In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXLV)

27 05 2023

Joaquim lebt vegan in Castraz,
weshalb er Gemüse auch aß
nebst Frischobst und Nüssen.
Nun will er bloß wissen:
was finden die Kühe an Gras?

Es kaufte sich Aoife oft in Kill
ein Flötchen und spielte recht schrill.
Der Gatte, der hasst es.
Er nimmt es und fasst es
und bricht’s. Für drei Tage bleibt’s still.

Es hatte Juan in Lumbrales
ein Fleckchen am Kopf, so ein kahles.
Er hat sich am Kissen
das Haar ausgerissen.
Das war nun sein Los, ein fatales.

Die Brautjungfer Niamh will in Cloyne
nebst Kindern viel Blüten verstreun.
Man hört sei schon fluchen,
doch wird sie versuchen,
den Weg ihnen gut einzubläun.

Es seufzt Álvaro in Éjeme.
„Am Strand sieht man, wie ich mich schäme.
Nichts bräunt mich, den Bleichen.
Fort muss ich mich schleichen
mit Drogerie-Selbstbräunungscreme.“

Beim Schießen ist Thomas in Crookedwood
ein Tontauben-As, denn er guckt gut.
Er zielt, und dann trifft er.
Man weiß nur, oft kifft er,
und außerdem weiß man, er schluckt gut.

Es sammelt Dolores in Clares
die Münzen und Scheine. „Ich spar es,
das ist mir nun wichtig
wie Fleiß und Umsicht, ich
erfahr es am Ende des Jahres.“





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXLIV)

20 05 2023

Man wusste von Reto in Hurden,
dass seine Geschichten nichts wurden.
Den Plot, den er wählte,
und wie er erzählte,
das landete meist im Absurden.

Die Bienen von Märtha in Grums,
die machten im Sommer Gesums.
Je öfter sie’s hörte,
kam’s, dass es sie störte.
Jetzt schenkt sie her den ganzen Bums.

Schlief Sigmund im Wald ein in Böckten,
geschah’s, dass die Hunde ihn weckten,
die Uhrzeit erahnend
und ihn dann ermahnend,
indem sie die Glatze ihm leckten.

Gar wütend ist Bertil in Väse.
„Wenn ich nur die Zeitungen läse,
um mich zu empören,
was würd mich das stören –
das meiste davon ist doch Käse!“

Es kannte Hans-Wilhelm in Schmitten
viel Paare, die oft um nichts stritten.
Es flogen oft Teller,
das brachte ihm Heller.
Die durfte er stets danach kitten.

Es fragte sich Greta in Lässerud
im Sommer, was man denn bei Blässe tut.
Sie fand, es sei Baden.
Dies ist nicht ihr Schaden,
und außerdem wirkt auch die Nässe gut.

Den Kaffee liebt Alfred in Titterten.
Sobald seine Schwestern den witterten,
so wollten sie diesen
Genuss ihm vermiesen,
worauf sie vor Zorn schrecklich zitterten.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXLIII)

13 05 2023

Edmont ließ das Brennholz in Rodern
im Garten des Nachts kräftig lodern.
Hier ist regelmäßig
das Feuer gefräßig,
sonst würde recht viel Holz vermodern.

Es putzt Marguerite oft in Nesle
dem Hündchen das flauschige Fell.
Das Tier aber stört es,
von Weitem schon hört es
ein jeder, dies laute Gebell.

Cyril, der blickt gern in Saverne
zum Himmel und sucht einen Stern,
ohne Ambitionen,
dort oben zu wohnen.
Dies Licht ist ihm einfach zu fern.

Es tauchte Guillaume in Arras
im Hof in dem hölzernen Fass.
Man fragt: soll das stimmen,
er kann nicht mal schwimmen?
Er war einfach nur gerne nass.

Émile, der oft in Jussarupt
auf Stuhlbeinen hin und her wippt,
tut dieses beschaulich
und ganz für sich traulich,
bis er mit ganzen Stuhl kippt.

Fabrice, der beklagt sich in Nieppe.
„Die Koffer, die ich für sie schlepp,
hat mein Weib beladen.
Nach Strich und nach Faden
nutzt sie mich aus – ich bin der Depp!“

Pauline, die fährt gern in Rethel
beim Volksfest mit dem Karussell.
Ob Kreisel, ob Ketten,
sie ist nicht zu retten.
Hauptsache, das Ding dreht sich schnell.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXLII)

6 05 2023

Odoardo trinkt in Arta Terme
viel Tee mit Rum für die Gedärme.
Um Alkohol dreht sich
bei ihm nichts, versteht sich.
Er schätzt nur die wohlige Wärme.

Yvette war verärgert in Buchs,
dass in ihrem Garten nichts wuchs.
Man gab manchen Rat ihr,
doch kam’s nicht zur Tat hier.
Sie litt einfach still und ertrug’s.

Don Rocco, der ging in Villesse
nur einmal pro Woche zur Messe.
Trotz Amtes als Pater,
war’s nur dies, was tat er.
Nicht, dass er sich darum noch stresse.

Es malte Hansgottfried in Pfäfers
das Bild eines schlafenden Schäfers.
Er gab aus Vergnügen
dann beim Modellliegen
der Nase die Form eines Käfers.

Schießt Ugo in Cittareale,
gewinnt er gar manche Pokale.
„Ich ziele erträglich,
darum ist’s nur möglich,
wenn ich dem Verein was bezahle.“

Sophie will bisweilen in Ricken
drei Tage lang unentwegt stricken.
Das braucht mächtig Wolle.
Das spielt keine Rolle,
man wird sie danach kaum erblicken.

Ermanno, der schenkte in Greuth
Juwelen. Die Frau war erfreut,
jetzt wünscht sie zum Kleide
sich noch mehr Geschmeide.
Er hat dies Geschenk schon bereut.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXLI)

29 04 2023

Von Edwin, da weiß man in Edt,
wo er mit dem Windrädchen steht.
Das ist in der Lichtung,
dort misst er die Richtung,
woher auch ein Lüftchen schon weht.

Man wusste von Lothar in Reitern,
er hat’s durchaus nicht mit den Leitern.
Er hält mit den Fingern,
weil sie furchtbar schlingern,
um dann noch den Stand zu verbreitern.

Es ruderte Gustav in Lahn
ins Amt jeden Tag mit dem Kahn.
So kam er gemütlich
zum Dienst an und friedlich.
Im Winter nahm er dann die Bahn.

Den Pepi, den kennt man in Roith,
dass er einer Braut Blumen streut.
Dies zählt zu den Listen
des guten Floristen,
dass er sich auf Aufträge freut.

Man wusste von Linda in Lasern,
sie passt nach den Autobahnrasern.
Des Hassens wohl ledig
ist sie ihnen gnädig.
Sie wünscht ihnen Pest nicht, nur Masern.

Es spielt Friederike in Traich
den anderen gern einen Streich.
Man foppte sie eben
schon oftmals im Leben,
so bleibt alles sich schließlich gleich.

Es hatte Ernst-August in Gmunden
die Schlüssel partout nicht gefunden.
Die lagen am Boden
nebst einer Kommoden
bewacht von den sorgsamen Hunden.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXL)

22 04 2023

Es liebt Bogumił in Wilkassen
nichts so, wie sein Geld zu verprassen.
Beim täglichen Bummel
kauft er auf dem Rummel
Ballons, was die Erben so hassen.

Es ärgert sich Gottfried in Diesse.
„Die Mädchen sind heute so kess,
man pfeift mir und lächelt.
Denkt man: ‚Ah, er schwächelt‘,
so habe ich doch keinen Stress.“

Elżbieta, die hat in Wirsbinnen
im Häuschen wohl Dutzende Spinnen.
Wie kaum zu erwarten,
schläft sie nun im Garten.
Sie zeltet. Die Spinnen sind drinnen.

Ins Wäldchen geht Urs in Golaten
mit Harke und Eimer und Spaten.
Dort liest er und döst er.
Auch Rätsel, die löst er.
Man darf nur der Frau nichts verraten.

Es hatte Alina in Werben
ein kostbares Ding zu vererben.
Dies war, allgemein gut,
ein Schälchen aus Steingut.
Jetzt sind es noch, sturzbedingt, Scherben.

Gar wütend ist Werner in Faulensee.
„Es kümmert mich gar nicht das Maulen je
der müßigen Schwimmer.
Es wurmt mich ja immer,
weil ich sie nur selten beim Kraulen seh.“

Man stahl Wanda oft in Warneinen
die Strümpfe von den Wäscheleinen,
die sie jedoch kannte,
und wer damit rannte,
der wird erkannt an seinen Beinen.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXXXIX)

15 04 2023

Recht heftig trinkt Ľuboš in Gaidel
sein Bier aus dem randvollen Seidel.
Der Wirt aber meckert,
weil er wieder kleckert.
Es liegt griffbereit schon ein Feudel.

Es jammerte Mirko in Kirchdrauf.
„Da ich jeden Sonntag zur Kirch lauf,
kann ich in Gedanken
nur vorher auftanken,
so dass ich meist gleich nach der Kirch sauf.“

Den Wecker stellt Dušan in Hellenbach.
„Ich werde wohl nicht erst beim Schellen wach.
Ich lasse die Läden
geöffnet, auf jeden
Fall werde ich dann schon im Hellen wach.“

Frisörin Zuzana in Kehrseifen
benutzt gegen Schuppen oft Teerseifen.
Dass Kunden dies fühlen,
muss sie noch mehr spülen,
und darauf muss sie noch viel mehr seifen.

Es ließ Viera sich in Groß Eidten
zum Kauf eines Flugzeugs verleiten.
Die Flügel, sie ragen
seit mehreren Tagen
wohl über den Zaun, diese breiten.

Sein Auto ließ Boris in Kledern
für Überlandtouren gut federn.
Es hüpfte und stampfte,
sein Magen verkrampfte
sich schnell. Es lag wohl an den Rädern.

Es lauscht Barbora in Glashütten
zwei Männern, die sich lauthals stritten,
was sie so sehr störte,
dass sie dröhnend röhrte:
„Ihr Trottel, ich muss doch sehr bitten!“





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXXXVIII)

8 04 2023

Der Ladendieb Rudolf aus Bauen
begann in der Jugend zu klauen.
Meist stahl er nur Jacken
mit Taschen zum Packen.
Er muss ja auch alles verstauen.

Zum Fasching ging Christer in Hjälm
als Wikinger. Ach, dieser Schelm
gehört zu den losen.
Er trug Unterhosen,
sonst nichts. Und natürlich den Helm.

Es bastelt sich Jürg in Gurtnellen
am Türknopf ein Knöpfchen zum Schellen.
Er ist wohl ein Schlingel,
denn statt einer Klingel
hört man, so man drückt, lautes Bellen.

Am liebsten trug Malte in Skagen
Krawatten. Doch nun steht zu fragen,
ob stürmisches Wetter,
Pullover und Sweater
rechtfertigen dies ohne Kragen?

Oft zankte sich Wilhelm in Meien,
um dann seiner Frau zu verzeihen
mit Blumen und Kuchen.
Den Streit gar zu suchen
sagt sie, der sie danach wird freuen.

Joakim hat in Frinnaryd
ein Gärtchen, das nur selten blüht.
Den Himmel bestirnen
elektrische Birnen,
kurz: alles, was Strom frisst und glüht.

Clemente auf Bergtour in Andermatt
vermisst von der Nordsee das Wanderwatt.
Statt Meerunterhaltung
sieht sein Weib nun Spaltung.
Sie finden, sie haben einander satt.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXXXVII)

1 04 2023

Nur selten will Karl in Seeleiten
im Sommer ein Stündchen ausreiten.
Das Pferdchen erfreut es,
er selbst nur bereut es.
Man sieht ihn zurück meistens schreiten.

Es hungerte Josef in Gseng,
doch hungerte er nicht zu streng,
da Knödel und Braten
zu Haus gut geraten.
Die Hosen, sie blieben zu eng.

Es schüttete Hermann in Gries
den Gartenweg zu viel Kies,
so dass er vielmalen
in seinen Sandalen
die Zehen empfindlich sich stieß.

Es pumpte Mathilde in Schratten
das Fahrrad auf bis zum Ermatten.
Prompt hört man es pfeifen
an einem der Reifen:
schon wieder hat sie einen Platten.

Kommt Ewald ins Beisl in Torren,
so redet er reichlich verworren.
Das kennen die Gäste.
Es ist dann das beste,
man gibt nichts. Er will meistens schnorren.

Es gleitet Hans-Herbert in Stocker
beständig von seinem Barhocker.
Schon wieder, da schwankt er,
am Gleichgewicht krankt er.
Er sitzt einfach nur viel zu locker.

Als Kutscher hat Stefan in Gappen
im Hosensack stets einen Lappen,
den vielseitig nutzt er,
zum Beispiel nun putzt er
den Abort, die Scheiben, das Wappen.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCXXXVI)

25 03 2023

Geht František in Weiherwiesenhaus
am Sommertag gern auf die Wiesen raus,
gerät er ins Wüten
bei Blumen und Blüten.
So kommt er heim mit einem Riesenstrauß.

Oussama versucht in Ahdil
sich erstmals nun im Quidditchspiel.
Er glänzt nicht durch Bälle,
doch auf alle Fälle
durchs Stolpern mit dem Besenstiel.

Bei Zdeněk, da kennt man in Zistl
die Stimme. Er liest die Epistel.
Bei all seinen Schäfchen
bemerkt man ein Schläfchen.
Da hilft nur beherztes Gefistel.

Alfonsas, der dachte in Babtai,
dass sein Haushaltsgeld ziemlich knapp sei.
Trotz reichlich Moneten
setzt er auf Diäten
und isst trocken Brot nun und Pappbrei.

Im Dunkel muss Pavel in Tannzapfen
bei Kälte und Schnee durch den Tann stapfen.
Er muss zwischen Rinden
den Spannungsmast finden.
Dann kann er die Stromleitung anzapfen.

Hachim spielt Skat in Sidi R’Bat.
Er hat zwar kein treffliches Blatt,
nur Fünfen und Zweien.
Das wär zu verzeihen,
doch er gewinnt. Ausnahmslos. Glatt.

Die Strolche bei Marek in Wurken,
die klauten im Gärtchen die Gurken,
jedoch bei den Rosen
zerriss es die Hosen.
Geschieht ihnen recht. Diese Schurken!