In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DXLVII)

12 06 2021

Kocht Jaromír Kutteln in Nesselfleck,
spricht er: „Wenn ich die in den Kessel steck,
muss ich sie erst spülen,
dann kochen, dann kühlen,
bevor ich die Frau dann im Sessel weck.“

Enrico hat jüngst in Gereut
den Boden mit Erbsen bestreut.
Das ist zwar gefährlich,
doch hat er sich ehrlich
bei jedem, der ausrutscht, gefreut.

Ein Tüchlein trug Olga in Lusen
seit Jahren verborgen am Busen.
Es ward nie gesichtet,
wiewohl man’s berichtet:
man sah’s in dem Hemd an den Flusen.

Letizia lag in Sopramonte
im Garten, wo sie sich auch sonnte.
So pflegt sie zu träumen,
statt hier aufzuräumen.
Sie tat es wohl auch, weil sie’s konnte.

Muss Radomír in Mährisch Wiesen
im Garten der Eltern oft niesen,
so sind es die Kräuter.
Es lebt – dies bereut er –
wo sie seinen Kräutertee priesen.

Es setzte sich Carlo in Cles
versehentlich in ein Gefäß.
So löst er durch Scherben
den Streit unter Erben
durch Unvorsicht und sein Gesäß.

Es plagte sich Harry in Nudelbaum.
„Im Frühjahr koch ich für ein Rudel kaum,
erst in Sommershitzen
wolln sie bei mir sitzen –
und davon ess ich eine Nudel kaum.“