Wasserköpfe

30 05 2023

„… schwere Auseinandersetzungen in Europa zu erwarten seien. Die Wasserkrise habe bereits im Juni zu neuen historischen Tiefständen im Rhein-Main-Gebiet sowie in Donau und…“

„… die Grünen trotz Regierungsbeteiligung an der drohenden Katastrophe nichts geändert hätten. Bundeskanzler Friedrich Merz habe erneut darauf hingewiesen, dass er seinerzeit die Dringlichkeit der Klimaschutzmaßnahmen betont und Maßnahmen eingefordert habe, um die Wirtschaft vor den…“

„… zu Besonnenheit mahne. Deutschland habe seit seinem Austritt aus der EU zwar wirtschaftlich an Stärke gewonnen, da es immer mehr Milliardäre gebe, man müsse jetzt aber die Produktion aufrecht erhalten, um die Börsenkurse nicht mutwillig zu gefährden. Bundespräsident Lindner befürworte den Vorstoß der Regierung, sich in einer…“

„… sich die südlichen Bundesländer für eine Staffelung der Wasserpreise ausgesprochen hätten. Die Nord- und Ostseeanrainer seien durch ihre Lage bereits so privilegiert, dass sie aus Solidarität einen Aufschlag von mindestens…“

„… unter klimatisch attraktiven Bedingungen leichter seinen Beitrag zum Aufschwung leisten könne, so Bundespropagandaminister Spahn. Er werde sonst den Arbeitsdienst mit erheblichen…“

„… die Sicherstellung der Hochseeschifffahrt zur vorrangigen Aufgabe erklärt habe. Merz wolle Tschechien zur Einhaltung der Wasserstände in der Elbe verpflichten, da sonst erhebliche Einbußen für die bundesdeutschen…“

„… schlage Spahn zur Sicherung der Kernkraftwerke vor, die Donau bereits in Baden-Württemberg in einen Kanal umzuleiten, der ausreichend Kühlflüssigkeit in alle Länder…“

„… mit der Einstellung aller Hilfslieferungen drohe. Österreich sehe es als völkerrechtswidrig an, dass der Donaupegel vorsätzlich beeinflusst werde, was nicht nur Binnenschifffahrt und Tourismus, sondern auch die Landwirtschaft und den…“

„… wovon auch der Rhein betroffen sei. Bundeswirtschaftsminister Aiwanger habe Proteste aus den Niederlanden zurückgewiesen, die auf eine internationale Nutzung jenseits der Grenzen und die Befahrbarkeit der Häfen zur Versorgung des…“

„… einfachere Wege zur Herstellung von Wasser aus Wasserstoff fordere. Lindner sei sich sicher, dass nur ausreichen Wasserstoff für die Industrie bereitgestellt werden müsse, um daraus Wasser zu synthetisieren, so dass die Betankung von Autos mit Wasserstoff aus Wasser eine…“

„… den Einschüchterungen aus Wien gelassen entgegen sehe. Den Anschluss der Ostmark an die deutschen Stammlande werde diesmal ohne eine formale Zustimmung durchgeführt, der Einsatz militärischer Mittel zur Durchsetzung nationaler Interessen sei durchaus zu erwarten. Außenminister Gauland werde keine diplomatischen Gespräche…“

„… wolle die Bundesregierung in Zukunft auf ihre Klimakommunikation verzichten. Da die Dürre als Dauerzustand nicht mehr abwendbar sei, müsse man das Volk nicht durch permanent schlechte Nachrichten als Zeichen einer Verbotskultur vom Durchhaltewillen entfremden, den Spahn als die…“

„… auch der bayerische Ministerpräsident die Trockenlegung des Freistaates befürworte. Scheuer habe Erfahrungen mit der vollständigen Zerstörung von Verkehrswegen und wolle das Flussbett der Donau mit einer Mautpflicht ausschließlich für ausländische Fußgänger und ihre…“

„… die jüngsten Überschwemmungen im Po-Delta beweisen würden, dass der globale Wandel des Klimas nur außerhalb Deutschlands stattfinde. Merz sehe daher noch dreißig Jahre vor sich, in denen er eine Perspektive für die Wirtschaft und…“

„… befürworte Umweltministerin von Storch die sofortige Abschaffung aller Naturparks und Reservate entlang der ehemaligen Donau. Es werde mehr planierbare Flächen geben, die sich innerhalb der kommenden Jahre als Parkplätze für bis zu…“

„… zu einem Kompromiss mit Kaiser Viktor I. führen werde. Ungarn sei seit der Atomkatastrophe von Győr entvölkert, könne sich aber langfristig eine Zusammenarbeit mit Deutschland vorstellen, was den Betrieb von Arbeitslagern im Bund national befreiter Staaten erleichtern werde. Die Gespräche mit Merz und Gauland seien erfreulich und zukunftsorientiert verlaufen, so dass der…“

„… sich Aiwanger deutlich von der paranoiden Fixierung der Opposition auf wissenschaftliche Methoden distanziere. Der Wassermangel sei ein von Linksextremisten, Ausländern und Juden von langer Hand geplanter Anschlag, um das Volk gegen afrikanische Fremdrassen zu ersetzen, die seit mehreren Trilliarden Jahren an Hitze angepasst seien, so dass eine…“

„… im Beisein des Bundespräsidenten feiern wolle. Bereits jetzt, so Lindner, verfüge das Land über mehr Parkplätze als Einwohner, was für die Autoindustrie ein starker Anreiz sei, immer größere Fahrzeuge anzubieten. Der Abriss des Naturparks Obere Donau beweise eindrucksvoll, dass auch die endgültige Ausrottung der Zauneidechse und des Hirschkäfers nicht die von den Grünen prophezeite Katastrophe bedeute, die den Wohlstand bedrohe und den Kontinent in eine erhebliche…“

„… die Brauereiwirtschaft in Bayern im dritten Jahr in Folge zum Erliegen bringe. Aiwangers Anweisung, im Falle eines Wassermangels einfach Bier zu trinken, könne also schon aus…“

„… eine Kriegserklärung ausgesprochen habe. Die Europäische Union befinde sich damit auch formal in einem militärischen Konflikt mit dem…“





Letzte Generation

29 05 2023

„Also der Mittlere Ring?“ „Ist am sichersten.“ „Der ist doch eh immer zu.“ „Eben, fünf Autobahnen.“ „Weil die den Verkehr da einfließen lassen.“ „Aber das heißt, wenn der einmal dicht ist, dann stecken da Zehntausende gleichzeitig fest.“ „Stimmt auch wieder.“ „Und wenn wir gleichzeitig den Stachus zumachen und den Odeonsplatz und…“ „Da fährt keine normaler Mensch freiwillig lang.“ „Aber es gibt total tolle Bilder.“ „Sagen Sie mal, wie lange machen Sie das jetzt schon?“

„Immer daran denken, wir gehen zielorientiert vor.“ „Das heißt, der Staat soll genau wissen, was wir erreichen wollen.“ „Wir lassen ihm auch keine andere Wahl.“ „Und wenn einer hier Zweifel haben sollte: in Deutschland herrscht das Gesetz, an das sich alle zu halten haben.“ „Auch der Staat!“ „Eben, wir machen das ja fürs Gemeinwohl.“ „Und für die Zukunft!“ „Ja, aber jetzt mal etwas weniger pathetisch: haben wir genug Sekundenkleber?“ „Da kam gestern so ein Paket aus dem Ausland.“ „Ich wusste, auf Sie kann man sich verlassen.“ „Das ist ausreichend für ein Dutzend gut besetzter Aktionen, die das öffentliche Interesse binden.“ „Haben wir einen Dienstplan?“ „Es ist alles generalstabsmäßig geplant, eine Kopie ist in der Cloud hinterlegt.“ „Exzellent.“ „Und wenn wir auffliegen?“ „Meine Güte, was soll uns schon passieren?“ „Das Recht ist doch eindeutig auf unserer Seite.“ „Wir sind die Guten!“ „Wir sorgen für nachhaltige Sicherheit und die Durchsetzung der geltenden Gesetze.“ „So soll das sein, und jetzt will ich nicht immerzu diese theoretischen Diskussionen führen müssen!“

„Sind Rettungsgassen eigentlich immer noch notwendig?“ „Naja, man kann nie wissen.“ „Es gab in der Vergangenheit Situationen, die Konflikte zwischen Zielorientierung und Mitmenschlichkeit entstehen ließen.“ „Das darf doch für uns gar keine Rolle mehr spielen!“ „So sehe ich das auch.“ „Es geht hier um nicht weniger als das Überleben des Volkes, da können wir uns keine Weinerlichkeiten mehr erlauben.“ „Ich denke, wir gehen mit gutem Beispiel voran.“ „Was die Öffentlichkeit von uns hält, das muss Ihnen in diesem Augenblick völlig egal sein.“ „Genau!“ „Sehr richtig!“ „Wir können uns doch nicht mit Menschenleben aufhalten, wenn es um die Existenz von Millionen geht!“ „Jawohl!“ „Und Waffen könnten da trotzdem eine sehr gute Ergänzung unserer Taktik sein.“ „Wohl bekloppt geworden!?“ „Wir hatten das doch alles schon mal ausdiskutiert!“ „Man muss sie ja nicht gleich auf den ersten Autofahrer richten, der einen von der Straße zerren will.“ „Das würde uns aber komplett unglaubwürdig machen.“ „Wie lange sollen wir denn noch in dieser Opferrolle bleiben?“ „Ich warne Sie ausdrücklich, wir können es nicht darauf ankommen lassen, uns unglaubwürdig zu machen!“ „Zefix!“

„Ich habe mich um den rechtlichen Beistand gekümmert, wir sind abgesichert.“ „Das würde ich so nicht sagen.“ „Immerhin begehen wir eine ganze Reihe von Straftaten.“ „Und das vorsätzlich.“ „Das ist korrekt, aber…“ „Also ist das keine rechtliche Absicherung, Sie haben sich nur darum gekümmert, dass ein Jurist Ihnen ganz genau erklärt, was da wie rechtlich passieren kann und wird.“ „Wo ist denn da der Unterschied?“ „Ich finde schon, wir sollten uns über die Konsequenzen im Klaren sein, sonst gibt es am Ende wieder unsinnige Diskussionen.“ „Wir hatten uns doch auf dieses Konzept geeinigt: keine sinnlosen Provokationen mehr, die nur ein wenig Lautstärke in den Medien erzeugen, sondern eine echte Aktion, die die Bevölkerung unmittelbar in den politischen Diskurs zieht und politisiert, ob sie es nun wollen oder nicht.“ „Manche wollen ja gar nicht.“ „Noch haben sie die Wahl.“

„Ach, ich weiß es ja auch nicht.“ „Was ist denn jetzt wieder kaputt?“ „Weltschmerz.“ „Kneift da einer plötzlich den Schwanz ein?“ „Kollege, damit das mal klar ist: wir machen das hier nicht zum Spaß.“ „Eben, wir ziehen das durch!“ „Und damit hier gar nicht erst Missverständnisse aufkommen: in diesem Stadium ist Aussteigen keine Option.“ „Aber…“ „Wir sind die letzte Generation, die sich noch um die Sache kümmern kann.“ „Wenn wir das nicht ohne Rücksicht auf Verluste erledigen, dann sind wir bald selbst erledigt.“ „Ja, weiß ich doch.“ „Also jetzt ruhig Blut bewahren – wir sind das so oft durchgegangen und haben alles geprobt, das ist die einzige Chance, klar?“ „Ja, verstanden.“

„Wir werden natürlich auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen.“ „Manche muss man zu ihrem Glück zwingen.“ „Wir könnten trotzdem ein paar Waffen…“ „Nein!“ „Also ich kann damit ganz gut umgehen.“ „Ich auch, aber emotional ist das zu viel.“ „Und es kommt auch bei den Unterstützern schlecht an.“ „Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass einige selbst gerne mal schießen würden, wenn sie die Gelegenheit hätten.“ „Das ist jetzt alles nicht relevant, wir müssen unsere Außenwirkung immer im Auge behalten.“ „Stellen Sie sich mal vor, die Bilder gehen um die Welt – keiner würde uns auch nur einen Cent spenden.“ „Das ist der springende Punkt!“ „Ja, überzeugt.“ „Vielleicht sollten wir eher vorsichtig sein.“ „Sie meinen, hier würde einer singen?“ „Kann ich mir nicht vorstellen.“ „Falls irgendwas passiert, wir sind alle gut abgesichert.“ „Bestens!“ „Gut, dann gebe ich jetzt mal Bescheid.“ „Leitung steht.“ „Herr Söder?“ „Grüß Gott, Herr Ministerpräsident!“ „Herr Söder, der Plan ist fertig – Fronleichnam ist München platt. Grüßen Sie den Herrn Oberstaatsanwalt, diesmal hat er sich den Job als Justizminister aber echt verdient.“





WutUnion

24 05 2023

„Ich würde sagen: sauber verschissen. Aber wie wir Friedrich Merz kennen, der hält sich für den allergenialsten Torschützen der ganzen Welt, auch wenn er gerade ein Eigentor reinkloppt hat. Hauptsache laut. Alles, was nicht Friedrich Merz ist, ist sowieso irrelevant. Für Friedrich Merz.

Wir haben die Zahlen gerade reingekriegt, das ist eine Ohrfeige. Von allen Knalldeppen, die die Union als Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken könnte, ist Friedrich Merz die unbeliebteste Gestalt. Und das sogar im Vergleich mit dem Söder, der alle paar Tage seine eigene Meinung als hirnverbranntes Geschwätz bezeichnet, das Gegenteil behauptet und dann wieder ein paar Tage später… – Sie haben das Prinzip verstanden, ja? Trotz des überschaubaren Unterhaltungswerts halten die Deutschen Friedrich Merz für noch widerwärtiger als den Spahn. Dass er unter diesen Haustieren, die sich immer noch für Menschen halten – im Grundgesetz wird das als ‚Frauen‘ bezeichnet – auch noch weniger als halb so viel Zustimmung hat wie unter dem deutschen Mann, das ist gefährlich. Nicht für Friedrich Merz, dem ist das ja egal, was er kaputtmacht, solange es nicht Friedrich Merz gehört. Aber für unsere Partei, die sich auf die kollektive Psychose einstellen kann, wenn Friedrich Merz so weitermacht. Und Friedrich Merz macht so weiter, darauf können Sie Gift nehmen.

Das neue CDU-Grundsatzprogramm liegt vorerst auf Eis, weil sich Friedrich Merz mit den Herausforderungen des Jahrtausends befassen muss: Zwangsgendern, Zerstörung der Eigenheime durch Sprengung aller Gasheizungen, ungebremste Einwanderung in die Sozialsysteme, um Deutschen die Arbeitsplätze wegzunehmen, die sie besetzen, sobald man ihnen das Bürgergeld streicht. Friedrich Merz hat’s ja auch nicht leicht, er musste tatenlos zusehen, wie unter der Merkel die Union plötzlich beliebteste Partei für Deutsche mit migrantischen Wurzeln wurde – das muss man sich mal vorstellen, Friedrich Merz hat sein ganzes Leben lang dafür gekämpft, dass man Nichtdeutsche wie den letzten Dreck behandeln darf, und jetzt findet dieses Pack seine Partei, die mit Friedrich Merz identisch ist, auch noch gut! Das Problem von Friedrich Merz ist ja jetzt, die werden alle Deutsche, das heißt, er kann sie auf der einen Seite nur noch als Passdeutsche beschimpfen, auf der anderen Seite muss Friedrich Merz sie unbedingt anpöbeln, weil sie ihn sonst zum Bundeskanzler wählen, und dann hockt Friedrich Merz aber so was von in der Scheiße.

Wir haben das im Arbeitskreis sehr ausführlich besprochen, weil sich Friedrich Merz ja nicht um alles kümmern kann, der ist schon zu sehr damit beschäftigt, Friedrich Merz zu sein, und da ist uns die rettende Idee gekommen: Was diese anderen da machen, die demnächst bundesweit die Demokratie beschädigen wollen, das können wir schon lange. Wir machen jetzt auf WutUnion.

Nee, nicht ‚Werte‘ – erstens gibt’s die schon, und zweitens hat der Laden genau so wenig Werte wie der Rest der CDU. Damit wollen wir gar nicht erst anfangen. Am Ende unterstellen die uns noch ideologische Nähe zum Christentum, dann kann Friedrich Merz einpacken. Wir gehen jetzt den Weg konsequent weiter, Seite an Seite mit den Partnern in Industrie und Medien, die ein ganz klares, ganz konsequentes Profil für unsere Partei und für den nächsten Bundeskanzler kommunizieren, wie man es im nächsten Wahlkampf erleben kann: Geschrei, Gepöbel, haltlose Unterstellungen, auf gar keinen Fall irgendwelche Lösungsansätze. Das wird unser Alleinstellungsmerkmal, und keiner wird das besser verkörpern als Friedrich Merz.

Vergewaltigung in der Ehe muss wieder legal werden, das war immer schon Friedrich Merz’ Ansicht – ein paar von diesen ‚Frauen‘, die ja inzwischen auch umoperierte Männer sind, die alle sechs Monate irgendein neues Geschlecht würfeln, die werden Friedrich Merz nicht mehr wählen, aber darauf pfeift Friedrich Merz doch. Weil er es kann! Und dann schafft er endlich das Asylrecht ab, das sowieso nichts in Deutschland zu suchen hat, weil das Land ja jetzt schon zu klein ist für vernünftige Investitionen, das weiß keiner besser als Friedrich Merz, und dann gehen wir endlich raus aus der Menschenrechtskonvention, weil wir als Opfer von Flucht und Vertreibung am meisten gelitten haben in Deutschland – das will heute keiner mehr wissen, aber Friedrich Merz weiß das!

Man muss als Deutscher wieder auf etwas stolz sein dürfen, aber das muss doch nicht ausgerechnet diese verdammte Demokratie sein oder dies elende Grundgesetz, oder dass wir hier alle afrikanischen Zuwanderer, die unsere Frauen vergewaltigen, Arbeitsscheue, Rollstuhlfahrer – Rollstuhlfahrende, wie unsere stalinistische Verbots-SS sagt – alle, die sich als Parasiten in unserer Wirtschaft eingenistet haben, dass wir die alle als Menschen behandeln müssen! Das war unter der Merkel alles mit einem Denkverbot belegt, deshalb ist die CDU heute auch da, wo sie heute ist, und mit Friedrich Merz wird das alles noch sehr viel besser werden!

Das lassen wir Friedrich Merz jetzt auswendig lernen. Intellektuell dürfte das im Rahmen seiner Möglichkeiten sein, unreflektiertes Gepöbel ist die Kernkompetenz von Friedrich Merz. Irgendeiner von den Grünen wird vielleicht einen Nachbarn haben, der mal mit dem Lastenrad einen Parkplatz für islamistische Transen blockiert hat, und wenn Sie den Durchschnitts-IQ des deutschen Wählers kennen, dann wissen Sie auch, wie das ausgeht. Jetzt müssen wir uns nur noch bessere Umfragen besorgen.“





Vortäuschung einer Straftat

15 05 2023

„Und er hat dieses Wort benutzt?“ „Wenn der die richtige Hautfarbe gehabt hätte, wäre das…“ „Das ist doch gar kein…“ „Würden Sie irgendeinen Papst als Muselmann bezeichnen?“ „Das kann man damit doch gar nicht vergleichen!“ „Naja, dem sieht man auch nicht an, dass er ein Scheinasylant ist.“

„Wir haben es mit einer eindeutig rassistischen Beleidigung zu tun.“ „Sagt wer?“ „Solange wir keine Polizisten als Zeugen haben, können Sie sich die Mühe sparen.“ „Mit Polizisten auch.“ „Hähä!“ „Es ist doch noch gar nicht geklärt, ob es sich um eine politisch motivierte Straftat handelt.“ „Aber es ist unsere Aufgabe, genau das zu…“ „Auf unsere Empfehlung muss natürlich keiner hören.“ „Und wir sollten uns nicht zu sehr mit diesen Vorwürfen beschäftigen, das schadet am Ende noch dem Wirtschaftsstandort.“ „Wahrscheinlich holen sich die Grünen ihre Heizungsminister bald aus dem Busch.“ „Hähähä!“

„Wir haben eindeutige Zeugenaussagen…“ „Ich gehe von linksversifften Klimaspacken aus.“ „Oder Lehrer.“ „Nee, Sozialpädagogen.“ „… dass der mutmaßliche Täter…“ „Wir richten hier über einen unbescholtenen Deutschen, der noch nicht einmal rechtskräftig verurteilt wurde?“ „Das ist in einem Strafprozess so üblich.“ „Und er saß von den letzten zwanzig Jahren zehn im Knast.“ „Das heißt noch lange nicht, dass es sich dabei um eine politisch motivierte Straftat gehandelt hat.“ „Ich würde hier auf jeden Fall auf eine Fahrlässigkeit plädieren, weil der Beschuldigte nicht wissen konnte, dass das Opfer ein Staatsgast aus Nigeria war.“ „Also lädt unsere Regierung diese Leute ein, damit sie hier die Umvolkung…“ „Vermutlich war er zur falschen Zeit am falschen Ort.“ „Der Afrikaner?“ „Ach was, ich rede vom Opfer.“ „Also doch der Deutsche?“ „Sagt er ja.“

„Aber man bezeichnet doch nicht einen anderen Menschen mit Schimpfwörtern, nur weil der eine andere Hautfarbe hat.“ „Ich würde das erst mal als Meinungsäußerung sehen.“ „Man kann doch auch einen Türken als Türken bezeichnen, ohne dass es eine Beleidigung ist.“ „Möglicherweise hat der die Staatsbürgerschaft zwischendurch gewechselt.“ „Das ist bei maximalpigmentierten Migranten eher nicht der Fall.“ „Man könnte ihn vorher nach dem afrikanischen Pass fragen.“ „Sonst haben wir aber keine Schmerzen?“ „Das muss doch nicht immer gleich fremdenfeindlich gemeint sein.“ „Zumal es hier ja keinen fremdenfeindlichen Hintergrund zu geben scheint.“ „Moment mal: ist das nur so, wenn es tatsächlich einen Bezug zu einem fremden Staat gibt, so dass die betroffene Person hier fremd ist, oder muss die betroffene Person hier fremd sein, so dass sie gar nicht…“ „Man muss davon ausgehen dürfen, dass der durchschnittliche Deutsche eine rassekonforme Hautfarbe aufweist.“ „Und damit ist die Bezeichnung, die hier vorgenommen wurde, als rassistisch klassifiziert?“ „Da wir davon ausgehen dürfen, dass eine rassistische Beleidigung in der Bundesrepublik Deutschland verboten ist und gegen das Grundgesetz verstößt, können wir auch annehmen, dass diese auf keinen Fall so geschehen sein dürfte.“

„Ich frage mich nur, war das nun eine politisch motivierte Straftat?“ „Wenn man diese Person als, ich sage mal: phänotypisch eher nicht regelkonform bezeichnet, dann ist das zunächst mal unpolitisch.“ „Politisch wäre es, jemanden als Kommunistensau zu beschimpfen.“ „Da würde ich sofort abdrücken.“ „Weil man das ja nicht sofort erkennt.“ „Also ich rieche diese linken Schweine gegen den Wind.“ „Wenn man sich nicht wäscht, riecht das halt.“ „Hähä!“ „Und eine eindeutige Zuordnung zu einer Religion wurde auch nicht getätigt.“ „Man erkennt das bei den Schwarzen immer so schlecht.“ „Ob die aus Nigeria kommen?“ „Nee, das andere.“ „Das ist doch dann nur als Feststellung zu werten.“ „Und es ist doch auch völlig unpolitisch, wenn man zum Beispiel einem Angehörigen einer bestimmten Religion…“ „Da kneift aber einer den Schwanz ein.“ „Hähähä!“ „Ich würde mich jedenfalls nicht beleidigt fühlen, wenn Sie mich als Schwarzen beschimpfen würden.“ „Sie sind ja auch keiner.“ „Es ist doch keiner speziellen politischen Richtung zuzuordnen, ob man Menschen einer bestimmten Hautfarbe…“ „Vielleicht ist damit eine bestimmte politische Einstellung verbunden.“ „Wenn man ein Schwarzer ist?“ „Also in dem Fall hat der sich die Diskriminierung redlich verdient.“ „Naja, ich würde es höchstens als Teilschuld…“ „Man darf doch nicht einfach so tun, als sei man diskriminiert – das wäre ja auch Vortäuschung einer Straftat.“ „Zumal das ja alles auch verboten ist.“

„Also Klimaaktivist war der nicht.“ „Könnte man den sonst präventiv wegsperren?“ „Moment, der war doch das Opfer?“ „Diese Opferhaltung ist bei Klimaaktivisten weit verbreitet.“ „Dann würde das ja dafür sprechen.“ „Und eine ausländische Ideologie?“ „Wegen der Hautfarbe?“ „Das ist auch verboten.“ „Es kann doch nicht sein, dass wir eine Straftat haben, die wir nicht zuordnen können!“ „Es ist ja nicht geklärt, ob es sich hier um eine Straftat handelt.“ „Gibt es Anzeichen auf Reichsbürger?“ „Das muss nicht politisch sein, die meisten sind nur geistig verwirrte Einzeltäter mit einem Panzer im Vorgarten.“ „Da ist sicher die Schnittmenge mit den religiösen Fanatikern groß.“ „Jetzt noch mal ganz von vorn: was haben wir denn überhaupt?“ „Da war dieser Typ, der hat den…“ „Okay, also Sexismus.“ „Bitte!?“ „Klar, das war spezifisch Gewalt gegen Männer.“ „Aber es war doch nur ein…“ „Wissen Sie, wie viele Männer es gibt?“ „Sortieren Sie das weg, der Fall ist geklärt.“ „So, was kommt jetzt?“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLVIII): Libertärer Autoritatismus

7 04 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Seit längerer Zeit ist der zurechnungsfähige Bürger von kognitiven Kollateralschäden umgeben, die er sich nur mit größerer Mühe vom Leib halten kann, will er nicht an Leib und Leben Schaden nehmen oder irrtümlich dem feindlichen Blödföhn die organischen Voraussetzungen zum Oxidieren entziehen. Doch gesetzt den Fall, einer der Deppen würde ihm auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt in wildem Wutgebrüll die Krücken weghauen und ihn zu Boden reißen wollen, weil er die Gehhilfen für die Erfindung internationaler Echsenmenschen zum Austausch der gesunden Mitteleuropäer gegen die grünen Kriechtiere aus dem Erdinneren hielte, es ist nicht auszuschließen, dass der Koksgnom die Aluröhren samt Griff in die Gesichtsreste bekäme und fortan schwiege. Was nach Kasperade aus dem Kabinett der Medikamententester klingt, ist schon vorgekommen, nur dass es den Hohlrabis dabei um einen einfachen Mundschutz ging, den angeblich die Weltregierung als Symbol der Unterwerfung denen verpasst hat, die noch genug Hirn unter der Kalotte hatten. Das Phänomen der Querstullen kam nicht überraschend, wenn man den Weg dorthin mit offenen Augen sehen wollte. Es hat etwas zu tun mit dem libertären Autoritatismus.

Im Gegensatz zur Anarchie, die die Freiheit des Einzelnen als Maßstab einer herrschaftsunabhängig sich regelnden Ordnung anerkennen, sind Libertäre vom rücksichtslosen Gebrauch der eigenen Freiheit überzeugt, um ihre Ansprüche zu maximieren und jede staatliche Gewalt zu untergraben. Dieses mit dem Neoliberalismus salonfähig gewordene Mantra der Individualkonkurrenz hat soziale Bindungen nicht nur gelöst, es hat sie für nichtig erklärt, um jede Art von Regulierung als gewaltsamen Eingriff in die Privatautonomie framen zu können – ob als Steuern, Parkverbot oder Tempolimit, das absolute Recht auf Eigentum und Verfügung auch ideeller Dinge wirkt in dieser religiösen Verehrung des Ego als Dogma, das zu hinterfragen sofort als Zeichen von Schwäche gehen wird. Und Schwäche ist bei Anhängern eines Steinzeitkultes gefährlich.

Wie die demonstrierenden Dumpfnulpen sich in jeder Menge Schnappatmungsgeplapper einen Brei aus individueller Souveränität und Hass auf diese linkslinke Demokratie anrühren, die angeblich alles verbietet, weil sie es kann, so zeigt sich auch beispielhaft die Ablehnung des Genderns, vor allem durch Kabarettaushilfen, präsenile Parteibonzetten oder andere aufmerksamkeitsentwöhnte Heulbojen aus dem psychotischen Spektrum, als gefundenes Fressen, um ihresgleichen mit Primatengekreisch zu Hause abzuholen; die narzisstische Kränkung setzt bei Hirnschadensympathisanten für gewöhnlich ein, sobald sie von anderen als drittklassige Schranzen enttarnt werden, und sofort reagiert die Psyche mit der üblichen Regression zum Es. Und also lässt sich folgern, dass die permanent freiheitsfetischistisch plärrenden Arschgeigen sich nicht von Vulgärnazis unterscheiden, sie wollen die egalitäre Gesellschaft zerstören, ob nun von außen oder von innen.

Nicht zufällig zieht dieser Sekundenschlaf der Vernunft rechte Ideen an, die autoritäre Charaktere als Gerüst für ihre chronische Egoschwäche nötig haben, jedoch nicht allen in Gestalt des starken Mannes, auch wenn der gerade als Kriegsherr mit Schmackes die Fresse poliert kriegt, sondern auch als aufgepumptes Es, das jede Kontrollinstanz zur Not mit verschwiemeltem Verschwörungsgerülpse ausschaltet, um Recht zu behalten – eine putzige Form der Selbstermächtigung für Würstchen, die das Überleben in ihrer verschissen überflüssigen Randexistenz nicht selten diesem Staat verdanken, den sie auch mit Waffeneinsatz beseitigen wollen. War früher die Ablehnung jeglicher Solidarität mit Schwächeren quasi Zugangsvoraussetzung zu den neoliberalen Zirkeln, hat sich der militante Hass auf Ordnungsorgane längst bis zu Jugendlichen bewegt, die die Zersetzung staatlicher Gewalt durch seine eigenen Organisationsformen förmlich am eigenen Leib spüren: durch Law-and-Order-Vogelscheuchen im Bereich der inneren Sicherheit, Kokettieren mit Ignoranz im Klimaschutz oder dümmliches Gekeife welkender weißer Masturbationsversager, die der Jugend die Faulheit und Gier vorwerfen, die sie selbst aggressiv als ihr Privileg durchsetzen.

Und so weist ihr Über-Ich zorngreinend das Offensichtliche zurück: dass sie ganz gewöhnliche Faschisten sind, deren Freiheitswillen Distinktion durch Besitz anstrebt, mit Besitz, der nur dann als standesgemäß gilt, wo man ihn unter Verstoß gegen die für alle anderen geltenden Regeln erlangt. Nicht selten inszeniert sich diese Kaste als Rebellen, die das übermächtige System bekämpfen, besonders erbärmlich in Gestalt eines Regierungsminions, das seinen Herrn Jesus mehr liebt als die Verfassung und dafür das Ansehen der Republik verschachert. Hand in Hand mit dem Brüllmüll torkeln klinisch bekloppte Deppen durch ihre private Wahnwelt aus Chemtrails und eFuels, BRD GmbH und Flacherde, Fusionsenergie und Trickle-down-Ökonomie, die alle nur in einer Psychosekte funktionieren.

Schlagen wir sie mit den eigenen Waffen, und reicht Canceln bei dieser Heulsusenrotte nicht, dann eben mit Handarbeit. Sterblich sind wir ja alle.





Absichtserklärung

22 03 2023

„Also meines Wissen nach ist das gar nicht, also fällt das aus. Wir haben uns zwar noch nicht darauf geeinigt, aber das liegt auch eher daran, dass dieser Aktionsplan gegen Rechtsextreme bisher noch nicht beschlossen wurde, das heißt: beschlossen schon, aber eben vom Bundesinnenministerium.

Die Bundesinnenministerin hat ja schon deutlich gesagt, dass da etwas passieren muss, also haben wir die Eckpunkte festgezurrt: wir wollen die rechtsextremen Netzwerke zerschlagen, es darf keine illegalen Waffen mehr geben, wir müssen die Finanzierung unterbinden. Die sind so festgezurrt, fester geht’s gar nicht. Ich kann Ihnen aus erster Quelle versichern, es gibt kein rechtsextremes Netzwerk mehr in Deutschland, das die Ministerin nicht zerschlagen will. Dazu haben wir auch eine ressortübergreifende Gesamtstrategie vorgelegt, wir haben mehrere Arbeitsgruppen gegründet – mehrere Arbeitsgruppen! Das ist doch schon mal super!

Natürlich ist es kompliziert, gerade jetzt nach diesem fürchterlichen Attentat, aber immerhin hatte es sich dabei nicht um eine illegale Schusswaffe gehandelt, und nach unseren Ermittlungen war auch kein Rechtsextremist daran beteiligt, also können wir das jetzt mal etwas ruhiger angehen lassen. Und wir müssen auch klar definieren können, was wir eigentlich unter Rechtsextremismus verstehen, weil wir sonst ein Problem mit anderen Tätergruppen bekommen, ich sage nur: Reichsbürger. Die sind ja nicht alle rechts, ein paar wollen einfach nur den gewaltsamen Umsturz, weil sie den Staat ablehnen.

Sie müssen jetzt die Klima-RAF nicht eigens erwähnen, die haben wir auf dem Schirm, weil wir in einer systemischen Strategie selbstverständlich immer auch gegen Linke vorgehen – als SPD-geführtes Ministerium möchten wir uns gar nicht erst dem Verdacht aussetzen, dass wir Linksradikale bevorzugen würden. Wir verschaffen uns lediglich einen Überblick, wer gegen den Staat ist, weil das ja die Aufgabe des Bundesinnenministeriums ist.

Die Beweislage ist ja nicht so einfach, wie man sich das vorstellt. Das Bundesinnenministerium ist zwar fest entschlossen, auch zu untersuchen, ob es in der Polizei rechtsextremistische Tendenzen gibt, obwohl der damalige Bundesinnenminister das als absolut ausgeschlossen bezeichnet hatte, weil er der Bundesinnenminister war – jetzt ist er der damalige Bundesinnenminister, die Sachlage sieht eventuell ganz anders aus, aber wir müssen eben auch damit rechnen, dass die Sachlage damals schon so anders ausgesehen hat, wie sie jetzt aussieht, nachdem der damalige Bundesinnenminister die Existenz einer Sachlage für technisch ausgeschlossen gehalten hat. Wenn sich also jetzt herausstellen würde, dass es diese rechtsextremistischen Tendenzen gibt, und zwar in der Polizei, wäre das sehr kompliziert, diese auch konkret nachzuweisen, weil man ja immer damit rechnen müsste, dass man bei den Tätern auf die Polizei, nein: bei der Polizei auf Täter stoßen würde, die das dann nicht als Polizei untersuchen, sondern als Täter. Das wäre dann eine Verwicklung oder Verstrickung, in die Polizisten verwickelt sind, so dass wir wie beim NPD-Verbotsverfahren nie wissen, ob es sich um Polizisten oder Täter handelt oder vielleicht um beides, und wir können ja bei nicht vorhandenen Beweisen nicht zwingend davon ausgehen, dass es diese früher mal gegeben haben könnte unter dem damaligen Bundesinnenminister.

Außerdem müssen Sie dabei immer auch mit verfassungsrechtlichen Bedenken rechnen – noch sind uns hier keine bekannt, aber rechnen muss man damit bei allem, was im Bundesinnenministerium geschieht, nicht geschieht, oder irgendwas zwischen beiden Zuständen, wobei es Dinge gibt, die nicht geschehen sind, obwohl es Beweise dafür gibt, um umgekehrt, aber da sind wir wieder im Großbereich Verfassungsschutz, da darf es natürlich keinerlei Zusammenarbeit mit der Polizei geben, weshalb die nicht zusammenarbeiten. Alleine auch nicht, wenn es um Rechtsextremismus geht, aber egal.

Wir verstehen ja Ihre Kritik und nehmen Sie zum Teil auch ernst, aber ein paar gute Dinge sind auch schon passiert. Wir dürfen darüber jetzt aus ermittlungstechnischen Gründen leider nicht offen reden, aber glauben Sie uns: dies ist wirklich eine Absichtserklärung – wir machen das diesmal nicht aus Versehen. Wenn wir also tatsächlich Mittel und Wege finden sollten, die Verschärfung des Waffen- und Disziplinarrechts, für die es sehr gute rechtliche Voraussetzungen bereits gibt, auch durchzusetzen, dann werden wir nicht zögern. Wann genau das nun passiert, das können wir Ihnen auch nicht so genau sagen, aber wir sind der festen Absicht, dass die wichtigsten Dinge bereits jetzt im Blickpunkt sind.

Von wem? Wir sind da auch nicht so besonders vernetzt, das lebt eher aus dem Zusammenwirken einzelner Behörden, und die müssen sich auch mit den notwendigen Themen wie Chatkontrolle und Vorratsdatenspeicherung beschäftigen, damit die Opposition nicht auf den Gedanken kommt, wir würden plötzlich sinnvolle Maßnahmen ergreifen, die sie irgendwann weitermachen müssten. Und dann haben wir auch noch Aussteigerprogramme, die müssen auch irgendwie laufen, und was machen wir mit so einem Programm, wenn es irgendwann keine Einsteiger mehr gibt? Dann ist das nicht mehr nachhaltig, und wir müssten ernst machen. Aber da ist ja noch die Frage, womit.

Also schreiben Sie am besten mal, dass wir im Bundesinnenministerium viel zu tun haben, das ist immer ein gutes Zeichen, und in Zukunft werden wir die Reaktionen auf unsere Arbeit ernst nehmen. Wahrscheinlich. Genau kann das aber keiner sagen. Wir warten noch auf die Bundesinnenministerin.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLIV): DDR 2.0

10 03 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Wer an diese gründlich gespaltene Nation denkt, die ihren eisernen Vorhang immer noch nicht als historisch langwierig abzubauenden Sondermüll begreift, der sieht auch, wie germanisch-depressiv das Volk durch seine blühenden Landschaften schleicht. Früher, greint der Michel, war eben alles besser – mit Ausnahme der ganzen Grütze, die man früher nicht merkte und heute erst recht nicht bemerken will, beispielsweise den komplett marode gewordenen Arbeiter-und-Bauern-Staat, der sich mit ein paar Westmilliarden als Schwimmhilfe über Wasser hielt, bis der Klassenfeind den Stöpsel zog. Das Volk marschiert gerade auf, kräht renitent vom Pferd und vom Frieden, aber warum?

Kein Gespenst geht da um, staubgrau verpackt, ausgetrocknet vom Desinteresse der Geschichte und mühsam am Leben erhalten mit dem Selbstmitleid der Verknöcherten, die an Ost-Hero-Poröse erkrankt auf ihren eigenen Tränensäcken herumstolpern. Es ist keine Friedensbewegung, denn es genau dieselbe Ausschussware aus der Spulwurmaufzuchtstation, die schon gegen Islamisierung und Flüchtlinge war, gegen Masken, Impfung, Windräder, wie sie gegen die Vereinigung gewesen war, die bedingungslose Kapitulation oder dass Wasser nass ist. Sie haben ein Problem damit, dass diese Wirklichkeit nie das tut, was man von ihr will, und bunkern sich in ihre eigene Gedankenwelt ein, den Kubikkonjunktiv für kontrafaktische Geschichtswürstchen, in dem alles immer so bleibt, wie es nie war.

Der alte Sozialismus, der im Wesentlichen aus keinen Apfelsinen bestand, aus dem Politbüro und den Kadern, die doch welche hatten, er leuchtet auf einmal so mild und märchenhaft, dass der gemeine Knalldepp im Blauhemd sich seinen Wunschtraum aus herumgammelndem Gehirngestrüpp häkelt, die real existierende Zwangsvorstellung, wie sie nicht nur nach 1989 viele zu kurz Gekommenen gerächt hat. Frieden war damals, weil der Große Bruder es befohlen hatte – wer nicht mitsang, kriegte halt die Fresse poliert – Völkerfreundschaft mit den ganzen Kuffnucken, die als Vertragsarbeiter den Deutschen die Jobs wegnahmen, nur die Volksarmee war noch national. Die schönen Sachen aus dem Westen gab es nur heimlich, Antisemitismus, Rassenhass, den guten alten Imperialismus, die Militarisierung von Kita bis Kombinat: eine ganzes Land ballert sich dauernd die Rübe zu, um den Schnaps unschädlich zu machen. Manche wachten gar nicht mehr auf, manche gleich als Reichsbürger.

Weil in der Deuschndemokrahschnrebbeblik der Staatsbürger so systemkritisch war wie die Nazis, die sich danach zu 355% im Widerstand befunden hatten, weiß er jetzt: alle Regierungen dieser Welt inszenieren ein Kasperletheater aus fadenscheinig zusammengeschwiemelten Versatzstücken billiger Lügenpropaganda, der gelernte Dauerdissidenten garantiert nicht auf den Leim gehen. So erwartbar, wie das im Verschwörungsmythos versuppt, so egal ist auch, wer in diesem Hirnplüsch die Hauptrolle spielt. Die Mehrheit war vor und nach 1945 genau so angepasst und lief mit, wie es die Generationen eine Diktatur weiter taten, und da die Deutschen in der Wahl ihrer Führer intellektuelle Ansprüche nur selten geltend machen, latschen sie eben hinter dem Gesindel her, das dieselben filigranen Symptome der Beklopptheit zeigt wie der ganze Brüllmüll. Die Erfahrung einer sich normalisierenden repressiven Ideologie, die einen Großteil der Bevölkerung mit aushaltbaren Einschränkungen am Leben lässt und nicht ständig mit Vernichtung droht, dabei aber die Feindbilder zur existenziellen Bedrohung aufpumpt und dagegen unablässig für den Frieden hetzt, sorgt für einen kollektiven schizoiden Status, der sich auf Dauer nur entzieht, wer das mit dem Selberdenken tatsächlich ausprobiert hat. Wer hat das schon.

Und so stolpern linke Rechte, rechte Linke und sämtliche Koordinationsvollversager hinter den Flüstertütenschwenkern her, wollen die Regierung am Galgen sehen und sie zu Friedensverhandlungen mit dem Endsieger im Hitlerjungenwettbewerb schicken, und wenn sie dann ihr antiamerikanisches Schnappatmungsgeplapper im Chor wegsabbern, ist auch ihr halbwegs verwestes Feindbild wieder so lebendig wie Zombies auf dem Synapsenfriedhof der politischen Bildung. Gleichzeitig suhlt die von linksrechts einsickernde Ariosophie-Esoterik sich in romantischer Russlandverklärung, die den gärenden Haufen aus Angst und Anpassung für Nestwärme hält und ihren rassenbekifften Religionsersatz auf die angeblich aufgeklärten Feuchtbeutel stülpt. Was an Modernismus oder Feminismus, Technik- und Demokratiehass sich in Pillenform pressen lässt, wird vom Gefolge der Unterkomplexität begehrlich geschluckt. Es muss ihnen nicht besser gehen. Geht es anderen schlechter, sind sie schon zufrieden.

Manche fantasieren, ein genügend großes Areal für Braunalgen zu räumen, die ihrem Adolf einen eigenen Staat aufziehen wollen, und manche wollen die Spätstalinisten auf der einsamen Insel abwerfen. Ein ausrechend großer Acker reicht aus, um die Verseiften aus der Zivilisation zu entfernen. Es ist gleich, von welcher Seite die Idioten kommen, Demonstrationen demonstrieren Machtansprüche. Und Idioten bleiben Idioten.





Brownout

2 03 2023

„… es zum Schusswaffeneinsatz gekommen sei, als das SEK die Wohnung des Reserveoffiziers gestürmt habe. Der Selbstverwalter Gunter F. (43) habe zunächst angegeben, dass auf Anweisung des Königreichs Deutschland die Klingel des Provisorischen Reichshauptquartiers abgestellt worden sei, bevor einer der anwesenden Gäste plötzlich eine halbautomatische…“

„… zeitgleich eine Polizeiwache in Amberg überfallen hätten. Die beiden im Eingangsbereich postierten Beamtinnen hätten die Täter jedoch durch Auslösen der automatischen Türverriegelung an der Flucht hindern können, womit diese offensichtlich nicht…“

„… ob hier ein Zusammenhang vorliege. Der polizeibekannte Prepper Reiner Ü. (57), der wenige Wochen zuvor aus der JVA Landsberg entlassen worden sei, wo er eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz abgesessen habe, sei davon ausgegangen, dass die Alarmanlage der Stadtapotheke in dieser Nacht nicht funktioniere. Mitarbeiter des Schließ- und Sicherheitsdienstes Gschwöllhuber & Co. hätten ihn beim Versuch, die verschreibungspflichtigen Schmerzmittel im hinteren Bereich der…“

„… die Beleuchtung in der Häuserzeile beim Eintreffen der Polizei ausgeschaltet gewesen sei. Dies sei den Beamten allerdings nicht verdächtig vorgekommen, da es durch die hohen Energiepreise in Regensburg bereits mehrfach zu Stromsperren gekommen sei, wenn die Mieter ihre Rechnungen nicht…“

„… sich selbst gestellt habe. Tino H. (36), der als Organisator islamfeindlicher Demonstrationen, von Coronamärschen und Friedenskundgebungen für den russischen Staatspräsidenten aufgefallen sei, habe durch Taschenlampensignale vom Scheitern der Reichsgründung erfahren und wolle sich nun nach einem vollumfänglichen Geständnis als Kronzeuge zur Verfügung stellen, um die…“

„… zwei Mitglieder der Reichswehrdivision Süd festgenommen worden seien. Henner S. (48) und Maik M. (51) seien beim Versuch beobachtet worden, eine Straßenlaterne in Weiden mit Hilfe eines elektrischen Trennschleifers umzusägen. Es sei ihr Plan gewesen, durch Herbeiführen eines Kurzschlusses die Stromversorgung für die gesamte Stadt zu unterbrechen. Sie seien aber schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr über die Durchführung in Streit geraten, da sie ohne Energieversorgung auch den Trennschleifer nicht mehr…“

„… seien im Schutz der Dunkelheit durch die Terrassentür geflohen. Bei einer Verfolgungsjagd auf dem Weg nach Pettendorf habe das Motorrad des mehrfach vorbestraften Reichsideologen Karl-Theodor O. (58) eine rote Verkehrsampel überquert, wodurch es zu einer Kollision mit einem vorfahrtberechtigten Kraftwagen gekommen sei. Der durch einen Sturz über die Motorhaube des Automobils erheblich verletzte Flüchtige sei darüber verwundert gewesen, dass die Elektrizität im Regierungsbezirk Oberpfalz überhaupt noch…“

„… der irrigen Meinung gewesen seien, dass sich die Stromversorgung sämtlicher Elektroautos durch Entfernen einer Hauptsicherung deaktivieren lasse. Anführer Josef K. (72) habe ebenfalls nicht gewusst, dass Bundesautobahnen nicht über Stromschienen verfügen würden, die sich durch ein Bombenattentat für den Umkreis von…“

„… alle Ampelanlagen habe grün übermalen wollen. Reichssekretär Carlo A. (22), der zuvor für die Kleinstpartei Teutsche Liste für den Bundestag kandidiert habe, habe vermutete, dass mehrere pünktliche Linienbusse hintereinander die Revolution ausgelöst hätten, die sich bis nach…“

„… mit Klingelstreichen aus ihren Wohnungen habe locken wollen. Gundemarie V.-T. (56), Gymnasiallehrerin für Russisch und Geschichte, sei jedoch von mehreren Anwohnern bedroht und in einem Fall aus dem Haus gejagt worden, so dass sie im Treppenhaus gestürzt sei. Die Beleuchtung sei durch einen Kabeldefekt, der dem Hauseigentümer seit dem vergangenen Jahren bekannt gewesen sei, vom zweiten Stockwerk aufwärts und im…“

„… bei der Vernehmung zugegeben habe, dass die Terrorzelle einen weiträumigen Stromausfall geplant hätte. Nach Aussage des designierten Reichskriegsministers Sandro P. (26) habe der im vergangenen Jahr festgenommene Heinrich XIII. Prinz Reuß aus der Untersuchungshaft den Befehl gegeben, durch Beschädigungen an mehreren Verteilern den Staatsstreich gegen die BRD GmbH und ihre…“

„… der ebenfalls in der Wohnung des Anführers festgenommene Energieanlagenelektroniker Werner Z. (60) den Plan offenbart habe, dass die Gruppe durch Sprengung eines Atomkraftwerks für Chaos habe sorgen wollen. Die Vorbereitungen seien wegen des von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstiegs zunehmend schwieriger geworden, auch deshalb, weil die Verbindungsleute in der Botschaft der Russischen Föderation keine ausreichende Menge von spaltbarem Material zum Weiterbetrieb eines Reaktors oder zum Bau einer schmutzigen Bombe für den Abwurf über der…“

„… im Umspannwerk die verkohlte Leiche aufgefunden worden sei. Anhand des in der Nähe des Sicherheitszauns geparkten Autos habe die KTU gefolgert, dass es sich dabei um den ehemaligen KSK-Angehörigen Bernward E. (39) handele, der beim Versuch, mit einem mangelhaft isolierten Bolzenschneider die Starkstromleitungen zu durchtrennen, durch die Schrittspannung innerhalb weniger Sekunden…“





Mauerspechte

22 02 2023

„Also hier hat keiner die Absicht, eine Mauer einzureißen, wenn Sie das meinen. Sie haben schon richtig gehört, wir stehen zu unserem Schutzwall, damit wir nicht von diesen Missgeburten überrannt werden, von linksfaschistischen Dreckschweinen wie diesem Merz!

Wir sind auch in der CDU, aber das heißt ja nichts. Jedenfalls nicht hier in Sachsen. Bei uns herrscht noch Toleranz, da interessiert man sich nicht für das Parteibuch, und wenn einer alle Scheißausländer an die Wand stellen will, weil die unsere Frauen vergewaltigen, dann sind wir mit dem wenigstens schon mal auf einer Wellenlänge, und auf der Grundlage kann man doch diskutieren, oder? Ich halte nicht von dieser Ausschließeritis, nur weil einer jetzt Mitglied in einer offiziell rechtsextremistischen Partei ist, muss das doch lange noch kein Nazi sein.

Ich kann das schon verstehen, dass dieser Merz Angst hat, wie die nächsten Wahlen hier in Sachsen ausgehen. Das passt dem überhaupt nicht in den Kram, auf was für einem konstruktiven Niveau hier die einzelnen vaterlandstreuen Organisationen zusammenwirken. Wenn er wie sonst immer so leicht rechts angehauchte Sprüche bringen würde wie ‚Ausländer raus‘ oder ‚Wir sind nicht das Sozialamt der Welt‘, das könnten wir hier ja noch weglächeln. Da war der Seehofer schon weiter, das mit der letzten Patrone, das hatte schon Stil. Aber dieses weichgespülte Geseier von den kleinen Paschas, dass kann der sich schenken. Das nimmt er irgendwann wieder zurück, wenn er nüchtern ist, und dann hat er es doch so gemeint, aber dann haben ihn wieder alle falsch verstanden – dieser Waschlappen kriecht sich noch selbst in den Arsch.

Wenn diese Wessis es nicht mitkriegen, dass hier die Uhren anders gehen: geschenkt, das wissen wir seit der Wende. Hier wird Demokratie nun mal anders definiert, wir halten uns auch nicht mit langwierigen Diskussionen auf, wir haben eine Meinung. Wir demonstrieren gegen Corona, gegen Flüchtlinge, Waffen für die ukrainischen Juden, also mit einem Wort: gegen die Regierung. Das haben wir auch schon gemacht, als das noch die CDU war, aber das war eben nicht unsere CDU. Wir haben niemanden ausgegrenzt, sondern waren immer offen für konservative Ideen. Auch für sehr konservative Ideen von ganz rechts.

Natürlich weiß man manchmal nicht, mit wem man da gerade demonstriert, aber man kann doch bei der Verteidigung der nationalen Identität gegen Klimaterroristen und Genderwahnsinnige nicht jeden einzelnen fragen, wie ernst er das jetzt meint. Letztlich meint Merz auch nichts anderes als: alle Rasseschädlinge abfackeln, wie das seinerzeit die Kameraden in Lichtenhagen praktiziert haben. Er traut sich nur nicht, das offen zu kommunizieren, und das wirft doch die Frage auf, ob wir uns von so einem Waschweib vorschreiben lassen sollen, wie wir zu unseren nationalen Pflichten stehen.

Die labern sich da in Berlin eine Scheiße zurecht, das glaubt man hier nicht. Brandmauer – wir stehen halt rechts, und wir haben langsam keine Lust mehr, dass diese Mauerspechte so tun, als würden sie sich an uns ranwanzen, während auf der anderen Seite unsere besten Leute aus der Partei rausgeschmissen werden sollen. Wir liefern die politischen Inhalte, die offiziell natürlich in der christlichen Volkspartei nicht salonfähig sind, und zum Dank werden wir auch inoffiziell vereinnahmt, solange wir nach deren Regeln funktionieren. Das ist doch absurd!

Ich meine, stellen Sie sich mal die nächste Landtagswahl in Sachsen vor. Die CDU macht CDU-Wahlkampf mit AfD-Inhalten, größtenteils auch im AfD-Duktus, und zum Dank bietet der Wahlsieger der Union an, als Juniorpartner in eine braune Koalition zu gehen. Da möchte ich dann auch noch mal die Sprüche hören von politischem Anstand und Staatsraison und verfassungsrechtlich gebotenem Respekt vor der Demokratie, wenn auf einmal die stärkste Fraktion das Amt des Ministerpräsidenten für sich reklamiert.

Hier ist eine politische Säuberung in Gange, das können Sie mir glauben, und wohin das führt, das hat die Geschichte wohl gezeigt. Die Partei unter solchen linksfaschistischen Volksverrätern wie diesem Merz ist uns gegenüber schon seit langem nur noch destruktiv und feindselig. Das behauptet er ja der AfD gegenüber auch, und da fragen wir uns doch: warum benutzt er dann ihre Sprüche und ihre Methoden? Wenn der das jetzt als gesunden Menschenverstand bezeichnet, dann wären das ja gleich drei Lügen auf einmal! Das empfindet der normale Wähler hier in Sachsen einfach nicht mehr als einsichtig, und da eröffnen sich für uns ganz andere Perspektiven. Wo soll man denn mit der Toleranz gegenüber der stalinistischen Hetze aus der Bundespartei anfangen? Die koalieren in Berlin schon so gut wie mit den Grünen, und wenn man nicht aufpasst, kommt man hier bald auch für eine einzige Bratwurst ins Arbeitslager. Die quasseln von Menschenwürde und christlicher Haltung, aber wenn einem hier morgens als erstes ein maximal pigmentierter Halbaffe über den Weg läuft, den sie aus dem Busch geholt haben, weil er der einzige Allgemeinarzt im Umkreis von zwanzig Kilometer ist, dann ist das etwas ganz anderes. Wir als Volk lassen uns das jedenfalls nicht länger gefallen, diese Regierung sollte lieber mal etwas gegen Ausländer machen und gegen den Fachkräftemangel, sonst sehen wir uns nämlich bald im Reichstag, das kann ich Ihnen versprechen!“





Sehtest

8 02 2023

„Waren Sie auch so überrascht, dass es auf einmal so viele gewaltbereite Rechtsextremisten gibt, die sogar schwere staatsgefährdende Straftaten verüben würden? Also der Generalbundesanwalt war jetzt vielleicht nicht überrascht, weil er davon bestimmt schon mal gehört haben wird. Der Mann liest doch auch Zeitung, oder?

Wir waren hier total überrascht, vor allem, weil das vorher keinem aufgefallen ist. Natürlich kamen da schon Meldungen, dass man bei manchen von Reichsbürgern ganze Keller voller Waffen gefunden hat und Flugabwehrkanonen und einen Panzer, aber dass die damit wirklich schießen würden, damit hat doch keiner gerechnet. Und dass das inzwischen gut 23.000 sind. Das hängt sicher damit zusammen, dass die einzelnen Polizeidienststellen nicht mehr ihre Verdächtigen zusammenrechnen können. Da ist möglicherweise ein Faxgerät kaputt oder es gibt in Deutschland nicht mehr genug Papier, das kommt schon mal vor. Und dass die sogar als Terroristen bezeichnet werden, davon waren wir überrascht. Unter Terroristen stellt man sich normalerweise Leute vor, die irgendwie verdächtig sind, weil sie im Treppenhaus immer so freundlich grüßen. Aber wenn man einen Panzer im Garten hat, kriegen das die Nachbarn möglicherweise gar nicht mit.

Wir interessieren uns ja auch für die Nachbarn, und ich würde schon sagen, dass das immer gut ist, wenn man sich für seine Nachbarn interessiert, aber ständiges Misstrauen ist auch ungesund. Wenn sich jemand so Hakenkreuzfahnen auf den Balkon hängt und Munition im Schrebergarten vergräbt, muss man doch nicht gleich ein Nazi sein. Manche haben vielleicht auch nur historisches Interesse am Dritten Reich. Und es gibt viele, die sind mit diesem Staat nicht zufrieden – gucken Sie sich doch mal an, wie viele Leute im Osten die AfD wählen, da sollte man viel eher skeptisch werden. Wobei das ja eine ganz normale Partei ist, die sich bis jetzt immer noch demokratisch wählen lässt, auch wenn die das nicht so gerne zugeben.

Schließlich weiß man ja von Nazis, dass die ständig lügen. Volkstod durch Einwanderung, die schweigende Mehrheit ist hinter ihnen, die Machtergreifung steht unmittelbar bevor: alles Quatsch. Aber wenn man weiß, dass jemand lügt, muss man die dann automatisch für Nazis halten? Und muss man denen das glauben? Das würde dann ja heißen, die lügen gar nicht mehr, und die wären dann auch keine Nazis. Das hört sich jetzt schon in der Theorie sehr kompliziert an, und dann kommt auch noch die Praxis!

Was ich sagen will, man soll nicht gleich hinter jedem Anschlag eine schwere staatsgefährdende Straftat vermuten. Unter Umständen wollt diese Gesellschaft um den Prinzen ja einfach nur mal dem Staat einen Streich spielen, und die Regierung hat das nicht verstanden. Bis jetzt ist ja noch gar nichts passiert. Und diese anderen, die den Minister entführen wollten, die hatten doch mit dem Prinz Heinrich nichts zu tun, oder?

Dass so viele die demokratischen Staatsorgane anlehnen, ist doch kein Wunder – ich schaue auch kein Fernsehen mehr. Man muss ja auch noch nicht zur Wahl gehen, das kommt vielleicht irgendwann auch wieder, aber wenn man die staatliche Politik nicht mitmachen will, dann zwingt einen keiner. Aber es ist doch schon auffällig, dass die Politik immer wieder Sachen macht, die einen Teil der Bevölkerung offenbar so stark trifft, dass die sofort dagegen protestieren müssen. Erst waren das die Flüchtlinge, dann die Pandemie, die Russen wurden so lange mit unserem Faschismus provoziert, bis sie uns das Gas abgedreht haben, Flüchtlinge sind auch wieder da – das ist doch kein Wunder, wenn viele Menschen solidarisch miteinander sind und sich gegen diese Politik aussprechen. Und da sind wir total überrascht, wenn der Generalbundesanwalt erst jetzt merkt, dass das passiert.

Was uns hier auffällt, es hat ja für diese ganzen Straftaten überhaupt noch keine Bekennerschreiben gegeben, wobei: es kann sein, dass man das nur unter Linken so macht. Waren das dann überhaupt politisch motivierte Straftaten? Und wenn es bisher keinen Staatsstreich gegeben hat, ist es dann nicht riskant, von schweren staatsgefährdenden Straftaten zu sprechen? Es gilt die Unschuldsvermutung, und am Ende verbieten das die Anwälte denen. Wenn in der Presse über kriminelle Vereinigungen wie diese Klimakleber berichtet wird, kommen ja auch sofort Gegenstimmen, die sagen, dass man das nicht sagen darf, und dann fragt man sich schon, was man denn überhaupt noch sagen darf. Da würde ich dem Generalbundesanwalt mal einen Sehtest empfehlen, möglicherweise ist er auf dem linken Auge blind.

Diese Leute wollen das Deutsche Reich von 1871 zurück, und das ist ja schon mal ein Ding der Unmöglichkeit – das würde die Wirtschaft niemals zulassen. Insofern würde ich mir jetzt wirklich mal überlegen, ob das nicht einfach nur ein untauglicher Versuch ist, wie man so schön sagt: mit ein paar Waffen und einem Panzer kann man doch nicht die BRD beseitigen, nicht mal diese Regierung. Das könnte wahrscheinlich die Wirtschaft, aber ich bin mir nicht sicher, ob die hinter diesen Reichsbürgern steckt. Und das ist ja überhaupt auch wieder total unlogisch, und wenn man mal bedenkt, das sind ja zum größten Teil erwachsene Männer, die so etwas machen, die müssten doch wissen, dass das keinen Sinn hat. Ich meine, das hätte einem doch wirklich schon mal auffallen können, und sind wir schon überrascht, dass das dem Generalbundesanwalt erst jetzt auffällt. Aber mich dürfen Sie nicht fragen, ich befasse mich ja nicht mit Politik.“