücke. Durch die Einführung des Bürgergeldes habe die Ampel zementiert, dass Leistungsbereitschaft nur noch für Dumme und Scheinasylanten statthaft sei, wodurch sich täglich millionenfach simulierende Schmarotzer für eine warme Mahlzeit und frisch bezogene Betten, was sie von zu Hause gar nicht kennen würden, in die Kliniken einweisen ließen, die nichtsahnend…“

„… eine Liste sicherer Herkunftserkrankungen erstellen werde. Für die Liberalen würden auch Herz-Kreislauf-Symptomatiken und einige Arten von Krebs zu den einschlägigen Leiden zählen, die durch innovative Therapien wie Homöopathie oder positives Denken zu den eigenverantwortlichen…“

„… beharre Merz auf seiner Kritik. Er sei dazu der Ansicht, dass die Bundesregierung den Sozialtourismus in die Kliniken unterbinden müsse, um ausländische Patienten, die zum Teil mit viel gravierenderen Krankheitsbildern in die Versorgung des deutschen Gesundheitswesens einwandern würden, von der steuerfinanzierten Leistung der…“

„… Deutschland kurz vor der Abschaffung stehe. Dobrindt werde wie gewohnt in Karlsruhe erfolgreich durchsetzen, das Frühstück im Bett ab sofort zu verbieten. Es dürfe nicht sein, dass sich Kassenpatienten wie privat Versicherte auf eine…“

„… notfalls mit unmittelbarem Zwang in die Arztpraxen abschieben wolle. Wer sich nicht in das Gesundheitssystem integrieren wolle, müsse auch mit Konsequenzen zum Schutz der Bevölkerung und der Finanzierung börsennotierter Konzerne und ihrer von der Inflation nur wenig profitierender…“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLXIII): Kritische Infrastruktur

12 05 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Früher war die Sache einfach: der Russe stand quasi vor der Tür, die Atombombe im Handgepäck. Der sogenannte Westen rüstete, was das Zeug hielt – ein wahrer Segen, durfte Deutschland doch endlich wieder ein bisschen Krieg spielen – und schützte das Volk vor bösen Mächten, die nichts im Kopf zu haben schienen außer Krieg und Rüstung. Jeder hatte seine Aktentasche griffbereit, um sie sich unterm Tisch über die Rübe zu ziehen, wenn es Teile regnet. Kanisterweise Kernseife bunkerte die Bundesregierung für den Tag X, Dosenbrot und Jod gegen die unsichtbare Gefahr. Autobahnen mussten gebaut werden, denn wo sonst sollten Panzer rollen, Flugzeuge landen, die latente Grundaggression zur Sicherung der Wehrkraft erhalten werden. Es gab keine Luftschutzkeller mehr, aber jeder Zeitgenosse wusste, was kriegsentscheidend war. Ein ganzes Land schwiemelte verbissen an der Errichtung einer kritischen Infrastruktur herum, lauschte ergriffen dem Geheul der Sirenen und zitterte sich warm im kalten Krieg. Bis es dann alles ganz anders kam.

Heute steht der Russe tatsächlich vor der Tür, wahrscheinlich mit ein paar Atombomben mehr, die Zeiten haben sich gewendet, die Strahlung kommt aus dem hübschen Reaktor in der Nachbarschaft, wie er anmutig in den Fluss leckt, falls es überhaupt noch Kühlwasser gibt. Regelmäßig auftretende Jahrhundertfluten erinnern uns daran, dass wir die voll funktionsfähigen Flüstertüten auf Schule und Rathaus gegen digitalen Neuschrott getauscht und ein simples Benachrichtigungssystem für sämtliche Mobiltelefone mit tatkräftiger Unterstützung aller politischen Kräfte so lange verhindert haben, bis wir feststellen durften, dass wir wieder einmal die letzten sind, die es nicht benutzen. Die Gefahren sind neu, die Schlamperei ist alt.

Hatten wir mit der Pandemie ein herausragend gut geeignetes Szenario, um erstens die tatsächlich systemrelevanten Faktoren für eine stabile und dazu noch entwicklungsfähige Gesellschaft zu erkennen, diese zweitens in ihrer ganzen Verwundbarkeit und Fehleranfälligkeit zu sehen, die sich nicht selten aus gelernter Trägheit, kindischem Trotz und Egoismus ergibt, und drittens nachhaltige Reformen zu starten mit dem Ziel, aus dieser Krise nicht als Grützbirnen und Realitätsverweigerer hervorzukriechen, so ist es uns geradezu grandios gelungen, den Karren mit Verve noch tiefer in die Scheiße zu fahren und fast alles, was noch halbwegs intakt war, dicht an der Oberfläche abzusägen. Wie Intelligenzflüchtlinge irren wir umher, besinnen uns auf unsere größte Stärke, den föderalen Bürokratiewildwuchs, der als ewiges Kompetenzgerangel von Bund, Ländern und Kommunen die Anschaffung von Schutzmasken zur Sicherheit dreifach zu Tode verwaltet, bevor es zu gedeihlichen Handlungen käme, an denen nicht ein paar Arschgeigen ordentlich mitverdienen würden.

Dass Erziehung und Bildung, medizinisches und Pflegepersonal samt Notfalleinsatzkräften in Polizei und Feuerwehr nebst der Energieerzeugung, IT und ÖPNV wichtiger sein würden als Investmentbänker oder Autohändler, hätten wir vorher wissen können. Dass das neu erschaffene Kriterium der Kritikalität fadenziehendes Gewäsch von Lobbyisten oder den von ihnen gekauften Parlamentsäffchen erzeugen würde, auch. Nach herrschender libertärer Ideologie ist der schnelle Gewinn immer gut, wenn man sich nicht auch noch mit den Konsequenzen seines Tuns herumschlagen muss, und mancher Nanodenker hat keinerlei Implikationen auf dem Schirm, wenn er einen halben Hafen nach China verscherbelt oder für russisches Gas artig die Hosen herunterlässt. Die meisten der sogenannten Verantwortungsträger haben noch nicht einmal begriffen, dass das sich schließende Zeitfenster der Klimakatastrophe keine Rücksicht nehmen wird auf die Bummeleien der vergangenen Jahrzehnte, auf den Schlendrian der Regierung, auf die explodierenden Kosten, die mit jeder Verzögerung noch weiter steigen werden. In einem Land, das eine analoge Kohlenstoffwelt und eine digitale Architektur aus Prinzip getrennt und möglichst parallel verwaltet, wird es auch die erste Amtshandlung beim Aufschlagen des Kometen sein, dass sich zwei Grüppchen streiten, wer denn jetzt für die Schadensbeseitigung zuständig ist. In der Zwischenzeit stellen Experten verwundert fest, dass wir nicht genug Schienennetz haben, Strom nicht auf dem Baum wächst, Wasser nicht immer da ist, wo man es gerade braucht – oder da ist, wo man es gerade nicht brauchen kann – und Lebensmittel in einem Lager in der Nähe von Bad Gnirbtzschen sicher liegen, aber auch nur, solange man sie nicht gerade übers Land verteilen muss. Was wir in den Nachrichten sehen, wenn die aufgebrachte Meute den Ordnungskräften die Fresse poliert, weil ein Diktator das Internet abstellt, die Elektrizität und das Trinkwasser, das können wir auch hier haben. Wir werden die kommenden Jahre episch vergeigen und zu einem Entwicklungsland regredieren, in dem der Bürger ordentlich Gas geben darf, damit er pünktlich nach Malle fliegen kann. Wenn er nur nicht ins Krankenhaus muss. Doch, es wird noch Krankenhäuser geben, solange man damit Geld verdienen kann. Vielleicht akzeptieren Pfleger bis dahin auch Klatschen als Bezahlung.





Goldene Brücken

11 04 2023

„Selbstverständlich ist Herr Lindner ein asoziales Stück Scheiße. Darüber müssen wir gar nicht reden. Aber wir wollen doch gemeinsam überlegen, wie Sie aus der Finanzierungslücke rauskommen, die Sie durch Ihre völlig unbedachte Entscheidung auch mitverschuldet haben. Was haben Sie sich nur dabei gedacht, man kriegt doch nicht so einfach ein Kind?

Es mag ja sein, dass Sie damals in gesicherten Verhältnissen gelebt haben, und ich stimme Ihnen auch zu, dass wir alle bereit sein müssen, gewisse Risken einzugehen, um unsere Zukunft zu gestalten und etwas für die Gesellschaft zu tun, aber das war damals. Dann haben Sie diesen Unfall gehabt, der war zwar nicht selbst verschuldet, aber wir können auch nicht auf alles Rücksicht nehmen. Vor allem nicht auf das, was wir Ihnen damals alles erzählt hätten. Das müssen Sie doch verstehen.

Ihr Sohn schreibt gute Noten in der Schule? Das ist bedauerlich, da wird er uns ja noch jahrelang auf der Tasche liegen. Ich weiß, was jetzt gleich wieder kommt, Kindergrundsicherung, aber das ist nicht unser Problem. Sie haben das Blag in die Welt gesetzt, jetzt zeigen Sie mal Eigenverantwortung, dann verändern Sie vielleicht Ihr Bewusstsein, dass es so nicht geht. Man kann nicht immer Ansprüche stellen, zumindest nicht als normaler Bürger, der in seinem Leben noch nichts geleistet hat. Also fast nichts, Sie haben sich ja wenigstens erfolgreich reproduziert, damit Sie die Hand aufhalten können.

Promoviert? das wusste ich nicht. Also nicht, dass Sie jetzt plötzlich Bundesministerin werden wollen, das würden ein paar meiner Parteifreunde gar nicht so toll finden. Die Firma war Ihre? Das ist lobenswert, Deutschland braucht das Engagement, und wenn Sie Ihren Laden mit ein paar Millionen Fördergeldern an die Wand klatschen, werden Sie vielleicht tatsächlich noch Bundesministerin. Wenn da ein paar Akten verschwinden, fällt das gar nicht auf. Und Ihr Mann saß damals am Steuer? Sofort tot? dann wären Sie im Prinzip auch schnell wieder offen für etwas Neues gewesen. Reha? zwei Jahre? Die soziale Hängematte haben Sie seitdem aber so richtig zu schätzen gelernt, oder täusche ich mich?

Ich versuche Ihnen goldene Brücken zu bauen, das sehen Sie doch. Wenn Ihr Sohn jetzt die Schule freiwillig beendet, könnte er sich nützlich machen und den Fachkräftemangel mit beheben – gut, nicht selbst, aber als ungelernter Hilfsarbeiter würde er einem anderen den Arbeitsplatz wegnehmen, den das Jobcenter zu einer Berufsausbildung zwingen und zur Fachkraft weiterbilden könnte. Denken Sie nicht immer nur an sich selbst, man muss sich auch solidarisch verhalten, um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen. Quarta? heilige Scheiße, das dauert ja noch ewig! Man kann doch nicht auf der einen Seite das Wahlalter herabsetzen und auf der anderen Seite dafür sorgen, dass Kinder komplett aus dem Erwerbsleben herausgehalten werden! Wie soll da das politische Bewusstsein entstehen, sich für Steuersenkungen einzusetzen? Man kann doch in diesem Land alles werden, was man will – warum will Ihr Sohn ausgerechnet Leistungsträger werden, wenn Sie ihm als Dauererwerbslose mit diesem sozialistischen Anspruchsdenken sowieso jede Chance dazu verbauen? Wir können nun mal nicht alles finanzieren!

Doch, das Geld ist schon da, das wird ja auch erwirtschaftet, aber das muss man doch nicht gleich wieder ausgeben. Nehmen Sie mal Herrn Lindner als Beispiel: wenn Sie dem jetzt noch ein paar Jahre seine widerliche Geldgier finanzieren, dann ist dies parasitäre Arschloch weg vom Fenster. Dafür sorgt der Wähler. Also investieren Sie doch lieber in die Zukunft dieses Landes und denken Sie nicht immer an sich selbst. Wir haben genug Geld, es wird nur leider nicht immer sinnvoll verteilt, deshalb müssen wir dieses Gesindel überhaupt so lange ertragen.

Wir könnten ja wenigstens vorzeitig mit einer Verpflichtung als Berufssoldat beginnen. Das geht schon vor der Volljährigkeit, wir sparen eine Menge Kindergeld, auch wenn die bei Ihnen ja gar nicht erst ankommt, und Krieg geführt wird immer. Wenn die ganze Klimascheiße in ein paar Jahren so richtig losgeht und das Wasser knapp wird, dann können wir jede Hilfe gebrauchen, um uns gegen ärmere Länder durchzusetzen – das müsste doch ganz gut für Sie klingen, zumindest einigermaßen vertraut? Sehen Sie es als persönliche Rache: der Staat hat Ihnen jahrelang die Fresse poliert, jetzt machen Sie dasselbe mit den Typen, die Ihnen keine Rohstoffe mehr liefern oder Ihr Land überschwemmen. Das ist für deutsche Politik ganz normal, so haben Sie auch die Chance, sich wieder in die bürgerlichen Gesellschaft zu integrieren.

Also Sie tun so, als würde ich von Ihnen gleich verlangen, dass Sie mir eine Niere verkaufen – nee, das ist ja rechtlich leider nicht möglich. Auch wenn das erst mal ganz gut klingt, auf lange Sicht steigen die Kosten für Ihre medizinische Versorgung. Dass Sie ein zweites Kind kriegen, können wir ja wohl ausschließen, oder? Wir würden uns auch an den Kosten für den Eingriff beteiligen, das versteht sich von selbst. Aber ein bisschen müssten Sie uns auch entgegenkommen. So eine Adoption ist juristisch nicht ganz einfach, aber wir haben ausgezeichnete Fachleute, die das für Sie erledigen, und Sie wären dann auch nicht mehr auf die Kindergrundsicherung angewiesen, weil sich das ja erledigt hätte. Dann hätten Sie auch viel mehr Zeit, um Ihre berufliche Zukunft in Angriff zu nehmen, und wir finden für Ihren Sohn eine passende Familie, in der er sich frei von wirtschaftlichen Sachzwängen entfalten und als Leistungsträger optimieren könnte. Vielleicht wird er ja sogar mal Finanzminister.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLVI): Todeskult Kapitalismus

24 03 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Keiner wird ernsthaft behaupten wollen, der Mensch sei eine vernunftgeleitete Art, die sinnvoll ihre irdischen Ressourcen nutze, sie zur Erhaltung ihres Lebensraums zielgerichtet einsetze und ihrer Verantwortung gerecht werde, um ihre Existenz auf diesem Rotationskörper so lange wie möglich zu erhalten; zumindest die letzten Jahrhunderte hat er damit verbracht, als intellektueller Heckenpenner alles zu verschandeln, was er in seine schmierigen Finger bekommen konnte, mehr noch: es mutwillig zu zerstören, bevor es anderen nützt. Um sich aber gegen seine eigene Dämlichkeit zu imprägnieren, greift er zu dem Trick, mit dem er alles in seiner sozialen Zusammenrottung zu entschuldigen sucht, Mord und Totschlag, Fremdenhass, Kriege, Gier, die alle plötzlich planvoll werden, schiebt man sie einer höheren Wesenheit in die Schuhe, die sie befiehlt, zumindest billigt oder wenigstens mit dem notwendigen Ritualgehampel schnell verzeiht. Was wäre der Hominide ohne seine Wahnvorstellungen, die er Religion nennt, und was wäre diese Auswahl ohne den wirrsten Hirnplüsch, den Kapitalismus.

Dass Kapitalismus wie andere Glaubenssysteme als ordinäre Fetischanbetung entstand, Arbeit als zeremoniell verrichteten Kult installierte – wie in jeder anderen Religion dient der Ertrag der rituellen Handlungen natürlich auch nur einer Priesterkaste und nicht den Gläubigen – und den Reichtum als höchstes Ziel so weit transzendierte, bis man nicht mehr wusste, was Geld eigentlich bedeutet, steht außer Frage, ebenso die Einordnung als eigenes religiöses Ding, das dieselbe betäubende Wirkung auf die existenziellen Ängste ausübt, das es selbst im Schlaf der Vernunft schürt. Weder Dogmatik noch Theologie braucht solch ein Kult, der auf reine Gefolgschaft setzt, die gesamte Existenz mit allen Bestandteilen wie Gesellschaft, Beziehungen und Kunst, Gesundheit, Ethik oder Natur okkupiert und zertrümmert, um sich Konkurrenz vom Hals zu schaffen. Der Kapitalismus setzt auf die Ewigkeit, die sich im widersinnigen Wachstum manifestiert, das schon mit einfachen Grundrechenarten in einem geschlossenen System widerlegt werden kann, es sei denn, man fasst exponentielle Progression als grundlegend positiv auf, wie beispielsweise Krebs.

Unterscheidet sich der Kapitalismus vom bisher praktizierten Mummenschanz, der Erlösung und Entsühnung predigte, so setzt er auf Ewigkeit, und zwar in der exponentiellen Verschuldung, die nicht mehr ist als wachsende Werte auf der Haben-Seite der Vermögenden – wenngleich auch die aus allerlei Widersprüchen zurechtgeschwiemelte Erbsünde als Voraussetzung der Erlösungsbedürftigkeit gut als Knute fürs betende Volk taugt. Dass der Gott des Kapitals in seinem zertrümmernden Machtanspruch vor den Gläubigen verheimlicht wird: geschenkt.

Wie alle Formen vormoderner Frömmigkeit bis ins letzte Detail das Leben ihrer Anhänger rigide regelten, kodifizierten, sanktionierten, greift diese Wirtschaftsordnung in alle menschlichen Strukturen ein, als wären es ökonomische. Nicht erst das von Neoliberalen über die Gesellschaft gestülpte Prinzip des allgemeinen Konkurrenzdenkens, das durch die Beschneidung der monetären Möglichkeiten nur in einer Kannibalisierung der Menschen endet, höchst amüsant anzusehen für die vermögende Schicht, ist der Schlüssel für die zersetzenden Mechanismen die zielgerichtete Aneignung aller Ressourcen, Öl und Arbeiter, Boden und Pfleger, kurz: alles, was sich privatisieren und damit eigenverantwortlich eliminieren lässt. In einem eschatologischen Kult aber kann es nur eine Richtung geben, nämlich den der vollständigen und endgültigen Vernichtung der Lebensgrundlagen. Anders würde ein Todeskult gar nicht funktionieren, und der Kapitalismus gibt sich kaum die Mühe, dies zu verbergen.

Ein überwiegend von alten weißen Männern praktiziertes Ausleben des Todestriebs, meist auf die kommenden Generationen verschoben, was es so unangenehm macht, wenn die Rechnung dafür schon früher kommt, verspricht allenfalls hier und da Anpassung oder Ausgleich – schöner sterben, aber immer noch unumkehrbarer mythischer Ritus einer Erfüllung, die produkttypisch beim Versuch der Annäherung um so weiter in die Ferne abgleitet, während ganz real eine Orgie aus Enteignung und Völkermord tobt, die nur noch mit Gewalt vor ihren eigenen Konsequenzen fliehen kann: Flüchtlinge müssen im Meer ertrinken, indigene Völker auf den Resten ihrer Äcker verbrennen, Obdachlose auf den Straßen verhungern, weil sonst die Börsenkurse um ein paar Prozentpunkte weniger schnell wüchsen. Es wird nicht einmal mehr herumreformiert oder an den Symptomen gepopelt, wir haben wieder den Ständestaat zurück, in dem die Raubritter ihre Güter mit dem Schwert vor den Hörigen schützen und sich dabei willfähriger Idioten bedienen, die noch in kindlichem Erlösungsglauben dafür auf Wohlstand hoffen. Um einen Arbeiter zu zerstören, braucht ein Großkapitalist ein börsennotiertes Unternehmen, eine Produktionsstätte, Schichtplaner, Werkschutz, jede Menge Maschinen und giftiges Zeugs, miese Ernährung, gierige Bänker, skrupellose Vorstände, verlogene Lobbyisten und ignorante Medien. Dabei würde das umgekehrt viel schneller funktionieren.





Landestypische Schönheiten

21 03 2023

„… dass grundsätzlich bessere Maßnahmen zur Integration gefordert seien, um die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften in die Wirtschaft zu ermöglichen. Der FDP-Chef wolle nach der Reise in die afrikanischen Staaten eine möglichst schnelle Umsetzung sämtlicher…“

„… sich Merz in die Debatte einschalten werde, um nach dem bald zu erwartenden Zusammenbruch der Ampelkoalition als Kanzler der Deutschen eine von Vernunft und nationalem Verteidigungswillen geprägte Fremdenpolitik betreiben werde, die mit den Liberalen als Partner auf…“

„… zunächst die Rahmenbedingungen für eine rechtssichere Zuwanderung schaffen müsse. Es sei nach Buschmanns Auffassung notwendig, auch die Vorrangprüfung für deutsche bzw. EU-Bewerber für eine Stellenbesetzung auf zwei Jahre zu verlängern, damit wirklich ausgeschlossen werden könne, dass für einen Job wirklich nur Arbeitnehmer aus den…“

„… müsse man in der Administration ansetzen, um die erfolgreiche Vermittlung ausländischer Fachkräfte gemeinsam mit einer neuen Strategie zur Integration in den Arbeitsmarkt zu bewerkstelligen. Stark-Watzinger habe den Plänen ihrer Partei, alle Prozesse im Bewerbungs- und Besetzungsverfahren auch in englischer Sprache durchzuführen, eine Absage erteilt, da durch die möglichst schwierige Gestaltung des bürokratischen Prozesses und die Verarbeitung des Kulturschocks eine…“

„… Kenntnisse der deutschen Sprache und der sozialen Gepflogenheiten erwartet werden könnten, wenn sich fremdrassige Elemente in der nationalen Wirtschaft einnisten würden. Merz fordere stärkere Kontrollen der Assimilationskriterien, die schon beim Versuch, eine Wohnung anzumieten, durch eine vorherige Prüfung durch die polizeilichen…“

„… noch einmal präzisiert habe. Lindner habe ausdrücklich nicht von einer Zuwanderung in die deutsche Gesellschaft, sondern von der Integration in die Wirtschaft gesprochen. Ausländer seien als wichtiges Importgut und als Verschleißteile für…“

„… mit spielerischen Mitteln begreifbar mache, dass sie sich in Deutschland befänden. Dazu gehöre etwa, von Zuwanderern die Nennung ihrer Steuer-ID, die Vorlage ihres Sozialversicherungsausweises und einen Aufenthaltstitel zu verlangen, der aber erst nach der Nennung der Steuer-ID sowie der Vorlage ihres…“

„… müsse es zu einem Umdenken kommen, um den Problematiken schonungslos zu begegnen. Frei habe im Gespräch mit Personalvermittlern gehört, dass sich ausländische Arbeitskräfte inzwischen mit Absicht zur Einwanderung in andere Länder, auch außerhalb der Europäischen Union, entscheiden würden. Die CDU werde diesen Akt der Arroganz, die letztlich Rassismus gegen Weiße darstelle, mit der ganzen Härte der rechtlichen…“

„… setze Wissing auf digitalisierte Verfahren, die durch nicht vorhandene Dokumente, die per Fax an nicht vorhandene Anschlüsse gesandt werden müssten, torpediert würden. So bekämen sämtliche Zuwanderer, die bereits an den ersten Hürden der Anerkennungsverfahren scheitern würden, zugleich einen Eindruck vom Zustand der Digitalisierung in der bundesdeutschen…“

„… bestehe die Union darauf, dass ausländische Fachkräfte erheblich geringere Löhne erhalten als deutsche Arbeitnehmer. So werde nachhaltig und zugleich wirtschaftsfreundlich gesichert, dass die Zuwanderung nicht nur aus finanziellen Motiven erfolge, sondern aus der Entscheidung, Deutschland bei der Entwicklung einen wertvollen Dienst zu…“

„… und mit den Stimmen der Opposition das Maßnahmendurchsetzungsverhinderungsgesetz in den Bundestag einbringen werde. Buschmann sehe in der Regelung, die jeden Fortschritt zugunsten des als Stabilität wahrgenommenen Stillstands effektiv einschränke, eine handwerklich sehr, sehr gute…“

„… die Stellenausschreibungen berücksichtigt werden müssten. Da Bewerber aus Drittstaaten ein konkretes Arbeitsangebot vor ihrer Zuwanderung nachweisen müssten, reiche es eben nicht mehr aus, dass ein Unternehmen mehrere hundert Kräfte in einer Stellenanzeige suchen würden, da dies nicht auf die individuelle Person des…“

„… integrative Instrumente auszuprobieren, die auch von der Bevölkerung verstanden würden. Auf Anregung der CSU werde der Deutschlandbezug geprüft, der bestimme, dass sich hier nur aufhalten dürfe, wer sich bereits in Deutschland aufgehalten habe, falls es sich nicht um Scheinasylanten oder Flüchtlinge, Gastarbeiter oder Zuwanderer aus…“

„… garantiere, dass die richtigen Kräfte nach Deutschland zuwandern würden. Wer sich durch einen 73-seitigen Antrag auf Erstattung der Kosten zur Aufnahme in die Zuwanderungsdatenbank der Bundesagentur für Arbeit kämpfe und diesen fristgerecht abgebe, sei nach Merz’ Auffassung geeignet, auch andere landestypische Schönheiten wie Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt, rassistisch motivierte Polizeikontrollen, gewaltsame Fremdenfeindlichkeit und einen allgemeinen…“

„… dürfe sich nach Buschmanns Intervention eine ausgebildete Fachkraft erst dann bewerben, wenn sie die zu ihren Qualifikationen passende Stelle nachweise. Die Prüfung dieser Stelle erfolge allerdings erst, wenn der Qualifikationsnachweis durch die Vorlage einer passenden Stelle durch den Arbeitgeber, der sich mit dem Nachweis des…“

„… warne Lindner vor befristeten Visa, die für ein Probearbeitsverhältnis vergeben würden. Er sei sich mit der Union einig, dass zahlreiche Ausländer diese Möglichkeit nutzen würden, um Deutschen ihre sicheren Jobs zu…“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLV): Jobtitel

17 03 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Am Anfang war die Sache verhältnismäßig einfach: die Beerensammler sammelten Buntbeeren, die Jäger liefen vor der Säbelzahnziege weg, nebenbei widmete sich ein handwerklich begabtes Sippenmitglied der Anfertigung und Ausbesserung von Waffen und Werkzeug, während alle Arbeiten in der Wohnhöhle von den Frauen erledigt wurden. Die gewerbsmäßige Herstellung der Nahrung, die mit der Entstehung einer städtischen Besiedlung einherging, führte sogleich zur Gründung von Berufsverbänden, die bis ins hohe Mittelalter und darüber hinaus selbst darüber wachten, der sich als Bäcker bezeichnen und was er alles legal ins Brot hineinbacken durfte, ganz abgesehen vom Preis, was die fortschreitende Verrechtlichung der Gesellschaften widerspiegelte. Erst heute scheint es erheblich wichtiger zu sein, ob sich der Backwarenerstellungstechniker fürs Marketing auch als Brotsommelier bezeichnen darf – traditionell die Fachkraft, die ihr Zeug im Keller lagert, wo es in Ruhe trocknet oder schimmelt, aber egal – wenn er Berni’s Vollkornparadies führt. Was auf der Visitenkarte steht, entscheidet nicht selten über das Selbstbewusstsein der Monosynapsen, die nur für ihren Jobtitel arbeiten.

Vorbei die Tage, in denen noch eins Respekt hatte vor dem Türschild des Generaldirektors, der auch öfters ein dummer Schmierlappen war, den ganzen Bums als Gehilfe betreten und später samt Kapital geerbt hatte, aber zu dämlich war, um eine Rechnung zu lesen. Heute würde man ihm eine Stelle als Facility Management Assistant andienen, vielleicht als General Waste Collection Manager oder Head of Corporate Cleaning, und er würde allein für das Geschwiemel auf der Pappkarte in Gejauchz ausbrechen, tiefstbegabt wie er ist. Die erste Grundregel lautet, dass alles auf Englisch zu sein hat, denn überall im Big Business ist man international – außer in Frankreich, aber das sind Petitessen – und wirft mit allerhand hierarchischem Aufbaugedöns um sich, als sei noch die letzte Bratwurstbude generalstabsmäßig organisiert wie der größte Klobürstenkonzern der westlichen Welt.

Was ja betriebswirtschaftlich durchaus sinnvoll ist, sich aber geradezu fetischistisch in der Bezeichnung der Managementposten zeigt, die zu einem großen Teil nicht abstreiten können, klassische Bullshitjobs zu sein. Zwischen dem Chief Executive Officer und den Directors klemmt immer irgendein Vice President – hoch bezahlte Fußabtreter für die Entscheidungsebene, die keine eigenen Kenntnisse zu haben brauchen und sie mit etwas Selbstmitleid den Managern verkünden, die wissen, wie der Laden läuft. Gelegentlich vertreten sie wichtigere Personen in großen Konferenzen, und da ist es hilfreich, wenn ein Senior Marketing President am Tisch hockt, von dem alle anderen wissen, dass er genau so ein Würstchen ist wie sie auch.

Den Schmodder denken sich die Officers of Corporate Culture aus, vulgo: Personaler, die einem Head of Human Resources unterstellt sind und so tun müssen, als sei dieses Mensch-im-Mittelpunkt-Gesülze des humanistisch angehauchten Leitbildes irgendwie ernst gemeint. Und so kauen sie desolat an der Tastatur, bis ihnen Evangelisten und Stylisten aus der Rübe rattern, Vice Representatives und Branch Manager, Directors of First Impression oder Senior Brick Positioning Managers. Früher musste man dem Buchhalter noch den Firmenwagen samt Parkplatz spendieren, um ihm den Job in der Trockenhölle schmackhaft zu machen, jetzt steht dafür der Head Financial Analyst im Jahrebericht neben dem Foto im Polyestersakko.

Kaum einer beachtet, dass diese Senior Chief of Head Office Managing Director Presidents alle in unterschiedlichen Umgebungen arbeiten, der eine als kleines Licht eines Mittelständlers kurz vor der spontanen Versteinerung, der andere als Allroundverwaltungskraft in einem Start-up im 25-Stunden-Tag, wieder einer als Vorstand einer börsennotierten Kapitalgesellschaft, der sich jeden Atemzug von seiner Rechtsabteilung genehmigen lässt, um nicht abgesägt zu werden. Wer also von einer Branche in die andere wechselt, wird lustige Überraschungen erleben, die bestenfalls in einem Burnout enden. Und selbst ohne die grundsätzliche Überforderung in einem Arbeitsumfeld, das plötzlich Kompetenz verlangt, verhindert nichts, dass mit einer Beförderung wieder das alte Missverhältnis zwischen Position und Inkompetenz hergestellt wird, weil nicht alle Unternehmen vor der Beförderung die notwendigen Fähigkeiten prüfen, am seltensten übrigens beim Wechsel in die Führungsebene.

Und so lassen sich noch immer die mit ihren Scheuklappen verwachsenen Aluhütchenspieler beeindrucken von etwas wirrem Verbalgemüse, was zielsicher in die Identitätskrise rutschen lässt, vor allem in Firmen, die mit den so beliebten flachen Hierarchien um Personal buhlen. Nur die Verrichtungen im Plattenbau, Waschen, Kochen und Putzen, obliegen noch immer der Hausfrau. Aber vielleicht kriegt man sie mit der Erzählung, sie leite ihr eigenes kleines Familienunternehmen.





Sendungsverfolgung

23 02 2023

„… das Briefporto in Abhängigkeit vom Transport anheben wolle. So sei sichergestellt, dass der bisher beschrittene Weg zu einer leistungsfähigeren Post auch in letzter Konsequenz beim Kunden ankomme und bei ihm eine uneingeschränkt positive…“

„… nicht auf Verständnis stoße. Die geplante Änderung des Postgesetzes sei weder mit den Wirtschaftsverbänden abgesprochen noch habe es im Vorfeld eine an die Verwaltung in Bund, Ländern und Kommunen gerichtete…“

„… nach derzeit geltendem Recht mindestens achtzig Prozent der deutschen Briefsendungen am Folgetag zugestellt werden müssten. Durch eine Gesetzesanpassung könnte sich in mehreren Stufen bis auf das Niveau von vierzig oder…“

„… ob dann die Sortierung der Briefe durch besondere Marken, in besonderen Briefkästen oder durch beides gleichzeitig erfolge. Ein derartiger Schritt berge nach Ansicht der Regierung allerdings ein hohes Fehlerrisiko, so dass irrtümlicherweise zu schnell beförderte Sendungen nach der Zustellung wieder zurückgerufen werden könnten, was sich durch nachträgliche Erhöhung des Portos und…“

„… eine effektive Sendungsverfolgung nötig sei im mehrstufigen Versandgeschwindigkeitsmodell. Das von der CSU vorgeschlagene System einer nationalen Briefmaut sei technisch nicht ausgereift, koste den Steuerzahler mindestens eine Milliarde Euro und müsse juristisch auf seine Zulässigkeit geprüft werden. Söder wolle es daher zunächst nur provisorisch auf alle Postzustellbezirke außerhalb des Freistaates und in den…“

„… da die Zustellquote unabhängig von ihrer technischen Realisierung nicht kostendämpfend wirke. Um Briefe mit einer zuverlässig abgesenkten Menge gezielt verspäten zu können, bedürfe es eventuell sogar einer Personalaufstockung, da eine Kontrolle der Ausfälle und Verlangsamungen im Auftrag der Kunden höchste Priorität habe und nur durch ein weiter ansteigendes Porto im…“

„… das technische Verfahren verbessere. Das Bundeswirtschaftsministerium halte eine Anmeldung von beschleunigten Briefsendungen für unbedingt erforderlich, warne jedoch davor, sich auf digitale Lösungen zu verlassen. Zielführender sei es, das Schreiben rechtzeitig durch einen schriftlichen Beschleunigungsantrag bei einem der Briefzentren anzumelden, wo es per Fax bei der Bundesbeschleunigungsprüfstelle mit einem der vorrangig zur Zustellung bestimmten…“

„… in zwei Richtungen funktionieren könnte. Für den Anfang reiche es, wenn einige Briefe zur schnelleren Beförderung ein höheres Porto hätten, in weiteren Schritten werde durch Preisanhebungen die Verarbeitungsgeschwindigkeit wieder gesenkt und ein Aufpreis dort erhoben, wo die Sendungen nicht noch viel langsamer als die ohnehin schon…“

„… eine Sendungsverfolgung beispielsweise die Wichtigkeit des Schreibens für den Empfänger eruieren müsse, um einer der Beförderungsklassen zugeordnet zu werden. Faeser werde eine an die Vorratsdatenspeicherung anknüpfende Regelung vorlegen, die das anlassunabhängig automatisierte Öffnen und Analysieren von Briefsendungen zur Beschleunigung der geplanten Verlangsamungen in eine rechtssichere…“

„… bei einer Quote von fünfzig Prozent auch ein Losverfahren zum Einsatz kommen könnte. Die Deutsche Post AG habe sich offen gezeigt für Lösungen, die moderne Logistikdienstleistungen mit unerwarteten Zusatznutzen für den…“

„… auch dem Klimaschutz diene. Würden weniger dringliche Sendungen ab sofort nicht mehr per Luftfracht befördert, könne dies zu einem verringerten Ausstoß von Treibhausgasen führen. Dies sei zwar nicht im Interesse der Aktionäre und werde daher so auch nicht kommuniziert, werde aber als Verkaufsargument für besonders langsame Sendungen eine sehr gute…“

„… die Auslieferung durch Verbundzusteller anbieten wolle. Dies seien im Regelfall Paketboten, die die Sendungen nicht nur ohne Zusatzkosten erheblich verzögern könnten, sie würden Briefe auch bei Nachbarn abgeben, in der Mülltonne entsorgen oder sie bei zu großem Arbeitsanfall durch eine Benachrichtigungskarte im…“

„… gesetzlich unterbunden werden müsse. Private Dienstleister, die die garantierte Zustellung am Folgetag zu einen niedrigeren Porto anböten, müssten nach Ansicht der Deutschen Post AG unerbittlich verfolgt werden. Derart unzulässige Angebote würden zu einem marktverzerrenden Konkurrenzdruck führen, der durch sittenwidrige Umstände wie überdurchschnittliche Löhne und…“

„… die Bundesinnenministerin die Erfassung sämtlicher Briefe verteidigt habe. Faeser sehe damit auch das Ende anonymer Schreiben gekommen, die wegen nicht vollständiger Absenderangaben ab sofort gar nicht erst in die jeweiligen…“

„… alternativ zur Briefbenachrichtigung auch die Abholung in einem der Aushändigungszentren möglich sei. Die Sendungen seien dann bis zu zwei Werktage lang an den drei Standorten München, Rosenheim und Sassnitz zwischen zehn und zwölf Uhr sowie…“

„… als Kompromiss achtzig Prozent der Briefe überhaupt noch zugestellt würden. Da dies gesetzlich nicht mehr an einen Zustelltermin gebunden sei, könne die Deutsche Post AG ihr Geschäftsmodell damit viel zuverlässiger und…“

„… dass eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden müsse, ob die der Deutschen Post AG überlassenen Briefe nach Zahlung eines freiwilligen Portos überhaupt noch zugestellt würden. Da so ein kostensenkender Abbau des gesamten Fachpersonals im Bereich des Möglichen liege, könne für die Aktionäre durch derartige Veränderungen ein Börsenwert von bisher nicht gekannten…“

„… sehr zufriedenstellend verlaufen sei. Im Anschluss an der projektierten Prozess werde der Bundesdigitalminister sich mit einem Vorschlag zur stufenweise fortschreitenden Verlangsamung des nationalen E-Mail-Verkehrs sowie einer Anhebung der Kosten für Netzentgelte und…“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCL): Strategische Inkompetenz

10 02 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Das Patriarchat hatte ja auch seine guten Seiten. So wäre dem Seniorchef des Installationsbetriebs in Nullzeit die Halsschlagader geschwollen, hätte er zusehen müssen, wie der Stift im zweiten Lehrjahr die sachgemäße Verdröllerung eines Blindflansches trotz mehrfacher praktischer Anweisung durch den Altgesellen wieder und wieder versaut. Zornerfüllt hätte er ihm das Rohr entwunden, ihm Ansatz und Druckprüfung der Verbindung eindringlich erklärt und ihn mit einer Erinnerungshilfe im Gesicht in den nächsten Anwendungsfall entlassen. Niemand wird es in diesen ehernen Strukturen, wo gefeilt und gebohrt, geschmirgelt und geschmurgelt wird, zum allseits geachteten Meister bringen, sondern schon im frühesten Stadium seiner Berufstätigkeit dahin ausweichen, wo man Tabellen ausfüllt, Rechnungen prüft oder seine Umwelt mit Präsentationen in den Wahnsinn schickt. Dort geht das, denn es ist das Aufmarschgebiet der strategischen Inkompetenz.

Wir alle kennen diese so erfolgreiche Form des passiv-aggressiven Verhaltens. Der eine Zwilling ist ein gut entwickeltes Kerlchen, das schon früh läuft und seiner Familie damit Freude macht, der andere jedoch ist immer ein bisschen matt und mäkelt, wo er sich bewegen soll, und so lässt er sich weiterhin bequem durch die Gegend schleppen. Hier und da zeigt er sich ungeschickt, lässt Geschirr fallen und alles, was als Wertanlage ungesichert in Griffweite aufgestellt ist, bis man ihn fern von jeglichem Gut in einem Spielzimmer voll unkaputtbarem Zeug deponiert, wo er verantwortungsfrei und wie auf der Suche nach der verlorenen Zeit in anstrengungslose Kurzweil sinken darf. Das prägt für ein langes, von Gemütlichkeit geprägtes Leben, in dem man zwar nicht gerade schnell voran kommt, aber sicher nie vor Entkräftung zu Boden geht.

Vor allem nicht da, wo der Bekloppte ohne Eifer in ein Team gesteckt wurde – wir erinnern uns, die Abkürzung für „Toll, ein anderer macht’s!“ – und nun erledigen soll, was er im Vorstellungsgespräch als machbar bezeichnet hat. Plötzlich aber hat der Tausendsassa erhebliche Aussetzer, kann doch kein Businessenglisch, keine Spesenabrechnung, keine Entgeltabrechnung, und wird ihm ihn einem GAU von der Führungskraft eine Aufgabe zusammen mit dem Kollegen zugewiesen, entsteht die Situation, in der einer vor sich hin prokrastiniert, während der andere irgendwann aus Gewohnheit den ganzen Schmodder alleine erledigt. Dies führt kurzfristig zu fehlenden Kapazitäten auf der richtigen Seite, früher oder später auch, kein Wunder, zum Burnout. Wie beim Tauziehen je zwei an einem Ende nur noch mit der Hälfte, drei mit einem Siebtel der an sich verfügbaren Energie zerren, spart jeder seine, bis am Ende solidarisch verteilter Stillstand bleibt.

Die erlernte Hilflosigkeit wird auch privat zur Alltagserleichterung, vorwiegend für den Mann, der eben nicht selbst ist. Kann er allerhand technische Fähigkeiten einsetzen, um seine Überlegenheit zu beweisen, setzen doch räumliches Denken, Hand-Auge-Koordination und praktische Vernunft jäh aus beim Versuch, den Geschirrspüler einzuräumen. Muss er nur zwei Teile einkaufen, von denen eines das seit Jahrzehnten im Haushalt ausschließlich benutzte Streichfett ist, kollabiert sein Großhirn in Sekundenschnelle auf den Leistungsstand eines durchschnittlichen Bundesverkehrsministers. Glas sortenrein trennen, der Waschmaschine Textilien entnehmen, alles das hat sein Intellekt eben nicht in einem Augenblick entwickelt, sondern in jahrlanger Kleinstarbeit zusammengeschwiemelt aus erlernten Kernbestandteilen, die ihn wie ein Kleinkind unter der Aufsicht der Mutter agieren lässt.

Natürlich gibt es auch Apologeten dieser recht einfachen Manipulation: das erwachsene Kind darf in der selbstverschuldeten Unmündigkeit bleiben, die Bezugsperson wartet nicht mehr so lange mit dem lästigen Aufräumen, bis sie über den Müll stolpert, und hat ein perfektionistisch veranlagtes Opfer sich in dieser Konstellation verfangen, sind beide am Ende vielleicht sogar glücklich. Wie lange die Überlebenswahrscheinlichkeit innerhalb solcher Beziehungen währt, ist fallabhängig, wie lange sie nach ihrem Ende noch andauert, ist eine Frage für Seuchenexperten oder Archäologen, die sich mit der Frage beschäftigen wollen, wie lange ein Mensch es neben einer Suppendose aushält, die er aus lauter Unlust nicht öffnen will. Vermutlich entstand der Beruf des Motivationstrainers beim Anblick dieser Luschen, die kurz vor dem Verhungern noch genug Hoffnung hatten, dass ihnen einer Stullen schmiert.

Bezahlt wird bekanntlich am Schluss, und so ist der Ruf eines Nichtmachers nicht etwa der des total relaxten Freiheitshelden, sondern das Stigma eines nichtsnutzigen Jammerlappens, den man nicht in seiner Nähe duldet aus Sorge, sich molekularen Stillstand einzuhandeln. Keiner braucht ihn, nur als Türstopper könnte er sich nützlich machen, falls die Aufgabe, regungslos als Störmaterie an einem ihm zugewiesenen Ort zu verharren, ihn nicht wieder in irgendeine Ausflucht triebe. Wahrscheinlich labert er den Papierkorb an, überredet den Schirmständer oder nervt einen Ziegelstein, seine Aufgabe zu übernehmen. Denn das ist wahr, die könnten das ganz bestimmt viel besser.





Ungünstige Prognose

15 12 2022

„… eine Reihe von Maßnahmen beschlossen habe, um die Bevölkerung während der Weihnachtstage vor den schlimmsten Entwicklungen zu schützen. Die akute Unterversorgung der Bundesrepublik mit präklinischer Notfallmedizin sei eine echte…“

„… rate das Bundesgesundheitsministerium den Bürger, in diesem Jahr auf Weihnachtskerzen zu verzichten. Es seien nicht genug Notfallsanitäter in den Ballungsgebieten verfügbar, um im Brandfall eine schnelle Rettung zu…“

„… der Berliner Senat sich nach dem jüngsten Zwischenfall entschieden habe, flexiblere Lösungen für den Rettungsdienst auf den Weg zu bringen. So sei es ab sofort möglich, auch ohne Notarzt oder geschultes Personal Einsätze zu fahren, da ein Notfall als erfolgreich gelöst gelte, wenn allein das Fahrzeug an den Einsatzort…“

„… es nicht zielführend sei, präventiv sämtliche Klimaaktivisten zu einer lebenslangen Haftstrafe zu verurteilen. Für die Berichterstattung könne es viel einfacher sein, eine weit entfernte Demonstration als Begründung für den Ausfall des gesamten…“

„… rate das Bundesgesundheitsministerium nun auch dazu, mit elektrischen Lichterketten vorsichtig zu verfahren. Neben den üblichen Gefahren eines kurzschlussbedingten Brandes oder Herzstillstand durch Stromschlag müsse man besonders Kinder, die sich eine Strangulation zuziehen könnten, mit deutlichen Warnhinweisen auf dem…“

„… die Hauptstadtverwaltung sich mit der Deutschen Bahn AG verständigt habe, um ihre Statistik wieder in den grünen Bereich zu drehen. Es sei nun geplant, alle Einsätze, bei denen ein Rettungsfahrzeug überhaupt den Unfallort erreiche, als pünktlich zu kategorisieren, was als wesentliche Entlastung vor allem für den Senat und seine…“

„… Löschversuche an brennenden Bäumen oder Adventskränzen nicht selten der Auslöser schwerer Erkältungskrankheiten bis zu Bronchitis oder Lungenentzündung würden. Lauterbach rate daher in diesem Jahr, jede Art von Beleuchtung in den Privatwohnungen zu vermeiden, da dies eine der einfachsten und auch sparsamsten Lösungen für den Schutz der Bevölkerung vor einem…“

„… nun auch Rettungssanitäter fahren lassen werde, die sich zuvor nicht mit der Bedienung eines Einsatzfahrzeuges befasst hätten. Die Berliner Innensenatorin sehe im Fall eines Verkehrsunfalls den Vorteil, dass sich dann ein Rettungsteam sofort vor Ort befinde und lebensrettende Maßnahmen für die Einsatzkräfte im…“

„… es Überlegungen in den Krankenkassen gebe, vor der Alarmierung der Rettungsleitstelle zunächst eine Zweitmeinung eines niedergelassenen Arztes einzuholen. Sollten etwaige Wartezeiten den Notfall erledigen, so würde auch dies zu einer sehr viel besseren Versorgungslage für andere…“

„… die Einweisung in eine Klinik im Radius von fünfzig Kilometern nun der Normalfall werden müsse. Die Hamburger Sozialbehörde wolle damit eine Entzerrung des Krankenhausbetriebs erreichen, der nur geringe Erweiterungen der Fahrleistung bei Feuerwehren und anderen…“

„… zu Einschränkungen in der Freizügigkeit führen könne. Da sich während der Weihnachtstage viele Bewohner ländlicher Regionen in den Städten aufhalten würden, könne es dort auch zu einer viel größeren Häufung an Notfällen kommen, was durch ein generelles Besuchsverbot in den kreisfreien …“

„… die Flexibilisierung müsse weiter führen und auch in umgekehrter Richtung funktionieren. Für die Berliner Verwaltung liege es nun nahe, dass auch Kraftfahrer, die man auf dem angespannten Arbeitsmarkt viel leichter als nebenberufliche oder in Teilzeit tätige Helfer finde, mit medizinischer Versorgung am Unfallort beauftragt werden könnten, um eine Entlastung der Politik im…“

„… sich die medizinischen Kenntnisse in der Normalbevölkerung nutzen lassen würden, wenn vor dem Notruf mindestens eine Recherche der Leitsymptome im Internet verpflichtend werde. Im Bundesgesundheitsministerium begrüße man den Vorschlag der Rettungsdienste und werde sich mit ihm wohlwollend und vorurteilsfrei…“

„… dass Patienten auch im Umkreis von etwa hundert Kilometern eingeliefert werden könnten. Zur Kooperation mit niedersächsischen Kliniken werde man von Hamburg aus auch Notfälle in den Gängen und Kellern diverser Krankenhäuser…“

„… bei kritischen Fällen, bei denen nur eine sehr ungünstige Prognose gestellt werden könne, eine spezielle Rufnummer helfen werde. Von den Rettungsdiensten werde diese Leistung als Letzte Hilfe angeboten, die üblicherweise erst nach dem Ende einer regulären Schicht in den…“

„… auch im Sinne eines Schnupperpraktikums besetzt werden könne. Dabei sei es für den Berliner Senat unwichtig, ob es vor den Einsätzen eine fachliche Unterweisung in medizinische oder…“

„… zur Teamwork aufgefordert habe. Bei nicht erfolgreich verlaufenden Einsätzen bestünden die Krankenkassen darauf, dass die Rettungsdienste ihre Fahrten entweder zu einem deutlich reduzierten Kostensatz oder aber vollkommen ohne eine…“

„… in Bezug auf die Gesamtzahl der Einsätze betrachtet werden müsse. Zwar könne auch durch pandemiebedingte Ausfälle, spontane Kündigungen zum Jahresende oder eine allgemeine Unlust in den Rettungsdiensten eine Überlastung konstatiert werden, ein gesetzliches Verbot des Entzündens von Feuerwerkskörpern zu Silvester bedeute jedoch für Buschmann eine viel zu starke Einschränkung der Freiheitsrechte, die keinesfalls gegen die gemeinhin eigenverantwortlich handelnden…“