Letzte Generation

29 05 2023

„Also der Mittlere Ring?“ „Ist am sichersten.“ „Der ist doch eh immer zu.“ „Eben, fünf Autobahnen.“ „Weil die den Verkehr da einfließen lassen.“ „Aber das heißt, wenn der einmal dicht ist, dann stecken da Zehntausende gleichzeitig fest.“ „Stimmt auch wieder.“ „Und wenn wir gleichzeitig den Stachus zumachen und den Odeonsplatz und…“ „Da fährt keine normaler Mensch freiwillig lang.“ „Aber es gibt total tolle Bilder.“ „Sagen Sie mal, wie lange machen Sie das jetzt schon?“

„Immer daran denken, wir gehen zielorientiert vor.“ „Das heißt, der Staat soll genau wissen, was wir erreichen wollen.“ „Wir lassen ihm auch keine andere Wahl.“ „Und wenn einer hier Zweifel haben sollte: in Deutschland herrscht das Gesetz, an das sich alle zu halten haben.“ „Auch der Staat!“ „Eben, wir machen das ja fürs Gemeinwohl.“ „Und für die Zukunft!“ „Ja, aber jetzt mal etwas weniger pathetisch: haben wir genug Sekundenkleber?“ „Da kam gestern so ein Paket aus dem Ausland.“ „Ich wusste, auf Sie kann man sich verlassen.“ „Das ist ausreichend für ein Dutzend gut besetzter Aktionen, die das öffentliche Interesse binden.“ „Haben wir einen Dienstplan?“ „Es ist alles generalstabsmäßig geplant, eine Kopie ist in der Cloud hinterlegt.“ „Exzellent.“ „Und wenn wir auffliegen?“ „Meine Güte, was soll uns schon passieren?“ „Das Recht ist doch eindeutig auf unserer Seite.“ „Wir sind die Guten!“ „Wir sorgen für nachhaltige Sicherheit und die Durchsetzung der geltenden Gesetze.“ „So soll das sein, und jetzt will ich nicht immerzu diese theoretischen Diskussionen führen müssen!“

„Sind Rettungsgassen eigentlich immer noch notwendig?“ „Naja, man kann nie wissen.“ „Es gab in der Vergangenheit Situationen, die Konflikte zwischen Zielorientierung und Mitmenschlichkeit entstehen ließen.“ „Das darf doch für uns gar keine Rolle mehr spielen!“ „So sehe ich das auch.“ „Es geht hier um nicht weniger als das Überleben des Volkes, da können wir uns keine Weinerlichkeiten mehr erlauben.“ „Ich denke, wir gehen mit gutem Beispiel voran.“ „Was die Öffentlichkeit von uns hält, das muss Ihnen in diesem Augenblick völlig egal sein.“ „Genau!“ „Sehr richtig!“ „Wir können uns doch nicht mit Menschenleben aufhalten, wenn es um die Existenz von Millionen geht!“ „Jawohl!“ „Und Waffen könnten da trotzdem eine sehr gute Ergänzung unserer Taktik sein.“ „Wohl bekloppt geworden!?“ „Wir hatten das doch alles schon mal ausdiskutiert!“ „Man muss sie ja nicht gleich auf den ersten Autofahrer richten, der einen von der Straße zerren will.“ „Das würde uns aber komplett unglaubwürdig machen.“ „Wie lange sollen wir denn noch in dieser Opferrolle bleiben?“ „Ich warne Sie ausdrücklich, wir können es nicht darauf ankommen lassen, uns unglaubwürdig zu machen!“ „Zefix!“

„Ich habe mich um den rechtlichen Beistand gekümmert, wir sind abgesichert.“ „Das würde ich so nicht sagen.“ „Immerhin begehen wir eine ganze Reihe von Straftaten.“ „Und das vorsätzlich.“ „Das ist korrekt, aber…“ „Also ist das keine rechtliche Absicherung, Sie haben sich nur darum gekümmert, dass ein Jurist Ihnen ganz genau erklärt, was da wie rechtlich passieren kann und wird.“ „Wo ist denn da der Unterschied?“ „Ich finde schon, wir sollten uns über die Konsequenzen im Klaren sein, sonst gibt es am Ende wieder unsinnige Diskussionen.“ „Wir hatten uns doch auf dieses Konzept geeinigt: keine sinnlosen Provokationen mehr, die nur ein wenig Lautstärke in den Medien erzeugen, sondern eine echte Aktion, die die Bevölkerung unmittelbar in den politischen Diskurs zieht und politisiert, ob sie es nun wollen oder nicht.“ „Manche wollen ja gar nicht.“ „Noch haben sie die Wahl.“

„Ach, ich weiß es ja auch nicht.“ „Was ist denn jetzt wieder kaputt?“ „Weltschmerz.“ „Kneift da einer plötzlich den Schwanz ein?“ „Kollege, damit das mal klar ist: wir machen das hier nicht zum Spaß.“ „Eben, wir ziehen das durch!“ „Und damit hier gar nicht erst Missverständnisse aufkommen: in diesem Stadium ist Aussteigen keine Option.“ „Aber…“ „Wir sind die letzte Generation, die sich noch um die Sache kümmern kann.“ „Wenn wir das nicht ohne Rücksicht auf Verluste erledigen, dann sind wir bald selbst erledigt.“ „Ja, weiß ich doch.“ „Also jetzt ruhig Blut bewahren – wir sind das so oft durchgegangen und haben alles geprobt, das ist die einzige Chance, klar?“ „Ja, verstanden.“

„Wir werden natürlich auf massiven Widerstand in der Bevölkerung stoßen.“ „Manche muss man zu ihrem Glück zwingen.“ „Wir könnten trotzdem ein paar Waffen…“ „Nein!“ „Also ich kann damit ganz gut umgehen.“ „Ich auch, aber emotional ist das zu viel.“ „Und es kommt auch bei den Unterstützern schlecht an.“ „Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass einige selbst gerne mal schießen würden, wenn sie die Gelegenheit hätten.“ „Das ist jetzt alles nicht relevant, wir müssen unsere Außenwirkung immer im Auge behalten.“ „Stellen Sie sich mal vor, die Bilder gehen um die Welt – keiner würde uns auch nur einen Cent spenden.“ „Das ist der springende Punkt!“ „Ja, überzeugt.“ „Vielleicht sollten wir eher vorsichtig sein.“ „Sie meinen, hier würde einer singen?“ „Kann ich mir nicht vorstellen.“ „Falls irgendwas passiert, wir sind alle gut abgesichert.“ „Bestens!“ „Gut, dann gebe ich jetzt mal Bescheid.“ „Leitung steht.“ „Herr Söder?“ „Grüß Gott, Herr Ministerpräsident!“ „Herr Söder, der Plan ist fertig – Fronleichnam ist München platt. Grüßen Sie den Herrn Oberstaatsanwalt, diesmal hat er sich den Job als Justizminister aber echt verdient.“





Unplugged

8 05 2023

„… sich das Vorgehen der Landesregierung nicht länger würden bieten lassen. Die Energieversorger seien beim Bau der Südlink-Trasse durch Söder so oft behindert worden, dass sie nun ihrerseits jede weitere Unterstützung für die bayerischen…“

„… sehe die CSU dem Streit gelassen entgegen. Auf der einen Seite wolle man die Leitung zwar als erzwungenen Plan linksgrüner Ökofaschisten um jeden Preis verhindern, werde aber im Falle eines Baustopps sofort mit einer Klage vor dem…“

„… die Ausschachtungsarbeiten für die neuen Masten in Dimpfelsreuthe mit sofortiger Wirkung eingestellt habe. An weiteren Standorten zwischen Wolpertingshausen und Dümmerling werde es gar keine Maßnahmen geben, da sich der Betreiber von den Drohungen des Ministerpräsidenten nicht…“

„… in mehreren Dörfern um Kogelbruck von den Ortsvereinen organisiert werde. Die Proteste gegen die in Berlin zur Zerstörung der Landschaft beschlossene Zwangsverlegung von Stromleitungen würden weitergehen, auch wenn der erste Versuch, den Bautrupp an der Umgehungsstraße mit einem Gülletanklaster samt Spritzvorrichtung und…“

„… das Bundeswirtschaftsministerium nicht in die bayrischen Entscheidungen eingreifen könne. Es existiere keinerlei Rechtsgrundlage für eine Anwendung des Bundeszwangs, da Bayern nur gegen eigene Interessen, nicht aber gegen die des Bundes und seiner…“

„… bisher mit Wind- und Solarenergie aus den norddeutschen Erzeugerparks betrieben worden sei. Söder habe zwar angekündigt, in Dimpfelsreuthe einen Versuchsreaktor bauen zu lassen, sei sich aber nicht bewusst gewesen, dass dieser lediglich einige wenige Kilowattstunden pro…“

„… würden die Christsozialen den Widerstand gegen die illegalen Bautätigkeiten unterstützen. Ein Besuch in der oberbayerischen Ortschaft sei bereits geplant, es dürfe keine Stromversorgung gegen den Willen der Bürger und ihrer…“

„… die Straßenbeleuchtung in Dimpfelsreuthe ausgefallen sei. In München habe es dazu keine Reaktion gegeben, da die Staatskanzlei nicht für Pannen außerhalb der Staatskanzlei zuständig oder verantwortlich im Sinne des…“

„… abgeschaltet hätte. Das Angebot des Netzbetreibers, die regionale Strategie durch einen innerhalb von sechs Wochen errichteten Solarpark voranzutreiben, sei durch persönliches Eingreifen des CSU-Chefs nicht realisiert worden. Damit habe eine komplette Ortschaft in der Oberpfalz nun keinen Anschluss mehr ans Netz und müsse durch Notstromaggregate und…“

„… es nun auch in Wolpertingshausen keine Versorgung mehr gebe. Der anfängliche Jubel der Einwohner, sich von feindlicher Elektrizität aus der sozialistischen Preußendiktatur befreit zu haben, sei rasch der Ernüchterung gewichen, dass nun die örtliche Brauerei nicht mehr…“

„… habe Söder die sofortige Wiederherstellung der Strombelieferung gefordert. Sollten die Energiekonzerne dies nicht einschließlich eines Schadensersatzes in Milliardenhöhe leisten, werde der CSU-Chef alle zivilen Mittel, notfalls auch…“

„… das Personal aus dem Wasserkraftwerk Knurring an der Brunz komplett abgezogen habe. Es werde fortan für den Landkreis kein Strom mehr erzeugt, da sich die Heimatvereine zu einer Besetzung des Betriebs entschlossen hätten. Damit hätten sie ihren Protest dagegen ausdrücken wollen, dass ausländische Elektrizität durch die Leitungen geschickt würde, um Menschen in Städten zu versorgen, die keine eigenen Kraftwerke oder…“

„… habe Söder auf die Weigerung des Betreibers reagiert, den von ihm selbst auf dem Verwaltungsweg verhinderten Bau eines Windparks in Bad Sumpfen zu stoppen. Als oberster Dienstherr im Freistaat dürfe nur er selbst bereits beschlossene Projekte vertragswidrig absagen oder umgekehrt die von ihm selbst abgelehnten Vorhaben gegen den…“

„… protestiere die CSU gegen eine weitere Stromsperre in Sankt-Peter-Gschwür. Bayern brauche die im Norden im Übermaß produzierte Energie überhaupt nicht, deshalb sei dies ein Akt des Terrorismus. Der Ministerpräsident werde nach dem Ende einer Mahnwache in Blasenhausen, die vor der umstrittenen Inbetriebnahme einer privaten Balkonsolaranlage warne, sofort mit einem Diesel-SUV in den betroffenen…“

„… seien zwei Geschäftsstellen der Grünen mit Brandsätzen beworfen worden, da sie für die Stromsperren verantwortlich gemacht worden seien. Ebenso sei eine Geschäftsstelle der Partei mit einer Rohrbombe zerstört worden, da die wirtschaftliche Autarkie des Freistaates durch die unerwünschte Trasse verletzt und die Netze in Mitleidenschaft gezogen würden, was beispielsweise die Gefahr von Stromausfällen und…“

„… vom Gelände entfernt worden sei. Söder habe sich auf dem Privatgrundstück festgeklebt, da er strikt gegen regionale Energieerzeugung sei. Er beklage, dass die bayerische Polizei ihn wie einen ganz normalen Menschen behandelt habe, obwohl er alles andere als…“

„… ein Programm auflegen werde, um den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken und zu sichern. Die Christsozialen würden im Wahlkampf genauer erklären, wie drei Millionen Kleinreaktoren die klimagerechte Versorgung von Bürgern und…“

„… sich die Autobahn GmbH des Bundes dazu entschlossen habe, die mangelhafte finanzielle Unterstützung aus Bayern zum Anlass zu nehmen, das Fernstraßennetz nicht weiter zu betreuen. Dies werde durch sofortige Straßensperren in allen…“





Fuchs, du hast die Gans gestohlen

1 05 2023

„… dürfe der Naturschutz als wichtigstes Staatsziel in Bayern nicht länger zusehen, wie jahrelanges Wegschauen den Naturschutz als viel zu wichtig betrachtet und den wahren Interessen der Wähler vorgezogen habe. Söder werde durch die sofortige und ausnahmslose Bejagung des Fuchses die…“

„… da sich mehrere Umweltschutzorganisation noch an die vom Ministerpräsidenten angeregte Ansiedlung von Rotfüchsen auf den Trassen der in Bayern liegenden Autobahnabschnitte erinnern würden. Ein Gutachten hatte die Vernichtung von Schnepfen und Kiebitzen als geschützte Arten für widerrechtlich erkannt, so dass nur durch eine vom Fuchs übernommene Ausrottung der Vögel keine negativen Konsequenzen für den…“

„… werde die Bayerische Landesregierung nicht auf Wissenschaftler warten, die ohnehin nur wissenschaftliche Aussagen tätigen könnten. In der Staatskanzlei sei jetzt die Entscheidung getroffen worden, alle Gefahren, vielleicht gerade auch die, die Wissenschaftler gar nicht erkennen würden, mit den notwendigen Mitteln des…“

„… dass die Ministerpräsidenten im Freistaat Bayern seit 1957 der CSU angehören würden. Für Söder sei aber klar, dass erst unter seiner eigenen Regierung eine vernünftige und den politischen Erfordernissen entsprechende…“

„… wolle Aiwanger die Pläne vollständig und bis zum Erfolg unterstützen. Da ein Fuchs bis zu 14 Jahre alt werden könne, hätten tausend Füchse ein statistisch errechnetes Alter von 14.000 Jahren, was angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung im Freistaat eine geradezu lebensgefährliche…“

„… der Fuchsbandwurm keine akute Bedrohung für die Bevölkerung darstelle. Die CSU sehe jedoch eine Verantwortung bei den Medien, dass es nur eine Berichterstattung an den Tagen gebe, an denen Söder vor dem Parasiten warne, und nicht, wenn er dank der unermüdlichen Bemühungen der Partei die vollkommene Sicherheit sämtlicher…“

„… da durch die Fuchsjagd bereits mehr als 400.000 Tiere in ganz Deutschland getötet würden. Weil es trotzdem immer noch Füchse in Bayern gebe, müsse man eine gezielte Benachteiligung des Bundeslandes annehmen, die Dobrindt auch in der Weigerung der Bundesregierung sehe, ein nur von den Christsozialen gestelltes Kabinett statt der…“

„… es als widernatürlichen Eingriff in die Natur sehe, wenn der Fuchs die Gans stehle. Nach Söders Verständnis sei dieses Tier von Gott erschaffen worden, um von hart arbeitenden Menschen mit Rotkohl und Klößen verspeist zu werden, aber nicht für ein Element, das die natürliche Ordnung des…“

„… zeige sich die Einstellung dem Wildtier gegenüber auch in den Sprichwörtern des christlich-jüdischen Abendlandes. Dobrindt erinnere an alte Weisheiten wie ‚Der Fuchs am Waldrand kündigt die linksradikale Klima-RAF an, die einen erst zum Einbau einer neuen Heizung zwingen und dann enteignen, damit die Islamisten es beim Planen ihres Terrors gemütlich haben‘ oder…“

„… im Schaumburger Land sowie einzelnen Regionen Nordrhein-Westfalens als Osterfuchs ins Brauchtum eines christlichen Festes eingedrungen sei, was Bayerns kulturelle Hegemonie auf keinen Fall dulde, weil es als Vorbote der endgültigen…“

„… überlebe nur ein geringer Anteil der Tiere das vierte Lebensjahr. Nach Söders Einschätzung seien Füchse durch geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber natürlichen Schadstoffemissionen oder landwirtschaftlich bedingter Bodenerosion nicht dazu geeignet, sich in der deutschen Kultur auf Dauer zu…“

„… hätten es Tierrechtsextremisten bereits zum Verbot der Verwendung des Fuchses als Sportgerät gebracht, das Leistungsträgern im Vereinigten Königreich seit Jahrhunderten gerne zur Wahrung einer Tradition gedient habe. CSU wählen bedeute nach Aussage der Führung auch weiterhin, dass die Verbotsparteien ihre Cancel Culture nicht durch die Hintertür einführen und das Bayernland mit vielen Milliarden von Zuchttieren aus sozialistischer…“

„… ein Großteil der Population im Herbst und Winter durch Wildunfälle eliminiert werde. Dies halte Aiwanger für den Beweis, dass die feindliche Gesinnung des Fuchses gegenüber dem Pkw als Wirtschaftsgut und Besitz der hart arbeitenden Bevölkerung sich klar in eine Reihe mit den…“

„… da die Übertragung des Bandwurms auch durch Zwischenwirte wie die Feldmaus erfolge. Für Söder sei damit eine rote Linie überschritten, wo eine ganze Art für die gesellschaftsfeindlichen Ziele im Haftung genommen werde, ohne die Folgen des Tuns für die Natur zu berücksichtigen. Bis zur Wahl mit absoluter Mehrheit werde der Ministerpräsident ohne Einmischung sogenannter Fachleute einen genau ausgearbeiteten Plan mit der Absicht, nicht mehr zu zögern, unverzüglich in die…“

„… der Fuchs als Hundeartiger eigentlich einer Steuerpflicht unterliege. Aiwanger gehe von einer Besiedelung Bayerns für mindestens drei Millionen Jahre aus, was Nachforderungen in Höhe von…“

„… die gezielte Zucht von Rotfüchsen am Flughafen München oder zumindest ein Ende der ständigen Bejagung durchsetzen werde, damit die Gefährdung der Maschinen durch Vogelschlag im Freistaat Bayern minimiert werden könne. Söder sehe sich als Speerspitze des Naturschutzes, der als wichtigstes Staatsziel in Bayern nicht länger nur durch Zusehen, sondern durch die Umsetzung der Wünsche der Wählerinnen und Wähler eine…“





Öffentliches Ärgernis

25 04 2023

„… da der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden habe, dass eine ausschließlich dem öffentlichen Konsum von Rauschdrogen gewidmete Veranstaltung sittenwidrig sei und verboten werden dürfe. Da das Urteil mit dem heutigen Tag rechtskräftig werde, habe sich auch die Bayerische Landesregierung daran zu…“

„… nicht hinnehmen werde. Söder prüfe eine Abschaffung der aus den preußischen Landesteilen der BRD GmbH importieren Gerichtsbarkeit, da das Oktoberfest zum Brauchtum im Freistaat gehöre und weder durch die Klage einer linksgrünen Verbotspartei noch durch das…“

„… die Gefahren des Alkoholgenusses nicht verharmlose. Holetschek sehe aber nach wie vor den Freistaat Bayern nicht auf der Spitzenposition drogenbedingter Sterbefälle, weshalb er zumindest in Bezug auf Bier von einer ererbten Toleranz der Bevölkerung ausgehe, die verantwortungsvollen Konsum und gelegentliche Exzesse sehr wohl…“

„… sehr umstritten sei. Zwar habe der BayVGH die Option offen gelassen, beim Ausschank nichtalkoholischer Getränke ein Traditionsfest zu sehen, dessen Besuch für die gesamte Familie geeignet sei, so dass auch eine vollständig mit alkoholfreiem Bier beschickte Wiesn sich innerhalb der legalen…“

„… dass die Wiesnwirte auch die Einführung der veganen Weißwurst unterstützt hätten. Um die Abschaffung der bayerischen Leitkultur wirksam zu verhindern, werde der Ministerpräsident jetzt bis zur letzten Patrone den Verkauf von echtem Bier mit einem Alkoholgehalt von bis zu…“

„… eine nicht abschätzbare Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle. Die in vielen alkoholfreien Bieren zugesetzten Substanzen, die im Verdacht stehen würden, den Hormonspiegel zu verändern und die seelische Gesundheit anzugreifen, könnten unvorhergesehene Folgen für die Verbraucher haben. Aiwanger rechne mit Hunderttausenden von Verkehrsunfällen und mindestens zehntausend Todesopfern pro…“

„… sich an der Bavaria festgeklebt hätten, um gegen das Urteil zu protestieren. Söder habe sich in seiner Eigenschaft als CSU-Vorsitzender mit den Demonstranten solidarisch gezeigt und unterstütze ihre Forderungen, die einmal mehr zeigen würden, dass im Freistaat niemand über dem Gesetz stehe, auch nicht die Richter am…“

„… sei der Genuss von alkoholfreiem Bier in hohem Maße riskant, da es schwere Adipositas und Diabetes auslösen könne. Aiwanger fordere daher ein umgehendes Verbot von Herstellung und Inverkehrbringen der inkriminierten Substanzen, die auch im Betäubungsmittelgesetz einen…“

„… die Bürgerinitiative Die Mass ist voll eine Petition an die Brauwirtschaft sowie führende Betriebe der Gastronomie im Freistaat Bayern gerichtet hätten. Die Abgeordneten hätten durch stichprobenartige Befragungen untereinander herausgefunden, dass alkoholfreies Bier vor allem im häuslichen Rahmen verbraucht würde, was dem Charakter eines öffentlichen Festes widerspreche. Daher sei es auch in touristischer Hinsicht nicht zu dulden, dass durch ein Alkoholverbot die…“

„… als Schirmherr der Kampagne gewonnen werden solle. Da alkoholfreies Bier in besonderer Weise geeignet sei, trockene Suchterkrankte durch geringe Mengen wieder zu ungezügeltem Konsum normaler Alkoholika zu verleiten, müsse es sofort aus Vertrieb und Ausschank entfernt werden. Es sei jedoch noch nicht geklärt, ob Kubicki mehr als ein schriftliches Grußwort an den…“

„… zeige die Bundesstatistik, dass unzählige Konsumenten, die in den Jahren 1950 bis 1979 alkoholfreie Biere oder Biermischgetränke zu sich genommen hätten, verstorben seien. Aiwanger dulde keinen Aufschub, um die Dezimierung des bayerischen Staatsvolks durch das verheerende…“

„… die Anwohnerschaft der Ludwigsvorstadt das Bundesverfassungsgericht bemüht hätten. Der Sprecher der Organisation habe auf die sehr stark harntreibende Wirkung von alkoholfreiem Bier hingewiesen. Die Straßenzüge im Stadtbezirk 2 seien während der Festwochen ohnedies schon stark durch öffentliches Ärgernis und Geruchsbelästigung betroffen, was sich im Falle einer Beschränkung auf nicht mehr hinzunehmende Weise…“

„… führe der Alkoholverzicht in einem geistig und körperlich durchschnittlichen Bayern zu einer schweren Aggressionsstörung, was bestimmt einen starken Anstieg häuslicher Gewalttaten mit sich bringen werde. Aiwanger habe mit dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren gedroht, wenn das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs nicht unverzüglich…“

„… zu einem Hauptthema im anstehenden Wahlkampf machen werde. Söder sei im Gegensatz zu den linksextremen Parteien fest entschlossen, ein Bierverbotsgesetz im Freistaat notfalls auch mit Zwangsmaßnahmen zu verhindern, um die Freiheit im schönsten Bundesland der Welt wieder zu…“

„… berge alkoholfreies Bier besonders für Schwangere und deren Leibesfrucht schlimmste Gesundheitsrisiken. Aiwanger werde durch harte Einlasskontrollen und mehrere tausend Security-Mitarbeiter einschreiten, bevor das Erbgut und die Entwicklung des werdenden Lebens mit einer…“

„… das Cannabisverbot im CSU-Präsidium bestätigt worden sei. Sollte die Bundesregierung München als Modellregion zur kontrollierten Abgabe von Marihuana einrichten wollen, werde der Ministerpräsident mit rechtsstaatlichen Mitteln, im Notfall aber auch durch ein eigenmächtiges Verbot sämtlicher…“





Söder Oans

17 04 2023

„Es bleibt uns leider nichts anderes, Bavaria One hat er ja schon verbraucht, der Depp, der depperte. Wir müssen das ausbaden, wenn der Herr Söder wieder Wahnvorstellungen hat. Isar 2 kann das Ding trotzdem nicht heißen, was er bauen will, weil erst der alte Schrott weg muss.

Also nicht der Herr Söder, das wäre zu einfach, das würde glatt an Vernunft grenzen, und was den Grenzschutz angeht, da sind wir hier in Bayern auf alles gefasst. Der verteidigt seinen Größenwahn bis zur letzten Patrone, der Lump, der glumperte. Der Herr Söder ist kein Quartalsirrer, das dürfen Sie nicht verwechseln. Quartalsirre sind zwischendurch immer mal wieder zurechnungsfähig, das werden Sie bei ihn wohl nicht entdecken. Der ist ein ganz hochqualifizierter Architekt für Luftschlösser. Das Problem daran ist, dass die einer halt bauen muss, und das sind dann wir.

Dummerweise ist das in der Landesverwaltung so, dass man da eine gescheite Ausbildung haben muss, zum Teil auch ein Studium, und nicht nur ein Gschaftlhuber sein kann wie der Herr Söder. Der hat halt jede Menge Ideen, überwiegend fixe, und jetzt ist er darauf verfallen, wir sollen ihm sofort seinen Lieblingsreaktor wieder anknipsen, weil das ja sonst alles gar nicht geht. Zwischendurch hat er ganz verdrängt, dass er ihn selbst hat abschalten lassen, der Hirndappinger, der, also dass er jetzt sich selbst für den größten Idioten in ganz Bayern halten muss. Und da würde er ausnahmsweise mal richtig liegen, der Herr Söder.

Es liegt ja nicht am rechtlichen Verständnis vom Herrn Söder, kann’s auch gar nicht liegen, weil er hat ja überwiegend gar keins. Wenn er den Reaktor als Kraftwerk des Freistaates Bayern laufen lassen will, geht das schon mal nach dem Atomgesetz der Bundesrepublik Deutschland nicht. Er müsste also wieder einmal den Austritt des schönsten Landes der Welt aus dieser bösen BRD verkünden, aber wie wird er dann Bundeskanzler? Das sind die täglichen Aufgaben, mit denen man hier in der Verwaltung beschäftigt ist. Und mit so einem Karussellbremser als Ministerpräsident sind wir gesegnet.

Es liegt auch nicht am technischen Verständnis vom Herrn Söder, das reicht ja höchstens, um mit der Gabel Suppe zu essen. Dieser Lebkuchenpreiß, der denkt sich, wir schalten seine Stromanlage an, sonntags und zu Pfingsten legen wir eine Schippe Uran drauf, damit mehr aus der Steckdose kommt, und wenn man ganz vorsichtig ist, kann man eine turnusmäßige Untersuchung des Reaktors in der Mittagspause erledigen. Die Brennstäbe, die jetzt verbraucht sind, strahlen eh nicht mehr so stark, die kann man alle einsammeln und ins neue Kraftwerk reinstecken, als wenn man zehn alte Batterien auf dem Rücksitz zusammenfummelt, und dann springt die alte Karre wieder an. Das ist so ungefähr der gymnasiale Physikunterricht, der beim Nachtwachl hängen geblieben ist, beim zwidern. Wenn das Zeug jetzt nicht mehr strahlt, dann fragt man sich doch: warum muss sich dann die Landesverwaltung den Kopf zerbrechen wegen einem Endlager? Ist das für den Müll oder für den Herrn Söder?

Das kommt ja auch dazu, wenn er sich jetzt für den bayerischen Alleingang entscheiden sollte, was die Landesverwaltung problemlos hinkriegt, indem sie EU-Recht erfolgreich ignoriert: wo gräbt der Herr Söder denn dann den ganzen Müll ein? Ist das Raumfahrtprogramm schon vom Tisch oder will er die Behälter in die Umlaufbahn schießen? Denkbar wäre ja auch, dass der Riesenstaatsmann, der Beidl von Deifi, schnell ein paar Pazifikinseln annektiert, die saufen ab mit dem Anstieg des Meeresspiegels, und er muss keine Beweismittel vernichten wie die anderen Schuhaufblaser. Vielleicht kriegt er dann gleich ein bisschen Uran von seinem Spezl, dem Putin Vladimir, dem Holzschädel, dem damischen. Dass man so einen Reaktor nicht ganz ohne Uran betreiben kann, hat sich in der Landesverwaltung herumgesprochen. Ob es den Herrn Söder erreicht hat, entzieht sich leider unserer Kenntnis.

Er macht das eventuell als Forschungsreaktor, hat er als letztes verkündet. Das klingt großartig, und vielleicht erklärt ihm auch jemand, dass aus so einem Forschungsreaktor kein Strom rauskommt, jedenfalls nicht mehr, als die Lampen in seinem Kopf am Brennen zu halten. Im Idealfall handelt es sich um ein Nullleistungskraftwerk, und das passt ja ganz hervorragend zum geistigen Output dieser Fetzenschädel, die hier Landesregierung spielen.

Aber was wir uns fragen, warum macht das dies Gschwerl, das großkopfete? Das legt mit jedem Gelumpe die ganze Verwaltung lahm, als hätten wir mit den Delirien aus der Parteispitze nicht genug dreckerten Murks zum Tun, aber Hauptsache, der Herr Söder kann seinen Dampf in die Mikrofone blasen. Der muss doch irgendwann merken, dass man ihn nicht für das wählt, was er regelmäßig verspricht, ohne es halten zu können, weil ihm so greißliche Geschichten wie die Realität passieren. Am Ende geht ihm der Arsch so auf Grundeis, dass er das ganze Kühlwasser für den Reaktor selbst braucht, und wer ist dann schuld? Die Verwaltung, die sich nicht gegen die Regierung durchsetzt. Ob er das nur macht, damit er hinterher behaupten kann, im Freistaat Bayern geht grundsätzlich alles, nur die Saupreißn, die unbayerische Bagasch, die macht das alles vorsätzlich kaputt? So als erweiterte Opferrolle, damit er aus Mitleid Ministerpräsident bleibt? Wissen Sie, mir ist das wurst, ich muss mich erst mal um den Fall kümmern, dass der Reaktor nicht zurückgebaut wird. Wegen der Milliarden, die dann als Haftungsanspruch gegen das bayerische Umweltministerium geltend gemacht werden.“





Lokalpolitik

15 03 2023

„598 Abgeordnete – damit kann man doch kein Land regieren! Das würde eventuell gerade noch reichen für die Interessen der Bürger in Freistaat Bayern, aber für Deutschland? Das machen wir nicht mit, schon gar nicht, wenn diese linken Vögel das mitmachen, auch wenn sie dazu gezwungen werden, diese Kommunisten, die ihrem Chefidioten nachlaufen, diesem Friedrich Merz!

Also wir haben uns an die Spielregeln gehalten, der Herr Ministerpräsident hat den Herrn Merz zu uns eingeladen, damit er mal einen Eindruck davon bekommt, wie es in einer zivilisierten Umgebung aussieht, die beiden haben schöne Bilder gemacht, wo der Herr Ministerpräsident ihm erklärt, dass das Berge sind und der Himmel, und dass er gefälligst die Klappe halten soll, wenn der Ministerpräsident spricht, und dann war’s auch gut. Da war auch noch etwas Zeit bis zum Wahlkampf, und da wir jetzt so langsam auf die Entscheidung zugehen, müssen wir uns natürlich von diesen linken Kräften in Berlin distanzieren. Wir als CSU können es nicht dulden, wenn sich jemand in unsere Angelegenheiten einmischt, schon gar nicht außerhalb Bayerns.

Das ist eine organisierte Wahlfälschung, das haben wir gesagt, und dazu steht die CSU auch. Wenn jetzt der Herr Merz meint, er müsse die Verkleinerung des Bundestages mitmachen, nur weil das vom Bundesverfassungsgericht angeordnet wurde, dann muss er auch mit den Konsequenzen rechnen. Das kostet uns viele Mandate, und es muss auch klar sein, dass damit der positive Einfluss des Freistaates auf den Rest dieser Chaosrepublik stark beschnitten würde. Wenn die CDU das riskieren will, gut. Das ist dann allein ihre Sache.

Man könnte sich zum Beispiel mit den ganzen Verfassungsexperten mal über die Zuständigkeit der Richter unterhalten. Wenn ich nicht irre, lehnen wir im Freistaat als einzige dieses Grundgesetz ab, und damit dürfte klar sein, dass eine auf Grund dieser Verfassung getroffene Entscheidung für uns als CSU gar nicht bindend ist – also für den Freistaat Bayern, aber das ist dasselbe. Wenn nämlich die CDU den Gesetzentwurf dieser Ampelregierung für legal hält, dann sollen die mal sehen, was sie erwarten können! Wenn das dem Herrn Merz nicht in den Kram passt, können wir die Sache auch umkehren: die CSU tritt bundesweit an, besetzt den rechtskonservativen Bereich für die Wähler, denen die AfD zu eklig ist, dann hat er den Kretschmer am Hals und die ganzen Handpuppen, bei denen Putin bis zum Ellenbogen im Hintern steckt, und kann als Juniorpartner von dieser komischen Wagenknecht die Querstullenfraktion unterstützen. Beobachtung vom Verfassungsschutz gibt’s gratis dazu, dafür sorgen wir dann schon.

Es geht ja im Wesentlichen um die Ausgleichs- und die Überhangmandate. Das müssen Sie sich so vorstellen, wenn der Huber am Stammtisch eine Runde ausgibt, dann trinken sie alle einen Halben, und dann muss der Schmidt auch einen ausgeben, dann trinken sie wieder alle einen Halben, und der Stoiber, der Huber, der Dobrindt, und so weiter, und wenn der Scheuer zum Schluss noch einen Obstler ausgibt, dann geht alles wieder von vorne los. Das ist wegen der ausgleichenden Gerechtigkeit, damit alle am Endergebnis genau gleich beteiligt sind. So praktizieren wir das bei uns in der Lokalpolitik, und der Wirtschaft hat’s auch nicht geschadet. Aber bringen Sie das mal den Preußen bei, die verstehen ja gar nicht, worum es geht.

Das Bundesverfassungsgericht hat zehn Jahre angemahnt, dass die Bundesregierung endlich handelt, und da wir nur selten einen Bundeskanzler gestellt haben, höchstens mal einen Innenminister, aber das zählt nicht, weil der Herr Seehofer sich um die Heimat kümmern musste, also kurz und gut: wir haben das in die Regierungsverantwortung einer anderen verantwortlichen Regierung überführt, also dürfen wir als Opposition jetzt auch kritisieren, dass da bisher nichts passiert ist, und wenn etwas passiert, ist das grundsätzlich verfassungswidrig.

Wir als CSU sind damals schon einen Schritt weiter gegangen und haben alles torpediert, was die Berliner Regierung gemacht hat unter dieser Frau, wie hieß sie noch gleich? Jedenfalls haben wir im Gegensatz zur CDU nie unsere Haltung geändert — und jetzt im Wahlkampf tun wir das erst recht nicht. Jetzt kann sich der Herr Merz aussuchen, wie er den Herrn Ministerpräsidenten bei der Landtagswahl unterstützen will. Entweder er geht mit der ganzen CDU in die Fundamentalopposition, dann stimmt er unserer Ablehnung zu und erlebt, wenn die Leute denken, dass er vor uns den Schwanz einkneift – oder er stimmt dem Gesetz der Ampel zu, wird als Erzfeind bayerischer Interessen bestraft und kann sich die Kanzlerkandidatur in die Haare schmieren.

Als letzten Ausweg haben wir immer noch die Klage im Ärmel. Das wird uns Karlsruhe genau so um die Ohren hauen wie diese Ausländermaut, aber erstens ist das lange nach der grandios gewonnenen Landtagswahl, und zweitens ist an der Misere dann auch wieder die CDU schuld. Und dass wir auf dieses Grundgesetz nicht so gut zu sprechen sind, hatte ich ja bereits erwähnt. Wenn jetzt also der Herr Merz meint, er müsse der CSU empfehlen, vors Bundesverfassungsgericht zu ziehen: Obacht, immer vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht. Wenn man Pech hat, geht es in Erfüllung.

Ja, das wären so in etwa die Aussichten für unsere Freunde in der Schwesterpartei für den Rest des Jahres. Langweilig wird’s schon mal nicht. Und wenn tatsächlich das Sommerloch kommt, machen wir diese verdammten Bazis endgültig fertig. Mit dem Länderfinanzausgleich.“





Intelligentes Leben

1 03 2023

„Das ist eine Katastrophe, die wird uns hier in Bayern um Jahre zurückwerfen! Die Auswirkungen sind wirtschaftlich und vor allem sozial noch nicht einmal zu überblicken, gerade in dieser Phase des Umbruchs, und alles in allem kann man nur sagen: dem Herrgott sei Dank, dass die Bundesregierung uns das antut! So tief hätte der Söder unser schönes Bayernland nie aus eigener Kraft in die Scheiße reiten können!

Die Voraussetzungen für Fotovoltaik sind hier so gut, dass wir uns damit glatt aus der Windkraft rausreden können. Fünfhundert Kilometer Abstand um jedes Windrad, die hat der Teufel erfunden und die grüne Verbotspartei, und wir sind sowieso ein Sonnenland, darum wollen wir so viel Solar wie möglich – wenigstens auf dem Papier oder wenn der Söder seine Wahlkampfreden hält. Wenn die aber tatsächlich gebaut werden sollen, dann sieht die Sache gleich ganz anders aus.

Schauen Sie, wir machen hier im Freistaat ja grundsätzlich alles anders, weil wir es besser wissen, genauer gesagt: die Menschen im schönsten Bundesland der Welt, die lassen sich grundsätzlich nichts von den Preußen vorschreiben. Wir sind ein Hochtechnologieland, Laptop und Lederhose, so soll das auch bleiben. Also nutzen wir jede Fläche, ohne unsere wunderschöne Alpenlandschaft mit diesem Solarschrott zuzupflastern. Wir erzeugen Strom einfach mit schwimmenden Modulen, weil wir innovativ sind. Das ist ein Riesenerfolg für die CSU und ein erneuter Beweis, dass wir unter dem Söder das intelligenteste Bundesland der Welt sind.

Jetzt kann man aber Solarmodule nicht einfach in den nächsten Alpensee reinbauen, weil das da unsere ökologisch absolut intakte Umwelt belasten würde. Die ist hier im Freistaat so hervorragend naturbelassen, dazu brauchen wir nicht einmal diese verdammten Klimaterroristen. Außerdem stört das, wenn die Großkopfeten Motorboot fahren wollen oder unsere ausländischen Freunde, die gerne mal mit dem Jetski durchs Vogelschutzgebiet ballern, aber das tut ja jetzt nichts zur Sache. Wie gesagt, wir haben ja genug Tagebauseen. Wo man früher Kohle abgebaggert hat, dürfen wir heute ganz legal Sonnenenergie erzeugen, und keiner von diesen veganen Extremisten kann uns das verbieten!

Jetzt hat die Ampel das Erneuerbare-Energien-Gesetz modernisiert. Da denkt jeder intelligente Mensch, der in Bayern lebt, weil es außerhalb von unserem Bayernland bekanntlich kein intelligentes Leben gibt, dass das alles ganz furchtbar ist, weil man das von diesen Sozen ja kennt: die können nur bestehende Gesetze ruinieren, zu mehr sind die gar nicht in der Lage. Aber die haben genau das gemacht, was der Söder von ihnen verlangt hat. Also er hat es nicht von denen verlangt, aber es ist natürlich vernünftig, und wenn etwas vernünftig ist, dann würde der Söder das ja sofort verlangen. Tut er meist nicht, aber egal. Diese schwimmende Fotovoltaik wurde aus den Innovationen komplett in die normalen Ausschreibungen integriert, und für die gibt es ja Fördermittel, und wenn wir hier in unserem schönen Bayernland eins können dann, Fördermittel für die Wirtschaft beantragen, die bei den Amigos landen. Das bleibt in der Familie.

Das ist für den Söder natürlich eine schwierige Situation. Auf der einen Seite will er viele neue Kernkraftwerke, solange nicht nach Endlagerstätten in unserem schönen Bayernland gesucht wird. Auf der anderen Seite muss er absolut alles, was die Grünkernstalinisten machen, sofort bis aufs Messer bekämpfen. Wenn der Habeck behauptet, eins und eins macht zwei, dann muss der Söder sagen, die Grünen wollen uns jedes andere Ergebnis verbieten. Da kann er gar nicht anders. Das ist ein Reflex.

Aber wenn man denkt, jetzt hilft kein Stoßgebet mehr, dann zündet der Herrgott doch ein Lichtlein der Hoffnung an: das Wasserhaushaltsgesetz. Das schreibt nämlich vor, dass jede Solaranlage mindestens vierzig Meter vom Ufer entfernt sein muss – vermutlich soll damit die Wartung erschwert werden oder die Stromleitungen sind sonst zu kurz, keine Ahnung. Und damit sich das auch nicht mehr lohnt, dürfen höchstens fünfzehn Prozent der Wasseroberfläche von Solarmodulen bedeckt sein. Damit sind neun von zehn Anlagen nicht rentabel, werden nicht geplant, es fließen keine Fördergelder, es gibt keinen günstigen Strom, es gibt keine neuen Jobs, regionale Energieunternehmen gehen pleite. Halleluja, Gott ist ein Bayer!

Sie haben richtig verstanden, das will der Söder haben. Dass es für dezentrale Stromversorgung ausreichend Netze gibt, egal. Er macht das, was er immer macht, weil er das nun mal am besten kann: er behauptet das Gegenteil von seiner Meinung und verkündet, dass er das schon immer so gesagt hätte. Die böse Bundesregierung mit dem Gesetzeschaos ist schuld, dass es keine grüne Energieerzeugung im grünsten Bundesland der Welt gibt, und außerdem haben die anderen Bundesländer mit Absicht den Bau einer Stromtrasse verweigert, nur weil wir die in Bayern verhindern wollten. Jetzt können wir gar nicht anders, wir müssen Atomreaktoren bauen, am besten mit russischem Uran, und bis dahin brauchen wir ganz viel Kohle aus Nordrhein-Westfalen und noch mehr Frackinggas aus Niedersachsen.

Wenn der Söder das jetzt geschickt macht, dann erklärt er im Wahlkampf, die von den Grünen in Geiselhaft genommene Bundesregierung habe im schönen Bayernland erneuerbare Energieerzeugung verboten, damit wir keine Windräder mehr bauen. Und damit sollten Sie auch endlich kapiert haben, warum dieser Mann nie im Leben Bundeskanzler werden wollte.“





Heimatgefühl

25 01 2023

„… sich nach wie vor siegesgewiss zeige. Der CSU-Vorsitzende werte die kommenden Wahlen zum Bayerischen Landtag als Bestätigung seiner Politik, die näher am Menschen und sehr viel…“

„… für die kommende Legislaturperiode noch einmal 6.000 Lehrkräfte versprochen habe, um die Schulbildung im Freistaat weiterhin auf dem besten Niveau Deutschlands zu halten. Diese könne Söder allerdings nicht in Dienst stellen, da sie zuvor erst ausgebildet werden müssten, was in der Partei so noch nicht bekannt gewesen sei. Man werde nun mit flexiblen Antworten auf die Lage in der…“

„… den Straßenbau habe vorantreiben wollen, um jeder bayerischen Gemeinde wenigstens 200 Kilometer Umgehungsstraße zur Verfügung zu stellen, damit jede bayerische Gemeinde wenigstens 200 Kilometer Umgehungsstraße hat. Das in der CSU als Prestigeprojekt behandelte Bauvorhaben sei letztlich jedoch gescheitert, da die Ampel keinen Verkehrsminister der Christsozialen in das…“

„… am 29-Euro-Ticket für Studierende in ganz Bayern festhalte. Allerdings sei man in der CSU zur Ansicht gekommen, dass dies aus organisatorischen Gründen nicht zum ausgelobten Preis und nur in Form von Einzelfahrscheinen, die dann auch die Landesgrenzen überschreiten könnten und sich…“

„… dass die Start- und Umzugshilfe für die Übersiedlung von Lehrern nach Bayern, die den Bildungsstandort noch einmal attraktiver mache, einen erheblichen Kostenfaktor darstelle. Durch die mangelnden Bewerber werde die CSU so nochmals erhebliche Sparpotenziale ausschöpfen, mit denen der Bildungsstandort Bayern noch besser und…“

„… den Ausbau des Schienenverkehrs nicht habe so vorantreiben können, wie es den Plänen in der Landesregierung entsprochen hätte. Söder sei jedoch zufrieden, dass einzelne Bestandteile im Gleis, beispielsweise ein Befestigungsbolzen an der Einfahrt im Bahnhofsbereich Huglfing, bereits nach etwa 1.600 Seiten Formularwesen provisorisch an die Sicherheitsbeauftragte in der Leitstelle des…“

„… und das Studierendenticket nicht vor einer gründlichen Evaluation des 49-Euro-Ticket im Gesamtbereich der Deutschen Bahn AG freigeben wolle. Die Landesregierung wolle die Gründe für ein mögliches Scheitern derartiger Angebote auf der Basis möglichst langfristiger Studien im…“

„… auch 2.000 Stellen für die Verwaltung und Schulpsychologen in Aussicht gestellt habe. Die Christsozialen seien heute davon überzeugt, dass eigenverantwortliches Lernen einen viel positiveren Effekt auf die Bildung im Freistaat besitzen würden, was sich in der engagierten Arbeit von Jugendhilfe und Strafvollzug unmittelbar…“

„… jedem Schüler einen Laptop oder ein Tablet versprochen habe, um die Digitalisierung in den allgemeinbildenden Schulen zu stärken, nachhaltig zu beschleunigen und zu integrieren. Letzteres habe Söder allerdings wieder aus seinen Plänen entfernt, da ihm heute klar sei, dass das Konzept einer integrativen Schule bei den Wählern keine…“

„… weiterhin absolute Priorität habe, dass der Freistaat Pflegekräfte anwerben müsse. Für die CSU stehe es nun aber außer Frage, dass für die entsprechenden Rekrutierungsverfahren Ausländer in großer Anzahl nach Deutschland kommen müssten, die beispielsweise im Straßenwahlkampf durch ihre Präsenz in den Großstädten einen nicht zu steuernden Einfluss auf die…“

„… es vollkommen ausgeschlossen sei, dass gutes pädagogisches Fachpersonal nur wegen der Bezahlung das Bundesland wechseln wolle. Söder werde sofort nach der Wahl eine Kommission zur Bildungszukunft einberufen, die die Abwanderung von Lehrerinnen und Lehrern in den Norden sowie die dafür verantwortlichen Gründe genauestens…“

„… die vom Bundesfamilienministerium nicht mehr geförderten Sprachkitas auch keine weitere Förderung seitens der Bayerischen Landesregierung zu erwarten hätten. Angesichts der Migrantenquote, die auf lange Sicht sinken müsse, um Heimatgefühl und Leitkultur wieder zu stärken, ergebe sich für die CSU auch hier ein Sparpotenzial von…“

„… sich für eine kostenlose Meisterausbildung habe einsetzen wollen. Inzwischen sei Söder aber klar, dass erst die Integration der Digitalisierung in den Schulunterricht, etwa durch kostenlose Tablets oder eine Frühförderung durch Psychologen und…“

„… dass die Anwerbungsbüros für die Pflege-Betreuungskräfte auf dem Balkan hätten stationiert werden sollen. Neben geringeren Personalkosten habe die Landesregierung berücksichtigen müssen, dass wegen der Obergrenze für Arbeitsmigranten bei gleichzeitiger Zwangsabschiebung von Fremden nach Quote die Realisierung nicht wie geplant…“

„… der Ausbau der Stammstrecke in München teurer und langsamer als geplant vorankomme. Es sei laut Überzeugung des Ministerpräsidenten aber keine Überraschung, da linke Oppositionskräfte diese Entwicklung bereits vor Jahren herbeigeredet hätten, so dass mit einer Fertigstellung auch erst…“

„… die Pflegeplatzgarantie nun keinen Bestand mehr haben könne, da die von der Landesregierung beschlossene Besetzung der offenen Stellen in den Einrichtungen durch zu wenig Einwanderung in…“

„… nicht mit mehr Radwegen zu rechnen sei. Zwar habe Söder den Ausbau der Radinfrastruktur in allen Ballungsräumen auf die Agenda setzen wollen, sei aber wegen einer Finanzierungslücke von mehr als 40.000 Euro im Autobahnbau nicht dazu gekommen, eine gemeine Lösung des…“

„… allen Schülern einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung garantiert haben wolle. Dies sei zwar korrekt, doch habe der Ministerpräsident vor der Entscheidung, dies in seinen Bierzeltreden zu erwähnen, nicht gewusst, dass die von ihm als Stärkung des Schulwesens versprochenen 2.000 Schulpsychologen und Verwaltungsmitarbeiter eine tragende Rolle für die Realisierung einer…“

„… da das 1-Euro-Ticket zur Radmitnahme im ÖPNV schon nach kurzfristiger Evaluation der bundesweiten Verkehrsprojekte für den Freistaat nicht geeignet sei. Söder fürchte, dass es zur Nutzung durch die falschen Kunden führe, die nur einen finanziellen Vorteil aus dem…“

„… es Abstimmungsprobleme mit der Ampel gegeben habe. So habe man bei der fortschreitenden Planung der für Bayern versprochenen 10.000 Wohneinheiten erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt, dass nicht nur das Verkehrs-, sondern auch das Bundesbauministerium nicht mehr im Besitz eines christlich-sozialen…“

„… zum Umschwenken in der Finanzpolitik des Freistaates kommen müsse. Söder habe nach der Betrachtung der vergangenen Jahr festgestellt, dass die Bundesregierung nicht umsonst zur Einhaltung der Schuldenbremse gezwungen werden müsse, so dass nun auch eine Konsolidierung der Finanzen in Bayern anzustreben sei. Da vermutlich sehr hohe Zwangsgebühren für den Bau von Windrädern und Stromtrassen durch die grünen Verbotsparteien zu erwarten seien, müsse man alle Wahlversprechen vergangener Jahre auf den Prüfstand…“

„… eine Verfassungsänderung vorgeschlagen habe, die die Amtszeit des Ministerpräsidenten auf zehn Jahre begrenze. Nicht nur die Rückendeckung aus der CSU, sondern auch die anhaltende Liebe der Bayerinnen und Bayern für Söder habe ihn nun bewogen, die Landtagswahl 2028 ins Auge zu fassen und bereits in diesem Jahr mit einer sicheren Mehrheit von mindestens dreißig Prozent der…“





Konstruktives Misstrauen

10 01 2023

„Ja, selbstverständlich, also: nein, auf gar keinen Fall. Wir sagen entschieden ja zum entschiedenen Nein. Herr Ministerpräsident, wir werden das auch konsequent kommunizieren, und dann werden wir sehen, ob der Herr Merz das auch kapiert.

Nein, ich sehe da keine kognitive Dissonanz, Herr Ministerpräsident. Zumindest ist sie nicht viel größer als sonst, wenn Sie über die Union sprechen. Das wissen auch alle in der Schwesterpartei, und es wird allgemein als Normalzustand im Freistaat oder in der CSU angesehen, wobei das ja quasi identisch ist, in personaltechnischer Hinsicht wenigstens. Der Herr Merz weiß das sicher auch, und was er auch weiß, ist, dass Sie den Karren nicht aus der Scheiße rausziehen werden. Unsere Marschrichtung bleibt wie besprochen: wir sehen zu, wie der Herr Merz den Karren alleine in der Scheiße versenkt, die er selbst liefert.

Wir sollten gleich von Anfang an klare Fronten ziehen, Herr Ministerpräsident, das macht der Herr Merz macht ja auch. Er weiß eben alles besser, was er machen würde, wenn er wüsste, was er machen soll. Da Sie sich jetzt ganz klar gegen eine erneute Kanzlerkandidatur ausgesprochen haben, sind Sie auch in der Lage, ihm schon vor seiner Kandidatur zu erklären, was Sie alles besser machen würden, wenn Sie der Kanzlerkandidat wären und nicht der Herr Merz. Dann könnten Sie dem Herrn Merz auch mal Ihre Bewunderung ausdrücken, dass er mit null Tagen Erfahrung in der Exekutive, davon sogar null Tagen in einem Regierungsamt, allen Bürgern draußen im Lande das Gefühl gibt, sie sind nicht die einzigen Volldeppen, die von Sachen reden, von denen sie keine Ahnung haben. Wenn das nach Ansicht der CDU als Qualifikation für eine gute Kanzlerkandidatur ausreichen sollte – der Herr Merz ist ja nicht der erste Knalltüte auf dem Stuhl – dann werden Sie als Ministerpräsident sich nicht in die Kanzlerkandidatur des CDU-Vorsitzenden einmischen müssen. Das macht er ganz alleine.

Vor allem müssen wir dann dem Herrn Merz auch nicht erklären, wann er mit seinem Wahlkampf anfangen soll, wenn die aktuelle Bundesregierung ganz überraschend nicht zurücktreten sollte. Er wird das bestimmt als Ermutigung verstehen, sich mit alternativen Vorschlägen zur Regierungspolitik in der Öffentlichkeit zu profilieren. Die werden sicher nicht immer verfassungskonform sein, eine Menge ist nicht bezahlbar oder technisch unmöglich, der Rest ist rassistisches Gepöbel, und dann werden Sie als Ministerpräsident, der ja die Verantwortung über einen Freistaat und eine Partei hat, sich zu diesen Einlassungen gar nicht äußern, und das werden Sie auch genau so sagen: Sie sagen dazu gar nicht, Herr Ministerpräsident, aber das sagen Sie auch.

Sie könnten damit im Wahlkampf nämlich sehr gut punkten, Herr Ministerpräsident. Alle anderen Parteien warten bestimmt, wann Sie endlich sagen, dass Sie sich als besserer Bundeskanzler sehen und am liebsten den ganzen Mist in Berlin übernehmen würden, um es denen mal so richtig zu zeigen. Sie lassen das diesmal einfach weg, dann sind die vor lauter Überraschung gar nicht mehr handlungsfähig, und das nutzen wir sofort aus, indem wir dem Herrn Merz raten, schnell das Ruder zu übernehmen. Das kann er nicht ohne konstruktives Misstrauensvotum – wann hätte der schon mal etwas Konstruktives geleistet? – und dann müsste er etwas tun, wovon er so viel Ahnung hat wie ein Stein vom Schwimmen. Regieren. Das wird dann sicher lustig.

Aber so weit muss es gar nicht kommen, Herr Ministerpräsident. Der Herr Merz weiß sicher, dass er sich Ihnen gegenüber verpflichtet fühlen muss, weil Sie als CSU-Vorsitzender klar zum Ausdruck gebracht haben, dass er als CDU-Vorsitzender der Kanzlerkandidat werden muss. Dann kann er nicht einfach so tun, als würde er sich in den wichtigeren Wahlkampf, also unseren in Bayern, einmischen und mit seinem eigenen Schwachsinn Stimmenfang betreiben. Sollte er das wissen, dann kann er gerne mit seinem Scheißdreck im Bierzelt auftreten. Die Leute sehen das ganz gerne, wenn sich zugereiste Hampelmänner ihnen zeigen, dass außerhalb des Freistaates kein intelligentes Leben existiert. Sollte er aber der Meinung sein, dass er sich über andere Sachen auslassen müsse als über den unbestreitbar klaren Sieg der Christsozialen über diese linkslinke Ökochaotendrecksbande, dann kann er gleich im Bierzelt ausprobieren, wie sich das anfühlt, wenn man den Boden sauber leckt. Er soll schön über die Grünen herziehen, Hass und Hetze verbreiten, die Öffentlichkeit mit plumpen Lügen gegen sich auf die Barrikaden bringen, und wenn er wieder zurück in Berlin ist, wird ihm seine eigene Partei dafür die Fresse polieren.

Allerdings sollten Sie in dem Fall auch nicht vergessen, seine Äußerungen politisch einzuordnen und als Ministerpräsident noch einmal auf seine ungeschickten Profilierungsversuche hinweisen, die Sie als Ministerpräsident gar nicht nötig haben, weil Sie eben kein Kanzlerkandidat werden wollen, was letztlich dafür spräche, Sie als Kanzlerkandidaten der Union aufzustellen, wenn ganz überraschend die CSU nicht stärkste Kraft im Freistaat werden sollte. Da können Sie dann auch ganz souverän sein und der Union empfehlen, lieber den Vorletzten in dieser Auseinandersetzung zum Kanzlerkandidaten zu machen als einen, der in dieser Wahl schon vor der Entscheidung nicht angetreten ist. Das wird der Herr Merz dann sicher auch verstehen. Falls es ihm einer erklärt.

Wir hätten das jetzt, Herr Ministerpräsident. Ich setze die Pressemitteilung auf, und dann können wir den Auftritt machen mit dem Herrn Merz.“





In Ausübung seines Amtes

22 11 2022

„Oder vielleicht könnte er an einem Polizeieinsatz teilnehmen gegen Terroristen, wenn sich die Klima-RAF wieder an der Straße festkleben. Er könnte die vom Asphalt reißen, ohne Rücksicht auf Verluste, oder der Herr Ministerpräsident könnte ihnen voll eins in die Fresse hauen. Das darf er nicht, weil er kein Polizist ist? Schade, dabei würde das doch bei der Bevölkerung auf Verständnis stoßen.

Natürlich wissen wir, dass es auch solche gibt, die sinnlose Gewaltanwendung kritisieren, und es soll manchen geradezu tolerierbar vorkommen, dass bei einer Kundgebung die öffentliche Ordnung für ein paar Stunden gestört wird. Aber gerade deshalb, damit sich das ändert, müssen wir ja so deutliche Signale verbreiten, dass wir die Meinung in der Bevölkerung wieder unter Kontrolle kriegen. Sie würden gegebenenfalls einen Einsatz fahren mit dem Herrn Ministerpräsidenten? Ja großartig, wann denn und wo? Unfälle? So richtig mit Blut und Leichen? Das wird leider nichts, wir können das aus Sicherheitsgründen nicht zulassen. Stellen Sie sich mal vor, der Herr Ministerpräsident will beim Einsatz nicht stören, tritt versehentlich auf einen Radweg und wird da von einem SUV erfasst. Das kann doch niemand wollen.

Also mehr so Sachen, wo er sich als Kümmerer zeigen kann, aber auch in seiner Paraderolle als verantwortungsvoller Landesvater, der politische Sachzwänge beachtet und gleichzeitig Vorsitzender der CSU ist. Das bei der Tafel war doch ganz schön, da gab es ja zum Glück auch nur Fotos. Die Leute haben gesagt, dem nehmen sie kein Stück Brot aus der Hand. Hätte man im Fernsehen alles gehört. Lassen Sie sich da mal etwas einfallen, womit er sein Rollenprofil als rechter Hardliner mit Herz ein bisschen nachschärfen kann.

Klinik, das ist immer gut. Kinderklinik, das wäre noch besser, und wenn Sie jetzt noch eine Krebsstation klar machen könnten, das wäre total cool. Der Herr Ministerpräsident mit einer roten Nase unter kranken Kindern, da müsste er sich auch nicht groß verstellen, und dann machen wir in einer Viertelstunde Material für alle Abendprogramme und die Boulevardpresse, und dann kochen wir die Suppe bis zur Landtagswahl immer wieder auf. Es ist schwierig? Was ist schwierig? Überlastung? Es gibt doch noch freie Betten, oder haben wir nicht genug krebskranke Kinder in Bayern? Wir wollen zwar neue Atomkraftwerke bauen, aber so lange können wir doch jetzt auch nicht warten.

Corona-Station? Die gibt es immer noch? Das kann gar nicht sein, der Kollege von der CDU hatte doch neulich erst die Pandemie für beendet erklärt, Isolationspflicht haben wir hier auch keine mehr. Sie meinen, der Herr Ministerpräsident soll sich als Helfer für die Pflegehelfer einen ganzen Tag lang in die Klinik stellen? Das geht ja gar nicht. Erstens ist es ohne dreifache Schutzkleidung ausgeschlossen, dass der Führer der wichtigsten deutschen Partei sich so einem Risiko aussetzt, und dann auch noch in Ausübung seines Amtes, und zweitens würde ihn in diesem Anzug doch kein Wähler mehr erkennen. Das wäre die glatte Negativ-PR. Das machen wir auf gar keinen Fall.

Jobcenter? Das ist gar keine schlechte Idee, aber wie wollen Sie das hinkriegen? Da müssen Sie ja zehnmal so viele Hartzis einladen, wie wir für den Termin brauchen, weil die sowieso nicht kommen. Immerhin kann der Herr Ministerpräsident da mal ausschlafen, weil die Klientel ja auch erst mittags aufwacht. Gar keine Arbeitslosen? Also das müssen Sie mir jetzt erklären. Sind das alles Aufstocker oder Selbstständige? Mit denen würde sich der Herr Ministerpräsident natürlich auch gerne unterhalten und ihnen sagen, wie gut er das findet, dass die noch zur Arbeit gehen, obwohl sie trotzdem noch zum Jobcenter müssen. Dann kann man den Dreh ja vergessen. Fallmanager? Sie meinen, dass der Herr Ministerpräsident sich mit einem Fachangestellten auseinandersetzt? Und der erklärt ihm dann, warum er bisher nur Scheiße über Sozialleistungen erzählt hat? Ich habe Ihnen gleich gesagt, das geht nicht.

Irgendwas mit Tieren, meinetwegen, aber nur, solange es nicht auf dem Schlachthof ist. Wegen der vielen Ausländer, die da arbeiten, da kann man sich ja wer weiß was wegholen. Dann lieber Jobcenter, oder meinetwegen Bierzelt. Haben wir jetzt nicht irgendwo Starkbierfest oder Kirchweih oder sonst irgendwas, wo der Herr Ministerpräsident sich den starken Mann spielen kann? Es ist nicht die Saison? Meine Güte, das kümmert doch die Umfragewerte nicht, ob jetzt Saison ist, wir brauchen jetzt Ostern und Weihnachten an einem Tag, kapieren Sie das denn nicht?

Vielleicht irgendwas in der freien Natur, das kann man dann noch zweckentfremden, wenn der CSU-Vorsitzende irgendwann Koalitionsgespräche mit den Grünen führen muss. Muss ja nicht zu sehr auf Naturschutz aus sein, es reicht ja ein Wald, wo man schnell mit dem Auto hinkommt. Tannen sind gut, das sieht grün aus und trotzdem männlich. Das kann der Herr Ministerpräsident gut gebrauchen. Auf dem Marienplatz Tannenbäume verkaufen? Da muss er ja den ganzen Tag in der Kälte stehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass er das mitmacht. Sie haben gut Reden, aber wir müssen uns hier um das Image der Landesregierung kümmern und um die CSU, und dann auch noch darum, dass es da keinen wahrnehmbaren Unterschied gibt. Nikolaus? Mit Bart kann ich mir so einen CSU-Chef nun gar nicht vorstellen, und die vielen Kinder, ich weiß nicht, das lassen wir mal besser. Es muss einfach passen, zur Partei, zur Stimmung, zur derzeitigen Lage in unserem Bayernland. Was meinen Sie? Hospiz!?“