Zeitzünder

31 10 2021

Heute ist es wieder so weit: die Zeit in der EU wird auf die Mitteleuropäische Normalzeit umgestellt. Nachgewiesen sind statt Energieeinsparungen ein enormer Mehrverbrauch, gesundheitliche Schäden bei Menschen, Nachteile für Nutztiere und damit verbundene Probleme für die Landwirtschaft wie auch für andere Wirtschaftszweige. 2018 hatte Jean-Claude Juncker, seinerzeit Kommissionschef, die Abschaffung der Sommerzeit erklärt, passiert ist seither: nichts. Die einzig gute Nachricht ist, dass seitdem auch niemand in der Europäischen Union sich für das Thema interessiert hat, denn so wurden uns viele sinnlose Diskussionen erspart. Erst jetzt, mit Zeitzünder, erinnert Litauens Verkehrsminister Marius Skuodis daran, dass der Staatenclub eine gewisse Funktion hat, die er neben dem Verteilen von Funktionärsgehältern ausüben könnte. Zum Beispiel, sich endlich auf eine Zeitzone in der MEZ zu einigen. Erstmal wollen die Länder noch fünf Jahre hin und her wechseln, bevor die Sache auf Eis gelegt wird. Für unbestimmte Zeit. Alle weiteren Anzeichen, dass wir diese EU nur brauchen, damit sich die europäischen Regierungen gegenseitig auf den Zeiger gehen können, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • ampel ende: Einmal falsch abgebogen, schon Geisterfahrer.
  • fdp legalisierung: Dabei dürfte die Gesundheitsschädlichkeit außer Frage stehen.
  • corona wellen: Deutscher Exportschlager: die Dauerwelle.
  • reichelt hiv: Das wäre das einzig Positive an ihm.
  • querdenker töten: Aktiv? Passiv?
  • bundeswehr sozialistisch: Eher nationalsozialistisch.
  • klimaschutz cdu: Eins geht nur.
  • suv tempolimit: Man könnte die Dinger am Boden festnieten.
  • digitale politik: Demnächst auf Diskette erhältlich.
  • zynaesthesie passwort: Schon wieder Sie, Herr Laschet?

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3 responses

1 11 2021
Siewurdengelesen

In der EU-Kommission ist es doch in vielerlei Hinsicht ganz ähnlich wie beim gerade verendeten Promi-Schaulaufen in Glasgow.

Außer Spesen nichts gewesen und so nebenbei wurde statt etwas Handfestem zum Reduzieren der Emmissionen mal eben eine fiktive Zahl von 1,5°C auf den politischen Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Die alten Knispel dieser Veranstaltung erleben es ohnehin nicht mehr – also so what?!

Ob es sich dabei lediglich um das Eingestehen handelt, dass die Industrienationen mit ihrem Fokus auf Wachstum® diesen Wert bis zum ehedem beabsichtigten Stichtag 2035 ohnehin nicht schaffen oder besser schaffen wollen; oder ob da im Hintergrund schon wieder die Lobbyisten am Drücker waren, weil man sonst auch die Unternehmen mit handfesten Auflagen statt billiger Absichtserklärungen und „freiwilliger“ Selbstverpflichtungen an die Kandare nehmen muss, steht dabei im Raum.

Auf jeden Fall können dann die Lasten dafür nicht mehr so ohne Weiteres und auf die Billige der Allgemeinheit aufgebrummt werden wie beim EEG oder der neueren Variante der CO²-Abgabe, die meines Erachtens nur Geldquelle ist, denn es wird ja im Gegenzug nichts getan, dass weniger Verkehr stattfindet.

Zurück zum Ursprung: Solch schwere Beschlüsse wie das zweimal jährliche Verdrehen der Uhren wollen wohlbedacht sein. Vermutlich ist jedoch die Uhr der EU vorher abgelaufen, wenn man sich so die politischen „Trends“ einiger Mitgliedsstaaten anschaut. Ein Hoch auf das Nationale!

1 11 2021
bee

Wobei es nicht zwangsweise nur das Nationale sein muss, es kann auch als Beharrungskraft des Konservativen auftreten: nichts ändern, da dies ein Eingriff in die Vorsehung sein könnte. Auch dann nicht, wenn wir den Planeten mit Anlauf in die Scheiße reiten. Weiter so. Die Märkte wollen wenig Veränderung, schon gar nicht bei Geschäftsmodellen, in denen der Mensch eher als Störgröße auftritt, beispielsweise bei der wundersamen Geldvermehrung aus dem Nichts – wenn das nicht göttlichen Ursprungs ist, dann weiß ich auch nicht. Jüngst hat der berühmte Vulgärtheologe Laschet, der die zurechnungsfähige Umwelt monatelang an seiner geistlichen Lernbehinderung teilhaben ließ, inbrünstig erklärt, dass es für Soziopathen seiner Konfession gar nicht darum gehe, den Leuten eine menschenwürdige Existenz zu ermöglichen, wie diese kreuzgefährlichen Sozialisten uns durch Verbote aufzwingen wollen. Wenn es nach dem Tod weitergehe, verändere das natürlich die Sinnfrage. Offensichtlich ist die Perspektive davon betroffen, dass die Wand sich immer weiter von einem entfernt, je schneller man auf sie zurast. Der Anspruch der Konservativen, die Menschen bei ihrer Politik mitzunehmen, bekommt dabei eine ganz neue Bedeutung. Und letztlich dehnt sich das Universum ja auch nicht als Masse aus, sondern als Raum. Soll man da eingreifen?

1 11 2021
Umleitung: Rechte Esoterik, Goldhandel und Verschwörungsmythen, CDU am Boden, Solidarität in der Corona-Ära, Versammlungsgesetz NRW, Kultur in Krisenzeiten und mehr. – zoom

[…] Zeitzünder (Satire): Heute ist es wieder so weit: die Zeit in der EU wird auf die Mitteleuropäische Normalzeit umgestellt. Nachgewiesen sind statt Energieeinsparungen ein enormer Mehrverbrauch, gesundheitliche Schäden bei Menschen, Nachteile für Nutztiere und damit verbundene Probleme für die Landwirtschaft wie auch für andere Wirtschaftszweige … zynaesthesie […]

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