Im Auftrag Gottes

30 09 2021

„… dass die CDU seiner Meinung nach keinen klaren Regierungsauftrag bekommen habe. Er werde dennoch die Union, die seiner Meinung nach einen klaren Regierungsauftrag bekommen habe, in die Bundesregierung führen. Laschet wolle sich bis zum nächsten…“

„… zunehmend genervt auf Wortbeiträge des Parteivorsitzenden reagiere. Laschet habe mit der Vorstellung eines Zukunftskompetenzteams für die Übergangszukunft bis zum Kompetenzübergang in die zukünftige Kompetenzbrückenzukunft der …“

„… den Kanzlerkandidaten gegen die linken Verleumdungen der Systemhetzpresse verteidige. Polenz habe errechnet, dass, wenn man jede der Stimmen für die CDU mit 999 multipliziere, die SPD überhaupt nicht so viele…“

„… nicht daraus ableiten könne, dass die CDU einen Regierungsauftrag bekommen habe, da die SPD nicht die absolute Mehrheit im Bundestag besitze und daher auch keinen Regierungsauftrag bekommen habe, weshalb der Regierungsauftrag nun natürlich an die CDU und ihre bayerische…“

„… der größte, beste und überhaupt größte beste Kanzler aller Kanzler werde, den die Union in ihrer Geschichte gehabt worden haben sein geworden wird. Ziemiak werde den Führer bis zur letzten…“

„… sei Laschet nicht angetreten, um hinter der sozialistischen Vaterlandsverräterpartei den zweiten Platz zu belegen. Nur weil am Sonntag so ein Tag gewesen sei, ändere er deshalb auch nicht seine…“

„… leide Scholz offensichtlich unter einer gemeingefährlichen narzisstischen Psychose, da er nicht begreife, dass Laschet ein von Gott selbst gesandter Prophet mit einem Intelligenzquotienten oberhalb von hundert Millionen Milliarden punkten sei. Polenz warne ausdrücklich davor, die Lügen der stalinistischen Terrorpartei für eine…“

„… betrachte Laschet einen Amtsverzicht als vorsätzlichen Betrug am Wähler. Er habe genau gewusst, dass sein eigener Wahlkreis an die Grünen gehe und sei deshalb aus Tapferkeit gar nicht erst angetreten. Nach dem Einzug über die Landesliste müsse er jetzt auch ohne Gegenkandidaten aus der eigenen Partei zum Kanzler gewählt werden, da dies seiner bisherigen Karriere in der…“

„… müsse Laschet nun schnell ein wichtiges Staatsamt antreten. Ziemiak habe bereits eine Einladung von Jobcenter erhalten, um sich für eine Stelle als Putzhilfe in Teilzeit in der…“

„… erhalte Laschet täglich ungefähr tausend Anrufe, in denen er oft unter Tränen beschworen werde, Deutschland vor den satanischen Kräften zu retten, die es seit 1945 zu einer gottlosen…“

„… ob es der freie Wille des Vorsitzenden sei, die Union aus eigener Kraft an die Wand zu fahren. Kuban habe diese Entschlossenheit an Trump stets bewundert und freue sich, dass nun auch sein…“

„… dass Laschet selbstverständlich im Auftrag Gottes eine Alleinregierung der CDU anstreben werde. Es gehöre zum Heilsplan des Herrn, dass er die Bundesrepublik jahrzehntelang zum Moloch der teuflischen Zerstörung hat verkommen lassen, um nun den wahren Messias zur Wiederkunft des…“

„… bekenne sich Liminski zu seinem Herrn und Meister und habe bereits Jesus befohlen, alle seine Feinde in die Hölle zu stoßen, damit er einst zur Rechten Armins auf dem…“

„… nur den Schluss zulasse, dass Laschet gewaltig den Arsch offen habe. Der Heilige Vater sei fest entschlossen, ihn zu exkommunizieren und die Glaubenskongregation damit zu beauftragen, seinen Ausschluss aus der Kirche zu…“

„… habe er ein neues 100-Tage-Programm für den Fall seiner Wahl zum Bundeskanzler vorgelegt. Darin kündige der Kandidat an, die Nordsee zu teilen, über den Rhein zu wandeln, Stahl aus Bio-Wasserstoff herzustellen und jedem CDU-Wähler ein eigenes Einhorn in den…“

„… es erste Überlegungen in der Partei gebe, Laschet als nicht mehr zurechnungsfähig aus dem Verkehr zu ziehen und so schnell wie möglich als Vorsitzenden zu beseitigen. Merz habe angekündigt, das Amt des CDU-Chefs übergangsweise bis zur nächsten Alleinregierung zu übernehmen, wenn Amthor, der in Besitz mehrerer Jagdgewehre sei, Laschet versehentlich beim Reinigen eines…“

„… im Kanzleramt verbarrikadiert habe. Er bedrohe die geschäftsführende Kanzlerin mit einem Rasiermesser und verlange von ihr, zum Gottkaiser von Jerusalem gesalbt zu werden. An seiner Seite befinde sich Liminski, der einen Exorzismus in den Räumen des Ministeriums durchführe, um jeden linksgrün-jüdischen Schadzauber aus der…“

„… sei der SPD per Fax mitgeteilt worden, dass eine neuerliche Große Koalition für Laschet nicht in Frage käme. Seine Zukunftsampel bestehe nur aus der CDU, andere Parteien seien nicht in der Lage, seine göttlichen Energien in die richtige…“

„… beim Eintreffen des SEK bereits mit einem Kristallascher kampfunfähig gemacht habe. Merkel sei bei dem Gefecht unverletzt geblieben, der jüngst abgesetzte Vorsitzende der Christdemokraten habe sich durch eine Kellertür aus dem…“

„… werde keine der im Bundestag vertretenen Parteien eine Minderheitenregierung der CDU unterstützen, solange er die Ansicht vertrete, er könne das Grundgesetz durch die Bibel ersetzen. Ein Gesprächsangebot der AfD, die aber Maaßen als Kanzler fordere, sei für Laschet keine…“

„… in einem Haus in Wandlitz festgenommen worden sei. Merkel habe der Polizei den Hinweis auf den mutmaßlichen Aufenthaltsort gegeben, da sie seinerzeit genau verfolgt habe, wie sich Honecker seiner Verhaftung durch die…“





Learning English, Lesson One

29 09 2021

„Nee, no bananas is not da, this is over there. Here we have no Ananas. – Bisschen schwierig ist das ja, wir hatten nur Russisch, aber dass wir unsere alte Kaufhalle noch mal zur Völkerverständigung gegen den westlichen Imperialismus nutzen können, das ist schon urst. Da machen wir gerne mit, das ist ein tolles Projekt zur europäischen Integration.

Kommen Sie alle ran, hier stehen die Körbe, Sie brauchen auch einen, wenn Sie nichts kaufen, und die Wahrscheinlichkeit ist momentan recht hoch, da wir den Laden original britisch eingerichtet haben. Wie Sie sehen, sehen Sie nichts, und das auf unser ganzes Sortiment ausgeweitet. Wir sind zwar groß, aber ich möchte Sie doch bitten, immer nur zu zwei bis drei Personen einzutreten. Nicht wegen Corona, das verläuft sich hier, aber Sie haben dann schon mal die Gelegenheit, sich mit der Bildung eines marktwirtschaftlichen Wartekollektivs vertraut zu machen. Früher war das sozialistisch, und als Briten ist Ihnen die Kunst des Schlangestehens bestimmt auch nicht ganz fremd, oder? Eben, und Ihre erste Lektion lernen Sie schon vor der Tür. Learning English, Lesson One: if you want real Scheißdreck, captalism will do.

Einer der Unterschiede, den unsere Freunde von der Insel auch noch lernen müssen: dass sie nicht mehr unsere Freunde von der Insel sind. Wir sind die EU, sie sind draußen. Noch ein Unterschied: sie mögen Erfahrung haben mit Lebensmittelmarken und Rationierung, das hatten wir auch, aber bei uns gab es keine Wucherpreise für Grundnahrungsmittel und keine marktbedingten Hungerlöhne. Wenn das für die Briten zu kompliziert ist, weil sie jetzt erst kapieren, wie Marktwirtschaft funktioniert, dann haben wir gerne noch eine Lektion: when you want potatos, you can go to the Intershop.

Wir wollen unseren freiheitslebenden britischen Freunden auch zeigen, dass es keinen Zweck hat, stattdessen an die Tankstelle zu fahren. Die hat auch kein Gemüse mehr, ist ja auch klar – erst mal muss die Tankstelle wieder Benzin haben, dann hat die Tankstelle auch wieder Gemüse. So ist das nun mal, wenn in einem Entwicklungsland die Regierung beschließt, mit dem Kapitalismus herumzuspielen, bis Fehlallokationen auftreten. Keine ausländischen Arbeitskräfte bringen kein Benzin an die Tankstelle, keine Laster tanken kein Benzin und werden von keinen ausländischen Arbeitskräften zu den Läden gefahren, wo sie keine Waren mehr abladen. Gut, die ausländischen Arbeitskräfte fahren die schon gar nicht mehr ins Land, das verkauft die Regierung sicher schon als Erfolg, weil in den Lagern an der Grenze gerade keine Kartoffeln verfaulen. Aber im Grunde hat ihre Regierung alles richtig gemacht, wie aus dem Lehrbuch für angehende Diktatoren, die von einer Hungerrevolte weggeputscht werden und plötzlich einen Kopf kürzer sind.

And this is the Fischtheke, today we have no Kabeljau and no Hering. – Ist jetzt aber auch nicht so schlimm, dem Fisch geht’s jetzt besser. Er bleibt gleich im Wasser, auch wenn es britische Zone ist. Vielleicht sollten sich mehr Briten ein Schlauchboot und eine Angel besorgen, dann ist die Versorgung immerhin kurzfristig gesichert. Wenn sie dann alle auf hoher See absaufen, sind wir schuld, so steht es im Drehbuch. Oder die USA müssen aushelfen, sobald es ein Handelsabkommen gibt. Dann kann man auch gleich nordeuropäischen Holzschliff auf die Insel bringen, damit es wieder Toilettenpapier gibt. Dann muss die Regierung natürlich wieder vor Hamsterkäufen warnen, damit nicht gleich alles weg ist, oder man macht einen Zentralverkauf in einem einzigen Laden pro Region, wo Sie schon ein paar Tage vor Ankunft der Ware campieren müssen, um überhaupt etwas abzubekommen. Wie man das macht, das lernen Sie hier. Wenn man dann auch noch Termingeschäfte mit Toilettenpapier an der Londoner Börse machen kann, dann kann sich bald jeder so viel Benzin leisten, dass er im eigenen Auto zur Tankstelle fahren und sich Toilettenpapier kaufen kann. Falls es irgendwo Toilettenpapier gibt. Oder Benzin. Sie ahnen, wie es funktioniert?

Ein bisschen Lagerware haben wir ja noch, also Chips statt Fisch, Mikrowellenzeugs, also alles, was man auf die Schnelle mit Fett und Zucker in eine Plastikverpackung kriegt. Das ist qualitativ auch nicht viel besser als das, wovon sich die Briten in den letzten Jahrhunderten ernährt haben, und da war Großbritannien eine gewaltige Macht. Und da der NHS jetzt pro Woche wieder 350 Millionen Pfund mehr bekommt, kommt man mit den Folgen der Mangelernährung bestimmt auch viel besser zurecht. Glauben Sie mir, ein Volk, das Marsriegel frittiert, wird nie über zu hohe Qualität klagen. Und in der Hinsicht können wir auch von den Briten lernen, weil wir zwar noch Gemüse haben, aber zu erheblich höheren Preisen, die das untere Drittel der Verbraucher sich nicht mehr leisten kann. Bei uns liegt das aber auch am Klimawandel, der das Wetter versaut, und an den Mieten, dass kaum noch Geld für gesunde Ernährung mehr bleibt. Der Deutsche fährt mit dem Zwölfzylinder zum Discounter, weil er sonst kein Geld für den Zwölfzylinder hätte. Das deutsche Gemüse stammt auch immer noch zum großen Teil aus dem Ausland und wird dort von Niedriglöhnern geerntet, so viel anders sind unsere Voraussetzungen also nicht.

And here we want our money back. Thanks. Ja nun, was erwarten die Leute, dass wir Ihnen unsere Sachen schenken, nur weil sie irgendwann mal in der EU waren? Vielleicht darf jetzt jeder Lastwagen fahren, vielleicht kann man jetzt als ausländische Arbeitskraft wochenweise einreisen? Naja, eins ist wenigstens sicher. Veggie-Day kriegen die keinen.“





Ein bisschen schwanger

28 09 2021

„… dürften nicht gegen das Virus geimpfte Arbeitnehmer ab November diesen Jahres im Falle einer Quarantäne nicht mehr mit Entschädigungen rechnen. Eine bundesweite Regelung sei durch die Gesundheitsministerien von Bund und Ländern unter dem Vorsitz des…“

„… nochmals betont habe, dass es mit ihr keine allgemeine Impfpflicht geben werde. Merkel sei auch als geschäftsführende Bundeskanzlerin nicht für eine Zwangsmaßnahme zu gewinnen und setze auf die Eigenverantwortung, mit der sie bereits gute Erfahrungen im vergangenen…“

„… dass die Sprachregelung weiterhin gelte, auch die häusliche Isolation weiter als Quarantäne bezeichnen zu wollen. Altmaier sehe den positiven Effekt darin, dass eine Entlastung der Wirtschaft in mehreren Situationen eintrete, wenn der Begriff für alle möglichen Formen der…“

„… auch andere Formen des Arbeitsausfalls zu sanktionieren, wenn dies die Sozialsysteme entlaste und die Lohnnebenkosten stabil halte. Lindner sehe in der Ausweitung des Krankheitsbegriffs einen Ansatz, der sich arbeitsrechtlich bestimmt auf die pandemischen Erfordernisse des…“

„… zunächst sozialrechtlich bestimmt werden müsse, ob ein krankheitsbedingter Arbeitsausfall auf grob fahrlässiges Verhalten des Versicherten zurückführbar sei. So ließen sich bestimmte Arten von Krebs ursächlich oft auf das Tabakrauchen und den Konsum von…“

„… sehe man die Forderung der Krankenkassen nach mehr Breitensport inzwischen kritisch, da sich Verletzungen durch Extremsportarten wie Klettern oder Gleitschirmfliegen nicht mit einer geregelten Arbeitszeit in Einklang bringen lassen würden. Die Empfehlung der Gesundheitsministerien, derartige Aktivitäten auf das Rentenalter zu beschränken, bedürften einer gesetzlichen Regelung, die im…“

„… reiche nach Ansicht einiger Sozialexperten eine einfache Fahrlässigkeit aus, um sich einer vermeidbaren Erkrankung schuldig zu machen. Schon das Tragen von falschem Schuhwerk könne über viele Jahre negativ auf die Stabilität des…“

„… nicht nur für Lungenkrebs verantwortlich sei. Raucher würden auch öfter und schwerer von einem grippalen Infekt getroffen, erlitten schwere Zahnschäden oder Diabetes. Zur Sicherheit müsse die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall daher für alle Raucher mit sofortiger Wirkung…“

„… auch Fußball oder Wandern zu Unfällen führen würden, die mehrwöchigen Arbeitsausfall zur Folge haben würden. Man dürfe keine Gefahren des Freizeitsports auf die Wirtschaft abwälzen, so der Bundesgesundheitsminister, weshalb man den Fußball künftig genauer im Auge behalten und zur Not durch eine noch genauere Bestimmung mit der FIFA und den Betreibern der nationalen…“

„… den Mutterschutz sehr kritisch sehe. BDI-Präsident Russwurm betrachte die Produktion von Kleinkindern als einen meist vorsätzlichen, in der Regel zumindest grob fahrlässigen Prozess, der von Arbeitnehmern ausschließlich aus privaten Motiven in Gang gesetzt werde und dessen Folgen nicht der Wirtschaft angelastet werden dürften. Es dürfe ab sofort keine Zahlungen mehr für Schwangere geben, die sich freiwillig dem Arbeitsleben entzögen und auf Kosten der Allgemeinheit im…“

„… generell auch drogenbedingte Erkrankungen eine Lohnersatzleistung ausschließen müssten. Es stehe außer Frage, dass neben Tabak und Cannabis vor allem Alkohol schwerste Schäden an der deutschen Volkswirtschaft verursachen würden, die sich nicht mit dem…“

„… Abstufungen in der Schwere der Krankheit zulassen müsse. Lindner schlage ein Stufenmodell vor, das Personen mit einer leichten Erkältung, einem harmlosen Knochenbruch, die ein bisschen schwanger, nur etwas gelähmt oder in einer…“

„… den klassischen Arbeits- oder Wegeunfall auch auf den Prüfstand stellen müsse. Zwar sei hier die gesetzliche Unfallversicherung in der Pflicht, solle aber ermächtigt werden, sich beispielsweise bei Aufstockern, die auf diese Weise der Arbeit entgehen wollten, einen Teil der Kosten wieder…“

„… generell zustimme, wobei Söder Alkohol als Schadensverursacher ausschließe. Der Genuss von Alkoholika sei eine bayerische Tradition, die sich nicht negativ auf die Volkszugehörigkeit auswirken dürfe, wie dies die linksterroristischen Kräfte in der drohenden maoistischen Diktatur von SPD und…“

„… schütze eine Impfung nicht vollständig vor einer Infektion. Dies müsse die künftige Regierung in einer Gesetzesvorlage klären, so Spahn, um auch in diesen Fällen eine Entlastung der Kassen vor zu hohen Lohnersatzleistungen gewährleisten zu…“

„… falls seltene Infektionskrankheiten aus dem Urlaub eingeschleppt würden. Um den Tourismus nicht mehr als nötig zu behindern, werde man im Gesundheitsministerium Diagnosen als wieder auf deutschem Boden gestellt betrachten und damit jede Verbindung zu einem fahrlässigen Aufenthalt im…“

„… den BMI gleich bei der Einstellung zum Ausschlusskriterium einer Lohnfortzahlung machen könne. Spahn sehe auch dies als Anreiz für Dicke, sich solidarisch mit der Volksgemeinschaft zu…“

„… vereinzelte Fälle von Krätze in Sachsen oder Schweinebandwürmern im Zerlegebetrieb in Nordrhein-Westfalen nicht hätten vermieden werden können, ohne die Firmen nachhaltig zu…“

„… wende sich die Bundesregierung gegen eine allgemeine Testpflicht am Arbeitsplatz. Diese würde die Zahl der Infektionen nur künstlich in die Höhe treiben und führe zu vermehrten Fällen von Quarantäne, die zu Lasten der…“





Schlussrunde

27 09 2021

„Bedaure, gerade weg. Sie ist eben reingekommen und hat ihr Büro geräumt, und dann war auch gleich der Putzdienst da. Spezialkommando. Wenn CDU-Spuren gefunden werden, könnte das fatale Folgen haben. Vor allem für die CDU.

Das ist jetzt in allen Ministerien so, nicht nur im Kanzleramt. Vereinzelt hatten wir hier Mitarbeiter, die an ihren Bürostühlen festgekettet waren. Dass in Ministerkreisen gerne Gebrauch von Sesselkleber gemacht wird, vor allem in der CSU, das wussten wir. Aber das war schon überraschend, vor allem in der Menge. Offensichtlich haben mehr Menschen als erwartet ein Problem, wenn sie nicht mehr im Bundestag sitzen.

À propos Möbel, wir erwarten da ein mittleres Chaos. Laschet hatte drei Dutzend guten Freunden den Posten des Kanzleramtsministers versprochen – was man halt so redet, wenn man lange nicht an der frischen Luft war – und die haben sich jetzt Möbel bestellt. Büromöbel. Alle. Teilweise recht teuer, das hat aber keinen gestört, weil sie davon ausgegangen waren, dass sie im Fall einer anderen Entscheidung die Möbel einfach privat nutzen dürfen. Das muss irgendwo in der DNA der Partei verankert sein, wir haben keine andere Rechtsgrundlage gefunden für diese Vorgehensweise. Wenn ein anderer Kanzler ins Amt einzieht, dann werden diese Möbel alle wieder zurückgeschickt, aber wir wissen noch nicht genau, wer sich darum kümmern soll. Bisher wird nur gesagt, dass die private Nutzung preiswerter ist als das Zurückschicken. Aber wenn das aus der CDU kommt, weiß ich nicht, ob es belastbar ist.

Das da hinten? wir bekommen hier ganz neue Kaffeeautomaten. Einen pro Stockwerk. Das muss dieser Sozialismus sein oder der Linksrutsch, vor dem wir alle gewarnt wurden. Kostenloser Kaffee fürs Kanzleramt, wir werden alle innerhalb von vier Jahren pleite sein. Vielleicht hätten wir lieber neue Faxgeräte kaufen sollen, das wäre nicht aufgefallen. Oder klimaneutrale Kunstblumen aus Altplastik. Naja, ist jetzt auch egal. Laschet hätte uns das als Beginn des Innovationsjahrzehnts verkauft.

Vor allem muss unsere IT eine Sonderschicht einlegen, überlegen Sie sich mal, wer innerhalb der letzten Jahre hier ein- und ausgegangen ist, obwohl er in den Gebäuden gar nichts zu suchen hatte. Die Lobbyisten, Berater, Merz im Bundesministerium für Wirtschaft, Scheuer im Bundesministerium für Verkehr, die Zugänge müssen wir alle sperren. Die haben schon genug Unheil angerichtet. Natürlich sind da einige, die kriegen wir nicht so leicht aus dem System, aber das überlassen wir lieber den Fachleuten. Vor allem sicherheitstechnisch ist das schwierig. Wir gehen ja derzeit davon aus, dass sich CDU sich radikalisieren wird, und zwei radikale Parteien im Bundestag sind genug, die müssen nicht auch noch in der Regierung herumlungern.

Nein, ich muss da nicht rangehen, das habe ich seit gestern in einer Tour. Die wollten ja ziemlich schnell, dass die Auszählung gestoppt wird, bevor noch mehr Stimmen futsch sind, aber darauf lassen wir uns hier nicht ein. Ich kenne ja auch schon eine Menge schmutziger Tricks, und doch ist man immer wieder überrascht, was die sich einfallen lassen. Angeblich sollen wir auf das amtliche Endergebnis warten, dann werden die Stimmen noch zweimal nachgezählt, dann reicht die CDU Klage ein, dann geht’s vors Bundesverfassungsgericht, zum Papst, was weiß ich, aber vorher dürfen die Schreibtische der Mitarbeiter nicht aufgeräumt werden, genauer gesagt: sie wollen die Schlüssel für die Schubladen nicht rausrücken. Da kann ja schon mal der eine oder andere Umschlag drin liegen, in dem jemand seine Altersvorsorge aufbewahrt. Vermutlich ist nur keiner dazu gekommen, das Geld zu versteuern, deshalb brauchen jetzt noch alle ein paar Tage Zeit. Den schnellen Ausstieg aus der Kohle haben sich Schäubles Kollegen sicher auch anders vorgestellt.

Also wenn Sie heute nichts mehr vorhaben, ich mache gleich Schlussrunde durch den Bundestag. Da bleibt üblicherweise immer noch ein bisschen Zeug liegen – derzeit wird ein Gesetz zur Stärkung und Förderung der wehrhaften Demokratie vermisst, das Seehofer gegen die gesamte Union durchsetzen wollte, bis ihm jemand verraten hat, dass er dann nicht mehr mit den Nazis in seinem eigenen Laden kuscheln darf. Wenn Ihnen da etwas auffällt, was einen leicht bräunlichen Geruch nach Korruption hat, das könnte es sein. Ansonsten muss die Anzahl der Sitze angepasst werden, aber keine Sorge, viel kleiner wird’s nicht. Daran ist aber nicht die CDU alleine schuld. Die nimmt es nur billigend in Kauf.

Die müssen Sie nicht beachten, das ist nur der Wachschutz. Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, aber manche Leute klauen wie die Raben, Kupferrohre, Stromkabel, Glühlampen. Wenn Sie mal überlegen, wie viele von denen bald keinen Job mehr haben, dann brauchen Sie hier eine Truppe, die durchgreift, bevor es zu spät ist. Wie man das in Deutschland ja auch wollte.

Ja, die rufen bestimmt den ganzen Tag lang an, aber das ist egal. Vorhin wollten sie, dass wir den Reichstag durchsuchen, weil die Grünen bestimmt noch zehn Milliarden Briefwahlstimmen in den Wandschränken versteckt haben. Nur in den Keller sollten wir auf gar keinen Fall. Lassen Sie es mich mal so formulieren: was meinen Sie, wo wir heute mit fünfzig Mann Sachen suchen gehen? Ich sehe, wir verstehen uns. Das Unschöne ist, dass es für eine Demokratie keinen Generalschlüssel gibt, das Schöne ist, die haben ihn auch nicht.

Ah, da ist sie ja wieder! Hallo, Frau Merkel – schönen Sonntag gehabt?“





Hausmittel oder Weiter so

26 09 2021

für Wilhelm Busch

Es geht dem Michel gar nicht wohl,
er fühlt sich kraftlos, müd und hohl.
Zunächst versucht er’s treu und brav
mit einem Gläschen Wein und Schlaf,

und wenn er auch in Schlummer sinkt,
es ist nichts, das ihm Tröstung bringt.
Dem Michel wiegt der Kopf gar schwer.
Jetzt muss der Onkel Doktor her.

Es kommt sogleich der gute Mann
und sieht ihn aus der Nähe an.
Dass er sein Leiden nicht verschleppt,
bekommt der Michel dies Rezept:

„Die beste Speise, die es gibt,
ist kräftig, deftig, wie man’s liebt,
doch nur, was hier im Garten sprosst,
kurzum: zuvörderst leichte Kost.

Auch braucht es reine, klare Luft,
der Bergeshöhen Kräuterduft,
und da es dort zumeist recht kalt,
geht man, wenn’s warm ist, in den Wald.

Vor allem härte man sich ab
und bleibe alleweil auf Trab,
wobei man achte, wenn man satt,
dass man viel Ruh und Schonung hat.“

Da sich der Doktor niemals irrt,
stutzt Michel und ist schwer verwirrt.
Doch insgeheim ist er nun froh,
die Botschaft lautet: weiter so.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DLXII)

25 09 2021

Wenn Stanislav, Amtmann in Kochet,
die Akten sieht, spricht er wohl: „Pochet
auf Ordnung! ich führe
nur solche Papiere,
die Ihr gemäß Dienstvorschrift lochet!“

Kerai, sagt man , hat in Urdmang
seit Jahren den gewissen Hang,
sich Hosen zu kaufen,
sehr enge, zum Laufen
zu eng. Wohl ein doppelter Zwang.

Kann Vlastimil auch in Kopetzen
die Gäste mit Weinen ergötzen,
so wird seine Küche
durch strenge Gerüche
sie vollends beim Essen vergrätzen.

Es gräbt Nooa in Uteute
ein Loch, dass er’s später mal flute.
Nun hockt er im Garten
am Teich, um zum warten.
Nichts beißt. Immerhin hält die Rute.

Ach, Simona hat sich in Kwon
wohl aufgehalst furchtbare Fron.
Sie legt für ihr Lädchen
auf Dutzende Brötchen
nun Körnchen um Körnchen vom Mohn.

Äbutälip trug in Aral
wenn’s kalt wurde, gerne mal Schal.
Obwohl gar nicht eitel,
bedeckt er den Scheitel.
Er war dort seit Jahren schon kahl.

Verärgert war Jiří in Koschen,
dass Knechte kein Stroh für ihn droschen.
Die lösten die Körner
und gaben sie gern her.
Ihr Eifer war damit erloschen.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DLXXXIII): Das Auto

24 09 2021
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Was haben die Hominiden nicht schon alles an sich und vor sich hergetragen, um sich mächtig und stark zu fühlen: Muscheln, Zähne von Raubtieren und allerlei bunte Steine, Talisman und Fetisch, bis in der Bronzezeit die Serienfertigung der Objekte ihren Gebrauchswert in den Fokus rückte, wie auch immer der gerade aussah. Dem einen war das Stück Metall willkommene Hilfe bei der Bearbeitung des Ackers, anderen erleichterte es Körperverletzung mit Todesfolge bei kleinen Auseinandersetzungen oder die Vorbereitung eines Angriffskrieges, wenn es um größere Besitztümer ging. Noch immer hängt sich der gemeine Depp Gold und Geschmeide um den Hals, die er außerhalb der Nutzungszeit gut gesichert wegsperrt. Nur diesen Blechbömmel mit Blinker und Bremse klotzt er sichtbar vor die Butze und hofft, dass es den Nachbarn das Blut aus den Augen treibt. Es ist mehr als ein Statussymbol. Es ist das Auto.

Nichts wurde erfunden, gebaut, verkauft, das die Widersinnigkeit eines Kraftfahrzeugs auch nur näherungsweise erreichen würde. Angefangen vom Nutzungsgrad, der zuverlässig einstellige Prozente ergibt, wenn man die Mühle nur je dreißig Minuten zur Arbeit und zurück bewegt und noch einmal am Wochenende auf Parkplatzsuche vor dem Supikauf, über die Quote der Um- und Irrwege auf gestauten Innenstadtstraßen oder Autobahnen bis zur horrend hohen Rechnung für die Nachjustierung der blöde blinkenden Birne am Armaturenbrett, die zielsicher den Komplettaustausch des Bordcomputers fordert, die Kiste kostet. Wie Drucker, die schwarz-weiß als technisch unmöglich betrachten, solange nicht alle Farbpatronen voll sind, zerlegt das Ding auf vier Rädern Finanzreserven und Geisteszustand zu Kleinteilen, wie sie gerne in den Lüftungsschlitzen einer handelsüblichen Beifahrertür verlustig gehen, um dann in einem Paralleluniversum neben den Socken aufzutauchen, die die Waschmaschine frisst. Sollte die Kurbelwelle an der Schränkung leicht vordröllern oder der Stabilisator wegschwiemeln, ist die Katastrophe perfekt. Nächster Termin in der Werkstatt ist übernächsten Donnerstag, und da kann der ölverschmierte Sprallo nur feststellen, dass das jetzt aber echt teuer wird.

Aber ja, der Lack. Ursprünglich wurde das Zeug nur auf die Karosse geschmoddert, damit die Karre nicht schneller als nötig durchrostet, heute gibt es neun verschiedene Khakitöne, je nachdem, welches Land man mit dem Eierlaster überfallen will. Ob Metallic, Flop oder Flocke, alles dient dem Kratzer als Vorboten des Weltuntergangs, der sich als Blechschaden eine eigene Kategorie des Grauens in der Psyche geschaffen hat. Beule mit Weile, schon ab drei Millimeter Abtragung im Chrom kann der Bekloppte die ganze Stoßstange quasi ins Altmetall kloppen – und tut es auch. Ansonsten würden nach wenigen Jahrzehnten Wassermoleküle das Teil von innen zersetzen und mit fiesem Korrosionsbrand in einen rollenden Braunbrocken verwandeln. Nix da!

Wobei das wenigstens eine der individuelleren Arten von Kfz-Gestaltung wäre, die der gemeine Depp für den gesteigerten Wiedererkennungswert im Straßenverkehr sowie im Parkbereich benötigt. Plüschverkleidete Bömmel am Innenspiegel und ein Colt als Schaltgriff harmonieren schrill mit dem Wurzelholzimitat-Cockpit, das durch pinkfarbene Hosenträgergurte, 500-Watt-Scheunendiscoboxen und die La-Cucaracha-Hupe niedermolekular in der Proletensphäre verankert wird. Draußen dengelt der Profi Spoiler als optischen Brechreizbeschleuniger ans Heck und bollert fröhlich Frontschürzen vor die Mühle, die an der Parkhausausfahrt abgeschrammt werden wie Warzen aus der Radfahrerfresse beim Kavalierstart mit sechs Halben in der Birne. Nur der Anfänger klebt Sticker an den Autoarsch, die ein Herz für Kinder, für Sylt oder seinen Fußballverein signalisieren. Die Doppelauspuffattrappe beendet das Verkehrshindernis, nicht aber den Wahnsinn.

Denn was den Fetisch angeht, muss auch der im niederen Hubraumbereich verhaftete Bescheuerte Tribut zahlen. Ohne Zwangshandlungen kommt er nicht aus der Nummer, ohne rituelle Waschung des Pkw am Sonnabend unter Einhaltung einer in der Anwohnerschaft ausgehandelten Choreografie, die jedes zu hastige Abseifen mit Punktabzug straft und nach sechs Wochen Sprechchöre für mangelhaften Unterbodenschutz skandiert. Die Wahl des Wachses samt Podiumsdiskussion über den Härtegrad des Schaumstoffapplikators zur Lackkonservierung ist nach Hegelkongressen, Wirtschaftsverhandlungen mit Nordkorea und einer Partie Schach mit Armin Laschet ohne einen Tropfen Ethanol im Raum die größte Herausforderung ans limbische System, die bisher ohne Tote gemessen wurde. Wir nehmen das als Schicksal hin. Wer fährt schon mit dem Bus, wenn er auch fünfmal am Tag eine Hirnembolie im Kreisverkehr riskieren kann, weil der Vollarsch vor einem aus heiterem Himmel bei Rot in die Eisen steigt. Nein, wir wollen den kollektiven Untergang in der Blechlawine, solange unser Wagen größer, teurer, schneller ist als der von dem Typen, den wir nicht kennen. Wilhelm II. hielt das Auto für eine vorübergehende Erscheinung. Immer gut, wenn man Geschichte nicht zu kleinteilig denkt.





Abschussball

23 09 2021

„Hallo, München? Können Sie mich hören? Hallo? Was ist das denn da für ein Lärm? Feiern Sie etwa heute schon? Und kann mir mal einer den Chef an die… – Ach so, Sie sind es selbst?

Ist Ihnen nicht gut, Herr Söder? Ich kann gerne später noch mal anrufen, wenn Sie mehr Zeit haben. Das klingt ja, als seien Sie momentan beschäftigt, oder was ist das da im Hintergrund? Haben Sie das Oktoberfest in die Staatskanzlei verlegt? Sie sind gar nicht in der Staatskanzlei? Rufweiterleitung ins Franz-Josef-Strauß-Haus, verstehe. Deshalb auch diese Geräuschkulisse. Ist das eine Blaskapelle oder haben Sie nur den Heimatsender aufgedreht? Was!? mir soll’s ja egal sein, wer da spielt, aber finden Sie das nicht ein bisschen sehr extravagant? Vor allem ist das sauteuer, wenn die alle eingeflogen werden müssen, von der Umweltbilanz ganz zu schweigen, aber wenn Sie meinen, dass das… –

Ich dachte schon, Sie seien weg, Herr Söder. Ja, ich bin noch dran, was machen Sie da eigentlich in der Parteizentrale? Party? Aber die Wahl ist doch erst am Sonntag, da können Sie doch jetzt noch nicht wegen der… – Allerdings, ich habe die letzten Umfragen gelesen. Sah gar nicht mal so gut aus. Deshalb bin ich ja auch so irritiert, dass Sie heute feiern, das kann ich mir nämlich gar nicht… – Das ist ja schön, dass Sie so toll jodeln können, Herr Söder, ich glaub’s Ihnen auch, das müssen Sie mir jetzt nicht… – Meine Güte, diesen Lärm, kann man den nicht abstellen? oder gehen Sie meinetwegen in den Nebenraum, da können wir ungestört… – Dann jodeln Sie halt, Herr Söder, ich muss mir das ja nicht unbedingt anhören, oder?

Was ich eigentlich wollte, es geht noch um die Beschlussvorlagen der Landesregierungen zum… – Herr Söder, eine Minute, der Bundesrat will das bis spätestens morgen haben, damit wir das Verfahren zur Gesetzgebung in die… – Sagen Sie Bescheid, wenn Sie fertig sind mit Jodeln? Ich könnte in der Zwischenzeit noch im Finanzministerium anrufen und die Absicherung der… – Bei Ihnen? Scholz? Hat der Mann denn keine Wahlkampftermine mehr? Stand schon seit Wochen fest? Wahrscheinlich hatte er wieder eine seiner Erinnerungslücken, ab und zu ist ja auch die Zukunft davon betroffen, in diesem Fall die Zukunft Deutschlands. Aber egal, sagen Sie ihm doch mal, ich bräuchte die Vorlage aus dem Gremium, damit wir die… – Herr Söder, ich will jetzt nicht mit Ihnen anstoßen, das können wir demnächst in der Staatskanzlei, aber jetzt muss ich die gesamten Papiere für die… –

Das ist der Bayerische Defiliermarsch, ich weiß, aber ich möchte mit Ihnen jetzt nicht über die… – Sagen Sie mal, haben Sie getrunken? nein, nicht, ob Sie etwas getrunken haben, ich frage: haben Sie getrunken, Herr Söder? Aha. Ja, ich weiß, was das ist, und dass das eine bayerische Spezialität ist und ziemlich teuer, und ich muss jetzt trotzdem noch mal fragen, ob Sie noch in Lage sind, also nicht: ob Sie sich noch in der Lage fühlen, mir einige Fragen zu beantworten, ob Sie die… – Ja, das würde ich den Minister Scholz auch fragen, aber darum geht’s gerade nicht, auch nicht, ob Sie gerade noch gerade gehen können, Herr Söder, Witze sind momentan eher unangebracht, und ich… – Ja, man muss Feste feiern, oder bei Ihnen wohl eher feste feiern, Sie sind offenbar nach ein bis zwei von diesen… – Aus dem Maßkrug!? Sind Sie total übergeschnappt, das trinkt man doch nicht aus dem Maßkrug!

Löwen? Ist das auch wieder so eine Anspielung auf das Wappen oder das CSU-Logo oder auf die Gladiatorenspiele, die Sie da veranstalten? Aus dem Kronebau!? Entschuldigen Sie mal, haben Sie noch alle Tassen im Schrank? Zehn Raubkatzen auf einer Party, das ist ja… – Wer findet das gut? Baerbock? Die Baerbock? hatte sich den Termin frei gehalten und feiert jetzt mit? Ein Glas Riesling und Bio-Apfelschorle? Hören Sie, Herr Söder, es ist ja nett, wie Sie Ihre politische Konkurrenz auf dem Fest haben, aber wir müssen doch jetzt die wirklich wichtigen Fragen für die… –

Nein, ich habe keinen blassen Schimmer, als was Sie sich verkleidet haben, Herr Söder. Ich will auch nicht raten. Meinetwegen, Ludwig II.? Ah ja, darauf hätte ich auch kommen können. Ich weiß gar nicht, was daran so witzig sein soll, das hatten Sie doch schon mal… – Sagen Sie mal, Sie haben doch irgendwas geraucht? Ich will gar nicht wissen, was Sie da konsumiert haben, ich bin nur mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass Sie nicht mehr zurechnungsfähig sein können. Im Prinzip ist mir das ja egal, Sie können da rauchen, was Sie wollen, aber ich habe hier eine Gesetzesvorlage, und jetzt hören Sie verdammt noch mal auf zu jodeln, sonst werde ich gleich richtig sauer! Sie brauchen gar nicht so albern zu kichern, das wird alles Konsequenzen haben, wenn nämlich morgen die Meldung ans Bundeskanzleramt geht, dass die Vorlagen nicht rechtzeitig wieder angekommen und beglaubigt sind, dann kann ich Ihnen versprechen, dass die Kanzlerin Ihnen gewaltig in den… –

Frau Merkel ist in München? bei Ihnen!? Auf der Party? Mit Hütchen? Sie hat was mitgebracht!? Ich glaube Ihnen kein Wort mehr, das geht jetzt entschieden zu weit! Hören Sie auf, Herr Söder, ich werde mir das nicht mehr länger mit anhören, jetzt ist Schluss! Das ist eine bodenlose Unverschämtheit, was Sie da… – Sie strapazieren meine Geduld, Herr Söder! Was zum Teufel feiern Sie da eigentlich? Sie haben doch gerade jetzt gar keinen Grund, sich zu… – Noch vier Tage, dann ist Laschet Geschichte? Meine Güte, warum sagen Sie das nicht gleich!“





Sündenbock

22 09 2021

„… es in der Union derzeit keinen Konsens gebe. Sicher sei nur, dass das schlechte Abschneiden der CDU ausschließlich von Merkel verursacht worden sei, da sie nicht mehr als Kanzlerin und Vorsitzende der Partei in den…“

„… eine Reaktion aus dem Kanzleramt nicht zu erwarten sei. Die Vorwürfe seien weder neu noch zutreffend, so dass eine Auseinandersetzung in der jetzigen Situation nicht mehr zielführend und…“

„… die Schuld nicht nur bei der Kanzlerin liege, sondern in der Art, wie sie ihn als größten Politiker der Nachkriegszeit davon abgehalten habe, das Land wieder an die Weltspitze zu bringen. Merz sehe sich ganz klar in der Pflicht, als Kanzler und CDU-Vorsitzender die nächsten…“

„… sich aber nicht auf einzelne Politikfelder beschränke, sondern im Gesamtergebnis gesehen werden müsse. Spahn sehe in Merkel immer noch die beste Bundeskanzlerin der letzten 16 Jahre und werde für den nächsten Bundeskanzler, der seiner Ansicht nach der beste Bundeskanzler der nächsten Jahre sein werde, einer der besten Minister sein, der dann später einmal als der…“

„… liege der Fehler nach Schäubles Ansicht darin, dass Merkel zwar noch Kanzlerin sei, durch ihren Rücktritt als CDU-Vorsitzende aber den für die letzten Wahlen typischen Amtsbonus nicht mehr in die…“

„… nicht bestätigt werden könne. Es gebe für Mitglieder der Parteispitze keine therapeutischen Angebote, diese seien auch nicht angefragt worden, da man sich entschlossen habe, durch weitere zum Teil konstruktive Diskussionen in der…“

„… dass sich die Union insgesamt sehr stark verändern müsse, personell und inhaltlich, um die vergangenen Jahre hinter sich zu lassen und mit modernen Impulsen die Gesellschaft zu gestalten. Merz sei überzeugt, dass nur er dies leisten könne, und werde daher unmittelbar nach der Wahl als neuer Vorsitzender der…“

„… habe Schäuble zu Bedenken gegeben, dass eine Vorsitzende Merkel durch ihre Möglichkeiten im Wahlkampf auch nach einem Rücktritt als Kanzlerin in der Mitte der Legislatur eine viel bessere Basis für einen erfolgreichen…“

„… auch Kräfte in der Union stärken müsse, die bisher bundespolitisch noch nicht in Spitzenämtern gewesen und daher unbelastet seien. Amthor sei für diese Erfahrung noch zu jung, deshalb wolle man ihn erst in einigen Jahrzehnten mit der…“

„… aber nicht für die Fehler von Ministern verantwortlich gemacht werden dürfe. Außerdem sei für Söder die traditionelle Besetzung des Verkehrsressorts mit einem Christsozialen absolut unproblematisch gewesen, was auch an der starken Zustimmung innerhalb Bayerns und den…“

„… durchaus Erfahrung in wichtigen Bereichen wie Korruption und Veruntreuung vorweise und mit vielen gewaltbereiten Rechtsextremisten vernetzt sei. Spahn sehe in Amthor einen ausreichend qualifizierte Kandidaten für den Parteivorsitz, den er durch loyale Unterstützung fördern werde, um in einigen Jahren eventuell selbst als…“

„… eine gemeinsame Kandidatensuche nicht parteiintern geklärt werden könne, da man dazu auch die Basis befragen müsse. Sollte es dennoch auf eine Kür des Sündenbocks hinauslaufen, werde Merz sich der Wahl nicht stellen, da er genügend Zeit brauche, um eine Übernahme von Regierung und Vorsitz der…“

„… sei es ein Versäumnis der Bundeskanzlerin, dass sie in den letzten Jahren Umweltministerinnen der SPD ins Kabinett berufen habe. Da das Klima nicht durch eigene Parteipolitik bekämpft worden sei, habe sich die Opposition nun mit…“

„… von allen Parteiämtern entbinden werde. Merkel habe auf diesen Vorstoß ihrer Kritiker nicht reagiert, da sie nach der Amtsübergabe ohnehin in den Ruhestand gehe und keine weiteren…“

„… müsse sich die Kanzlerin anrechnen lassen, dass sie nicht genügend auf die Expertise zweier SPD-Umweltministerinnen vertraut habe, sondern durch parteiinterne Politik Versäumnisse in der…“

„… dem Bundesvorstand negative Energien verleihe. Die öffentliche Diskussion zwischen Merz und Schäuble, wer mehr unter Merkel gelitten habe, sei nicht mehr produktiv für den…“

„… dass in den letzten Legislaturen ein viel zu christliches Profil die Politik bestimmt habe. So sei die wirtschaftliche Kompetenz wichtiger Fachleute in den Bereichen Rente, Pflege oder Wohnen stark in Misskredit geraten, was sich nun auf die…“

„… sich der rechte Parteiflügel offen für einen Ausschluss von Merkel ausgesprochen habe. Zwar habe man sich in den vergangenen Jahren in vielen außerparlamentarischen Beschäftigungen schnell bereichern können, doch werde die Nachhaltigkeit dieser Geschäftsmodelle durch den Verlust der Kanzlerschaft viel zu plötzlich unterbrochen, um neue Geldquellen jenseits einer…“

„… beispielsweise bei der FDP zur Entwicklung eines mitfühlenden Liberalismus geführt habe, der mehrere Tage lang in den Medien präsent gewesen sei. Laschet müsse bis zum Vorabend der Wahl eine deutliche Distanzierung von der Bundeskanzlerin zeigen, indem er ein Ohne-Mutti-Weiter-so als neue Brückenlösung bis zu einer…“

„… mit der parteiinternen Aufarbeitung der aktuellen Lage durchaus zufrieden sei. Immerhin spare sich die CDU komplizierte Wahlanalysen und könne gleich in den Prozess der Selbstzerstörung übergehen. Merkel sehe dies mit tiefer Befriedigung und einer gewissen…“





Kaufkraftbereinigt

21 09 2021

„Auswandern? super Idee, sind Sie noch nicht weg? Oder war das jetzt mal wieder so ein Angstgekläff, weil Sie einfach zu feige sind, um sich öffentlich als Waschweib in Ihrer Opferrolle zu suhlen?

Dürfen wir dann in den nächsten Wochen damit rechnen, dass Sie sich vom Acker machen? Das war ja eine der Peinlichkeiten im letzten Wahlkampf in den USA, dass lauter halbwichtige D-Promis, lauter Knalltüten wie Sie, immerzu versprochen haben, in einer wiederhergestellten Demokratie könnten sie gar nicht leben. Das ist durchaus ehrlich, ich zum Beispiel wüsste auch nicht, was wir hier in einer wiederhergestellten Demokratie mit jemandem wie Ihnen anfangen sollten, aber letztlich frage ich mich doch: wen interessiert’s? Sollten Sie ein akutes Aufmerksamkeitsdefizit entwickelt haben, machen Sie Ihre eigene Fernsehshow. Kaufen Sie sich den Scheiß, wenn’s gar nicht anders geht, irgendjemand hockt schon vor der Glotze und hat zu wenig Hirn unter der Kalotte, um unfallfrei abzuschalten. Dem können Sie dann erzählen, dass Sie jetzt sofort ans andere Ende der Welt ziehen, weil sie keinen Bock mehr haben, ihm seine Stütze zu zahlen.

À propos Zahlen, Ihnen ist ja hoffentlich klar, dass wir nicht nur über Einkünfte reden, die bei Ihnen sicher hervorragend sind, sondern auch über Vermögen. Das war dann mal weg. Auswanderer haben in der Regel keinen Anspruch mehr auf Lohn und Gehalt, wenn sie den Job nicht mehr machen, und wenn Sie der Meinung sind, mit Ihrer Kohle könnten Sie in Bangladesch wie ein König leben, muss ich Sie enttäuschen. Bangladesch ist eine parlamentarische Republik, der Taka ist nicht mehr so viel wert, und wenn Sie die Einkünfte eines TV-Spaßmachers umrechnen, langt’s bei Ihnen sicher für zwei Zimmer, keine Küche, Gartenschlauch auf der anderen Seite des Hofs. Aber ja, es fallen da so gut wie keine Heizkosten an, und kaufkraftbereinigt nehmen Sie mit etwa fünftausend US-Dollar pro Jahr am Bruttoinlandsprodukt teil. Macht aber nichts, die Beschäftigungsverhältnisse sind da meist informeller Natur, Sie werden also so wenig Geld, verdienen, dass Sie keine Steuern zahlen. Ist doch mal ein ganz neues Erlebnis, oder?

Wenn Sie Anschluss an die herrschende Kaste suchen, würde ich Ihnen empfehlen, über eine Anzeigenkampagne die Regierung als verfolgte Opposition darzustellen, die vor ganz schlimmen Repressionen durch mittellose Landarbeitern in ihre aus Steuergeldern finanzierten Paläste fliehen muss. Legen Sie ein bisschen von Ihrem Lohn als Arbeiter auf der Plantage zurück, oder als Handlanger in einer Autowaschanlage für die wenigen Touristen, die Ihr Dorf sieht. Schon nach wenigen hundert Jahren sind Sie so reich, dass Sie die notwendigen Sicherheiten haben für ein Bankkonto. Sie schaffen das, ich bin fest davon überzeugt.

Da wäre noch ein Frage, Sie verzichten doch mit Vergnügen auf die deutsche Staatsbürgerschaft? Das ist so ein Privileg, müssen Sie wissen – in dem Staat, in dem sich Arschlöcher wie Sie wohlfühlen würden, könnte man den Leuten einfach so ihren deutschen Pass abnehmen. Sie können das natürlich gerne freiwillig tun, es würde zum Beispiel Ihre Glaubwürdigkeit untermauern. Verstehe, so wichtig war es jetzt nicht, Sie wollen nur nicht mehr mit Deutschland in Verbindung gebracht werden, wenn man Sie hier wie alle anderen behandelt. Sie wollen lieber einen Staat, der Sie nicht so behandelt, als wären Sie auch nur ein Mensch. Behalten Sie Ihre deutsche Staatsbürgerschaft, dann wird das leicht zu machen sein.

In Deutschland wäre es ja einfacher, wenn Sie auf Diskriminierung abfahren, behalten Sie einfach die Staatsbürgerschaft Ihres Herkunftslandes. Die Bevölkerung ist da schon etwas weiter, aber für die Politik bleiben Sie immer der Ausländer, auch nach zwanzig Jahren, wenn Sie längst einen deutschen Pass haben. Stellen Sie sich mal vor, Sie kämen aus Deutschland – so viel Fantasie haben Sie sicher noch – und dann sollen Sie in Nigeria leben. Da fallen Sie sofort auf, auch wenn Ihnen beim Blick in den Spiegel einfach nicht klar wird, warum. Natürlich ist das unangenehm, und Sie werden in Nigeria sicherlich viel nette Leute kennenlernen, die keine Rassisten sind, aber Sie gehören dann halt nicht dazu. Sie sind keiner von denen. Schon gar nicht, wenn jeder Sie fragt, ob Sie ihn kastrieren wollen, damit Ihre politischen Freunde Sie mögen.

Dass Sie Ihren Privatjet hier lassen dürfen, war klar? Naja, so ein findiges Kerlchen wird doch ganz bestimmt irgendeine Möglichkeit sehen, sein Ziel zu erreichen. Balkanroute, Mittelmeer, Sie können bei irgendeiner Schlepperbande sicher auch einen Schuldschein unterschreiben. Oder Sie lassen gleich eine Niere da. Das regelt der Markt schon. Falls Sie unterwegs absaufen, dürfen Sie sicher sein, dass die Frontex-Truppe Ihretwegen keine Ausnahme macht. Da sind wir moralisch ganz auf Ihrer Seite. Wir verraten die Moral, die Sie für sich gar nicht erst reklamieren, Sie verraten das Volk, indem Sie sich aus dem Staub machen wollen. Aber Sie können das gerne als Zeichen von Freiheit interpretieren, weil das in einer sozialistischen Diktatur, die Sie gerade in der Bundesrepublik Deutschland erblicken, gar nicht möglich gewesen wäre.

Ach, Sie wollen doch lieber bleiben? Pakistan und Uganda sollen für Flüchtlinge nett sein, da würden Sie gar nicht auffallen. Bangladesch auch. Da nimmt man jeden, Sie bestimmt auch. Wenn Sie einen Moment warten, suche ich Ihnen etwas raus, wo Ihnen Verhaftung und Enteignung durch eine Diktatur droht. Sie wollen sich da doch wie zu Hause fühlen, oder?“