Eile mit Weile

15 05 2024

„Nehmen Sie noch Champagner? Ich nehm noch Champagner, das ist ein Tag, den muss man jetzt einfach mal, wir haben ja lange darauf gewartet, und gerade das zahlt sich aus, weil wir damit quasi die Quadratur vom, jedenfalls ist jetzt alles wieder, und dafür muss man den Finanzminister einfach auch mal loben, finden Sie nicht?

Generationengerechtigkeit, das ist nämlich so ein Schlagwort geworden, wir haben jetzt gerade entdeckt, dass wir das immer schon gesagt haben, dass wird das nämlich schon immer, und darin liegt ja der Punkt, wenn ich das mal so sagen darf: wir sind für die Zukunft verantwortlich, und deshalb ist es auch so genial. Nein, dass der Finanzminister da jetzt gar nichts tut, weil es nämlich um die Zukunft geht, und da müssen wir heute im Hier und Jetzt die nötigen Schritte tun, nämlich keinen zu viel, damit in der Zukunft wieder etwas geht. Rente? auch, aber das ist jetzt noch nicht mal der Punkt, weil man mit der Rente immer Geld ausgibt, das man vorher erst mal erwirtschaftet haben muss, das ist ja immer so, wissen auch die meisten nicht, und dann wollen sie alle Geld ausgeben, das noch gar nicht ausgegeben werden kann, weil es noch nicht gedruckt ist, oder jedenfalls nicht dafür. Sie können ja auch nicht zur Bank gehen und sagen, dass Sie jetzt gerne Geld, da sagen die, und das zu Recht, Sie müssen dann erst mal das Geld haben, dann kriegen Sie noch mehr, das funktioniert aber nicht, wenn Sie als Staat, weil der keinen Baukredit aufnimmt, der hat eben keine Nebenbeschäftigungen, der hat den Finanzminister, und ob der jetzt, jedenfalls muss das Geld erst mal da sein, und jetzt wird’s ja erst spannend.

Das haben wir ihm auch erklärt, dass das sehr viel Geld ist, aber das spielt keine Rolle, solange der Finanzminister die spielt, wenn wir jetzt die notwendigen Schritte unterlassen. Das ist jetzt sehr philosophisch, der Finanzminister hat das auch erst nicht verstanden, bei ihm dauert es sowieso immer etwas länger als bei den, ich sage mal, die haben ja andere Aufgaben wie zum Beispiel Wirtschaft, aber er ist ja nicht der Wirtschaftsminister, das müssen die Leute auch erst mal verstehen. Jedenfalls haben wir lange gewartet, wegen dieser Studie, die haben herausgefunden, dass der Klimaschutz, der jetzt erst einmal sehr teuer wird, dass der in Zukunft, wo das Geld dann erwirtschaftet worden sein wird, dass das dann alles noch viel mehr kostet. Das heißt ja, wir müssen in Zukunft eigentlich gar nichts mehr tun, weil wir dann so viel Geld haben, das wir jetzt mit Maßnahmen, die wir eben nicht, und das ist ja der Punkt, verstehen Sie, und genau da hat dann der Finanzminister gesagt, das verstehe ich auch nicht, und das ist normalerweise der Punkt, an dem er das tut, was er immer tut.

Gar nichts, so würde ich das auch nicht sagen, er hat ja eben diese Quadratur, das war die Studie, die er gar nicht erst gelesen hat, weil er wusste, das sind Wissenschaftler, die verstehen vielleicht etwas von Finanzen, aber er ist ja der Finanzminister, der muss eben etwas von Wirtschaft, den wo kommt das Geld denn her, das macht ja nicht die Bank, also nicht die, wo Sie Ihren Kredit, und der Staat kann das ja gar nicht erst, dann müsste ja die Bank etwas von Finanzen verstehen, und wofür bräuchte man dann einen Finanzminister?

Also die Schritte unternehmen wir jetzt nicht, weil wir, nein: anders, wir unternehmen keine, weil es dann noch teurer, jedenfalls heißt das dann für die Wirtschaft, dass der Klimaschutz, den wir uns jetzt ohne das Geld aus der, warten Sie mal: das ist der Finanzminister, also kann das ja nicht vom Staat sein, jedenfalls nicht bei diesem Finanzminister, also werden wir dann in Zukunft, wenn wir sehr viel mehr Geld in der Wirtschaft, weil das dann ein sehr viel größeres Volumen, man muss sich ja auch mal die Möglichkeiten, die Potenziale, jetzt reden Sie nicht immer von Schäden, die Risiken sehen ja schon die Wissenschaftler, da müssen wir nicht auch noch, und der Finanzminister ist sowieso der Ansicht, wir können mit dem Geld später noch viel mehr anfangen, wenn wir jetzt erst mal aufhören. Eile mit Weile, sagt ja der alte Lateiner schon, wir müssen also bis 2030 gar nichts tun, wenn wir die Klimaschutzziele auf 2045 und die für 2045, das ist ja auch noch lange hin, und wenn sich das dann mal aufsummiert, dann haben wir später eine Leistung, die in der Wirtschaft, und da rede ich noch nicht einmal von den Steuern, die werden wir bis dahin ja schon mal senken können, weil wir dann später so eine Wirtschaftsleistung haben, dass davon die nächste Generation profitiert, und die kann sich dann beim Finanzminister bedanken, der auch noch die Steuern gesenkt hat, damit sich die Leistung für sie wieder lohnt.

Das heißt, wenn Sie jetzt keine Wärmepumpe einbauen, weil die Handwerker sowieso nicht mehr, und die Hersteller auch nicht, und die Atomkraft wird noch viel billiger, wenn der Finanzminister die Steuern so richtig, und dann können wir uns das alles leisten, was ja jetzt noch aussieht, als wäre das zu teuer, es ist ja auch viel zu teuer, weil wir uns das jetzt, und da sind Autos noch nicht mal, weil die ja irgendwann mit Strom fahren sollen, wenn wir die billige Atomkraft, die uns der Finanzminister in den nächsten, ich finde, das ist der perfekte Tag, um jetzt noch mal, also ich hätte noch Champagner, jetzt zieren Sie sich nicht so, das wird alles viel schöner und noch viel, was meinen Sie, wie viele Jobs es dann gibt, und die zahlen dann so viel Steuern, weil sie gar keine… –

Krieg? Also das können Sie damit ja gar nicht vergleichen. Das geht vielleicht schneller, aber was das am Ende kostet!“