Völkerball

20 03 2023

„Fahnenappell, jeder putzt seinen Spind, nach dem Unterricht erst mal hundert Liegestütz, und wenn einer nicht mitmachen will, dann kümmert sich der Ausbilder sehr intensiv mit den Rekruten, Schülern, wollte ich sagen, mit den Schülern. Das wäre doch gelacht, wenn wir dieses Bildungssystem nicht mit etwas Engagement in den Griff kriegen würden.

Man muss das Beste aus der Situation machen –in den Schulen fehlen überall Lehrkräfte, bei der Bundeswehr wird viel angekündigt, aber nicht viel getan, und die Kohle wird erfahrungsgemäß wieder in irgendwelchen Beraterbuden für die Zivilisten verbraten. Wie sollen wir denn so als Arbeitgeber attraktiver werden, können Sie mir das verraten? Wenn wir jetzt nicht mal mehr Panzer haben, weil der Bundeskanzler die alle in die Ukraine liefert, kriegen wir bald nicht mal mehr ein ordentliches Manöver auf die Kette. Und auf der anderen Seite schauen Sie sich mal die Schulen an. Die reinste Lehrkraftzersetzung, wenn Sie verstehen, was ich meine – da wird ein privilegierter Berufsstand, der sowieso nur in Teilzeit arbeitet und dafür in Vollzeit verbeamtet ist, fürs Jammern bezahlt. Ich warte nur darauf, dass sich einer der Oberstudienräte wegen chronischer Kinderallergie bei voller Besoldung freistellen lässt. Die Bundeswehr braucht eine verantwortungsvolle Aufgabe, mit der sie umgehen kann. Die Neuorganisation des Schulwesens unter Beteiligung der Truppe ist eine Win-Win-Situation, die in diesen Tagen mehrere drängende Probleme schnell und nachhaltig lösen wird. Denken Sie an meine Worte, wir haben keine Zeit zu verlieren.

Diese Kuschelpädagogik, bei der die Kinder am Freitag regelmäßig demonstrieren, damit sie keine sechste Stunde mehr haben, damit machen wir uns doch international lächerlich. Klimastreik! Schüler kleben sich an der Straße fest, weil sie wieder keine Lust auf Mathe haben! Glauben Sie, wir lösen die Probleme der Zukunft, wenn wir das Gejammer von Diplompädagogen über uns ergehen lassen, dass die Militarisierung in der Schule überhand nimmt? Wir haben inzwischen Abkommen, dass nicht für eine Tätigkeit in der Bundeswehr geworben werden darf, aber ich frage Sie: wo denn sonst? Im Internet ist es ja witzlos, die Schulen haben sich ja erfolgreich aus der Digitalisierung ausgeklinkt. Wir benötigen jedes Jahr 15.000 neue Rekruten, um unsere Pflichten als Parlamentsarmee wahrnehmen zu können. Sollen wir die aus Schmierseife schnitzen?

Ich will Ihnen mal was sagen: für solche Sachen wie Sandsäcke schleppen bei der Ahrtalflut oder Impfzentren organisieren sind wir gut genug, aber wenn wir als Staatsbürger in Uniform wirklich mal etwas beitragen wollen zu einer inneren Führung dieser Truppe, Gesellschaft, wollte ich sagen, zur Gesellschaft, dann ist denen das anscheinend nicht genehm. Aber ein vernünftiger Einsatz vorhandener Kräfte, um die Situation in den Griff zu kriegen, das ist offensichtlich zu kompliziert für dieses Land.

Denken Sie sich nur mal den Sportunterricht als Möglichkeit der nationalen Talentförderung. In den meisten olympischen Disziplinen treten bereits jetzt eine ganz hübsche Anzahl von Sportsoldaten an, das ließe sich erheblich steigern, wenn wir nur früh genug damit einsetzen. Erste Klasse, alles rauf auf den Zehner – dann ist hier Schluss mit dem Geheul, dass wir das Land der Nichtschwimmer sind. Oder diese elende Diskussion um Völkerball! Mobbing in Turnhosen, Aggressionsabbau an Wehrlosen, kanalisierter Rassismus, was haben wir für einen Quark von diesen akademisierten Hampelmännern über uns ergehen lassen! Das ist ein Szenario von Angriff und Verteidigung, und es schult sicher auch den fairen Umgang mit Minderheiten im Sinne des Fair Play – man kann jemandem sauber eins auf die Fresse hauen, hinterher verträgt man sich wieder, fertig. Haben Sie dies Gejaule jemals gehört, wenn irgendwo ein Boxkampf im Fernsehen kam?

Oder denken Sie an Erdkunde, da werden heute bereits Wechselbeziehungen aus der Wirtschaft thematisiert, nur eben nicht militärisch, realistisch, wollte ich sagen, nicht realistisch, wie zum Beispiel die Versorgung mit systemrelevanten Gütern. Das waren bisher Öl, Erdgas oder Kohle, in näherer Zukunft könnten wir strategische Überlegungen für die Versorgung mit Wasser anstellen müssen. Das ist jetzt nicht unbedingt eine Überraschung, dass diese Vollidiotin, Bundesbildungsministerin, wollte ich sagen, dass die Bundesbildungsministerin nur an den Einsatz von Jugendoffizieren gedacht hat, wobei: Denken ist bei der ja sowieso Glückssache.

Und gesellschaftlich könnten wir auch endlich diesen dämlichen Gegensatz beerdigen, der gerade in diesen Tagen wieder überall breitgetreten wird: den Gegensatz von Krieg und Frieden. Als wäre für den Frieden nur die Friedensbewegung zuständig und die Bundeswehr nur für den Krieg. Schauen Sie sich mal an, wer sich momentan für den Frieden mit diesem Hilfshitler ausspricht, als wären nicht wir durch Militäroperationen ebenso für den Erhalt von Frieden und Sicherheit notwendig. Wissen Sie, man darf Atomkraftwerke als grüne Energieversorgung verkaufen, aber wenn wir die Rüstungsindustrie als Friedenssicherung im öffentlichen Bewusstsein verankern wollen, dann ist das Militarismus? Alle wollen Freiheit, aber bitte möglichst kostenlos?

Sie wollen das Wahlalter auf 16 Jahre senken, mit 17 den Führerschein machen lassen, aber sich nicht der Verantwortung stellen, dass es jede Menge Aggressoren gibt, vor denen wir Deutschland nun mal schützen müssen. Sonst kann uns nämlich der Klimawandel völlig wurst sein, die Energiewende und der ganze Rest gleich mit. Oder woran wollten Sie gern sterben?“





Schminktipps

31 01 2023

„Aber wir müssen an die Kinder denken!“ „Na klar, sonst haben wir Probleme am Arbeitsmarkt.“ „Ich finde es gut, dass wir gleich Perspektiven für die Zukunft entwickeln.“ „Hä?“ „Ich meinte eher, dass die Blagen tagsüber weg sind, weil sonst noch mehr Leute nicht in den Betrieb gehen können.“

„Also jetzt mal etwas Kreativität!“ „Haben wir überhaupt so viele Lehrer, um nut Vollzeitstellen die Löcher in der Personaldecke zu stopfen?“ „wir könnten es ja mal ausprobieren.“ „Das hieße aber auch, dass wir die in Vollzeit besolden müssten.“ „Das Problem ist bekannt, wir suchen nach einer rechtskonformen Lösung.“ „Lösung wofür?“ „Und warum rechtskonform.“ „Dass wir sie weiterhin für Teilzeit bezahlen.“ „Dann verlassen ja noch mehr den Schuldienst.“ „Wir könnten vorher alle feuern.“ „Das geht beamtenrechtlich nicht.“ „Ich sehe, wir haben eine komplexe Sachlage.“ „Das klingt schon mal sehr gut, weil wir dann mit einer Lösung gleich mehrere Probleme beseitigen.“ „Und sämtliche Lehrkräfte.“ „Sage ich doch.“

„Wenn wir die Lehrer über die Pensionsgrenze hinaus zum Unterrichten zwingen, hätten wir schon mal eine gewisse Erleichterung.“ „Also ich habe als Kind auch immer gerne mit Oma und Opa gespielt, das ist schon zumutbar.“ „Vielleicht nicht unbedingt Unterricht.“ „Wenn die Pensionäre Aufsicht führen oder Vertretung machen, reicht das sicher aus.“ „Ich würde die Vertretung dauerhaft machen.“ „Oder als stille Reserve, die Vertretungsstunden online gibt.“ „Ich sehe, wir haben hier eine Menge Input, den wir verarbeiten müssten.“ „À propos, wer verwaltet den ganzen Kram?“ „Man könnte Pensionäre auch ins Schulamt schicken.“ „Oder in Kultusministerien.“ „Und wer unterrichtet dann?“ „Also ein bisschen Engagement kann man von denen schon erwarten, dieser Berufsstand hat und die Misere schließlich auch eingebrockt.“ „Auch wieder wahr.“

„Ganzheitlichkeit wäre ein Ansatz, mit dem wir schon viel gute Erfahrung gemacht haben.“ „Sie hatten da neulich so ein Angebot für Coaching?“ „Und Supervision für psychologische Notfälle.“ „Damit ist zu rechnen.“ „Deshalb sollten wir auch Achtsamkeitsseminare anbieten.“ „Und das hilft bei der Ausweitung der Arbeitszeiten?“ „Nein, aber bis zum Burnout sind die Lehrer weniger gestresst.“ „Würde das den Kindern auch helfen?“ „Wieso denken Sie jetzt ausgerechnet an die Kinder?“ „Das muss man doch, oder?“ „Haben Sie doch selbst gesagt.“ „Aber doch nicht da, wo wir denen etwas kostenlos zur Verfügung stellen!“

„Und was ist mit Eigenverantwortung?“ „Im Prinzip ganz okay, bei der Erwachsenenbildung wird auch viel selbst erarbeitet.“ „Das heißt, wir müssten den Kids einfach nur Bücher in die Hand drücken?“ „Das könnte teuer werden.“ „Man muss die ja nicht alle zwanzig Jahre neu kaufen.“ „Das würde voraussetzen, dass die alle lesen können.“ „Dazu reicht das Internet ja auch aus.“ „Super!“ „Das gucken sich die jungen Leute sowieso den ganzen Tag irgendwelche Tutorials an.“ „Dann empfinden sie die Beschulung ja quasi als Freizeit.“ „Ich halte das für keine gute Idee.“ „Die meisten haben eh Internet zu Hause.“ „Kostenmäßig kann man da eine Menge einsparen.“ „Für die meisten sind Reifenwechsel und Schminktipps geistig auch ausreichend.“ „Wir hätten endlich mal praxisnahen Lernstoff.“ „Schreiben Sie das auf?“ „Vielleicht ist im Bildungsministerium einer, der lesen kann.“

„Hat man denn die Lehrer nach ihrer Meinung gefragt?“ „Ja.“ „Und?“ „Sie haben geantwortet.“ „Wie konnte das bloß passieren?“ „Manche hatten sogar Vorschläge.“ „Ach du Schande, ihnen hat doch hoffentlich keiner zugehört?“ „Es war knapp, aber wir konnten es mehrmals in letzter Sekunde verhindern.“ „Dafür würden wir gerne mehr mit Praktikanten arbeiten.“ „Also Studierende aus dem Fach Erziehungswissenschaft.“ „Nö, Praktikanten halt.“ „Hä?“ „Also Deppen, die man in der Pflege nicht unterkriegt.“ „Pflege kann ja jeder.“ „Und für Schule muss man nicht mal schwer heben.“ „Und man hat mindestens vierzig Stunden in der Woche zu tun.“ „Da kann man nicht meckern.“ „Ich denke, man könnte das mit der allgemeinen Dienstpflicht kombinieren.“ „Stellen Sie sich mal vor, man kann seinen Kumpels erzählen, dass man jetzt Lehrer an einem Gymnasium ist.“ „Super!“ „Das ist durchaus ein Prestigeberuf.“ „Und man könnte sich bei den Fächerkombinationen mehr Flexibilität erlauben.“ „Also mit Deutsch und Gemeinschaftskunde sind dann auch Chemie und Sport möglich?“ „Moment, und wenn einer gar nicht Chemie studiert hat?“ „Macht nichts, als Quereinsteiger hat der noch nicht mal Deutsch studiert.“ „Falls er überhaupt Deutsch spricht.“ „Das wäre eher interessant für Schulen im sozialen Brennpunkt.“ „Verstehe, die können den Lehrstoff zielgruppengerecht vermitteln.“ „Nee, die hauen den Migranten eine rein, wenn’s laut wird.“ „Und dann sind die Ausländer schuld, wenn die Brennpunktschulen explodieren.“ „Zwei Probleme durch Synergieeffekte gelöst.“

„Größere Klassen hatten wir schon?“ „Im Prinzip wäre die Sache gelöst, wenn fünf Klassen für Englisch oder Mathe in einem Raum sitzen, die lernen nicht mit zwanzig Prozent des Tempos.“ „wo haben wir denn so große Klassenräume?“ „Meine Güte, im Freien sparen wir uns auch noch das ewige Gejammer wegen der Luftfilter!“ „Gut, das sollte es vorerst sein.“ „Haben Sie mitgeschrieben?“ „Geht so an die Kultusministerkonferenz.“ „Okay, Rauchpause.“ „Fünfzehn Minuten?“ „Zehn, wir müssen ja heute auch noch Pflege, Verteidigung, Katastrophenschutz, Infrastruktur, Verkehr, Energie und die Rente retten.“





Soziale Teilhabe

25 01 2022

„… keine besondere Gefahr in den Schulen bestehe, da sich die meisten Kinder in den Familien mit dem Virus infizieren würden. Eine Einschränkung des Präsenzunterrichts könne es deshalb auf keinen…“

„… verspreche die Kultusministerkonferenz, für den Fall von nicht vorhersehbaren Ereignissen einen Notfallordner vorzubereiten, der von jedem Bundesland angefordert werden könne, um die…“

„… Streiks angekündigt hätten. Dazu sei zu bemerken, dass auch bei Unterrichtsausfall keine Berechtigung der Schüler bestehe, Kundgebungen durchzuführen, die im Gegensatz zum Schulbesuch ein erhöhtes Infektionsrisiko und einen…“

„… sei es korrekt, dass die in den Familien erworbenen Infektionen in die Schulen getragen würden, was aber nicht zur weiteren Ausbreitung des Virus beitrage, da das Infektionsgeschehen nach Ansicht der Kultusminister sich ja ausschließlich in den Familien und der…“

„… dass die Präsenzpflicht auch dann nicht abgeschafft werde, wenn sich der ganze Lehrkörper einer Schule in Quarantäne befinde. Da die Lehrer sich zu Hause aufhielten, bestehe offensichtlich kein Risiko mehr, das durch eine zu vorsichtige…“

„… auch die Ministerpräsidenten überzeugt seien, dass alle Kinder gerne zur Schule gehen würden. Schon aus Gründen des Kindeswohls müsse die Politik Schulen um jeden Preis offen halten, um die Langzeitfolgen für die…“

„… zunächst die Infektionsquote des Landes in Abstimmung mit den anderen Kultusministerien festzulegen. Danach erst werde die Erstellung des Notfallordners in Erwägung gezogen, worauf in einer Berechnung der Hospitalisierungsrate im Vergleich zu mehreren zufällig ausgewählten Kommunen anderer Bundesländer mit Ausnahme von Sachsen und Bayern der Versand einer Kopie noch in diesem Jahr…“

„… auch das Bundesbildungsministerium in der Durchsetzung des Distanzunterrichts eine schwere Gefährdung des Kindeswohls sehe. Stark-Watzinger fürchte, dass zahlreiche Kinder und Jugendliche vor Computern verbringen müssten, was angesichts der mangelhaften Digitalisierung traumatisierende Folgen für die …“

„… werde man ja bereits in zwei Wochen sehen, wie viele Kinder heute bereits infiziert seien, daher könnten die Kultusministerien auch erst in zwei Wochen beurteilen, auf welcher Grundlage sich die Fehler in den Berechnungen der…“

„… die Proteste der Schüler nicht berücksichtigt werden dürften, da diese als Minderjährige kein Mitspracherecht besäßen. Der Präsenzunterricht sei auch bei ihrer Ablehnung unabdingbar und werde zur Not gegen ihren Willen durchgesetzt, um das Kindeswohl nicht zu…“

„… den Kindern, die noch nicht mit dem Virus infiziert worden seien, eine Erkrankung nicht vorenthalten dürfe, da sie dann mit Schulkameraden nicht mehr mitreden könnten. Die Infektion sei auch ein Teil der sozialen Teilhabe, die die Politik den Heranwachsenden ermöglichen müsse, um sie zu mündigen Staatsbürgern zu…“

„… möglichst viele der Ansteckungen in den Schulen geschehen sollten, damit sie als Unfälle gemeldet werden könnten. Die KMK betrachte dies ausdrücklich als Sicherungsmaßnahme, um die Quote der im elterlichen Haushalt verunfallten Kindern möglichst…“

„… Aktivitäten in den Sportvereinen nicht zu dulden, da hier große Hallen mit vielen Kindern und Jugendlichen genutzt würden, die sich durch eine Anlagerung von Aerosolen zum gefährlichen Infektionsherd entwickeln könnten. Stattdessen sei die Durchführung des Schulsports weiterhin zu empfehlen, da hier viele Kinder und Jugendliche in großen Hallen, die als wirksamer Schutz vor der Anlagerung von Aerosolen in einer…“

„… ein Modell für den Distanzunterricht plane, bei dem die Schüler ins Schulgebäude kommen, aber aus jeweils anderen Räumen per Video von ihren Pädagogen angeleitet würden. Die Eltern seien gut beraten, dieses Kompromissangebot nicht vorschnell als hirnrissige…“

„… werde Chorsingen nicht zu unrecht als Superspreading-Risiko angesehen. Schulchöre seien davon ausgenommen, da die Aerosole bereits in Kirchen und Konzerträumen ausgeatmet worden seien und den Weg in die Schulen gar nicht…“

„… die Schulen auch als Schutzraum sehen würden, wo keine überflüssigen Tests durchgeführt werden könnten. Dadurch werde auch verhindert, dass durch viele positive Ergebnisse der Aufenthalt der Kinder in den…“

„… das Atemverhalten die Bildung infektiöser Aerosolen nicht begünstige. Dass in den Schulen vorwiegend von Lehrern gesprochen werde, verringere die Risiken, dass die aus den Haushalten eingeschleppten Viren sich unter den Kindern in…“

„… das Vorgehen der Arbeitsquarantäne auch auf die Schulen übertragen wolle. Zur Vorsicht sei die Aufstallung aller Kinder bis zum Ende des Schuljahrs eine Möglichkeit, die Erwerbsfähigkeit der Eltern auch im Falle einer…“

„… habe Stark-Watzinger es abgelehnt, sich vor Ort ein Bild von den Zuständen in den Schulen zu machen. Angesichts der immensen Gefahr einer Infektion mit dem Corona-Virus werde sie auf gar keinen Fall in die Nähe von…“





Neuartige Viren

22 02 2021

„… eine Lizenz für die Gesamtausgabe des Brockhaus erworben habe. Diese könne allen Schülerinnen und Schülern in Nordrhein-Westfalen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, um den Unterricht noch besser zu…“

„… nur im Präsenzunterricht geleistet werden könne. Zu Hause seien Eltern mit pädagogischer Unterstützung ihrer Kinder überfordert und müssten ihre Arbeitsleistung einschränke, was zu…“

„… die Nutzungsgebühr 2,6 Millionen Euro für insgesamt drei Jahre betrage. Gebauer gehe davon aus, dass angesichts ihrer politischen Maßnahmen die Pandemie nicht vorher, sondern eher noch…“

„… seien Klassenräume viel größer als ein durchschnittliches Wohn- oder Arbeitszimmer, was ein effektiveres Lüften ermögliche. Laschet fürchte erhebliche gesundheitliche Einschränkungen bei Schülern, die eine spätere Berufsausbildung…“

„… nicht auf häuslichen Computern genutzt werden könne. Die Lizenzbedingungen würden voraussetzen, dass der Zugang ausschließlich auf den Schulrechnern gewährt würde, um keine private Nutzung durch unbefugte Dritte oder Schüler aus anderen Bundesländern, die nicht von…“

„… nicht vorab auf ihre Funktionsfähigkeit getestet habe. Gebauer wisse nicht, wie man einen Computer anschalte, dies erledige ein Mitarbeiter für sie, der sonst mit Reinigungsaufgaben oder…“

„… eine zusätzliche Zugangssoftware erfordere, die aus rechtlichen Gründen allerdings nur von den Lehrern der jeweiligen Schule installiert werden dürfe. Bertelsmann als Lizenzgeber habe andere IT-Mitarbeiter oder Schüler mit Computerkenntnissen abgelehnt, da dies vertraglich ausgehandelt und…“

„… habe die Landesregierung schon so viel in die Enzyklopädie investiert, dass man nicht nach Belieben Luftfilteranlagen kaufen könne, wie sie im Landtag von Nordrhein-Westfalen oder den…“

„… es nicht ausreichend Computer für alle Schülerinnen und Schüler in NRW gebe, so dass das digitale Nachschlagewerk gar nicht in vollem Umfang nutzbar sei. Gebauer habe allerdings darauf hingewiesen, dass es auch nicht ausreichend Lexika für alle Schulen gebe, so dass ihr Lizenzkauf einen riesigen Schritt in Richtung Digitalisierung der…“

„… an anderer Stelle Sparmaßnahmen in den Schulen vornehmen müsse. Die Landesregierung habe angeregt, das für Lehrkräfte erforderliche Diensthandy durch Dosentelefone zu ersetzen, die der Sohn des Ministerpräsidenten in großer Menge für einen Verkaufspreis von nur…“

„… die Anschaffung zusätzlicher Rechner ein weiteres haushaltsrechtliches Problem darstellen würden. Auch bei einer kostenneutralen Lösung dürfe nur die bisher nutzbare Anzahl an Computern auch genutzt werden, da Gebauer die Lizenz für eine definierte Anzahl an Arbeitsplätzen, die bis zum 1. April 2021 angemeldet worden seien, sowie zwei bis drei für das Ministerium…“

„… sich eine Offline-Ausgabe des Brockhaus in zahlreichen öffentlichen Bibliotheken befinde, so dass auch in den Ferien oder für die unteren Klassenstufen eine ausreichende Versorgung mit…“

„… die Passwortherausgabe nicht geregelt sei. So dürfe ein Schüler zwar bei nicht ausreichender Zahl an Computern im Unterrichtsraum bei anderen mit auf den Bildschirm schauen, beim Vergessen des eigenen Passworts werte Bertelsmann dies als widerrechtliche Nutzung und werde Bußgelder in Höhe von mehreren tausend…“

„… zu theoretisch sei. Laschet habe im Kabinett eine rasche Reform der Lehrpläne angeregt, um die praktischen Anteile der Schulausbildung durch neue Unterrichtsfächer wie Küchenbau oder…“

„… im Falle eines erneuten Shutdowns nicht die Rechner in die häusliche Umgebung der Schüler transportieren dürfe, da die mit Bertelsmann verhandelten Nutzungsbestimmungen dies nicht…“

„… reiche es nach Ansicht Laschets völlig aus, die Fenster auf dem Computer regelmäßig zu schließen und neu zu öffnen, ohne die Kosten für Luftfilteranlagen in allen Klassenräumen zu…“

„… einfach vergessen habe. Ohne Funktionen wie Kopieren und Drucken von Inhalten der digitalen Enzyklopädie sei beispielsweise die Übernahme in Arbeitsblätter oder Referate nicht möglich. Da Gebauer davon ausgegangen sei, dass Schüler Bildschirminhalte lieber handschriftlich notieren würden, sei dies im Lizenzvertrag nicht…“

„… wolle das Kultusministerium Pädagogen die Unterrichtsvorbereitung erleichtern. Wie das Büro der Ressortleiterin mitgeteilt habe, werde man in vielen Schulen Tablets als Leihgeräte zur Verfügung stellen, mit denen sich Lehrer in den Ferien oder am Wochenende mit einer DVD-Ausgabe der…“

„… nach den ersten Testläufen immerhin gut verlaufe, auch wenn das Umblättern der Seiten mehrere Minuten in Anspruch nehme. Das nordrhein-westfälische Kultusministerium weise in diesem Zusammenhang jede Kritik an Bertelsmann zurück, da sich dieser technische Mangel durch die geringe Ausstattung an Arbeitsspeicher auf den Schulcomputern ergebe, für die man mehrere hunderttausend Euro und…“

„… man am Smartphone-Verbot in den Schulen weiterhin festhalte. Die Landesregierung fürchte, dass durch Hackerangriffe auf das Lexikon Inhalte gelöscht oder nicht mehr allen Schülern vollständig zur…“

„… offenbar nicht auf dem aktuellen Stand sei. Der Erdkundeunterricht nutze beispielsweise noch Kartenmaterial einer älteren Auflage, in der die Exporte von Rohkautschuk und Nilpferdzähnen aus Deutsch-Ostafrika ins Königreich Bayern mit…“

„… fehlende WLAN-Kabel nicht von Lehrern oder Eltern aus privatem Bestand ersetzt werden dürften. Laschet könne durch familiäre Kontakte bis zu zehn Millionen Kilometer Computerschnur samt notwendiger Stecker zu einem Preis von nur…“

„… sich neuartige Viren durch den Download verbreiten könnten. Zusätzliche Sicherheits- und Schutzmaßnahmen halte Gebauer jedoch für nicht notwendig. Die Landesregierung kenne sich zwar nicht mit Viren aus, könne aber über alles Aussagen treffen, was auf wissenschaftliches…“

„… Lüftungsanlagen frühestens 2027 in den Schulen aufgestellt werden könnten. Bis dahin, so die Landesregierung, werde auch dank der in den Klassenräumen entstehenden WLAN-Strahlen die Keimbelastung auf ein wesentlich geringeres…“

„… weise Bertelsmann die Kritik zurück. Es sei Schülern durchaus zuzumuten, ausschließlich mit einem Lexikon ohne didaktische Aufbereitung zu arbeiten. Gebauer habe dem zugestimmt. Da sie auch nicht wisse, was ‚didaktisch‘ heiße, könne sie sich inhaltlich gar nicht mit diesem…“

„… dass Wikipedia nicht als Ersatz für eine redaktionell betreute Lexikonreihe tauge. Im Gegensatz zum Brockhaus seien hier zu viele Bilder enthalten, die eine Ablenkung für die Schüler durch die verlängerten Ladezeiten der…“

„… Artikel im Band I – L noch in Frakturschrift gesetzt seien. Das Kultusministerium wolle zeitnah Lehrkräfte aus dem Ruhestand wieder in den Unterricht einbinden, um die Schüler so schnell wie möglich mit dem…“

„… es für viele Schüler durch pandemiebedingt schlechte Lernleistungen kaum noch Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt geben werde. Laschet sei dennoch zuversichtlich, zahlreiche Menschen ohne Bildungsabschluss als Kultusministerin oder im…“





Positive Grundstimmung

8 02 2021

„… vermehrt zu starken Stresssituationen unter dem Christbaum komme. Es sei für die Politik ein wichtiges Anliegen, das Weihnachtsfest in diesem Jahr zu verbieten und die…“

„… müsse man das Weihnachtsgeschäft gar nicht verbieten. Laschet habe vor, frühzeitig im Land der Spielwarenläden 48-Stunden-Shopping- Wochenenden für die ganze Familie zu…“

„… auch in Berlin und Baden-Württemberg die Weihnachtsferien ausfallen lassen werde. Für die Bildungsministerin sei es nicht hinnehmbar, dass Kinder zwei Wochen lang ohne psychologische Betreuung durch Lehrerinnen zu Hause bleiben und die Eltern von ihrer Arbeit abhalten müssten, was ebenfalls zu einer Verschärfung des…“

„… habe ein Verband alternativer Virologen vor den Folgen für das Immunsystem kleiner Kinder gewarnt. Bis zum Alter von vierzehn Jahren müsse der Antikörperbestand ständig angeregt werden, was durch die hermetische Abriegelung zu Hause gar nicht möglich sei, wenn nicht große Feiern in Schulen und Kitas für ausreichende Stimulierung mit den notwendigen…“

„… dass auch Menschen mit psychischen Erkrankungen unter den Weihnachtstagen leiden würden, vor allem allein Lebende. Keiner dürfe zum Fest der Liebe wegsehen, so Giffey, und müsse stattdessen durch solidarisches Handeln am Arbeitsplatz sowie an der…“

„… die christlichen Traditionen trotzdem aufrecht erhalten müsse. Nordrhein-Westfalen als Land des Tannenbaums wolle selbstverständlich den Verkauf des Weihnachtsschmucks weiterhin mit mehreren Milliarden Euro fördern, gleichzeitig verlange Laschet aber, dass über die Festtage die Schulen und Kitas weiterhin geöffnet blieben, um eine ungesunde Fixierung auf die Eltern nicht…“

„… warne der neu gegründete Verband für kindgerechte Medienerziehung vor dem einseitigen Angebot an Kindersendungen im Fernsehen, das Eltern und Kinder gleichermaßen überfordere und für einen Abbau des in Kita und Grundschule vor den Ferien erworbenen Grundschulwissens führe. Nur durchgehende Betreuung durch pädagogisch geschultes Fachpersonal könne verhindern, dass durch den Medienkonsum Schäden an der späteren Befähigung für Konsum, Arbeitsfähigkeit und…“

„… würden sich unter den seit dem Spätsommer geltenden Corona-Regeln immer noch sämtliche Mitglieder eines Hausstandes mit einem, oft aber verbotenerweise mehreren Personen versammeln, um das Weihnachtsfest gemeinsam zu verbringen. Man könne die Gefahr nur durch sofortige und vollständige Schulöffnungen eliminieren, wo die Kinder unter ständiger Aufsicht durch die…“

„… dass etwa unter Depressionen leidende Menschen vermehrt Alkohol zu sich nehmen würden. Auch wenn psychisch erkrankte Bürger selbst keine Kinder hätten, die sie für den Kita- oder Schulbesuch täglich versorgen könnten, würde doch die aus der Gesellschaft zurück kommende positive Grundstimmung für sie eine erhebliche…“

„… die emotionale Verflachung von Kindern zu spüren sei, die oft tagelang nur mit den neuen Weihnachtsgeschenken spielen würden. Der neu gegründete Arbeitskreis für Kind und Spiel unter besonderer Berücksichtigung der erzieherischen Wirkung auf berufsbildende Eingangsqualifikation fordere eine schnell einsetzende Diversifikation der psychologischen und motorischen Wirkreize für Kinder im schulischen Umfeld durch die…“

„… sehe Streeck eine Unterbrechung von gut zwei Wochen als statistische Verfälschung, die die Prognose der letalen COVID-19-Erkrankungen der Infektionsgruppe unter zwölf Jahren nicht mehr mit der geforderten Genauigkeit erlaube. Für die freie Wissenschaft müsse man jedoch Bedingungen schaffen, die die möglichst ungestörte Beobachtung des Objekts in Hinblick auf weitere politische…“

„… dass Kinder irgendwann Homeschooling-Ausrüstung oder sogar Computerunterricht in den stationären Schulen verlangen würden. Giffey wolle die kindliche Bildung so lange wie möglich vor dem Zugriff nicht altersgerechter Technologien schützen und werde deshalb auch die Freigabe weiterer Gelder für die Digitalisierung erst im…“

„… seien Kinder in der Familie mitunter einem klar strukturierten Tagesablauf ausgesetzt, der so in der Schule nicht mehr einheitlich reproduziert werden könne. Auch in Hinblick auf die dringend in vielen wirtschaftlichen Bereichen geforderte Flexibilität wolle Altmaier die privaten Haushalte nicht zum Vorbild gesellschaftsschädlicher…“

„… bekämen Kinder auf dem Schulweg viel mehr frische Luft, um ihr Immunsystem vor dem Virus zu schützen. Der neu gegründete Arbeitskreis der Lungenärzte habe errechnet, dass ein Kind sogar auf dem Weg zum Schulbus, der hundert Meter an einer ausschließlich von Dieselfahrzeugen benutzten Schnellstraße entlangführe, erheblich weniger Zigarrenrauch als im häuslichen…“

„… zentrale Aufgaben wie Gesundheitsschutz und politische Erziehung nicht durch ideologische Irrwege in der Familie zerstört werden dürften. Im Gegensatz zur Schule sehe Seehofer die Gefahr einer Indoktrination zum Linksextremismus vor allem in den Privathaushalten, die unter festlichen Stressbedingung leicht in den Terrorismus abgleiten und sofort zu gewaltsamer…“

„… aus medizinischer Sicht nicht länger zu verantworten sei. Abgesehen von Tannenbaum- und anderen Zimmerbränden, die statistisch signifikant häufiger in Wohn- als in Schulräumen stattfänden, seien häusliche Gewalt und häusliche Unfälle schon von der Definition im schulischen Umfeld gar nicht möglich, was für Giffey bedeute, dass nur total verantwortungslose Menschen auf Präsenzferien in der Wohnung der total überforderten…“

„… sich Bundeskanzler Merz in die Debatte eingeschaltet habe. Es sei Aufgabe des Staates, die Erziehung und Bildung der Kinder unter seine Obhut zu nehmen. Wer sich durch Arbeitslosigkeit oder Erbkrankheit in die Rolle des Kostgängers am schaffenden Volke schleiche, wie es eigentlich nur dem gebärenden Weib zustehe, der dürfe sich in einem Sozialstaat doch versichert sehen, dass die ab 2023 geltende Aufstallung in Krippe und Schule mit vermögensabhängiger Befreiung von der Ferienpräsenz der Zukunft Deutschlands am Wertpapiermarkt eine noch viel größere…“





Rechenschieber

14 01 2021

„… habe die ARD beschlossen, während des Lockdowns drei Stunden täglich Lernformate im Fernsehen anzubieten, die für alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen…“

„… nicht mit der Kultusministerkonferenz abgestimmt worden sei, so dass sich teilweise eine Redundanz zu den Lehrplänen der Fächer Deutsch, Gemeinschaftskunde und Physik in Hessen und dem Saarland, in Mathematik und Biologie unter besonderer Berücksichtigung der Untersekunda in Baden-Württemberg sowie in Englisch und…“

„… habe Scheuer gegen die TV-Übertragungen entschieden protestiert. Deutsche Schulen seien erst seit etwa zwanzig Jahren an das Interwebnetz angeschlossen, die verfrühte Informationsdominanz durch das lineare Fernsehen könne schnell alle Fortschritte des Netzkompetenzaufbauprogramms der Bundesregierung im Keim…“

„… werde der Bayerische Rundfunk die von der ARD und ihren Spartenkanälen angebotenen Lerninhalte nicht mittragen. Ein für alle Klassen verpflichtender katholischer Religionsunterricht müsse in ausreichendem Maße berücksichtigt werden, um die sittliche Verrohung durch den außerschulischen Unterricht möglichst…“

„… auch Sendungen des BBC in den täglichen Lehrplan aufnehmen wolle. Nach Ansicht der Kultusminister könne man so das Fach Englisch komplett einsparen und habe mehr Freiräume, die Schüler durch praxisnahe Inhalte wie Latein und…“

„… befürchte Buhrow den Rückgang von Werbeeinnahmen. Es sei allerdings möglich, die pädagogischen Formate durch beliebte Sendungen wie Sturm der Liebe aufzulockern, um eine nachhaltige Zuschauerbindung bereits jetzt zu…“

„… bestehe der Plan der von Merkel dirigierten Systemmedien darin, das Jungvolk moralisch zu versiffen. Die Häufung der Beiträge im Fach Kunst über jüdische oder homosexuelle Maler sei der Versuch der von Bill Gates gesteuerten Kanzlerin, eine ganze Generation zum Hass auf die deutsche Kultur zu erziehen. Gauland werde dem nicht ohne eine Klage vor dem…“

„… aus Kostengründen alte Sendungen aus dem Schulfunk der dritten Programme wiederholen wolle. Thüringen und Sachsen hätten jedoch empört gegen eine neuerliche Vernachlässigung ihrer Bundesländer gefordert, den Rundfunkbeitrag nicht mehr an die…“

„… dass die politische Gliederung Deutschlands in sechzehn Bundesländer zwar wichtig sei, im Lehrplan der Klassenstufe 5 jedoch zwingend die Größe der Regenwälder sowie die Nebenflüsse des Amazonas und der…“

„… kritisiere die Kultusministerkonferenz vor allem die mangelnde inhaltliche Tiefe der Beiträge. Ein Film über die moderne Großstadt als Wohn- und Naturraum müsse unbedingt einen Exkurs über die Notwendigkeit ständiger Mietsteigerungen beinhalten, da sonst falsche Vorstellungen vom Sinn des Schulunterrichts bei den…“

„… es allerdings nicht mehr möglich sei, die mathematisch-naturwissenschaftlichen Sendungen von 1970 zu wiederholen, da der zur Durchführung der Übungsaufgaben erforderliche Rechenschieber nur noch in wenigen Haushalten im…“

„… nur wissenschaftliche Einzelmeinungen abbilde. Der Verband Kritischer Eltern wolle nicht hinnehmen, dass die Evolutionstheorie als absolute Wahrheit dargestellt werde, ebenso fordere die Bundessprecherin eine Wahlfreiheit, ob die Erde als Scheibe oder…“

„… den Geschichtsunterricht bewusst entstellt habe, um alle Deutschen in den Schuldkult zu treiben, der nur in der ewigen Befriedigung gieriger Juden enden könne. Höcke werde sich vor dem…“

„… es mehr Kontrollen über den Lernerfolg geben müsse. Söder mahne an, dass für die frei verfügbaren Lerninhalte keine Erfolgskontrolle und eine kommentierte Lehrerausgabe der Filme im Netz zu finden sei. So könne sich jeder Schüler eine freie Meinung bilden, was nicht im Sinne des…“

„… die Beiträge deutlich straffen und mit erhöhter Geschwindigkeit abspielen müsse. Die Kultusminister würden befürchten, dass sich die Verkürzung der Schulzeit auf maximal zwölf Jahre sonst nicht abbilden lasse, was zu einer drohenden Untauglichkeit der Schüler für das Arbeitsleben…“

„… bedürfe es lediglich eines Fernsehers oder eines digitalen Endgerätes, um den Sendungen zu folgen. Es sei für Heil nicht Aufgabe des Staates, sozial schwachen Familien diese Technik über den ALG-II-Regelsatz zu finanzieren, außerdem liege es natürlich im Ermessen jedes einzelnen Bürgers, ob er sich Kinder anschaffe oder weiterhin als…“

„… die Filme über den Reichstagsbrand, den Polenfeldzug sowie die Judenverfolgung und den Holocaust als sehr gute Aufbereitung des Materials für die gymnasiale Mittelstufe bezeichnet habe. Es sei jedoch erforderlich, so Seehofer, dass nach jedem dieser Clips ein Warnhinweis vor der Antifa, die sogar Autofenster zerstören würden, um ihre menschenverachtenden und…“

„… scharfe Kritik an den Aussagen der ARD geübt habe, dass die Kinder die Lerninhalte von den Eltern begleitet anschauen sollten. Dies könne auf Dauer aber dazu führen, dass ihre wirtschaftliche Leistung durch die ständige Betreuung ihrer…“

„… beides verbinden wolle. Die Kultusminister hätten angeregt, alle Schüler im privaten Rahmen zu versammeln, um den Schulfunk zu sehen. Eltern seien damit wieder arbeitsfähig und hätten keine Infektionen im schulischen Rahmen mehr zu…“





Supernanny

11 01 2021

„Das ist ja vorwiegend wegen der sozial schwachen Familien. Manche können sich ja nicht mal einen SUV leisten, manchen geht es derart dreckig, da hat die Frau eine Berufsausbildung. Und die muss noch arbeiten. Für die erhalten wir die Präsenzpflicht aufrecht, damit nicht auch noch den DAX verreckt.

Das Problem hätten wir kaum, wenn nicht derart viele Kinder in staatliche Regelschulen gehen würden. Abgesehen von dem Geld, das das kostet – das ist mindestens eine Steuersenkung – das ist ein Verwaltungsaufwand, und dann müssen wir zum Schluss auch noch irgendwas für die Kinder tun. Also für die von den armen Leuten. Wenn Sie eine private Krankenversicherung abgeschlossen haben, dann erwarten Sie doch auch nicht, dass man Ihnen das Geld aus der Tasche zieht und davon gesetzlich Versicherte durchfüttert, oder?

Natürlich tun wir auf die Art etwas gegen die Armut. Es leben so viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze, nur ein Auto, teilweise nicht mal mit Wohneigentum, und in solchen Familien groß zu werden, das muss man sich gut überlegen. Den Kindern selbst kann man die Entscheidung ja nicht zumuten, die meisten sind wahrscheinlich subjektiv schon in diesem Bodensatz verhaftet – da ist es doch gut, die oberen Einkommensgruppen durch noch mehr Lohnarbeit in den unteren zu fördern, weil wir sonst bei den Kindern aus den besseren Haushalten den sozialen Abstieg auslösen könnten. Stellen Sie sich mal vor, so ein ganz normales Kind kriegt irgendwann mal mit, in der Nachbarschaft gibt es Eltern, die sind zu Hause, wenn ihre Söhne und Töchter aus der Schule kommen. Was würden wir uns da für ein Volk heranziehen!

Bildung ist immer noch der wichtigste Schlüssel für dieses Problem. Man muss ja nicht unbedingt etwas damit anfangen können, es darf auch nicht zu lange dauern, deshalb ja G8, aber wenn man den Nachwuchs so bis sechzehn aus dem beschäftigt kriegt, dann ist das doch ein ganz vernünftiger Mittelweg. Ab dann können die sich auch selbst versorgen, notfalls müssen sie sich dann einen Job suchen, eventuell sogar eine Lehrstelle, aber das ist dann nicht unser Problem. Sonst könnten wir die Kinder vor die Glotze setzen, das reicht heute für einen durchschnittlichen Abschluss in so einer staatlichen Schule aus. Es muss halt jemand die Drecksarbeit machen.

Man kann ja leider die Blagen nicht einfach in den Hort verfrachten. Mir fällt auch gerade nichts Besseres ein, Kindermädchen vielleicht, das kann sich doch jeder Regierungsdirektor leisten, oder als Bankvorstand oder Staatssekretär. Ich verstehe gar nicht, wie sich die Leute überhaupt erst Kinder anschaffen und dann nicht mal das Geld für eine professionelle Betreuung haben. Man muss doch auch Prioritäten setzen, dann kauft man sich halt den Maserati, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus sind, dann ist ja auch meist Zeit für die nächste Scheidung und man hat den besseren Überblick über die Finanzen. Immer nur vom Staat verlangen, dass wir die Supernanny spielen, das ist doch echt unsolidarisch. Das müssen diese Bürger einsehen.

Wir haben seit Jahren alles dafür getan, dass das Thema Digitalisierung in den Köpfen ankommt. Erst die Vorratsdatenspeicherung, Uploadfilter, wir haben teilweise in einigen Regionen nur noch ganz kleine Funklöcher, und die sind noch nicht mal in Industriegebieten, und jetzt planen wir Flugtaxis. Wenn Sie sich andere Länder anschauen, die sind vielleicht hier und da schon viel weiter, aber so weit wie wir sind die bestimmt noch nicht. Weil wir ja ein Technologiestandort sind, und das heißt, wir sind sowieso viel besser als andere.

Das heißt natürlich noch nicht, dass wir heute alles mit Digitalisierung hinkriegen wollen, da müsste man erstmal die Pädagogen fragen, ob sie das auch möchten. Wir können ja nicht über deren Köpfe hinweg entscheiden – das sind ja schließlich keine Eltern. Deshalb überlegen wir uns das gut, ob wir sie fragen, und dann noch mal, wann wir sie fragen werden. Bis dahin ist Präsenzunterricht in der Regelschule absolut alternativlos.

Und dann haben wir auch das Problem mit der häuslichen Gewalt. Das könnte theoretisch in allen Schichten auftreten, aber es gibt gesellschaftliche Schichten, die man nicht als Schicht bezeichnen sollte. Eher als Sphäre. Wenn da mal Konflikte auftreten sollten, dann belästigt man damit eher nicht die Schule, und wenn doch, dann hat man die notwendigen Mittel, um die Schäden zu beseitigen. Wir müssen also auch hier eine soziale Auslese durchführen, und wieder sind es die unteren gesellschaftlichen Bereiche, die uns zu diesem Schritt zwingen. Damit tun wir uns keinen Gefallen, das dürfte allgemein bekannt sein, aber anders können wir dem Problem nicht begegnen. Und alles das muss man nun abwägen gegen ein anderes Rechtsgut, nämlich die Gesundheit unserer Leistungsträger. Wir haben uns also zu diesem Schritt entschlossen, dass wir die Präsenzunterricht ausschließlich für die Regelschulen beibehalten, in denen die Schülerinnen und Schüler bis zur unteren Mittelschicht sich infizieren. Das kann und muss ihnen zugemutet werden, schließlich kann Schule als Bildungsvermittlung und soziale Institution nicht das Versagen von allen Elternhäusern auffangen. Und wenn wir jetzt noch eine Lösung finden, die Kinder ganz aus ihrem familiären Umfeld herauszulösen, damit die Wertschöpfung für unsere Wirtschaftsbetriebe unvermindert erhalten bleibt – also ich bin da sehr zuversichtlich. Vermutlich beim nächsten Lockdown.“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DXLI): Das Recht auf Bildung

20 11 2020
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Manche meinen, es sei Luitpolt der Ausgeleierte gewesen, dem der Gedanke zuerst unterlaufen sei, andere halten Rudolf den Ersetzbaren für den Vater der Idee. Tatsächlich hatten die Soldatenkönige in Preußen einen ihrer philanthropischen Momente, als sie das von dem beliebten Menschenfreund und Befreiungstheologen Martin Luther angedachte Gebot christlicher Pädagogik mit sozial engagierter Verve in die Tat umsetzten – waren seit dem Mittelalter nur wenige angehende Kleriker und die für den Kaufmannsstand ausgewählten Söhne der betuchten Patrizierfamilien in den Genuss eines geregelten Unterrichts gekommen, so pochte 1717 Friedrich Wilhelm I. zeitgleich mit dem kulturellen Kahlschlag auf die Aufstallung der Landeskinder in Bildungsanstalten. Zwar war höchstens die Hälfte des Nachwuchses auch wirklich in den öffentlichen Schulen registriert, aber dafür bekam man dann wenigstens sechs Jahre rudimentär Lesen, Beten und Schreiben eingetrichtert, falls sich in den katholischen Landstrichen nicht der Lehrplan auf Gottesfurcht beschränkte oder aus Angst vor zu viel Gelehrtheit gleich wegfiel. So stolz ist man auf die allgemeine Schulpflicht bis heute, dass noch heute der allwissende Staat sie Landesgesetzen zum Trotz als nationalheilige Kuh anhimmelt. Ein Recht auf Bildung, schwiemelt’s aus dem Wald, ist unser Garant für ein Land der Dichter und Denker.

Wobei manche nicht denken und andere nicht ganz dicht sind, denn die Sache hat historisch einen viel praktischeren Hintergrund. Kinderarbeit, wie sie im damaligen Europa Normalfall war, hinterließ unangenehme Spuren, hielten die ohnehin nicht besonders hohe Lebenserwartung der bäuerlichen Schicht zuverlässig auf niedrigem Niveau und sorgte dafür, dass mit dem Eintritt des Mannesalters ein Großteil der Untertanen körperlich bereits verbraucht waren. Was also tun, wenn man eine der besten Armeen des Kontinents aufbauen und dazu jede Menge Kerls im wehrfähigen Alter verheizen will? Man verbietet die Kinderarbeit, kontrolliert es halbherzig und setzt das Verbot nicht um, und führt den Schulzwang ein, um die Kurzen von der Straße wegzukriegen. Für die Bauern nicht unbedingt eine Win-Win-Situation, aber wenn die Burschen dann mit etwas Einmaleins aus der Penne kamen und zur Truppe stießen, konnte aus ihnen wenigstens etwas werden. Falls sie es einigermaßen überlebten.

Hat sich heute und unter den Vorzeichen eines von Krise zu Krise stolpernden Kapitalismus etwas an den Verhältnissen geändert, dann höchstens der inzwischen zivile Verbrauch von Menschenmaterial zur Ertragssteigerung der Industrie. Militärische Konflikte sind für die westlichen Wirtschaften zwar immer noch ein nicht zu unterschätzender Garant auf ein stetig wachsendes Bruttoinlandsprodukt, der Verbrauch von Rüstungsgütern wurde allerdings in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend in die ärmeren Staaten ausgelagert, deren postkoloniales Hadern mit dem Ist-Zustand ein dauerhaft nutzbarer Rohstoff bleibt, wenn man ihn nur sorgfältig genug pflegt. In unseren Alphastaaten bauen wir lieber Autos, verpesten die Luft mit diversen fossilen Energieträgern und verkaufen allerlei überflüssigen Schnickschnack, der schlecht bezahlte und dafür gut verfügbare Logistiklohnsklaven verheizt. Ab und zu verirrt sich ein halbwegs vernünftiger Mensch in systemrelevante Berufe, die allerdings nur dann als solche anerkannt und mit frenetischem Geklatsche bedacht werden, wenn man sich die Bruchstellen dieser Gesellschaftsarchitektur nicht mehr unfallfrei schön koksen kann; kehrt wieder Ruhe ein, dann merkt die Mehrheit, dass Relevanz bloß Investmentbänkern und Börsenspekulanten, allenfalls noch einem Zahnarzt zugesprochen wird, wenn er regelmäßig einen neuen Sportwagen kauft.

Damit die werktätige Bevölkerung für stetig rauchende Schornsteine zumutbarer Beschäftigung nachgehen kann, kämpfen ihre Knirpse an der Klassenarbeitsfront um Betreuung – Hauptsache gut verwahrt, jede Schule, in der sich Kinder und Lehrkörper infizieren, ist einer dieser vielen, vielen Einzelfälle, die man gar nicht zählen oder in einen Zusammenhang bringen darf, weil es dann nämlich keine Einzelfälle mehr wären, und so funktioniert ja unser System nun mal nicht. Die besondere Gewalt gegenüber den Zöglingen zeigt sich schon darin, dass sie nach jahrhundertlang bewährtem Prinzip ausgeübt wird, und was so lange irgendwie noch immer gut ging, kann ja verkehrt nicht sein. Wozu also sollte Bildung, die in erster Linie der widerstandsfreien Durchsetzung eines staatlichen Auftrags zur leistungskontrollierten Sicherung von wirtschaftlichen und sozialkonformen Regularien durch Frontalunterricht dient, auch sonst an die technische und gesellschaftliche Wirklichkeit angepasst werden. Am Ende verhindert sie den Eingang in die selbstverschuldete Unmündigkeit, der zu einer nicht mehr beschulbaren Kaste von Berufspolitikern führte, die die Verwahranstalten mit Abgangszeugnis für die Kategorisierung in die vorhandenen Verwendungszwecke so dringend brauchen, weil sie sonst überflüssig wären. Hätten sie mal etwas Anständiges gelernt.





Brandgefährlich

14 10 2020

„Wir arbeiten gerade an einer Richtlinie, damit das auch alles verfassungskonform ist. Mützen sind im Schulunterricht bisher noch nicht erlaubt, aber das ist wie mit Vermummung auf einer Demonstration. Irgendwann ist die auch Pflicht und unterliegt einer strengen polizeilichen Kontrolle, die aber nicht in allen Bundesländern auch durchgeführt wird.

Sie müssen auch nicht über jedes Stöckchen hüpfen. Kindeswohlgefährdung ist ein rechtlich eher eng ausgelegter Begriff, und wenn Sie jetzt der Meinung sei, eine einheitliche Schulmütze sei als Kindeswohlgefährdung zu werten, dann empfehle ich Ihnen den Gang zum Schulpsychologen. Lieber zu spät als nie. Außerdem darf jeder seine eigene Mütze tragen.

Früher hätte sich auch keiner aufgeregt über die Zustände in den Schulen. Da hätten Sie gefragt, ob die Fortbildung in Lüftungsmanagement eventuell am Sonntag oder in den Ferien stattfindet, damit der Unterricht nicht ausfällt. Jetzt fangen die Eltern ja schon an zu jammern, wenn sich die Fenster in den höheren Stockwerken aufgrund von baurechtlichen Bestimmungen nicht kippen lassen. Und wenn Sie auch erst im Oktober feststellen, dass Frau Merkel die Außentemperaturen heruntergeregelt hat – das hat sie bestimmt wegen des Klimaterrors gemacht, lassen Sie sich da nichts anderes einreden – dann müssen Sie den Kindern auch mal eine dicke Jacke anziehen. Wobei die meisten das von alleine tun.

Die Maskenpflicht steht übrigens auch nicht im Widerspruch zum Grundgesetz. Der Staat schreibt eine gewisse Bekleidung vor, die in der Schule getragen werden muss, das werden Eltern nicht verhindern können. Wenn Sie es für richtig halten, Ihre Kinder nackt zur Schule zu schicken, ist das ein interessanter Gedanke, aber das werden Sie in einem Sonderrechtsverhältnis nicht realisieren. Ob Sie den Mundschutz nun zum religiösen Symbol erklären, das ist uns verhältnismäßig egal. Damit treffen Sie möglicherweise die eine oder andere Lehrerin, die wegen der besonderen Gewalt nicht mehr mit Kopftuch unterrichten darf, aber kein Kind. Hier wird vernünftig gelüftet, wir haben eine Menge guter Schulen in bürgerlichen Stadtteilen, die noch nicht von Hysterikern lahmgelegt worden sind. Und im Übrigen sind Kinder auch erstaunlich pragmatisch und unterstützen uns, indem sie das Konzept umsetzen. Wenn das rauskäme, wir hätten echt ein Problem.

In den Brennpunktschulen zum Beispiel würden wir damit ganz gefährliche Fehlanreize setzen. Brandgefährlich. Wenn wir da Lüfter aufstellen und Seifenspender und alles das, inklusive kostenloser Tablets für den Heimunterricht, dann ziehen am Ende sogar Deutsche in diese Ballungsgebiete, um auch so eine Versorgung für ihre Kinder zu bekommen. Dagegen sind die Mittelmeerschlepper ein Witz, dann kriegen wir eine Binnenmigration, die haben nicht mal die Schwaben geschafft.

Weil wir dieses Bild von den Kindern brauchen, insbesondere Kinder von sozial Abgehängten. Wir haben immer noch dieses Aufstiegsversprechen, das haben wir jahrelang nicht aus der Bildungspolitik rauszunehmen geschafft, und jetzt hat sich das darin festgefressen. Jetzt brauchen wir diese Kinder, weil wir sonst erklären müssten, dass es immer noch so viele und vor allem immer mehr Kinder gibt, die in Armut leben, obwohl man es mit dem sozialen Aufstieg ja in einer Generation zum Akademiker bringt, der dann allerdings auch wieder arme Kinder hat, weil man da immer nur Jahresverträge bekommt, aber das ist eine andere Geschichte. Und natürlich diese Brennpunktschulen, wo die Kinder alle mehrsprachig aufgewachsen sind und keine deutschen Eltern haben und in Clanstrukturen leben – das stellen Sie sich mal vor, jemand würde nur mit den Leuten aus seinem eigenen Land in einer Siedlung wohnen, die würden alle nur ihre eigene Sprache sprechen, also das ist ein Verhalten, das bis jetzt nur von Ausländern praktiziert wird – die muss es auch geben. Wir sonst wollen Sie bitte einen richtigen Wahlkampf im rechten Lager führen, wenn Sie nicht einen Stadtteil in Ihrem Wahlkreis haben, in dem sofort mal ordentlich durchgegriffen werden müsste. Wenn Sie sich da filmen lassen vor einer abbruchreifen Schule, aber drinnen waschen sich Kinder aus über achtzig Herkunftsländern die Hände mit Seife, mit echter Seife, dann können Sie einpacken! Dann hat der Ausländer gewonnen!

Stellen Sie sich mal vor, das würde einfach so weitergehen – am Ende würden Kinder aufhören, die Schule zu schwänzen, sie würden regelrecht dafür lernen, es gäbe weniger Schulabbrecher, wir hätten noch mehr Absolventen, das heißt doch: wir müssen plötzlich wieder Lehrstellen besetzen und können es nicht mehr auf den Fachkräftemangel schieben! Wir haben nicht mehr eine halbe Million jugendliche Arbeitslose, denen wir auch keine Ausbildung mehr ermöglichen, weil Fabrikarbeit mehr bringt! Das komplette Bildungswesen ist perspektivisch schon mal komplett im Eimer! Wenn wir hier nicht sofort Gegenmaßnahmen ergreifen, steht Deutschland vor einem furchtbaren Chaos. Dagegen ist Corona ein Witz.

Sie halten sich an unser Hygienekonzept, zum Ausgleich bekommen Sie von der Landesregierung aber Gutscheine für Tourismus, Einkauf und Events in Ihrem Bundesland. Oder kurz hinter der Grenze, so genau muss man das nicht nehmen. Letztlich ist es ja auch ziemlich egal, in welchem Krankenhaus man liegt, oder?“





Ist denn schon Weihnachten?

29 04 2020

„150 Euro finde ich jetzt aber schon ganz schön viel.“ „Nee, das reicht doch im wirklichen Leben niemals aus.“ „Sie haben es schon mal kapiert.“ „Was?“ „Wieso haben wir das kapiert?“ „Das ist die Win-Win-Strategie des Konzepts. Jeder kann über die Höhe des Betrags meckern, und wir können die Armen trotzdem weiter abhängen.“

„Es kann doch trotzdem sein, dass sich ein Haushalt einen Computer kauft und dann…“ „Von 150 Euro.“ „Sie müssen an Ihren Pointen arbeiten, die sind etwas klemmig.“ „Vielleicht findet man ja einen gebrauchten, der ist im…“ „Und dann kommt der Papst und schenkt ihnen ein Jahr lang Internet, Blümchen und ein Pony.“ „Man kann auf Dauer die Ärmeren nicht abhängen von der digitalen Welt.“ „Wieso, sehen Sie doch.“ „Aber es geht nicht!“ „Das hat der Koalitionsausschuss jetzt beschlossen, das wird so auch umgesetzt.“ „Und wir können froh sein, dass das von den Schulen ausgezahlt wird.“ „Weil Sie dann nicht mehr mit dem billigen Vorurteil kommen können, dass die Eltern das für Schnaps und Zigaretten ausgeben?“ „Nein, es ist Ländersache.“ „Und wenn es schief geht…“ „Und das wollen wir doch mal hoffen!“ „… dann sind auch die Länder daran schuld.“

„Das ist doch lächerlich: diese 150 Euro sind nie im Leben genug als Digitalteilhabe.“ „Da hat sich der Koalitionsausschuss so seine Gedanken gemacht.“ „Man kann die Kinder jetzt auch nicht zu früh mit teuren Geschenken überhäufen.“ „Ja ist denn schon Weihnachten, Frau Bundeskanzlerin?“ „Hähähä!“ „Das werden dann genau die faulen Arbeitslosen, die alles vom Staat erwarten, weil sie sich nicht selbst helfen wollen.“ „Der Staat ist doch weder an den Kindern interessiert noch an den Eltern.“ „Meine Güte, hat denn etwa der Staat diese Krise verursacht!?“ „Sie haben ja Vorstellungen!“ „Diese Situation haben wir seit Jahrzehnten, das hat mit der Krise gerade mal gar nichts zu tun.“ „Dann sehe ich auch nicht, warum der Staat jetzt plötzlich für ein paar Tage Unterricht zu Hause Milliarden springen lassen soll, nur weil ihre Eltern sich keine kostspieligen Digitalgeräte leisten können.“ „Die werden ja nicht nur für den Unterricht zu Hause benutzt.“ „Von der Leyen hat Ihnen so schöne Versprechungen gemacht!“ „Eine Geigenstunde pro Quartal und freie Mitgliedschaft im Tennisclub!“ „Nur Trainerstunden müssen Sie halt selbst zahlen.“

„Schauen Sie mal, das ist doch pädagogisch durchaus wertvoll.“ „Was denn bitte?“ „Naja, wenn man als Schüler zum Klassenlehrer gehen muss, um sich als Sozialfall zu outen, das ist schon peinlich.“ „Da lernt man fürs Leben.“ „Zum Beispiel, dass man besser kein Sozialfall ist.“ „Oder sich outet.“ „Und dann auch noch Ansprüche stellt.“ „Aber die Teilhabe steht allen zu, die sie beantragen.“ „Ja, das ist eben die Schwierigkeit in dieser Gesellschaft.“ „Alle wollen immer nur haben.“ „Aber selbst für etwas verantwortlich sein, da hat jeder sofort eine Ausrede parat.“ „Jetzt halten Sie mal die Luft an, wir reden hier von Kindern!“ „Merken Sie was?“ „Typisches Ablenkungsmanöver, wenn Sie mich fragen.“ „Aber so was von typisch!“ „Sie können doch Kinder nicht dafür verantwortlich machen, dass ihre Eltern nicht die finanziellen Mittel haben, um ihnen teure technische Geräte zu kaufen.“ „In dieser Gesellschaft ist nun mal nicht alles gerecht.“ „Das kann man natürlich anprangern.“ „Ich finde, irgendwo ist es auch ein bisschen richtig.“ „Dass so viele Kinder in prekären Verhältnissen aufwachsen müssen?“ „Nein, dass man das anprangert. Ab und zu gibt einem das ein schönes Gefühl.“

„Bis jetzt haben Sie doch immer so getan, als sei Bildung das beste Mittel gegen Armut.“ „Das stimmt ja auch.“ „Bildung ist ein sehr hohes Gut!“ „Das darf man doch nicht einfach an irgendwelche Arme verschleudern!“ „Sie wollen also bewusst Ausschlusskriterien bei der Bildung einführen.“ „Ja.“ „Stellen Sie sich das doch mal vor.“ „Wir haben in absehbarer Zeit sehr viel mehr Arbeitslose in Deutschland.“ „Das trifft dann natürlich auch die, die ausreichend Bildungsteilhabe genossen haben.“ „Und wir hätten dann eine direkte Konkurrenz für die, die jetzt durch Bildungsteilhabe das soziale Niveau ihrer Eltern halten können.“ „Auch da, wo es rein von der Bildung eigentlich gar nicht reichen würde.“ „Stellen Sie sich das mal vor, die Kinder benutzen so ein digitales Gerät für Mathematik.“ „Physik!“ „Wirtschaftswissenschaften!“ „Mir wird ganz übel bei dem Gedanken!“ „Die machen mit dem Zeug Abitur!“ „Die kennen gar nichts anderes mehr!“ „Eine sozialistische Einheitsgesellschaft, wo jeder mit seinem Tablet herumläuft!“ „Oh Gott, ich kann das gar nicht mehr hören!“ „Die studieren!“ „Und dann schreiben die Bewerbungen!“ „Und nehmen den anderen die Jobs weg!“ „Das ist das Ende von Deutschland!“ „Sagen Sie mal, hören Sie sich eigentlich selbst zu bei der ganzen Scheiße, die Sie da vom Stapel lassen?“ „Diese 150 Euro holen wir vielleicht früher oder später wieder rein.“ „Das Kindergeld wird ja zum Glück auf Hartz IV angerechnet.“ „Bringen Sie die Sozialfuzzis nicht auf dumme Gedanken!“ „Gut, dass Blüm gerade weg vom Fenster ist.“ „Hähähä!“ „Und was schlagen Sie jetzt als Lösung vor?“ „Schulen auf!“ „Wie?“ „Na, alle Schulen wieder auf! So schnell wie möglich!“ „Das meinen Sie ernst!?“ „Aber ja doch, irgendwie muss man den Gefahren ins Auge blicken.“ „Man sagt, in der Unterschicht sei das Immunsystem signifikant schwächer.“ „Na, dann wollen wir mal schauen, dass das die unsichtbare Hand regelt.“