All inclusive

24 02 2010

„… doch sehr angenehm, dass wir mit dem Herrn Ministerpräsidenten am Tisch zu sitzen kamen. Kaczielski meinte, die 20.000 Euro seien auch gut angelegt gewesen. Spätestens auf dem nächsten Landesparteitag könne sich dann Herr Rüttgers (wir hatten das jetzt zum dritten Mal gebucht) an Karl-Theodor erinnern, und hätte er trotz seiner Vorstrafe doch noch Chancen, als Schatzmeister zu…“

„… mit allen Mitteln zu verhindern. Dieser Zahnbürstenfabrikant ist zwar ein ausgebufftes Schlitzohr, typischer Rheinländer, aber wir hatten die besseren finanziellen Mittel. Gutes Timing, Herr Wüst schickte uns die Pressevertreter just in dem Moment an den Stand, als das Fernsehteam kam – Winkel und Söhne hatten also fünfzehn Minuten zu 6.000 gebucht, aber es hat sich nicht besonders…“

„… schon für Aufsehen gesorgt – dass der Herr Außenminister wieder eine Stunde lang über die staatsbürokratische Bevormundung schimpft, war ja klar, doch hat er es meines Erachtens diesmal doch deutlich übertrieben. Schön und gut, unsereins muss seine Gelder auch zusammenhalten, da hilft einem Liechtenstein ja kaum noch, aber dass Westerwelle jetzt zwei Werbeunterbrechungen in seinen Vortrag macht und diese Prospekte verteilen lässt, das ist in meinen Augen nun wirklich keine…“

„… wenigstens tofte amüsiert! Pro Nase 6.000, aber wir haben zusammengelegt, heißt: noch 4.000 Euro, und dann ihm Fragen gestellt. Meine Herren! da steht diese Nulpe, der quatscht und quatscht: ‚Ja Wirtschaft, pff, weiß nicht‘ und ‚Innenpolitik, keine Ahnung‘ oder ‚Sozialhaushalt, äääh, ist nicht mein Tisch‘ – war das ein Spaß! Der Rüttgers hat sich da zum Affen gemacht, wir so gelacht, und diesen Blödian sollen wir im Mai…“

„… keinerlei rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die Veranstaltung, die laut Protokoll gar nicht stattgefunden hat, hielt sich streng an die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere legte der Herr Wüst als Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalen Wert darauf, dass von Beratungs- oder gar Einflussnahmegesprächen keine Rede sein könne; gleich nach dem Redebeitrag zur Eröffnung der Landwirtschaftsmesse habe Herr Rüttgers schon gar nicht mehr gewusst, wo er sich aufhielte, so dass von einem vorsätzlichen…“

„… wir Ihnen gerne ff. Politiker zur Verfügung stellen. Ab Juli können Sie ebenfalls Roland Koch mieten, garantiert zweimal verfassungsfeindliche Äußerungen, gegen geringen Aufpreis auch jeweils einmal Ausländerpack, Hartz-Abschaum und ähnliche…“

„… noch sehr gut weg. Als beispielsweise in der letzten Saison Sarrazin und Sinn ihre Thesen zum Einfluss von Mangelernährung und Infektionen auf den Wohnungsmarkt vorgetragen hatten, war noch ein verhältnismäßig anständiges Publikum im Saal, Bankiers, Philanthropen, mehrere Bischöfe sogar, aber jetzt? Mag sein und wir sind inzwischen zu sehr aus der Zeit gefallen, mein teurer Freund, aber unter den ganzen Parvenüs zu sitzen, um diesen rheinischen Juristen über ein paar Banalitäten etwas Luft machen zu lassen, das war kein Genuss, zumal wir ins Parkett sahen, wo sich zwischen ein paar Schnöseln, laut, naseweis, in gelber Krawatte, kaum Kandidaten wohl, höchstens erstes Staatsexamen, doch schräg vor uns Sloterdijk setzt. Stein von Stein hatte den ganzen Abend dann die grässlichsten Kopfschmerzen. Wir werden diese Gesellschaft in Zukunft meiden, denn…“

„… und nach dem zwölften Mal auch einfach stinklangweilig ist. Aber trotzdem ist neulich ein Ding passiert, ich sag’s Dir! Hat doch der Rüttgers auf der Bestattermesse aus Versehen in den falschen Koffer gegriffen, ich sehe das noch hinten, im Schminkzelt, wie Hendrik Wüst ihm die Pappnase anmontiert, und da stürmt der Trottel doch johlend in den Saal rein, wo die Särge stehen und die Urnen und will zum x-ten Mal die verschissene Büttenrede wider den tierischen Ernst abkaspern – Junge, ich sag’s Dir, wir haben uns bepisst, und der Wüst…“

„… passend, kongenial sogar! Hatten uns unter dem Thema Der Nationalstaat und seine überfällige Säuberung genau eben diese Stoßrichtung versprochen zur Eröffnung von Schloss Trebnitz – dass Vorsitzender Voigt einiges klarstellen würde in Bezug auf Wehrmacht, das war zu erwarten gewesen, aber dann Westerwelle! Hat man früher immer gespottet, er sei nur ein kleiner Kläffer, wir fanden, Goebbels hätte keine schönere Hetzrede über Abschaffung des Parasitentums im deutschen Volkskörper halten können – glänzend, wie er das machte, zwar spuckte er bisschen viel, aber insgesamt wollen wir das wieder, wenn zur Gedenkfeier für Kameraden Rieger…“

„… künftig Abstand nehmen von Ihrer Firma. Unser Seniorchef fühlte sich vom Auftritt Ihres Herrn Rüttgers peinlich berührt und hatte spontan den Eindruck, im Tingeltangel fünfter Ordnung zu sitzen, wo Rex Gildo auf die Bühne tritt, um dann volltrunken geschmacklose Scherze zu…“

„… bodenlose Schweinerei zu bezeichnen! Wir fanden das hip, den ehemaligen FDP-Vorsitzenden zu unserem Kindergeburtstag einzuladen, nach der Haftentlassung braucht er ja auch jeden Euro, und wir wissen, dass ALG-II-Bezieher wirklich auch für kleine Sachen dankbar sind. Aber es fing gleich mit der Torte für Shaleen an: Westerwelle wollte die für sich selbst. Er meinte ganz dreist, die Kinder hätten doch noch gar nichts geleistet! Als auch Cara-Elea und Lennja-Malin heulten, sagte er: lasst Euch von der Mutti doch ’nen Gutschein geben! Da sind bei Jochen die Sicherungen durchgebrannt und er hat dem Westerwelle derart eins in die Fresse…“