Füßeball

25 09 2018

„… dass sich im Zuge des Staatsbesuchs ein Kompromiss anbahnen könne. Die Türkei sei durchaus gewillt, den Wettbewerb im Jahr 2024 gemeinsam mit dem DFB zu…“

„… sehe der deutsche Verband den Vorschlag immer noch skeptisch. Grindel verlange von der Türkei Sicherheiten, etwa durch ein Verbot von Interviews mit dem…“

„… die fehlende Weltoffenheit des Staates am Bosporus moniert habe. Die Verantwortlichen hätten sich zeitnah entschieden, eine Einreise für alle ausländischen Sportler zu garantieren. Ob sie auch wieder ausreisen dürften, werde sich im Verlauf des…“

„… und realistisch sei, dass die Mannschaft wieder in der Vorrunde ausscheiden werde. Löw wolle dies nicht wieder im Ausland erleben und sei daher offen für eine Kooperation mit dem…“

„… auf die Unterstützung der UEFA-Mitglieder angewiesen sei. Zwar säßen zwei Drittel aller Schiedsrichter inzwischen in Haft, es sei jedoch damit zu rechnen, dass Erdoğan durch Zahlungen an die AKP eine politische Lösung des…“

„… technische Unterstützung zwar zusichern wolle, aber es sei für die Bundesregierung nicht ganz nachzuvollziehen, warum Gasangriffe auf kurdische Gebiete unbedingt für die Durchführung eines Fußballwettbewerbs in den…“

„… habe die FIFA Russlands fortgesetzte Menschenrechtsverletzungen nicht geahndet und müsse jetzt mit der Türkei ebenso verfahren. Der Präsident werde sonst eine Auslieferung aller…“

„… dass noch immer wegen zahlreicher Korruptionsvorwürfe ermittelt werde. Der Verband habe versprochen, dass dies schnell beendet werde, um nationalen Fußball wieder auf internationalem Niveau präsentieren zu können. Darüber hinaus werde sich Grindel im kommenden…“

„… die fehlenden Sportstätten bis zum Turnier fertiggestellt haben werde. Die Türkei rechne auch damit, dass Deutschland als Partner den Bau finanziere und organisatorisch bewerkstellige und im Gegenzug durch die komplette Ausrichtung der Spiele im Lande des…“

„… es eine freie Berichterstattung in der Bundesrepublik gebe, da auch Niederlagen der Nationalelf in voller Länge und ohne Zensur gezeigt werden könnten. Ob dies nach Neuwahlen zum Bundestag mit dem erwartbaren Erstarken der Rechtsextremisten jedoch auch weiterhin…“

„… verlange Erdoğan, dass die türkische Nationalmannschaft erst im Finale ins Turnier eingreife, um sich nicht mit minderwertigen Gegnern zu…“

„… die deutsche Bauwirtschaft vorwiegen nicht mehr einsatzfähige Kräfte aus Stuttgart und Berlin abziehen wolle, um die türkischen Großprojekt auch termingerecht in den…“

„… das Spiel eigentlich eine Erfindung muslimischer Einwanderer sei, die von dreitausend Jahren bei der Besiedelung Großbritanniens die ersten…“

„… sich die Berichterstattung im deutschen Fernsehen auch Kommentatorinnen leisten werde, wenngleich es sich nicht mehr um die bei der FIFA-WM auffälligen…“

„… die Staatsverschuldung durch die Baumaßnahmen mindestens dreimal für einen Bankrott der Türkei reichen werde. Der Präsident dringe deshalb umso mehr darauf, durch die Einnahmen der Meisterschaft wieder einen ausgeglichenen Haushalt zu…“

„… sei noch nicht geklärt, ob Mitglieder der türkischen Regierung während der EM in die Bundesrepublik einreisen dürften, um ein als Public Viewing deklariertes Wahlkampf-Event in einer deutschen Mehrzweckhalle zu…“

„… verspreche Erdoğan ein ruhiges und friedliches Turnier, da durch eine Vielzahl neuer Internierungslager ungefähr ein Viertel der türkischen Bevölkerung nicht mehr in den…“

„… die deutsche Mannschaft nicht in die Türkei reisen werde, da der DFB nicht für die Sicherheit der Spieler…“

„… für den Bau von dreißig Stadien so viel Geld ausgegeben habe, dass es in der Türkei inzwischen kaum noch Mittel für die Vereine gebe. Der Präsident biete daher derzeit die türkische Staatsbürgerschaft für eine geringe Gebühr und mit einer kurzen Wartezeit an, um die…“

„… lehne Grindel den Vorschlag einer deutsch-türkischen Mannschaft ab, solange ein Spielgewinn nur zugunsten der türkischen…“

„… nur Köln und Kreuzberg als deutsche Austragungsorte gelten lassen wolle. Die türkischen Verbände hätten vor einer Verwestlichung des…“

„… keine Minister mehr in Deutschland empfangen werde. Die Bundesregierung sei außerdem skeptisch, da Erdoğan angekündigt habe, innerhalb der nächsten zwanzig Jahre regelmäßige Staatsbesuche als Präsident der…“

„… im Gegenzug angeboten habe, für eine Ausrichtung der EM nicht mehr der EU beitreten zu wollen. Dies könne jedoch auch bei einer neuen Kreditaufnahme bei der Europäischen Zentralbank schnell als…“

„… da die Baugesellschaften durch deutsche Kredite längst nicht mehr im Besitz der Türkei seien. Man erwarte daher eine deutsche EM, die teilweise in der Türkei ausgetragen und…“

„… für die Ausstrahlung des Finales achthundert Trilliarden Lira gefordert habe. Da der aktuelle Umrechnungskurs dies mit einem Gegenwert von weniger als einem Euro zum…“





Rettungsschirm

22 08 2018

„Wir können das nicht zulassen. Die deutsche Regierung, insbesondere wir als Sozialdemokraten, sind keine Feinde der islamischen Welt, obwohl wir durchaus auch zugeben müssen, dass diese Kultur nicht zu Europa und der europäischen Idee passt, und deshalb müssen wir mit der ganzen Härte der entschlossenen Außenpolitik gegen dieses Terrorregime am Bosporus vorgehen und dem Brudervolk der Türken einfach mal freundschaftlich die Hand reichen, wo wir es am nötigsten haben.

Jawohl, wir. Solidarität ist keine Einbahnstraße, das macht Ihnen höchsten so eine linke Schrulle weis wie die, wie hieß sie noch, egal, aber Sie werden doch nicht denken, Nahles sei links? Diese widerliche Planschkuh, eine bessere Persönlichkeit hat die SPD nie in ihrer Führungsriege gehabt, ach was: seit Schmidt hätte man doch dieses dämlich Dreckspack Mann für Mann in den Häcksler prügeln sollen, großartige Strategen, die unser Land dahin gebracht haben, wo es heute ist, ein Staat im Würgegriff von Banken, Lobbyisten und anderen Nazis, und nur wir als SPD haben uns immer dagegen gewehrt, aber wir konnten das ja auch, wir landen nicht in diesem Niedriglohnsektor, der die Bundesrepublik zerstört hat. Zum Glück nicht auch noch unsere luxemburgischen Schwarzgeldkonten.

Für uns gehört die Türkei einfach nicht zu Europa. Gut, wenn man hört, wie sich dieser zugekokste Soziopath über den Rechtsstaat äußert, den könnte man auch in Deutschland als Minister aufbrauchen, das ist ausbaufähig, und überhaupt hat die Türkei ja ein ganz anderes Rechtsempfinden, was man schon daran merkt, für das Recht an sich empfinden die ja gar nichts. Aber da müssen wir als Deutsche dann auch mal kultursensibel sein, allein in Sachsen passiert derzeit so viel kranke Scheiße, dafür würde man glatt aus der türkischen Polizei rausfliegen – kommen Sie mal in einer Diktatur drei Tage hintereinander pünktlich zum Dienst, dann sind Sie aber ganz schnell unter Spionageverdacht – wegen Plansollübererfüllung. Und mit dem linken Kram kennen wir uns auch bestens aus. Natürlich nicht wir als SPD. Wir stellen alle vier Jahre wieder fest, dass der Plan schon scheiße war.

Aber sehen Sie es mal so, einer muss es doch mal besser haben als wir, und wir kennen uns damit ja auch aus. Wir haben den Griechen immer das ganze Geld vor die Füße gekippt, damit die sehen, wie das ist, wenn einem immer jemand das ganze Geld vor die Füße kippt, aber mehr sollte es ja nicht sein. Wir haben diesen Rettungsschirm auch immer brav wieder eingesammelt, das Geld nach oben durchgereicht – wir können ja nicht mit schlechtem Beispiel vorangehen und das Geld in unsere soziale Hängematte legen, am Ende hätte man die vielen Flüchtlinge vor lauter Geld nicht mehr gesehen in unseren Sozialsystemen, und dann machen Sie sich mal klar, was das für die Pflege bedeutet! – und da haben die Türken wohl gemerkt, wie das ist, wenn man plötzlich in einem brennenden Haus aufwacht und die Feuerwehr kippt noch Benzin nach. Das war natürlich eine CDU-geführte Bundesregierung, lediglich der Finanzminister war noch ein echter Sozialdemokrat, wobei er weder sozial war noch ansatzweise demokratisch, echt möchte ich diese Flitzpiepe sowieso nicht nennen, aber heute können wir uns besser durchsetzen, wir stellen nämlich den Finanzminister, während die CDU leidlich die Kanzlerin schickt.

Also wir stabilisieren ja nicht das globale Finanzsystem – was für ein Schwachsinn, wir stopfen Hunderte von Milliarden in ein System, das über Wasser gehalten wird, damit man Hunderte von Milliarden reinstopfen kann – sondern erstmal nur die Türkei. Wir haben bei den Griechen alles richtig gemacht, deshalb ist es ja auch so kolossal in die Scheiße gefahren, aber das kann man den Türken doch nicht anlasten. Außerdem muss man den Nationalcharakter der Türken berücksichtigen, das sind nationalistische Kriechtiere, wenn man deren nationalistische Voreingenommenheit nicht bis knapp an die Grenze eines nationalistischen Bürgerkriegs begleitet, könnten diese Leute bis an die Grenze eines nationalistischen Bürgerkriegs geraten. Auch wenn das der Lira ein bisschen Luft verschaffen würde, wir müssen ja auch mal an den Euro denken.

Und genau deshalb sollten wir alle sehr froh sein, dass Gabriel nicht mehr Außenminister ist und Wirtschaftsminister schon gleich gar nicht. Das ist nämlich reine Hysterie, was der verbreitet, das mit der Atombombe. Sie fragen sich, woher haben denn die Türken plötzlich die Atombombe, und wir fragen uns: was muss ein einzelner Klappspaten rauchen, damit er überhaupt auf so einen Dünnsinn kommt? Wenn Sie also der Ansicht sind, Gabriel hätte sich seinen Platz in der Psychiatrie neben Nahles verdient, dann haben Sie durchaus recht, der Mann hat ein feines Gespür für theoretische und nicht ganz auszuschließende Möglichkeiten, die dann am ehesten der Wirklichkeit entsprechen.

Und mal ganz ehrlich, wenn der Typ sich die Atombombe holt und außerhalb der NATO einsetzt und eine so nicht geplante Destabilisierung der arabischen Welt einleitet, nein: so eine nicht geplante, auch verkehrt, also es war nicht geplant, dass er so die arabische Welt destabilisiert, was ist denn dann mit den Arbeitsplätzen in der deutschen Rüstungsindustrie? Das wird man doch als Sozialdemokrat wohl noch mal fragen dürfen!“





Kebabträume

29 03 2017

„Nazi!“ „Das können Sie so nicht sagen, wir sind die Bundesregierung, wir wurden demokratisch und frei gewählt, und wir…“ „Scheißnazi!“ „Jetzt hören Sie mir mal zu, ich bin in der SPD, linker Flügel, wir setzen uns gerade dafür ein, Waffenlieferungen an Sie auf den Prüfstand zu stellen.“ „Sag ich doch. Drecksfaschist!“

„Wir sind wirklich sehr daran interessiert, ein gutes Verhältnis zu Ihnen aufrecht zu erhalten, aber Sie machen es einem echt schwierig.“ „Das liegt doch an Euch, Ihr verschissenen Hurensöhne! Mit etwas interkultureller würdet Ihr Missgeburten mal mitkriegen, dass wir Türken sensibel sind, klar!?“ „Das hat doch damit gar nichts zu tun.“ „Ich hatte Dich was gefragt, Du Scheißkartoffel!“ „Gut, dann machen wir’s uns mal einfach. Auf Wiedersehen.“ „Wie jetzt!?“ „Sie haben sich soeben für das Ende der Beitrittsverhandlungen ausgesprochen. Das ist sehr bedauerlich, aber eben Ihre Entscheidung.“ „Wir wollen gar nicht in Eure Scheiß-EU!“ „Dann ist ja gut.“ „Eure Drecks-EU ist ein Haufen Scheiße aus Scheißdrecknazis!“ „Tja, da kann man nichts machen.“ „Deshalb wollen wir in die verdammte Scheiß-EU gar nicht rein!“ „Das hatte ich mir schon fast gedacht. Obwohl Sie als Faschist ja sicher…“ „Was!?“ „Ach, nichts. Schon gut.“

„Wir werden Euch nämlich alle überholen, die Türkei ist auf dem besten Weg, das mächtigste Land der Welt zu werden.“ „Würden Sie mir eine Postkarte schicken?“ „Wieso? Wann denn?“ „Wenn Sie fertig sind. Wird das nach den USA sein, die das mächtigste Land der Welt geworden sind, weil die Ungarn es auch gerade werden? wie die Briten?“ „Aber wir werden es wirklich! Wir haben die besten Partner! Wir sind die Größten!“ „Sie meinen uns Deutsche.“ „Naja, es geht nicht so sehr um Sie als Deutsche. Wir sind eher an Ihrem Geld interessiert, weil Sie auch ein Interesse an diesen Investitionen haben müssten.“ „Wie soll ich das denn verstehen?“ „Sie haben doch schon so viel investiert in die Türkei, wollen Sie das Geld einfach so aufgeben, wenn unsere Wirtschaft abschmiert? so wie bei den Griechen?“ „Naja, bei den Griechen haben wir die Kohle größtenteils unseren eigenen Aktionären in den Hintern geblasen.“ „Und hier könnten Sie doch ein wirklich gutes Geschäft machen – zweihundert Prozent Rendite!“ „Hä?“ „Also die Weltbank geht von fast drei Prozent Wirtschaftswachstum aus, den Rest geben Sie dazu – Deal?“ „Und dann?“ „Dann lassen Sie uns zum Dank in die EU rein. Damit Ihre Renditen sicherer sind.“ „Sie meinen, so sicher wie in Griechenland?“ „Willst Du Scheißkartoffel mich provozieren!?“

„Vielleicht sollten Sie bei der Gelegenheit mal darüber nachdenken, wie Sie das Terrorproblem in den Griff kriegen.“ „War das jetzt eine Anspielung auf unseren Präsidenten?“ „Haben Sie das etwa so verstanden?“ „Bei Euch Nazis weiß man nie, ob das ironisch gemeint war oder als Beleidigung. Oder als Kompliment.“ „Der Tourismus bei Ihnen läuft nicht mehr so gut.“ „Weil Ihr Nazis mit Eurem ewigen Gehetze alle davon abhaltet, uns zu besuchen.“ „Die Terroranschläge haben damit natürlich nichts zu tun.“ „Die sind ein ernsthaftes Problem.“ „Ach?“ „Deshalb brauchen wir ja auch einen Präsidenten, der uns die vom Hals hält.“ „Die Touristen?“ „Nein, die anderen. Oder eben das Geld.“ „Wegen der Terroristen?“ „Egal, wir müssen wachsen. Aber ohne Euer Geld wird das nichts.“

„Meinen Sie nicht, dass der Zug inzwischen für die Türkei abgefahren ist?“ „Nein, wir werden ja wachsen, und dann sind wir das mächtigste Land er Welt, was wir eigentlich immer schon waren, und dann brauchen wir Euch nicht mehr.“ „Sie brauchen unser Geld, damit Sie uns nicht mehr brauchen?“ „Ja, aber das heißt nicht, dass wir das Geld nicht trotzdem noch weiter nehmen würden. Ist Nazigeld, aber wir nehmen das trotzdem an.“ „Warum sollten wir ein Land unterstützen, das uns als Faschisten bezeichnet.“ „Naja, manchmal weiß man bei uns auch nicht, ob das als Kompliment gemeint ist oder als Beleidigung. Wir sind ein vielschichtiges Land.“ „Bei Ihnen kann man nur wählen zwischen Diktatur und Knast.“ „Sagen Sie das nicht! Sie können beides haben, wenn Sie wollen.“

„Fassen wir es mal zusammen: Ihre Wirtschaft stagniert auf niedrigem Niveau, Sie sind abhängig von ausländischen Krediten, jagen gleichzeitig die ausländischen Investoren aus dem Land, machen das Ausland für den Verfall der Währung verantwortlich und stemmen sich trotzdem gegen höhere Zinsen.“ „Damit werden wir das mächtigste Land der Welt.“ „Weil die Lira im freien Fall die Importe verteuert, die Inflation anheizt und so für weitere Arbeitslosigkeit sorgt.“ „Das baut unser Präsident hinterher alles viel schöner und viel, viel größer wieder auf.“ „Haben Sie denn überhaupt nichts aus der Geschichte gelernt?“ „Ein Depp mit einem lächerlichen Schnauzbart reitet das Land in die Krise und kann seinen Militärstaat nur noch mit einem inszenierten Angriff auf die eigenen Streitkräfte in einen Krieg treiben, damit die Rüstungsindustrie die Wirtschaft ankurbelt.“ „Und wer soll das machen?“ „Na, Ihr.“ „Wie bitte!?“ „Hör mal, Ihr seid unsere besten Freunde. Und Ihr seid doch Nazis, oder?“





Der Himmel über Berlin

18 07 2016

„… politisches Asyl in der Bundesrepublik zu beantragen. Die Maschine mit dem türkischen Präsidenten kreise seit den frühen Morgenstunden über dem…“

„… keine Landeerlaubnis erteilen werde. Die deutsche Luftwaffe sei in der Lage, das Flugzeug mit Hilfe einer Drohne zu…“

„… unverzüglich mit einer Motorradstaffel zur türkischen Botschaft eskortiert werden wolle. Andernfalls werde Erdoğan aus der Luft den deutschen Botschafter…“

„… es sich um das von de Maizière erworbene Drohnenmodell handele. Die gute Nachricht, so von der Leyen, dass von einem garantiert am Boden bleibenden Flugkörper keinerlei Gefahr für die…“

„… sich laut Informationen des Kanzleramts nur Jan Böhmermann bereiterklärt habe, den Präsidenten vom Flughafen…“

„… müsse der Präsident in einer deutschen Behörde politisches Asyl beantragen, und dies erfordere auch ein persönliches Erscheinen im…“

„… dem Umbau der Botschaft in einen osmanischen Sultanspalast veranlassen wolle. Im Gegenzug akzeptiere Erdoğan die Visafreiheit und werde ab sofort wieder Flüchtlinge nach…“

„… laut Regierungssprecher Seibert die demokratische Ordnung der Türkei respektiert werden müsse. Unklar sei, ob dies nun für oder gegen den…“

„… drohe Erdoğan für den Fall, dass die deutsche Regierung sein Asylersuchen nicht annehmen wolle, mit Luftschlägen gegen das Berliner LaGeSo. Er erwarte eine sofortige Entscheidung des…“

„… weise das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge jeden einreisenden Bürger sofort einem Sprach- und Integrationskurs zu. Die zuständige Abteilungsleiterin habe im Falle des türkischen Machthabers zu Intensivmaßnahmen sowie einer vorherigen psychiatrischen Beurteilung im…“

„… überlegt, ob die Maschine auf dem Gelände des Hauptstadtflughafens landen könne. Der türkische Botschafter habe dies abgelehnt, da nicht ausreichend Platz sei für eine 20.000-köpfige Janitscharenkapelle mit Kinderchor, Feuerwerk und…“

„… einen Termin zur Vorsprache nicht vor September 2018 geben könne. Bis dahin habe sich Erdoğan in einer der Sammelunterkünfte in…“

„… sei der Präsident bereit, die ihm zugewiesene Hotelsuite als Standort der Exilregierung des Osmanischen Kalifats zu akzeptieren. Im Gegenzug sichere er Merkel zu, sie organisatorisch bei der Durchführung eines neuen Reichstagsbrandes zur Sicherung ihrer…“

„… kleinere Turbulenzen im Berliner Luftraum bestätigt worden seien, die allerdings nicht an dem riskanten Manöver der Präsidentenmaschine schuld seien. Wegen eines Wutanfalls des türkischen Staatsoberhauptes habe der Pilot nur mit Mühe knapp über der Siegessäule in einer scharfen Rechtskurve den…“

„… und genau wie alle anderen Asylbewerber Fingerabdrücke abgeben müsse. Auf Grund von Erdoğans krimineller Vergangenheit sei es jedoch ebenso möglich, die Abdrücke aus dem internationalen…“

„… der Krisenstab der Bundesregierung vorerst Entwarnung gegeben habe. Laut Vizekanzler Gabriel sei keines der laufenden Waffengeschäfte mit anderen islamistischen Staaten in Gefahr, solange sich die Maschine nicht auf deutschem Boden…“

„… kein Landeanflug auf die Botschaft möglich sei, da sich gut tausend Menschen dort zu einer Kundgebung versammelt hätten. Erdoğan habe befohlen, sie alle mit einer Strafanzeige wegen…“

„… habe der Berliner Innensenator per Funk angefragt, ob das türkische Militär auch für andere demokratische Instandsetzungsprojekte zu mieten sei. Henkel biete für die Säuberung überwiegend unislamischer Oppositioneller ein Kopfgeld in Höhe von …“

„… das Betanken der Maschine im Berliner Luftraum nicht möglich sei, solange der Präsident die Erstattung der Mineralölsteuer verlange. Schäuble habe angeregt, das Luftsicherheitsgesetz noch einmal neu zu…“

„… in der Luft in einen Helikopter umsteigen wolle. Die Leitung des Manövers werde der Cheftrainer des Deutsch-Arabischen Fallschirmsportvereins Jürgen W. Möllemann e. V. persönlich…“

„… müsse Erdoğan beim Betreten deutschen Bodens seine finanziellen Verhältnisse offenlegen. Zahlungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz seien ebenfalls um den Wert von Schmuck, Uhren. Waffen oder…“

„… biete der designierte Sultan von Türkisch-Osmanien der Bundeskanzlerin zusätzlich zum Nordatlantischen Bündnis einen Nichtangriffspakt an. Grenzposten würden nun angewiesen, nur noch auf Flüchtlinge zu schießen, wenn diese sich im…“

„… eine Arbeit aufnehmen wolle. Das vom JobCenter Berlin Mitte vorgeschlagene Praktikum als Ziegenhirt sei wegen geringer Sprachkenntnisse vorerst nicht…“

„… der Kanzlerin angeboten habe, auch das deutsche Parlament aus der Luft zu…“

„… kein politisches Asyl beanspruchen könne. Da Erdoğan als Machthaber abgesetzt sei, gelte die Türkei nun wieder als sicheres Herkunftsland. Einer sofortigen Abschiebung ohne gültiges Visum stehe nichts mehr im… “





103

26 04 2016

„… sich Bundespräsident Gauck gegen eine Abschaffung des Paragrafen ausgesprochen habe, der die Beleidigung ausländischer Staatsoberhäupter…“

„… bestätigt, dass der Bundespräsident weder Gesetzgebungskompetenz habe noch dass es seine Aufgabe sei, sich zur Regierungspolitik einzulassen. Mit Befremden nehme Karlsruhe zur Kenntnis, dass der…“

„… aus Schloss Bellevue zu vernehmen sei, dass dies eine Frage des Respekts sei. Oft und gerade von türkischstämmigen Mitbürgern habe Gauck die selbstbewusste Forderung nach mehr Respekt…“

„… den Paragrafen noch in dieser Legislatur, möglicherweise schon in diesem Sommer zu streichen. Der türkische Botschafter habe dies als unverhohlene Aufforderung bezeichnet, den Präsidenten vorher noch zu…“

„… könne aber nur die Beibehaltung aller strafrechtlichen Regelungen aus seiner Sicht die moralische Rechtfertigung untermauern, dass man nach seiner rechtskräftigen Verurteilung dennoch seine eigene Unschuld im Sinne der Freiheit eines Christenmenschen…“

„… der türkische Präsident die Einstellung deutscher Kulturveranstaltungen in Dresden gefordert habe. Das Bundespräsidialamt sehe dennoch keine Gefahr, dass PEGIDA auch weiterhin wöchentlich für mehr Toleranz zwischen deutschen und türkischen Nazis…“

„… nach einem Rechtsgutachten des Kanzleramts keine Zivilklage erheben könne, da die Türkei als Militärstaat…“

„… fordere Gauck mehr Mitgefühl für den türkischen Amtskollegen. Er selbst habe während seiner Zeit in der DDR gelegentlich Erkrankungen an Strafverfolgungswahn…“

„… habe Maas bereits mit Facebook Verhandlungen geführt und sei zu einer Einigung gekommen, gemäß derer eine Abschaffung des bewussten Paragrafen keine Änderung in der Reaktion auf beleidigende Äußerungen…“

„… einer Abschaffung grundsätzlich zustimme, wobei Gabriel statt einer schnellen Lösung einer Absenkung der Höchststrafe in drei Schritten…“

„… lehne die AfD-Vorsitzende jede Änderung des deutschen Strafrechts ab. Zum einen sei nur eine sinnlose Strafverschärfung mit ihr zu machen, zum anderen könne man nicht riskieren, dass sich deutsche Staatsbürger abfällig über den russischen Präsidenten äußern könnten, ohne langjährige Haftstrafen zu…“

„… nicht bestätigen könne. Nach ersten Meldungen habe die Religionsbehörde bereits die Nennung des Namens oder seiner Bestandteile als Gotteslästerung…“

„… sei Gauck davon überzeugt, dass er selbst das beste Beispiel für einen Präsidenten sei, der auch im Ausland respektiert werde. Er selbst sei noch nie von ausländischen Staatsoberhäuptern beleidigt worden, weshalb man auch fürderhin den Paragrafen…“

„… nicht daran interessiert sei. Putin habe wissen lassen, er suche sich selbst aus, wer ihn beleidigen dürfe, Petry gehöre nicht zu den…“

„… eine Beleidigungsklage des türkischen Präsidenten noch nicht bestätigt sei. Gauck sei auch in diesem Fall nicht bereit, über das deutsche Strafrecht zu diskutieren, da für eine etwaige Strafanzeige ja nicht der Paragraf im deutschen…“

„… sich kurzfristig ergeben habe. Gabriel werde in Ankara auf Wunsch auch vor dem Parlament mitteilen, dass das Land einen beeindruckenden Präsidenten…“

„… wenn er sich zum Nachfolger des Propheten erkläre. Gauck wolle dies nicht kommentieren, weise aber darauf hin, dass die deutsche Justiz sich nun auch in ihrer Verantwortung zum Schutz sämtlicher religiöser Bekenntnisse sehen müsse, um eine Schmähung ausländischer Staatsoberhäupter nach dem Blasphemieparagrafen…“

„… das Bundeskanzleramt die Regelungen über die Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen nicht gefährdet sehe, jedoch die Beleidigung des Türkentums nicht als weiteren Straftatbestand im deutschen…“

„… im Sinne der Völkerverständigung den Text des Paragrafen zu verändern. Da sich zahlreiche Parteigänger des türkischen Präsidenten kollektiv beleidigt gefühlt hätten, schlage Gauck vor, den Tatbestand der Fremdvolksverhetzung in den…“

„… werde Höcke auf dem AfD-Parteitag eine Änderung des Programmentwurfs einbringen. Die Beleidigung durch Türkentum sei als…“

„… es sich um keinen Eingriff in das Staatsrecht handle. Juristen hätten Gauck laientauglich erklärt, dass die Abmahnung ein Instrument des üblichen gewerblichen Rechtsschutzes sei, wenn er sich in der Kampagne für eine weitere Amtszeit mit dem Titel Bürger-King auf nicht lizenzierten Bechern der Marke…“

„… die Religionsbehörde eingeschritten sei, um die Schmähung des Präsidenten durch das in ganz Deutschland frei verkäufliche alkoholische Getränk Kleiner Feigling rechtlich zu…“

„… das persönliche Erscheinen des Beklagten angeordnet habe. Der türkische Botschafter wolle sich vorerst nicht äußern, fordere aber die deutsche Justiz auf, Erdoğan als Ersttäter am unteren Ende des Strafrahmens von §185 StGB zu…“





Getürkt

18 11 2014

„… der türkische Präsident öffentlich erklärt, Amerika sei bereits vor Kolumbus von Muslimen entdeckt worden. Dies sei eine Tatsache, die er…“

„… dass Pommes frites eine Erfindung der arabischen Küche seien. Der Präsidentenpalast habe absolut sichere Informationen, dass die griechische Küche, die allein auf den türkischen Traditionen beruhe, Gyros mit Fritten nur anbieten könne, wenn die Kartoffelstäbchen Teil einer islamischen…“

„… unbestritten für türkische Historiker. Hätte man Australien früher entdeckt, so Erdoğan wären mit Sicherheit muslimische Seereisende an der Expedition beteiligt gewesen. Dies sei zu beweisen durch die Annahme, dass…“

„… vor Edison. Der Beweis sei die Glühbirne im Logo der Regierungspartei, die es sicher nicht ohne die türkischen Genies im 14. Jahrhundert…“

„… bis zum Beweis des Gegenteils, wer den europäischen Kontinent entdeckt habe. Das Präsidialamt habe sich entgegen westlicher Propaganda für eine…“

„… zuerst bemerkt, dass die Erde eine Scheibe sei. Diese Erkenntnis sichere Erdoğan noch heute die Herrschaft über…“

„… Ohrenschützer sich bereits in muslimischen Felszeichnungen aus der Altsteinzeit betrachten ließen. Der Regierungschef benutze diese bis heute, um nicht ständig durch Oppositionelle und…“

„… ein Vakuum zu entwickeln. Erdoğan sei sehr stolz auf die Errungenschaft der muslimischen Forscher, die er täglich in seinem Kopf…“

„… hätten muslimische Politiker bereits im Mittelalter YouTube abgelehnt. Dass sie es schon vor der Erfindung des Internets bekämpft hätten, zeige nur, wie fortschrittlich die…“

„… sei das Wiener Schnitzel eine türkische Erfindung, das den Österreichern nach der erfolglosen Belagerung Istanbuls als Tribut aufgezwungen worden sei. Noch heute sehe man an den europäischen Gewohnheiten die Macht des…“

„… die US-amerikanische Kultur bis heute präge. Todesstrafe, religiöser Fundamentalismus, Homophobie, Hass auf Frauen und Intellektuelle seien ein deutlicher Beweis für die…“

„… der Verbrennungsmotor bereits im zehnten Jahrhundert durch muslimische Techniker entworfen worden sei. In den Aufzeichnungen habe man bereits erste Skizzen zum 3er-BMW sowie…“

„… durch genetische Analysen herausgefunden habe, dass Julius Caesar in Wahrheit ein muslimischer Feldherr gewesen sei, der seine Herkunft durch entschiedene Kampfstärke und die Errichtung eines dauerhaften Weltreiches…“

„… sei Kernphysik ein genuin türkisches Kulturgut, was schon bei der Menge der exportierten Haselnüsse eine selbstverständliche…“

„… auch das Telefon eine muslimische Erfindung sei. Man sehe dies beispielsweise daran, dass in der ganzen westlichen Welt der Fernsprecher weit verbreitet sei, aber aus Absicht und gekränktem Stolz keiner mehr an den Ursprung dieses technischen Geräts…“

„… hätten die seefahrenden Sarazenen eigens auf die Wikinger gewartet. Ohne Kenntnisse in arabischer Schiffsbautechnik wären die Nordeuropäer nie in ihre Heimat zurückgekehrt, um der westlichen Welt vom amerikanischen Kontinent zu…“

„… dass das Porzellan eine der wichtigsten technischen Entdeckungen der islamischen Kultur gewesen sei. Erdoğan habe betont, dass China nur durch seine vollkommene Unterwerfung unter den Einfluss des Osmanischen Reiches einen Aufstieg als Wirtschaftsnation…“

„… muslimische Molekularbiologen das Klonen entwickelt hätten. Jahrelange Arbeit habe schließlich dazu geführt, Herrscherdynastien und Diktatorenfamilien aus kostengünstigem Material zu…“

„… das Kasperletheater als Leitmedium der islamischen Informationsübermittlung. Erdoğan habe eindrücklich demonstriert, dass kein anderer so meisterhaft wie er…“

„… das Kondom einzig und allein dazu erfunden, um es zu verbieten, da Geburtenkontrolle nicht mit den Regeln eines islamischen…“

„… in direkter Verbindung bis zu Recep Tayyip Erdoğan persönlich. So sei die Erfindung des Schießpulvers die wichtigste Voraussetzung gewesen, seinen politischen Aufstieg bis ins Amt des türkischen Staatspräsidenten…“

„… die Weigerung, US-amerikanische Schulbücher umschreiben zu lassen, als ein typisches Zeichen westlicher Arroganz…“

„… Homöopathie als Konzept der muslimische geprägten Wissenschaft anzuerkennen. Die AKP habe sich schon lange dafür eingesetzt, nur noch einwandfrei getürkte Arzneimittel für den internationalen…“

„… als eine faschistische Lüge bezeichnet habe, dass die türkischen Eroberer bei der Landung in Mittelamerikas Stränden bereits schwarz-rot-goldene Handtücher…“

„… der Kühlschrank von muslimischen Geistlichen erfunden worden, die nur das Wohlergehen ihrer Nachbarn…“

„… zuvor oft kopiert worden. Auch der Buddhismus sei in Wahrheit eine Entwicklung der Muslime gewesen, bevor sie ihre eigenen…“

„… sei die Mehrheit der Türken begeistert, dass Recep Tayyip Erdoğan schon bald der erste Muslim auf dem Mars…“





Der dritte Mann

18 08 2014

„Ich weiß es nicht, Sir. Bis jetzt ist nur sicher, dass es sich nicht um Snowden handeln kann. Leider haben wir noch keine darüber hinausgehenden Erkenntnisse. Wir gehen noch immer davon aus, dass es sich um vertrauensvolle Zusammenarbeit mit befreundeten Staaten handelt. Und zwar so vertrauensvoll, wie wir das definieren, Sir.

Das Problem ist nicht, dass sich die miteinander befreundeten Staaten auskundschaften. Also wir natürlich unsere Verbündeten auch. Das Problem ist, dass sie auch bei uns spionieren. Wir hatten das nicht erwartet, Sir. Es gab vereinzelte Äußerungen von ausländischen, das heißt von verbündeten und, wir sind der Meinung, befreundeten Staaten, also von Staatschefs, die von uns abhängig sind, und die finden, dass Spionage unter Freunden gar nicht geht. Vermutlich, weil wir selbst ja auch immer der Meinung waren, dass wir zwar sehr dafür sind, wenn alle immer überall abgehört werden, dass es aber nicht uns betreffen darf, weil dadurch die Sicherheit vieler anderer Staaten betroffen wäre.

Möglicherweise wurde der Außenminister nicht versehentlich abgehört, sondern es handelte sich um eine Verwechslung. Die Geheimdienste haben noch nicht mitgekriegt, dass Clinton nicht mehr Außenministerin ist. Das würde dagegen sprechen, dass es sich um Snowden handelt, Sir. Wenn der Außenminister irgendwo bekannt sein dürfte, dann in Russland. So ein Fehler würde dort nie passieren.

Negativ, Sir. Er hält sich weder in Kuba noch in Russland auf. Wir wissen auch nicht, ob Snowden Kenntnisse über ihn hat oder er Kenntnisse hat über Snowden. Einen Teil unserer Nachrichten haben wir durch die üblichen Protokolle erfahren, was darauf schließen lässt, dass es sich auch nicht um den zweiten Verräter handeln kann, der uns bekannt geworden ist. Wir kennen seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort nicht und wissen auch nicht, ob er sich mit weiteren Quellen austauscht. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen können wir nur sagen, dass es sich um einen hochrangigen Vertreter des Geheimdienstes handeln muss, der dort installiert wurde, um die Gegenseite zu täuschen.

Ob der Rechtsterrorismus in Deutschland eine Rolle gespielt hat, können wir noch nicht sagen. Ebenso ist denkbar, dass das Ausspähen türkischer Staatsbürger mit Wissen und Einverständnis der türkischen Regierung geschehen ist. Sie wollten sich vermutlich vor demokratischen Umtrieben schützen, hatten aber selbst nicht die nötigen technischen Mittel. Das Ausspähen deutscher Staatsbürger war so leider nicht möglich. Was die deutsche Regierung ja schon mehrfach bedauert hat.

Wie gesagt, wir wissen es nicht, Sir. Es ist definitiv nicht Snowden und nicht der andere. Der dritte Mann muss über außerordentlich gute Verbindungen in Regierungskreise verfügen, sonst wäre er längst aufgeflogen. Wir brauchen mehr Informationen. Möglicherweise steht er auch in Kontakt mit hochrangigen Diplomaten. Wir wissen es nicht.

Natürlich befinden wir uns jetzt in einer Zwangslage, Sir. Wir haben Bündnispartner, die unsere Bündnispartner ausspionieren, damit ihre innere Sicherheit nicht gefährdet ist. Es stellt sich für uns die Frage, ob unsere innere Sicherheit gefährdet ist, weil es die Spionage unserer Bündnispartner bei unseren Bündnispartnern erfordert – oder ob die Spionage unserer Bündnispartner bei unseren Bündnispartnern erst die innere Sicherheit gefährdet. Wir wissen es nicht, Sir. Bisher können wir lediglich sagen, dass durch diese Unsicherheit Gefahr für die innere Sicherheit besteht.

Was die deutschen Behörden angeht, können wir so gut wie ausschließen, dass es sich um den Verfassungsschutz handelt. Das ist der einzige deutsche Nachrichtendienst, bei dem wir zwingend davon ausgehen müssen, dass er in die Verbrechen verwickelt ist, die er aufzuklären vorgibt. Näheres können wir natürlich auch hier nicht sagen, Sir.

Unsere Erkenntnisse über die Türkei decken sich mit den bisherigen Konsultationen zu den außen- und sicherheitspolitischen Fragen. Die Türkei ist ein Bündnispartner, deshalb dürfen wir sie nicht im Stich lassen bei innenpolitischen Konflikten mit der kurdischen Minderheit, es sei denn, es handelt sich dabei um innenpolitische Konflikte. Da müssen wir uns natürlich raushalten. Aber dazu müssen wir erst einmal gesicherte Erkenntnisse haben.

Sir, unsere Quellen geben widersprüchliche Informationen. Auf der einen Seite handelt es sich um Kurden, die die Stabilität unseres NATO-Verbündeten gefährden. Auf der anderen Seite sind es Kurden, die Widerstand leisten gegen die islamistischen Besatzer im Irak. Sie erinnern sich an die Anfrage nach militärischer Unterstützung, Sir. Wir wissen es nicht genau, können es derzeit aber auch nicht ausschließen, dass es sich bei beiden um dieselbe Personengruppe handelt.

Möglicherweise handelt es sich hier also um eine Regierungskrise, die als Auseinandersetzung zwischen beiden Regierungen, die sich gegenseitig mit koordinierten Geheimdiensten… – Sagen Sie mal, Sir, was genau hatte dieser deutsche Bundespräsident noch mal vorher gemacht?“





Kanakland

13 08 2014

„Und vor allem dieses Theater! Soll ein ganzes Land auf diese Schmierenposse hereinfallen, die da inszeniert wird?“ „Richtig, das hat doch nichts mehr mit Demokratie zu tun.“ „In der Mitte von Europa – ein komplettes Volk lässt sich am Nasenring durch die Manege ziehen! Das ist unwürdig!“ „Naja, nicht alle.“ „Aber offensichtlich ist ja eine Mehrheit dazu bereit!“ „Dafür sind wird auch Exportweltmeister.“ „Moment, wovon reden Sie eigentlich? Haben Sie das aus Ankara gar nicht mitgekriegt?“ „Glauben Sie, Berlin wäre besser?“

„Sie wollen Deutschland allen Ernstes mit dieser Bananenrepublik vergleichen? Wie kommen Sie dazu?“ „Gerade richtig. Das Klima mag hier ein bisschen gemäßigter sein, aber sonst? Ich sehe keinen Unterschied.“ „Sie halten einen religiösen Fundamentalisten wie Erdoğan ernsthaft für vergleichbar mit dem, was die Bundesregierung tut?“ „Abgesehen davon, dass Fundamentalismus Religion immer nur als Mittel zum Zweck nutzt: ja. Eine Kanzlerin, die ihren Vulgärprotestantismus als billige Entschuldigung nutzt, um ihre Homophobie gegen die Verfassung zu verteidigen, löst bei mir den gleichen Brechreiz aus.“ „Moment, sie sprach von ihrem Bauchgefühl.“ „Dass ihre Argumentation sowieso wenig mit dem Kopf zu tun hat, war Ihnen hoffentlich vorher klar.“

„Immerhin haben wir in Deutschland keine staatstragend organisierten Kräfte, die den Islam abschaffen wollen.“ „Falls Sie die AfD und Joachim Kardinal Meisner meinen, nein, die sind nicht staatstragend.“ „Ich meine regierungsnahe Kräfte, die zum Hass auf fremde Religionen aufrufen.“ „Ist Ihnen Springer regierungsnah genug?“ „Wie?“ „Fragen Sie die bloß nicht, ob sie sich staatstragend genug verhalten. Sonst wissen Sie, wie sich Katharina Blum gefühlt hat.“ „Versuchen Sie in der Türkei mal eine Kirche zu bauen!“ „Gerne, wenn Sie versuchen, hier unbehelligt eine Moschee zu betreten.“

„Was soll dieser ganze religiöse Mist, die Türkei funktioniert einfach nicht nach europäischen Standards.“ „Aber nach deutschen.“ „Ein Wirtschaftswachstum, das komplett auf Blasen aufgebaut ist?“ „Wie gesagt, wir sind Exportweltmeister und haben unser Kapital immer hübsch in Krisenstaaten gebunkert.“ „Haben Sie sich mal die Sicherheitsstandards in türkischen Kohlegruben angesehen?“ „Falls Sie die Sicherheitsstandards des Schienennetzes der Deutschen Bahn AG kennen, wissen Sie zufällig, wie genau das Staatsunternehmen sie einhält?“ „Sie wollen mir nicht erzählen, dass die deutsche Regierung Twitter abschalten lässt, wenn die Bevölkerung sich kritisch äußert?“ „Hier klinkt sich nur der Bayerische Rundfunk aus, wenn ein paar linke Künstler im Fernsehen auftreten, und ein Bundesinnenminister, der Guantanamo für so lange vertretbar hält, bis es menschenrechtskonforme Konzentrationslager gibt, schwadroniert von einem Notausknopf für das deutsche Internet. Möglich, dass sie Erdoğan beneiden, aber sie haben es technisch noch nicht geschafft, ihn nachzumachen. Weil wir von Bekloppten regiert werden.“ „Entschuldigung, das ist Deutschland hier.“ „Das ist Kanakland. Hier. Dort. Überall.“ „Gezi-Park?“ „Schlosspark.“

„Aber Sie müssen doch zugeben, diese ganze nationalistische Hetze – Türkentum! – das ist doch alles indiskutabel.“ „Richtig, da machen wir lieber mal zwei Dutzend erwerbslose Bulgaren für ein Milliardendefizit verantwortlich, anstatt deutsche Steuerhinterzieher vor Gericht zu stellen.“ „Sie lenken schon wieder ab! Dieser völlig übersteigerte Nationalismus…“ „… der ja damals schon zu Adülf Hütlür geführt hat, weiß man doch.“ „… ist doch in Deutschland genau so da. Diese Leute werden hier angestachelt!“ „Neukölln ist nicht überall. Mitte ist überall, und das ist schlimm genug.“

„Dann frage ich mich, warum so viele Idioten diesen Mann wählen. Der hat doch jetzt schon gedroht, dass er als Präsident den Premierminister bestimmen will.“ „Merkel ist ja auch egal, wer unter ihr als Bundespräsident herumhampelt.“ „Und trotzdem werden solche Leute gewählt.“ „Weil sie die Stimmen kaufen.“ „Aber in der Türkei sind es nur die bildungsfernen Schichten, denen man Versprechen macht.“ „Die Anträge für die Herdprämie bekommen Sie auch hier nur als Besserverdiener fertig ausgefüllt in den Briefkasten. Wenn Sie Fabrikarbeiter sind, hat Ihr Bezirksamt keine Ahnung, ob Ihnen das Geld überhaupt zusteht. Sie dürfen es nur finanzieren.“ „Wer kein Geld hat, wird beschissen.“ „Und mit einer Version von paternalistischem Polizeistaat eingelullt, wie ihn diese uckermärkische Kippfigur bereits im Stalinismus zu schätzen gelernt hat.“ „Ich glaube langsam, Sie könnten Recht haben.“ „Vielleicht sind wir doch noch nicht ganz so weit. In der Türkei gibt es bei den Wahlen ja immer Stromausfälle, weil landesweit Katzen in die Transformatorenhäuschen einbrechen.“ „Dafür haben wir eine Regierung, die sich beharrlich weigert, das Wahlgesetz an die Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts anzupassen. Ich frage Sie, ist das gemerkelt?“ „Nö. Das ist getürkt.“





Der kranke Mann vom Bosporus

19 05 2014

„Natürlich können wir ihn nach Deutschland einladen. Erstens sind wir immer noch ein souveräner Staat, der sich seine außenpolitischen Entscheidungen nicht von irgendwelchen anderen aufzwingen lässt, merken Sie sich das. Und ob es darüber hinaus ein Verbrechen ist, was nicht in Deutschland geschieht und nicht deutsches Recht verletzt, diese Entscheidung überlassen Sie bitte der Bundesregierung. Er kann kommen, jederzeit. Und wir werden ihn hier weder an der Einreise noch an der Ausreise hindern. Klar rede ich von Erdoğan, von wem denn sonst?

Jetzt machen Sie mal halblang. Andere Länder, andere Sitten. Das nennt man interkulturelle Kompetenz, und das wird immer dann von der Bundesregierung besonders groß geschrieben, wenn es nichts kostet. Wir haben Verständnis für andere. Zum Beispiel haben wir beim letzten Besuch in China sehr verständnisvoll auf die Meinung zur Menschenrechtssituation reagiert. Die Kanzlerin hat nichts getan, sage ich doch. Wir hatten da unten ein bisschen Parteifußvolk, das durfte sich den Mund verbrennen, und dann war ja auch mal gut. Sie müssen nicht immer darauf herumtrampeln. Das schafft nur wieder Unfrieden in den internationalen Beziehungen. Und die Bevölkerung in diesen Staaten darf es dann wieder ausbaden. Wieso, was hat das mit den Sanktionen gegen Russland zu tun? Das sind keine Sanktionen gegen die Russen, das sind Sanktionen gegen Putin.

Außerdem müssen Sie immer bedenken, es ist Wahlkampf. Das ist wie Pokalspiel, da gelten ganz andere Regeln. Wie kommen Sie denn darauf? Unsere Bundesregierung verhält sich da strikt neutral. Immer schon. Wenn Obama in Deutschland Wahlkampf macht, dürfen wir das dann Erdoğan einfach so verbieten? Schauen Sie mal, der Mann hat’s ja auch nicht leicht. Der hat den Türken einen Aufschwung verschafft, auf den warten die heute noch. Fragen Sie mal die Kanzlerin, wie man das verkraftet. Das kann ganz schön bitter sein.

Wieso Mäßigung? Hat der Uhl von der CSU gefordert? Der nässt sich doch immer vor Vergnügen ein, wenn irgendwelche durchgeknallten Potentaten ihr Volk kujonieren? Als Erdoğan Twitter abgeschaltet hat, wurde doch die komplette CSU grün vor Neid. Ja, wissen wir. Es gibt funktionsfähige Gerichte in der Türkei. Noch so etwas, was Uhl regelmäßig auf die Palme bringt.

Dann hat Erdoğan halt einen Missgriff getan. Es gehen eben manchmal Dinge schief. Guttenberg, Fukushima, die FDP, Pofalla, eigentlich die komplette Innen- und Außen- und Wirtschafts- und Finanzpolitik – ist die Kanzlerin bis heute einmal zurückgetreten? Eben. Außerdem wäre ich an Ihrer Stelle mit solchen Äußerungen auf internationalem Parkett mal sehr vorsichtig. Wenn die Kanzlerin Erdoğan zum Zurücktreten auffordert, dann schickt der kranke Mann vom Bosporus möglicherweise gleich einen von seinen Beratern vorbei.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit, na… Immerhin ging es hier ja um Wirtschaftswachstum, um Arbeitsplätze, da muss man Prioritäten setzen. Gewisse Dinge lassen sich nicht vermeiden. Wenn Sie da von einem Panzer überrollt werden, mein Gott, dafür geht’s dann halt der Rüstungsindustrie gut. Natürlich der deutschen, was dachten Sie denn?

Jetzt lassen Sie doch mal dies ständige Genörgel an der türkischen Energiepolitik! Da hat er ja ganz Recht, der Erdoğan. Wozu soll der noch in Kohle investieren? Das ist doch unsinnig. Machen wir doch auch nicht mehr. Nein, ausgeschlossen. Damit können Sie heute international nicht mehr punkten. Wie meinten Sie? Blödsinn, wir empfehlen natürlich den Umstieg auf Kernkraft. Ist doch wohl logisch, oder?

Wirtschaftspolitisch kann man der türkischen Regierung natürlich schon Versäumnisse vorwerfen. Sie müssen wissen, der türkische Glaube an Wachstum um jeden Preis, das ist so nicht wirklich funktionsfähig. Dazu braucht es immer so ein paar unterprivilegierte Staaten, die man für die eigene Prosperität in die Scheiße reiten kann. Und wo die Türkei steht, wissen Sie ja in etwa.

Was hat Özdemir gefordert? Konsequenzen für Wirtschaft und Politik? Diese Verbotspartei kriegt auch gar nichts mehr mit. Hat doch Erdoğan längst gemacht. Wer meckert, kriegt aufs Maul. Und dass der Mann das nicht nur seinen Kritikern, sondern allen Teilen der Bevölkerung anbietet, das ist doch ein Demokratieverständnis, das wir als Mitglied von EU und G8 vorbehaltlos unterstützen können.

Ach so, das wussten wir nicht. Interessanter Aspekt, wir hatten ja damals die Medien nicht so sehr verfolgt. Gibt es da Beweise? Sehen Sie, dafür ist doch so eine Videoüberwachung immer gut. Er fordert, dass sich die Türken nicht assimilieren? keinerlei Integration? Warum haben Sie das denn nicht gleich gesagt? Da müssen wir tätig werden. Nein, das hat die Kanzlerin im Griff, die fängt eh immer erst mit dem Regieren an, wenn es zu spät ist. Videoschalte nach Deutschland? Zu teuer. Oder Visumspflicht? gilt die für Ministerpräsidenten? So auf die Schnelle alle Sicherheitskräfte in Köln konzentrieren, das gibt ein logistisches Problem. Und die müssten erstmal mit aktuellen Richtlinien zum Einsatz vertraut gemacht werden. Nicht nur, weil das im Rheinischen Braunkohlerevier liegt. Das geht nicht, das geht nicht. Rücksichtloses Durchgreifen der Organe zur Sicherung des Rechtsstaates und der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Warten Sie mal – wenn wir das nach Stuttgart verlegen?“





Privilegierte Partnerschaft

13 10 2009

„Ja, das ist mir auch klar. Aber erzählen Sie das mal der Alten… also der Frau Bundeskanzlerin. Und dann diesem komischen Pickelgesicht, wie heißt der doch gleich, Westerwelle, das ist einer von den Schlimmsten. Liberal. Eben. Nein, nicht deswegen. Also wir wollen es nicht an die große Glocke hängen, wenn er uns mal besucht. Falls er es wird, man sollte da doch vorsichtig sein. Wer weiß, wie sich die Koalition in Berlin einigt. Am Ende kommt wieder nur eine privilegierte Partnerschaft raus.

Meine Güte, wir haben doch schon genug gemacht. Es gibt Strom, es gibt Wasserleitungen – also da, wo es Wasserleitungen gibt, fließt größtenteils Wasser, ja. Und Istanbul hat wieder so etwas wie eine Müllabfuhr. Ja, richtig westliche Verhältnisse. Und jetzt haben wir uns eben gedacht, dass wir… wie, nicht unumstritten, ich dachte, sie sei Ministerin? Aber die Frau könnte doch hier in der Türkei… nein, das habe ich gar nicht gesagt, aber sie hat einen Beruf erlernt, übt ihn nicht aus und kriegt ein halbes Dutzend Kinder, das ist doch nicht verkehrt? Und was war daran jetzt falsch, dass wir alle die Schwulenseiten gesperrt haben, der Deutsche Bundestag hat doch auch… aber sehen Sie doch, wenn das in Deutschland Gesetz wird und die Liberalen da bloß ein bisschen in der Luft herumhampeln, dann können wir doch… Sinek küçük, ama mide bulandırır. Jaja.

Aber es geht doch nicht um Rechtssicherheit, das ist Ihnen doch klar? Wenn das der Punkt wäre, hätten wir den Nationalen Sicherheitsrat längst zurückgepfiffen, als er… natürlich gibt es eine zivile Kontrolle über das Militär. Inzwischen können Sie einen Militärangehörigen sogar vor ein Zivilgericht stellen. Das heißt, wenn Sie es schaffen, ihn vor ein Gericht zu stellen.

Na, jetzt hören Sie aber auf! Wir haben das Zivilrecht der Schweiz fast vollständig… ach was, die Schweiz gehört nicht zur EU? Das war mir nicht bekannt. Das Strafgesetzbuch aus Italien, gut, wir haben aber auch keinen Berlusconi. Und selbst wenn, er wäre bei uns…

Wir bemühen uns ja. Die Zivilgesellschaft ist doch der Knackpunkt, das haben wir begriffen. Man muss doch Politik für den Bürger machen. Aber was denn noch? Sexualstraftäter kastrieren, meine Güte, das wollen doch inzwischen sogar die Franzosen. Auch wenn das in 80 Prozent der Fälle nichts bringt, aber das ist nebensächlich. Ja, kann man machen. Ja. Wie in Polen, und wir klauen nicht mal Dienstwagen.

Das war ein peinlicher Ausrutscher. Das passiert nicht wieder, versprochen. Es war eben ein Patzer. Ab jetzt schauen wir immer, wo einer herkommt. Was musste der Junge auch Deutscher sein. Das konnte doch keiner ahnen. In Antalya sind die doch sonst nie. Schauen Sie mal, da ist es doch gut, dass wir mit dieser Kastrationssache auch noch gar nicht so richtig…

Ach, Folter… Diejenigen, die sagen, Folter sei nicht die richtige Lösung, müssen bereit sein, darüber nachzudenken, was die bessere Lösung ist, denn allein mit der Kritik ist kein Problem gelöst.

Wir müssen das dialektisch lösen. Hat Erdoğan gesagt. Keine Ahnung, was das heißt. Aber wenn er den Joschka Fischer macht, mir soll’s recht sein.

Ja sicher, wir haben das im Griff. Artikel 301 ist noch immer intakt. Wir schotten uns gegen jede Art von Kritik gegen den Staat und alles das, was wir dafür halten, ab. Komplett. Und wir haben eine schlanke Bürokratie – das, was wir für Kritik halten, unterdrücken wir selbst. Das ist moderne Staatsführung. Wir schützen eben die Gesamtheit unserer nationalen und ideellen Werte. Das, was aus unserer nationalen Sprache, nationalen Gefühlen und Traditionen resultiert. Landsmannschaft der Deutschtürken? zum Pfingsttreffen? Wenn’s den Seehofer denn glücklich macht…

Strafbare Handlungen gegen Atatürk? Ich bitte Sie, versuchen Sie in Deutschland einmal, sich kritisch gegen Adenauer zu äußern. Das ist doch inzwischen auch ein Offizialdelikt.

Natürlich haben wir eine säkulare Gesellschaft. Genau wie in Bayern. Da müssen Sie sich auch nicht wundern, wenn Sie weggemobbt werden, nur weil Sie beispielsweise… meine Güte, wir können doch nicht jedes Jahr den Papst einladen! Wo soll denn das hinführen! Ja, weiß ich. Also was wollen Sie jetzt: dass wir uns nach CSU-Manier positionieren, wonach es rechts von der Türkei keinen demokratischen Islamismus mehr gibt, oder dass wir mit richtigem Militär die laizistischen Reformen wieder durchziehen? Können Sie sich vielleicht mal entscheiden? Ja sollen wir denn den Sarrazin als Imageberater einstellen? Frontstaat? Das kriegen wir hin. Wir wissen, was wir unseren nordatlantischen Verbündeten schuldig sind.

Verdammt noch mal, jetzt platzt mir aber wirklich bald der Kragen! Rüzgar eken fırtına biçer! Wir sind hier unermüdlich tätig am Abbau von Bürgerrechten – es gibt keine Meinungsfreiheit, es gibt keine Pressefreiheit, keine Religionsfreiheit, die Gewerkschaften haben keine Rechte, wir haben keine Gleichberechtigung, sondern wir fördern häusliche Gewalt, Zwangsehen mit Teenagern und Ehrenmorde. Inzwischen sperren wir sogar die Schwulen aus dem Internet aus. Ich frage Sie, was sollen wir denn noch alles tun, damit uns dieser Schäuble endlich in die EU reinlässt?“