Disneyschland

9 06 2015

„… man Deutschland für das nächste Gipfeltreffen noch attraktiver machen könne, um die internationalen Gäste von einer starken, traditionsverbundenen Nation zu…“

„… schon vor der Ankunft beim Eintritt in den deutschen Luftraum durch Rotkäppchen zu begrüßen. Man erhoffe sich eine ungebrochene Wertschätzung des…“

„… einen Lederhosen-Shop zu bauen, damit Obama sich vor Ort noch volkstümlicher…“

„… falls es gelingen sollte, die Zahl der Ebola-Erkrankungen messbar zu reduzieren. Andernfalls wolle man den Gipfelteilnehmern Kinder, die bereits die Masern gehabt hätten, als…“

„… aus dem Brauchtum der gegenseitigen Spionage der Gipfelteilnehmer die Tradition des Fensterlns wiederbeleben wolle, bei der junge Agentinnen in landestypischer Tracht mit Mikrofon und…“

„… müsse die deutschsprachige Wikipedia einschließlich aller Artikelversionen geändert werden. Ausländischen Besuchern, die nicht davon überzeugt seien, dass man in Hessen jodle und in Mecklenburg-Vorpommern Dirndl trage, wolle man notfalls mit gefahrenrechtlichen Präventionsmitteln die Einreise in die Bundesrepublik…“

„… es zu schweren diplomatischen Zerwürfnissen kommen werde, wenn beim nächsten Gipfel wieder Alphörner eingesetzt würden. Seehofer sei offenbar mit der Aufgabe überfordert gewesen, Ansätze der deutschen Kultur im Vergleich mit den benachbarten…“

„… die beiden Testpersonen schockiert gewesen seien, dass sich ein offenbar kommunistisches Mädchen mit roter Kappe gezeigt habe. Die Strategie sei im Kanzleramt nicht richtig…“

„… offener zu kommunizieren, dass zugesperrte Geschäfte mit vernagelten Fenstern zum deutschen Kulturgut zählten und ein Ausdruck der wirtschaftsfreundlichen Haltung aller bürgerlichen Kräfte in diesem…“

„… man die Demonstrationen zukünftig im Zuge der Salzburger Festspiele von Frank Castorf inszenieren lassen könne, da sie die Zustände der Gesellschaft zugleich als Zustand im Innern der Schauspieler…“

„… das bayerische Bier beim kommenden Gipfel durch echtes zu…“

„… die außerordentliche Gastfreundschaft von Deutschland und Merkel gelobt habe. De Maizière wolle diese Aussage per Gerichtsbeschluss aus dem Internet löschen lasse, um nicht mehr als nötig ausländische Flüchtlinge auf den Gedanken zu bringen, in Deutschland sei gefahrlos…“

„… wehre sich Kauder noch immer gegen eine Instrumentalisierung als lebendes Rumpelstilzchen, obwohl er als einziger über die Qualifikationen…“

„… ob eine Verfassungsänderung mit der SPD zu machen wäre. Die Deutschland-Fahne in Weiß-Blau sei zumindest in der jetzigen Diskussion als eine vielversprechende Alternative zum…“

„… die Atmosphäre um zwei Grad wärmer sein solle im Vergleich zur vorindustriellen Epoche. Da Schäubles Wutanfälle sich jedoch langfristig als nicht kontrollierbar herausgestellt hätten, werde man derzeit noch keine festen Zusagen…“

„… einen Schützenverein aufmarschieren lasse, der neben Drohnenangriffen auf den benachbarten Maibaum auch Cyberattacken…“

„… nach Castorfs Absage immerhin mit dem ehemaligen Ballett des Friedrichstadt-Palastes verhandeln wolle, um eine ostdeutsch formatierte Protestkundgebung mit arteigenem Charme zu…“

„… wolle Merkel ihren ehemaligen Koalitionspartner engagieren als Berater, um auch die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass sie gegen ihre eigene Überzeugung zu stimmen habe. Westerwelles Honorar betrage zwar mehr als die…“

„… sei es nicht unmöglich, vorsorglich in jede deutsche Landeshauptstadt außerhalb von Bayern eine exakte Kopie von Schloss Neuschwanstein…“

„… die von Merkel und Westerwelle gegründete Image-Agentur Potemkin & Co. bereits erste Aufträge von der FIFA und den…“

„… es keine Blaskapelle gebe, die nicht auftreten wolle, wenn sie nicht die schriftliche Zusicherung bekäme, dass alle Blaskapellen im Umkreis polizeilich…“

„… wolle man hohle, aber volkstümliche Rituale – Stammsägen, Fingerhakeln, Bekenntnis zum Klimaschutz – zur Aufgabe der Gastgeber…“

„… immerhin eine kostspielige Clown-Ausbildung gespart habe, wenn Seehofer beim nächsten Besuch des US-Präsidenten wieder…“

„… ob man auch staatsrechtlich korrekt die Bundesrepublik in Disneyschland…“

„… die Finanzierung erheblich zu vereinfachen wäre, wenn die Bundesregierung Coca Cola als nationales Kulturgut der…“

„… entlang der Passstraßen alle fünfzig Meter Kaugummiautomaten aufzustellen, falls Obama…“

„… sich de Maizière immerhin auf dem Nachbau der Prager Botschaft filmen lassen wolle, wie er den afrikanischen Migranten heute ihre Ausreise…“





Verbesserte Sicherheitslage

21 01 2014

„… habe Obama angekündigt, das Leistungsangebot der NSA servicefreundlicher zu gestalten, um die Haltung gegenüber den USA…“

„… wolle die Behörde ab jetzt ihre IT für die Wahl zum Auto des Jahres zur Verfügung stellen. So sei gesichert, dass es nicht wieder zu Fehlern in der…“

„… dürfe künftig jeder Bürger den Auszug seiner Daten in Augenschein nehmen. Die Anreise sei jedoch selbst zu tragen und die Aushändigung der Daten abhängig von einer Sicherheitsüberprüfung durch den jeweiligen…“

„… einen regelmäßigen Datenauszug an Facebook zu senden. Dies könne eine verbesserte Integration beruflicher und privater Aktivitäten…“

„… die Entwicklung einer preiswerten Datenbrille zu forcieren, so dass künftig kein Personenkontakt mehr ohne die nötigen…“

„… den Einsatz von Drohnen zuzulassen, um Bewegungsprofile noch genauer zu erfassen. So könne auch eine Quote erreicht werden, nach der die Kleinflugkörper überwiegend für zivile Anwendungen…“

„… ausländische Staatsbürger wie US-Amerikaner zu behandeln. Dies umfasse auch die Einschränkung, die Daten über sie nur noch mit den eigenen Behörden auszutauchen und nicht mehr sofort den befreundeten Geheimdiensten zu…“

„… wolle die Flugsicherheit künftig Personen schriftlich davon in Kenntnis setzen, wenn ihnen die Teilnahme am internationalen Flugverkehr nicht mehr…“

„… die Metadaten künftig nicht mehr im eigenen Haus zu speichern. Die Kooperation mit einem chinesischen Unternehmen habe sich als die preisgünstigste Lösung…“

„… jedem Teilnehmer an der Mobilkommunikation eine Geburtstags-SMS zu senden. Später könne dies Angebot auf alle Personen ausgeweitet werden, die laut Profil davon Kenntnis…“

„… einen Büroservice zur Koordination von Terminen und Kontakten anzubieten. Dieses Feature sei vorerst hochrangigen Regierungsmitglieder vorbehalten, solle jedoch…“

„… nicht nur den Flugverkehr zu sichern, sondern auch Busse und Bahnen erheblich zu verbessern. So solle die bekannte Negativliste künftig auch für den internationalen ÖPNV…“

„… durch das Einspeisen eigener Sicherheitsinformationen die Überwachungsdichte erheblich erhöht werden könne. So würde die Bevölkerung auch aktiv an der Arbeit teilnehmen und gemeinsam für eine verbesserte Sicherheitslage…“

„… die Konsumgewohnheiten der Bürger zu verbessern. Geplant sei in einem ersten Schritt eine Verbindung von Fast-Food-Konsum und Krankenakten, um die…“

„… zu einer Vereinheitlichung des Postvertriebssystems führen könne, wenn Sendungen nicht mehr national transportiert werden müssten. Sie sollten zentral erfasst, geöffnet und…“

„… dass die Datenbestände des NSA nur noch auf einen konkreten Verdacht hin durchgesehen werden dürften. Was ein konkreter Verdacht sei, wolle man im Laufe der kommenden Jahre mit mehreren Behörden und Privatunternehmen…“

„… eine höhere Akzeptanz hervorrufen, wenn jede millionste gescannte E-Mail einen Pizza-Gutschein…“

„… auch personell zu verbessern. Die Behörde wolle beispielsweise nicht nur auf bekannten Feldern Veränderungen einführen, sondern auch externen Rat einholen. Dazu sei Edward Snowden angefragt worden, ob er mittelfristig…“

„… sich auch in Dating-Portalen bewähren solle. Durch mehr sicherheitsrelevante Informationen zu den Bewerbern könne jeder Teilnehmer eine bessere Entscheidung…“

„… könne sich der Fahrgast in ein Taxi setzen, ohne dem Fahrer zuvor das Ziel…“

„… Wahlen auf nationaler Ebene erheblich zu vereinfachen. Die Teilnehmer müssen lediglich bis zu einem Zeitpunkt zustimmen, dass ihre demoskopischen Ergebnisse auch als Stimme…“

„… könne man SMS nun nicht nur grammatisch, sondern auch inhaltlich korrigieren, was eine erhebliche Verbesserung der Servicequalität…“

„… das Spam-Problem zu verbessern, indem alle bisherigen Lösungen vereinheitlicht und dem Filtersystem der NSA…“

„… dass Sprachnachrichten untereinander ausgetauscht würden. So wolle man den Kontakt unter den Kommunikationsteilnehmern stärken und für mehr internationalen Zusammenhalt…“

„… seien technische Einzelentwicklungen wie der Bundestrojaner künftig nicht mehr nötig, wenn sich die Behörde auf einen eingebetteten Service einigt und ihre Module nach entsprechender Anpassung…“

„… habe der US-amerikanische Präsident selbst angeregt, die Bewegungsprofile zum Erstellen der optimalen Jogging-Strecken zu…“





Atlantikbrücke

28 10 2013

„Und Ihr glaubt, dass Ihr damit durchkommt?“ „Wir sind die Vereinigten Staaten von America.“ „Aber so als Freunde, ich weiß nicht.“ „Friends gibt es nur im TV. Wenn Du bist Friend von America, das heißt, dass wir Dich gerade nicht zerbomben.“

„Andererseits ist das ganz schön gefährlich.“ „Für uns?“ „Allgemein. Wenn wir nicht Freunde sind, was sind wir dann?“ „Wir haben gemeinsame Interessen. Wir sind Bündnispartner.“ „Klar, es ist nur die Frage, wie sich das auswirkt. Langfristig.“ „Wir sehen das gerade in den Verhandlungen, wie sich Germany und die Europeans verhalten. Da sehe ich langfristig die gemeinsame Linie.“ „Weil wir uns zum Ziel gesetzt haben, eine Partnerschaft wirtschaftlich und sicherheitspolitisch langfristig auf gemeinsame Interessen zu bringen.“ „Nope. Weil Ihr wirtschaftlich und sicherheitspolitisch das tut, was uns interessiert. Langfristig.“ „Aber…“ „Wer hat Euch vor den Russen gerettet? Hm?“ „Ist ja gut.“ „Deshalb ist es auch gut, dass Ihr habt so einen Erfolg in Europe. Trotz allem.“ „Wie, trotz allem?“ „Habt Ihr oder habt Ihr nicht mitgemacht gegen Irak?“

„Aber jetzt mal ehrlich. Ihr bei der NSA macht doch diese ganze Abhöraktion nicht gegen Merkel, weil sie zufällig deutsche Staatsbürgerin ist.“ „Sehr witzig. Wir machen es für einen viel besseren Grund.“ „Terrorismus?“ „Natürlich Terrorismus. Wer hat ein Argument gegen Terrorismus?“ „Gegen den amerikanischen Terrorismus?“ „Das, was wir machen in Afghanistan?“ „Nein, den Terror in den USA.“ „Ach so. Keine Ahnung, Mann. Ihr wisst das nicht?“ „Woher sollen wir denn das wissen?“ „Aber Ihr vom BND hört uns doch auch ab, und wir wissen das.“ „Und wir wissen, dass Ihr das wisst.“ „So what, warum Ihr fragt dann noch?“ „Kann ja sein, dass es sich um Terrorismus in Deutschland handelt.“ „Das ist nicht unser Bier. Höchstens die CIA macht das.“ „Sauerland?“ „Genau. Und solange Euer Merkel nicht ein Wolkenkratzer in die Luft sprengt, wir interessieren uns nicht für sie als Terroristin.“ „Aber man weiß das doch nie vorher.“ „Eben, deshalb wir hören Sie ja ab. Dann können wir immer noch jede Sekunde jetzt aufhören und sagen, wir tun nichts.“ „Und wann hört Ihr auf?“ „Sobald wir wissen, dass sie keine Terroristin ist.“ „Und wie ist es dann mit der Sicherheit?“ „Gosh, katastrophal natürlich. Aber auf der anderen Hand, wie hieß doch dieser Jackass, den Euer Merkel hat geschickt?“ „Friedrich?“ „Friedrich, das ist für Sicherheit zuständig in Germany. Solange Ihr habt diesen Clown, Ihr habt sowieso keine Sicherheit. Höchstens Abhören.“

„Irgendwie müssen wir es aber der Regierung schon verkaufen, was da alles gelaufen ist.“ „Das ist Euer Job, schließlich ist es auch Euer Merkel.“ „Ihr könntet schon ein bisschen kooperativer sein, schließlich sitzt Ihr in Berlin und wir halten Euch den Rücken frei.“ „Ihr tut doch gar nichts.“ „Eben.“ „Das heißt, Ihr würdet sofort anfangen, uns zu stören, wenn wir weiter so machen?“ „Davon ist keine Rede. Aber wir wollten das nur mal so gesagt haben.“ „Dann ist es gut. Ich dachte schon, wir würden hier diplomatische Verstimmungen haben.“ „Hatten wir doch auch schon.“ „Das war kein Diplomat. Das war nur ein Westerwelle.“

„Gibt es denn aktuell einen konkreten Verdacht, weshalb Ihr Merkel abhört?“ „Wir müssen ganz sicher sein, dass sich in die Kommunikation keine Gefahr von Terrorismus einschleicht.“ „Aber es hat sich doch um das Parteihandy gehandelt!“ „Richtig, und wer hatte gerade Wahlkampf?“ „Was hat denn der Wahlkampf mit Terrorismus zu tun?“ „Euer Merkel hat doch das Volk angelogen.“ „Das tut man halt so vor der Wahl.“ „Und wenn man das Volk einfach so anlügt, das ist nicht Democracy.“ „Aber Moment mal, wir…“ „Nicht Democracy. Und Ihr habt gelernt, wenn Germans tun etwas gegen Democracy, dann America kommt und hilft.“ „Das ist doch Kalter Krieg! Sind wir denn Nazis?“ „Hat jemand das gesagt? Nein, Ihr seid keine Nazis. Wenigstens nicht mehr als wir.“ „Und weshalb wollt Ihr uns dann retten?“ „Weil Euer Merkel gerade macht Democracy kaputt.“ „Aber doch nicht erst seit jetzt.“ „Richtig. Wir hören ja auch ab Euer Merkel nicht erst seit jetzt.“

„Meint Ihr, wir kriegen eine friedliche Koexistenz hin? Eine Art Atlantikbrücke?“ „Auf jeden Fall wir kriegen das hin. Wir haben gemacht eine Reihe von Gesetzen, dass wir nie in Konflikt kommen mit anderen Gesetzen. Oder mit dem Gesetz an sich.“ „Das heißt, es ist alles legal, was Ihr tut?“ „Wir sind America.“ „Und Ihr lügt ja nie.“ „Immerhin, Obama hat nicht gelogen, als er hat gesagt, er hat nicht gewusst, dass wir Euer Merkel abhören.“ „Dafür weiß Mutti ja auch nicht, dass wir Obama abhören.“ „Sie will das nicht wissen, und Obama will es auch nicht wissen.“ „Aber wie kann sie jetzt sagen, wenn Sie weiß, dass…“ „Dazu sie hat das Friedrich.“ „Wozu?“ „Euer Merkel hat diesen Clown, damit sie hat jemand, der nichts weiß. Und man glaubt ihm sofort.“ „Gesetzt den Fall, ich meine – falls wir mal etwas wissen wollen, könntet Ihr da nicht für uns die Ohren offenhalten?“ „Warum nicht? Wir sind doch unter Freunden, richtig?“





Der große Bluff

15 07 2013

„Hat er gesagt, was er weiß? Hat er nicht? Was weiß er denn dann? Wenn er nicht gesagt hat, was er weiß, dann kann er doch nichts wissen, oder? Oder wissen wir das nicht? Jetzt regen Sie mich nicht auf, das hier ist kompliziert genug. Jedenfalls werden wir so mit Snowden nicht fertig.

Albtraum, hat er gesagt? Das kann ich mir nicht vorstellen. Albtraum? und er kann uns in einer Minute mehr Schaden zufügen als jeder zuvor? Was haben wir denn seit Vietnam gemacht, was ich hier im Weißen Haus nicht mitgekriegt hätte? Das ist doch bestimmt wieder so ein Bluff. Bestimmt, der kann ja gar nichts wissen. Dazu zahlen wir den Leuten einfach zu viel, als dass sie einfach so Geheimnisse weiterverkaufen würden. Aber sicher ist sicher. Ich habe gleich ein Memo rausgeschickt, sie sollen alle ihre Dokumente prüfen. Vielleicht hat jemand Daten geklaut und wir haben es nicht gemerkt.

Normalerweise würde ich jetzt bei der Navy anrufen, ob die noch einen Flugzeugträger übrig haben und ein paar Mann, die sich als Taliban verkleiden. Doch, Taliban. Russische Uniformen hätten wir noch da, aber die Bilderberger hatten mit Putin ausgehandelt, dass er erst die unterirdischen Gaskammern für seine Dissidenten zu Ende bauen darf, bevor wir einen gemeinsam Terroranschlag planen. Wir müssen uns da schon an internationale Abmachungen halten, das erwartet man von Freunden.

Haben Sie eigentlich noch den gelben Ordner? Na, diesen gelben Ordner – der steht doch bei Ihnen im Büro. Linker Schrank. Obere Reihe. So ein gelber Ordner eben. Da waren die alten AOL-Passwörter drin und die NFL-Ergebnisse von 2014. Da müsste so ein graues, nein: mittlerweile dürfte es braun sein. Wir hatten uns doch 1989 eine Quittung geben lassen für die Hängolin-Vorräte aus der DDR. Ist die noch da? Dann kann es das also auch nicht gewesen sein. À propos Quittung, die für den Friedensnobelpreis war abhanden gekommen, habe ich gehört? Ein Kontoauszug. Wir haben den Eindruck, dass das Ding ein bisschen häufig zu Privatfeiern mitgenommen wird. Könnte das eventuell sein? Dann haben Sie ein Auge auf das Ding. Das ist unsere Versicherung, falls sie uns den Preis irgendwann wieder aberkennen sollten.

Es kann doch auch eine Verschwörungstheorie sein, oder? In Wahrheit weiß er überhaupt nichts, aber wir wissen nicht, dass er nichts weiß. Das ist eine Verschwörungstheorie. Das muss eine sein. Der kann uns ja gar nichts nachweisen. Die Chemtrails sind eine russische Erfindung, habe ich gelesen, oder war das doch HAARP? Das Komplizierte an unserem Job sind nicht die ganzen Geheimnisse, sondern den Überblick zu behalten, wer was wissen darf.

Das Problem ist, dass Snowden eine hohe Sicherheitsfreigabe hatte. Jedenfalls viel höher als der Präsident. Stellen Sie sich doch bloß mal die Verwicklungen vor. Obama geht vor die Presse und sagt denen, es gäbe überhaupt keine Ufos, und sie seien nie in der Area 51 gelandet, und es gäbe die Area 51 gar nicht, und Elvis sei auch schon tot. Der sagt das einfach so frei von der Leber weg, weil er es eben nicht weiß. Das sind doch die wahren ethischen Konflikte! Wir müssen das hier irgendwie auf die Reihe kriegen, dass das einigermaßen geordnet zugeht. Jedenfalls lassen wir uns von dem Bürschchen nicht erpressen. Dann soll er doch ruhig erzählen, dass wir AIDS nur erfunden haben, um Afrika leer zu kriegen für unser Solarenergie-Projekt. Okay, bei Deepwater Horizon mussten wir ein bisschen mehr in die Luft jagen, um die Kritiker mundtot zu machen, aber haben wir da die Dreckarbeit gemacht? Na!?

Außerdem ist es doch völlig irrelevant, ob wir tatsächlich auf dem Mond waren. Wer will denn da jetzt hinfliegen und nachgucken, ob die Spuren noch im Boden sind? Die Fahne kann ja auch längst weg sein, wissen Sie, so ein Mond dreht sich ja auch, und dann fällt das Ding halt mal um, und da ist kein Atmosphäre, und dann wird das in den Weltraum – was rede ich denn da, das ist doch alles Quatsch! Außerdem wissen doch die Chinesen auch, dass wir wissen, dass sie manche Dinge haben, die wir besser nicht von ihnen wissen sollten.

Immerhin hatten wir damals nur das zweitbeste Angebot, Wojtyła umzunieten. Dieser Türke war billiger. Ja meine Güte, was sollten wir denn da tun! Dieser Schweinepriester macht uns den ganzen Ostblock kaputt mit seiner Befreiungstheologie, und wie sollen wir Wirtschaftskriege rechtfertigen, wenn wir nicht den Kommunismus als Buhmann im Schrank haben! Der Islam war ja zu der Zeit noch gar nicht erfunden, also bis auf den Irak, aber damals war Saddam auch noch einer von den Guten, und Osama war mit seiner Ausbildung noch nicht fertig. Aber wir haben die immer bar bezahlt. Die können uns gar nichts.

Also aufpassen jetzt. Keine schriftlichen Belege, nichts mehr aus der Hand geben ohne die höchste Sicherheitsstufe, Ausweise kontrollieren, und dann halten Sie um Himmelswillen endlich den Ball flach. Hören Sie endlich auf mich, ich mache das auch nicht erst seit gestern. Sie laden ab sofort keine ausländischen Minister mehr ein. Ihre Eigenmächtigkeit bringt uns alle noch in den Knast, verstanden? Keine Extratouren mehr. Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Ich hatte es Ihnen gleich gesagt, schon am 10. September: ein Flugzeug reicht völlig!“





Aus der Luft gegriffen

4 07 2013

„Kein Problem, Herr Minister. Wir sind da ganz diskret. Da halten wir uns streng an die Hausordnung. Auch wenn die Bude schon in Flammen steht. Unsere transatlantischen Freunde dritter Klasse sollen keinen Grund zur Beanstandung finden.

Wundervolles Schussfeld, Herr Minister. Dieser Hauptstadtflughafen ist wirklich ein Geschenk. Und glücklicherweise nicht zu früh fertig geworden. Da ist viel Platz für die Air Force One. Großartiges Schussfeld, wenn’s hart wird, knackt die GSG 9 das Teil mit dem Dosenöffner. Die kommen hier nicht weg. Keinen Meter weit.

Wir haben ihnen erstmal gar nicht gesagt, warum wir sie festsetzen. Die steht eben einfach so da jetzt, die Präsidentenmaschine. Aus der Luft gegriffen. Kann man nichts machen. Außenpolitisch ist da nichts zu befürchten, Herr Minister. Sollte es zu außenpolitischen Verwicklungen kommen, schicken wir einfach Westerwelle. Der kapiert eh nichts, und wenn die Amis gegen die Wand reden, hat sich die Sache früher oder später erledigt. Außenpolitisch zumindest.

Sie sollten in Ihrem Statement natürlich als erstes erwähnen, dass die Bundesrepublik hier aus freien Stücken agiert und dass es keinen politischen Druck von Seiten der Europäischen Union gab. Im Gegensatz zu den USA sind wir nicht erpressbar. Aber klar, Herr Minister. Wenn es etwas gäbe, mit dem man uns erpressen könnte, glauben Sie, der Vogel stände immer noch da draußen auf dem Rollfeld?

Terror, Herr Minister. Wie bei denen. Wenn man nicht mehr weiter weiß: Terror. Alles Feind. Und gar nicht großartig nachdenken, einfach alles für Terror erklären, was einem vor die Flinte kommt. Das können Sie doch, Herr Minister. Was hätten Sie je anders gemacht. Eben, Herr Minister. Nicht um solche Kinkerlitzchen wie Rechtsstaat kümmern oder Grundgesetz. Wir erzählen ihm, dass wir nach Geheimdienstinformationen einen international operierenden Kriegsverbrecher suchen, der sich an Bord der Maschine aufhalten soll. Nach Informationen eines richtigen Geheimdienstes, Herr Minister. Nicht solche Luschen wie die NSA. Das ziehen wir durch, Herr Minister. Was die können, das können wir schon lange.

Unsere Anti-Terror-Maßnahmen sind aber auch ganz hübsch, Herr Minister. Und praktisch. Schauen Sie mal, das Luftsicherheitsgesetz – da haben wir den finalen Rettungstotschlag. Eigentlich. Aber da wir das ja nicht dürfen, Herr Minister, machen wir es eben trotzdem. Oder wir kündigen es nur an. Vorerst. Wollen wir mal sehen, wie die reagieren, wenn wir den Spieß umkehren.

Verwaltungstechnisch dürfte das kein Problem sein, Herr Minister. Für den Abschuss einer Maschine ist ja der Kollege de Mazière zuständig, der hat momentan genug Scheiße am Schuh, und ich sage Ihnen, der drückt auf jeden Knopf, den Sie ihm hinhalten. Auf jeden. Der ist so genervt von dem ganzen Theater mit den Drohnen, der würde wahrscheinlich sogar die Kanzlerin in ihrem eigenen – nein, würde er nicht. Haben Sie ganz recht, Herr Minister. So viel Arsch hat der nicht in seiner dünnen Hose.

Vermutlich ist der Mann sowieso froh, wenn er hinterher einen Rücktrittsgrund hat. Den entsorgen wir noch mal ganz flott vor der Wahl, und dann schreibt er ein Buch, hält Vorträge, sitzt im Aufsichtsrat einer Rüstungsfabrik und wird Kampfpanzerlobbyist. Muss ja nicht jede Karriere unter Merkel in die Grütze gehen, oder?

Wir hatten gedacht, wir schicken ihm die sächsische Polizei rein. Richtig, Herr Minister, die sind schmerzfrei, was das Strafprozessrecht angeht. Und machen Sie sich keine Sorgen, was die Beweise angeht. Die bringen sie gleich mit. Von denen könnte Colin Powell jede Menge lernen. Wenn die Situation kippt? Hm. Nein, Cindy aus Marzahn ist keine gute Idee. Wir schicken ihm Gauck rein. Mit der Nervensäge wird er nicht fertig. Jede Wette.

Gerichtsverfahren? Internationaler Haftbefehl? Herr Minister, haben Sie unsere Taktik überhaupt begriffen? Hier geht es nicht um de Einhaltung von Konventionen, hier geht es darum, als erstes zuzuschlagen. Und dem Gegner zu zeigen, dass wir uns einen feuchten Dreck um die Regeln kümmern, wenn er das auch nicht tut. Verstehen Sie, Herr Minister? Osama, Obama, wo ist der Unterschied?

Sie haben uns zu verstehen gegeben, dass Europa für sie der Hinterhof ist, in dem sie ihre dreckigen Deals abziehen können. Es mag der Hinterhof sein, aber die Herren sind immer noch wir. Nein, Herr Minister, das glaube ich nicht. Sie werden bei uns keine Massenvernichtungswaffen finden. Höchstens die, die sie selbst aufgestellt haben.

Es sollte uns nicht stören, dass sich die Vereinigten Staaten damit isolieren. Was sollen sie machen? Den Teutoburger Wald mit Agent Orange abholzen, weil sich da die Bundeswehr versteckt? Die Nordseeküste verminen, damit keiner mehr zu den Bohrinseln rudern kann? Luftschläge ankündigen für den Fall, dass von deutschem Boden aus Raketen aufsteigen? Blödsinn. Und wenn es wirklich internationale Verwicklungen geben sollte, warum wir ausgerechnet in der Air Force One suchen, Herr Minister, erwähnen Sie einfach Guantanamo.“





Friends

2 07 2013

„… einen schweren Verstoß gegen deutsches und europäisches Recht festgestellt habe, den die Spionagetätigkeiten der USA in Deutschland…“

„… habe Pofalla bestätigt, dass auch das Kanzleramt abgehört worden sei, um politische Ideen und neue Entwicklungen auszukundschaften. Er könne jedoch mit Bestimmtheit sagen, dass unter der Regierung Merkel definitiv keine solchen…“

„… sei dem Bundesnachrichtendienst für sein Technikaufwuchsprogramm ein Budget von 100 Millionen zugesprochen worden. Dies müsse aber ganz anders bewertet werden, da es sich lediglich um eine innerdeutsche Maßnahme zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und…“

„… sich die Deutsche Telekom AG neutral verhalten werde. Vorsorglich habe der Konzern angekündigt, im Falle von Beschädigungen und Dienstausfällen Reparationszahlungen in Höhe von…“

„… dass schon die Tatsache, wie viele Bürger der USA den Präsidenten für einen Muslim hielten, Anlass zu Zweifel böten. Uhl habe betont, er sei kein Rassist, doch müsse sich jeder Neger, der in die Politik gehe, fragen lassen, ob dies wirklich notwendig…“

„… habe die Kanzlerin zwar keine Ahnung, worum es im Augenblick gehe, sie wisse jedoch mit relativ hoher Sicherheit, dass sie damit nichts zu tun gehabt habe, da sie überhaupt nicht wisse, wovon sie Ahnung hätte haben…“

„… sich mit Kritik an den amerikanischen Geheimdienstmitarbeitern sehr zurückgehalten habe. Die Behörde habe versichert, die Entdeckung von Gaucks Stasi-Akte stehe in keinem Zusammenhang mit den…“

„… dass es sich bei der Bespitzelung der deutschen Bevölkerung um eine Verletzung des Urheberrechts handle, da ausschließlich die Vorratsdatenspeicherung berechtigt sei, die Bundesbürger lückenlos zu…“

„… sei sich de Maizière sicher, in den Vereinigten Staaten Massenvernichtungswaffen zu finden, die ohne Wissen der Bündnispartner…“

„… habe IM Friedrich zwar eine offizielle Entschuldigung der USA gefordert, er wolle aber aus alter Freundschaft zu den Amerikanern gerne bis nach dem Luftschlag…“

„… dabei Videoaufzeichnungen kopiert worden seien, die die CDU erst im Wahlkampf als aktuelle Entdeckung einer islamistischen Terrorzelle im Regierungsviertel…“

„… nicht nur der deutschen Streitkräfte. Seehofer habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auch das Gebirgsjägerbataillon 233 die bayerischen Interessen beim Militäreinsatz bis zur letzten Patrone…“

„… habe Regierungssprecher Seibert mit seiner Aussage, Freunde abzuhören, das sei jetzt irgendwo auch ein Stück weit nicht in Ordnung und so, schon viel zu heftig…“

„… dass sich Slowenien nicht einfach aus seiner Verantwortung stehlen könne. Wer nicht zur Koalition der Willigen gehören wolle, dürfe sich nicht wundern, wenn dies Konsequenzen für…“

„… auch dem Bundeshaushalt zugutekommen müsse. Schäuble habe errechnet, dass für gut eine halbe Milliarde Verbindungen, die die NSA ausgespäht habe, eine Gebühr von…“

„… habe IM Friedrich widersprochen, dass die amerikanischen Abhöraktionen zahlreiche Terroranschläge verhindert hätten. Er wisse selbst, dass es diese nie gegeben…“

„… nicht mehr im Kalten Krieg, wie Regierungssprecher Seibert betont habe, sondern schon im…“

„… sei systematisch, zielgerichtet und mit höchster technischer Präzision abgeschnorchelt worden. Eine Verquickung deutscher Behörden sei daher vollkommen…“

„… als Zeichen des guten Willens während der Kampfhandlungen dem amerikanischen Geheimdienst weiterhin Bank- und Fluggastdaten zu…“

„… es dem Bundesnachrichtendienst nicht möglich gewesen sei, die Bespitzelung festzustellen, da man sich darauf geeinigt habe, unter befreundeten Nationen nicht…“

„… fordere Aigner, Amerikaner in deutschen Bäckereien künftig nur noch als Datensicherheitsgebäck zu…“

„… in Nevada ein drohnenähnlicher Gegenstand gefunden worden sein solle. Die Abteilung Feindaufklärung habe noch keine Bilder nach …“

„… zu einer unerwarteten Verschlechterung der slowenischen Wirtschaft. Schäuble habe daher die geordnete Insolvenz des…“

„… in Absprache mit der Wirtschaft angekündigt, dass er über die USA ein Wurstwarenembargo verhängen wolle. Dobrindt trage damit maßgeblich zur Demoralisierung der amerikanischen…“

„… könne eine Abhöraktion im Kanzleramt nicht mit der Verhinderung und Aufklärung von Terroranschlägen entschuldigt werden, da der Verfassungsschutz ausschließlich im Bundesministerium des Innern…“

„… habe IM Friedrich die Kritik der Opposition am Vorgehen gegen die USA als Naivität und antieuropäische Propaganda…“

„… dürfte es zwar ein im Schatten stehender Eimer gewesen sein, doch wolle man vor einem Präventivschlag keine voreiligen Schlüsse…“

„… habe Merkel dennoch dem amerikanischen Präsidenten ihr vollstes Vertrauen…“





Feindesland

19 06 2013

„Det is ma reißpiepnejal, hörnse? Sie, wenn Ihn’n Emmi Wuhlicke in wohljesetzte Worte zu vastehn jibt, dit is frisch jewischt, denn wernse außen rumjehn, klar!? Hack ma irjendwie nich farbenfroh jenuch artekuliert? Det is’n jefeudelta Bohdn, da könnse sich de Beene brechn. Da loofense exaktemang eenmal rüba, Herr Präsent, un denn is jute Stimmung in’t Jesäß! Kaso klaro?

Nu machense ma halblang. Meinetwejen könnse Ihr Zimma nach alln Rejeln der Kunst zalejen. Oda hamse da een von die Schränke in Anzuch un Sonnbrülle für? Ick frag ja bloß, wejen die Haftung. Wenn da eena Ihre Jlotze von’n Balkong kloppt, da kommt der Direkter, und da wird a sahren: Herr Präsent, det wa uns vastehn, Sie könn’n bleibn, a det Aas zieht nu Leine. Wie jesacht, wejen die Haftung. Wennse wat anstelln in Afghanistan, denn tretn Se ja ooch nich jleich pasönlich zerück, wa? Weil in Deutschland, da is dit ja völlich anders. Hier machense den jrößten Mist, und denn tretense nich zurück, a wat die Kanßlarin is, die bleibt ooch. Det in Freiheit in Vaantwortung, vastehnse? Nee, det bedeutet jar nischt. Wie unsre Rejierung sonst.

Ziehnse sich de Latschn aus, denn könnse da rübaloofn. Nich uff det Pakett, det is jabohnat. Da jehnse Koppheista. Fassense bloß nich da an die Tapete, hörnse? Det könnse übrijens ooch ma de vaehrte Frau Jemahlin unbekanntaweise zum Ausdruck bringn, Herr Präsent, un die Frolleins Töchta, wennse jrade ’n Sekündchen hättn. Da is’n Lichtschalta anjebracht. Det Ding hängt da zwecks zum Behufe, det die Lampe jlühn dhut – da braucht keena an de Tapete fassn, wa? Det is Ihn’n jar nich uffjefalln? Knipst bei Ihn’n im Weißen Haus ooch det Personal die Latüchtn an? Hack ma jleich jedacht. Emmi, hack ma jesacht, der Mann is mit normale Bejriffe nich in sein’n Vahältnis zur Umwelt zu beschreim. Un denn hatta bestimmt keen’n Dunst. Is ja ooch imma ’n Feez, Nobelpreis, Nobelhotel, wa?

Die Deckel? nee, det is ma ja völlich wumpe. Wennick ma in’n Vajleich ankiek, wie die Polleßei hia durchjreifn wird, wenn da bunsdeutsche Souverän jejen jrundsetzlich nich jrundjesetzliche Umtriebe der Polletik uffn Damm jeht, denn is dit mit die paar Gullis noch einijermaßn jeschmeidich. Det könnse jloohm, die Bunsrepublik, die hat ’ne 1a Vafassung. 1a, sahrick Ihn’n! Die is derart jut, da kommense nich ma mit’n Vafassungschutz jejen an. Det Ding hält. A det liecht daran, hia is ja ooch Balin. Nich Deutschland. Da hat die Polleßei in’n Fall von jesteijertem Intaresse imma noch’n Wir-Mächte-Status.

Det Jepäck könnense mitn Lift holn. A nich wieda übaladen, klar? Oda hamse nich Ihre Leibdrohne mit bei? Dir is hia ja nu Feindesland, un denn jibt et in Europa ooch lauta so Typen, die sch mit den Jedanken abjefundn ham, inner ßivilitierten Welt ze lehm. Det sinn ßwei völlich untaschiedliche Sachn. Det is wie die Kohlmann, die is seit Ostan innen Trupp, a die kann nich orntlich wisch. Imma runde Eckn. Un denn wer ick dit allet nachputzn un sahren, Frollein Kohlmann, sahrick, hamse jut jemacht, ick aledije Ihr’n Job aus Liebe ßur Arbeet jernstens mit. So is dit Vahältnis von Amerika un Europa, wennse sich ma seelisch einstelln wolln uff die jroße Sportpalastrede vorn Brandenburga Toa.

Die Bevölkarung? Sahren wa ma so, der Bürjer als solcha dhut jerne ma bejeistat. Deshalb dhut die Rejierung ooch so, als wär det een jroßartija Tach for die Bevölkarung. Ob det andasrum ooch klappt, det vermahrick Ihn’n nich ze sahren, Herr Präsent. A Ssweifel sinn alaubt. Det is nehmlich ’ne Jloomsfrahre. Die Deutschn ham jejloobt, det Sie so’n Messias sinn. Sie ham sich jedenfalls so uffjeführt. Un die Kanßlarin, die hat det ooch jejloobt – keen Wunda, die jloobt ja allet. Die jloobt ja imma noch, olle Bush, det war Jesus uff Krankenschein. Un nu kommt det jedenfalls allet an’t Tahreslicht. Det Sie ooch bloß so’n janz ordinära Pollitika sinn. Jut, inne Rejierung, da sinn noch’n paar Männeken ordinära wie Sie, a sonst –

Wir ham det ooch nich so leicht. Wennick ma die offißielle Sichaheitslahre so zur Betrachtung jenehmije, denn is da nüscht, denn wieda nüscht, un denn kommt so’n Pfannekuchn mit Beene. Det verursacht Schmerzen, wennse den länga wie ßwee Minutn bei de Sülzproduktion erlehm missn. Wundanse sich üba jar nischt, Herr Präsent. Ick hab Ihn’n jewarnt. Wenn da eena an Ihre Dhüre klehm dhut, denn is dit for de Sichaheit. Von wen ooch imma. Die wissen ja von nüscht. Die sind ja inner Birne porentief weichjespült, die kenn’n nich ma’n Untaschied von NSU un NSA.

Ick weeß et ja, Herr Präsent. Jroße Vasprechn. Dit mit Guantanamo, dit hättnse sich vakneifn missn. Un Folta hamwa ooch nich mehr nötich. Wenn Ihn’n dit entfalln sein dürfte, Herr Präsent, a der Kriech jejen uns is Jeschichte. Sie wolln uns for die Würchtschaft, wejen Exporte, richtich? Dit hack ma ooch schon jedacht. Die Demokratie inne Jrütze tretn, det kriejenwer ohne Ihre jeschätzte Untastützung bereits selbsttätich jebackn. Danke der Nachfrahre. A sahrense dit for die Kanßlarin, die denkt, det wir det einzije Land sinn, det so mit die andern Länder wird umspringn. Sahrense ihr dit ma. Immer sahrense. A uff eijene Vaantwortung. Die Olle is ja therapieresistent.

Wenn ick ma alaum darf, Herr Präsent, wer ick Ihnen ma’n Tipp jehm. Tretense jleich ma vorn Spiejel. Wenn da Kennedy rauskiekt, denn lassense det mit die Rede. Der Deutsche, Herr Präsent, der is jar nich so schwierich. Den könnnse ruhich for’n bisken doof uff eene Backe vakoofen. Vasprechnse nüscht. Vasprechnse ihm nüscht, war Se nich auf Lahrer ham. Un tretense nich danehm, wenn frisch jewischt is.“





Hypothek

11 10 2009

Ein wackrer Mann, der also spricht.
Er ist ein Mann von Wort.
Was daraus wird? man fragt es nicht.
Man schreibt es munter fort.

Das Werk wird nur vom Ziel gekrönt,
von Zeit und viel Geduld.
Passt auf, bevor Ihr Euch gewöhnt:
Versprechen führt zur Schuld.