In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCLVIII)

26 08 2023

Goffredo in Badia Pavese
fuhr grundsätzlich Taxi. „Ich lese
viel Zeitungen täglich.
Das ist ja unmöglich
im Gehen. Drum nehm ich die Chaise.“

Aweke, der trug in Aware
Vollglatze. „Damit ich Geld spare,
so knüpf ich in Stücken
mir ein paar Perücken –
und krieg vom Frisör dazu Haare.“

Michele, der hat in Bolgare
ein Ferienhaus nur für Paare.
Das hat nichts zu bieten,
so will’s keiner mieten.
So bleibt es allein all die Jahre.

Bolota, der schnitt in Awbere
die Hecken oft schräg mit der Schere.
Er war dazu fähig,
doch sprach er: „Schon seh ich,
es liegt am Gerät und der Schwere.“

Es sprang Ugo in Capovalle
vom Zehn-Meter-Brett. „Wenn ich falle,
so finde ich krasser
nichts mehr als das Wasser,
wenn ich möglichst laut dort aufpralle.“

Tesfaye regelt in Gonder
am Stadtrand allein den Verkehr.
Hier hat er gefunden,
rollt bloß in drei Stunden
ein Pferdefuhrwerk hin und her.

Lorenzo, der hat in Brembate
ein Hutgeschäft. „Wenn ich berate,
vertrauen die Leute
dem Fachmann auch heute
als Hutmacher. Und auch als Pate.“