„Fahnenappell, jeder putzt seinen Spind, nach dem Unterricht erst mal hundert Liegestütz, und wenn einer nicht mitmachen will, dann kümmert sich der Ausbilder sehr intensiv mit den Rekruten, Schülern, wollte ich sagen, mit den Schülern. Das wäre doch gelacht, wenn wir dieses Bildungssystem nicht mit etwas Engagement in den Griff kriegen würden.
Man muss das Beste aus der Situation machen –in den Schulen fehlen überall Lehrkräfte, bei der Bundeswehr wird viel angekündigt, aber nicht viel getan, und die Kohle wird erfahrungsgemäß wieder in irgendwelchen Beraterbuden für die Zivilisten verbraten. Wie sollen wir denn so als Arbeitgeber attraktiver werden, können Sie mir das verraten? Wenn wir jetzt nicht mal mehr Panzer haben, weil der Bundeskanzler die alle in die Ukraine liefert, kriegen wir bald nicht mal mehr ein ordentliches Manöver auf die Kette. Und auf der anderen Seite schauen Sie sich mal die Schulen an. Die reinste Lehrkraftzersetzung, wenn Sie verstehen, was ich meine – da wird ein privilegierter Berufsstand, der sowieso nur in Teilzeit arbeitet und dafür in Vollzeit verbeamtet ist, fürs Jammern bezahlt. Ich warte nur darauf, dass sich einer der Oberstudienräte wegen chronischer Kinderallergie bei voller Besoldung freistellen lässt. Die Bundeswehr braucht eine verantwortungsvolle Aufgabe, mit der sie umgehen kann. Die Neuorganisation des Schulwesens unter Beteiligung der Truppe ist eine Win-Win-Situation, die in diesen Tagen mehrere drängende Probleme schnell und nachhaltig lösen wird. Denken Sie an meine Worte, wir haben keine Zeit zu verlieren.
Diese Kuschelpädagogik, bei der die Kinder am Freitag regelmäßig demonstrieren, damit sie keine sechste Stunde mehr haben, damit machen wir uns doch international lächerlich. Klimastreik! Schüler kleben sich an der Straße fest, weil sie wieder keine Lust auf Mathe haben! Glauben Sie, wir lösen die Probleme der Zukunft, wenn wir das Gejammer von Diplompädagogen über uns ergehen lassen, dass die Militarisierung in der Schule überhand nimmt? Wir haben inzwischen Abkommen, dass nicht für eine Tätigkeit in der Bundeswehr geworben werden darf, aber ich frage Sie: wo denn sonst? Im Internet ist es ja witzlos, die Schulen haben sich ja erfolgreich aus der Digitalisierung ausgeklinkt. Wir benötigen jedes Jahr 15.000 neue Rekruten, um unsere Pflichten als Parlamentsarmee wahrnehmen zu können. Sollen wir die aus Schmierseife schnitzen?
Ich will Ihnen mal was sagen: für solche Sachen wie Sandsäcke schleppen bei der Ahrtalflut oder Impfzentren organisieren sind wir gut genug, aber wenn wir als Staatsbürger in Uniform wirklich mal etwas beitragen wollen zu einer inneren Führung dieser Truppe, Gesellschaft, wollte ich sagen, zur Gesellschaft, dann ist denen das anscheinend nicht genehm. Aber ein vernünftiger Einsatz vorhandener Kräfte, um die Situation in den Griff zu kriegen, das ist offensichtlich zu kompliziert für dieses Land.
Denken Sie sich nur mal den Sportunterricht als Möglichkeit der nationalen Talentförderung. In den meisten olympischen Disziplinen treten bereits jetzt eine ganz hübsche Anzahl von Sportsoldaten an, das ließe sich erheblich steigern, wenn wir nur früh genug damit einsetzen. Erste Klasse, alles rauf auf den Zehner – dann ist hier Schluss mit dem Geheul, dass wir das Land der Nichtschwimmer sind. Oder diese elende Diskussion um Völkerball! Mobbing in Turnhosen, Aggressionsabbau an Wehrlosen, kanalisierter Rassismus, was haben wir für einen Quark von diesen akademisierten Hampelmännern über uns ergehen lassen! Das ist ein Szenario von Angriff und Verteidigung, und es schult sicher auch den fairen Umgang mit Minderheiten im Sinne des Fair Play – man kann jemandem sauber eins auf die Fresse hauen, hinterher verträgt man sich wieder, fertig. Haben Sie dies Gejaule jemals gehört, wenn irgendwo ein Boxkampf im Fernsehen kam?
Oder denken Sie an Erdkunde, da werden heute bereits Wechselbeziehungen aus der Wirtschaft thematisiert, nur eben nicht militärisch, realistisch, wollte ich sagen, nicht realistisch, wie zum Beispiel die Versorgung mit systemrelevanten Gütern. Das waren bisher Öl, Erdgas oder Kohle, in näherer Zukunft könnten wir strategische Überlegungen für die Versorgung mit Wasser anstellen müssen. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Überraschung, dass diese Vollidiotin, Bundesbildungsministerin, wollte ich sagen, dass die Bundesbildungsministerin nur an den Einsatz von Jugendoffizieren gedacht hat, wobei: Denken ist bei der ja sowieso Glückssache.
Und gesellschaftlich könnten wir auch endlich diesen dämlichen Gegensatz beerdigen, der gerade in diesen Tagen wieder überall breitgetreten wird: den Gegensatz von Krieg und Frieden. Als wäre für den Frieden nur die Friedensbewegung zuständig und die Bundeswehr nur für den Krieg. Schauen Sie sich mal an, wer sich momentan für den Frieden mit diesem Hilfshitler ausspricht, als wären nicht wir durch Militäroperationen ebenso für den Erhalt von Frieden und Sicherheit notwendig. Wissen Sie, man darf Atomkraftwerke als grüne Energieversorgung verkaufen, aber wenn wir die Rüstungsindustrie als Friedenssicherung im öffentlichen Bewusstsein verankern wollen, dann ist das Militarismus? Alle wollen Freiheit, aber bitte möglichst kostenlos?
Sie wollen das Wahlalter auf 16 Jahre senken, mit 17 den Führerschein machen lassen, aber sich nicht der Verantwortung stellen, dass es jede Menge Aggressoren gibt, vor denen wir Deutschland nun mal schützen müssen. Sonst kann uns nämlich der Klimawandel völlig wurst sein, die Energiewende und der ganze Rest gleich mit. Oder woran wollten Sie gern sterben?“
Satzspiegel