Gernulf Olzheimer kommentiert (DCXXII): Zurück zur Natur

8 07 2022
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Immerhin das hatte Rrt kapiert: wenn man seine Abfälle auf einen großen Haufen schmeißt, lockt es allerhand Getier an, das den Geruch von Aas nicht als Belästigung empfindet. Dass aber die einmal abgerissenen Süßgräser so schnell nicht wieder am Flussufer wachsen, entdeckte er erst nach mehreren Jahren, in denen er auf Buntbeeren und Holzschliff ausweichen musste. Noch waren er und seine Sippe Jäger und Sammler und die Proteinzufuhr reichte gerade zur Erhaltung der Sollstärke. Die für ein tieferes Verständnis von Vegetationszyklen nötige Rechenkapazität gab das noch nicht her. Dabei hatte es der Hominide in dieser frühen Epoche noch recht einfach, sich die Vorgänge in Feld und Wald durch empirisches Gucken oder Versuch und Irrtum zu erschließen; er musste dafür keinen Outdoorurlaub buchen, die Dinge geschahen unmittelbar außerhalb seines Kopfes. Und da sind sie auch heute noch, wo der durchschnittliche Depp zurück zur Natur will.

Zu den unangenehmsten Erkenntnissen zählt, dass wir auch nach Jahrtausenden systematischer Beobachtung noch immer nichts verstanden haben, vielmehr: nicht einmal verstehen wollen. Wir haben kaum Ahnung von Wolken, stehen bei der Erforschung der Tiefsee ganz am Anfang und sind von der Tatsache überrascht, dass nicht nur Tiere und Pflanzen zur Arterhaltung, Verbreitung und Abwehr miteinander kommunizieren, sondern auch Pflanzen untereinander. Wenig drückt die Hybris der Menschheit so sinnfällig aus wie die Annahme, der Hominide sei der einzige, der in Netzwerken denken, nachhaltig organisieren und sozial handeln könne. Kurz und ungut, wir sind die Art, die gerade dies am meisten verlernt hat, wenn wir es jemals vermocht haben sollten.

Spätestens mit der festen Absicht, sich die Erde untertan zu machen, was als reines Machtstreben über den beherrschbaren Untertanen in Gestalt des Heimatplaneten endete, schwand das Bewusstsein, dass undertæne die Schutzbedürftigkeit impliziert, die der ökonomisch durchgedrehte Mensch ihr aus Profitgründen sofort entzog, um komplett in der Diesseitigkeit aufzugehen, die ihm die Gier verordnete, seine neuer Religionsersatz. In diesem verschwiemelten Verhältnis von Haben und Sein behandelte er selbstverständlich die Natur, wie er zuvor seine bürgerliche Metaphysik behandelt hatte: als tugendhaften Schild der Anständigkeit, den man gerne vor sich trug, um dahinter die Hosen herunterzulassen. Nur manchmal, in romantischen Anwandlungen oder bei der bangen Ahnung, dass dieser ganze kapitalistische Mist minutiös geplanter Massenmord an allen möglichen Lebensformen ist, einschließlich der eigenen, entdeckt der Trottel die Tröstung des Mystischen, überwiegend in Form von Sonnenaufgängen, Meer oder Mischwald, vage nur ahnend, dass er sie für sein Menschenrecht auf Billigwurst aus Separatorendreck täglich in die Tonne tritt. An vereinzelten Tagen merkt er, was er durch seine reine Existenz angerichtet hat. Dünkel und Stolz schirmen ihn ansonsten davon ab, die enorme Widerstandsfähigkeit seines bekloppten Verhaltens auch nur zu ahnen.

Denn jetzt passiert, wovor die Wissenschaft seit Jahrzehnten warnt: wenn wir nicht endlich die Natur wieder als komplexe Ordnung sehen wollen, dann kommt sie zu uns in Form von Überflutung und Dürre, Extremkälte, Windgeschwindigkeiten jenseits unserer Kenntnisse, Erosion und Feuer. Es wird dennoch eine große Überraschung sein, weil ja niemand damit gerechnet hat, außer eben denen, die uns damit ewig in den Ohren gelegen haben. Natur und Technik, Natur und Gesellschaft, Natur und Zivilisation wurden von jeher als Gegensätze aufgebaut und verstanden, was nur insofern verkehrt ist, als dass die Natur immer als Ausnahmezustand betrachtet wurde und wird. Wir haben uns nie mit Stadtentwicklung und Tourismus, Ernährung, Sport und Freizeit, Mode oder Logistik beschäftigt, nicht als Antagonisten zur Natur, nicht als Trigger der großen Beschleunigung, die früher oder später das Leben großflächig abschaffen. Wir haben die Atmosphäre zerstört, die Biosphäre hat bereits an ihrer Auslöschung mitgewirkt, aber wir sind unbeugsam, wenn nicht gerade hausgemachter Mist wie Viren oder Kriege die Zweckbestimmung des Blödföhns einschränkt, zur Produktion diverser Krebsarten auf eine Insel zu jetten, als hinge davon das soziale Überleben der Ersten Welt ab, was auch nicht ganz verkehrt ist. Sinnvoller wird es davon allerdings auch nicht.

Die Industrialisierung der Fortwirtschaft hat die Wälder von der Landkarte gekloppt, Arten in den Orkus gejagt und die Konsequenzen für die eigene Besiedelung der Gemarkungen nicht beachtet, da er sie nicht wahrnahm. Nach und nach kehrt nun das ökologische Gleichgewicht zurück, wo es durch die politischen Anstrengungen wieder zugelassen wird. Kehrt nun aber als Zeichen einer intakten Umwelt der Wolf zurück, wesentlich länger hier beheimatet als die Zweibeiner, die sich die Birne wegbembeln, Wassersuppenkasper zu ihren Anführern machen und sich für die Zerstörung ihrer Unterkunft feiern, reagiert der Mensch mit Aggression. Gut so. Wir wissen wenigstens, woran wir untergehen werden.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCXVIII): Lärm

10 06 2022
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Hin und wieder, wenn der geneigte Bürger so gar nichts Besseres zu tun hat, überlegt er kurz, ob sich der Auftritt mit einer Mistgabel in seinem Alter noch schickt, um dann mit erhobenem Krückstock plärrend am Zaun vor dem Kindergarten zu stehen, bebend in den morschen Knochen, kurz vor dem finalen Bersten des Überdruckventils, wie er seine Gehhilfe schüttelt und mit Klage droht, Klage vor einem ordentlichen Gericht. Die Zöglinge aber, die nur tun, was sie eben tun, wenn man sie nicht daran hindert, haben nur gespielt, und das mit der ihnen eigenen Geräuschentfaltung. Für Anwohner, die aus der Großstadt kommen, an der Hauptverkehrsader gelebt haben, ist diese Vorortszenerie Kriegsgrund und Rechtfertigung in einem. Wo auch immer in den überschaubaren Besiedelungen der Menschen die Knalltüten auftauchen, die die Korrelation von Randlage und Hühnerzucht intellektuell abrauchen lässt, jene unterkomplex veranlagten Klötenkönige, die neben einer dreihundert Jahre alten Kirche ihre Behausung bauen, um dann juristisch gegen das Glockengeläut vorzugehen, geht es vorherrschend um Kenntnisnahme anderer Existenzen außerhalb des eigenen Schädels, vulgo: um Lärm.

Schranzt der Nachbar mit dem Motormäher über seinen Rasen, entwickelt der durchschnittliche Dummschlumpf ad hoc Toleranzen jenseits der bisherigen Vorstellungskraft. Es hätte ja auch sein eigenes Gras sein können, er selbst der Schnitter und die Uhrzeit ähnlich ungünstig zur Mittagsruhe gelegen. Grenzfälle wie die Tischkreissäge beim Bau, gleichförmiges Tackern, Krampe um Krampe, das ist Ausdruck fleißiger Tätigkeit, wie sie nun mal zur bürgerlichen Gesellschaft gehört. Dreht jedoch der Anrainer Chopin bei geöffnetem Balkonfenster ein klein bisschen lauter, schwillt dem Popelprinzen der Kamm. Spielt er dann die Polonaise As-Dur op. 53 gar selbst, was am Konzertflügel den Einsatz des Kopfhörers unmöglich macht, wirft der Hansel seinerseits die Stalinorgel an, um dem schier völkerrechtswidrigen Treiben ein fulminantes Ende zu bereiten. Das knarzende Kreischen einer nur unzulänglich geölten Kinderschaukel hat sich längst einen Namen in der Kriminalstatistik gemacht, es steht knapp hinter dem Radau, den zwei bis drei kleine Kinder bei der Benutzung eines aufblasbaren Schwimmbeckens erzeugen. Nach Ansicht der von Recht und Gesetz getriebenen Bevölkerungsgruppe ist dieser Doppelstandard durchaus legitim, gilt er doch auch für das Heimtier: der eigene Hund ist keine lästige Schallquelle, er bellt ja bloß.

Die einfachste psychoakustische Deutung ist die, dass die meisten Bescheuerten rhythmisches Gedonner aus der Maschine oder das monotone Rauschen jenseits des Autobahnzauns als das ausblenden, was es ist: Hintergrundrauschen. Auch das schwiemelt noch genug Kortikosteroide in die Blutbahn, lähmt die Konzentration und erschwert den Schlaf. Die schädigende Wirkung von Knall und Krawall sind bekannt, sie führen über Bande nicht selten bei den Betroffenen zur Entfaltung von Geschrei und Gewummer, weil man ja sein eigenes Wort in der ohrenbetäubenden Umgebung nicht mehr versteht. Ein sich selbst organisierender, ins Destruktive hochschaukelnder Prozess führt dann dazu, dass ein vom motorisierten Brüllmüll in den Wahnsinn getriebener Hohlrabi das Kind am Zaun anpöbelt, weil es ihm zu laut atmet.

Wir verfolgen die Lärmemission nur da, wo der vermeintliche Todfeind mit Bordmitteln zur Strecke gebracht werden kann, statt gegen den Stresspegel in der Einflugschneise zivilen Ungehorsam zu üben, einer Gebietskörperschaft ein Rudel Anwälte auf den Hals zu hetzen, Scharen von Gutachtern durch die Landschaft zu schicken und damit der Ordnung mit Schmackes eins in die Kniekehle zu kloppen. Hat der gemeine Dämlack erst einmal eine ihm nicht überlegen scheinende Stelle im System entdeckt, auf die er sich mit seiner Aggressivität stürzen kann, so wird er sich in guter alter Manier aus der Opferrolle gegen alles wenden, was ihm nicht schadet, solange er es nur verbieten kann. Ist der sich Beschwerende dann seiner Meinung nach auch noch im Recht, weil die anderen bei offenem Fenster böser Musik aus Stromgitarren lauschen, kommt jene hässliche Verhaltenskomponente dazu, bei der jeder Zweck jedes Mittel heiligt. Auch hier bleibt die Kriminalstatistik nicht selten stumm.

Und so ruft vieles Streit hervor, was als lästig empfunden wird, obwohl es zwingend notwendig ist, etwa der Mensch, der früh am Morgen Schnee von den Wegen schippt, den Rechen über feuchtes und rutschiges Laub kratzt, die Tonnen an den Rand der Zufahrt rollt. Wären Schnee, Blattwerk und Kehrricht nicht entfernt, der Bescheuerte hätte erst recht einen Grund gefunden, sich aufzuplustern, damit seine Wehklage angemessen Resonanz findet im gellenden Gezänk. Und da sind wir wieder bei dem geifernden Gevatter, der vor der Kita steht und nachdrücklich seine Ruhe haben will. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre es, dem Alten seinen Stock wieder in die Austrittsöffnung zu pfropfen, weil sein Geschrei den Anwohnern auf die Plomben geht. Eine sozial durchaus verträgliche Maßnahme, bei der alle aufatmen. Hörbar.





Bildungsverständnis

7 07 2021

„Homeoffice ist ja zum Glück bald vorbei, man kann wieder ganz normal mit dem Auto zur Arbeit fahren. Das ist auch ganz gut so, uns fehlen ja nicht nur die Einnahmen aus der Mineralölsteuer, es sind auch die leeren Autobahnen. Wir können doch nicht ständig neue Autobahnen bauen, wenn keiner mehr darauf fährt.

Kommen Sie mir nicht mit Bahnen, die sind viel zu voll – das auch daran, dass die Menschen sich nicht genug Autos kaufen. Deshalb müssen wir die Autos billiger machen, dann lohnt sich ja auch der billige Kraftstoff, und dann haben wir auch einen richtigen Investitionsanreiz, um mehr Autobahnen zu bauen, um den Stau zu vermeiden, der aus der vermehrten Anzahl an Autos resultiert. Das müssen Sie mir nicht vorrechnen, oder denken Sie etwa, die Bundesregierung sei bescheuert?

Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was so eine Eisenbahnbrücke kostet? Oder ein Meter Schiene? Das sind enorme Summen, vor allem auch, weil die letzte Bundesregierung die anderen davor nicht im Auge behalten hat, was die Instandhaltung kostet. Wenn man da jahrelang kein Geld ausgibt, muss man irgendwann richtig viel Geld ausgeben. Das ist ein politischer Grundsatz. Das ist so grundsätzlich, damit müssen wir uns noch nicht mal beschäftigen. Und deshalb setzen wir auf den Autoverkehr, weil der viel wirtschaftlicher ist – über so eine Brücke oder diesen Schienenmeter kann ja immer nur ein Zug gleichzeitig fahren, aber über eine Autobahn, da kommt es immer darauf an, wie viele Spuren die hat. Und man kann leichter eine dreispurige Straße fünfspurig ausbauen als eine Eisenbahnbrücke, das muss ich Ihnen doch nicht erklären?

Die Kosten sind übrigens auch viel höher, das kommt noch dazu. Wenn Sie einen Meter Schiene instand halten wollen, müssen Sie auch für Ersatz sorgen. Bei einer Autobahn gibt es einfach eine Umleitung. Und dann haben Sie noch diese Züge, die sind ja auch ganz schön teuer, das kostet den Steuerzahler jede Menge Geld, während so ein Auto der Wirtschaft eine Menge Geld einbringt und ganz nebenbei über die Unternehmenssteuern und die Umsatzsteuer den Steuerzahler netto sogar entlastet. Das entlastet den so sehr, wir könnten eine von den Steuern sogar senken. Dass keine Bundesregierung bisher auf solche Ideen gekommen ist, das wirft nun wirklich ein schwaches Bild auf dies Land.

Wir kommen Sie auf den Gedanken, dass das Auto die Haushalte belastet? Das ist überhaupt kein Thema für den Staatshaushalt, das kaufen Sie sich als mündiger Bürger doch schließlich selbst. Oder erwarten Sie jetzt, dass wir allen Menschen ein Auto kostenlos vor die Tür stellen, nur weil wir ihnen die Autobahnen auch schon kostenlos bis genau an die Anschlussstellen gebaut haben? Sind wir hier im Sozialismus?

Und jetzt kommen Sie mir nicht auch noch mit diesem linksradikalen Tempolimit! Wenn wir das in Deutschland einführen, dann können wir nämlich bald den Laden dichtmachen. Tempo 100 im ICE, da kommen Sie ja nie an! Ich frage Sie ganz direkt, wenn Sie mit dem Bummelzug zum Flughafen fahren, weil Sie nach Mallorca wollen, wie lange wollen Sie denn dann in der Bahn sitzen? Da kann ich ja gleich mit dem Taxi fahren, das ist im Zweifel sogar noch preiswerter als der Zug, weil ich da für den Strom nicht ständig diese unglaublich teuren Windräder in die Gegend bauen muss!

Überhaupt, Windräder – Sie regen sich doch sonst auch immer über Zersiedelung auf und noch mehr versiegelte Flächen, aber haben Sie schon mal darüber nachgedacht, dass man im Umkreis von einem Kilometer um so ein Windrad überhaupt gar nichts mehr bauen darf? Oder ist das für Sie als Verbotsfetischisten dann okay, wenn man dadurch den Verstädterungsprozess fördert, der wieder mehr Straßenbaumaßnahmen in der Stadt erfordert? Das sind alles Folgekosten, oder wie wollen Sie denn bis zur Anschlussstelle kommen? In der Umwelt hängt eben allen mit allem zusammen, aber so weit denkt ja bei Ihnen keiner. Das überlassen Sie wohl lieber der Bundesregierung, die Sie ja ansonsten total ablehnen.

Sie reden doch die ganze Zeit davon, dass diese Klimasache ein globales Problem ist, wieso soll die Bundesregierung sich denn auf eigene Kosten mit regionalen Lösungen daraus verabschieden? Oder gibt es in Ihrer Physik irgendein Modell, bei dem das Abschmelzen der Polkappen durch Windräder in Nordrhein-Westfalen verhindert werden kann? Wobei ich ja eher nicht glaube, dass Sie in Physik irgendwas gelernt haben. Aber das passt ja bestens zu Ihrem Bildungsverständnis, dass Sie die Jugend lieber zu Berufsdemonstranten umerziehen wollen, statt sie etwas Vernünftiges lernen zu lassen, wovon wir diesen ganzen Spaß bezahlen. Oder wollen Sie in Ihrer unendlichen Gnade Ihr Auto verkaufen, um davon ein Windrad zu finanzieren?

Jetzt seien Sie mal nicht gleich eingeschnappt, man kann doch vernünftig über alles reden. Nur halt nicht mit jedem. Wenn Sie ein bisschen mehr Kompromissbereitschaft zeigen würden, wären wir vielleicht auch bereit, uns einen sozialverträglichen Weg zu überlegen, wie man Deutschland ein wenig ökologischer gestalten könnte. Da kommen Sie mit Wissenschaft nicht weiter, das muss man auch für die Zukunft gestalten, und Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie jetzt schon wüssten, was die Wissenschaftler in der Zukunft erzählen. Das wäre ja so, als würden Sie einer Wettervorhersage für nächstes Jahr glauben. Nein, lassen Sie uns das gemeinsam anpacken. Jetzt sofort. Uns hält nichts auf, die Pandemie ist ja zum Glück vorbei.“





Überflüssig

8 07 2019

„… gewarnt habe. Das Umweltbundesamt sei angesichts der aktuellen Niederschlagsmengen darauf vorbereitet, dass eine deutlich Steigerung der…“

„… der Verteilungskampf um die Ressource Wasser allenfalls in der Dritten Welt denkbar sei, da dort multinationale Konzerne für eine Verknappung der natürlichen…“

„… als Aufgabe der Politik ansehe. Die Wasserversorger seien sich keiner Schuld bewusst, da sie wie immer nur eine begrenzte Menge an Grundwasser fördern und wieder in den…“

„… ob öffentliche Freibäder überhaupt notwendig seien. Lindner frage sich inzwischen, ob in der Kassenschlange überhaupt noch Deutsch gesprochen werde, da man sich mit den hauptsächlich im Niedriglohnsektor beschäftigten Besuchern eine…“

„… die Landwirtschaft als Großabnehmer im Trinkwasserbereich die Verknappung steigere. Seehofer sehe keinen Handlungsbedarf, nach seiner Erfahrung wisse jedes Schulkind, dass Grundwasser kostenneutral und immer verfügbar im…“

„… davon abrate, das Kraftfahrzeug an jedem Samstag zu reinigen und dafür erhebliche Mengen an Trinkwasser zu vergeuden. Das Bundesamt sehe sich noch nicht zu Verboten genötigt, könne aber in Fällen von akutem Mangel auch polizeiliche…“

„… vom Markt geregelt werde. Der Anstieg der Preise für Mineralwasser um bis zu dreihundert Prozent sei eine ganz normale Reaktion auf den…“

„… noch deutlicher werde. Weidel fordere ein Eintrittsverbot für sämtliche Ausländer in deutschen Freibädern, da so die Menge des Wassers erheblich reduziert werden könne. Zusätzlich verhindere man damit die Ausbreitung von…“

„… auch in diesen Jahr das Niedrigwasser im Rhein eine ausreichende Versorgung mit Kerosin gefährde. Scheuer prüfe derzeit, den Kraftstoff durch regelmäßige Flüge zwischen den…“

„… Straßenbäume nicht gegossen werden müssten. Aus Sicht der Nachhaltigkeit sei für Merz das Aufstellen chinesischer Klapptannen schon vor der Weihnachtszeit eine preiswertere Alternative, da dadurch die gärtnerische Pflege auch durch 1-Euro-Jobber und…“

„… die Besteuerung von Leitungswasser um mehrere Prozentpunkte anheben wolle. Scholz sehe darin ein Zeichen der Solidarität, das vor allem die einkommensschwachen Haushalte gerne erbringen würden, um Deutschland wieder zu einer…“

„… keinen Handlungsbedarf sehe, solange nicht auch die Bierpreise anzögen, wo Scheuer aber keine Grundlage sehe, die sich im…“

„… sich die Politik nicht dafür gerüstet sehe. Altmaier befürworte zwar eine Verteuerung des Trinkwassers, akzeptiere dies aber nur für die privaten Haushalte, um die Wirtschaft nicht…“

„… protestiert habe. Lindner werde nicht mit ansehen, dass die deutschen Leistungsträger, die sich einen Diesel-SUV leisten könnten, diesen nicht mehr wöchentlich abspritzen dürften. Eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte stehe quasi unmittelbar…“

„… von afrikanischen Schlepperbanden ins Mittelmeer gepumpt werde, um ausreichend Wasser für die Invasion kulturfremder Volkszerstörer in die europäischen Binnenländer zu haben. Gauland werde die Festung Europa bis zum letzten…“

„… auch die Rationierung von Wasser in Erwägung ziehe. Es müsse vorab jedoch vom Bundeswirtschaftsministerium geprüft werden, ob dies durch eine sozial verträgliche…“

„… die Versorgung der landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Grundwasser nur noch dann möglich sei, wenn der Spiegel nicht durch die ohnehin schon nachlassenden Regenmengen sinken würde. Die Bundesregierung werde dies nach der Sommerpause mit einer gesetzgeberischen…“

„… für höhere Spitzenlasten ausgelegt werden müssten. Gerade für die großen Fußballturniere, in deren Halbzeitpausen riesige Mengen verbraucht würden, müssten die Wasserversorger krisenfeste Strategien entwickeln, bevor es zu ernsten…“

„… bei stetig fallendem Grundwasserspiegel in den Küstenregionen Salzwasser nachströme. Die FDP habe in einer Resolution beschlossen, dass das Problem bis 2025 durch eine deutsche Erfindung behoben werde, wofür im Vorfeld unbedingt die notwendigen Steuersenkungen für…“

„… sich in Herne zwei Nachbarn geprügelt hätten, da das tägliche Wasserkontingent der Straßenseite durch die Autowäsche des einen Kontrahenten komplett verbraucht worden sei. Die Polizei habe nur noch den…“

„… werde es Lindner gerne hinnehmen, dass die Spargelpreise explodierten, wenn dadurch das deutsche Gemüse ausschließlich an Besserverdiener und die…“

„… schnellere Abschiebungen befürworte. Weidel habe im Bundestag vorgerechnet, dass der Wasserverbrauch in Deutschland durch die Beseitigung aller nicht zur Staatsbürgerschaft berechtigten Personen eine sofortige…“

„… plane Scheuer eine Wasser-Maut, die jedoch nur von ausländischen…“

„… dass mit einer Privatisierung der Wasserversorgung alle Probleme gelöst werden könnten. Die Bundesregierung habe das Gutachten der EU mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und empfehle den nationalen Konzernen eine enge Zusammenarbeit mit den…“





Brrmmm-Brrmmm

14 08 2017

„Das ist da aber nur für den Tundra GLS und die Sondermodelle mit Sportfahrwerk. Der Rest ist im Stadtverkehr vorbildlich, im Stau hört man den kaum, und wenn Sie den Savanna XL mit Benziner bestellen, der ist fast noch besser, wenn er nicht zufällig schlechter ausfällt.

Sie können gerne mal reinhören, wie laut die Dinger im Stand sind, wir haben hier jede Menge auf dem Parkplatz stehen. Da können Sie dann gerne mal eine Probefahrt machen, natürlich nur bei Schrittgeschwindigkeit – regen Sie sich ruhig auf, aber das schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, und wir haben nicht vor, aus Sicherheitsgründen unser Personal zu gefährden. In Deutschland gehen wir mit dem Thema sehr sensibel um.

Also der Tundra GLS ist bei 50 Kilometern pro Stunde – und innerhalb geschlossener Ortschaften bewegen sich unsere Kunden auch nur mit dem Tempo, das wissen wir ganz genau, wir haben da nämlich zweimal nachgefragt in den letzten Jahren – bei 50 wie gesagt ist der gar nicht so laut. Der Eingriff in die Klappensteuerung und das mit den Rohren, die mehr oder weniger Störschall filtern, das kommt ja erst, wenn der Wagen schneller fährt. Aber das ist dann eben außerhalb geschlossener Ortschaften, und da frage ich Sie direkt mal: muss man in seiner Freizeit direkt an der Autobahn stehen und sich über die Geräusche aufregen? Das macht hohen Blutdruck, da atmen Sie am Ende noch zu viel Feinstaub ein, und niemandem ist damit geholfen. Außerdem stehen da eh schon die Lärmschutzwände, also können wir uns das auch sparen.

Klar, es gibt auch Grundstücke, die direkt an der Straße liegen, teilweise liegen die direkt an der Autobahn. Also wenn der Makler in der Anzeige etwas von optimaler Verkehrsanbindung schreibt, dann wollen Sie die Wohnung, und wenn auf der Straße aus Versehen Autos fahren, dann ist es Ihnen auch wieder nicht recht? Wie fliegen Sie eigentlich ohne Flugzeug? Und haben Sie keine Kinder, die mal auf den Spielplatz gehen? Reden Sie sich nur raus, das wird alles gegen Sie verwendet!

Jedenfalls ist das technisch gar nicht anders möglich, wenn Sie mit einem Auto, jedenfalls mit einem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor, wenn Sie da schnell fahren wollen, dann müssen Sie eine gewisse Geräuschentwicklung einfach mit in Kauf nehmen. Und die ist nicht vollständig unerwünscht, die ist im Zuge unserer Mobilitätsgesellschaft zu einem unverzichtbaren Teil öffentlicher Sicherheit geworden. Stellen Sie sich mal jemanden vor, der auf der Straße – da wird nicht nur gewohnt, da bewegen sich Menschen teilweise auch außerhalb der Fahrgastzelle – einem Auto begegnet. Als kleines Kind, als alleinerziehende Mutter über 30, das sind so Zielgruppen, die wir unter unseren Kunden eher selten antreffen, die wollen doch eine möglichst frühzeitige und sicherheitsspezifische Warnung haben, oder? Da hilft ihnen der sonore Sound eines Zwölfzylinders, den ignorieren Sie nicht. Kann sein, dass die Fahrweise auch innerhalb geschlossener Ortschaften das akustische Bild der Straßen prägt, aber zumindest weiß man: wenn da was bollert, dann ist es ein Auto. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die Unfallzahlen in einer vollständig auf Elektromobilität umgestellten Stadt aussehen.

Und dann natürlich das Fahrgefühl, das ist ja nicht nur das Lederlenkrad oder die elektronische Fahrdynamikregelung. Sie wollen auch dieses auditive Erlebnis, das mit Ihrem Auto kommt, dieses Brrmmm-Brrmmm, das ist wie ein Erkennungsmerkmal von Marke und Fabrikat, und das macht doch das Fahren erst zum Fahren, oder? Das geht bis zum Schallschwingungserlebnis, wenn Sie die Tür zuschlagen, da trennt sich Pappe von männlichem Stahl!

Das kann man auch regeln, wir hatten für den neuen Pampa Gran Tour ein ausgeklügeltes System mit Motoraufhängungsvarianten und zuschaltbaren Krümmern im Ansaugtrakt geplant, aber das Ding reagierte völlig falsch. An der Ampel macht das Teil einen Lärm wie eine Klimaanlage in Kabul, und auf der Schnellstraße müssen Sie alle paar Sekunden nachgucken, ob der Motor noch läuft. Schrecklich, sage ich Ihnen. Unsere Testfahrer hatten traumatische Erlebnisse, manche meinten, sie säßen auf dem Fahrrad. Das kann empfindliche Lücken in die Kundenbindung reißen, und wer erklärt dann dem Dobrindt, wo die Arbeitsplätze hin sind?

Übrigens verfolgen wir nur die offizielle Politik der Bundesregierung, und unsere Kanzlerin ist nun mal Physikerin. Der können Sie nichts vormachen, die weiß nun mal, wie physikalische Prozesse eben so ablaufen. Uran strahlt? Haste nich gesehn! Aus der Braunkohle kommt Kohlendioxid? Wer hätte das gedacht! Ein Explosionsmotor funktioniert mit Explosionen, schon mal gehört? Die Kanzlerin hat das offensichtlich zur Kenntnis genommen und allem Anschein nach hat sie es auch verstanden. Der muss man das nicht erklären, die versteht das von sich aus. Das liegt bei ihr an der Geschichte. Die war mal real-sozial-istisch, sozial ist weg, und mit dem Rest kommt man ganz gut klar. Also wir als Industrie, und das zählt doch, oder?“





Der leuchtende Pfad

2 03 2009

Bereits nach dreißig Minuten hatte ich den Automaten gefunden und zog eine Nummer. Noch am selben Nachmittag wurde ich aufgerufen und legte meine nunmehr vollständigen Unterlagen auf den Schreibtisch des Beamten. Er musterte sie kurz, reichte sie mir zurück und wollte schon den Knopf drücken, der den nächsten Bittsteller beordern würde, doch ich hielt ihn davon ab. Er stutzte.

„Sagen Sie mal“, fragte er mich fassungslos, „sind Sie noch ganz dicht? Was wollen Sie?“ Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. „Ich will eine Glühlampe betreiben, das heißt vielmehr, ich bin durch die Brandschutzverordnung dazu gezwungen.“ „Ja also, und warum haben Sie dann die Anlage F44/3b-1 nicht beigefügt?“ Aus dem Haufen rosa, blau und gelb gefärbter Zettel zog ich das hellgraue Formular, das mich berechtigte, einen Antrag auf Erteilung eines Antrags zum Betreiben einer Glühlampe zu stellen.

Er wurde ein bisschen milder. „Ich bitte um Entschuldigung. Ich sitze jetzt zwar schon fünf Jahre im Amt für Leuchtmittelsicherheit, aber bis jetzt hatte ich noch nie einen vollständigen Antrag auf dem Tisch. Das ist für mich auch Neuland.“ Wir überlegten gemeinsam, wie nun zu verfahren war. „Mir ist noch nicht ganz klar, ob Sie erst die Beglaubigung der Brandschutzbehörde beibringen oder die Leuchtmittelbewilligung dort vorlegen müssen, um die Glühlampe zu betreiben.“ Ich wies ihn nochmals darauf hin, dass die Angelegenheit dringend sei; bei Zuwiderhandlung, das heißt bei weiterer Verwendung einer Energiesparlampe, drohten mir inzwischen 475 Jahre und zwei Monate Haft, von der Strafe über 6,31 € ganz abgesehen.

„Herr, ich mache doch diese Gesetze nicht“, stöhnte der Amtmann, „ich verstehe das ja noch nicht einmal.“ Mit einem wirren Blick sah er mich an. „Wenn Sie versprechen, dass Sie es niemandem verraten…“ Ich schwieg wie ein Grab.

„Sie ahnen es nicht. Nichts davon. Es ist eine Verschwörung. Es sind die Illuminaten.“ Ja, darauf hätte man auch von selbst kommen können.

„Es ist ein Komplott. Natürlich die Wirtschaft.“ Ich fragte ihn, ob die Leuchtmittelindustrie der EU nicht bereits genug an der Umrüstung verdiene. Auch dies rang ihm einen müden Gesichtsausdruck ab. „Doch nicht die EU. Das Zeug wird in China hergestellt. Nur für den Export übrigens. In China verpufft die Energie lustig vor sich hin, die Kraftwerke verpesten die Luft, und keiner regt sich auf. Und dann die Zölle.“ Die Zölle? „Natürlich die Zölle. Wenn Sie alles durchkalkulieren, könnten Sie eine Energiesparlampe für 50 Cent anbieten. Im Endpreis! Wissen Sie, was daran der Zoll verdient? Die Steuer? Dagegen sind Alkohol, Tabak und Sprit steuertechnisch Kinkerlitzchen!“

So hatte ich das noch nicht gesehen. Bei Licht betrachtet hatte er durchaus Recht.

„Wir werden bald eine Birnen-Szene hinter dem Bahnhof haben. Warten Sie’s ab! Die Ware ist da. Sie darf nur nicht an Privathaushalte abgegeben werden.“ Ich fragte, wer denn die verbotenen Lampen herstelle. „Wer wohl? Die EU-Industrie. Sogar die Lebensdauer von Ewigkeitsglühlampen wurde drastisch gesenkt.“ Ich vermutete, dass es sich dabei um den Ausgleich für die erheblich längere Lebensdauer der Sparbirnen handelte, doch auch da lag ich falsch. „Die Sparfunzeln sind doch ein Riesengewinn für die Hersteller. Alles lässt sich einstellen, auch die Lebensdauer dieser Dinger. Sie werden nicht nur künstlich verteuert, nein, sie haben proportional auf den Preis gerechnet sogar eine niedrigere Lebensdauer! Keine Sparwendel wird sich je amortisieren!“ Ich gab zu bedenken, dass der Stromverbrauch doch beim Sparen helfe. „Gut, wenn der Strompreis gleich bleiben würde… aber das wollen wir doch mal nicht annehmen.“ Ich war verwirrt. „Natürlich werden die Stromerzeuger es als billige Ausrede nehmen, um die Preise zu vervielfachen. Schließlich sinkt der Verbrauch.“ „Aber die Ewigkeitsglühlampe…“ „… ist auch aus dem Rennen. Sie stützt den Stromverbrauch, dennoch ist sie in der Produktion zu teuer.“

„Aber wenn man an die Umwelt denkt, so…“ Er brach in sardonisches Gelächter aus. „Die Umwelt! Was für ein köstlicher Witz! Die Umwelt!“ Seine Augen tränten, er verschluckte sich und hustete. „Wenn sie etwas gegen den Kohlendioxidausstoß unternehmen wollten, würden sie regenerative Energien fördern oder die Schwellenländer unter Druck setzen. Sie würden alles konsequent auf Leuchtdioden umstellen. Sie würden aufhören, den Regenwald abzuholzen. Und sie würden nicht den Schadstoffausstoß durch Energiesparleuchten ankurbeln.“ Ich blickte ihn fragend an. „Ja, Sie haben richtig gehört. Die Recycling-Industrie verdient sich dumm und dämlich an den Sparglimmern. Wissen Sie, was das ist? Gift! Pures Gift!“ Er zog ein Papier aus der Schublade. „Antimon, Arsen, Barium, Blei, Quecksilber, Thorium, Yttrium, Zink-Beryllium-Silikate, Cadmiumbromide, Phosphor- und Vanadiumverbindungen, kurz: Sondermüll. Tonnenweise. Was, meinen Sie, verdient die Schadstoffmafia, wenn sie das sammelt“ – er legte den Finger unters Auge – „und dann in Zentralafrika versehentlich mit dem Zeugs aus den Gelben Säcken verbuddelt!“

Ich schluckte trocken. Mir war heiß. Ich fühlte nach meiner Stirn. „Sie haben doch nicht etwa Kopfweh“, fragte er mich mitfühlend, „oder leiden Sie unter Migräne?“ Ich gab zu, seit früher Kindheit Anfälle von Spannungskopfschmerz zu haben. „Tja, damit ist es nun vorbei. Also nicht mit der Migräne, sondern mit den Leistungen der Krankenversicherungen für Migränepatienten.“ Das wollte ich nicht hinnehmen. Schließlich war längst wissenschaftlich erwiesen, dass Energiesparlampen wegen ihrer Farbtemperatur sogar epileptische Anfälle auszulösen vermochten. „Und hier“, ergänzte er, „setzt die nächste Gesundheitsreform an: wenn Sie, Gott behüte, Epileptiker sind, wird man Ihnen eine Mitschuld anlasten, weil Sie sich ständig dem Energiesparlicht ausgesetzt haben. Ihre Medikamente werden Sie in Zukunft selbst zahlen müssen. Die Preispolitik der Pharmakonzerne werden Sie ja sicher noch in guter Erinnerung haben von ihren Bemühungen, AIDS auszurotten.“

Mir schwanden die Sinne. Abgründe taten sich auf, in denen sich Abgründe auftaten.

Er zog vorsichtig die Schublade auf und reichte mir einen Karton. Darin steckte eine fabrikneue Glühlampe. Klarglas, 40 Watt. Im Innern zitterte ein intakter Wolframfaden. Unglaublich.

„Schrauben Sie die in Ihrem Hausflur ein. Das ist unser Erkennungszeichen. Sie sind doch dabei, wenn wir putschen?“ Er legte mir die Hand auf die Schulter. „Wir werden das nicht hinnehmen! Es ist unsere heilige Pflicht“, flüsterte er, „die Illuminaten zu bekämpfen! Kommen Sie morgen um Mitternacht zur Alten Oper. Kommen Sie allein! Parole: Uri!“ Ich glaubte, ihn missverstanden zu haben. Was hatte Uri Geller damit zu tun? „Nicht der Geller“, wisperte er heiser in mein Ohr, „wir sind der elektrische Widerstand!“