Gewachsene Völkerfreundschaft

14 03 2019

„Na, jetzt wollen wir das mal nicht dramatischer sehen, als es ist. Natürlich gibt es in der Pflege viel Schwarzarbeit. Aber die gibt es im Handwerk auch, und Steuern werden auch ständig hinterzogen von Großkonzernen und Milliardären. Und, sind wir alle schon gestorben deswegen?

Auf der anderen Seite ist es doch ein schönes Zeichen von Solidarität, wenn man Pflege zum kleinen Preis bekommt, oder? In einer Gesellschaft, in der alle nur noch ans Geld denken, können wir uns doch glücklich schätzen, wenn solche Bereiche vom Gewinnstreben verschont bleiben, nicht wahr? Sehen Sie, man muss das Positive im Leben entdecken, dann können wir uns auch entwickeln und diese Gesellschaft positiv beeinflussen. Das ist doch großartig, dass wir alle zusammen diese Möglichkeit finden können, meinen Sie nicht auch?

Wir müssen alle mehr miteinander machen, da haben Sie ganz recht. Vor allem mehr mit diesen polnischen Pflegekräften. Die können ja zu einem Preis arbeiten, dafür kriegen Sie keine deutsche Hilfskraft, von den Fachkräften ganz zu schweigen. Das ist aber andererseits auch gut für den Markt, denn Sie wissen ja, Konkurrenz belebt das Geschäft und die Preise bleiben annehmbar. Man muss nur aufpassen, dass die sich nicht gegenseitig die Arbeit wegnehmen, aber da können wir Deutschen ja ein wachsames Auge drauf haben, nicht wahr? Die unsichtbare Hand, so funktioniert unsere soziale Marktwirtschaft. Damit haben wir doch noch alles geregelt bekommen, was?

Als Arbeitgeber haben Sie da natürlich auch Rechte, das ist ja klar. Stellen Sie sich mal vor, jetzt kommen die ganzen Türken auf den Markt, das war bei den Gastarbeitern damals ähnlich, und nehmen den Polen die Jobs weg. Damit der Arbeitsmarkt funktionsfähig bleibt, braucht er auch Lenkung, und da ist es gut, wenn Sie das direkt mit übernehmen. Sie haben das Angebot, da können Sie die Nachfrage auch direkt regeln. Das dient letztlich auch der Qualitätskontrolle. Außerdem leben ja viele Ausländer schon so lange in Deutschland, die gehen ja fast automatisch zum Arbeitsamt, wenn sie einen Job haben, und melden sich da ab. Das kann man natürlich als sozial verantwortlich handelnder Arbeitgeber nicht unterstützen, das werden Sie doch sicher verstehen.

Außerdem wissen wir doch die Arbeit unserer polnischen Freunde zu schätzen. Die sind ehrlich und treu, die klauen nicht, höchstens Autos, aber Sie werden ja ihres vorher verkaufen, sonst können Sie sich ordentliche Pflege sowieso nicht leisten. Vom Schonvermögen müssen wir erst gar nicht reden, nicht wahr? Also finanziell ist das eine prima Sache. Und wenn Sie jetzt auch noch so eine gut qualifizierte Kraft bekommen, die ist vielleicht im früheren Leben Lehrerin gewesen oder Ärztin, das ist eine Win-Win-Situation. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt nützt uns die polnische Lehrerin ja nicht, da können wir sie auch für wichtigere Aufgaben benutzen, nicht wahr?

Natürlich muss man auch gemeinsam dafür Sorge tragen, dass diese Situation nicht plötzlich kippt. Stellen Sie sich mal vor, der Zoll kontrolliert jetzt flächendeckend die Haushalte und spürt die polnischen Hilfskräfte auf. Das wäre in der Tat katastrophal. Stellen Sie sich mal vor, was das für diese gewachsene Völkerfreundschaft bedeuten würde. Wir deutschen würden doch sofort wieder als Nazis dastehen, als die bösen Bürokraten, die sich nicht für den Menschen interessieren, sondern nur für seine Papiere. Kein Wunder, wenn dann alle wieder auf die EU schimpfen, die die Menschen mit Verwaltungskram überzieht und Jobs verhindert.

Außerdem sorgt das ja auch für ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft, nicht nur unter den Völkern. Wenn Sie hier mal eine gute Pflegekraft aus Polen haben, das spricht sich doch herum, gerade in ländlich geprägten Strukturen. Da können Sie immer auf erhöhte Nachfrage hoffen, und am besten ist ja, keiner verpfeift Sie. Wenn da mal jemand gebraucht wird, können Sie Ihre Pflegehilfe einfach mal zum Probearbeiten rüberschicken, das ist ordentlich Reklame, und letztlich entsteht so in der Gesellschaft auch wieder ein Zusammenhalt, den wir uns angesichts dieser politisch doch sehr strapazierten Bedingungen eigentlich nur wünschen können, nicht wahr?

Wir gehen hier von einem riesigen Markt aus, das sind vermutlich zweihunderttausend Haushalte, also ein lukratives Geschäft, und das kann man ja auch erst mal regional aufziehen. Wenn Sie da Ihre polnischen Partner entsprechend vermarkten, dann könnte das sogar Arbeitsplätze für deutsche Fachkräfte bedeuten. Gerade jetzt, wo wir auch nicht mehr auf Waffenexporte als Mittel deutscher Wirtschaftspolitik setzen können, müssen wir uns für die internationalen Verbindungen langsam neue Wege überlegen, denn irgendwann kommt wieder die Rezession, und dann haben wir ein gewaltiges Problem. Da ist es doch ein Segen, dass wir immer schon Sozialministerinnen mit dieser Weisheit hatten, die uns klargemacht haben, was wirklich Phase ist und was unser Land retten kann vor dem ganz großen Absturz: Pflege kann doch echt jeder Volltrottel. Ist das nicht toll?“





Numerus Claudius

9 10 2017

„Das ist jetzt eher eine nominale Zahl, oder so. Wenn wir eine gewisse Zahl an Pflegekräften nicht erreichen, ist das an sich noch nicht schlimm oder alarmierend oder irgendwie so, dass das wichtig wäre. Man muss das immer im Verhältnis sehen zu den Patienten, und wir wissen ja, alle die sind auch irgendwann mal weg, also müssen wir uns da noch keine Sorgen machen.

Wir haben genügend ausgebildete Kräfte, auch in den anderen attraktiven Berufen wie Frisör oder Restaurantfachmann. Wenn da ab und zu nach der Ausbildung die Fachkräfte abwandern, dann ist das zunächst mal sehr gut – wir haben dann in den anderen Mangelberufen wieder potenzielle Kräfte, die wir verwenden können. Beispielsweise in den personalintensiven Bereichen der Pflege, in denen es im entferntesten Sinne um Menschen geht. Das wissen ja viele heute gar nicht mehr – das ist ein Berufsbild, das zwar auch sehr viel zu bieten hat für die Freunde der statistischen Unterhaltung, das aber in wesentlichen Komponenten immer noch nicht ganz auf den Pflegebedürftigen verzichten kann, denn der bringt nun mal die Kohle.

An uns wird ja der Wunsch herangetragen, das Berufsbild möglichst attraktiv zu gestalten, aber so einfach ist das gar nicht. Im Büro kann man statt der Stühle Sitzbälle aufstellen und in der Fabrik hat man heute schon bunte Schraubenzieher oder sogar Bilder an der Wand, aber was soll man in der Pflege machen? Hübschere Patienten oder attraktivere Krankheiten? Trinkwasserspender auf jeder Etage? Wir haben so viele unterschiedliche Leute in den Pflegeeinrichtungen, da bekommen Sie niemals alle Geschmäcker befriedigt.

Sagen Sie nicht, wir müssten die Angestellten bloß besser bezahlen. Das ist eine Beleidigung der größtenteils gar nicht so materiell eingestellten Pflegekräfte, die diesen Beruf mit viel Idealismus und natürlich gerne auch unter schwierigsten Bedingungen ausüben, wenn man sie lässt – es öffnet Tür und Tor für eine Negativentwicklung, da dann andere Arbeitgeber nachziehen werden, die werden, die noch höhere Gehälter zahlen, dann sind da die Fachkräfte wieder weg, und dann kommen wieder andere, und wieder, und irgendwann haben wir riesige Summen herausgeschmissen und die Pfleger sind vielleicht längst in einem anderen Beruf, weil sie da noch mehr verdienen, da sie sich längst an diese höhen Gehälter gewöhnt haben. Das können Sie doch nicht wollen!

Dass wir die einzelnen Berufsbilder seit jüngster Zeit verschmelzen, ist nämlich nicht aus Zufall passiert, wie man vielleicht denken könnte, das machen wir absichtlich. Wenn Sie nämlich mal gucken, dass da eventuell ein Altenpfleger auf dem Arbeitsmarkt verfügbar ist – der hatte vielleicht nur einen Bandscheibenschaden oder Burnout, also nicht unbedingt lebensbedrohliche Erkrankungen – dann wussten Sie vorher, das ist ein Altenpfleger. Das ist schön, da weiß man immer, der Mangel wird von echten Fachkräften verursacht. Jetzt muss aber im Zuge der Globalisierung immer auch eine gewisse Flexibilität mitgebracht werden, die lassen wir halt von unseren Arbeitnehmern mitbringen – es ist ja auch deren Beruf, da wollen wir uns in ihre Bemühungen um Eigenleistung nicht einmischen – und schon kann man mal sehen, dass plötzlich bei der Stellenbesetzung einen Behindertenpfleger drin haben, der ist vielleicht sogar noch im Job, also in ungekündigter Stellung, der ist nicht arbeitslos, was immer gut ist, weil solche Leute ja auf Kosten der Sozialsysteme leben, und das ist nie gut, gerade in einem Sozialberuf, Eigenleistung und so, und dann stellen Sie fest, es gibt statistisch gesehen gar keine fehlenden Fachkräfte mehr. Den Behindertenpfleger kann man beispielsweise auch in der Altenpflege mitrechnen, dann haben wir eine Win-Win-Win-Situation, auch bei Fachkräften, die es noch gar nicht gibt, weil wir ja wissen: wenn es sie gäbe, wären sie sehr zahlreich. Das muss dieser Numerus Claudius sein, oder wie der heißt, jedenfalls hat das Zukunft, weil wir es jetzt noch nicht verstehen.

Eine Untergrenze wird es mit uns nicht geben, das halte ich für ausgeschlossen. Man kann doch nicht einfach irgendwann beschließen, dass ein Pfleger nur noch für soundso viele Patienten zur Verfügung stehen darf, das ist doch Kokolores. Dann haben Sie plötzlich Patienten, denen geht es bei einem sehr viel niedrigeren Personenschlüssel prima, und dann wollen plötzlich alle Pfleger sich auf die Station versetzen lassen – ausgeschlossen, das bringt nur Unruhe in den Betrieb, und für die Insassen ist das bestimmt auch nicht gut. Genau, die leiden dann nämlich unter der Aufregung, dann sinkt die Lebensqualität plötzlich wieder ab, und schon haben wir wieder eine nicht belastbare Zahl an Pflegeaufkommen, mit der wir uns die ganze Statistik zerschießen.

Ich gebe Ihnen da einen Tipp, ausnahmsweise mal kostenlos: pflegen Sie Ihre Angehörigen am besten mal zu Hause. Da sind Sie nicht vom Fachkräftemangel bedroht, Sie wissen immer, wo der nächste Verantwortliche zu finden ist, die Statistik erledigen Sie selbst, und wenn Sie keinen Bock mehr haben, entschließen Sie sich ruhig zu einer professionellen Ausbildung im Pflegebereich. Danach können Sie immer noch als Fachkraft in einer ganz anderen Branche anfangen!“





Zahltag

12 06 2017

„So, und dann kopieren Sie mal die Seiten drei bis fünf, eigentlich reicht Seite drei, also die obere Hälfte, da steht alles drin. Richtig, das ist unser Rentenkonzept, wobei: Konzept ist das eigentlich keins. Die Nahles hat ja mitgearbeitet.

Ach was. Die muss sich um ihre Rente keine Sorgen machen, die hat ja nie gearbeitet. Das ist ja einer der signifikanten Unterschiede zur restlichen sozialdemokratischen Politik, aber das werden Sie noch merken. Die Seite acht können Sie auch mit aufnehmen, da stehen dann die Prozentsätze drin. Nein, keine Zinsen. Die Prozentsätze. Bei Zinsen kommt ja noch etwas dazu.

Die Betriebsrente heißt ja Betriebsrente, weil wir uns dort um den Betrieb kümmern. Sonst wäre es ja die staatliche Rente, um die kümmert sich der Staat nicht. Wir brauchen nämlich eine neue Solidargemeinschaft, und wo soll die mit einer sozialdemokratischen, sozialistisch orientierten Politik anders entstehen als im Betrieb? Hier ist die Keimzelle der Zukunft, wenn Sie mal nicht mehr arbeiten sollten, aus welchen Gründen auch immer, und hier setzen wir an, wenn wir als Partei der Wirtschaftsfreundlichkeit eine Partnerschaft mit den Arbeitern anregen. Oder nein, nehmen Sie das mal wieder raus, mit den Angestellten. Leitende Angestellte, wenn Sie es genau wissen wollen, um die kleinen Leute kümmert sich ja die CDU.

Die Prozentsätze sollten Sie schon kennen. Das sind die, die wir Ihnen von der Rente wieder, wie soll ich sagen, es ist ja eine staatlich organisierte Betriebsrente, die muss über einen Ausgleich, weil Sie dann nämlich nicht mehr so viel verdienen – das steht alles im Konzept, haben Sie das etwa nicht gelesen? Jetzt enttäuschen Sie mich aber, am Ende halten Sie sich noch für die Nahles. Nein, Sie müssen das Konzept verstehen. Wir nehmen Ihnen einen Teil der Einkünfte, wir sind ja schließlich der Staat, der darf das, im Gegensatz zur Wirtschaft, die dürfen das auch, und dann zahlen Sie das ein in einen Topf, der wie die anderen Steuereinnahmen erstmal behandelt wird wie die Gelder, die man zum Beispiel für die Beamtenpensionen oder das, was auch nicht im Konzept steht. Wenn wir das nur verzinsen würden, das verstehen Sie schon selbst, das bringt ja zur Zeit nichts, und die Zinsen werden in Zukunft bestimmt nicht besser, deshalb nehmen wir uns davon gewisse Prozente. Als Staat. Die wir Ihnen aber später so ähnlich wieder auszahlen, das heißt: nicht ganz. Also weniger. Also gar nicht.

Jetzt regen Sie sich nicht auf, dass das der Staat macht, das ist doch nichts Neues für Sie. Regen Sie sich lieber mal darüber auf, dass das die Wirtschaft zulässt! Die lassen das zu, und dann sagen die auch noch, wir, die Politik, wir hätten die gezwungen zu diesem Wahnsinn! Da zieht man Ihnen erst das sauer verdiente Geld aus der Tasche, da macht die Wirtschaft natürlich fleißig mit, dann verschwindet das in dunklen Kanälen – interessiert sich die Wirtschaft etwa dafür? hat man schon mal gelesen, dass sich die Wirtschaft bei der Nahles beschwert, weil die einen bis ins letzte Detail ausgearbeiteten, perfiden Plan zur staatlichen Gewinnmaximierung vorgestellt hätte? Denken Sie mal darüber nach! – und dann kriegen Sie ganz viel davon zurück, also eher weniger, also fast, also fast gar nichts, also Sie zahlen nur ein, aber der Wirtschaft ist das egal. Die interessiert sich nicht für die Taschenspielertricks der Rentenberechnung, das können Sie mir glauben, und was ist mit Ihnen?

Nicht undankbar sein. Sie kriegen ein bisschen zurück, auch wenn das weniger ist als das, was Sie in die Betriebsrente einzahlen. Anders gefragt: wenn wir, der Staat, Ihnen einfach so etwas abziehen würden, sagen wir mal: das Rentenniveau einfach so senken, nur mal theoretisch gedacht, und Sie würden trotzdem nichts zurückkriegen, wäre Ihnen das lieber?

Im Prinzip ist es mir egal, wie Sie’s darstellen, wir haben im Anhang auch schöne rote Kurven. Die hier ist sogar mit Blau im Hintergrund, sehr hübsch. Müssen Sie mal sehen, was Sie verwenden. Stellen Sie das gerne als zukunftsorientiertes Modell für die Sicherheit der Bürger dar. Darum geht es uns ja letztlich: Sicherheit. Gut, nicht für Sie, aber die Nahles kann ja auch nicht an jeden denken. Sie müssen im Grunde nur unser gesamtgesellschaftlich orientiertes Vorbild auf die Rente übertragen, und das kennen Sie von Arbeit und Autobahnen: wenn die SPD ein Problem hat, privatisiert sie es.

Weil wir eben lieber mit der Privatwirtschaft arbeiten, verstehen Sie? diese staatlichen Konzerne, dass man die immer fordert, das kann man mal im Wahlkampf machen, aber in der Realpolitik ist das doch nicht vernünftig. Man kann doch nicht immer nur Geld umschichten, ohne dass daran einer noch etwas verdient – sonst haben Sie die Opposition am Hals, die redet dann wieder von Umverteilung, und da hört ja der Spaß auf. Also für uns. Für Sie schon da, wo Sie einen Arbeitgeber suchen, der überhaupt eine Betriebsrente zahlt. Und da sind wieder Sie gefragt, Solidargemeinschaft und so. Wenn einer Sie ausschließlich mit staatlicher Rente abspeisen will, was ja sein gutes Recht ist, dann arbeiten Sie einfach nicht für den. Vorausgesetzt, Sie können sich das leisten.

So, und jetzt heften Sie das hier oben einmal zusammen, noch ein Tipp aus der Praxis: die Kohle unter der Matratze bunkern bringt nichts, wir haben extra Einbrecherbanden ins Land geholt. Das ist Ihre Tour für heute. Sie machen das schon, und wenn’s mal beschissen läuft, denken Sie immer daran, wie viele Riesterrenten Sie den Vollidioten beim letzten Mal angedreht haben. Toi-toi-toi!“





Zielalter

22 05 2017

„Die Rüben sind von, warten Sie mal, gestern war Donnerstag? nee, dann sind die doch schon älter. Aber Hauptsache weich. Dann brauchen die nicht so lange zu kochen, einmal durchpürieren, und schon haben wir eine wunderbare Suppe für gut drei Tage. Besser als diese Frischware, ich verstehe das auch nicht, können diese Leute denn nicht lesen? Wer soll denn die kauen?

Das ist der Unterschied zwischen den Tafeln und unserem Selbsthilfeprogramm: wir wollen die Leute nicht einfach nur satt kriegen. Wir geben ihnen etwas mit, das ihre individuelle Lebensperspektive vollkommen ersetzt. Wenn die dann irgendwann in der Altersarmut angekommen sind, dann haben sie gut und gerne fünf bis zehn Jahre Training hinter sich. Dann sitzen die Prozesse und das Leben wird relativ schön – relativ im Vergleich beispielsweise zum Tod, man kann ja alles mit allem vergleichen, wenn man will. Gucken Sie sich das ruhig mal an, wir arbeiten mit absolut realistischen Methoden, da bekommen Sie mal einen kleinen Eindruck, links bitte. So, hier.

Das ist eine Kleiderkammer, absolut realistisch nachgebaut, hatte ich Ihnen ja gesagt. Wir legen größten Wert darauf, dass Sie original abgelegte Kleidung aus bürgerlichen Haushalten bekommen, und zwar zu weit Dritteln in Beige und Grau, das da ist irgendwas dazwischen, und immer eine Größe zu groß. Da wächst man rein, oder eben auch nicht. Bedenken Sie den Vorteil, wenn Sie das Zielalter erreicht haben, haben Sie schon körperlich keine Chance mehr, in den Container zu kriechen. Da nehmen Sie, was Sie kriegen können. Außerdem kriegen Sie unter die Jacke zwei Pullover. Wir haben hier ja ganz gemütlich geheizt, die Halle wird nachts etwas klamm und ich kann meinem Personal die Kälte nicht zumuten, aber wenn Sie dann die Heizkosten nicht mehr werden bezahlen können, dann sind Sie glücklich über zwei Pullover. Und einen Schal. Und die Jacke. Und die Mütze. Man kann ja nicht immer nur draußen herumlaufen.

Natürlich muss man da anstehen. Guter Mann, wir sind hier in einem der reichsten Länder der Welt, wir können uns den Verwaltungsaufwand doch locker leisten. Ja, die Dame steht jetzt hier seit einer halben Stunde, die Jacke, die sie beantragt hat, die hängt auch schon abholbereit, die Mitarbeiterin wird jeden Augenblick da sein, um ihr zu sagen, dass die Papiere tatsächlich vollständig sind, und dann haben wir auch schon Dienstschluss, und dann darf die Dame gerne, warten Sie mal, gestern war Mittwoch? nee, dann erst übermorgen. Wir müssen den ganzen Administrationskram auch irgendwann erledigen, das macht sich nicht von alleine, und die paar Tage wird sie ja wohl auf ihre Jacke warten können. Es sei denn, sie erkältet sich. Dann kriegt die Jacke eben jemand anders.

Früher konnten die Rentner ihr Gemüse noch im Schrebergarten ziehen, und statt Fernsehen gab’s dann eben Kirchenchor. Aber die Gebühren, wenn man sich das mal anschaut, der soziale Kahlschlag, wo gibt es denn heute noch Kirchenchöre, das ist schon eine komische Sache – eigentlich gut, denn wo kriegen wir sonst unsere Geschäftsmodelle her? Man ist ja als Dienstleister immer nur so gut wie die Gesellschaft, die einen Bedarf entdeckt. Ganz einfaches betriebswirtschaftliches Denken. Wenn unten keine schwarze Zahl rauskommt, hat man etwas falsch gemacht. Aber wir wollen nicht immer nur von den Sozialversicherungen reden, hier geht’s ja noch weiter hinter der Tür. Vorsicht, Stufe!

So, und da hätten wir dann unsere neue Flaschensammelanlage. Sieht natürlich erstmal aus wie normale Mülleimer, die werden auch täglich mit Frischmüll beschickt, damit die Teilnehmer ein möglichst authentisches Geruchserlebnis haben, der haptische Reiz erfordert ja doch etwas Gewöhnung, und dann können unsere Teilnehmer hier die notwendigen Übungen machen. Das heißt, zunächst unterscheidet man die pfandpflichtigen von den nicht pfandpflichtigen Behältnissen, und wenn man dann die pfandpflichtigen rausgesucht hat, kann man sich eindecken. Dann muss man natürlich noch eine gewisse kombinatorische Schulung und die anschließenden Übungen durchlaufen – so eine Rucksackaufgabe, verstehen Sie? Manche Flaschen sind ja mehr wert, manche sind auch nicht in allen Automaten abzugeben, da braucht es eine genaue Planung, wie man seine Transportkapazitäten nutzt. Sie sehen, wir vermitteln hier durchaus höhere Bildung im Auftrage der sozialen Idee.

Also unser Konzept ist ja als Lizenzgeschäft zu verstehen, Sie dürfen gegen Schutzgebühr ein eigenes Lebenshilfe-Lager betreiben. Funktioniert so ähnlich wie Bewerbungstraining oder Ein-Euro-Jobs, die Verwaltung beschickt sie regelmäßig mit der vereinbarten Teilnehmermenge, Sie kriegen die Kohle garantiert, und was Sie hier machen, gilt von vornherein als zertifiziert. Stempel drauf, danach fragt Sie niemand mehr, was Sie hier machen. Dreißig bis vierzig Leutchen schleusen Sie hier immer so durch, für den Nachschub legen Sie eine Warteliste an, dann sieht das für die Verwaltung automatisch nach erhöhter Nachfrage aus – so ist unter anderem der Fachkräftemangel entstanden, wenn Sie wissen, was ich meine – und ab da läuft das Business eigentlich auch schon von alleine. Ab und zu mal die Gebühren erhöhen, fertig. Das kriegt man auch ohne staatliche Hilfe hin, oder?“





Weniger ist mehr

28 04 2016

„… dass die geplante Vereinfachung des Arbeitslosengeldes sich nicht ausreichend in der Praxis widerspiegeln werde. Nahles habe dazu alle ihre Ideen…“

„… um ein bedauerliches Missverständnis handle. Einerseits gehe es nicht um das ALG II, sondern um dessen Verwaltung, zum anderen habe Nahles noch nie auch noch nie ansatzweise eine…“

„… den Bezug der Lohnersatzleistung erstmals auch für zwölf statt sechs Monate beantragen könne. Dies sei zwar bisher auch möglich und werde zu 41% auch bewilligt, die Ministerin habe sich allerdings aus familiären Gründen in dieser Legislatur noch nicht damit beschäftigt, welches Ressort ihr am…“

„… die Sanktionen gegen Erwerbslose unter 25 nicht gesetzeskonform gestalten wolle. Nahles befürchte eine plötzliche absolute Mehrheit der Sozialdemokraten und wolle daher in Kooperation mit CSU und AfD eine marktkonforme…“

„… den Bundeshaushalt nicht durch zusätzliche Sozialleistungen zu schmälern. Die Ministerin habe daher statt des gesetzlich festgeschriebenen Prinzips Fordern und Fördern das Motto Weniger ist mehr als neues…“

„… eine Bewilligung der ALG-II-Leistungen nur dann für zwölf Monate erfolgen könne, wenn die Empfänger nicht durch wechselnde Summen aus beruflicher Tätigkeit im Sinne aufstockender Leistungen regelmäßig neu bewertet würden. Das Ministerium werde diesen Umstand so schnell wie möglich auf ein normales Maß…“

„… müsse man alleinerziehenden Müttern tageweise die Leistungen für ihre Kindern kürzen, wenn diese sich beim Kindsvater aufhielten. Unstrittig sei im Ministerium ebenso, dass Miete und Nebenkosten weiter anfielen, zum Wohl des Leistungsträgers aber…“

„… bei verstorbenen oder nicht auffindbaren Vätern eine Härtefallregelung beantragen könnten, die nach einer Prüfzeit von mindestens 36 Monaten die…“

„… die JobCenter einen regelmäßigen zweiwöchentlichen Aufenthalt beim anderen Elternteil unterstellen dürften, der von den Leistungsberechtigten widerlegt werden könne, wenn pro Tag zwei anerkannte Zeugen und ein…“

„… möglicherweise im Krankheitsfall eines Kindes die Regelsätze um die Anteile für die Lebensmittel, Hygieneartikel und die Abnutzung mechanischer Spielzeuge zu…“

„… stehe es den Müttern natürlich offen, den Anteil der Kindsväter an den Unterhaltskosten auf dem zivilen Klageweg…“

„… könne man die ALG-II-Leistungen nur dann für ein ganzes Jahr bewilligen, wenn das JobCenter davon ausginge, dass der Antragsteller mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den kommenden zwölf Monaten keine Arbeit finde. Nahles habe erklärt, sie wolle sich persönlich dafür einsetzen, dies zum Regelfall in der…“

„… einer Privatklage generell gute Chancen beschieden seien. Das Sozialministerium weise jedoch vorsorglich darauf hin, dass die auf dem juristischen Weg erstrittenen Bezüge unmittelbar verrechnet würden mit den bisherigen…“

„… um eine unglückliche Formulierung gehandelt habe, die nur durch die Videoaufzeichnung der Lügenpresse habe verbreitet werden können. Nahles lasse danach ihr Kind auch an zehn von zehn Wochenenden beim Vater, um sich ihre Karriere nicht durch dieses verdammte…“

„… bisher nur berufstätige Empfänger von Hartz IV in grundrechtsschädigender Form schikaniert worden seien. Dass alleinerziehende Mütter nun ebenfalls unter verfassungswidrigem Generalverdacht des Sozialbetrugs stünden, sehe Nahles als epochalen Erfolg; die SPD habe die Erziehungsarbeit fast in die Nähe einer sozial als verantwortliches Handeln begreifbare Tat…“

„… das volle Kindergeld nur dann zahlen wolle, wenn die Mutter Bürgerin eines EU-Staates sei. Im Falle einer längeren Urlaubsreise, in der die Heimatunterkunft deutschbürtiger Erwerbsloser wenigstens tageweise nicht zu Aufenthaltszwecken genutzt werde, wolle der Träger nun auch die sozialverträgliche Kürzung des…“

„… in den Arbeitsagenturen durch die langfristige Bewilligung der Transferleistung mehr Personalkapazität für die Arbeitsförderung frei werde. Nahles habe dies aus ihrer mehrwöchigen Beschäftigung mit Dingen, die irgendwie auch mit ihrem Amt zu tun haben könnten…“

„… aber den Besuch bei Freunden sozial ausgegrenzter Bevölkerungsteile nicht behindern wolle, wenn die Leistungsempfänger eine amtlich beglaubigte Kekspauschale pro Kind und Quartal in den…“

„… dies als geistig behindert zu bezeichnen. Da Leistungsbewilligung und Arbeitsförderung in zwei vollkommen unabhängigen Abteilungen geschehe, könne schon verwaltungsrechtlich keine andere Verteilung des Arbeitsaufkommens…“

„… um dem Motto gerecht zu werden keine durch einen Ausbildungsberuf qualifizierte Person mit fachlich relevantem Hintergrundwissen mit der Aufgabe betraut habe, sondern direkt Nahles in die Erarbeitung des…“

„… sich bei Schulausflügen in einem Maße von erwartungsgemäß kostenintensiven Leistungen der Gastronomiebranche ernährten, dass man Müttern viermal im Jahr die Regelsätze für Unterkunft und Verpflegung um mindestens…“

„… auch zwölf Monate danach auf dem zweiten Arbeitsmarkt keine statistisch messbare Chance habe. Nach Aussage der Staatsanwältin habe sich Nahles mit mehreren Schwerlastgurten am Dachbalken des…“





Oldiejobber

10 11 2015

„… die Erwerbsarbeit nach dem Erreichen des Rentenalters attraktiver machen wolle. Zunächst plane die Bundesregierung einen umfassenden…“

„… neben dem Minijob noch einen Oldiejob zu schaffen, der speziell auf die Anforderungen der älteren Generation…“

„… sich die Industrie auch gut vorstellen könne, Oldiejobber erst am späten Vormittag nach dem Arztbesuch zu…“

„… plane Nahles zwar noch in ihrer einzigen Amtszeit als Ministerin eine Erhöhung des Rentenalters auf 73 Jahre, wolle die Senioren aber über diese Grenze hinaus im…“

„… vertraue die Wirtschaft darauf, dass die älteren Arbeitnehmer bei der Ausbildung junger Fachkräfte behilflich sein könnten, da inzwischen niemand mehr selbst für die Auszubildenden…“

„… dass beispielsweise auch Schäuble nicht allein aus Pflichtbewusstsein noch erwerbstätig sei. So sollte es Rentnern durchaus normal erscheinen, die Differenz zwischen ihren Bezügen und dem Existenzminimum durch…“

„… da man gerade in gesellschaftlich hochstehenden Körperschaften – Deutsche Bahn, Deutsche Bank, Deutscher Bundestag – vielen älteren Herrschaften ein Auskommen sichere, auch wenn diese nicht mehr durch produktive Arbeit zum Erfolg des…“

„… die Pharmaindustrie den Einsatz rüstiger Rentner für den Test komplexer Wirkstoffkombinationen sehr begrüße. Ebenso sei die Lebensmittelindustrie in Vorbereitung auf das Freihandelsabkommen sehr bestrebt, sinkende Standards in der Lebensmittelverarbeitung und bei der Unfallsicherheit bei freiwilligen Mitarbeitern im fortgeschrittenen…“

„… mehr Flexibilität gefordert habe. Die FDP schlage mehr Eigenverantwortung vor, die sich im Altersheim durch den fließenden Übergang von der aktiven zur passiven Pflege…“

„… die nach von der Leyens Vorschlag berechnete Teilrente mit zusätzlichen Eigenleistungen aufzustocken. Beim Verlust der Zuverdienstmöglichkeit bliebe den Betroffenen so immerhin die Teilrente, was zum…“

„… auch den Krankenkassen zusage. So sei es pflegenden Senioren künftig möglich, durch individuelle Leistungen an Heimmitbewohnern Bonuspunkte zu erwerben, die sie im Falle einer eigenen…“

„… die Teilrente stark zu kürzen, wenn nicht komplett zu streichen. Bei einer Alimentierung der Rentner aus öffentlichen Mitteln, so Hans-Werner Sinn, würden auf diese Art Fehlanreize gesetzt, weit über die vorgesehene Lebenserwartung hinaus…“

„… mehr eingebunden sein müsse. Die Generation 70 plus, so Gauland, solle künftig nur noch wählen dürfen, wenn sie noch aktiv zum Bruttoinlandsprodukt…“

„… den Begriff der Altersteilzeit neu zu definieren gedenke. So müssten die Rentner ihren Ruhestand nur noch in Teilzeit erdulden, der größere Anteil gehöre demnach immer noch zur…“

„… oder besondere Anforderungen an den Arbeitsplatz gestellt werden müssten. Auch mit fortgeschrittener Demenz könne zum Beispiel noch im Philologenverband Sachsen-Anhalt, im Ministerium für…“

„… sei auch eine körperlich anspruchsvolle Arbeit für die meisten Senioren kein Tabu. Die JobCenter würden sich darauf einrichten, den Rentnern eine ihrer Ansicht nach angemessene…“

„… dass die nach Fernost ausgelagerten billigen Seniorenresidenzen auch funktionieren würden, wenn man nicht die zu Dumpinglöhnen beschäftigten einheimischen Pflegerinnen…“

„… habe die körperliche Schwerarbeit der Rentnerinnen und Rentner dazu noch den Vorteil, dass die Altersbezüge im Durchschnitt nur für einen sehr kurzen…“

„… plane der Heimbetreiber bereits eine Kette von Seniorenresidenzen in Myanmar. Die Finanzierung sei schon dadurch gesichert, dass man den Einwohnern die Hälfte ihrer Altersbezüge als Urlaubsgeld gleich wieder…“

„… bereits einige Erfahrungen aus dem vorherigen Leben mitbringen könne. Der überwiegende Anteil der Flaschensammler habe bereits vor der Rente neben dem Beruf ergänzende…“

„… zwar korrekt sei, dass den Oldiejobbern der größte Teil der Einkünfte mit der Grundsicherung verrechnet würde, doch freue sich Schäuble künftig auf höhere…“

„… sei es ein vor allem im Wahlkampf willkommenes Motiv, Rentnerinnen und Rentner in Schutz zu nehmen und ein soziales Miteinander in der Gesellschaft zu fordern. So könne man auch gegen die Flüchtlinge vorgehen, die eine ernsthafte arbeitsmarktpolitische Gefahr für die…“

„… Flaschensammelpraktika als Früherziehung bereits für 40-Jährige angeboten würden. Nahles baue auf die Eigenverantwortlichkeit der…“

„… der Erhöhung der Diäten zugestimmt habe. Angesichts der ständig steigenden Einnahmen durch die Versteuerung der Oldiejobs sei sich Gabriel sicher, dass er schon in absehbarer Zeit einen ruhigen und entspannten Lebensabend in der Toskana…“





Innere Unsicherheit

18 03 2013

„Die Putzfrauen?“ „Und die Hausmeister. Und die Krankenschwestern.“ „Meine Güte, das darf doch nicht wahr sein!“ „Ist es aber.“ „Aber das ist doch – das ist doch gefährlich. Das ist ja Terrorismus!“

„Wir sind von höchst gefährlichen Menschen umgeben.“ „Es ist nicht auszudenken, welche Risiken sich dadurch für uns ergeben.“ „Sie sehen, die Hysterie, die um Bombenanschläge geschürt wird, ist völlig übertrieben.“ „Wenn man sich das mal ausmalt!“ „Wir sind ständig von Risiken umgeben, das ist wahr.“ „Aber wir sind doch noch nie darauf aufmerksam gemacht worden, das ist ja geradezu skandalös!“ „Unsere Sicherheitsbehörden sind eben auch nicht vollkommen, sie finden weder das Naheliegende noch das, was man mit gesundem Menschenverstand eigentlich sofort finden müsste.“ „Und der Verfassungsschutz?“ „Ist auch nicht besser, aber weshalb sollte man jede Putzfrau vom Verfassungsschutz überwachen lassen?“ „Es könnte doch immerhin sein, dass sich eine Putzfrau bei mir einschleicht, und die lässt dann die Fenster offen stehen für Einsteigediebe – ich werde in eine geschlossene Wohnanlage umziehen, da gibt es wenigstens einen Wachschutz!“ „Und Sie denken, diese Wachmänner seien ungefährlich?“ „Wieso, sind die etwa – Sie meinen, auch Wachmänner?“ „Warum gerade die nicht?“ „Das ist doch ein Beruf mit einer besonderen Vertrauensstellung.“ „Und was erwarten Sie von einer Krankenschwester?“

„Die Vorstellung, dass ich in meinem eigenen Haus von meinem eigenen Wachpersonal angegriffen werde – nein, das ist doch absurd.“ „Die Vorstellung, dass sich ausländische Terroristen als Wachpersonal oder Rettungssanitäter oder Krankenschwestern verkleiden, ist die auch absurd?“ „Natürlich nicht, sicher sind die Geheimdienste schon längst hinter uns her.“ „Weil man als Putzfrau eben leicht in Ihre Nähe kommt. Oder als Hausmeister. Und dann haben Sie ein Problem.“ „Nicht, wenn ich ausreichend Wachleute in meinem – wie war noch mal die Frage?“

„Stellen Sie sich vor, Sie müssten in ein Krankenhaus eingeliefert werden.“ „Das dürfte doch zu verhindern sein.“ „Fragen Sie Ihre Putzfrau, die Ihre Kellertreppe mit Schmierseife präpariert, am Ihren Bürostuhl die Schrauben lockert und Ihren Wasserhahn unter Strom setzt.“ „Das muss man doch verhindern können! Wir werden die Krankenschwestern in Zukunft viel genauer durchleuchten müssen, damit wir nicht plötzlich von einer Welle der Gewalt überrollt werden!“ „Und das wird helfen?“ „Was können wir denn sonst tun?“ „Fällt Ihnen nichts ein?“ „Aber natürlich, man könnte das ganze Personal einfach austauschen. Aber dazu müsste man dann wieder eine Menge ausländischer Arbeiter ins Land holen, man müsste die Abschlüsse hier anerkennen, und dann braucht man ein Amt, das die ganzen Leute überwacht, und dann…“ „Und Sie wissen genau, dass Sie damit das Problem gelöst kriegen?“ „Haben wir dann nicht mehr innere Sicherheit?“ „Wir haben vor allem mehr innere Unsicherheit. Jeder Hausmeister, der Ihnen Sprengsätze unter den Tisch basteln kann, wird seinen Grund dafür haben. Es ist vollkommen gleichgültig, wen Sie einstellen, solange Sie die Gründe nicht beseitigen.“

„Wir leben in einer ständigen Gefährdungslage, das ist doch nicht hinzunehmen!“ „Was würden Sie vorschlagen?“ „Die Gefahr beseitigen. Aufspüren und einfach beseitigen.“ „Sie haben das Problem erkannt. In diesem offiziell als Demokratie deklarierten Marktsystem gibt es einen störenden Einfluss: das Volk hat die Macht. Auch dann, wenn man es beschissen bezahlt, wenn man es ständig unter Druck setzt, dass es arbeitslos wird, wenn man die Steuern und Abgaben vor allem für die Kleinen erhöht, seine Ersparnisse verpulvert, seine Bildung verjuxt, seine Altersvorsorge verplempert und jedem von ihnen täglich klarmacht, dass er ein überflüssiges Stück Dreck ist. Das Volk hat die Macht, nicht, weil es alle paar Jahre ein bis zwei Kreuzchen macht oder demonstriert oder streikt, weil ihm Selbstverständlichkeiten vorenthalten werden wie der Umstand, dass man von einer Vollzeitarbeit seinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ohne sich zusätzlich auf einem vollkommen maroden Amt bis auf die Knochen zu entblößen, fern jeglicher Vorschriften für Datenschutz, fern aller Menschenrechte oder der Grundrechte, die selbst für Strafgefangene gelten. Das Volk hat die Macht, weil einer von ihnen Ihre Wohnung putzt und das Taxi fährt, in dem Sie sitzen, weil einer von ihnen die Pizza liefert, die Sie bestellt haben, einer von denen beschützt Sie, wenn Sie wichtig genug sind, vor den anderen, ein anderer repariert an Ihrem Auto die Bremsen, und wenn Sie Glück haben, macht er das ordentlich, weil er nicht gehört hat, dass Sie ihn ein paar Tage zuvor als dekadentes Arschloch bezeichnet haben, weil er für seine Kinder genug zu essen kaufen will. Jeder von ihnen hat eine Waffe, und ein Schraubenschlüssel, eine Spritze, eine Rasierklinge, Toilettenreiniger, das kann so wirksam sein wie eine Pistole.“ „Und man kann da nichts machen?“ „Sie könnten anfangen, das Volk wie Menschen zu behandeln.“ „Ich diskutiere nicht mit Terroristen!“





Arm dran

7 03 2013

„Das wird man in Deutschland doch wohl noch sagen dürfen!“ „Hören Sie mal, wenn Sie hier irgendeinen rechtspopulistischen Scheißdreck absondern wollen, dann halten Sie besser gleich die Klappe.“ „Nein, ich wollte ja nur über die FDP…“ „Sagen Sie mal, sitzen Sie auf Ihren Ohren!? Ich sagte: kein rechtspopulistischer Scheißdreck!“

„Aber es geht doch um den Armutsbericht.“ „Sie sagen das so ironisch?“ „Warum, was ist denn daran ironisch?“ „Naja, das Ding heißt doch: Armuts- und Reichtumsbericht.“ „Und?“ „Nach dem, was man gesichert weiß, scheint Armut gar nicht vorzukommen.“ „Das wollte ich doch gerade sagen: ich prangere an, dass hier eine ganze Reihe von Wahrheiten schlicht nicht mehr gesagt werden. Das darf doch nicht sein!“ „Natürlich dürfen Sie immer noch die Wahrheit sagen. Die Verfassung nimmt sie in Schutz. Nur die FDP eben nicht.“

„Warum hat eigentlich die von der Leyen so vehement widersprochen, als man ihr lückenlos die Komplizenschaft nachweisen konnte?“ „Sie konnte ausnahmsweise mal nicht jemand anderen für ihren Müll verantwortlich machen oder Forderungen stellen, dass die Sozialministerin jetzt aber sofort ein Auge auf die Verfehlungen der Sozialministerin zu werfen habe.“ „Sie sagt ja, der größte Teil sei drin.“ „Man hat nur kurzfristig die Vorzeichen gewechselt, die Milchmädchenrechnung ist immer noch erhalten.“ „Deshalb hat sie die komplette Redaktion, die größtenteils aus ersatzlosen Streichungen bestand, dem Wirtschaftsministerium überlassen.“ „Das war nicht schwer. Wichtigere Dinge lässt sie immer gerne von kompetenteren Kräften erledigen. Also eigentlich alles.“ „Und sie gibt sich dieser Vorstellung von Zensur einfach so hin?“ „Immerhin die einzige Sache, mit der sie sich einigermaßen auskennt.“

„Es war in der Originalfassung zu lesen von knapp über viel Millionen Menschen…“ „Wie bitte!? Sie können doch dieses Pack, das für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, nicht auch noch als Menschen bezeichnen.“ „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ „Lassen Sie das mit dem Populismus, letzte Warnung!“ „Gut, knapp über vier Millionen Wirtschaftssubjekte…“ „Schon besser.“ „… verdienen brutto weniger als sieben Euro.“ „Gut so.“ „Dass sie unter sieben Euro verdienen?“ „Die Bundesregierung sagt sich: Hauptsache Arbeit.“ „Und zahlt den Arbeitnehmern dann auch noch Stütze.“ „Es gibt halt immer noch Subjekte, die den Hals nicht voll kriegen.“ „Ich dachte, ich sollte nicht mehr von der FDP anfangen?“ „Pardon, aber so war das nicht gemeint. Wir können doch nicht jeden in Deutschland durchfüttern, der sich in Armut befindet.“ „Und was macht man damit?“ „Was man immer macht, wenn eine Behörde daran beteiligt ist. Die Armut wegdefinieren.“

„Im ursprünglichen Bericht hatte auch gestanden, dass die Lohnentwicklung im oberen Bereich positiv steigend gewesen sei, die unteren Löhne in den vergangenen zehn Jahren aber gesunken seien. Die Einkommensspreizung habe demnach zugenommen.“ „Das muss man doch rausnehmen, haben Sie etwa die Entschuldigung nicht gelesen?“ „Warum druckt man das nicht ab?“ „Dies verletze das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung…“ „Wie bitte!?“ „… und könne den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.“ „Das darf doch nicht wahr sein! Sie verschweigen das, was den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet, weil die Einkommensspreizung immer mehr voranschreitet, und geben als Entschuldigung an, dass sie die Bürger die Nachrichten nicht verkraften!“ „Richtig. Neoliberalismus heißt ja nicht nur, dass man die Bürger für dumm verkauft. Man lässt es sie auch wissen.“ „Würde das nicht den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden?“ „Jedenfalls nicht so sehr wie die Spreizung der Einkommen.“

„Darf man denn überhaupt noch von der Einkommensspreizung reden, oder ist das auch schon verboten?“ „Sie haben recht, das muss man in Neusprech ausdrücken. Das heißt jetzt strukturelle Verbesserungen.“ „Wieso strukturell?“ „Erstens ist das ein großartiges Schwammwort, und zweitens drückt man damit alles aus, was man selbst nicht beeinflussen kann, weil man nicht kapiert, an welchen Faktoren es hängt.“ „Gut, und was ist mit Verbesserungen?“ „Das stimmt ja auch. Oder sind Sie anderer Meinung?“ „Seit wann ist es eine Verbesserung, wenn die unteren Einkommen immer weiter schrumpfen?“ „Strukturell, ja? die unteren sinken ja nicht, sie steigen nur strukturell anders als die Spitzengehälter.“ „Wie anders?“ „Naja, negativ halt. Ist alles eine Frage der Interpretation.“ „Wo sind die Verbesserungen?“ „Man hat im Niedriglohnsektor so viele Möglichkeiten, durch tätige Solidarität unserem Staat finanziell unter die Arme zu greifen.“ „Wo, verdammt noch mal, sind die Verbesserungen!?“ „Bei den Reichen natürlich, oder was dachten Sie?“

„Wir haben also einen Vizekanzler, der den Arbeitnehmer, die ihre Miete nicht zahlen können, ein eigenes Haus empfiehlt.“ „Der Mann ist zu bedauern, das hätte er so gerne in den Reichtumsbericht geschrieben.“ „Das ist für den also gesellschaftlicher Zusammenhalt?“ „In einer Gesellschaft, wie sie sich der Vizekanzler vorstellt, hätte man ein Stück Menschenmüll wie ihn in der Gosse von Saigon verrecken lassen.“ „Pardon, das ist mir nun doch zu populistisch.“ „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen?“





Mehr weniger

31 10 2012

„Dann eben 47 Prozent.“ „Nicht 43?“ „Ist doch eh wurst, es sollen nur nicht weniger als 43 sein.“ „Aber mehr werden es doch auch nicht.“ „Darum soll’s ja auch nicht weniger sein.“ „Aber wenn es nicht weniger als 43 sind, kann man dann nicht auch sagen, es sollen 47 sein?“ „Dann müsste man doch sagen: höchstens 47.“ „Aber nicht weniger.“ „Doch, aber eben höchsten nicht weniger als 43.“ „Ist das kompliziert!“ „Und Sie meinten noch, Rente sei einfach.“

„Deshalb muss man die jetzigen Arbeitnehmer später besser bezahlen.“ „Damit sie noch später mit höchstens 43 Prozent nicht arm sind?“ „Die sollen die Renten für die jetzigen Rentner finanzieren, und damit das langt, muss man die Bezahlung schon heute anpassen.“ „Wäre es da nicht klüger, man würde sofort die Löhne und Gehälter anpassen?“ „Wieso das denn?“ „Weil sie dann jetzt mehr hätten und höhere Beträge in die Rentenkasse einzahlen könnten.“ „Das reicht doch, wenn man sie später mal besser bezahlt.“ „Dann haben sie aber keine ausreichende Versicherung für sich selbst erworben, oder?“ „Darum geht es doch gar nicht. Schauen Sie, die Rente ist doch ein Solidarsystem – die einen zahlen jetzt dafür ein, dass es später den anderen mal…“ „Halt! Sie verwechseln da zwei Dinge: Sie zahlen jetzt ein, damit Sie später etwas rauskriegen, richtig?“ „Ja, warum?“ „Und in Wirklichkeit zahlen Sie jetzt ein, damit die jetzigen Rentner etwas rauskriegen, richtig?“ „Wer sagt das denn?“ „Die Rentenversicherung. Das ist ganz einfach ein Umlagesystem.“ „Wenn ich jetzt mehr einzahle, dann bekommen die Rentner später gar nicht mehr?“ „Doch, aber…“ „Also was denn jetzt!?“

„Okay, noch mal. Sie zahlen jetzt ein, und daraus werden die jetzigen Rentner…“ „Eben haben Sie doch schon gesagt, dass die Renten gar nicht erhöht werden, wenn ich jetzt mehr einzahle.“ „Nein, aber sie werden eben auch nicht abgesenkt. Sie müssen nicht abgesenkt werden, wenn Sie mehr in die Rentenversicherung einzahlen.“ „Dann liegt es gar nicht an den jetzigen Löhnen, dass das Rentenniveau später mal steigt?“ „Sie haben das schon wieder falsch verstanden. Es soll nicht steigen, es soll nur nicht noch weiter abgesenkt werden.“ „Jetzt?“ „Nein, später natürlich.“ „Und dafür müsste man dann die Löhne auch jetzt steigen lassen, wenn jetzt die Renten nicht sinken sollen?“ „Noch sinken sie ja gar nicht.“ „Aber sie sollen doch nicht unter 43 Prozent sinken.“ „Deshalb müssen ja auch die – Sie machen mich noch wahnsinnig!“

„Also die Löhne müssen steigen.“ „Richtig.“ „Aber warum kann man die Löhne nicht sinken lassen?“ „Wie soll denn das funktionieren?“ „Dann würde man jetzt die Löhne senken, also nicht sofort, sondern stufenweise.“ „Wieso das denn?“ „Weil das dann einfacher wäre.“ „Was wäre einfacher?“ „Wenn man die Löhne auf nicht unter 43 Prozent senkt.“ „Wieso 43 Prozent?“ „Nicht 43 Prozent, sondern: nicht unter 43 Prozent.“ „Nicht unter – was ist denn das schon wieder für…“ „Weil das dann auch 47 Prozent sein könnten, also höchstens 47, weil das dann auch nicht unter 47 Prozent sein würde.“ „Stop! Ich will jetzt wissen, wie Sie auf diese bekloppte Lohnsenkung kommen! Erklären Sie mir das!“ „Wenn man die Löhne jetzt senkt, dann muss man doch die Renten später nicht mehr senken. Verstehen Sie?“ „Was ist denn das für eine…“ „Verstehen Sie das nicht?“ „Wieso überhaupt eine Lohnsenkung?“ „Weil, wenn Sie jetzt die Löhne senken, beispielsweise auf nicht unter 43 Prozent, dann müssen Sie die Renten später überhaupt nicht senken. Sie können die Renten dann sogar erhöhen auf 100 Prozent.“ „Welches Milchmädchen hat Ihnen das denn ausgerechnet!?“ „Rechnen Sie doch mal nach: 43 Prozent von 100 Prozent sind? Na?“ „43 Prozent.“ „Eben, und 100 Prozent von 43 Prozent sind 100 Prozent.“ „Aber doch nur von den 43 Prozent.“ „Macht nichts, dafür müssen Sie eben die Renten nicht mehr senken.“ „Was soll das denn bringen?“ „Dann werden die jetzigen Arbeitnehmer sich viel leichter an die niedrigen Renten gewöhnen, weil sie wissen, dass es im Alter auch nicht mehr gibt.“ „Das ist doch Unsinn – wer bezahlt denn den jetzigen Rentnern die Renten?“ „Die jetzigen Arbeitnehmer.“ „Von den 43 Prozent?“ „Immerhin haben die jetzt schon 100 Prozent von 43 Prozent. Von mindestens 43 Prozent.“

„Hören Sie mal, das ist ja alles gut und schön, aber Sie vergessen doch, dass 43 Prozent Lohn bedeuten, die Sozialleistungen werden immer geringer, keiner zahlt mehr ausreichend in die Rentenkasse ein, und dann ist auch gar kein Geld mehr für die Rentner da.“ „Deshalb bekommen die dann ja auch nur 43 Prozent.“ „Aber das bekommen die doch jetzt schon!“ „Wirklich? Ich dachte immer, die Absenkung sei erst später vorgesehen?“ „Meine Güte, Sie sind schwer von Begriff – das ist doch deshalb, weil die jetzige Generation nicht stark genug ist, für die Generation der Rentenempfänger die vollen Rentenbezüge zu erwirtschaften.“ „Und deshalb wollen wir die ja auch senken, richtig?“ „Genau.“ „Und warum machen wir das nicht mit den Löhnen.“ „Warum, verdammt, mit den Löhnen?“ „Dann kann man doch über das Lohnabstandsgebot die Sozialleistungen kürzen und hat wieder mehr Geld für die Rente.“ „Und die jetzige Generation würde mehr vom Staat kriegen?“ „Und die Löhne sinken, und wir haben weniger Arbeitslose, der Wirtschaft geht’s gut, und dann sind die Rentenkassen wieder so voll, dass wir…“ „Halt, ich hole eben was zum Schreiben. Der Plan ist genial, das müssen wir machen. Diesmal stimmt es wirklich.“ „Was?“ „Die Renten sind sicher!“





Krückentechnologie

21 08 2012

„… der frühere Wirtschaftsminister Clement den Vorschlag gemacht, die Rente künftig erst mit 80 zu…“

„… als flankierende Maßnahme den Niedriglohnsektor massiv auszubauen, um die Überalterung wenigstens durch sehr anspruchslose Erwerbsarbeit aufzufangen; die SPD sei bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und werde noch…“

„… lehne es Merkel vehement ab, dass Heiner Geißler stellvertretender CDU-Vorsitzender…“

„… habe sich BA-Vorstand Heinrich Alt für wesentliche Erleichterungen ausgesprochen. So sollten bereits 75-jährige Aufstocker nur noch auf Wunsch eine Eingliederungsvereinbarung…“

„… könne man den Beamten nicht zumuten. Zum einen, so Schäuble, seien sie schon über 80, zum anderen auch Beamten, so dass eine außergewöhnliche Belastung nicht oder nur ganz selten zur…“

„… die Deutsche Bischofskonferenz den Vorschlag sehr begrüßt. Die Geistlichen hätten darauf hingewiesen, dass auch der Papst trotz seines hohen Alters noch pflichtgemäß…“

„… teilweise zu Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt kommen. Sollten die arbeitenden Senioren den Ausländern die Stellen wegnehmen, die sonst den Jugendlichen die Ausbildungsplätze streitig gemacht hätten, so könnten diese jetzt als Arbeitslose den Fachkräftemangel besetzen und jene marktfernen Personen darstellen, die die FDP für ihren Wahlkampf gegen Hartz IV…“

„… zur Vereinfachung alle 67-Jährigen sofort in die Obhut der Leiharbeitsfirmen zu überstellen. IM Friedrich wolle deshalb eine möglichst lückenlose Vorratsdatenspeicherung implementieren, um mit Hilfe der GEZ-Datei sämtliche Rentner…“

„… die älteren Mitbürger für freiwillige soziale Dienste zu gewinnen, wie Precht jüngst in einer TV-Talkshow gesagt habe, dass er es in einer TV-Talkshow gesagt hätte. Man könne diese Verpflichtung durch ein unbezahltes Sabbatjahr…“

„… auch unter versicherungsrechtlichem Aspekt wichtig. Liege bei einem Rentner künftig ein vermeidbares Versterben vor, so müsse ein Teil der Ruhestandsgelder posthum von den Erben…“

„… für von der Leyen allerdings kein stichhaltiges Argument. Es möge zwar eine gewisse Konkurrenzsituation zwischen jungen und alten Arbeitnehmern kommen, dennoch würde in Deutschland jeder, der arbeiten wolle, auch einen…“

„… seien die Handwerks-, die Industrie und Handelskammern flexibel aufgestellt, um Senioren auch nach längerer Unterbrechung in ihren Erwerbsbiografien die erlernten Berufe ausüben zu lassen. Neben dem Kolonialwarenhandel brauche die Nachtwächterinnung zahlreiche…“

„… alarmierendes Zeichen, da ein Verbleib der Bürger bis 80 im Arbeitsprozess auch beinhalte, dass diese bis dahin medizinisch versorgt werden müssten. Bahr schlage daher vor, bei vorzeitigem Ableben der Senioren deren nicht erbrachte Arbeitsleistung den Hinterbliebenen in Rechnung zu…“

„… eine Zuschussrente vor allem dann gezahlt werden solle, wenn die Arbeitnehmer die Pflege für sich selbst übernommen hätten, so dass ihre Beiträge zur Pflegeversicherung nach dem Modell der Arbeitslosenversicherung nicht in die…“

„… am besten, den normalen Arbeitnehmer bis 85 arbeiten zu lassen, damit Abgeordnete des Deutschen Bundestages bereits mit 55…“

„… sei eine Form von Altersdiskriminierung. Das Bundesarbeitsgericht habe den Klägern Recht gegeben, da sie durch Nachwuchskräfte der Jahrgänge 1914 bis 1918 ersetzt worden…“

„… rechnerisch aufzugehen. Von der Leyen habe in ihr neues Zuschussrentenmodell bereits die freiwillige Vollzeitarbeit bis zum vollendeten 80. Lebensjahr so integriert, dass die Rente von 67 an bis zum Ausscheiden aus der Gemeinschaft der sozial erträglichen Bundesbürger…“

„… auch bis zum 90. Lebensjahr nicht das Ende der Bemühungen um einen ausgeglichen Haushalt sein. Jede Deckelung des Arbeitsalters sei für Brüderle als Krückentechnologie zu…“

„… sich sehr gefreut über die Ansichtskarte von Roland Koch, der als Angestellter von Bilfinger Berger zuletzt wieder unter die Arbeitspflicht gezählt habe. Der ehemalige hessische Ministerpräsident habe sie eingeladen, ihn auf seinem neuen Anwesen in Singapur…“

„… als zusätzliche integrative Maßnahme die Einbindung der Senioren in die Arbeitswelt der Berufseinsteiger zu führen. Rösler habe darauf vorgeschlagen, die Alten durch unbezahlte Praktika langsam an die Materie…“

„… sich sehr überrascht, dass Stahlarbeiter und Altenpflegerinnen bereits mit 70 über körperliche Ausfallerscheinungen klagten. Clement habe nicht gewusst, dass es Berufe gibt, die nicht am Schreibtisch…“

„… Steinmeier, Steinbrück und Gabriel nicht zu einer Reaktion zu bewegen. Die Basis habe nahezu einstimmig beschlossen, Helmut Schmidt zum nächsten Kanzlerkandidaten…“

„… noch Hoffnungen für die FDP. Die Pläne, mit Hans-Dietrich Genscher als Spitzenkandidaten in den Bundestagswahlkampf zu ziehen, habe die Liberalen sofort auf 5,1%…“

„… wolle sich die deutsche Filmwirtschaft nicht näher äußern. Vorerst sei nur die Exhumierung von Jopie Heesters…“