Gernulf Olzheimer kommentiert (LXXXVII): Ökonazis

7 01 2011
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Als die ersten historisch auffällig gewordenen Hominiden sich für das Produktfeature „Hirn“ unter der Kalotte entschieden, nicht ahnend, dass ihre Nachkommen sich eher für die Abschaltbarkeit als für die reine Präsenz des Synapsenschwabbers bedanken würden, da tappten sie auch schon in die Falle. Einmal nicht aufgepasst, dem Gezischel der Schlange blindlings nachgeschlichen und den Apfel gegessen, den der kognitiv naturbelassene Adam in Ermangelung eines Komposthaufens in die Flora schlunzte – Danke auch, denn so kam das Übel in die Welt in Gestalt von Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung, Sterblichkeit, Grübelzwang und der alles metaphysisch krönenden Ausgeburt der Hölle, dem gemeinen Ökonazi.

Der Ökonazi vereint in sich das Beste zweier Welten. Einerseits ist er der ewig popelnde Piefke, der Fischsalatpackungen mit angelutschter Watte austupft, um post festum ausströmende Gerüche zwar nicht zu verhindern, aber wenigstens so zu tun, als könne man dem Problem Paroli bieten; eine Aktion, die ungefähr so sinnreich ist, als zeige man jeden Abend einem Mehlsack den Hintern, um den Rassismus abzuschaffen. Andererseits verlangt er in besserwisserischer Oberlehrermanier genau diesen intellektuellen Kernschaden von allen wehrlosen Zeitgenossen. Wer es dem Bekloppten gleichtut und stundenlang mit seifigen Flossen das Etikett vom Remouladenglas herunterschwiemelt, um hernach den Pappschmadder faserweise in der Papiertonne zu deponieren, der wird in seinem Universum noch geduldet. Geistig normale Zweibeiner haben hier keine nennenswerte Chance; sie werden liquidiert.

In früheren Kulturstufen, als es noch ordentliche Berufe gab, Zuchthauswärter oder Blockwart, da konnte der Beknackte noch richtig durchgreifen, wenn er eklatante Verstöße gegen Recht und Gesetz witterte. Heute jedoch, wo selbst Kinderarbeit dem Outsourcing zum Opfer fällt, muss man sich einer härteren Gangart anpassen, wenn man das Gute ins Volk peitschen will. Nur eine unvorschriftsmäßig in den öffentlichen Papierkorb versenkte Polyethylen-Zellulose-Verbundfolie sichert dem Ökonazi noch das Vollwertgefühl eines eigenen Unterleibs, wenn er dafür verängstigte Hausfrauen und Schüler anschreien darf, nur noch das altkluge Geätze eines Schrebergärtners über nicht grundwasserneutrale Anwendungen von beschichtetem Regenrohr samt Androhung einer Klage bei der Umweltbehörde macht aus dem alten Drecksack wieder den Herren über Leben und Tod, der er, eigener Einschätzung zufolge, sowieso sein sollte, jetzt und immerdar.

Selbstverständlich ist dem Ökonazi, der vor dem Einwurf seines Teebeutels in den Biogammel die Metallklammer zwischen Pappschild und Fädchen abpfriemelt, die Zweckfreiheit seines Tuns klar. Dass er allein für das unnütze Ausspülen von Plasteschalen so viel Brauchwasser verkloppt, dass man ein halbes Entwicklungsland samt Reissäcken damit befeuchten könnte, dass seine ganze Tätigkeit so sinnvoll ist, als wolle er Leichenflecken wegscheuern, leuchtet ihm sofort ein. Denn er tut die Sache dann um so lieber, wenn er sie um ihrer selbst willen tun kann, weil er es so gelernt hat, weil er so dressiert wird. Der Bescheuerte führt gerne Befehle aus, je dümmer, desto besser, und achtet nicht der Konsequenz. Dass allein der Transport seiner sorgsam separierten Buntglas- und Klorollenkernschmelzen mehr Treibstoff in die Luft ballert, als es kollektives Verklappen im Erdmantel aus der Umweltbilanz rausrechnen könnte, ganz zu schweigen von Luftfiltern im Kraftwerk, die dank abgeklöppelter Tropfeinsätze im Parfümflakon nicht mehr zu finanzieren sind. Der Unsinn des ganzen Seelenstreichelprojekts für Gutmenschen wird offenbar, wenn sich eine Horde Ökonazis darauf einigt, Glühbirnen abzuschaffen und per Gesetz nur noch Giftschleudern zuzulassen, die das Grundwasser verseuchen. Chapeau!

Es muss mehr sein als das Materielle, was dem Bescheuerten seine irdische Kasperade vergoldet, es manifestiert sich nur in der Auseinandersetzung mit den Hinterlassenschaften, als zelebriere der Dummgnom einen inversen Ahnenkult, um die Zeit der Zersetzung ins Niedermolekulare (die Sphäre, welcher er zumindest geistig schon immer angehört hatte) wenigstens leicht abzubremsen; er fürchtet die bedrohlich stabile Ruhe des Anorganischen, insbesondere, wenn es transparent ist, angeblich wieder verschließbar und näherungsweise so haltbar wie ein ausgelutschter Kernbrennstab. Dass seine Kunstfasersocken mit Motivstickerei ihn mehrere Generationen überleben werden, treibt ihn in die Metaphysik. Was bisher als Kulturgut und nationale Macke neben Gartenzwerg und Autowäsche durchging, wird nun Religionsersatz, Recycling als Transzendenz seiner selbst. Denkbar wäre, eigene Gedankenwelt der jeweiligen Ideologie anzupassen und Reinkarnationsmethoden zu definieren, denn Zielgruppen wollen bedient sein; was dem Buddhisten der Gelbe Sack, ist dem Neonazi die Braune Tonne. Ein ewiger Kreislauf lockt, denn alle Lust will Ewigkeit, und sei’s die Zwischenlagerung als 500-Gramm-Bratklops-Verpackung. Das Ding ist noch da, wenn der Mietvertrag fürs Nirwana abgelaufen sein wird. Ashes to ashes. Sortenrein.





Gernulf Olzheimer kommentiert (LXXV): Scripted Reality

17 09 2010
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Ein jeder verrät sich, das Schwein am Gang, der Lustgreis am Husten im Kleiderschrank, und der gemeine Weichstapler fällt in der Konkurrenz um die intellektuelle Vorherrschaft im Wettrennen mit Fadenwurm und Stummelfüßer Platz um Platz nach hinten, wo sich Schund und Plunder um einen Schlag in den Nacken balgen, um den Stoffwechsel nicht einschlafen zu lassen. Knapp unterhalb dieser Klientel hocken Sauerstoffkonsumenten, die nur in eigens simplifizierter Umgebung lebensfähig sind: die unsortierten DNA-Reste, mit deren Existenz Privatfernsehanstalten ihre Anhäufung miserabler Plärrkulisse zwischen den Werbespots rechtfertigen. Eine Population, die schafft, jede Qualität quasi punktförmig zu modulieren, evolutionär kaum einer Erwähnung wert, geschweige denn eines Witzes. Es reagiert nur auf grobe Reize, Schießgewehr und Schmachtschlager, und er braucht unbedingt ein Klettergerüst, um aufrechten Gang zu markieren. Ihm hilft der Prekariatssender via Scripted Reality.

Was nicht doof genug ist, wird entsprechend erfunden. Der nachmittägliche Sozialporno wird aus Fertigware zusammengenagelt, kreischenden Teenagermuttis, dauerblauen Feinrippträgern und Kleinkindern, die man selbst als Sozialpädagoge gegen die Raufasertapete kloppen möchte, um das elende Gekreisch aus dem Cortex zu kriegen. Dazu bieten sich die handelsüblichen Accessoires, leichte Haftstrafen und Adipositas, Bildungsmangel und Nationalsozialisierung, um aus dem humanoiden Siff auf der Mattscheibe den feuchten Traum eines jeden Regisseurs zu machen, der täglich die Basis der Bevölkerung zu bespeicheln hat. Das also geklonte Casemodding des Proletariats hat mit der Realität nichts, in Worten: gar nichts zu tun, bedient jedoch höchst komfortabel die Ambitionen der Dompteure, die die Pro- und Antagonisten mit Anlauf in immer neue Konflikte rasseln lassen, um der gelangweilten Schar auf durchgeschwitztem Plastemobiliar überhaupt noch ein Lebenszeichen abzuringen in der Spirale stetig verdummenden Desinteresses – Emotainment braucht der Pöbel, die Fäuste soll er schütteln, zu Mord und Kotschlag hetzen, wenn der Producer Nüsse in seinen Käfig spuckt. Denn es ist gut so.

Schablonen gibt’s genug. Bauern suchen Frauen und überfordertes Familienpersonal darf plärrende Bälger in die Obhut professioneller Besserwisser geben, um die natürliche Priorität akademischer Egomuschis über pädagogisch dürftig ausgestattete Aufstocker zu untermauern, überschuldete Stinos gewöhnen sich daran, dass man sich coram publico nackig machen darf, so es die Verhältnisse fordern, dass Datenschutz und Bürgerrechte unterhalb des Einkommensdurchschnitts Serviervorschlag bleiben und nicht erheblich sind. So wenig, wie die Pseudowirklichkeit wirklich und skalierend ist, so gierig frisst sie Unbedarfte und verdummt sie verdauernd und hinterlässt sie am Dreckrand der Gesellschaft, indem sie ihm vorgaukelt, die kranke Mixtur aus Enthemmung und Depersonalisation sei normal. Schleichend erliegt der Bekloppte dem Guckreiz und kriegt die televisionären Flöhe nicht mehr aus dem Hirn, einerseits den verblödenden Gewöhnungseffekt, sich bald selbst wie moralischer Morast zu benehmen, andererseits den latenten Schuldvorwurf, der zischelnden Einflüsterung nicht widerstanden zu haben. Mit stillem Einverständnis, das Gebastel aus Psycholegosteinen für bare Münze zu nehmen, steigt das Volk ohne Not in die Falle und zahlt die Befreiung mit Dauerverdeppung.

Denn die Dramatisierung des Banalen, die die Trickfilmer dem ahnungslosen Vieh zum Fraß vorwerfen, häuft eine solche Menge an Vollquark aufeinander, dass der Delinquent nur noch stolz aufs Vorurteil sein kann, das er sich mit jeder Sekunde Trottelprogramm in die Birne pfropfen lässt. Nach dem Konsum einer einzigen Schicht von Krawalltalk bis Gerichtsshow mit Polizei-Doku und Primatdetektiv hat der Beknackte geschluckt, dass die Welt ein Sündenpfuhl ist, dass eine kaputte und entsolidarisierte Gesellschaft nicht mehr zu ändern ist, dass jeder an der Dramaturgie seines Abstiegs in die soziale Müllverwertung letztlich selbst schuld ist und sich nicht zu beschweren hat, wenn man ihm mit leichtem Treten nachhilft, und dass der Plebs im Zweifel vor den Instanzen der Gewalt zu buckeln hat, da ja die galoppierende Verrohung in der gekneteten Kalokagathie nicht stattfindet. Schon hat der vulgärsoziologische Mattscheibenkleister sein Leitmotiv für die neue Kastengesellschaft weg und kann, die Einführung aller Herrschaftsinstrumente der Gegenaufklärung betreibend, fröhlich auf dem Objekt seines Interesses herumtrampeln. Es ist formbar, denn der Impuls, nach der Fernbedienung zu greifen, wurde ihm längst weggemendelt.

Was immer die Widerspiegelungsvergewaltiger ihm in den Schädel schwiemeln, er turnt es auf Wunsch seitenverkehrt nach: Hungern und Fressen, Reproduktion und Religion, und es ist nur eine Frage der Polung, ob er zur Stabilisierung dieser oder jener Werte und Renditen in die Fabrik stapft oder ins Trommelfeuer. Obwohl auch das den Bescheuerten nicht stören würde; schließlich dient es der Wahrheitsfindung.





Strahlende Sieger

7 09 2010

„Pardon, aber habe ich da etwas nicht mitgekriegt? Wovon sprechen die eigentlich? Riesenerfolg? Wo ist da der Riesenerfolg?“ „Wer hat das gesagt?“ „Klaus Breil, dieser energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion.“ „Wenn man derart mit Lobbyismus kontaminiert ist, hält man die Erfolge seiner Geldgeber eben schon für die eigenen. So ist das eben mit dem Atomkompromiss.“ „Und wieso eigentlich Kompromiss? Kompromiss ist, wenn beide Seiten etwas davon haben.“ „Stimmt ja. Die Atomindustrie sackt Milliarden ein und die FDP freut sich demnächst auf Wahlkampfspenden.“

„Großer Wurf für Deutschland – pah!“ „Leider an der Tonne vorbei.“ „Das stinkt doch gewaltig! Da hocken sich diese Nulpen mit dem Merkel an einen Tisch und knobeln aus, wie sie der Industrie noch mehr Kohle in den Hintern schieben können…“ „Nein, falsch. Sie haben vergessen, dass die Atomkraftwerksbetreiber mit am Tisch saßen.“ „Das ist doch grotesk – die dürfen sich jetzt also ihre Gesetze selbst machen?“ „War das bei den Banken anders? Nein, Sie verstehen das falsch. Das ist Merkels Form von Basisdemokratie: das Volk darf sich an der Entscheidungsfindung beteiligen und im Gegenzug vertrauen, dass die Kanzlerin alles tut, um den Willen des Volkes durchzusetzen. Wie in der DDR.“

„Wozu brauchen wir denn diesen Quark? Das soll ein Förderprogramm für erneuerbare Energien sein?“ „Klar. Schauen Sie sich doch das marode Gezumpel an, das die Stromkonzerne da am Netz haben. Da ist so eine Abwrackprämie doch echt angesagt, oder?“ „Beschiss ist das! Reiner Beschiss, wenn Sie mich fragen!“ „Es fragt Sie aber keiner. Die Regierung tut das doch alles nur, um Sie vor Ihrer eigenen kurzsichtigen Meinung zu schützen. Deutschland braucht Atomenergie.“ „Das haben wir ja gesehen. Sechs Atomkraftwerke vom Netz, aber die Lichter gehen nicht aus. Wir exportieren immer noch fleißig Strom. Und die regionalen Versorger werden verschaukelt, weil man ihnen die Zuschüsse für erneuerbare Energien erst verspricht und dann, wenn sie benötigt werden, einfach verweigert. Das nenne ich Beschiss!“ „Ich bitte Sie, diese Regierung hat doch alles getan, was sie im Koalitionsvertrag angekündigt hat. Und sogar noch mehr.“ „Was, noch mehr?“ „Das Bakschisch für die Hotelpagen hatten Sie schon vergessen?“

„Das ist doch alles ein Wahnsinn, was das alles den Steuerzahler kosten wird.“ „Seien Sie froh, dass Sie es nicht mehr erleben. Die Milliarden, die Sie für die Endlagerung brauchen, werden vielleicht Ihre Urenkel zahlen. Und da kommen sie noch gut weg – was meinen Sie, was das bis jetzt schon für ein Schweinegeld gekostet hat.“ „Was war denn daran so teuer?“ „Na, rechnen Sie doch mal nach: die PR-Kampagne mit Oliver Bierhoff, gekaufte Gutachten, Schmiergelder für die Politiker, die Ausfälle, die nach der Brennelementesteuer kommen werden, weil die Verbraucher die Zeche werden zahlen müssen – und dann sollten Sie auch mitrechnen, was das ganze Verfahren an Prozessen und anderen Auseinandersetzungen hinterher kosten wird. So schnell ist das nicht vom Tisch.“ „Wenn man unseren strahlenden Siegern Glauben schenken darf…“ „Wann kann man das schon.“ „… dann ist das eine kinderleichte Sache. Wird einfach so durch den Bundestag gewunken, wenn mal nichts Großes auf der Tagesordnung steht.“ „Blödsinn. Das Gesetz wurde 2002 mit Zustimmung des Bundesrates beschlossen, deshalb wird der Mist auch jetzt durch die Länderkammer und dann direkt in den Vermittlungsausschuss gehen.“ „Das muss Merkel doch aber wissen.“ „Reden Sie im Zusammenhang mit der nicht von Wissen, die ist Physikerin. Die weiß bloß, wie man eine Regierung im Kern spaltet. Und hinterher das Volk.“

„Jetzt mal ehrlich: wissen die denn da oben überhaupt, was die machen? Warum redet dieser Brüderle die ganze Zeit von einem substanziellen Beitrag zum Ausbau von Ökoenergie? Und woher sollen denn bitte seine 30 Milliarden Euro kommen, wenn die Steuer nach allen Abschreibungen mit Ach und Krach mal zehn Prozent davon bringen wird?“ „Dann werden sie am Ende den Ausstieg eben nochmals verschieben, um die erforderliche Summe zusammenzukratzen.“ „Und dann wollen die jetzt Geld in die Sicherheit der Atomkraftwerke investieren. In die Sicherheit! Jetzt! Verdammt, worüber haben wir die letzten 40 Jahre geredet?“

„Sie müssten doch bereits seit 2005 einige Dinge über Merkel gelernt haben: sie ist für die Scheiße, die sie macht, nie selbst verantwortlich. Und immer, wenn irgendjemand auf ihre Weisung diesen Dreck breittritt, kann sie ihn als Abkanzlerin in der Versenkung verschwinden lassen. Die Berater haben ihr auseinandergesetzt, längere Laufzeiten sind Bockmist, Umweltbundesamt, Energieagentur, Umwelt-Sachverständigenrat, alle haben es kapiert. Auch die wissenschaftlichen Gutachter haben das gesagt, mit einem kleinen Schönheitsfehler: diese Gurkentruppe will gar nicht wissen, wie man mit Brüderles Zahlengegaukel die Klimaziele erreicht oder sogar den Aufschwung am Arbeitsmarkt damit hinbekäme. Sie halten sich lieber die Augen zu, dann ist der böse Mann weg.“ „Die Klimakanzlerin macht also aus Gründen neoliberaler Klientelpolitik ihr komplettes Image als Umweltretterin kaputt und verkauft sich für ein paar Milliarden, die sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemals kassiert?“ „Ja. So würde ich das formulieren.“ „Und warum bitte? Warum?“ „Merkel will eben zeigen, dass Westerwelle nicht der einzige Versager in dieser Regierung ist.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (LXII): Der Stehimbiss

18 06 2010
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Die Stadt: moderner Dschungel, unübersichtlich wie das Innere einer Damenhandtasche, weit und breit sucht der aufrecht torkelnde Zweibeiner nach Orientierungsmöglichkeit und nutzt das geringste Ding, um sich seiner Existenz zu versichern. Am Schein der Peitschenlampen bemisst er die Stunden des Tages, den Zustand der Politik an jenen bunten Wandschmierereien, die Wirtschaftslage deutet ihm der Benzinpreis, und so strolchten Getriebene durch ewige Nacht, gäbe es da nicht rettende Inseln im Ozean der Müll- und Grauenseuche, Leuchtfeuer der Triebbefriedigung, schmierig, unfein und wie geschaffen als letzter Zaunpfahl, bevor man von der Erdscheibe kippt. Irgendwo ist da ein Stehimbiss.

In Randgebieten menschlichen Seins wachsen solche windschiefen Buden aus dem Pflaster, Anker für die Gestrandeten, Heimstatt der Beknackten auf der Suche nach Sozialisationsrestbeständen. Es sind die olfaktorischen Lockstoffe, mit denen der Wille gebrochen wird, wie sich Karnivoren, Sonnentau und Wanzenpflanze, damit eine Portion Fleisch in die Anatomie panzern, nur eben umgekehrt, denn hier ist die tote Sau selbst der Köder. Aufplatzender Darm schmurgelt auf dem Grillrost und bildet jene krustig-karzinogene Patina, die dem Städter, wenn er nicht noch Kettenraucher ist oder wenigstens im Geländewagen zum Kippenkasten bollert, das letzte Abenteuer ersetzt: Mensch sein, wo auch das nicht mehr als nennenswerte Auszeichnung gilt. Wogen der Zivilisation spülen sie an die Fressbutzen heran, Nachtschwärmer und Nachtwächter, Reisende ohne Ziel und Zweck, Bänker und andere Penner, und alle eint die Erkenntnis, dass ein Herrenoberhemd ohne Senfflecke nicht statthaft ist.

Ohnehin nehmen zahlreiche Ernährungstrends hier ihren Ausgangspunkt; schade, dass deren letzte, degenerierte Ausläufer auch hier wieder enden. An Thüringer und Schinkengriller gewohnt, Senfeimer im Anschlag, so wünscht sich der Testkandidat die Open-Air-Nahrungsaufnahme. Eigens durch heiße Abluft mit Kohl-, Fisch- und Rußfilteraromen versetzte Toastbrotscheiben, schräg durchschnitten, bröckeln am Rand des Papptellerchens entlang, allenfalls in diversen deutschen Regionen, die sie allesamt als erste erfunden haben, serviert man die Wurst mit braunsaurem Schmadder, der an einer Dose Currypulver vorbeigeschossen wurde, und feiert das Ergebnis als kulturellen Meilenstein; man kann das machen, aber dann sollte der in Phosphat getunkte Separatorenabfall an Fettfritten in einer Liga spielen mit Stalingrad, Hiroshima und Heino. Kulturelle Vielfalt ist der zum Scheitern verurteilte Versuch, Schaschlik, serbische Bohnensuppe mit Wurstresträdchen oder Bouletten auf Ćevapčići-Art ins westeuropäische Lager zu integrieren – die Ausweitung der Mampfzone bleibt zumindest konsistenztechnisch kompliziert, denn Feinheiten wie Geschmack, Nährwert oder Hygiene sind dem Fressfeind der Fleischklopse längst egal. Er vertraut auf die abhärtende Kraft des Faktischen, lässt sich in einer Doppelblindstudie – ein Auge frühzeitig weggesoffen, das andere in einer Rauferei jenseits der Promillegrenze eingebüßt – keine messbar lebensverkürzende Wirkung mehr feststellen, dann schwiemelt er die Reste unterhalb der Signifikanz mit Filterkaffee für bewusste Raucher weg und freut sich des Lebens. Trotz allem.

Aber machen wir uns nichts vor, in Wirklichkeit geht es auch hier nur um alkoholische Getränke und deren Verzehr in engen Zeitfenstern unter prekären Außenumständen – ein Hohlpflock mit Restniveau würde sich die Plempe an der Tanke ziehen und sozialverträglich unter der schlecht beleuchteten Autobahnbrücke durch die Blut-Hirn-Schranke bembeln, statt zum erhöhten Preis körperwarmes Proletenpils zu ordern, jenes Spaltprodukt, das den Schädel in die Zerfallsreihe einsortiert. Handelt es sich am Ende um ein streng gehütetes Geheimnis, wer an den nächtlichen Trinkritualen eines lockeren Männerbundes teilnehmen darf, so weiß die Horde der Bierfahnenträger sich doch in guter Tradition mit den weiland noch landesweit präsenten Trink- und Stehbierhallen, an denen so mancher sich vor dem Hereinbrechen des Dosenpfandes über die Gesellschaft hirnentlüfteter Mehlmützen in eifriger Schluckfron die Leber sturmreif gebechert hat. An der schmalen Theke des Stehimbisswägelchens spielt der große Gleichmacher, der Schluckstoff zur Synapsenverdunkelung, sein Potenzial zur Genesis einer egalitären Gesellschaft aus, ersichtlich und, wenn überhaupt, hörbar am polykakophonen Lallen der Schicksalsgemeinschaft, die Arm in Arm, mit einer Hand in Wurstreste geschmiegt, wacker jeder Sinnkrise trotzt, und sei sie aus Schweinenacken.

Man stelle sich so das Jenseits vor, seltsam schwankende Gestalten philosophieren vor sich hin über Weltgeist und Erbsensuppe mit Wursteinlage, die Jacken mit eingetrockneten Ketchupresten aus anderen Äonen imprägniert gegen das Eindringen der reinen Weltlichkeit, wo nur noch Stammelgäste am Tresen wesen. Die letzten Kristallisationskerne werden bleiben, wenn Städte in Schutt und Asche sinken, das Ewig-Leibliche. Und das Dosenpfand, damit das mal klar ist.





Frühlings Erwachen

6 03 2010

Das Kätzchen blüht. Es schwärmt der Schwärmer.
Der Fink, der schlägt. So auch mein Herz.
Es sagt der Jahreslauf nun: März.
Jetzt wird der Schnee gleich merklich wärmer,
nicht länger friert mir das Gebein.
Das wird, ich denk’s, der Frühling sein.

Ein weißer Tupfer – sieh, die Glöckchen,
sie heilten, sagt man, die Demenz;
man muss nur sorgsam kauen, wenn’s
schon blüht zwischen den Restschneeflöckchen.
Und hilft es nicht, so wird man spei’n –
ach ja, das wird der Frühling sein.

Nun will die Meise fröhlich singen,
sie ist zur Mittagszeit schon blau –
tät ich es so, ich faule Sau,
müsst ich von Loch zu Schlagloch springen.
Da freut sich selbst der Gallenstein!
Gewiss wird das der Frühling sein.

Am Bordstein stehen die Gestalten,
die bauchfrei, bunt und nylonprall
als optisch größter Unglücksfall
mit Turnschuh, Arsch- und Nabelfalten
beleidigen mein Äugelein.
Das muss – erraten! Frühling sein.





Dingens Roadkill

2 03 2010

„Es gab selten eine derart großartige Erzählung“, befand das Feuilleton, „die die Sachzwänge des Gesellschaftlichen kühler beschrieben hätte als dies Porträt einer im Ritual erstarrten Schicht, ohne Freiheit, ohne die Möglichkeit, sich als Mensch in verschiedenen Rollen auszuprobieren – ein in sich geschlossenes, tiefes und reines Sinnbild des Jahrhunderts, vielleicht prothetisch, vielleicht in seiner einfachsten Lesart irgendwie auch nur sehr feinsinnig und mitfühlend beobachtet, sprachlich differenziert und von durchdringender Bildkraft.“ Der Rezensent musste es wissen; er hatte, ganz im Gegensatz zu seinen üblichen Gepflogenheiten, das Objekt seiner Kritik diesmal gelesen.

Nun hatte die Literaturkritik sich ohnehin auf Kevin Koslowski gestürzt. Der Sohn eines Berliner Theaterautors, der allerdings noch kein Stück an den Mann gebracht hatte, war ganz plötzlich en vogue gewesen, die Besprechung seines Erstlings in der führenden Zeitung hatte die anderen führenden Redakteure auf den Plan gerufen. „Man kann in diesem Plot eine zynische Grundnote wittern. Leichter jedoch wird es, es einfach als Sittenbild einer vergangenen Welt zu sehen, die mit der Moderne in Vergessenheit geriet und dennoch, dialektisch, eine leise Grundwehmut weckt, wenn man bedenkt, wie viel einfacher, weniger ins Weltschmerzliche gedrängt die Konflikte jener Zeit gewesen sind, tragischer durchaus, doch darin auch sich selbst nah.“ Ganz genau hatte das niemand verstanden, der Autor auch nicht, man kann wohl davon ausgehen, dass nicht einmal der Rezensent es kapiert haben wird. Nichts Neues also.

Laura Fabricius, zum Wunderkind erklärte Tochter eines Lektors, rein zufällig bei einem Schreibwettbewerb des Verlags entdeckt, dem ihr Vater Lohn und Brot verdankte, war die andere, deren erzählerisches Werk gerade die Läden bestimmte. „Eine in ihrer Doppelbödigkeit kaum auszulotende Fabel von der Ausgrenzung“, lobte die Rezensentin eines großen Fernsehsenders, „und vom Wiederfinden dessen, was Identität stiftet in einer äußerlich kalten, unbarmherzigen Welt, die den Menschen nach irrationalen Kriterien zu sortieren versucht, ohne sich selbst einzugestehen, dass die Krankheit, die sie damit kurieren will, sie selbst ist.“ Die führende Literaturzeitschrift hielt dem novellistischen Versuch zwar ungewöhnliche Wärme und Offenheit für alternative Gesellschafts- und Lebenskonzepte vor (eine leichte Skepsis bei Multikulti-Ideen ließ sich also nicht verbergen), reagierte aber um so begeisterter auf das klare Bekenntnis zu einer Zivilgesellschaft, das sich aus dem Fortschreiten der Handlung ableiten lasse; ein risikosoziologisches Modell könne auf der Basis dieser Fabel noch nicht weitergedacht werden, aber als Anregung sei es ja schon einmal ganz gut, wenn man neue Ansätze kennen lerne, antifunktionale Muster, die sich nicht am einkommensorientierten Erwerbsleben oder an den klassischen Vater-Mutter-Kind-Familien abarbeiten würden. Und das sei, so der versöhnliche Abschluss, eine Perspektive, unter der man mit den Multikulti-Ideen doch wieder ganz gut klar käme.

Frank Schirrmacher fand das eher schwierig, vor allem unter dem Gesichtspunkt, sich auf zwei Sachen gleichzeitig zu konzentrieren: einerseits sich selbst, andererseits alles andere.

Schon kamen die ersten Anfragen, ob man die Sachen nicht verfilmen könnte. Koslowskis Story ließ sich schnell in ein (einigermaßen gutes, aber wie zu erwarten auch viel zu knappes) Drehbuch gießen; die Dialoge machten zwar einen großen Teil der Prosavorlage aus, konnten aber eben nicht alles transportieren, wie der Produzent meinte. Es wurde vorerst auf Eis gelegt, insbesondere wegen einer erbitterten Auseinandersetzung um die weibliche Hauptrolle, die von der Casting-Agentur mit einer brünetten, schlanken, ja sportlichen Diva, einer durchaus kapriziösen Gestalt hin zum Damenhaften besetzt werden sollte, während der Verfasser eher für das Einfache war, eine Blondine, gerne auch etwas dicklich, vom soliden Typus, keinesfalls elegant oder gar mondän, sondern eher bieder. Es gab kein Auskommen, man blieb einander fremd.

Leichter tat sich Fabricius’ Vorlage, die das ZDF zu einem opulent inszenierten Mehrteiler inspirierte und gleichzeitig die Frage aufwarf, warum man nicht schon früher den literarischen Nachwuchs in die TV-Beschickung eingebunden hatte, so dass das Regisseur- und Männliche-Helden-ohne-besondere-Begabung-Kollektiv kollektiv begeistert tat. Das roch nach einem Bambi, wenn nicht nach Kohle.

Bei einem seiner letzthin rar werdenden TV-Auftritte bekam Marcel Reich-Ranicki einen Tobsuchtsanfall. Welcher Dummkopf, fragte der Literaturpapst, habe versucht, ihm Effi Briest und Pole Poppenspäler unterzujubeln?

Das war zu viel. Aber der Schaden hielt sich in Grenzen. Die Verlage meinten, sie hätten das so noch nicht erlebt, aber vielleicht wäre ja auch ihre Jugend außergewöhnlich öde gewesen. Man sei ja, als Lektor wenigstens, nicht unbedingt dem Leben ausgesetzt.





Gernulf Olzheimer kommentiert (XLII): Freizeitkleidung

29 01 2010
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Noch vor ganz wenigen Jahrzehnten gab es in der Bevölkerung dieser Breitengrade Menschen, die in Wollpullovern, in Baumwollhemden und, ab und zu streifte dies fast die Grenze zum ästhetisch Hinnehmbaren, Polyesteranzughosen mit Bügelfalte und Umschlag mannigfaltige Tätigkeiten ausübten. Das Gewand signalisierte sofort, wer sich wohl zu welchem Behufe darin befand, und erlaubte dem Betrachter auf diese Art, seinen kleinen Kosmos zu ordnen. Der blütenweiße Kittel machte den Arzt kenntlich, der zwischen zwei Golfpartien kurz seine Praxis aufsuchte, um den Alkoholspiegel an die Tageszeit anzupassen. Am Blaumann erkannte man die Stützen der Gesellschaft, wackere Handwerker, denen aus dem Stand achtzig Gründe einfallen, warum man ein Kupferrohr nie rechtwinklig verschrauben könne, und wenn doch, dann nur zum doppelten Preis und frühestens in sechs Wochen. Man musste nur die Strumpfhose über der Rübe sehen, schon wusste jedes Kind: da schickte sich ein Bürger an, den Ermittlungsbehörden mehr Praxis bei der Aufklärung von Straftaten zu bescheren, und auch die Justizbehörden bekamen ihren Teil. So wussten alle, Kleider machen Leute.

Diese so verhältnismäßig einfach wie nützlich gestrickte Gesetzmäßigkeit kann man heute in die Tonne treten, da das Gros der Behämmerten in kotzbunt bedruckten, logoverzierten Plastesäcken durch die Vegetation torkelt. Als wäre der Anblick nicht schon beschissen genug, den das kognitiv naturbelassene Volk darin hinterlässt, hören die in frischem Minzgrün mit pinkfarbenen Applikationen an die sterbliche Hülle geschwiemelten Fetzen auf den Gattungsbegriff Freizeitkleidung, was eine der frechsten Lügen seit der Dolchstoßlegende und der Geschichte mit dem Klapperstorch ist. Denn gerade jene meist männlichen Homo-sapiens-Parodien, die im Balkansmoking ihr Frühstück in der Tanke jagen, sind nicht darauf angewiesen, ihre Existenz in die beiden Großbereiche Arbeit und Freizeit aufzuteilen, letztere wohlbemerkt als Gegenbegriff zu der Spanne des Tages, die man im Monteur- oder Taucheranzug verbringt und nicht in einer Kombination aus wirr zusammengedengelten Stoffresten mit Reißverschlüssen, die man auch dann noch betätigen kann, wenn wegen temporären Arbeitsspeichermangels Kulturtechniken wie das Kauen bereits gegen den Schluckreflex zurücktreten müssen. Wer diesen Bronxfummel in Verkennung der Wirklichkeit gar Trainingskleidung nennt, kann sich höchstens auf einarmiges Reißen in der Ein-Liter-Klasse beziehen. Mehr Leibesertüchtigung läge den vollzeitig Freizeitbekleideten fern.

Die Herkunft der geschmacksfreien Kluft aus dem Sportbereich mag man ja hinnehmen, und so bietet die Ganzkörpermülltüte dem Bekloppten in der Tat einige Vorzüge gegenüber traditionellen Kleidungsstücken. So lassen sich die Hosen dank der Druckknopfleisten an- und auch rasch wieder ablegen, falls die Blase drückt oder Kopulation auf dem Stundenplan steht. Sonn-, Feier-, sonstige Tage kann der Bescheuerte im Ferkelfrack verleben, er braucht weder grobmotorisch komplexe Stunts wie Knöpfen oder Schnüren zu erlernen, am Zipper endet sein Intellekt. So wird er nie entmutigt und glubscht weiterhin hoffnungsfroh in eine Welt, von der er nicht wissen muss, dass er für sie zu doof ist. Was aber nun dem Rasensportler beim Einüben geschickter Abseitsfallen dienlich sein soll, indem es seine Muskeln warm und die Gliedmaßen agil hält, dem Behämmerten in Polymerplünnen vermag das nichts zu geben, und er ist allem Anschein nach in einem fatalen Irrtum gefangen: die Ballonseidenhülle des Hygienephobikers ist wohl geeignet, ein Vielfaches ihrer Eigenmasse an Schweiß aufzusaugen, sie gibt ihn allerdings nicht wieder her, und wenn, dann über Äone verteilt mit der tödlichen Sicherheit, zwischendurch die olfaktorische Blaupause für ein Zeltlager zu liefern.

Schon machen sich neue Zeichenstrukturen breit im Synapsengeflecht; wie man beim Anblick einer Uniform automatisch die Knochen zusammenreißt, wenn man nicht versehentlich mehr Intellekt als ein Fischstäbchen besitzen sollte, so gibt auch der Anblick eines in Anhängtracht gehüllten Primaten dem Gehirn zu verstehen, dass es für Netzhaut und Magen viel angenehmer wäre, auf der Stelle die Straßenseite zu wechseln oder, sollte dies der baulichen Gegebenheiten halber gerade nicht zu bewerkstelligen sein, die mitgeführte Speitüte zu zücken. Fortgeschrittene erkennen schon am Bewegungsmuster des Bierdosenhalters den Verkrustungsgrad des zugehörigen Strampelanzugs.

Vermutlich werden sich auch hier irgendwann feine soziale Marker herausbilden. Dann gilt ein Knisterdress, der im Neuzustand weniger als drei Kästen Hopfenschorle vom Billigen kostet, als nicht mehr standesgemäß und entscheidet über Wohl und Ehe einer Zeugungsgemeinschaft. Besonders stilsichere Prekarmani-Träger werden sich spätestens dann für eine Zweitjacke in Grün-Lila entscheiden und dem Einzelhandel wertvolle Impulse für einen neuen Aufschwung geben. Wir sollten dem nicht im Weg stehen. Wir sollten, wie gesagt, die Straßenseite wechseln. Solange es geht.





Gernulf Olzheimer kommentiert (XXXIX): Frauenzeitschriften

8 01 2010
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Wenn auch manches im 20. Jahrhundert für die Tonne war, eine Sache hat an Fahrt gewonnen: die Frauenbewegung. Vorbei die Zeiten, in denen das Weib nur Windeln wrang und dem Gatten hinterher putzte. Die postmoderne Frau verwirklicht die egalitären Ideen der Revolution, sie fordert Bildung ein, Teilhabe an der Gesellschaft, freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, und lässt sich dabei höchstens durch die Inkarnationen der Beknacktheit an sich schrecken, so diese im Gewand des natürlichen Feindes auftreten, etwa als Katholizismus, Mario Barth oder Frauenzeitschriften.

Doch lassen sich die Chromosomenkrüppel ignorieren respektive auf dem Marmor flachlegen, die periodisch am Kiosk lauernden Illustrierten sind gefährlich, denn sie verfolgen hartnäckig ihr Ziel, ihr unschuldiges Publikum auf intellektuelle Nulllösungen umzustellen. Frauenzeitschriften sind der von Druckfehlern und verschwiemeltem Layout aufgelockerte Versuch des Beelzebub, die Spuren des Feminismus auszulöschen. Wo immer Girlie-Gazetten in Wartezimmern, Frisiersalons und Scheidungsanwaltskanzleien Hausstaub bündeln, sie sind nur ein weiterer Teil der breit angelegten Strategie, mit leckeren Nudeldiäten, Psychotests und Klamottenwerbung Frauen rückzuwandeln in eine Herde Hohlrabi, die ihre Bestimmung darin sieht, sich zur Fleischbeschau die Figur auf aerodynamisches Nichts zu hungern und die Fresse bunt anzutuschen. Lebenshilfe verspricht der zu Heftchen gequollene Schmodder, allein die Primatenpostille führt in die Verblödung durch Abhängigkeit von einem demolierten Verstand.

Egal, ob Trulla, Angina oder Frigitte das Regiment übernommen haben, die fortan beste Freundin der Beknackten seiert dem Opfer in sämtliche relevanten Alltagsfragen rein. Sollte der Kindsvater das dünn angerührte Partnerschaftsgewäsch überleben, so darf er eine Doppelseite später die stetig frisch aufgejuckten Konsumwünsche seiner Bettwurst befriedigen: neue Nietenhosen, neues Designermobiliar, Kinderlätzchen, Kinkerlitzchen. Zum Schluss ätzt die gehässige Inquisition unter der Headline Ist er wirklich der richtige Mann? in Kotzpfröpfchens Ganglien, dass die Story mit dem Prinzen auf dem weißen Ross doch stimmt, wenn man nur fest genug daran glaubt. Hat sich Mandy Mustermann erst einmal damit abgefunden, dass der Look des Jahres und das Liebeshoroskop in der akuten Raumkrümmung wichtiger sind als die Frage, ob nachwachsende Rohstoffe den Welthunger eindämmen, dann wird auch alles gut. Sobald der Schmerz nachlässt.

Überhaupt gibt der Krempel neben der Dressur auf Rauschkauf vor allem den Äußerlichkeiten Vorrang; die Zeitschriftenfrau sei edel, bildreich, und gut so. Längst hat sich die Bürgerin, deren Synapsen mit Bauchatmung und Schluckreflex noch nicht ausgelastet sind, mit Würgen abgewandt, weil sie das übrige Volk der Behämmerten sieht. Scharen durchschnittlicher Frauen lassen sich Woche für Woche freiwillig zu Vorher-Models degradieren, um den Papiervernichtungskonzernen die Kohle in den Enddarm zu pfropfen. Als hätte es je eines krachenderen Beweises bedurft, dass der Großteil des Damenflors dem Hochbeinhamster an der Fangleine vom Intelligenzfüllstand her weit unterlegen ist.

Doch Rettung scheint zu nahen, die ersten Print-Produzenten hausieren mit der Schreckensbotschaft, ein Großteil der Dämchen, die die Haut unter wirr zusammengenagelten Stoffschrecken zu Markte trägt, sei nicht aus dem Modelcontainer gekramt, sondern aus dem Heer der Bekloppten gefischt. Warum auch nicht. Das alles ist weder neu noch originell, gibt aber dem bescheuerten Medienopfer das angenehme Gefühl, genauso doof zu sein wie die Geschlechtsgenossinnen, die in Größe 32 absaufen, während die Redaktösen im Ressort Schönheit und Gesundheit Dermatitis-Tünche für Anorektikerinnen preisen. Zudem ist es wesentlich preiswerter, Nebenerwerbskräfte aus dem Business des organisierten Erbrechens mit einem BMI unter 16 zu ordern, und warum sollte man gerade bei der Rendite anfangen, moralisch zu werden. Da hilft nur Ausweichen ins Billighuber-Sortiment, mit dem die durchschnittliche Prekariatsschlampe sich trotz mangelhafter Konsumteilnahme wenigstens über die ästhetischen Verfehlungen der oberen Etagen informiert zeigen darf. Der Content – hier wie da der Nerven zerfetzende Versuch, Wortbeiträge über ein Dutzend Nudelsalatvariationen als ernst gemeint und lesbar durchzuschmuggeln, bis die Ische das Geld auf den Tresen gelegt hat – kommt so oder so aus dem großen Eimer und ist weniger wert als die Hochglanzanzeigen, die nicht mehr so gut darüber hinwegtäuschen können, dass sich Totholzmedien glücklicherweise im freien Fall befinden und den rapider Bodenkontakt anstreben – immerhin hat der Papst es bemerkt. Die Reaktion dürfte interessant sein, denn ohne Hirnprothese muss frau wieder selbst denken. Fragt sich, was sie dazu liest. Sicher Migräne aktuell. Mindestens.





Willkommen in Münchhausen

7 12 2009

„Jawohl, Herr Schäuble. Selbstverständlich, Herr Schäuble. Sicher, Herr Schäuble. Natürlich, das war so angedacht, das wird jetzt auch so durchgezogen. Was das kostet, ist uns vollkommen egal. Aber echt vollkommen! Und was das bringt, ist auch einerlei, glauben Sie’s ruhig, Herr Schäuble!

Klar, wir haben uns das gut überlegt. Das ist erst der Anfang. Haben Sie das durchgerechnet? Ja, sehen wir auch so. Das mit dem Kindergeld sollte eigentlich gar nicht so sein, weil wir dann ja auch wieder mehr Kita-Plätze wegen der gestiegenen Geburtenrate, weil das… Wurfprämie? Nein, das müssen Sie nicht ernst nehmen, Herr Schäuble. Das kam aus dem Familienministerium.

Wegen der Gegenfinanzierung machen Sie sich mal keine Sorgen, die haben wir einkalkuliert. Also jetzt nicht direkt kalkuliert, Herr Schäuble – wir hatten da mal grob überschlagen., was das so in ungefähr kosten würde, wenn man… Selbstredend, Herr Schäuble. Das ist sogar sehr nachhaltig. Wir haben uns mit dem Wirtschaftsminister unterhalten. Der Herr Brüderle meinte, das sei nachhaltig, dann wird’s doch wohl stimmen? Aber wir müssen doch den Einzelhandel vor dem Hungertod bewahren! Und es ist doch auch nur vernünftig – schauen Sie, Herr Schäuble, das Geld, das wir heute einnehmen, das können wir auch nur heute ausgeben, oder? Wenn wir damit bis morgen warten, dann wird doch alles noch viel teurer!

Mit 20 Euro können Sie schon eine Menge anfangen, Herr Schäuble. Schauen Sie, deshalb sorgen wir ja dafür, dass diese verdammten Sozialschmarotzer das Geld gar nicht erst in die Finger kriegen. Wehret den Anfängen! Wenn Sie als Kleinkind für 20 Euro weniger zu fressen haben, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Alter erreichen, in dem Sie für 20 Euro weniger rauchen und saufen, nicht wahr? Genau, Herr Schäuble. Da geben wir’s doch lieber gleich den Reichen.

In den Einzelhandel? Nicht, dass ich wüsste. Die sparen doch lieber, Herr Schäuble. Aber das hatten wir durchdacht. Wir müssen doch die nächste Finanzblase bei den Großbanken gegenfinanzieren, die dann 2014… Das wussten Sie nicht? Da hatten wir doch eine konzertierte Aktion, Herr Schäuble. Da waren Sie wirklich nicht dabei? Wirklich nicht? Das ist merkwürdig. Die Frau Bundeskanzlerin vertraut Ihnen doch sonst auch immer?

Dafür sind das aber auch Länderfinanzen, Herr Schäuble. Oder die Gemeinden. Deshalb müssen wir die Mittel ja auch nicht komplett aus dem Bundeshaushalt nehmen. Und deshalb wird das mit der Gegenfinanzierung auch so gut… Das entzieht sich jetzt meiner Kenntnis, Herr Schäuble. Sicher ist nur, dass die Liberalen auf kommunaler Ebene nichts zu melden haben in Deutschland. Auf Landesebene sieht es annähernd ähnlich aus. Da kann der Herr Westerwelle natürlich gut große Töne spucken, weil er es ja nicht abkriegt, wenn auf Kommunalebene an der Bildung gespart werden… Meinen Sie, Herr Schäuble? Na, wenn er dann auf Bundesebene abgestraft wird, das kommt doch der Union auch zugute, weil dann die Wähler nicht mehr FDP, sondern wieder direkt CDU wählen. Ja, nicht wahr? Stellen Sie sich vor, wenn alle die, die es dem Westerwelle jetzt übel nehmen, dass er das Volk so schamlos… Ach wo. Bei der CDU ist das nicht so schlimm. Das erwartet der Wähler.

Wir hatten das Problem schon erkannt, weil die Frau Bundeskanzlerin eine gemeinsame Lösung angemahnt hatte – aber machen Sie das mal, Herr Schäuble! Klar, das mit der Anrechnung auf die Transferleistungen ist natürlich eine tolle Sache, aber wie machen wir das bei denen, die immer noch nicht arbeitslos sind? Nein, Herr Schäuble, zu unsicher. Es gibt ja Leute, die haben gar kein Auto, wo wollen Sie denn da mit der Steuererhöhung ansetzen? Mehrwertsteuer? Die hatten wir doch schon einmal nicht erhöht?

Das mit dem eigenen Zopf – das soll angeblich doch möglich sein. Also physikalisch. Sagt die Frau Merkel. Und von Physik versteht sie ja doch eine ganze Menge. Sagt sie. Ja.

Das sagen Sie so einfach, Herr Schäuble. Fakt ist doch, dass die Hotelübernachtungen nur deshalb für Privatleute preiswerter werden können, weil die für Geschäftskunden nicht preiswerter werden. Nein, das stimmt. Da werden sie teurer, weil man jetzt bei gleichen Kosten weniger Mehrwertsteuer beim Vorabzug geltend machen kann. Man müsste da als Ergänzung zur Vereinfachung des ganzen Steuersystems natürlich noch eine Ausnahme im Steuerrecht einrichten – doch, Herr Schäuble, das geht. Natürlich geht das! Das Rechte-Tasche-rein-linke-Tasche-raus-Prinzip ist in der Fiskalpolitik durchaus gängige Praxis, warum sollte es nicht auch bei Verwaltungsmaßnahmen funktionieren? Ja, ich weiß ja, dass Sie das den Bürgerinnen und Bürgern nicht zutrauen, aber glauben Sie mir, Herr Schäuble, nicht jeder ist so lernunfähig wie Sie!

Wir könnten sagen, dass die Reform letztlich wegen der Ministerpräsidenten nichts geworden ist. Genau, Herr Schäuble, wegen der Opposition – welche Opposition? Na, die innerhalb der CDU. Das eine muss das andere mittlerweile ja nicht mehr ausschließen. Genau deshalb machen wir das doch auch mit den Betreuungsgutscheinen – das kostet und kostet, und ich gebe Ihnen da mein Ehrenwort, dass das nichts bringt, Herr Schäuble! Und dann denken Sie vier Jahre weiter – die Wirtschaft im Eimer, die nächste Schuldenblase ist am Platzen, zehn Millionen Arbeitslose. Das muss alles Rot-Rot-Grün ausbaden!“





Gernulf Olzheimer kommentiert (XXXVI): Jahresrückblicke

4 12 2009
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Auch der Herbst kann noch schöne Tage haben; zumindest wäre das erträglich, was nach Abzug von Nieselregenwetter, Grippeepidemien, klitschigem Laub unter den Schuhsohlen und dauerdudelndem Weihnachtsliedergeseier in der Discounterhölle davon übrig bliebe, wüsste man nicht spätestens nach einmal Rundherum im Jahrkreis, dass auch die anderen drei Viertel durch saisonalen Vollschrott unangenehm aufzufallen bemüht sind. Mit Heuschnupfen und Sonnenstich liegen sie schon ganz gut im Rennen, doch den Garaus macht der von Beknackten erdachte Versuch, die komplette Grütze von zwölf Monaten in anderthalb Stunden Mageninhalt beim fröhlichen Wiedersehen zu pferchen – den TV-Jahresrückblick.

Während sich das gemeine Volk aus purer Verzweiflung die Birne mit Glühwein aus billigem Pinselreiniger und Mähdrescheröl ostbulgarischer Herkunft wegschießt, um auf die Schnelle alle zur Erinnerung notwendigen Synapsen wegzumarmeln, suhlt sich eine Herde entmenschter Intensivtäter im Faulschlamm der Vergessenheit. Vier Quartale lang rotten Medienkadaver unter Luftabschluss vor sich hin, jetzt füttern sie das wehrlose Publikum mit den Wiedergängern aus dem Massengrab der Sinn- und Geschmacksverwesung. Der Krempel, der ohnehin nur durch Heißlufteinsatz schlagzeilentauglich wurde, darf hier noch mal Dampf ablassen.

Als hätte man das Geplänkel des politischen und gesellschaftlichen Kroppzeugs noch nicht zu den unverdaulichen Resten gekotzt, hier ringelt sich der Matsch mit neuer Kraft aus den Sielen. Abgesägte Minister, verdrängte Singsang-, Darstell-, Hupf- oder sonstige Bohlendohlen röcheln noch einmal aus dem Abfluss, bevor die Spülung sie entweder über den Umweg Dschungelcamp in Madennähe bringt oder sie im Direktzug erledigt. Der untere Rand der Cervelatprominenz, den noch vor sechs Monaten keiner kannte und dessen Name bereits seit einem Vierteljahr gründlich verdrängt wird, hier hopsen die Koordinationsversager, die sonst in der Suppenumrührsondersendung verkocht werden, auf den Schwingen verschwiemelten Faselschwalls in die Arena und verfehlen die Falltür zur Ewigkeit nur knapp. Es gäbe Schlimmeres als ihren gewaltsamen Abgang; ihre Auferstehung nämlich.

Dazu selbstverständlich die Riege derer, die weg sind vom Fenster, größtenteils tot und in fast allen diesen Fällen auch ordnungsgemäß begraben, die von verhaltensgestörten Redaktösen nochmals exhumiert werden und in den Szenen auftreten dürfen, in denen sie dem Zuschauer zwischen den Werbepausen nicht übermäßig auf die Plomben gehen. Es funktioniert wie die übliche PR-Rotation, hat aber den Vorteil, dass man den Aufmarsch der Jammerlappen nicht mehr im Original erdulden muss. Die einzig legitime Zwischenposition nimmt Johannes Heesters ein; der ist zwar inzwischen auch schon abgeschrammt, weiß es aber nicht und geht immer noch fröhlich dem Heer der Nachgeburten auf den Sack.

Die Königsdisziplin jedoch stellt die Weiterentwicklung des Katastrophentourismus mit anderen Mitteln dar. Jede Massenkarambolage, jedes Blutbad, jeder Flugzeugabsturz über dem Atlantik wird noch einmal auf die Tränendrüsen gequetscht für die Nacht der aus dem Schimmel reitenden Leichen, präsentiert von den blödesten Klugscheißern der Nation. Ob Buschfeuer oder Seebeben, detonierte Züge oder füsilierte Kinder, das Sabberpack mit dem angewachsenen Mikrofon hechelt sich zur besten Sendezeit die widerlichsten Obszönitäten für professionelle Opferspanner aus dem Schritt – da wird Fernsehen vor der Glotze zum Ekeltraining und hinter der Kamera zum Leistungssport, den kein Brezelbieger ungedopt absolviert. Ein Esslöffel Mehlwürmer hat mehr Hirnzellen als die Fehlinkarnationen mit dem IQ von Quallenfutter, und sie stilisieren sich als Ikonen unter den Hohlpfosten.

Doch nicht das ist das Unerträgliche an den Best-of-Ballerspielen. Wirklich widerwärtig ist die Bande der Winseltuten, die den Mist ins Programm schleppen. Kerner, Jauch und Gottschalk, allesamt skrupellos dabei, wenn es gilt, die Zeugen des Sofas ins Unbehagen zu zwingen. Und selbst hier gibt es Abstufungen. Ist der Banküberfall- und Bettnässer-Wiederkäuer durchschnittlich von der Ausstrahlung einer Waschbetonmauer und so attraktiv wie eine Wanne voll Pudelamputat, die volle Punktzahl für klinisch relevante Hirnkaries schießt der unvermeidliche Beckmann ab, der Paradedepp des Gebührenverheizerfernsehens, der mit der komplett merkbefreiten Frage Waren Sie traurig, als Ihre Mutter starb? Maßstäbe gesetzt hat fürs Einstellungsgespräch als Gehwegplatte im Mainzer Rotlichtviertel. Jede Dumpfnulpe dieses Formats gehört mit den Genitalien an einem ukrainischen Rübenvollernter getackert, den religiöse Fanatiker zur Tilgung ihrer dreckigen Wunschvorstellungen unterbrechungsfrei über die Schotterpiste möllern. Tagelang. Bis tief aus den Erinnerungslücken Susan Stahnkes Darmspiegelung aufblubbert – Kinder, werden die Deppen sagen, damals gab’s noch echte Kultur im Fernsehen!