In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DXLIX)

26 06 2021

Es wohnte Maurice einst im Spachbach
am Ufer. Dort floss nur ein Flachbach,
der murmelte nächtlich,
doch nicht unbeträchtlich
sein Lied: „Ach, wen ich wieder wach mach…“

Es kocht Tõnis oft in Kaleste
für viele und rauschende Feste
in großen Portionen,
die sich wahrhaft lohnen.
Dazwischen isst er nur die Reste.

Françoise trug zum Kleidchen in Seltz
statt Stola und Jäckchen aus Pelz
zwei lebende Hunde
als Fell durch die Runde.
Man fand das nicht gut. Ihr gefällt’s.

Als Maler war Jüri in Heiste
recht schnell, wenn er die Wände weißte.
Es blieben nur Flecken,
die muss er bedecken
im zweiten Gang. Also das meiste.

César hackte Kleinholz in Scheuerwald.
„Es wird merklich kühl, ich mach Feuer bald.
Doch da ich die Scheite
aus Bauholz bereite,
fehlt’s mir auch am Haus – das wird teuer bald.“

Man weiß, Erni war in Hagaste
ein Mann, der sein Erbe verprasste.
Man hörte ihn sagen
ganz ohne zu klagen,
dass ihn das nun nicht mehr belaste.

Es tapeziert Armand in Téterchen
die Wände. So hilft ihm sein Väterchen
mit den kurzen Armen.
Er spricht: „Ach Erbarmen,
es ist doch jetzt nur noch ein Meterchen!“