Friedensaffen

4 07 2019

„Wie war das denn jetzt gemeint?“ „Sie müssen halt positiv denken. Sie müssen immer so denken, dass Sie jeder Situation auch etwas Positives abgewinnen können.“ „Jeder?“ „Jeder.“ „Und was heißt in diesem Zusammenhang: auch?“ „Naja, wenn Ursula von der Leyen das in Brüssel macht, muss man halt schon ein bisschen danach suchen.“

„Wir wählen also irgendeinen…“ „Ja.“ „Lassen Sie mich doch mal ausreden.“ „Ach so.“ „Wir wählen also irgendeinen Spitzenkandidaten, der so spitze ist, dass er überhaupt nur Kandidat werden kann.“ „Das liegt in der Natur der Partei.“ „Der Union?“ „Es gibt doch nur eine Partei, die anderen nennen sich nur so. Oder es sind halt irgendwelche Parteien.“ „Gut, und wenn wir den gewählt haben, dann…“ „Dann hat er gewonnen, und die Partei auch, und Sie sowieso, weil Sie den gewählt haben, der gewonnen hat, den Sie…“ „Ja, gut jetzt. Aber warum wird der dann nicht Spitzenkandidat?“ „Der ist es doch schon.“ „Warum bleibt er es dann nicht, wenn wir den schon gewählt haben?“ „Das ist eine sehr komplizierte Frage, die Antwort könnte Sie eventuell verunsichern. Nur so ein Verdacht.“

„Gut, geschenkt. Diese Knalltüten in Brüssel würfeln sich irgendeine Hackfresse aus, die…“ „Das ist jetzt nicht so zielführend.“ „Warum nicht?“ „Ursula von der Leyen war schon mal in Brüssel.“ „Ich war auch schon mal in Brüssel. Fritten fressen, eine Woche Halbpension.“ „Ach, auch schön.“ „Aber das heißt doch nicht, dass man irgendwas wählt, und dann kriegt man das Gegenteil.“ „Fragen Sie mal alle, die in den letzten zwanzig Jahren SPD gewählt haben.“ „Das ist jetzt auch nicht großartig zielführend, wenn Sie das meinen.“ „Sehen Sie, das ist der Punkt. Mit dieser EU-Präsidentin werden wir zwangsläufig ganz andere Wege beschreiten, weil es so etwas bisher noch nicht gegeben hat.“ „Dann sollten Sie Erdbeben oder Krebs ab sofort auch als positive Entwicklung sehen.“ „Warum denn nicht? Davon profitiert ja unsere Volkswirtschaft.“

„Eigentlich würde ich ja selbst gerne von der Entwicklung in Europa profitieren.“ „Null Problem. Sie brauchen einfach nur einen Beratervertrag.“ „Einen was!?“ „Sind Sie mit Ursula von der Leyen verwandt oder wenigstens in einigermaßen gut zu überblickendem Verhältnis verschwägert? Bekannt geht auch, aber dann sollten Sie höchstens eine Bewährungsstrafe haben.“ „Und sonst?“ „Werden Sie Staatssekretär, aber wer will das schon.“ „Und die Finanzen?“ „Ursula von der Leyen hat als Sozialministerin hinreichend unter Beweis gestellt, dass sie auf die Arbeitswilligkeit der erwachsenen Erwerbsbevölkerung vertraut.“ „Vom Vertrauen abgesehen, sie hat sich mit Zähnen und Klauen gegen eine Verbesserung der Bildungssituation für Kinder in finanziell schwierigen Verhältnissen gewehrt.“ „Toll, nicht wahr?“ „Und was finden Sie daran so gut?“ „Einmal natürlich, dass es damit eine erheblich verbesserte Finanzsituation gibt. Sie wird die Mittel der Europäischen Union noch besser zusammenhalten.“ „Als was?“ „Wie hieß der noch mal? Draghi, glaube ich. Oder war der irgendwas mit Kühen?“ „So ähnlich.“ „Sehen Sie, ein paar Sachen behält man dann doch im Gedächtnis, auch wenn man nicht so genau weiß, wofür diese ganzen Typen politisch so stehen.“

„Und das andere?“ „Welches andere?“ „Naja, sie hat die Kinder und Jugendlichen…“ „Und jetzt nicht nur die. Das ist ja das Tolle, dass sie immer so hübsch lächelt, wenn sie jemandem in die Fresse tritt.“ „Es wird den Kindern in den ganz Europa ab sofort noch schlechter gehen?“ „Quatsch, es wird Europa noch beschissener gehen.“ „Wozu denn?“ „Wir bräuchten mal ein europäisches Schulschiff, auf dem man segeln kann. Am besten auf dem Mittelmeer, um die ganzen Erwerbsmigranten zu stoppen, die den deutschen Pflegemarkt mit ihrer billigen Arbeitskraft zerstören.“ „Wir stricken jetzt also die EU auf Hartz IV?“ „Ist das nicht großartig? Wir werden die Könige von Europa sein, weil wir uns an den ganzen Scheiß schon viel früher gewöhnt haben, und die anderen Länder dürfen das mit dem Euro und den Flüchtlingen weiter ausbaden.“ „Und dann?“ „Dann haben wir eine tolle Europaarmee als Arbeitgeber, mit Kitas und immer neuen Standortschließungen.“

„So, und das Positive?“ „Welches Positive?“ „Es muss doch etwas Positives daran sein, wenn diese Frau EU-Präsidentin wird.“ „Sie hat mal gesagt, dass sie ganz toll Kekse backen kann.“ „Ja, und die Kinder macht der Papst.“ „Was!?“ „Das kann doch nicht alles sein.“ „Wir bekommen eine supertolle EU-Armee mit Hubschraubern, nicht fliegen, und ganz prima Schiffen ohne Ersatzteile.“ „Quasi Friedenswaffen.“ „Friedensaffen?“ „Sie haben sich bestimmt… ach, egal.“ „Von der Armee geht nie ein Krieg aus, unser Friedensnobelpreis ist gerettet.“ „Hauptsache, in jeder Kaserne ist ein Wickelraum.“ „Na klar.“ „Und es gibt dann auch keine merkwürdigen Zwischenfälle mit Panzern aus Pappe und irgendwelchen Neonazis.“ „Nicht in der Kombination.“ „Und für die pazifistische Erziehung bekommen Erwerbslose pro Monat vier Cent extra, wenn sie die Anträge korrekt ausfüllen und fristgerecht einreichen.“ „So ist es.“ „Großartige Idee. Darauf muss man erst mal kommen.“ „Bitte?“ „Uns erwartet also eine funktionsunfähige EU bei explodierenden Kosten.“ „Ja, wieso? Ist das nicht der Normalfall?“





Rechtsum

30 05 2017

„… die Entnazifizierung der Truppe zur Chefsache erklärt habe. Von der Leyen werde ab sofort konsequent für eine Armee ohne rechtes…“

„… Kasernen umbenannt werden müssten, wenn sie nicht an das neue Leitbild der Bundeswehr…“

„… beispielsweise schon in der Grundausbildung darauf hinweisen wolle, dass das Deutsche Reich nicht mehr…“

„… halte das militärische Umfeld für sehr anfällig. Die Bundesverteidigungsministerin setze jetzt darauf, dass jeweils montags und mittwochs in einem Stuhlkreis die Einstellung der einzelnen Soldatinnen und Soldaten ausführlich und unter besonderer Berücksichtigung der Achtsamkeit…“

„… Hakenkreuze in den Schaft eines Sturmgewehrs eingeritzt hätten. Nach Ansicht des Bundesministeriums könne Beschäftigungstherapie ein lohnenswerter Ansatz zur Schonung des Materials eine wesentliche…“

„… da Es braust unser Panzer im Sturmwind dahin zwar historisch wie wehrtechnisch nicht als Liedmaterial einer parlamentarischen Armee…“

„… andererseits auch weiterhin Rekruten mit schweren Bildungsdefiziten aufnehmen wolle. Bei quasi analphabetischen Soldaten sei die Gefahr erheblich geringer, dass sie durch rechtsradikale Schriften in eine nicht vorhersehbare…“

„… über eine neue Uniformfarbe nachgedacht werden müsse. So könne ein pinkfarbener Flecktarn viel zur Entspannung der…“

„… sich aber Wap-bap ba-da-di-da-da schon aus artikulatorischen Erwägungen nur für eine nüchterne…“

„… eine kostenfreie Kinderbetreuung auch bei Auslandseinsätzen keine Frage der Finanzierung sein dürfe. In einem behüteten Umfeld sei die familiäre Unterstützung ein maßgeblicher Faktor für die…“

„… sprächen mehrere ranghohe Offiziere im Zusammenhang mit den politischen Säuberungen in der Truppe bereits von einer Entrechtung des…“

„… setze von der Leyen bei ihrer Aufgabe auf den kameradschaftlichen Zusammenhalt in der Armee, um in einer gemeinsamen Anstrengung die letzten Reste einer undemokratischen Gesinnung aus dem…“

„… beschlossen habe, dass das Kommando Rechtsum ab sofort nicht mehr im…“

„… sei die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland von der gesamten Truppe mit allen Mitteln zu verteidigen, notfalls auch gegen Flüchtlinge, Linksfaschisten, Fatima Merkel und die …“

„… bekanntlich Vegetarier gewesen sei. Ein zwingend vorgeschriebener vegetarischer Tag in der Mannschaftsverpflegung müsse daher aus Gründen der politischen Korrektheit ab sofort…“

„… ein gemeinsam vollzogenes luftgestütztes Abmunitionieren nicht nur den Unteroffizieren das Rückzählen erspare, sondern auch die unerlaubte Weitergabe zur Anlage widerrechtlicher Depots im landschaftlich belassenen Bereich außerhalb der…“

„… inhumane Folterrituale umgehend abstellen wolle. So sei das Anhören mehrstündiger Monologe aus Mein Kampf für die Rekruten ein mit der Menschenwürde nicht zu…“

„… der Waldorf-Pädagogik zwar nicht generell ablehnend gegenüberstehe, sie aber wegen ihrer Nähe zur Rassenlehre nur für die höheren Dienstgrade…“

„… den Horizont der Soldaten erweitern sollten. Ein verpflichtender Besuch in İncirlik sei geeignet, das Wissen der Armeeangehörigen um diktatorische Systeme auch über den Nationalsozialismus hinaus zu…“

„… strikt abgelehnt worden sei. Das Heeresmusikkorps Ulm werde Ein bisschen Frieden nicht einmal auf Wunsch eines scheidenden Bundespräsidenten…“

„… zu überlegen, ob der Truppe eine demokratische Gesinnung nicht auch befohlen werden könne. Dies sei ein einfaches Verfahren, bei dem man Verweigerer schnell und ohne weitere Prüfung…“

„… nicht ausschließen könne, dass Nazi-Devotionalien nur als Schulungsmaterial in die Kaserne gekommen seien, um der Truppe zur Anschauung und zum Wiedererkennung in strittigen Fällen von…“

„… die Umbenennung in Kurt-Tucholsky-Kaserne für gänzlich falsch halte. Der aus Deutschland geflohene jüdische Staatsfeind und Hetzer hatte seinerzeit die Soldaten kollektiv als…“

„… müsse es bei einer weiterhin stabilen Westintegration erlaubt sein, zur Klärung der nationalen Identität die Russen als Feindbild des…“





Truppenbild mit Dame

15 05 2017

„Meine Güte, was erwarten denn Sie jetzt? dass wir Helene Fischer singen? Beim Nachtmarsch? Jetzt kommen Sie mal runter, das wird ja echt langsam paranoid hier! Nur weil sich da ein paar Rentner in der Tür geirrt haben, schaffen wir gleich das ganze Truppenliederbuch ab? Geht’s noch!?

Gut, wir wollen jetzt nicht unkooperativ sein, Sie machen auch nur Ihren Job, und wenn Sie die Verteidigungsministerin schickt, bleibt uns nichts anderes übrig, als Ihnen – da können Sie nicht rein, da ist abgeschlossen, also eigentlich müsste da jetzt abgeschlossen sein, das ist nur, gut, dann gehen Sie halt rein. Ist ja offen.

Die Flecken waren da immer schon, wir fanden das damals ganz dekorativ, schließlich kann man in einem Dienstgebäude der Bundeswehr nicht immer die Waffen, wenigstens nicht alle, und nicht jede Nacht, und die Schränke wären dann auch im Obergeschoss gewesen, und da haben wir sie dann an die Wand gehängt. Das ist natürlich gedeckt vom Traditionserlass, gucken Sie sich die Tapete mal genau an, die ist seit 1970 oder noch früher, gut, dann tapezieren wir das eben über. Das kann ja so schwer nicht sein. Jedenfalls haben wir hier alle Hakenkreuze zum Zielschießen schon mal durch – ach, nichts. Da waren ein paar Antifaschisten am Werk. Haben wir natürlich gleich entlassen, weil linke Extremisten, das geht ja gar nicht.

Es ist aber in den letzten Jahren schon sehr viel pazifistischer geworden. Wenn Sie zum Beispiel die aktuellen Uniformen, und dann das Mobiliar, die Beleuchtungskörper, wir heizen ja auch ökologisch verantwortlich mit nachhaltigen Rohstoffen, und wenn Sie mal hier die neuen Bodenbeläge – ja, das ist ein Waffenschrank. Aufmachen? Ach, was soll da schon groß drin sein. Wahrscheinlich Socken, oder vielleicht hat ein Rekrut auch Katzenbilder, die sind bei uns ja immer total beliebt, kennen Sie das, wo so ein Kätzchen mit einem Teddybären im… Kennen Sie also. Ja, die kann man aufmachen, aber man kann die auch zulassen, diese Schränke, die schließen bombenfest, wenn jetzt der Russe kommt, dann sind die absolut… –

Das ist nicht von der Wehrmacht, wir warten nur auf den Austausch gegen moderne Gewehre! Diese Sturmgewehre, die sind doch praktisch wertlos, wenn man einen Schuss bei Raumtemperatur oder vielleicht zwei abgeben will oder eventuell auch muss – keine verdächtigen und gefährlichen Gegenstände, das denken Sie nur, zumindest sind die nicht gefährlich für den Feind, und verdächtig schon gleich gar nicht. Die kennt man in Polen schon etwas länger.

Das ist nur unser Stockwerksignal, wenn es in der Messe Kekse gibt. Wir fanden das mit dem Panzerlied irgendwie passend, und da haben wir die Melodie eben – ja, das kann man jederzeit ersetzen. Das wird den Weltfrieden garantiert fördern, wenn wir hier historisch orientiert kultursensibel für die Inhalte unserer Kommunikationsinstrumente die – ich stelle das mal eben ab, Sie haben Recht, das hört sich scheiße an. Und dieser Ausschnitt aus der Sportpalastrede passt auch nicht so wirklich zum Weckdienst, das fällt mir jetzt auch erst auf.

Internet? Haben wir hier gar nicht. Schauen Sie, da wird man nur auf die schiefe Bahn gebracht, die vielen Bombenbauanleitungen von Anarchisten und anderen linken Spinnern, Abschusslisten, man kann froh sein, dass es noch einen Maifeiertag ohne Tote gibt, und offene Boykotthetze gegen den Staat und seine Organe. Das finde ich regelrecht skandalös. Ihnen ist hoffentlich klar, dass wir uns hier in einer wichtigen Schutzposition – Schutz, nicht Schuss, Sie müssen auch mal genau hinhören – für die Sicherheit des Staates nämlich, die hier in ganz besonderem, ich möchte sogar sagen: das ist auf gut Deutsch wirklich kriegsentscheidend, was wir hier machen.

Unsere Ahnengalerie. Rommel, Keitel, Jodl, Niebel, aber wir haben ja unter jedes Bild schon geschrieben, das sind böse Nazis, mit denen wollen wir nichts mehr zu tun haben. Nach Niebel zum Beispiel werden wir garantiert keine Kaserne benennen.

Das geht dann natürlich noch mal extra. Wenn hier Waffen gefunden werden, das lässt sich nie so ganz vermeiden, aber bei Munition, da verstehen wir keinen Spaß. Das wird den Tätern, und wir betrachten Angehörige der Bundeswehr immer als solchige, immer vorausgesetzt, es sind auch welche, dann wird das denen in voller Höhe vom Sold abgezogen. Da habe ich Rückendeckung von der Bundesverteidigungsministerin, die ihrerseits noch kein vollstes Vertrauen genießt, also zivil nicht als hirntot gilt, und da sind wir auch ganz hart. Da wird nicht zurückgewichen. Wir haben schon alle Schiffe vorläufig aus dem Verkehr gezogen, damit hier keiner meutert. Die Helikopter, das war eher so ein technisches Ding, da hatten wir auch keine mehr von der Wehrmacht im Hangar, aber wir haben alles gegeben. Sie werden hier keine Burka mehr finden, keinen bedauerlichen Einzelfall, wir haben nicht mal mehr Haselnussschokolade am Kiosk – was wollen Sie denn noch? Politische Säuberungen? Wir dienen Deutschland, aber von Demokratie war hier nie die Rede!“





Luftnummer

3 12 2015

„… sei die Bundeswehr gut gerüstet, um die militärischen Auseinandersetzungen in Syrien ganz im Sinne der alliierten Truppen zu…“

„… dass nur ein kleiner Teil der Tornados geeignet sei, um Aufklärungsflüge über der Region zu…“

„… keinesfalls daran liege, dass die Höhenruder aller Kampfflugzeuge defekt seien. Die Steuerung ließe sich sofort mit dem bordeigenen Werkzeug reparieren, ungünstigerweise sei der von der Luftwaffe bereitgestellte Schraubendreher SbT-23o/II-AA (taktisch, verlastbar) bereits nach der Entnahme aus der Verpackung total im… “

„… Wärmebildkameras erprobt hätten, die durch ihre Leistungsfähigkeit überzeugten. Zwar seien auch Straßenlaternen als Waffensysteme erkannt und durch Marschflugkörper…“

„… dabei doch wesentlich robuster als die Bundeswehrhubschrauber sei, da die Flugzeuge erst ab dreißig Sekunden Flug über Seegebiete mit empfindlichen Rostreaktionen…“

„… die Flughöhe entscheidend für die Zielgenauigkeit sei. So müsse man teilweise bei einem Sinkflug um wenige Dutzend Meter mit dem Totalausfall der Ortungssysteme rechnen, was in einer Verwüstung kompletter Überflugrouten resultiere. Von der Leyen werte dies als Tradition, die bereits bei den Einsätzen in Afghanistan und im Irak für viel Sympathie mit den westlichen…“

„… eine starke Geräuschbelastung der Jagdflugzeuge, die zu einem Sicherheitsrisiko werden könne. Des weiteren sei der Tornado auch von außen keine besonders gute…“

„… die Verteidigungsministerin versprochen habe, Krankenhäuser nur in Ausnahmefällen zu…“

„… Schrauben verloren habe, die dann die Kanzeln der nachfolgenden Flieger beschädigt hätten. Die Verteidigungsministerin habe sich bisher nicht entscheiden können, die Aufklärungsmissionen mit französischen und US-amerikanischen Maschinen im hinteren Teil der…“

„… es keine ausreichende Möglichkeit zur fotografischen Beweismittelsicherung gebe. Der Referatsleiter habe den Einbau von Smartphones mit Selfieautomatik empfohlen, um wenigstens eine rudimentäre…“

„… nur über die von der Bundesregierung geleasten israelische Waffensysteme verfügten. Die Flugkörper verfügten jedoch nur über das Zielprogramm Noch nicht tot, was zu Schwierigkeiten in der…“

„… habe das Ministerium davon Abstand genommen, die Flüge unbemannt durchzuführen, da alle Drohnenversuche des Amtsvorgängers bereits in einer technischen Katastrophe…“

„… seien Drohnen in der Lage, über WLAN sehr schnell Informationen zu gesuchten Personen zu liefern. Es ergebe sich daraus jedoch die Schwierigkeit, die Flughöhe der Geräte so anzupassen, dass sie unbemerkt biometrische Porträtfotos der mutmaßlichen Terroristen…“

„… die Türen sich während der Sinkflugphase öffnen sollten. Konstrukteure hätten empfohlen, die Bauteile durch Scharniere aus NVA-Konstruktion zu ersetzen, da diese nur mit Gewalt zu schließen seien, in der Luft jedoch absolut…“

„… die Tornado-Besatzungen jeweils zwei Drohnen mit Klebefilm an den Flügeln der Maschinen befestigen sollten, um sie im Falle eines Undercover-Einsatzes unauffällig im Tiefflug zu…“

„… immer wieder zu Störungen bei der Funkverbindung komme. Bundesinnenminister de Maizière habe die Verantwortung übernommen, da er durch eine Quellenüberwachung verhindern wolle, dass Piloten der Luftwaffe über ein ungesichertes Netzwerk urheberrechtlich geschützte Dateien…“

„… dass in den Probeflügen statt der Echtzeit-Videoüberwachung ein Standbild geliefert worden sei. Die noch auf eine Abmachung von Friedrich und Wendt zurückgehende Speicherung von Google-Landkarten für virtuelle Aufklärungsflüge habe sich zwar als preiswerter, aber nicht als die zuverlässigere…“

„… liefere die Bundeswehr nur das notwendige Bildmaterial für die Ziele der später erfolgenden Flächenbombardements, die von den wirklichen Kriegsparteien…“

„… könne man mit Drohnen wegen der stark erhöhten Abschussgefahr nur in völlig menschenleeren Gebieten operieren, was zwar keinerlei Ergebnisse zeitige, der Opposition aber als Sicherheitsmaßnahme für die Soldatinnen und…“

„… betone Gabriel, die Lieferung von Zielfotos sei so ähnlich wie der Handel mit Kriegswaffen in Spannungsgebiete und an faschistische Staaten. Die SPD setze sich sehr für den Weltfrieden ein, müsse aber anderen Völkern den freien Willen lassen, damit Kriege zu…“

„… habe die türkische Regierung darauf hingewiesen, dass auch NATO-Flugzeuge den syrischen Luftraum nicht verlassen dürften, insbesondere dann nicht, wenn sie über den Handelsrouten der…“

„… könne von der Leyen derzeit nicht mit Sicherheit sagen, ob der für die EU gültige Flugschein auch über den syrischen…“

„… seien die Piloten in den Kampfjets viel besser ausgerüstet, unmittelbare Gefahren am Boden zu erkennen, im Gegensatz zu Drohnen würden sie Abwehrraketen allerdings erst mindestens fünf Kilometer nach einem als Ziel identifizierten…“





Kätzchenvideos

10 06 2015

„Und dann stehen auf einmal eine Milliarde bis an die Zähne bewaffnete Dänen – okay, so viele sind natürlich unrealistisch, das muss ich schon zugeben. Sorry. Ich bedauere diesen Fehler. Es tut mir sehr, sehr leid. Also es sind eine halbe Milliarde Skandinavier, und sie werden die Bundesrepublik Deutschland innerhalb weniger Sekunden auslöschen.

Gut, es wird ein paar Stunden dauern, nach unserem Szenario werden sie alle über den Bodensee kommen. Die Schweiz werden sie schon platt gewalzt haben., da ist keine Gegenwehr mehr zu erwarten, und sie werden mit ein paar Tausend Flugzeugträgern einmarschieren. Wieso, ein paar Tausend – wo sollen die denn alle herkommen? Der Bodensee ist schließlich groß, wer weiß schon, was diese Skandinavier aushecken. Oder die Schweizer. Haben Sie eine Ahnung?

Auf jeden Fall zeigt uns dies Beispiel einmal mehr und deutlich genug, dass man nicht vorsichtig genug sein kann. Oder hätten Sie gedacht, dass man einen Luftschlag über dem Bundestag mit Panzerkreuzern auf dem Bodensee vorbereitet? Da brauchen Sie als Bundesverteidigungsministern aber auch sehr viel Fantasie, damit Sie sich das ausmalen können. Wobei, Sie haben nur den Malstift. Die Linien gibt die Rüstungsindustrie Ihnen schon vor. Sie müssen nur noch das bisschen Krickelkrackel auf den Verträgen erledigen.

Denn schauen Sie mal: gab es nicht immer einen wunderschönen Himmel über Deutschland? Eben, und da wir uns den durch Luftschläge nicht kaputt machen lassen dürfen, müssen wir eben aufrüsten. Machen doch alle. Und wenn alle aufrüsten, dann können wir das ja wohl auch, oder?

Nicht zuletzt aus Gründen der Arbeitsmarktpolitik. Dieses Abwehrsystem hat nun mal einige Milliarden Euro Volumen, da muss man handeln. Sonst schnappen einem diesen Auftrag die Chinesen vor der Nase weg, und das können wir nicht riskieren. Schon aus sicherheitstechnischen Bedenken heraus. Chinesen montieren die Technik, die uns in der EU vor den Chinesen schützen soll! Da können wir ja gleich die Vorratsdatenspeicherung ins Ausland vergeben!

Tun wir schon? Bedaure, das entzog sich meiner Kenntnis. Ich dachte, die Amis sind bei MEADS schon ausgestiegen, dann können wir das als nationalen Alleingang machen, dann klappt das nämlich auch. Wie damals bei den, äh, Drohnen. Das haben wir auch ganz alleine hingekriegt.

Wieso eigentlich Milliardengrab? Immerhin bekommen wir ja auch etwas für unser Geld. Irgendwann. Hoffentlich. Aber Milliardengrab, meine Güte – es kostet sehr viel weniger als dieser Hauptstadtflughafen, und es wird sicher viel schneller fertig. Und es hat sich bisher auch noch niemand beschwert, oder?

Natürlich hätte man den alten Raketenabwehrschirm weiterentwickeln können. Man kann meistens noch etwas anfangen mit alten Sachen, vor allem dann, wenn sie sich bewährt haben. Wenn man sich auf sie verlassen kann, weil die Ergebnisse für sich sprechen. Aber denken Sie immer daran, diese Regierung und ‚Weiterentwickeln‘, das glauben Sie doch selbst nicht.

Das Geld bleibt doch im Land, das geht bloß nach Bayern. Das ist sozusagen die Summe, die die Bayern beim Länderfinanzausgleich ausgegeben haben, und die kriegen sie jetzt wieder erstattet. Am Bundeshaushalt vorbei. Falls Sie sich fragen, wie die CSU auf die Idee mit der Maut gekommen war.

Denken Sie doch auch mal an die vielen positiven Nebeneffekte! Das wird noch zu vielen schönen Debatten kommen, Schmierentheater im Bundestag, Untersuchungsausschüsse, Lügen, ein Nachrichtenmagazin druckt Unterlagen ab, deren Existenz vorher standhaft geleugnet worden war, und viele Jahre später bekommen Sie etwas, das mit dem eigentlich bestellten Ding gar nichts zu tun hat. Wenn Sie das stört, warum spricht denn dann heute keiner mehr über den Stuttgarter Tiefbahnhof?

Außerdem werden die Deutschen gar nicht wissen, was MEADS ist. Das hört sich an wie ein Kätzchenvideo, und auf dem Niveau verkauft von der Leyen das dann auch der SPD.

Klar können Sie so argumentieren, dass es bisher noch keinen einzigen Raketenangriff auf Deutschland gegeben hat. Aber wenn wir bald ein tolles neues Abwehrsystem haben, dann kann sich das ja schnell ändern.

Ist das Ihr Ernst? Mit den Russen reden, statt Waffensysteme zu bauen? Bei aller Liebe, bei der Vorstellung wird mir gerade sehr unwohl. Wenn wir mit den Russen reden. Also von der Leyen. Dann kriegen wir dasselbe Ergebnis doch mit ein paar neuen Waffen viel preiswerter hin.

Nein, Sie müssen sich damit abfinden, wir werden um MEADS nicht herumkommen. Die Sache ist nämlich politisch durchaus notwendig. De Maizière hat das mit den Drohnen versemmelt, und zur Belohnung durfte er wieder Innenminister werden und die Verfassung weiter abschaffen. Aber von der Leyen, wenn Sie jetzt denken, das mit den Hubschraubern, G36, Besenstielpanzer – glauben Sie, man wird so einfach Reichskanzlerin?“





Opfer

13 05 2015

„Aber wenn wir jetzt überreagieren, dann haben wir erst recht Stress.“ „Wenn wir gar nicht reagieren, haben wir den Zustand jenseits von Stress, Kamerad.“ „Wir müssen uns entscheiden.“ „Aha.“ „Wir müssen uns für einen entscheiden, der für die Fehler und Versäumnisse des Ministeriums…“ „Man merkt, Sie sind kein Soldat. Sie sind langsam im Dienst einer christlichen Partei degeneriert.“

„Man kann eben nicht immer selbst für alles geradestehen.“ „Sonst wären Sie ja auch nie Ministerialbeamter geworden.“ „Aber jetzt müssen wir eben auch mal zusehen, dass wir gemeinsam…“ „Das sind ja ganz neue Töne. Bisher hat Ihr Ministerium sich doch immer um alles gedrückt, was nach gemeinsamer Verantwortung aussah.“ „Von gemeinsamer Verantwortung hat ja auch niemand etwas gesagt. Eigentlich wollte ich nur gemeinsam mit Ihnen einen Schuldigen suchen, den wir dann vor die Tür setzen können.“ „Ehrenhaft natürlich.“ „Selbstverständlich. Unehrenhaft kann man nur bei Ihnen entlassen werden, in unserem Haus sind sie automatisch immun. Sonst brauchen Sie Ihren Schreibtisch gar nicht erst einzuräumen.“

„Ihre Ministerin hat personelle Konsequenzen angekündigt.“ „Wir denken auch schon darüber nach, ob wir die Ressorts nicht umstrukturieren.“ „Und was bringt das?“ „Nichts.“ „Warum dann?“ „Weil ein Rücktritt auch nichts bringt. Aber der kostet ja sehr viel mehr Geld.“ „Und Sie meinen, das stellt die Öffentlichkeit ruhig?“ „Nein, aber ein Rücktritt löst ja auch keine Probleme.“ „Das verstehen Sie unter persönlicher Verantwortung.“ „Vorhin war’s noch gemeinsame Verantwortung. Können Sie sich nicht entscheiden?“ „Jetzt werden Sie mal nicht…“ „Okay, wir versetzen einen Mann in den einstweiligen Ruhestand.“ „Einstweilig?“ „Nach den nächsten Wahlen kann die Sachlage ja vollkommen anders aussehen. Und keiner erinnert sich mehr an ihn.“

„Und währenddessen dürfen wir mit dem alten Schrott weiter in bewaffnete Konflikte ziehen.“ „Das Soldatenleben ist nun mal kein Ponyhof, Herr Feldwebel. Das hätten Sie vorher googeln können.“ „Schnickschnack! Sie ziehen sich hier mit etwas Theaterdonner aus der Affäre, damit in Ihrem Laden alles so weiterlaufen kann. Die alten Seilschaften, die alten Lobbyistenfreundschaften, die alten Deals mit Lieferungen in Kriegsgebiete.“ „Ist doch prima. Dann müssen Sie die Waffen wenigstens nicht mehr auf ihren Missionen im Nahen Osten verlieren, damit die Aufständischen sie zufällig finden.“

„Dann werde ich Ihnen mal etwas sagen: wir werden selbst die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen und…“ „… an die Wand stellen? Dann mal viel Spaß dabei.“ „Einer wird das Scheißding doch gekauft haben.“ „Falls Sie auf Peter Struck reflektieren, der ist nicht mehr auf dem Posten.“ „Und Scharping?“ „Lassen Sie den Mann bloß in Ruhe. Der ist imstande und tritt in Badehose vor dem Untersuchungsausschuss auf.“

„Dann werden wir eben de Maizière dafür verantwortlich machen.“ „Das lässt die Kanzlerin nicht zu.“ „Komisch. Dabei soll sie doch immer noch sehr daran interessiert sein, dass er sie nicht im Amt beerbt.“ „Eben, aber wegen eines schlecht konstruierten Gewehrs wird sie ihn nicht opfern.“ „Wieso denn nicht?“ „Dann könnte er sich noch in irgendein anderes Ministerium retten, wie das mit Merkels Mannschaft sonst auch passiert. Aber wenn sie ihn über den NSA-Skandal stolpern lässt, ist er richtig erledigt. Glauben Sie, die Kanzlerin lässt sich so eine Chance entgehen?“

„Wenn wir schon gerade dabei sind, wir hätten gerne vernünftige Helikopter.“ „Abteilungsleiter.“ „Und funktionsfähige Schützenpanzer.“ „Abteilungsleiter.“ „Und ein paar Gasmasken, die man auch im Ernstfall tragen kann.“ „Wie gesagt, Abteilungsleiter. Fragen Sie den.“ „Der ist doch nicht an diesem ganzen Mist schuld.“ „Wenn jetzt die Ministerin zurücktritt, glauben Sie etwa, die wäre daran schuld gewesen?“ „Aber sie wird die Verantwortung übernehmen müssen.“ „Warum das denn? wäre sie dann Ministerin geworden?“

„Wir drehen uns im Kreis.“ „Finden Sie?“ „Es muss doch wohl möglich sein, personelle Konsequenzen so zu ziehen, dass auch die tatsächlich Schuldigen an einer Sache bestraft werden.“ „Also so, als würde man für einen Krieg die militärische Führung zur Rechenschaft ziehen, nur weil sich der Kriegsgrund als von den Geheimdiensten zusammengemogelter Müll herausstellt?“ „Das kann man ja wohl gar nicht vergleichen.“ „Also dann so, als würde man Ausbilder auf Marineschiffen zur Verantwortung ziehen für den Tod von Rekruten oder einen Oberst für Raketenangriffe auf Zivilisten?“ „Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.“ „Finden Sie nicht, wir sollten die entlassen, die sich wirklich am meisten mit der Sache befasst haben? diejenigen, die aus der Berufspraxis wissen, was sie getan haben?“ „Gute Idee. Woran hatten Sie gedacht?“ „Wir haben hier einen Hausmeister, der steht sowieso kurz vor der Pensionierung. Ich denke, damit wären Sie einverstanden?“





Schwerter zu Flugschäden

23 02 2015

„… und dass der neu entwickelte Bundeswehrhubschrauber MH90 Nord- und Ostsee nicht überfliegen dürfe, obwohl er eigens für den Einsatz über der Deutschen Bucht und den…“

„… müsse man mit der Wehrtechnik besonders sorgsam umgehen. Von der Leyen mahnte, dass jeder Helikopter teuer nachbestellt werden müsste, im Gegensatz zu den Freiwilligen, die jedes Jahr in steigender Anzahl…“

„… im Vorfeld bereits angekündigt worden. Da die Luftwaffe jedoch traditionell Expertenberichte zur Fertigung von Papierschwalben einsetze, habe es keinen Handlungsbedarf außerhalb des…“

„… seien wegen Lieferschwierigkeiten nur minderwertige chinesische Teile in der Ortungseinheit verbaut worden. Beim Überfliegen von Wasserflächen bestehe folglich die Gefahr, vom Radar zu…“

„… sei es zwar technisch machbar, sich über das militärische Flugverbot für die niedrige Leistungsklasse des MH90 hinwegzusetzen, aber aus strömungsdynamischen Gründen nicht ratsam. Von der Leyen sei jedoch gewohnt, sich über sämtlichen Empfehlungen von Personen, die etwas im Gegensatz zu ihr professionell betrieben…“

„… einen Obergefreiten im Amphetaminrausch mit dem berüchtigten Besenstiel krankenhausreif geprügelt habe. Der Wehrbeauftragte habe dies als positive Nachricht gewertet, da es offensichtlich noch Waffensysteme gebe, mit denen die Ausschaltung eines Gegners erfolgreich…“

„… das deutsche Drohnenprojekt noch nicht aufgegeben worden sei. Zwar habe sich der Fachleiter verkalkuliert, wenn drei Tonnen Munition mit einem Ultraleichtflieger angehoben werden sollten, die Abteilung sei jedoch über das moderne, zeitlose Design sehr…“

„… den Helikopter mit handelsüblichen Navigationsgeräten nachzurüsten, die schon für 199 Euro im Versandhandel erhältlich seien. Von der Leyen habe den Vorschlag abgelehnt, da er nicht aus dem Verteidigungsministerium, sondern…“

„… die Neuentwicklung der Schutzweste bereits abgeschlossen sei, was auf eine vorausschauende Amtsführung Georg Lebers…“

„… die DE-Drohne nicht bei Luftfeuchtigkeit über fünf Prozent aufsteigen lassen könne. Der Mehrkomponentenkleber, mit dem das Leitwerk am Rumpf befestigt sei, habe sich bereits in der Testphase als Schwachstelle der gesamten Baureihe…“

„… der Einbau eines herkömmlichen Navigationsgeräts befürworte, wenn es beispielsweise bei Auslandseinsätzen eine genauere Anweisung des Flugziels…“

„… versehentlich auf den Einbau von Protektoren verzichtet wurde, um den Preisrahmen der Schutzwesten um nicht mehr als 50.000 Prozent…“

„… das Nachtsichtgerät nicht an die kurdischen Kombattanten ausgeliefert worden sei. Für den internen Dienstgebrauch zu Manöver- und Spielzwecken empfehle der Fachdienst die rasche Entwicklung eines Kombi-Pakets aus Taschenlampe und…“

„… habe de Maizière offenbar nur deshalb eine fluguntaugliche Boden-Luft-Rakete in Auftrag gegeben, um zu sehen, ob die Entwicklung innerhalb der geforderten zwanzig Jahre…“

„… zu einem Zwischenfall gekommen sei, als der Ministerialdirigent sein eigenes Navigationsgerät in den MH90 habe einbauen wollen. Trotz eines reibungslos verlaufenen Testflugs sei der Pilot beim Einparken des Helis nur den Anweisungen der elektronischen Anzeige gefolgt und habe versehentlich den Tragflügler mitten in die Spree…“

„… dass sich die Schutzweste dafür sehr angenehm tragen lasse. Besonders sei aufgefallen, dass sie wegen ihrer fehlenden Verschlüsse eine besonders figurfreundliche…“

„… beim NATO-Manöver mehrere Unfälle produziert habe. So sei das Nachtsichtgerät zwar bereits in der Kaserne ausgefallen, die mitgelieferten Taschenlampen seien jedoch für die Scharfschützen der feindlichen Streitkräfte ein hervorragendes…“

„… zu Beschwerden aus der Rüstungsindustrie komme. Bisherige Verteidigungsminister hätten sich wenigstens zeitnah bei Lieferverzug oder technischen Mängeln beschwert, von der Leyen benötige jedoch bei jedem Anlass eine Schulung von mehr als anderthalb…“

„… einen Teil des Wehretats wieder in die Zonenrandförderung fließen zu lassen, da dies eine bessere Investition in den Schutz grenznaher…“

„… zwar noch nicht zu einer generellen Verkleinerung der Truppe kommen müsse, das angekündigte Weißbuch jedoch mit dem Untertitel Schwerter zu Flügschäden…“

„… das Flugverbot von MH90 mit der Order begründet habe, beim Aufsteigen des Geräts könnten wichtige Komponenten ins Meer fallen, die wegen der schwierigen Ersatzteillieferungen nicht mehr…“

„… erst im Atlantik aufgefallen sei, dass die deutsche U-Boot-Flotte zur Renovierung mit umweltfreundlichen Lacken auf Wasserbasis…“

„… der Friedensnobelpreis in greifbare Nähe gerückt sei. Mit der Ernennung von der Leyens habe die Kanzlerin den entscheidenden Schritt getan, der Welt deutlich zu machen, dass von Deutschland nie wieder eine militärische…“





Stielkritik

19 02 2015

„Ja, zwanzig Watt. Also maximal. Wenn wir schon Leuchtstoffröhren als Lichtschwerter verwenden, dann muss man auch sehen, dass wir von der Bundeswehr sind.

Solange wir den Mist hier in Deutschland verwenden, ist das eh total wumpe. Drei Viertel der Nachtsichtgeräte sind nicht einsatzbereit oder gleich ganz futsch. Ob wir da mit fünfundzwanzig Watt auftauchen oder mit vierzig, das kümmert keinen großen Geist. Wir werden vom Feind nicht gesehen. Vom Freund zwar auch nicht, aber hey, wir sind in Deutschland nicht im Kampfeinsatz. Noch nicht.

Gut, nächster Punkt. Kampfmittelräumung. Wir hatten ausgemacht, dass unsere Fachkräfte bei den Übungsminen immer ‚Uii-uii-uii-uii‘ rufen, oder? Naja, vergessen Sie’s. Es gab da eine kleine Panne. Wir hatten nicht genug Geld, deshalb wurden die Kisten mit der Manövermunition nicht korrekt beschriftet. Wir haben zwar noch Minen, aber wir wissen nicht mehr, welche die richtigen sind. Klar, wir könnten das ausprobieren. Aber wer macht das hinterher wieder weg?

Die Kistenbeschriftung wird bei Paderborn erledigt, das ist immer so gewesen. Panzerbataillon. Als wir die Munition in den Heli eingeladen hatten, fiel dem Standortkommandanten auf, dass er nicht getankt hatte. Also jetzt der Heli, nicht der Standortkommandant, der ist nämlich meistens – unterbrechen Sie mich nicht, es geht um unsere nationale Sicherheit – und dann haben wir alles wieder ausladen lassen und in einen anderen, und das dreißig Mal, aber die waren alle nicht betankt. Ist ja auch kein Wunder. Ich meine, flugunfähige Hubschrauber, wozu muss man die denn betanken?

Vielleicht hätte man den Transport auch auf dem Landweg fortsetzen können, in der Bundesrepublik sind ja derzeit keine größeren Hindernisse bekannt. Das gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug Boxer kam uns da sehr gelegen. Vor allem, weil nicht alle in Afghanistan im Einsatz sind. Ein paar stehen auch hier herum. Die sind allerdings alle nicht bewaffnet. Vermutlich handelt es sich dabei um eine spezielle Maßnahme zur Friedenssicherung, weil man mit denen nicht mehr schießen kann, ich weiß auch nicht so recht. Auf jeden Fall ging das Ausladen der Munitionskisten sehr schnell und reibungslos. Wir sind eine starke Truppe, und wenn wir erst mal anfangen, Deutschland zu dienen…

Sie dürfen nicht alles ernst nehmen, was diese linke Presse so schreibt. Das mit den Waffenrohren war ein absoluter Ausnahmefall. Kam so auch in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht vor. Gut, ein bisschen Improvisation muss natürlich erlaubt sein, das ist als Kriegslist wohl erlaubt. Oder würden Sie im Verteidigungsfall warten, bis die Verteidigungsministerin einen Schuss hört? Eben.

Das kam ja eher zufällig. Einer von diesen Besen stand so im Ministerium vor sich hin, und was der Abteilungsleiter da gemacht hat, keine Ahnung, aber es ging schon ein paar Wochen lang das Gerücht herum, dass die Ministerin darauf jeden Morgen zur Arbeit – ein Gerücht, ich kann das an dieser Stelle nur noch einmal betonen! – und dann gab’s halt keine Manöver-, sondern Stielkritik. Das fand ich jetzt ehrlicherweise auch schon ein wenig übertrieben. MacGyver wäre jedenfalls stolz gewesen!

Ja, das nennt man jetzt bei uns dynamisches Verfügbarkeitsmanagement. Drei plumpe Lügen in einem Wort. Das haben sie uns zwar irgendwie anders erklärt, und das war dann, warten Sie: wenn Sie wegen des Managements die meisten Sachen nicht mehr verfügbar haben, entfernen Sie sich dynamisch aus der Verantwortung. Aber dann kam ja die Münchener Waffenmesse, da galt das alles nicht mehr.

Wir verstehen hier immer noch nicht, dass dies Rohr überhaupt an dem Fahrzeug angebracht sein musste. Die Soldatinnen und Soldaten haben eine Waffenanlage simuliert, wo überhaupt keine hätte sein müssen. Diese Waffe war komplett überflüssig. Gut, wenn Sie nicht gerade bei der Bundeswehr sind, dann fällt Ihnen früher oder später auf, dass das auf alle Waffen zutrifft. Aber das war selbst für die Truppe fachlich etwas zu komplex. Wissen Sie, es kam echt zu intensiven Auseinandersetzungen innerhalb der Ministerialbeamten. Für die war das natürlich eine Stielvorlage.

Sie lachen, aber wenn wir immerzu Milliarden rauswerfen für irgendwelche Drohnen, die es gar nicht gibt, die dann aber nicht geliefert werden und trotzdem nicht funktionieren, aber das sollte so, damit unsere nordatlantischen Verbündeten das auch sagen können, dann müssen wir natürlich irgendwann zu drastischen Maßnahmen greifen. Das bleibt halt nicht aus, dass wir irgendwann die Luftdruckpistolen rausholen, weil die im Manöver immer so schön Päng-Päng machen. Wir müssen mit dem bisschen Geld zurechtkommen, das uns bleibt, und hoffen, dass die Rüstungskonzerne genug Kriege auf der Welt haben, damit wir denen nicht alles abkaufen müssen.

Gewöhnen Sie sich daran, die Bundeswehr ist eine Art Behelfsmittel zur Durchführung von Militäroperationen. Wir haben inzwischen genug Übung darin, uns ein paar jämmerliche Attrappen aus Sperrmüll zusammenzubasteln. Oder was, meinen Sie, war Guttenberg?“





Karate Kids

14 10 2014

„Iiiiiiiiaah! Ha! Haiiiiiiiiiii…“ „Herr…“ „… iiiaah! Taaa-ka! Haaaaaiah! Ka!“ „… Major!?“ „Iiiiiah?“ „Haben Sie irgendwas geraucht?“ „Nee, Wabschke. Alles wie sonst. Nur unser Training für den V-Fall, wir stellen jetzt ja um auf autarke Methoden.“

„Herr Major, ich will ja nicht uncharmant sein, aber finden Sie das nicht etwas daneben?“ „Das Aufwärmtraining?“ „Sie tragen Flecktarn bei der Achtsamkeitsübung.“ „Logisch. In dem Aufzug muss man ja aufpassen, dass man nicht entdeckt wird.“ „Also wir haben ja damals…“ „Sie, genau. Wabschke, das war Schülerjudo. Wir hingegen sind aufgerufen, unsere nordatlantischen Vaterländer zu verteidigen.“ „Mit südostpazifischen Methoden?“ „Besser als südostpazifistische, Wabschke.“ „Lassen Sie doch mal die Witzchen, Herr Major. Das ist doch alles scheiße.“ „Sagen Sie, Wabschke. Wir sind nun mal auf Sparmaßnahmen angewiesen, seitdem die Öffentlichkeit rausgekriegt hat, dass wir die ganze Kohle nicht mal ordentlich verplempern und trotzdem nichts gerissen kriegen.“ „Könnten Sie dann nicht wenigstens irgendeine Wunderwaffe aus dem Ärmel schütteln?“ „Ist doch für die Tonne, Wabschke. Ist doch alles für die Tonne!“ „War denn der Eurohawk so schlecht?“ „Mann, das Ding war doch auch nur die V2 mit Glitzerlack!“ „Oh, ich wusste ja nicht, dass…“ „Eben, Wabschke – eben! Haiiiiiiiiiiiaah! Ka-ka! Taah!“

„Und diese Luftballons, die sind dann auch nicht für die Jahresabschlussfeier?“ „Sind die oliv?“ „Nein, Herr Major.“ „Dann können Sie sich denken, wofür die sind.“ „Sie wollen die als Wolkenattrappe aufsteigen lassen?“ „An der türkischen Grenze. Oder in Afrika. Mal sehen, wo es sich ergibt.“ „Das ist doch Wahnsinn.“ „Wabschke, zügeln Sie mal Ihren Defätismus. Wir können hier keine großen Sprünge machen, solange diese Kratzfistel mit der Bauschaumperücke den Vorsitz führt.“ „Sie wollen Ursula von der Leyen aus ihrem Amt entfernen?“ „Nee, das kann sie besser. Wir erledigen dafür nur die Drecksarbeit.“

„Aber noch eins, Herr Major.“ „Wenn Sie dann endlich Ruhe geben, Wabschke…“ „Diese Dinger hier, diese blauen.“ „Was ist mit denen?“ „Diese, hm, Wasserpistolen.“ „Ja und? es sind ganz normale Wasserpistolen, Qualitätsarbeit aus Bangladesch, transparent, Füllstandsanzeige in der…“ „Herr Major, das ist doch nicht Ihr Ernst!?“ „Was denn sonst? Glauben Sie etwa, wir werfen eine halbe Million Euro für Wasserpistolen aus dem Fenster?“ „Eine halbe…“ „Wenn Sie das auf die erforderliche Stückzahl umrechnen, liegen Sie immer noch weit unter dem Ladenpreis.“ „Aber Sie können doch dies islamistische Terrornetzwerk nicht mit Wasser…“ „Sie sollten nicht vergessen, unsere Chefin ist Berufschristin, die kommt kostenlos an Weihwasser heran.“ „Das ist doch völlig wurst!“ „Sagen Sie das mal den Taliban, die werden bei dem Gedanken schon porös.“

„Herr Major, ich sehe mich gezwungen, Meldung über Ihre Vorgehensweisen zu machen!“ „Gute Idee, und grüßen Sie schön von mir.“ „Das ist offizielle Leitlinie?“ „Was dagegen?“ „Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie mit ein paar Karate Kids und Wasserpistolen den IS und die Ukraine wieder fest in deutsche Hand kriegen?“ „Meine Güte, nein! Das haben doch die anderen nordatlantischen Armeen längst gewusst.“ „Was macht Sie das so sicher?“ „Glauben Sie, Wabschke, bei einer Truppenstärke nach Eignung hätten die Deutschland so ungestört größer werden lassen?“

„Jetzt mal ganz praktisch gesehen: wie sollen wir uns mit dem Krempel verteidigen?“ „Ist mir doch egal.“ „Aber Sie müssen die Wehrfähigkeit der Armee doch…“ „Ich muss gar nichts. Die Alte bestellt ihre Generäle ein, und die sagen ihr, dass sie besser die Klappe hält.“ „Und dann?“ „Woher soll ich das wissen?“ „Aber Sie müssen die Wehrfähigkeit…“ „Wabschke!“ „Ach so, ja. ’tschuldigung, Herr Major.“

„Übrigens, die hier haben wir auch noch.“ „Das sind doch…“ „Richtig. Aber die waren auch nicht so sehr viel teurer als die Wasserpistolen.“ „Herr Major, ich will nichts sagen…“ „Was denn?“ „… aber das hier grenzt an Vaterlandsverrat.“ „Also Wabschke, das ist doch…“ „Vaterlandsverrat!“ „… jetzt etwas…“ „Jawohl, Vaterlandsverrat!“ „… übertrieben, finden Sie nicht auch?“ „Revolver mit Knallplätzchen – sind Sie eigentlich noch ganz bei Trost!?“ „Meine Güte, es geht hier doch um die psychologische Kriegführung, da braucht man ein differenziertes Instrumentarium, das auch…“ „Herr Major, diese Knallplätzchen sind nicht einmal biologisch abbaubar!“ „Das ist doch… das kann ja gar nicht…“ „Wenn das die Frau Bundeskanzlerin erfährt!“ „Wabschke, Sie haben doch echt ein Rad ab.“ „Wieso?“ „Wer sollte ihr das denn sagen? abgesehen von mir selbst?“ „Und wenn ich ihr das sage?“ „Wabschke, lassen Sie mal gut sein.“ „Aber wir müssen doch die Landesverteidigung, wir müssen – und die Schützenpanzer?“ „Sind gerade beim Auspuffspezialisten. Preiswert und gut – und alles aus dem Bildungshaushalt.“ „Aber die Hubschrauber, die sind doch…“ „Uschi repariert, Uschi tauscht aus.“ „Meine Nerven! Herr Major, die Aufklärungsdrohnen!“ „Herr de Maizière hatte gesagt, dass die bis Ende 2013 Starterlaubnis kriegen.“ „Und unsere Landesverteidigung?“ „Das ist unsere Landesverteidigung, Wabschke. Oder haben Sie eine bessere Idee?“ „Haiiiiiiiiiiiaah! Taaa-ka! Ka! Haaaaaiiiah! Rrrra!“





Plötzlich und erwartet

8 10 2014

„Alles hat seine Zeit. Man muss loslassen können, wenn die Stunde gekommen ist. Dann hat man eine Chance auf einen Abschied in Würde. Lassen Sie sich nicht irritieren, Frau Verteidigungsministerin, aber ich halte den Augenblick für gekommen. Lassen Sie sie los. Die Bundeswehr sollte einen anständigen Zapfenstreich bekommen, aber dann ist auch mal gut. Wir müssen doch den Tatsachen auch mal ins Auge blicken können. Wofür gibt es denn Sterbehilfe.

Das wundert mich ja jetzt, dass ausgerechnet Sie sich so anstellen. Es sollte sich doch inzwischen bis zu Ihnen herumgesprochen haben, dass eine Armee auch nichts anderes tut, als anderen beim Ableben behilflich zu sein. Sie machen da immer noch ein bisschen ethisches Gedöns herum, aber das tut ja nichts zur Sache. Fragen Sie mal Ihre Lieferanten, ob die ihre Handfeuerwaffen mit Moralkraftverstärker und Friedenssicherungsbums ausstatten. Oder mit Durchschlagskraft.

Sie wollten doch schon immer mal reinen Tisch machen, dann tun Sie es doch jetzt. Weg mit dem Laden. Das lohnt doch die Pflege nicht mehr, die Armee ist abgewirtschaftet und dement und längst ein Fall für den Bestatter. Sie tun doch immer so neoliberal, wenn mal keiner zuguckt. Dann geben Sie der Bundeswehr endlich den Gnadenschuss.

So vieles kann geschehen, wenn man den rechten Zeitpunkt verpasst. Balkankriege, Kriege in Afghanistan, Kriege im Irak, um Öl, um die beste Route für Öl, wo man erst später einmarschieren will – und dann ist man irgendwo an einem Punkt, an dem man eigentlich nie sein wollte. Fragen Sie mal Joschka Fischer, und der war noch nicht mal selbst fürs Militär zuständig.

Wir haben da auch sehr schöne Abschiedspakete im Angebot, Frau Verteidigungsministerin. Die gute alte Clausewitz-Nummer, jetzt wird mit anderen Mitteln weitergemacht – das könnte für Sie der politische Aufstieg sein, ich sag’s ja nur – inklusive Fackelzug und Tschingderassa, Formationsflug in Schwarz-Rot-Gold, natürlich geleaste Jets, Sie kriegen ja keinen mehr hoch, und wenn Obama die Ukraine bügeln will, dann stellen Sie sich in aller Ruhe hin und sagen: machense ma Ihrn Dreck alleene. Hat doch ausnahmsweise mal Stil, im Gegensatz zur Enddarmtouristik, die Ihre Kanzlerin seit Jahren betreibt.

Oder nehmen Sie die Variante Schwarz-Grün, da haben Sie etwas für die Zukunft. Die Truppe wird ordnungsgemäß in der Bundesagentur für Arbeit kompostiert, und vorher dürfen alle als Zwischenverwendungslösung die Reste ihrer tollen Technik in den Container kloppen. Mit etwas Glück kriegen Sie vom Materialwert die Abbaukosten aufgefangen. Sonst müssen Sie halt auf dem Wertstoffhof noch ein paar Euronen abdrücken, wie der zivile Deutschländer das sonst mit seiner kaputten Waschmaschine zu tun pflegt. Oder Sie machen eine zünftige Absturzparty über den Ebola-Gebieten und lassen den ganzen Schamott einfach in der Wüste liegen. Mit den Joghurtbechern vom Gelben Sack geht das doch auch.

Na, diese Abschaffung der Wehrpflicht, das war doch nur ein fingierter Suizidversuch. Bisschen Show, damit man sich wieder mit Ihnen beschäftigt. Dass es der Bundeswehr nicht gut geht, das haben wir ja nun hinlänglich begriffen, aber das muss doch nun wirklich nicht sein. Jedenfalls sind wir dazu nicht da. Es nützt uns auch nichts, wenn Sie plötzlich Depressionen vorspielen. Nicht unsere Baustelle, Frau Verteidigungsministerin. Kommen Sie mal klar.

Sie sehen doch, dass es zu Ende geht. Die Rüstungskonzerne befinden sich gerade in einer Phase der Verleugnung, weil sie einfach nicht zugeben wollen, dass sie mit viel zu spät geliefertem Neuschrott eine Menge Kohle machen, wenn Sie als Verteidigungsministerin zu feige sind, saftige Strafzahlungen zu verhängen. Machen Sie das beim Beinbruch auch so, dass der Arzt mal vorbeigucken kann, wenn er gerade nichts Besseres auf dem Zettel hat? und finden Sie das angenehm?

Dann kommt die Phase des Verhandelns. Nein, nicht die Rüstungskonzerne. Die Bundeswehr. Sie haben zwar so gut wie keine Hubschrauber, aber man kann ja irgendwie per Linienbus in den Kaukasus, und ab da geht’s dann schon irgendwie weiter nach Afghanistan, notfalls basteln sich die Unteroffiziere einen Starfighter aus Birkenbast mit aufgeklöppelten Panzerkeksapplikationen, was?

Ach, Sie lachen – schön! Das ist dieser sorglose und wunderbar befreite Humor, den nur Sterbende kennen. Gut, dass wir uns so schnell einig werden. Dann können wir das Ende gemeinsam finden, plötzlich und erwartet. Zumindest von denen, die den ganzen Kram nie hätten kommen sehen.

Wenn Sie nicht bis zur Erhöhung des Wehretats warten können, wir haben auch noch die Variante Peschmerga. Da werden Sie mit der Gulaschkanone bis auf den Friedhof gekarrt und dann verklappt. Ein Löffelchen Suppe – essen müssen Sie das Zeug schon selbst,wir assistieren nur bei der Vergiftung – und Sie sind fertig für die Grube.

Sie wären dann jetzt so weit? Prima, Frau Verteidigungsministerin. Ach so, Sie wollen erst noch mal mit der Generalität zum Abendmahl? Na denn, mit Gott.“