Vollendete Gewalttaten

10 07 2019

„… verbieten wolle. Die SPD im Freistaat Sachsen sei inzwischen nicht mehr davon überzeugt, dass PEGIDA tatsächlich auf dem Boden der Verfassung stehe und werde deshalb eine Prüfung des…“

„… bereits Morddrohungen gegen Dulig geäußert worden seien. Diese sehe der Staatsschutz aber nicht um Zusammenhang mit dem geplanten Verbot, da die betroffenen Bürger generell sehr gewaltbereit und zu schwersten Straftaten…“

„… wolle man die Demonstranten nicht einfach als faschistische Wegbereiter einstufen. Viele von ihnen seien sehr enttäuscht, dass nach Sozialismus und parlamentarischer Demokratie kein politisches System die deutsche Größe habe wiederherstellen können, wie sie während der Zeit des…“

„… müsse es zuvor einen Prüfbericht geben. Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag habe dies dringend angemahnt, da es unabdingbar sei, in Deutschland und insbesondere in Sachsen die geltenden Gesetze einzuhalten, damit dem deutschen Volk kein…“

„… eine Islamisierung längst nicht mehr im Fokus der Volksbewegung stehe. Die Union sehe in der völkischen Schar auch eine durchaus mit sozialem Gedankengut operierende Wählergruppe, die viel Verständnis für sehr konservative…“

„… könne sich die Landesregierung keinen politisch geplanten Mord gegen einen der Minister vorstellen. Kretschmer habe explizit von den Dresdner Demonstranten noch keine vollendete Gewalttat gegen Mitglieder seines Kabinetts registrieren können uns sehe aus strafrechtlicher Sicht daher auch keinen…“

„… die ‚Absaufen‘-Sprechchöre der Demo-Teilnehmer in keinem ursächlichen Zusammenhang mit aktuellen politischen Ereignissen stehen müssten. Möglicherweise beziehe sich dies auf die sommerliche Situation in zahlreichen deutschen Freibädern, wo es aktuell zu vielen…“

„… sehe der Verfassungsschutz vor, dass es einen Prüfbericht geben müsse, ob es einen Prüfbericht geben könne, um danach einen…“
„… sich der Mord an Walter Lübcke niemals wiederholen dürfte. Das Landesamt für Verfassungsschutz habe diesen Gedanken aufgenommen und bestätigt; er werde sich niemals wiederholen, Lübcke sei ja inzwischen tot und könne daher gar nicht…“

„… die Bezeichnung des Ministerpräsidenten als ‚verjiddelte Drecksamöbensau‘ eine völlige Verkehrung der Tatsachen darstelle. Kretschmer entstamme einer rein christlichen Familie und könne daher mit dieser Bezeichnung gar nicht…“

„… habe sich die Landesregierung darauf geeinigt, dass die SPD in Sachsen alles sagen dürfe, ohne dass der Ministerpräsident sich danach zu irgendeiner Handlung genötigt fühlen müsse. Man wolle dadurch die gute Stimmung im Freistaat vor der Landtagswahl nicht unnötig…“

„… könne es sich möglicherweise um vereinzelte Rechtsextremisten handeln, die eine Ansammlung verfassungstreuer Wutbürger für ihre gewaltsamen und…“

„… gerichtlich gegen eine Einschränkung der Demonstrationen vorgehen werde. Es sei daher auch nicht weiter erstaunlich, wenn weitere Galgen für die Landesregierung und die…“

„… es nicht auszuschließen sei, dass es zu Radikalisierungen unter den PEGIDA-Teilnehmern gekommen sei. Diese habe sich jedoch größtenteils fernab der Demonstrationen ereignet, beispielsweise im Internet, so dass man die gewaltbereiten Rechtsextremisten leider nur noch als bedauerliche Einzelfälle bezeichnen könne, die sich gegen die schweigende Mehrheit der…“

„… mehrere rechtsorientierte Personen eine Rolle als außerparlamentarische Opposition für sich in Anspruch genommen hätten. Kretschmer habe ihnen zu verstehen gegeben, dass eine Verfolgung und Ausgrenzung wie seinerzeit bei der RAF heute nicht mehr denkbar seien und man daher ein Treffen in einer möglichst neutralen Atmosphäre so schnell wie…“

„… betrachte sich Bachmann als Opfer des linsextremistischen Mainstreams, der in Kretschmer seinen besonders exponierten…“

„… mit Bedauern sehe, wenn sich die Gerichte in die Auseinandersetzung einmischen würden. Es sei gerade in Italien zu sehen, dass die nationale Gerichtsbarkeit nicht imstande sei, die Probleme in ihrer ganzen Tragweite zu…“

„… nicht von einer außerparlamentarischen Opposition die Rede sein könne, wenn die AfD das in Teilen rechtsextremistische Gedankengut bereits im…“

„… es nicht Aufgabe der Zivilgesellschaft sei, sich Gerichte zu suchen, mit denen die legitime Meinung der schweigenden Mehrheit im öffentlichen Raum als eine…“

„… dass die Polizei bei den Rufen ‚Deutschland den Deutschen, Juden ins Gas‘ die Demonstration nicht sofort abgebrochen habe. Man müsse hier anerkennen, dass die Ordnungskräfte den nötigen Respekt vor dem gesunden Volksempfinden bezeigt hätten und nicht gegen jede…“

„… wolle Kretschmer gerade in Hinblick auf die Koalitionsmöglichkeiten nach der Landtagswahl keine vorschnellen Verurteilungen dulden. So sei es selbstverständlich das Recht, substanzielle und wohlbegründete Kritik etwa an Grundgesetz oder Menschenrechten auch öffentlich zur…“





Hooligan Tours

17 09 2018

„Taaaa-taaa-ta-taaaa – kennen Sie? Kennen Sie bestimmt! Taaaa-taaa-ta-taaaa, taaa-ta-taaa-ta-taaa, ta-taaaa! Ist doch von diesem Franzosen, wie hieß der noch – egal, aber die spielen das überall, und da hatte ich sofort die zündende Idee. Damit lässt sich doch Geld verdienen?

So eine Demo gegen Kohle oder Atomstrom, die kann ja meine Oma anmelden. Da kriegen Sie sogar die Polizei kostenlos gestellt, Wasserwerfer ist im Preis inbegriffen, da tut der Staat alles. Wir haben’s ja! Aber so ein nationaler Trauermarsch, den müssen Sie erst mal organisieren. Und jetzt kommen wir!

Also wir waren ja schon länger im Geschäft, erst Hooligan Tours, dann hatten wir Stress mit der Zahlungsmoral und haben nur noch die NDP versorgt, dann kamen irgendwann die besorgten Bürger, und jetzt bietet sich ja quasi über Nacht eine hervorragende Geschäftsidee. Trauermärsche sind ja wie Katastrophentourismus, das ist denen doch scheißegal, ob es da einen Mord gegeben hat oder Notwehr mit Todesfolge, die wollen ordentlich die Sau rauslassen. Ist mir im Prinzip auch wumpe, wer das zahlt, die meisten können ja unter der Woche quer durch Sachsen nach Kandel und retour, vermutlich Angestellte der Partei, oder die werden als schlechtes Beispiel durchgebracht. Einer von denen hat mir ja erzählt, die Partei hat gesagt, er soll nicht wieder zurück in die Fabrik, weil da seit zwanzig Jahren die ganzen Ausländer sind, sonst könnte er nicht mehr behaupten, die Flüchtlinge hätten ihm den Job weggenommnen. Wie gesagt, wer das bezahlt, ist mir wurst.

Wir gesagt, wir sind Full-Service-Dienstleister der ersten Stunde, die ersten Touren gingen damals nach Dresden. Seitdem hat’s aber eigentlich auch nicht mehr aufgehört, die wollten immer wieder mit uns fahren, dann kamen irgendwann die Ableger, da konnten wir die Leutchen dienstags nach Sachsen karren, nach Köln, München, Berlin, das war ja anfangs auch eine schöne Zeit. Aber irgendwann wird natürlich alles langweilig, die ersten fingen schon an, die normalen Bahnfahrpläne zu checken, bei denen hat’s ein bisschen länger gedauert, aber einer von ihnen konnte ein bisschen die Uhr lesen, und ein Drittel war schließlich weg. Dann kam die Silvesternacht von Köln gab noch mal gewissen Auftrieb in der Zwischenzeit, neues Thema für die alten Leute, denen war’s ja letztlich auch schnurz, ob da ein Rumäne kleine Kinder frisst oder ein Afrikaner mit dem Smartphone eingereist kommt, die wollten einfach nur Krawall. Hat mich an meine ersten Bustouren mit dem Borussen-Shuttle erinnert, irgendwie romantisch, aber auch der Zauber hat sich dann irgendwann wieder gelegt. Was wir heute haben, ist der Glücksfall für die Branche.

Soll ja die Partei nicht alleine behaupten können, dass sie von der ganzen Hysterie um den Niedergang der deutschen Rasse finanziell profitiert und dadurch gerade noch mal ihren Arsch gerettet hat. Wir haben jetzt endlich wieder einen blühenden Busbetrieb, die Preise kann man anhand der ständig wechselnden Trauerfälle auch moderat nach oben korrigieren, wir haben jetzt etwas mehr als das Doppelte der Bahn, aber bis die Knalldeppen das merken, haben sie vermutlich nichts mehr auf der Naht. Dazu liefen wir jetzt das ganze Equipment, vom Deutschland-Ausländerfrei-Transpi mit Handgriffen und wetterfester Schutzhülle bis zur Deutschland-Mütze. Wobei das ist ja auch lustig, wir haben da knapp fünftausend Stück an die AfD in Sachsen verkauft, Barzahlung, die Lieferung war ans Bundesamt für Verfassungsschutz, Bundesamt, nicht Landesamt, und dann sind die Dinger vom LKA verteilt worden. Da versteht jemand offenbar eine Menge von Multi-Level-Marketing. Aber wir haben die Lager geräumt, der Artikel ist erst mal durch, wir verlegen uns wieder aufs Kerngeschäft.

Natürlich haben wir inzwischen Bonuskarten, die AfD-Abgeordneten, die gar nicht bei den Demos außerparlamentarischer Rechtsextremisten anwesend sein dürften, kommen natürlich billiger davon, ich meine, der Preis für sie ist nicht ganz so hoch. Also noch nicht. Kann ja auch sein, dass sich das irgendwann ändert, aber noch sind wir nicht so weit. Wir sind ja bereits in Verhandlungen, ob wir dem Parteivorstand oder wenigstens der Fraktion im Bundestag einen Viehschein ausstellen, dann müssen die sich nicht immer alleine anmelden. Auf der anderen Seite werden wir dann den Promi-Bus einsparen müssen, dann fahren die inmitten ihres besoffenen Fußvolks.

Das mit dem Rednerservice, das müssten wir noch besser organisieren. Die vielen Trauernden fahren ja inzwischen nur noch zwischen den zwei bis drei Städten hin und her, wo es überhaupt etwas zu trauern gibt, und hören sich immer dieselben Reden an von Rechtsextremisten, die sich als betroffene Bürger kostümieren, mit Hakenkreuz-Shirts und Reichskriegsflagge, und dann den Nationalsozialismus fordern. Wenn man dreimal in der Woche denselben Scheiß hört, wissen Sie, ich würde da auch wütend werden. Und wenn man als Parteimitglied, das noch nicht einmal auf so einer Demonstration mitlaufen darf, plötzlich neben den ganzen anderen Parteimitgliedern, die auch nicht auf so einer Demonstration mitlaufen dürfen, in der erste Reihe steht, dann macht einen das schon sehr betroffen, das kann ich nachvollziehen.

Wie es weitergeht? Keine Ahnung. Bis jetzt läuft der Laden. Übrigens, der neue Bus – nächste Woche ist Betriebsausflug beim Bundesamt für Verfassungsschutz!“





Wehrkraftzersetzung

10 08 2016

„Also derzeit wissen wir ja auch nichts, rein gar nichts wissen wir da, aber dass die sächsische Regierung noch weniger weiß, das ließe doch den Schluss zu, dass die sächsische Regierung da etwas wissen dürfte.

Das ist ja zunächst mal eine politische Aktion, wenn jeden Montag die Wutbürger durch Dresden schreien, schreiten, wollte ich sagen, und da hat die sächsische Landesregierung auch einen politischen Bildungsauftrag zu erfüllen. Ich meine, gucken Sie sich doch diese Leute mal an, da kann man doch in die politische Bildung gar nicht genug investieren! Da sind die Gelder doch gut angelegt, das ist eine tolle Investition in die Zukunft Sachsens.

Bisher steht nur fest, dass sich der Innenminister mit dem Orga-Team von diesen Abendlandsern getroffen hat. Und einen Tag später haben die dann beschlossen, nicht mehr weiterzumachen. Da sind dann vermutlich Fördergelder geflossen, aber das weiß nun wieder die sächsische Regierung nicht. Das müssen Sie auch verstehen, wenn Sie einen Haushalt mit derart vielen Löchern haben, dann wissen Sie irgendwann auch nicht, welcher Rand gehört jetzt zu welchem Loch, und wenn es der rechte Rand ist, in welchem Loch verschwindet das Geld dann? Stecken Sie das bei der Oertel rein und es kommt bei Bachmann irgendwo wieder raus?

Sie kennen doch dies Märchen, das die Nazis immer verbreiten, also nicht nur die von der AfD, sondern auch die von der echten NPD. Dass die Regierung die Antifa bezahlt für die Demos, mit Schicht- und Schotterzulage und so, weil damit der gemeine Wille des Volkes, des gemeinen Volkes, Herrgott! der Wille der Volksgemeinschaft, wollte ich sagen, dass der eben nicht durchgesetzt werden kann. Und die sächsische Regierung, die ist da ja ganz anders, die wollen mit diesem DDR-Zeugs und dem Linken, da wollen die nichts mehr mit zu tun haben, Demokratie und Republik ist nicht, nur deutsch sind sie halt noch, und deshalb machen die jetzt einfach das Gegenteil. Die bezahlen PEGIDA einfach fürs Nicht-Demonstrieren. Als grundlose Bedingung für, bedingungsloses Grundeinkommen, wollte ich sagen, dann müssen die nicht immer auf die Straße, weil das ja in Sachsen unangenehm ist, wenn die Leute alle auf der Straße sind. Die wollen die Straße frei, also nicht die, gut, die auch, aber die sächsische Regierung denkt da eher ans Soziale. Kann ja auch national sein.

Fragen Sie sich auch manchmal, wovon diese Leute so leben? Ja, davon auch, aber das gilt ja nicht als Berufstätigkeit, und andererseits werfen sie genau das ja den Flüchtlingen immer vor, dass sie nur aus wirtschaftlichen Gründen herkommen, weil hier jeder Geld kriegt, obwohl wir gar keins haben. Es gibt ja manche, die sagen, die sächsische Landesregierung wollte denen nur mal zeigen, dass wir immer noch genug haben und jeden Affen hier finanziell aushalten können, auch wenn wir gerade ein paar Flüchtlinge versorgen müssen. Aber ich bin nicht davon überzeugt, dass die Landesregierung so ein Konzept wirklich in die Hand nehmen würde.

Das müssen Sie sich so vorstellen wie damals in der DDR, als wir die Konterrevolution hatten, da hat uns der Feind die Diversanten geschickt, und die haben schlimme Dinge über die sozialistisch existierende Realität, den relativ existierenden, verdammte Hacke! real existierenden Sozialismus, über den haben sie Lügen verbreiten, damals ging das noch ohne die Presse, die log zwar auch, aber das ging meist seinen sozialistischen Gang. Und da haben wir mit Desinformation gearbeitet. Die einen sollten denken, die anderen kriegen Bananen, und die sollten wieder denken, die einen kriegen Apfelsinen. Die konnten ja nicht sagen, wir haben aber gar keine Bananen gekriegt, und die anderen haben das dann geglaubt, obwohl sie wussten, die anderen denken, sie – also die – hätten Apfelsinen. Also investitionsmäßig noch eine Nummer besser, wir hatten ja damals nichts, und das hat trotzdem ganz wunderbar geklappt. Die Regierung, also nicht die sächsische, sondern die in Berlin, also die von früher, und da saßen ja welche drin, die waren von noch viel früher, und die kannten sich damit auch ganz praktisch aus, die haben das erfolgreich zum Ziel geführt. Wehrkraftzersetzung.

Das war ja inzwischen wieder ein bisschen aus der Mode gekommen, in der EU hat man das noch so praktiziert, dass die Bauern Geld bekommen, wenn sie nichts mehr anbauen, und dann haben sie entdeckt, dass man das auch auf die Verwaltung ausdehnen kann, also auf die EU-Verwaltung, da kriegen ja inzwischen auch ein paar Leute Geld, wenn sie nichts mehr anfassen. Wenn man das hier als Präzedenzfall sieht, dann kommt von der Kohle bei den regelmäßigen Mitläufern auch nichts mehr an, und so war das wohl ursprünglich mal gemeint. Also nicht das mit der sächsischen Regierung, sondern PEGIDA. Denen ging es wohl eher um die eigene Grundlage als um versorgte, besorgte, wollte ich sagen, besorgte Bürger.

Wahrscheinlich musste die sächsische Regierung auch schnell Fakten schaffen, bevor der Vizekanzler den Dialog mit PEGIDA suchen konnte. Das wäre ja noch was geworden, der hätte die Fusion mit LEGIDA und DÜGIDA verkündet, damit keine Demonstranten verloren gehen, und denen dann Waffen verkauft, weil Sachsen offiziell noch nicht als internationales Krisengebiet gilt. Aber wie gesagt, das wissen wir alles nicht. Da müssten Sie mal die sächsische Regierung fragen. Das wissen die auch nicht, aber vielleicht noch genauer als wir.“





Kinderkram

26 05 2016

„… sich die Mitglieder der demokratiekritischen Bewegung gegen die Verpackung ausgesprochen hätten. Ein Schokolade, die einen blonden Knaben gegen die Gesichter von Negern und Türken auszutauschen wage, dürfe nicht auf den deutschen…“

„… es sich laut des Unternehmenssprechers um Verpackungsvarianten handele, die während einer Marketingkampagne zur UEFA Euro in den Verkauf kämen. Sie zeigten neben anderen deutschen Nationalspielern auch…“

„… einen Marsch gegen die Schokoladisierung des Abendlandes angekündigt habe. Bachmann werde ab sofort alle Tafel- und Riegelware auf einem …“

„… mit ihrem Freund Ronny G. (21) und dem Nachbarn Enrico T. (24) von Freital nach Alba habe fahren wollen, um in den Verwaltungssitz eine selbst gebaute Brandbombe zu…“

„… eine Petition von PEGIDA, die auch von Hooligans mitgetragen werde. Als Ersatz für den national gesinnten Gewaltmarsch durch die deutschen Ostgebiete solle nun schnellstmöglich eine Schläger Süßtafel…“

„… habe Meuthen die Verbreitung der EM-Sonderedition klar abgelehnt, da es sich bei den fremdrassigen Spielern eigentlich auch nur um Wirtschaftsasylanten…“

„… Massenproteste in Jena erwartet. Höcke habe davor gewarnt, dass die Heilige Kommunion bald nur noch aus von Muslimen bespuckter Schokolade in Form von Halbmonden bestehen könnte, wenn man nicht endlich den Islam als Ideologie aus Lügen und Gewaltandrohung…“

„… die Schokolade verboten werden müsse. Da die Riegel nur von innen weiß, von außen jedoch durchgängig braun seien, sehe Petry hier einen impliziten Vergleich mit der NSDAP, der eindeutig verfassungswidrig…“

„… eine eigene PEGIDA-Schokolade bisher nicht produzieren wolle. Das Management habe erklärt, um die Füllung an die Verbraucher anzupassen, müsse man Heißluft, sehr viel Alkohol und…“

„… aus absolut sicherer Quelle wisse, dass die Riegel in Wahrheit aus geschächteten, zerhackten Christenknäblein bestünden. Elsässer habe dies persönlich in den Protokollen der Weisen von…“

„… den Ausstieg aus dem Euro ins AfD-Parteiprogramm aufgenommen habe. Damit müsse natürlich auch die UEFA Euro abgeschafft werden. Petry habe jede Kritik an dieser Forderung als verfassungswidrig bezeichnet und drohe der UEFA mit juristischen…“

„… könne man sich diesmal keine Ausnahme mehr erlauben. Man müsse, so von Storch, beim illegalen Erwerb der volksfeindlichen Packungen, jetzt auch dann von der Schusswaffe Gebrauch machen, wenn es sich bei den Konsumenten um Kinder unter sechs Jahren…“

„… seien die Schokoladenriegel eher lang als breit und damit phänotypisch einem Minarett zum Verwechseln ähnlich. Meuthen werde das sofortige Ende der aus Mekka gesteuerten Kampagne zur Homosexualisierung, Islamisierung und Diabetisierung deutscher Kinder…“

„… könne man doch auf den Packungen viele andere wunderbare Neger abbilden, wenn diese im Freistaat Bayern etwa zum Oktoberfest…“

„… nur Milch von arischen Kühen enthalten dürfe. Weiterhin fordere Höcke, dass die Jugend zur Stärkung des bedingungslosesten Wehrwillens nur Erzeugnisse aus deutschem Kakao…“

„… werde nach der Islamisierung der deutschen Süßware auch der Genozid an der deutschen Rasse durch den Schwarzen vollzogen, der die blonde deutsche Frau vergewaltige. Elsässer wisse aus den Papieren des muslimisch-multikriminellen Baruch Mustafa Obamallah, dass der Neger an sich nur weiße Schokolade essen könne, ohne sich in die Finger zu beißen, weshalb es im Reichgebiet ab sofort nur noch…“

„… nasche Bachmann vor, während und nach seinen Auftritten meist eine Dose Panzerschokolade mit etwas…“

„… es dem traditionellen Familienbild der AfD widerspreche, wenn sich ein Mädchen auf der Verpackung abbilden lasse. Man werde sowohl dem Genderwahn wie der Frühschokoladisierung mit den entschiedensten Mitteln…“

„… man von der Süßwarenindustrie erwarten könne, die europäischen Werte zu verteidigen. Petry fordere eine neue Serie mit den Konterfeis von Hitler, Goebbels und Röhm, ansonsten werde sie das Gespräch mit Ferrero sofort…“

„… zu technischen Schwierigkeiten gekommen sei. Festerling habe bei der Verbrennung von Schokoladenverpackungen zu den Worten ‚Ich übergebe den Gas diese verdammten Niggerfressen‘ auch Kunststofffolie ins Feuer geworfen, was zu einer meterhohen Stichflamme und schwersten…“

„… warne die AfD Ferrero eindringlich davor, in diesem Jahr ein Weihnachtsdesign mit Negern oder Türken auf den Markt zu bringen. Die Konsequenzen für das Unternehmen würden…“

„… gerne das Foto der Parteivorsitzenden auf der Verpackung abbilden. Lebensmittelchemisch sei es kein Problem, eine blaue Schokolade mit brauner Füllung zu…“





Sächsappeal

10 02 2016

„Aber wir schießen doch schon nicht mehr auf die Kinder!“ „Vielleicht ist ja das der Fehler?“ „Kann ich mir nicht vorstellen.“ „Frauen wollen doch immer, dass die eigenen Kinder zuerst…“ „Jetzt hören Sie doch mit Ihrer Küchenpsychologie auf, Frauen denken doch gar nicht so weit! Die können gar nicht denken, das sind bloß emotionsgeladene äääh…“ „Und deshalb brauchen wir viel mehr von denen in der AfD?“

„Meine Herren, Fakt ist ja doch, wir haben zu wenig Frauen in unseren Reihen.“ „Dafür gibt es bestimmt triftige Gründe.“ „Frauen interessieren sich halt generell nicht so für Politik.“ „Stimmt, für die ist das nicht attraktiv genug?“ „Attraktiv?“ „Wie Schuhe beispielsweise. Oder Kochen.“ „Dann hätten wir ja eine Möglichkeit, indem wir Politik attraktiver gestalten.“ „Wie wollen Sie das denn machen, Kochkurse auf dem Parteitag?“ „Oder einfach schönere Männer in der Politik.“ „Nein, das ist doch Unsinn!“ „Wie kommen Sie darauf?“ „Das würde mich jetzt auch mal interessieren.“ „Wir haben doch schon alles gesellschaftlich Mögliche getan, um Frauen für Führungspositionen in der Wirtschaft zu interessieren. Das finden die wohl auch nicht attraktiv.“

„Vielleicht sind wir nicht frauenspezifisch an das Problem herangegangen?“ „Ich sage doch, wenn wir mehr über Schuhe oder…“ „Das hatten wir schon, kommen Sie mir lieber mit konstruktiven Vorschlägen.“ „Wenn ich was mit konstruktiven Vorschlägen am Hut hätte, wäre ich ganz sicher nicht in unsere Partei eingetreten.“ „Aber wir müssen doch irgendwas machen, das…“ „Das ist doch ganz ganze Problem, wir müssen eben nicht irgendwas machen – wir sollten etwas ändern!“ „Wenn ich irgendwas ändern wollte, dann… ach, ist ja auch egal.“

„Wir haben doch schon den Parteivorstand viel weiblicher gemacht.“ „Als ob Höcke da die beste Wahl war, darüber ließe sich ja nun doch streiten.“ „Sie finden sich wohl witzig?“ „Nee, aber Höcke noch viel weniger.“ „Konzentrieren Sie sich bitte, wir haben hier ein enormes Problem.“ „Darum geht es ja gerade.“ „Können Sie endlich mal mit Ihrem gottverdammten Höcke aufhören!?“ „Wie ist der überhaupt so weit nach oben gekommen?“ „Hat die Partei am Ende schon heimlich eine Frauenquote eingeführt?“ „Ich möchte jetzt endlich…“ „Wenn der endlich zugeben würde, dass er heimlich in Damenunterwäsche in der Parteizentrale…“ „Meine Herren, jetzt ist aber bald mal…“ „Und mit einer Transe kriegen wir dann junge, konservative Frauen in die Landesverbände, oder wie haben Sie sich das vorgestellt?“ „Verdammt noch mal, ich will dieses dumme Gelaber hier nicht mehr hören! Wir haben ein Imageproblem, und ich erwarte von Ihnen, dass Sie es lösen!“

„Ich würde ja sagen, wir sollten eher unsere politische Arbeit ein bisschen überdenken.“ „So im Sinne von Betreuungsgeld?“ „Hören Sie mal, wir können doch nicht die CSU kopieren – das läuft doch andersherum!“ „Das Betreuungsgeld ist doch sowieso verfassungswidrig.“ „Wenn mich Sachen interessieren würden, die nicht verfassungswidrig sind, glauben Sie dann, ich wäre in die…“ „Ja, wir haben es jetzt kapiert!“ „Aber an der Idee ist was dran, das müsste man irgendwie weiterentwickeln.“ „Darf nur nichts kosten.“ „Mütterorden?“ „Aber nur für rassereine Mütter, die in der dritten Generation mehr als sechsmal…“ „Quatsch, dann müssten wir der von der Leyen ja das Mutterkreuz verleihen.“ „Hat die nicht eh schon eins?“ „Meine Herren, jetzt kommen wir doch bitte mal wieder zum Thema zurück.“ „Innere Sicherheit!“ „Was interessieren sich denn die Schlampen für innere Sicherheit? denen geht die Sicherheit doch komplett am…“ „Vielleicht muss man es etwas weniger aggressiv kommunizieren.“ „Aber gerne doch: die Damen sind nicht so geneigt, sich für diese Thematik hinreichend zu…“ „Mann, stellen Sie sich doch nicht blöder an, als Sie ohnehin sind! Wir müssen das Thema ohne diese ganze Kriegsrhetorik und die Angstmache und das rechtsnationale Geschrei in die Diskussion bringen.“ „Wohl plemplem?“ „Echt, dem haben sie doch ins Gehirn…“ „Wissen Sie eigentlich, was das heißt?“ „Wir könnten Frauen vermitteln, dass sie bei uns…“ „Und uns laufen die Männer in Scharen weg, weil sie auf einmal über Themen reden müssen. Reden! über Themen! Haben Sie sich was vom Kanaken an der Ecke weggeholt!?“

„Ich versteh’s nicht, auf Facebook geht das doch auch?“ „Ha, das ist es!“ „Wollen wir die Männer nicht mehr auf Facebook lassen?“ „Ach was, viel besser. Wie rekrutiert denn der Feind seinen Nachwuchs?“ „Auf Facebook?“ „Hä, wie jetzt!?“ „Was glauben Sie, woher die ganzen Mädels kommen, die zum Islam konvertieren und in den Dschihad ziehen.“ „Wir können doch die Frauen nicht nach Syrien schicken, wie stellen Sie sich das denn vor?“ „Quatsch, nicht nach Syrien – nationaler Einsatz in Dresden!“ „Oha, Sie chatten da die jungen Weiber an?“ „Mutig, mutig.“ „Fragen Sie mal den Bachmann, der hat doch bestimmt den richtigen Sächsappeal.“ „Der weiß, was Frauen wünschen.“ „Der ist doch gar kein Parteigenosse.“ „Na, schicken wir denen Fotos von unseren Jungs, dann beißen die schon an.“ „Sie wissen aber schon, was die in Syrien mit den Mädchen machen.“ „Da besteht bei uns keinerlei Gefahr, das haben wir alles komplett im Griff. Verbinden Sie mich mal eben?“ „Leitung steht.“ „Hallo? Herr Gauland, Sie sind doch auch in diesem Internet drin? Wir hätten da mal eine kleine Bitte an Sie.“





Mord im Dom

14 01 2016

„… nach gewalttätigen Auseinandersetzungen die Kirche angezündet hätten. Die Synode der EKD sowie die Deutsche Bischofskonferenz seien daraufhin übereingekommen, dass die Teilnahme an einer der fremdenfeindlichen Demonstrationen der PEGIDA-Bewegung automatisch zum Ausschluss aus der…“

„… zu handgreiflichen Protesten gekommen sei, als Bachmann mit dem Spruchband Deutschland schaffen ohne Pfaffen auf dem Dresdner…“

„… kritisiere auch das CDU-Präsidium die Entscheidung der Kirchenoberen. Wenn keine Vergebung mehr für lässliche Sünden wie Steuerhinterziehung, das Plagiieren in wissenschaftlichen Arbeiten oder Fahren unter erheblichem Einfluss von…“

„… sich die Haltung des Vatikans in der Sache nicht geändert habe. Die Bereitschaft der Bevölkerung und der Kanzlerin, Kriegsflüchtige in Deutschland aufzunehmen sei ganz im Sinne einer christlichen…“

„… auch Gegenstimmen gebe. Innenminister de Maizière habe betont, als Konservativer müsse man jede Art von Strafverschärfung unabhängig von juristischer Durchsetzbarkeit, Machbarkeit oder Realitätsbezug zunächst als positives…“

„… eine neue Kampfschrift herausgeben wolle. Herman habe in ihrem Buch Die Eva-Vision beweisen wollen, dass Hitler nur durch seine spätere Frau zum Bau von Autobahnen inspiriert worden sei und daher seine größten Taten ganz ohne die römisch-katholische…“

„… eine bayerische Form der Nächstenliebe zu entwickeln versuche. Daher sehe sich CSU-Generalsekretär Scheuer gezwungen, nur noch christliche Flüchtlinge im Freistaat zu dulden, da sich doch jeder selbst der…“

„… als eine Sklavenreligion von Wüstensöhnen diffamiert habe. Die Demonstranten seien durch die Bereitschaftspolizei aus der Frauenkirche…“

„… rufe Petry dazu auf, den politischen Arm der Ansammlung rechtsradikaler Intensivtäter durch den Parteieintritt und regelmäßige Geldspenden zu…“

„… nochmals präzisiert habe. So sei nach Reinhard Kardinal Marx bereits die Mitgliedschaft in der AfD ein Grund, die Exkommunikation als Spruchstrafe mit sofortiger…“

„… habe laut Seehofer auch die christliche Gesinnung eine Obergrenze, die nicht ohne…“

„… sich nach ersten Erhebungen nicht viel verändert habe. Da die PEGIDA-Sympathisanten im Regelfall ohnehin nicht konfessionell organisiert seien, habe die Aktion einen rein symbolischen…“

„… dass das Christentum eine 2000-jährige Geschichte von Frauenhass, Faschismus und zu hohen Steuern sei. Schwarzer habe angekündigt, sofort aus der…“

„… fordere Gauland, einen explizit christlichen Gottesbezug in die Verfassung aufzunehmen und vorab Strafanzeige gegen die Bundeskanzlerin zu erstatten, da sie theoretisch in der Lage sein könne, das Grundgesetz durch die Scharia zu…“

„… dass auch aus der Kirche ausgeschlossene Bürger nicht mehr in kirchlichen Einrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäusern oder Pflegeheimen arbeiten dürften. Dieses habe ebenfalls zu wenig Fluktuation im Personal geführt, da so gut wie keine der genannten Personen einen Arbeitsplatz…“

„… wolle der größere Teil des Parteivorstandes Höcke in der These folgen, der reinblütig arische Stellvertretertyp habe immer schon an Odin geglaubt und sei erst durch die Einflüsse der Missionare in Afrika zum…“

„… die Kapelle angezündet hätten, da Pfarrer Stülpheim vor anderthalb Jahren einem iranischen Asylbewerber Kirchenasyl gewährt habe. Die Polizei könne folglich kein fremdenfeindliches…“

„… sich auf der Domplatte versehentlich selbst in die Luft gesprengt habe. Wie erst später bekannt geworden sei, habe der wie ein Salafist gekleidete Selbstmordattentäter sich mit einem…“

„… befürchte Höcke, dass muslimische Asylanten bald Synagogen anzünden könnten. Seine Partei werde dagegen einschreiten, um sicherzustellen, dass dies auch in Zukunft ausschließlich von gebürtigen Deutschen…“

„… nach ersten Erkenntnissen um einen Konvertiten gehandelt haben, dessen Plan gewesen sei, während der Heiligen Messe einen Mord im Dom zu…“

„… die Chorweiler Zentralmoschee nur angezündet zu haben, weil sie das Bauwerk versehentlich für eine der in den 1960ern erbauten Kirchen gehalten hätten. Oertel und Schwarzer seien noch am selben Tag dem Haftrichter…“

„… dass die Hofkirche mehrere PEGIDA-Kundgebungen durch volles Geläut bereits empfindlich gestört habe. Die Einsteigediebe unter der Leitung der erfahrenen Fachkraft Lutz Bachmann hätten jedoch nicht vermocht, die Glocken aus dem Anbau der…“

„… sich bestätigt habe. Matussek sei aus Wut über seine Exkommunikation, da er Papst Franziskus als ‚linkslinksgrünlinks-jesusversifften Schwuchtelversteher‘ beschimpft habe, zum Islam übergetreten und habe mit der Tat möglichst viele Katholiken mit in den…“





Isolierstation

1 12 2015

„… zu erhöhten Sicherheitsmaßnahmen aufrufe, da die Massenversammlungen in der Dresdner Innenstadt ein sehr starkes Risiko der Verkeimung mit…“

„… könne das Polizeipräsidium Erfurt nicht bestätigen, dass es in den vergangenen Monaten zu vermehrten Wohnungseinbrüchen durch Neonazis gekommen sei. Bei kriminellen Rechten handle es sich normalerweise nur um Gewaltdelikte, Drogenmissbrauch oder…“

„… Anzeichen gebe, dass bei mehreren Teilnehmern der rassistischen Kundgebung bisher unbekannte Influenza-Stämme hätten nachgewiesen werden können. Die Infektionsgefahr sei sehr…“

„… gerade in den sozialen Netzwerken im Internet gefälschte Bilder auftauchten, die eine zusätzliche Fehleinschätzung der Nazis in Sachsen und Thüringen zu befördern geeignet seien. So habe ein Facebook-Nutzer einen PEGIDA-Aktivisten mit einem deutschen Wörterbuch, ein anderes Mal sogar Björn Höcke mit einem Grundgesetz…“

„… sich Nazis in Dresden zu einer Bande von Taschendieben zusammengeschlossen hätten. Es gebe keinen Hinweis, dass sich Rechtsradikale zu einer Straftat, die eine hohe Körperbeherrschung, schnelles Reaktionsvermögen und damit meist vollständige Nüchternheit…“

„… als großes Risiko für die Volksgesundheit bezeichnet habe, das eine lückenlose Überwachung allemal rechtfertige. Diskutiert werde in den Innenministerien von Bund und Land auch eine umgehende…“

„… sich hartnäckig das Vorurteil halte, die Nazis brächten der Staatskasse mehr Einnahmen, als sie an Ausgaben verursachten. Diese massive Fehleinschätzung sei nicht haltbar, da es sich normalerweise nicht um Personen handle, die in einer sozialversicherungspflichtigen…“

„… die AfD-Mitglieder in Sachsen und Thüringen zentral zu erfassen, da es nicht auszuschließen sei, dass sie als Keimzelle für weitere Infektionen im Westteil der…“

„… zu Verunsicherung geführt habe. Die echt aussehenden Briefe einer tatsächlich nicht existierenden Maklerfirma warnten Hausbesitzer vor der Zwangseinquartierung besorgter Bürger in ihren Immobilien, was zum Wertverfall der…“

„… als Falschdarstellung zurückgewiesen habe. Die beiden Rechtsextremisten hätten keinen Ladendiebstahl begangen und keine Feuerwaffen mit sich getragen, um im Supermarkt eine Schießerei zu beginnen. Vielmehr habe einer der beiden bereits erheblich alkoholisierten Glatzköpfe ein Spirituosenregal umgeworfen, während sein Begleiter noch am Tatort große Mengen an…“

„… habe sich die Kontrolle der letzten beiden PEGIDA-Märsche bereits bezahlt gemacht. Durch die inzwischen auch polizeilich durchgesetzte Meldepflicht habe man nicht nur die Infektionswege eines neuen Virenstamms eruieren können, es sei auch möglich, die Sicherheit für den Rest der Bevölkerung erheblich…“

„… in Dresden erzählt werde, dass besorgte Bürger nachts in die Räumlichkeiten des Tierschutzes einbrächen, um Hunde zu schlachten. Dies könne schon deshalb als böswillige Hetze zurückgewiesen werden, weil der Verzehr von Hundefleisch zur Weihnachtszeit traditionell nur in einigen thüringischen Gebieten…“

„… die Kriminalitätsrate der neofaschistischen Straftäter nicht angestiegen sei. Es begehe jeder der bei Polizei und Staatsschutz bekannten Personen weiterhin eine bis maximal drei Straftaten pro Tag, was sich im langjährigen Mittel auf eine…“

„… dass eine ungeregelte Einreise in die Krankheitszentren nicht mehr zielführend sei. Man müsse daher insbesondere die Landesgrenze zum Freistaat Bayern mit militärischen Mitteln…“

„… vor übertriebenem Wunschdenken mahne und mehr Realismus fordere. Die überwiegende Zahl der Rechten sei auch in sieben bis zehn Jahren nicht in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, da ihnen rudimentäre Kenntnisse des Hochdeutschen einfach nicht…“

„… sich die Gerüchte, es habe sich bei der erkrankten Person in Erfurt um einen Typhus-Patienten gehandelt, nicht verifizieren ließen. Infektiöse Magen-Darm-Erkrankungen seien jedoch bei vielen…“

„… keinerlei Hinweise, dass der Sportunterricht wegen der Belegung deutscher Turnhallen durch Neonazis ausfallen müsse. Die wenigsten dem Verfassungsschutz bekannten Personen seien in Wehrsportgruppen organisiert, als Breitensport sei ohnehin nur einarmiges Reißen…“

„… könne man es nur als Ultima Ratio ansehen, die Infektionsschutzgebiete auch mit der Schusswaffe zu…“

„… weise das Bundessozialministerium nochmals darauf hin, dass die ALG-II-Sätze der besorgten Bürger nicht höher seien als die der anderen Erwerbslosen. Insbesondere sei es nicht korrekt, dass registrierten Neonazis Alkoholika grundsätzlich kostenlos in großen Mengen…“

„… man sich in Dresden nicht mehr mit dem Gerede über Ebola oder Denguefieber beschäftigen wolle. Einige PEGIDA-Teilnehmer seien zwar in den letzten Tagen mit Krätze in die Behandlungszentren gekommen, dies sei jedoch als Folge ihrer generell mangelnden Körperhygiene sehr rasch…“

„… aus dem Bundesinnenministerium berichtet werde, knapp dreißig Prozent der besorgten Bürger seien gar keine. Die Referatsleiterin habe dies dahin gehend präzisiert, dass in der Gesamtmenge auch ganz normale asoziale Arschlöcher vorhanden seien, diese jedoch nicht nur zu dreißig…“

„… wieder damit begonnen habe, PEGIDA-Registrierte vor dem Ausbruch einer neuen Grippewelle aufzustallen. Es sei seuchenmedizinisch sinnvoller, sie dezentral unterzubringen, man könne jedoch derzeit aus rein haushalterischen Gesichtspunkten keine bessere…“

„… immer wieder behauptet würde, besorgte Bürger nähmen ausländischen Einwanderern oder Kriegsflüchtlingen die Jobs weg. Dies sei nicht zu halten, da die Neonazis für gewöhnlich nicht über die erforderlichen Qualifikationen für einen…“

„… dass nur Helfer mit Infektionsschutzmaßnahmen wie sterilen Einweghandschuhen und Mundschutz ausgestattet würden. Das Ministerium habe dazu mitgeteilt, aus gesellschaftspolitischen Erwägungen müssten die Rechtsextremisten ohnehin damit rechnen, dass es zu einer natürlichen Auslese der…“

„… es zu massenhaften Vergewaltigungen blonder Frauen käme. Die erhobenen Daten aus Erfurt widersprächen dem, da die Lagerinsassen überwiegend unter einer chronifizierten erektilen Dysfunktion mit progredienter Schädigung des…“

„… habe der Rest der Bevölkerung das Vorhaben, die Neonazis auch nach Abklingen der Infektionskrankheiten in einem abgeriegelten…“

„… schon vor 2025 zur Kulturhauptstadt Europas zu küren, da sich die Abwesenheit der Faschisten unmittelbar auf die Attraktivität der Elbmetropole…“

„… sofort widersprochen habe. Da sich die Ausbildung einer Parallelgesellschaft, die hygienisch nichts mit der eigentlichen deutschen Bevölkerung zu tun habe, auf Dauer gar nicht verhindern lasse – und bereits zuvor in dieser Konstellation existiert habe – sei es nun wenigstens möglich, die rechten Kräfte in einer lückenlosen Kontrolle zu behalten, die die Mehrheit vor den in der Regel integrationsunfähigen…“

„… dass die Deutschen es sicher schafften. Merkel appelliere damit an die vielen ehrenamtlichen Helfer, die gerade jetzt im Winter an der Sicherheit vor schwere grippalen…“





Go East

26 11 2015

„Sie sind sich also ganz sicher, dass das die Probleme mit einem Schlag lösen wird?“ „Nicht mit einem Schlag, aber langfristig. Und darauf kommt es doch heute an.“ „Ich kann mich irren, aber Ihre Lösung…“ „… ist vielen vielleicht zu pragmatisch, ich weiß, aber wir müssen endlich mal einen Schlussstrich ziehen. Wir können es uns nicht leisten, Millionen unintegrierbarer Parasiten bis in alle Ewigkeit durchzufüttern.“ „Und Sie wollen nun tatsächlich…“ „Ja. Wir schieben diese verdammten Nazis alle ab.“

„Ich will jetzt nicht altklug erscheinen, aber Sie wollen das ehemalige Beitrittsgebiet wieder von der BRD lösen?“ „Wir sind keine Unmenschen, und irgendwo müssen diese Leute ja auch leben.“ „Das heißt, die DDR wird wieder ein totalitärer Staat?“ „Wenn Sie sich die Bewohner ansehen, die haben zum größten Teil das Ende der letzten Diktatur gar nicht zur Kenntnis genommen, und wenn, dann mit Bedauern.“ „Also die Nazis nach Osten, die Mauer wieder hoch?“ „Definitiv?“ „Was macht Sie so sicher, dass ausgerechnet die Nazis eine neue Mauer bauen?“ „Was macht Sie so sicher, dass ausgerechnet wir im Westen das nicht täten?“

„Gut, es heißt ja schon ‚Antifaschistischer Schutzwall‘.“ „Einmal das, und dann müssen Sie bedenken, dass es der Bauwirtschaft einen großen Boom verschaffen könnte.“ „Das klingt gut, aber Sie werden sicherlich viele Saisonarbeiter einsetzen müssen, die äääh…“ „… Ausländer sind? Die sind natürlich im Westen. Wir verkaufen denen eine ausländerbefreite Zone als neues Deutschland, und dann können sie sehen, wie sie zurechtkommen.“ „Also die sind dann unter sich? Keine Bürger mehr mit Migrationshintergrund?“ „Eben, keiner wird bei der Müllabfuhr arbeiten.“ „Und der Radikalismus?“ „Um den würde ich mir keine Sorgen machen. Auch da, wo die Leute nie einen Ausländer gesehen haben, werden die Dümmsten davor warnen, dass die bald in der Mehrheit sind. Das läuft.“

„Also geht das mit den PEGIDA-Demonstrationen auch so weiter?“ „Sicher, wir können doch einem Staat nicht gleich nach seiner Gründung seinen Gründungsmythos nehmen. Oder seine Leitkultur.“ „Wie definieren Sie die denn?“ „Wir würden die nächtlichen Brandanschläge auf jeden Fall zum kulturellen Weltkulturerbe erklären. Das dürfen die gerne für sich alleine beanspruchen, wir vernichten damit ja kein Volksvermögen.“ „Und Sie meinen, dass…“ „Ja. Auch wenn in ganz Ostland noch nie jemand einen Marsmenschen gesehen hätte, ein Gerücht reicht aus.“

„Aber es sind nicht alle Sachsen automatisch Ausländerfeinde.“ „Stimmt. Die Deutschen werden einfach bei uns integriert, wir haben schon mal eine Wiedervereinigung geschafft.“ „Und das wird eine homogene Gesellschaft?“ „Hoffentlich nicht.“

„Das wird zu einem ökonomisch katastrophalen Ergebnis führen.“ „Hoffentlich!“ „Ach so, Sie meinten den Osten.“ „Da ist es ja nicht so schlimm, die Leute kennen das. Aber das wird sie natürlich nicht von ihrer Neigung zu Verschwörungstheorien abhalten, und schwupps! sind dann die Weisen von Zion wieder schuld, dass es in Gera keine Bananen mehr gibt.“ „Fürchten Sie denn überhaupt keine internationalen Schwierigkeiten?“ „Ach was. Ein traditioneller Blut-und-Boden-Staat wird sich schon irgendwie behaupten. Wahrscheinlich wird Österreich ihn früher oder später diplomatisch anerkennen.“ „Dann stehen die Chancen ja auch gar nicht so schlecht für einen Anschluss, oder?“ „Entschuldigung, aber waren Sie mal in Thüringen? Da schluckt doch jeder Deutschkursleiter am dritten Tag Zyankali. Was wollen Sie da groß integrieren?“

„Und diese Werbekampagne…“ „Go East? Machen wir natürlich. Mit Xavier Naidoo und Björn Höcke.“ „Sie wollen echt, dass die systemkritischen Bürger uns verlassen? Führt das nicht zu einem Ausbluten unseres Staates?“ „Sie meinen: Aderlass.“ „Egal, es werden viele gehen.“ „Umso leichter finden Sie hinterher eine bezahlbare Wohnung im demokratischen Sektor.“ „Und die Stabilität?“ „Unsere?“ „Nein, ich meine… also…“ „Ach so. Da mache ich mir keine großen Sorgen. Früher oder später gucken die sich auch mal Westfernsehen an und beschimpfen dann ihre heimischen Erzeugnisse als Lügenpresse.“

„Und wir selbst?“ „Was ist mit uns?“ „Wie kommen wir denn selbst mit den Nazis zurecht?“ „Bestens. Nicht nur, weil dann ein paar Hardliner sagen können, wir haben keine Schuld mehr an der Geschichte, die Verantwortlichen sitzen jetzt alle wieder hinter der Mauer.“ „Wir haben da ein neues Nationalsymbol, wie ich fürchte.“ „Wir sind der alleinige Betreiber der innerdeutschen Grenze, und als solcher sind wir Natürlich auch der politische Nutznießer der Entwicklung. Allein Seehofer wird ja schon ein Erfolg sein – der reagiert sich ständig an seinem kleinen Stückchen Mauer ab und fordert wieder Belastungsobergrenzen und darf dann völlig hysterisch den einzigen Ostflüchtling pro Monat nach Oberammergau abschieben.“ „Sie meinen, es gibt hier wieder eine richtige Demokratie?“ „Auf jeden Fall. Die Sicherheitspolitiker sind mit dem Grenzstreifen so beschäftigt, dass sie ihren ganzen Überwachungsmist glatt vergessen.“ „Jetzt haben Sie mich überzeugt. Das ist ein Land, in dem ein richtiger Rechtsstaat, eine demokratische und freiheitliche Ordnung die ganze…“ „Moment, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Glauben Sie nicht, dass es auch hier eine Fundamentalopposition geben wird?“ „Das ist mir doch wurst – wenn’s denen hier nicht passt, dann sollen sie halt nach drüben!“





Fürsorgediktatur

25 11 2015

„Und jetzt stellen Sie sich nicht so an, wie sollen wir denn sonst die Produktivität der Werktätigen steigern? Aufwieder!“ Frau Grünnsch knallte den Hörer in die Gabel. Der hässlich graugrüne Apparat verführte aber auch dazu. „Wir haben sogar noch die Originalgeräte von damals“, berichtete sie nicht ohne Stolz. „Da saß ich im Rat des Kreises und hatte dieselben Leute wie heute an der Strippe. Und die meisten sind immer noch ein bisschen doof auf einer Backe.“

Das Gebäude in der Dresdner Innenstadt machte einen etwas kühlen, aber ordentlichen Eindruck. „Das merken die Anrufer ja nicht“, beruhigte die ehemalige Dozentin für Marxismus-Leninismus mich, „in ihrer Fantasie wollen sie noch immer den Hausvertrauensmann sprechen. Manche auch noch den Blockwart.“ Es klingelte. „Grünnsch“, schnauzte sie in die Muschel. Man hörte erregtes Kreischen am anderen Ende. Die Telefonistin verzog das Gesicht. „Und als was haben Sie dann gearbeitet, wenn ich fragen darf?“ Das Geschrei schwoll nicht ab, im Gegenteil. „Und was haben dann bitte die Flüchtlinge mit Ihrer Dummheit zu tun, Sie Diversantin? Sie hätten mal lieber als Heldin der Arbeit die Planübererfüllung weiter vorangetrieben, anstatt hier dem faschistischen Klassenfeind das Wort zu reden!“ Sie hielt den Hörer inzwischen weit weg vom Kopf, denn die Anruferin hatte sich zu einem gewaltigen Crescendo gesteigert, der das Trommelfell zu zerfetzen geeignet war. „Sie stellen die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik in Frage! Das wird ein Nachspiel haben!“

Ich hatte ein Fenster geöffnet; kühle Herbstluft zog in das kleine Zimmerchen. „Es handelte sich um eine der vielen enttäuschten Rentnerinnen, nehme ich an?“ Grünnsch nickte. „Sie wollte ihrem Hass auf Ausländer Ausdruck verleihen, weil die ein Dach über dem Kopf bekommen, während sie für insgesamt zehn Jahre Berufstätigkeit in einem Industriekombinat eine so kleine Altersversorgung erhält.“ „Sie wissen die Leute zu nehmen“, bemerkte ich. Die gelernte DDR-Bürgerin nickte wieder. „Wir haben es da mit einem grundlegenden Problem zu tun. Diese Leute hatten es früher immer sehr bequem, alles auf den Klassenfeind zu schieben.“ Ich lächelte, und sofort unterbrach sie sich. „Nein, verstehen Sie das nicht falsch – sie kannten ja gar keinen aus dem Westen, das war nur ein Zerrbild, das die Parteibonzen zurechtgelegt hatten, um ihr eigenes Versagen zu vertuschen.“ „Das geht nicht mehr“, führte ich ihren Gedanken weiter, „weil sie nun selbst zu diesen Kapitalisten gehören.“ „Deshalb brauchen sie jetzt einen neuen Sündenbock“, vollendete Grünnsch. „Und sie nehmen gerne wieder einen, von dem sie so gut wie nichts wissen. Außerdem ist die Alte seit Jahren Rentnerin, sie musste schon von dreihundert Euro leben, als noch keine Flüchtlinge in Sicht waren.“

Das Telefon klingelte unablässig. „Woher haben Sie den ganzen Mist, den Sie da über die Regierung erzählen? Sehen Sie etwa Westfernsehen?“ Eine gefährliche Pause entstand. Wer würde zuerst auflegen? „Diese verfluchte Medieninkompetenz“, stöhnte sie. „Der südafrikanische Einbrecher, wie hieß er noch? egal, dieser Saboteur erzählt überall herum, dass es in Berlin keine Weihnachtsmärkte mehr gibt, weil das die Islamisten so verlangen.“ Ich zögerte einen Augenblick. „Meine Güte“, fluchte sie. „Als ob hier auch nur einen die Berliner Weihnachtsmärkte interessieren würden! Die meisten sind doch nicht einmal getauft und halten das für die jährlich wiederkehrende Auferstehung des Staatsratsvorsitzenden unter der Regie des deutschen Einzelhandelsverbandes! Und dann tun sie auch noch christlich!“ Sie hatte sich wirklich keinen leichten Job ausgesucht. Aber einer muss es ja machen.

Jetzt erklärte sie einem älteren Herrn, der sich offenbar für politisch aufgeklärt hielt, weil er schon seinerzeit die Mondlandung der Amerikaner für ein Täuschungsmanöver gehalten hatte, wie es sich mit dem Aufbau des deutschen Staates verhielt. Auch hier hörte sie nur mit einem halben Ohr zu, der Monolog des Alten bewegte sich seit geraumer Zeit im Kreis. „Ich verstehe es tatsächlich nicht“, sagte Grünnsch mit monotoner Stimme. „Sie sind ihre alte Fürsorgediktatur gewohnt, die alles regelte und bestimmte, und sie waren froh, sich nicht mit Dingen auseinandersetzen zu müssen, die sie ohnehin kaum begriffen hätten. Die jetzige Regierung macht es eigentlich nicht viel besser, aber sie wollen unbedingt, dass sie dazu die Krisen der guten alten Zeit bekommen.“ „Sie wollen wieder eine Fürsorgediktatur?“ Grünnsch schüttelte den Kopf. „Den meisten reicht eine Diktatur.“

Die meisten riefen an, um sich über die Regierung zu beschweren – sie nannten sie zwar Ministerrat, aber man wusste ja, wer gemeint war – und tatsächlich fragte eine Dame nach, ob sie sich zu der montäglichen Demonstration begeben dürfe, da sie befürchtete, einen Eintrag in ihre Kaderakte zu bekommen. Grünnsch beruhigte sie; da die Dame weit über siebzig war, würde sie sich keinen neuen Job mehr suchen müssen. Und dann meldete sich er, der sich fast jeden Tag meldete. „Sie können keine Eingabe machen“, leierte sie herunter, „und die Freie Deutsche Jugend ist sowieso nicht für Sie zuständig. Lassen Sie es, und kommen Sie nicht wieder auf die Idee, hier anzurufen.“ Sie ließ den Hörer kraftlos sinken. „Er will etwas anmelden“, riet ich, „etwa ein Transparent?“ „Nein“, murmelte sie, „aber dicht dran. Er beantragt die behördliche Genehmigung für einen Brandanschlag.“





Eigenanteil

4 11 2015

„Vorerst also nur die Verkehrsinsel im Breselfelder Auwäldchen? Soll mir recht sein, unser Unternehmen konzentriert sich immer ganz auf die Bedürfnisse der Kunden. Wenn Sie hier ein demokratisches Recht sehen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite. Man hat’s ja schon schwer genug im Leben, gell?

Man kann alles erreichen in einer offenen und medial vernetzten Demokratie, man muss es nur professionell aufziehen. Und genau dafür haben Sie uns. Medien, Psychologie, die juristische Beratung, wenn es wie erwartet doch schief geht, und dazu ein Team aus sehr erfolgreichen Analytikern aus Wirtschafts- und Finanzanalytikern. Mehr brauchen Sie nicht.

Doch, die Finanzanalytiker brauchen Sie schon. Wenn da im Umkreis von zehn Kilometern von Ihrem Krötentunnel – Verkehrsinsel? Mir geht das an der Sitzfläche vorbei, Bürgerinitiative ist halt Bürgerinitiative, und wenn Sie damit Bund, Länder und Gemeinden beeindrucken wollen, dann müssen Sie harte Fakten auf den Tisch legen. Am besten Zahlen. Wenn sich Ihre Verkehrsinsel lohnt, haben Sie Glück gehabt. Wenn Ihre Verkehrsinsel nicht unbedingt sehr viel mehr Schaden anrichtet als erwartet, dann war der Plan auch nicht schlecht. Es sei denn, Sie sind selbst die öffentliche Hand, aber das trifft ja auf Ihre Krötentunnel nicht zu. Die Hauptsache ist, Sie verursachen keine Kosten.

Und dann kommt der eigentliche Teil unserer Aufgabe. Sie müssen ja für Ihr Vorhaben auch werben und die richtigen Kreise mobilisieren. Da wäre es schon schön, wenn wir da einen gewissen Rahmen abstecken könnten, innerhalb dessen sich unsere Aktionen bewegen, damit wir genügend Sensibilisierung der Bevölkerung für Ihr Anliegen erreichen, okay?

Doch, das ist schon messbar, und wir arbeiten auch erfolgsorientiert. Sie haben sich nicht verlesen in unserer Werbebroschüre. Allerdings definieren wir den Erfolg gerne selbst, verstehen Sie, und wir nehmen uns die Freiheit, ihn vor Vertragsschluss als tragendes Element in unserem Leistungskatalog zu führen. Sie zahlen also nur das, wofür Sie zahlen müssen. Ist das ein Deal?

Erfolg misst sich nun mal in Zahlen, und dass das unsere Rechnungen sind, wer würde das je in Zweifel ziehen? Betrachten Sie uns einfach mal ganz entspannt wie einen Arzt. Ob Sie hinterher gesund sind oder mit einer schweren Komplikation ins Krankenhaus eingeliefert werden, das ist Ihrer Krankenkasse völlig schnurz. Die zahlt, solange sie muss. Nur dann, wenn Sie tatsächlich keine Chance mehr haben, dann schmeißen die Sie raus. Aber das kann Ihnen bei uns nicht passieren, denn hier basiert schließlich viel auf Ihrem Eigenanteil.

Flexible Pakete, klar. Wenn Sie für Ihre Verkehrsinsel gut hundert Demonstrantinnen benötigen sollten, die sich der monopolistischen Infrastrukturpolitik in Ihrem Regierungsbezirk vehement entgegenstellen, das lässt sich ja alles machen. Für einen kleinen Aufpreis liefern wir Ihnen auch die Polizisten, die sich Ihren berechtigten Interessen so strikt in den Weg stellen. Das gibt unter Umständen richtig aufs Maul, aber das ist im Preis inbegriffen.

Wenn Sie sich zu einer kleinen Spende für unsere Geschäftsleitung entschließen sollten, sorgen wir auch gerne dafür, dass man den Entscheidern der oberen Landschaftsbehörde das Auto abfackelt. Professionelles Vorgehen erfordert nun mal eine gewisse Zielorientiertheit, ohne die wir als Unternehmen nicht dort wären, wo wir uns heute befinden. Wir sind immer da, wo uns die Bürgerinnen und Bürger brauchen, als eine Art subsidiäre Hilfe. Wir helfen zur Selbsthilfe, nicht wahr, und das auf ganz unkomplizierte Art. Die Basisdemokratie setzt nun mal ganz entscheidend an der Basis an, und da sehen wir unsere Basis. Man muss sich direkt mit den Wortführern unterhalten, um eine ganz unverfälschte und direkte Aktion starten zu können. Natürlich im Lichte der jeweiligen Verfassung, das ist ja klar.

Und wenn wir schon gerade von den Gerüchten reden, die Sie in den Medien mitgekriegt haben, wir beraten selbstredend ohne Ansehen der Person. Wenn uns beispielsweise eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern beauftragt, weil sie sich beruflich mit Tiefbahnhöfen oder Olympischen Spielen befasst, meine Güte – man ist ja auch nur Mensch, meinen Sie nicht auch? Das ist schon ein wenig ungewohnt am Anfang, aber Basisdemokratie heißt nun mal, dass wir allen die gleichen Rechte zugestehen, und da ist es dann auch egal, ob Sie ein Anwohner am Froschteich sind oder ein Bundesminister mit guten bis sehr guten Verbindungen in den Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens mit dreistelligen Milliardenumsätzen. Nee, das war andersrum, aber Sie wissen, wie ich das meine, ja?

Also ein Komplettpaket Umweltschutz mit Brandanschlag auf den Landrat und gelenkter Pressekampagne gegen die regionalen Medien, weil sie sich weigern, unsere vorgefertigten Materialien zu verwenden? Das dürfte machbar sein, auch zu Ihrem Preis. Und jetzt unterschreiben Sie bitte ein bisschen zügig. Wir müssen nach Dresden, nächsten Montag muss unser Konzept stehen.“