Der letzte Grund

31 05 2023

„Das haben wir doch alles schon versucht. Ich weiß, es ist Ihnen wichtig, ich will mich ja auch mit Ihrem Vorschlag beschäftigen, aber bleiben Sie doch bitte mal realistisch. Ich kann Ihnen gar nichts versprechen, im Gegenteil: das wird schwierig.

Dazu bedürfte es einer konzertierten Aktion aus Politik und Wirtschaft, und die sehe ich hier nicht. Ich mag mich täuschen, aber meiner Ansicht nach ist das hier schon aus soziokulturellen Gründen gar nicht möglich, vom Föderalismus mal abgesehen – da werden die Länder auch ein Wörtchen mitreden wollen, und wenn erst mal die Kommunen sich mit der Sache beschäftigen, dann gute Nacht. Machen Sie sich mal klar, was das an Verwaltungsaufwand bedeutet. Wir stecken mitten in der Digitalisierung, das kann man nicht mit der heißen Nadel stricken und alles noch mal machen, wenn die Prozesse auf den anderen technologischen Ebenen angepasst worden sind. Und woher nehmen Sie das Personal?

Also ich habe den Fachkräftemangel ja nicht herbeigezaubert, und gerade vor dem Hintergrund kann man der Bevölkerung so einen radikalen Wandel nicht zumuten. Jedenfalls nicht jetzt. Und kommen Sie mir nicht mit Innovationen, die neue Kräfte hervorrufen durch Synergieeffekte – ich bitte Sie, das kann man den Leuten im Wahlkampf erzählen, aber der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier – mit Umerziehung werden Sie nichts erreichen, mit Verbotspolitik auch nicht.

Also ich finde das in der Theorie sehr reizvoll, aber das heißt ja noch lange nicht, dass wir das auch in die Praxis werden umsetzen können. Ganz davon abgesehen, dass das nicht mein Job ist, mein Tag auch nur 24 Stunden hat und wir dann wir dann den Dialog mit den anderen Parteien suchen müssten, das mag ein Problem sein, aber doch nicht meins! Ich würde das ja machen, aber ich bin Minister und nicht Bundeskanzler, also müssten wir erst mal eine Kabinettsmehrheit dafür organisieren, dann das Ding durch den Bundestag bringen, und am Ende macht uns der Bundesrat einen Strich durch die Rechnung. Oder der Bundespräsident. Oder Karlsruhe. Ich möchte nicht wissen, was wir uns dann in den Medien wieder anhören dürfen. Wir haben weiß Gott drängendere Probleme, denken Sie einfach an die Folgen für die internationalen Beziehungen, für die Wirtschaft und die Märkte und Ihre Chance auf eine sichere Wiederwahl. Ich denke auch an meine Chance auf eine sichere Wiederwahl, und Sie verstehen, welche Prioritäten ich da setze.

Ich kenne mich damit nicht aus, aber ich kann mir vorstellen, dass wir das Grundgesetz ändern müssten, und am Ende verstößt es auch noch gegen EU-Recht. Das hauen uns die Gewerkschaften um die Ohren, wir riskieren einen Generalstreik, wir machen uns noch zum Gespött der Leute. So eine Forderung stellt man doch nur, wenn man von allen guten Geistern verlassen ist oder es mit voller Absicht darauf anlegen will, vom Parlament abgefrühstückt zu werden.

Machen Sie sich mal klar, was da an Kosten auf uns zukommen würden. In drei Jahren könnte man sich noch mal mit der Sache beschäftigen, aber jetzt? Das Problem ist dringend, da haben Sie recht, aber das heißt ja auch, es läuft uns nicht weg. Wenn Sie sich damit profilieren wollen, dann nehmen Sie sich die Zeit, arbeiten das gründlich aus, und dann schlagen Sie es noch mal vor, wenn die Zeit reif ist.

Und wie soll ich die Mittel dafür lockermachen? Glauben Sie, wir haben eine Gelddruckmaschine im Keller? Wissen Sie, ich will ehrlich sein: ich finde Ihre Idee bescheuert. Wir müssen uns hier dreimal am Tag solchen Mist anhören, alles nett gemeint, aber aus der Luft gegriffen, nicht durchdacht, was weiß ich – Schwachsinn halt. Seien Sie ein lieber Mensch, verschonen Sie mich mit dem Scheiß.

Doch nicht schon wieder! Was meinen Sie, wie oft ich das jetzt im Lauf meiner politischen Karriere gehört habe. Mein Gott, aus welcher Mottenkiste haben Sie denn das ausgegraben? In Deutschland funktioniert das einfach nicht, und das wissen Sie sehr gut. Bis jetzt sind wir ganz gut ohne diese Idee gefahren, also sollten wir jetzt nicht die Pferde scheu machen. Vorschlag zur Güte: wenn man uns Untätigkeit vorwirft, Ideenlosigkeit, mangelnden politischen Willen oder Handlungsunfähigkeit, dann ziehen Sie Ihr As aus dem Ärmel. Bis dahin verschonen Sie mich bitte damit, okay?

Also kurz und gut: es geht einfach nicht. Sie sind ja als Wissenschaftler immerzu geneigt, irgendwelche Theorien zusammenzuspinnen, aber das ist hier keine sozioökonomische Bastelstunde! Das kriegen Sie nicht durch den Bundestag, die Opposition wird das verwässern, am Ende kommt das Gegenteil von dem raus, was wir uns vorher vorgestellt hatten. Ich will Ihnen nicht grundsätzlich widersprechen, aber haben Sie schon mal über die Folgen nachgedacht? Ja? Wirklich? Ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber ich habe nicht den Eindruck, und wenn Sie jetzt ein kleines bisschen Ihren Grips anstrengen, dann kommen Sie ganz bestimmt selbst darauf. Versuchen Sie’s einfach, das haben andere auch geschafft. Außerdem wurde das bisher noch nie versucht.

Ihr Vorschlag mag ja interessant sein, aber wie kriegen wir hier den Bogen zu unserer Leitlinie hin? Der Wähler will doch eine stringente Politik, die er auch als zielgerichtet begreift. Ich würde das erst mal an die Ausschüsse weiterleiten, die sind ja für die fachlichen Entscheidungen zuständig. Das muss refinanziert werden, und Steuererhöhungen kriegen Sie nur über meine Leiche. Auf lange Sicht ist das ein Verlustgeschäft, was sage ich: ein Riesenloch im Haushalt, das kann sich unsere Volkswirtschaft gar nicht leisten. Denken Sie mal an die Schlagzeilen – wollen Sie wochenlang Spießruten laufen? Ich jedenfalls nicht.

Goldene Regel: wenn es einigermaßen läuft, lassen Sie die Finger davon. Alles andere würde die Märkte nachhaltig verunsichern. Das hat doch mal dieser, wie hieß er noch – auf jeden Fall hat er es versucht, und dann musste er zurücktreten. Ich gehe so ein Risiko auf gar keinen Fall ein.

Wir haben das immer so gemacht, weil es eben immer schon so gemacht wurde. Wenn Sie eine Allergie gegen einen funktionsfähigen Staat haben, dann sollten Sie irgendwohin auswandern, wo es den nicht gibt. Die Zeiten haben sich geändert, heutzutage kann man nicht ständig irgendwas Neues ausprobieren. Außerdem haben wir nicht genug Schilder, also lassen Sie mich endlich in Ruhe mit Ihrem Tempolimit!“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLXV): Das Alphamännlein

26 05 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Früher war die Sache einfach: irgendwann erwischte die Säbelzahnziege den Egoleptiker in der ersten Reihe der Jäger und verarbeitete ihn zu etwas, was man an Ort und Stelle entsorgte, weil sich der Schmodder für ein Bestattungsritual nicht mehr eignete. Die verarbeiteten Bären zu Kleidern und Beeren zu Rohkost, während Männer, oder was sich dafür hielt, testosterongeschwängert durch die Steppe stapften, alles kaputtmachten, was sie hätte kaputtmachen können, und einander zeigten, wer der tollste Hecht von allen war. Bis heute hat sich wenig geändert, nur gerieten die sozial erwünschen Rollenstereotype während ihrer Versteinerung in unterschiedliche ideologische Fahrwasser zwischen christlicher und nationaler Gehirnprothetik. Für den Haudrauf, der trotz medizinischen Fortschritts bis heute signifikant früher ins Gras beißt, blieb es in der Summe gleich, er ist zum Erfolg verdammt und landet eben öfter mal auf der Schnauze. Dass er im Umkehrschluss formale Bildung oder überhaupt die intellektgesteuerte Lebensführung für falsch hält, da sie nicht seinem Ideal entspricht, führt in die selbst gegrabene Fallgrube: er ist ein richtiger Mann, der sich seine Männlichkeit selbst definieren kann, und spielt dafür weder im gesellschaftlichen noch im wirtschaftlichen oder wissenschaftlichen Leben eine nennenswerte Rolle, denn diese Bereiche haben keine Verwendung für das Alphamännlein.

Es lässt sich in randständigen Milieus wie eben den religiösen und nationalistisch verschwiemelten Schimmelhirnpopulationen unverdünnt beobachten, wo die traditionell verstandene Maskulinitätsnorm noch mit unterkomplexen Kategorien wie Ehre oder Führungsanspruch einher kommt. Ob man es als kulturelles oder Klassenphänomen deutet, es hält sich hartnäckig wie die Vorstellung, dass vor allem Leistungsbereitschaft und Impulskontrolle, durch die ein Belohnungsaufschub möglich wird, gegen eine schnelle Frustrationsregulation verliert, bei der man ad hoc dem Feind eine reinzimmern kann. Zwar wird der soziale Aufstieg den Angehörigen dieser Schicht oft erschwert, um nicht plötzlich Arbeiter in den Vorständen wiederzufinden, doch haben sich die Merkmale der Bildungsverachtung auch in der Elite ausgebreitet, wo man stets davon ausging, dass es derlei Anstrengung nicht bedürfe, um sich von der Masse zu unterscheiden. Dort wird man üblicherweise nicht nach Leistung bewertet, schon gar nicht nach Erfolg. Und eins in die Fresse bekommt man nur in historischen Einzelfällen, meist mit anschließender Entschädigung.

Doch die Kränkung bleibt. Wie man etwa im Querstullenkreis, unter Rassentheoretikern wie den Mitläufern der klerikalen Weißheitsszene und den anderen Esospacken dieser Hohlschädelerde das Versprechen auf ein gottgewolltes Patriarchat den Bach runtergehen sieht, weil die postmoderne Welt auf diese evolutionäre Montagsproduktion pfeifen kann, suhlen sich die unbesiegbaren, wertvollsten und stärksten Primaten plötzlich in der Opferrolle, auf die es unter ihrer Kalotte nur eine Antwort gibt: Gewalt. Renitenz. Und so jammern sie abwechselnd allen vor, wie gemein die Welt ist, und drohen mit brutaler Vergeltung, wenn man ihnen die Erfüllung ihrer Ansprüche verweigert.

Bisher ist nicht geklärt, was so erstrebenswert sein soll daran, mit einem ständig durch die Decke gehenden Adrenalinspiegel das Risiko eines Herzinfarkts zu potenzieren, und sei es durch den Dauerstress, sich durch Geltungskonsum oder ein politisches Spitzenamt ohne messbare Kompetenz auf Sozialentzug zu begeben, der nur durch Drogen zu kompensieren ist. Die Machos mit Schnurrbart und Uniform sind endgültig out, keiner will mehr mit ihnen Krieg spielen, sie im Chefsessel erdulden oder ihr Gebagger aushalten, geschweige den obszönen Spreizsitz in der U-Bahn, damit frau nicht merkt, dass hier sonst kein Gaul zwischen den Schenkeln klemmt. Sie haben die Attraktivität von Nagelpilz und Maximalwerte auf der nach oben offenen Ekelskala von Null bis Popel auf der Brille.

Langsam wachen einige auf und merken, dass die alte Ernäherrolle als Alphamacker nichts für sie ist, weil sie inzwischen auch die Alternative haben, sich nicht totzuarbeiten und unmittelbar nach dem Ausscheiden aus der Tretmühle in die Grube zu fahren. Ein Problem der klassischen Ledernacken ist, dass durch die Gleichstellung auch Frauen die Chance haben, in diesem letzten Reservat der Dämlichkeit ihr Claims abzustecken. Dann kommt noch diese verdammte Diversität dazu, die ihnen das Privileg wegnimmt, selbst über ihre Privilegien zu entscheiden, und dann wird in der Vorabendserie ihr Typ mit der hässlichsten Gurke in der Kartei besetzt. Willkommen ganz unten.

Evolutionär ist es für den Mann heute jedenfalls besser, ein humorvoller, sozial kompetenter Partner und verlässlicher Vater zu sein, der sich nicht aus Gewohnheit regelmäßig die Birne zulötet, mit dem SUV durch die Fußgängerzone bügelt und ein Hakenkreuz aufs Sixpack peikern lässt. Gut, wer das als Nachbarn hat, obwohl die Wohngegend es nicht hergibt, der darf ihm auch schon mal eine Runde Materialkaltverfomung im Kieferbereich spendieren. Einer muss ihn ja zur Vernunft bringen.





Deutſch

25 05 2023

„… der Regierende Bürgermeister für ein Ende der Gendersprache in der Verwaltung der Hauptstadt sorgen werde. Wegner sei der Ansicht, dass die Bürger genau dies von ihm verlangen würden, sonst hätten sie irgendeine linke Kulturextremistin und nicht ihn an die Spitze des…“

„… sich in einem offenen Brief an die Berliner CDU gewandt hätten. Abgesehen von der Tatsache, dass und wie Wegner ins Bürgermeisteramt gelangt sei, biete auch sein Verhalten reichlich Anlass zu der Vermutung, er wolle die Stadt zum Epizentrum der Idiotie machen. Die Verwaltungsmitarbeiter seien sich außerdem einig darüber, dass dies nicht in der Verantwortung des…“

„… sich das Verwaltungsgericht Berlin in erster Instanz mit mehreren Klagen beschäftige, die von den Behörden selbst angestrengt worden seien. So sei in einem Erlass des Bürgermeisters jede Form von ‚wokem Zwangsgendern‘ verboten worden, was den Eindruck erwecke, es handele sich bei den unter anderem auf den Empfehlungen des Duden basierenden Regeln um eine gesetzlich verankerte Pflicht, die bei Nichtbefolgung mit Strafen oder…“

„… den Brief nicht gelesen habe. Wegner sei darüber informiert worden, dass die Mitarbeiter sich als ‚Mitarbeitende‘ an ihn gewandt hätten, was aber grammatisch nicht korrekt wäre. Es handele sich nach seiner Expertise um Mitarbeiter, da dies Wort sowohl Ein- wie Mehrzahl umfasse und nicht die weibliche Form bevorzuge, wie es in der…“

„… dem Verwaltungsgericht widerspreche. Als Regierender Bürgermeister werde er tatsächlich Sprachregeln in Kraft setzen, bei denen ein Verstoß sowohl arbeitsrechtliche Folgen wie auch…“

„… eine deutsche Sprache verwenden wolle, die von den meisten Menschen in Berlin verstanden werde. Wegner ziele dabei vor allem auf Begriffe wie Männ*Innenfrauensaunaregelung, die nur zur Verwirrung bei Ausländern und anderen geistig zurückgebliebenen Personen in der…“

„… auch nach den Regeln der Rechtschreibung vor der Reform von 1996 abzufassen seien. Es werde zeitnah einen Erlass geben, nach dem alle offiziellen Dokumente der Stadt Berlin sowie die regierungsamtlichen Schreiben wieder nach den alten Formen einschließlich der…“

„… die Bezeichnung ‚woke‘ nach Ansicht des Verwaltungsgerichts als diskriminierungskritisch und von allgemeinem Anstand geleitet verstehen lasse. Insofern sei es nachvollziehbar, das Wegner damit nicht zu tun haben wolle, da es weder seinem politischen Stil noch seiner persönlichen…“

„… sei Wegner missverstanden worden. Er wolle auf keinen Fall durch eine Vereinfachung der Sprache mehr Verständlichkeit für Ausländer oder andere unerwünschte Bevölkerungsschichten…“

„… die IT des Landes Berlin keine Möglichkeit sehe, die automatische Rechtschreibkorrektur auf allen Bürocomputern wieder auf den Stand von vor 1996 zurückzuführen. Ein von Wegner vorweg erlassenes Landesgesetz, das die Verwendung der neuen Orthografie unter Strafe stelle, sei damit nicht zu…“

„… zur besseren Lesbarkeit Worte wie ‚deutsch‘ oder ‚Deutschland‘ stets in Versalien zu schreiben. Damit zeige Berlin, dass es sich nicht als Metropole zugezogener Fremdrassen, sondern ausschließlich als Hauptstadt der eigenen…“

„… vom Verfassungsgerichtshof des Landes ein Gutachten anfordern werde. Es müsse nach Ansicht der CDU auch abschließend geklärt werden, ob die traditionellen Schreibweisen wie die Vermeidung von Großbuchstaben mit Umlaut und die Verwendung des gemeinen s in mehreren Formen je nach dem…“

„… es sich um einen Übermittlungsfehler gehandelt haben müsse. Da Wegner seine Briefe diktiere, habe er nach der geltenden Versalienregel den Landesnamen mit dem entsprechend zu schreibenden Buchstaben auf Band gesprochen, was von der Stenotypistin als Großdeutschland in den…“

„… der Regierende Bürgermeister über gute Kontakte nach Russland verfüge. Dennoch sei es für die Senatsverwaltungen überraschend gekommen, dass das von einem Geschäftsfreund installierte Wörterbuch sich als Keylogger entpuppt habe, mit dem die Daten der Berliner Behörden verschlüsselt nach Moskau in den…“

„… sich für eine Unterscheidung von Binnen- und Schlussform ausgesprochen habe. Wegner habe gefordert, auch im handschriftlichen Gebrauch bis auf Weiteres Deutſch zu verwenden, um die nicht von einer bürgerlichen Mehrheit als falsch angesehene Multi-Kulti-Vergenderung zur bewussten Ausrottung des…“

„… neue Regeln für die Beschäftigung in der Berliner Verwaltung angekündigt habe. Es würden alle nach 2015 geschlossenen Verträge nicht mehr verlängert oder zeitnah aufgehoben, wenn Mitarbeiter nicht Deutsch als Schulfach bis zur Allgemeinen Hochschulreife nachweisen könnten. Dies sichere den Standard des Berliner…“

„… habe das Arbeitsgericht Berlin die fristlose Kündigung einer Sachbearbeiterin im Finanzamt Pankow/Weißensee für nichtig erklärt. Es habe sich nicht nur um keinen wichtigen Kündigungsgrund i.S.d. §626 BGB gehandelt, das der Mitarbeiterin als Arbeitsmittel zur Verfügung gestellte Programm habe beim Aufsetzen des Mahnschreibens auch die neuen Rechtschreibregeln verwendet, was von ihr nicht abgestellt werden oder…“

„… mehrere Lkw mit Duden-Nachdrucken in der Fassung von 1972 zur Verteilung an den Arbeitsplätzen in der Verwaltung angekommen seien. Es habe sich um eine Spende eines CDU-nahen Bauunternehmers gehandelt, der nicht namentlich in Erscheinung treten wolle, um die…“

„… für Verärgerung in Kreuzberg gesorgt habe. Der Regierende Bürgermeister habe in Begleitung mehrerer Journalisten und anderer Parteifreunde vor dem Imbissbetrieb Mustafas Döner die sofortige Schließung des Lokals durchsetzen wollen. Wegner verlange von Ausländern, dass sie ihre intellektuelle Minderwertigkeit durch einen korrekt gesetzten Deppenapostroph und eine…“

„… mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden worden sei. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg habe Wegners Abiturerlass in einem Eilverfahren bestätigt. Damit verbunden war auch die Prüfung seiner Befähigung zum obersten Verwaltungsbeamten, die allerdings wegen seines Schulabbruchs, nach dem er das Gymnasium ohne Allgemeine Hochschulreife verlassen habe, zur…“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLXIII): Kritische Infrastruktur

12 05 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Früher war die Sache einfach: der Russe stand quasi vor der Tür, die Atombombe im Handgepäck. Der sogenannte Westen rüstete, was das Zeug hielt – ein wahrer Segen, durfte Deutschland doch endlich wieder ein bisschen Krieg spielen – und schützte das Volk vor bösen Mächten, die nichts im Kopf zu haben schienen außer Krieg und Rüstung. Jeder hatte seine Aktentasche griffbereit, um sie sich unterm Tisch über die Rübe zu ziehen, wenn es Teile regnet. Kanisterweise Kernseife bunkerte die Bundesregierung für den Tag X, Dosenbrot und Jod gegen die unsichtbare Gefahr. Autobahnen mussten gebaut werden, denn wo sonst sollten Panzer rollen, Flugzeuge landen, die latente Grundaggression zur Sicherung der Wehrkraft erhalten werden. Es gab keine Luftschutzkeller mehr, aber jeder Zeitgenosse wusste, was kriegsentscheidend war. Ein ganzes Land schwiemelte verbissen an der Errichtung einer kritischen Infrastruktur herum, lauschte ergriffen dem Geheul der Sirenen und zitterte sich warm im kalten Krieg. Bis es dann alles ganz anders kam.

Heute steht der Russe tatsächlich vor der Tür, wahrscheinlich mit ein paar Atombomben mehr, die Zeiten haben sich gewendet, die Strahlung kommt aus dem hübschen Reaktor in der Nachbarschaft, wie er anmutig in den Fluss leckt, falls es überhaupt noch Kühlwasser gibt. Regelmäßig auftretende Jahrhundertfluten erinnern uns daran, dass wir die voll funktionsfähigen Flüstertüten auf Schule und Rathaus gegen digitalen Neuschrott getauscht und ein simples Benachrichtigungssystem für sämtliche Mobiltelefone mit tatkräftiger Unterstützung aller politischen Kräfte so lange verhindert haben, bis wir feststellen durften, dass wir wieder einmal die letzten sind, die es nicht benutzen. Die Gefahren sind neu, die Schlamperei ist alt.

Hatten wir mit der Pandemie ein herausragend gut geeignetes Szenario, um erstens die tatsächlich systemrelevanten Faktoren für eine stabile und dazu noch entwicklungsfähige Gesellschaft zu erkennen, diese zweitens in ihrer ganzen Verwundbarkeit und Fehleranfälligkeit zu sehen, die sich nicht selten aus gelernter Trägheit, kindischem Trotz und Egoismus ergibt, und drittens nachhaltige Reformen zu starten mit dem Ziel, aus dieser Krise nicht als Grützbirnen und Realitätsverweigerer hervorzukriechen, so ist es uns geradezu grandios gelungen, den Karren mit Verve noch tiefer in die Scheiße zu fahren und fast alles, was noch halbwegs intakt war, dicht an der Oberfläche abzusägen. Wie Intelligenzflüchtlinge irren wir umher, besinnen uns auf unsere größte Stärke, den föderalen Bürokratiewildwuchs, der als ewiges Kompetenzgerangel von Bund, Ländern und Kommunen die Anschaffung von Schutzmasken zur Sicherheit dreifach zu Tode verwaltet, bevor es zu gedeihlichen Handlungen käme, an denen nicht ein paar Arschgeigen ordentlich mitverdienen würden.

Dass Erziehung und Bildung, medizinisches und Pflegepersonal samt Notfalleinsatzkräften in Polizei und Feuerwehr nebst der Energieerzeugung, IT und ÖPNV wichtiger sein würden als Investmentbänker oder Autohändler, hätten wir vorher wissen können. Dass das neu erschaffene Kriterium der Kritikalität fadenziehendes Gewäsch von Lobbyisten oder den von ihnen gekauften Parlamentsäffchen erzeugen würde, auch. Nach herrschender libertärer Ideologie ist der schnelle Gewinn immer gut, wenn man sich nicht auch noch mit den Konsequenzen seines Tuns herumschlagen muss, und mancher Nanodenker hat keinerlei Implikationen auf dem Schirm, wenn er einen halben Hafen nach China verscherbelt oder für russisches Gas artig die Hosen herunterlässt. Die meisten der sogenannten Verantwortungsträger haben noch nicht einmal begriffen, dass das sich schließende Zeitfenster der Klimakatastrophe keine Rücksicht nehmen wird auf die Bummeleien der vergangenen Jahrzehnte, auf den Schlendrian der Regierung, auf die explodierenden Kosten, die mit jeder Verzögerung noch weiter steigen werden. In einem Land, das eine analoge Kohlenstoffwelt und eine digitale Architektur aus Prinzip getrennt und möglichst parallel verwaltet, wird es auch die erste Amtshandlung beim Aufschlagen des Kometen sein, dass sich zwei Grüppchen streiten, wer denn jetzt für die Schadensbeseitigung zuständig ist. In der Zwischenzeit stellen Experten verwundert fest, dass wir nicht genug Schienennetz haben, Strom nicht auf dem Baum wächst, Wasser nicht immer da ist, wo man es gerade braucht – oder da ist, wo man es gerade nicht brauchen kann – und Lebensmittel in einem Lager in der Nähe von Bad Gnirbtzschen sicher liegen, aber auch nur, solange man sie nicht gerade übers Land verteilen muss. Was wir in den Nachrichten sehen, wenn die aufgebrachte Meute den Ordnungskräften die Fresse poliert, weil ein Diktator das Internet abstellt, die Elektrizität und das Trinkwasser, das können wir auch hier haben. Wir werden die kommenden Jahre episch vergeigen und zu einem Entwicklungsland regredieren, in dem der Bürger ordentlich Gas geben darf, damit er pünktlich nach Malle fliegen kann. Wenn er nur nicht ins Krankenhaus muss. Doch, es wird noch Krankenhäuser geben, solange man damit Geld verdienen kann. Vielleicht akzeptieren Pfleger bis dahin auch Klatschen als Bezahlung.





Fuchs, du hast die Gans gestohlen

1 05 2023

„… dürfe der Naturschutz als wichtigstes Staatsziel in Bayern nicht länger zusehen, wie jahrelanges Wegschauen den Naturschutz als viel zu wichtig betrachtet und den wahren Interessen der Wähler vorgezogen habe. Söder werde durch die sofortige und ausnahmslose Bejagung des Fuchses die…“

„… da sich mehrere Umweltschutzorganisation noch an die vom Ministerpräsidenten angeregte Ansiedlung von Rotfüchsen auf den Trassen der in Bayern liegenden Autobahnabschnitte erinnern würden. Ein Gutachten hatte die Vernichtung von Schnepfen und Kiebitzen als geschützte Arten für widerrechtlich erkannt, so dass nur durch eine vom Fuchs übernommene Ausrottung der Vögel keine negativen Konsequenzen für den…“

„… werde die Bayerische Landesregierung nicht auf Wissenschaftler warten, die ohnehin nur wissenschaftliche Aussagen tätigen könnten. In der Staatskanzlei sei jetzt die Entscheidung getroffen worden, alle Gefahren, vielleicht gerade auch die, die Wissenschaftler gar nicht erkennen würden, mit den notwendigen Mitteln des…“

„… dass die Ministerpräsidenten im Freistaat Bayern seit 1957 der CSU angehören würden. Für Söder sei aber klar, dass erst unter seiner eigenen Regierung eine vernünftige und den politischen Erfordernissen entsprechende…“

„… wolle Aiwanger die Pläne vollständig und bis zum Erfolg unterstützen. Da ein Fuchs bis zu 14 Jahre alt werden könne, hätten tausend Füchse ein statistisch errechnetes Alter von 14.000 Jahren, was angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung im Freistaat eine geradezu lebensgefährliche…“

„… der Fuchsbandwurm keine akute Bedrohung für die Bevölkerung darstelle. Die CSU sehe jedoch eine Verantwortung bei den Medien, dass es nur eine Berichterstattung an den Tagen gebe, an denen Söder vor dem Parasiten warne, und nicht, wenn er dank der unermüdlichen Bemühungen der Partei die vollkommene Sicherheit sämtlicher…“

„… da durch die Fuchsjagd bereits mehr als 400.000 Tiere in ganz Deutschland getötet würden. Weil es trotzdem immer noch Füchse in Bayern gebe, müsse man eine gezielte Benachteiligung des Bundeslandes annehmen, die Dobrindt auch in der Weigerung der Bundesregierung sehe, ein nur von den Christsozialen gestelltes Kabinett statt der…“

„… es als widernatürlichen Eingriff in die Natur sehe, wenn der Fuchs die Gans stehle. Nach Söders Verständnis sei dieses Tier von Gott erschaffen worden, um von hart arbeitenden Menschen mit Rotkohl und Klößen verspeist zu werden, aber nicht für ein Element, das die natürliche Ordnung des…“

„… zeige sich die Einstellung dem Wildtier gegenüber auch in den Sprichwörtern des christlich-jüdischen Abendlandes. Dobrindt erinnere an alte Weisheiten wie ‚Der Fuchs am Waldrand kündigt die linksradikale Klima-RAF an, die einen erst zum Einbau einer neuen Heizung zwingen und dann enteignen, damit die Islamisten es beim Planen ihres Terrors gemütlich haben‘ oder…“

„… im Schaumburger Land sowie einzelnen Regionen Nordrhein-Westfalens als Osterfuchs ins Brauchtum eines christlichen Festes eingedrungen sei, was Bayerns kulturelle Hegemonie auf keinen Fall dulde, weil es als Vorbote der endgültigen…“

„… überlebe nur ein geringer Anteil der Tiere das vierte Lebensjahr. Nach Söders Einschätzung seien Füchse durch geringe Widerstandsfähigkeit gegenüber natürlichen Schadstoffemissionen oder landwirtschaftlich bedingter Bodenerosion nicht dazu geeignet, sich in der deutschen Kultur auf Dauer zu…“

„… hätten es Tierrechtsextremisten bereits zum Verbot der Verwendung des Fuchses als Sportgerät gebracht, das Leistungsträgern im Vereinigten Königreich seit Jahrhunderten gerne zur Wahrung einer Tradition gedient habe. CSU wählen bedeute nach Aussage der Führung auch weiterhin, dass die Verbotsparteien ihre Cancel Culture nicht durch die Hintertür einführen und das Bayernland mit vielen Milliarden von Zuchttieren aus sozialistischer…“

„… ein Großteil der Population im Herbst und Winter durch Wildunfälle eliminiert werde. Dies halte Aiwanger für den Beweis, dass die feindliche Gesinnung des Fuchses gegenüber dem Pkw als Wirtschaftsgut und Besitz der hart arbeitenden Bevölkerung sich klar in eine Reihe mit den…“

„… da die Übertragung des Bandwurms auch durch Zwischenwirte wie die Feldmaus erfolge. Für Söder sei damit eine rote Linie überschritten, wo eine ganze Art für die gesellschaftsfeindlichen Ziele im Haftung genommen werde, ohne die Folgen des Tuns für die Natur zu berücksichtigen. Bis zur Wahl mit absoluter Mehrheit werde der Ministerpräsident ohne Einmischung sogenannter Fachleute einen genau ausgearbeiteten Plan mit der Absicht, nicht mehr zu zögern, unverzüglich in die…“

„… der Fuchs als Hundeartiger eigentlich einer Steuerpflicht unterliege. Aiwanger gehe von einer Besiedelung Bayerns für mindestens drei Millionen Jahre aus, was Nachforderungen in Höhe von…“

„… die gezielte Zucht von Rotfüchsen am Flughafen München oder zumindest ein Ende der ständigen Bejagung durchsetzen werde, damit die Gefährdung der Maschinen durch Vogelschlag im Freistaat Bayern minimiert werden könne. Söder sehe sich als Speerspitze des Naturschutzes, der als wichtigstes Staatsziel in Bayern nicht länger nur durch Zusehen, sondern durch die Umsetzung der Wünsche der Wählerinnen und Wähler eine…“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLXI): Immunisierung

28 04 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Wo immer eine Trottelrotte aufmarschierte, um die chirurgisch präzise erfolgte Hirnresektion unter Beweis zu stellen, stets folgte das Gebrüll sattsam bekannten Strickmustern. In Zeiten der Pandemie, wo wirrlichternde Verschwörungsdeppen die Masse der evolutionären Montagsproduktion in geistiges Brachland führen, ist alles erlaubt, es sei denn, es widerspräche der ausgegebenen Parole; was das genau bedeutet, das wissen die meisten Clowns im Synapsenfasching nun nicht, nur Kritik, sagen die Kritiker, ist absolut verboten, da sie sich im Besitz der absoluten Wahrheit befänden. Wer sich etwa auf wissenschaftliche Untersuchungen bezieht, ist ein gekaufter Lügner des Systems, wie dieses System ja auch stets von bösen Mächten wunderbar geborgen die Zerstörung der Welt beabsichtigt – nicht die des Planeten, die geht recht ersichtlich von gekauften Lügnern organisiert vor sich – während die einzig wahre Wahrheit von einem Rudel antiintellektueller Sackpfeifen herausgefunden wurde, die nun mit der Unterhose auf der Rübe singend und klatschend in den Fußgängerzonen herumhüpfen, als hätten sie wegen Akutverstrahlung die Medikamentenausgabe verpennt. Was aber ist und wie funktioniert diese Strategie der Immunisierung?

Das älteste Gewerbe der Welt, das Priestertum, hat sich früh um die Sicherung ihres Berufszweiges gekümmert; das Bodenpersonal der Donnergötter hatte kein Interesse daran, sich in fadenziehenden Diskussionen um die innere Logik von Mythen zu verheddern, geschweige denn daraus resultierende Riten wie prächtige Opfergaben oder eine starke gesellschaftliche Stellung hinterfragen zu lassen. Das Wunder, Numinoses an sich, darf ja auch nicht hinterfragt werden, ohne sich einen Ruf als Ketzer einzuhandeln. Auch dieses ist System, nur eben in der nicht staatlich subventionierten Ideologie kaum so streng reglementiert, was andererseits jedem Bekloppten die Freiheit verschafft, seine eigenen Wahnideen individuell auszuleben. Entscheidet sich eine mehr oder weniger strukturierte Bewegung, Widerspruch grundsätzlich als Feindbild zu werten und dementsprechend aggressiv zu bekämpfen, bietet sich das Dogma an. Zwar haben Dogmen wie andere Überzeugungen ihre Halbwertszeit, nach der ein Funktionär die Vorhölle abschafft oder den Sieg des Sozialismus nicht mehr zum Staatsziel erklärt, aber auch diese bedürfen einer Abschottung.

Das probateste Mittel ist die Leerformel, die verbalen Bauschaum zur Abdichtung gegen böse Kritik oder die hässliche Wirklichkeit schwiemelt. Bekannt ist das Wortgeklöter aus der Esoterik, die im Gewand wissenschaftlicher Religionserklärung zum Allerlei der Paradoxa greift, indem sie jenes höhere Wesen, das sie steuerpflichtig verehren lässt, als transzendent und zugleich immanent, dies- und jenseitig, als alles und dessen Gegenteil beschreibt, da es unbeschreibbar ist. Nun wird der geschickte Theologe aus Kenntnis ost-westlicher Mystik diese Dialektik, die dem Faselbla marxistisch-leninistisch erzogener Kaderkasper Auslöser von Ohrenbluten und bestes Werkzeug zugleich war, für eine geniale Erfindung innerhalb der Heilslehren halten, da sie alle offenen Diskrepanzen zwischen Realität und Ideologie als billige Rechtfertigung einsetzen, alles zu leugnen, gegebenenfalls blutig zu beheben, was nicht der eigenen Ansicht entspricht, wobei es sich größtenteils schlicht um die Wirklichkeit handelt.

Flankiert wird diese Trapeznummer von einem niedriginstinktsicheren Framing, das Leerstellen für eine gelingsichere Totschlagargumentation schafft. Passgenau erfährt das Publikum, was natürlich ist (Verbrennungsmotoren, Atomkraftwerke) und was unnatürlich (Transsexualität, Bären im Wald). Jede Kritik also kommt immer aus der falschen Ecke, die Kritiker haben nichts verstanden, kapieren nicht einmal die Ideologie, die aber im Gegensatz zur Ideologie der Kritiker gar keine ist, und sie haben falsche Werte, meist, weil sie überhaupt welche zu haben meinen. Aus diesem Sumpf kommen die christliche Leitkultur und die Technologieoffenheit, und als Joker hüpft gerne die Menschenwürde aus der Schachtel, jenes Konstrukt, das man sich selbst vor allem zugesteht, wenn man über die Autobahn brettern oder Personen mit der falschen Hautfarbe anzünden will, das durch Grundrechtsmissbrauch aber von jedem Kriegsflüchtling beansprucht wird, obwohl die Verfassung irgendeines Drittweltlandes den Begriff gar nicht kennt, zumindest nicht auf Deutsch. So haben wir denn auch ein Land, in dem das exklusive Wir gut und gerne leben könnte, falls die Mitgemeinten endlich mal verschwänden.

Die hohe Schule des dialektischen Kunstturnens ist erreicht, wenn die Weichstapler mit den eigenen Widersprüchen gegen die eigenen Widersprüche schießen: ist alles wahr, auch das Gegenteil, dann ist das Gegenteil falsch, weil ja das Gegenteil wahr ist. Jeder an sich schon selbstbezügliche Diskurs ist damit sinn-, zweck- und ziellos, weil sie in guter aufklärungsfeindlicher Tradition Kritik als Methode diffamiert. Ein dreibeiniger grüner Affe hält alle dreibeinigen grünen Affen für Arschlöcher, denn er muss es ja wissen als dreibeiniger grüner Affe. Wir werden diesen Widerspruch irgendwann schon noch lösen. Ganz bestimmt technologieoffen.





Klares Statement

26 04 2023

„Vor allem: endlich sagt’s mal einer!“ „Das hört sich ja schon wieder so an, als würde man nichts mehr öffentlich…“ „In unserer Partei, ich bitte Sie – da fliegen Sie doch raus, wenn Sie nicht nur eine Meinung haben, sondern auch noch Ahnung.“ „Und deshalb finden Sie Friedrich Merz so toll, weil der zu allem eine Meinung hat?“ „Nein, aber er sagt es wenigstens.“

„Natürlich wollen wir beide wieder eine richtige Regierung, aber halten Sie das jetzt nicht für total überzogen?“ „Friedrich Merz ist der beste Kandidat für das Amt des Bundeskanzlers, den wir kriegen können.“ „Sind Sie jetzt Opfer einer Gehirnwäsche geworden?“ „Wir haben ihn als Partei bisher viel zu lange unterschätzt, deshalb dürfen wir die Fehler der Merkeljahre auf gar keinen Fall wiederholen.“ „Als da wären?“ „Wir müssen Klartext reden, damit die Wähler wissen, was auf sie zukommt – und er ist der einzige, der die richtigen Impulse setzt, um unser Land voranzubringen.“ „Ich kapiere trotzdem nicht, warum Sie das so toll finden.“ „Man muss sich frühzeitig auf das gefasst machen, was uns als Staat und Gesellschaft droht.“ „Und das macht die jetzige Regierung nicht?“ „Wir müssen die Dinge ja auch beim Namen nennen.“ „Meine Güte, geben Sie halt mal ein Beispiel.“ „Dass wir alle viel länger arbeiten müssen, notfalls bis zum Umfallen.“ „Das ist ein Ergebnis der Merkeljahre.“ „Nicht verkehrt, aber Friedrich Merz sagt wenigstens, was uns hier in Deutschland politisch erwartet.“ „Sagt er auch, ob das unsere Probleme löst?“ „Jedenfalls redet er es nicht schön wie die anderen, die nach Fernost fliegen und in einer Woche mit null Bewerbern für Pflegejobs zurückkehren.“ „Vielleicht hätte er selbst fliegen sollen.“ „Der Schlüssel liegt darin, dass wir jetzt ein klares Bild von der Zukunft haben und unsere Politik genau daran ausrichten können.“

„Aber überlegen Sie mal, wenn wir jetzt schon eine Diskussion darüber haben, dass wir Steuern erhöhen…“ „Fällt Ihnen denn etwas Besseres ein?“ „… oder sogar eine Vermögenssteuer einführen, dann bringt uns das doch politisch überhaupt nicht weiter.“ „Meinen Sie, mit einem klaren Statement zu diesem Punkt würde die FDP einem Kanzler auf der Nase herumtanzen, wie sie das jetzt tun?“ „Wir können doch nicht jetzt schon mit einer Aussage zu möglichen Koalitionen in den Wahlkampf ziehen.“ „Aber Friedrich Merz macht das einfach, weil es nämlich keiner sonst tun würde!“ „Also ob das nun so erfolgreich ist…“ „Außerdem müssen wir auch darauf hören, was die Wähler wirklich wollen, das ist in vielen anderen Wahlkämpfen bisher sträflich vernachlässigt worden.“ „Und da sehen Sie das Alleinstellungsmerkmal von Friedrich Merz?“ „Wir müssen uns als Gesellschaft von liebgewonnenen Gewohnheiten trennen können, beispielsweise von der Idee, dass Deutschland als Sozialamt der Welt der Freizeitpark für durchgeknallte Gutmenschen ist, die hier irgendwelche fremdrassigen Chaoten durchfüttern wollen, weil sie das irgendwo in der Verfassung gelesen haben.“ „Sie meinen jetzt diese Nummer mit den Sozialtouristen?“ „Das sind Ihre Steuergelder, haben Sie das schon vergessen?“ „Mit dem Argument können wir auch die Bundeswehr abschaffen.“ „Und wenn Sie jetzt darauf warten, dass Friedrich Merz das sagt, dann sehen Sie eins: er sagt nur das, wozu er eine Meinung hat.“

„Was ich nur nicht verstehe, von Energie- und Verkehrswende über den Wohnungsbau bis zum Sozialstaat, das wird doch alles überhaupt nicht funktionieren.“ „Dann müssen wir alle eben auch mal in Aktien investieren.“ „Davon hat Friedrich Merz bisher noch nichts gesagt, liegt das jetzt an der fehlenden Meinung oder hat er einfach nur keine Ahnung von Wirtschaft.“ „Woher soll man denn jetzt schon wissen, was Friedrich Merz bis zur nächsten Wahl alles noch sagen wird?“ „Und mal ganz davon abgesehen, wie kommt es eigentlich bei den Wählern an, wenn Friedrich Merz jetzt schon als Ersatz für den SPD-Kanzler gehandelt wird, wo die wesentlichen Entwicklungen der nächsten Jahre vom Krieg über die Energiefrage bis zu den fälligen Umstrukturierungen auf dem Arbeitsmarkt noch vollkommen offen sind?“ „Also ich finde…“ „Muss man da nicht den Eindruck bekommen, es ginge unserer Partei nicht um politische Lösungen zum Wohle Deutschlands, sondern einzig und allein darum, den Bundeskanzler zu stellen?“ „Außerdem sollten Sie sich mal informieren, wie viele Leute dieses Zwangsgendern für eine Zerstörung unserer Sprache halten, nur weil jetzt alle sich von der Männin zum Frauerich umoperieren lassen wollen!“

„Na gut, dann probieren wir es eben mal mit der jugendlichen Frische eines Siebzigjährigen, die Politik wieder zukunftskompatibel zu machen.“ „Jetzt bleiben Sie mal auf dem Teppich, der fliegt sofort selbst ins Katastrophengebiet, wenn die Flut kommt, und er wird garantiert nicht lachen.“ „Und jetzt wollen Sie mir erzählen, dass man einen erfolgreichen Wahlkampf mit den Parolen aus dem letzten Jahrtausend machen kann?“ „Wir haben uns sechzehn Jahre lang auf der Stelle bewegt, jetzt muss endlich mal wieder ein Ruck, oder so, und der muss deutlich konservative Züge, zumindest, dass die Wähler das als konservativ empfinden.“ „Sie haben recht, wahrscheinlich gibt es wirklich keine Alternative zu Friedrich Merz, wenn unsere Partei endlich wieder den Bundeskanzler…“ „Bundeskanzler? dieser verkalkte Waschlappen, der sich beim Anblick einer Frau einscheißt!?“ „Aber Sie haben doch…“ „Ich sagte: Kandidat!“





Öffentliches Ärgernis

25 04 2023

„… da der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden habe, dass eine ausschließlich dem öffentlichen Konsum von Rauschdrogen gewidmete Veranstaltung sittenwidrig sei und verboten werden dürfe. Da das Urteil mit dem heutigen Tag rechtskräftig werde, habe sich auch die Bayerische Landesregierung daran zu…“

„… nicht hinnehmen werde. Söder prüfe eine Abschaffung der aus den preußischen Landesteilen der BRD GmbH importieren Gerichtsbarkeit, da das Oktoberfest zum Brauchtum im Freistaat gehöre und weder durch die Klage einer linksgrünen Verbotspartei noch durch das…“

„… die Gefahren des Alkoholgenusses nicht verharmlose. Holetschek sehe aber nach wie vor den Freistaat Bayern nicht auf der Spitzenposition drogenbedingter Sterbefälle, weshalb er zumindest in Bezug auf Bier von einer ererbten Toleranz der Bevölkerung ausgehe, die verantwortungsvollen Konsum und gelegentliche Exzesse sehr wohl…“

„… sehr umstritten sei. Zwar habe der BayVGH die Option offen gelassen, beim Ausschank nichtalkoholischer Getränke ein Traditionsfest zu sehen, dessen Besuch für die gesamte Familie geeignet sei, so dass auch eine vollständig mit alkoholfreiem Bier beschickte Wiesn sich innerhalb der legalen…“

„… dass die Wiesnwirte auch die Einführung der veganen Weißwurst unterstützt hätten. Um die Abschaffung der bayerischen Leitkultur wirksam zu verhindern, werde der Ministerpräsident jetzt bis zur letzten Patrone den Verkauf von echtem Bier mit einem Alkoholgehalt von bis zu…“

„… eine nicht abschätzbare Gefahr für die Öffentlichkeit darstelle. Die in vielen alkoholfreien Bieren zugesetzten Substanzen, die im Verdacht stehen würden, den Hormonspiegel zu verändern und die seelische Gesundheit anzugreifen, könnten unvorhergesehene Folgen für die Verbraucher haben. Aiwanger rechne mit Hunderttausenden von Verkehrsunfällen und mindestens zehntausend Todesopfern pro…“

„… sich an der Bavaria festgeklebt hätten, um gegen das Urteil zu protestieren. Söder habe sich in seiner Eigenschaft als CSU-Vorsitzender mit den Demonstranten solidarisch gezeigt und unterstütze ihre Forderungen, die einmal mehr zeigen würden, dass im Freistaat niemand über dem Gesetz stehe, auch nicht die Richter am…“

„… sei der Genuss von alkoholfreiem Bier in hohem Maße riskant, da es schwere Adipositas und Diabetes auslösen könne. Aiwanger fordere daher ein umgehendes Verbot von Herstellung und Inverkehrbringen der inkriminierten Substanzen, die auch im Betäubungsmittelgesetz einen…“

„… die Bürgerinitiative Die Mass ist voll eine Petition an die Brauwirtschaft sowie führende Betriebe der Gastronomie im Freistaat Bayern gerichtet hätten. Die Abgeordneten hätten durch stichprobenartige Befragungen untereinander herausgefunden, dass alkoholfreies Bier vor allem im häuslichen Rahmen verbraucht würde, was dem Charakter eines öffentlichen Festes widerspreche. Daher sei es auch in touristischer Hinsicht nicht zu dulden, dass durch ein Alkoholverbot die…“

„… als Schirmherr der Kampagne gewonnen werden solle. Da alkoholfreies Bier in besonderer Weise geeignet sei, trockene Suchterkrankte durch geringe Mengen wieder zu ungezügeltem Konsum normaler Alkoholika zu verleiten, müsse es sofort aus Vertrieb und Ausschank entfernt werden. Es sei jedoch noch nicht geklärt, ob Kubicki mehr als ein schriftliches Grußwort an den…“

„… zeige die Bundesstatistik, dass unzählige Konsumenten, die in den Jahren 1950 bis 1979 alkoholfreie Biere oder Biermischgetränke zu sich genommen hätten, verstorben seien. Aiwanger dulde keinen Aufschub, um die Dezimierung des bayerischen Staatsvolks durch das verheerende…“

„… die Anwohnerschaft der Ludwigsvorstadt das Bundesverfassungsgericht bemüht hätten. Der Sprecher der Organisation habe auf die sehr stark harntreibende Wirkung von alkoholfreiem Bier hingewiesen. Die Straßenzüge im Stadtbezirk 2 seien während der Festwochen ohnedies schon stark durch öffentliches Ärgernis und Geruchsbelästigung betroffen, was sich im Falle einer Beschränkung auf nicht mehr hinzunehmende Weise…“

„… führe der Alkoholverzicht in einem geistig und körperlich durchschnittlichen Bayern zu einer schweren Aggressionsstörung, was bestimmt einen starken Anstieg häuslicher Gewalttaten mit sich bringen werde. Aiwanger habe mit dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren gedroht, wenn das Urteil des Verwaltungsgerichtshofs nicht unverzüglich…“

„… zu einem Hauptthema im anstehenden Wahlkampf machen werde. Söder sei im Gegensatz zu den linksextremen Parteien fest entschlossen, ein Bierverbotsgesetz im Freistaat notfalls auch mit Zwangsmaßnahmen zu verhindern, um die Freiheit im schönsten Bundesland der Welt wieder zu…“

„… berge alkoholfreies Bier besonders für Schwangere und deren Leibesfrucht schlimmste Gesundheitsrisiken. Aiwanger werde durch harte Einlasskontrollen und mehrere tausend Security-Mitarbeiter einschreiten, bevor das Erbgut und die Entwicklung des werdenden Lebens mit einer…“

„… das Cannabisverbot im CSU-Präsidium bestätigt worden sei. Sollte die Bundesregierung München als Modellregion zur kontrollierten Abgabe von Marihuana einrichten wollen, werde der Ministerpräsident mit rechtsstaatlichen Mitteln, im Notfall aber auch durch ein eigenmächtiges Verbot sämtlicher…“





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCLX): Hass auf Veganer

21 04 2023
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

So vieles, woran früher nicht einmal zu denken war, ohne dass einen die bürgerliche Gesellschaft sofort und dauerhaft aus ihren Reihen entfernte, ist längst geduldet, ja hoffähig. Grünes Haupthaar und zerrissene Hosen, die als Privileg des rebellierenden Jungvolks gelten, werden mit allerlei Metallwaren in diversen Gesichtsvorsprüngen toleriert, der bis ins Alter vordringende buntfarbene Hautschmuck hat den kitzelnden Hautgout der Knastbrüder für immer hinter sich gelassen. Jede Generation hat den Gartenzwerg für sich entdeckt, alles kifft, wiewohl man offiziell strikt gegen Rauschgift ist, nur der einsam auf dem Grillrost liegende Gemüsespieß, das Sojaschnitzel im Einkaufswagen und die Pflanzenmilch auf dem – wohlgemerkt privaten – Frühstückstisch sind das Ausschlusskriterium für den Nachbarn, der einem immer schon verdächtig vorgekommen war, das No-Go für Schwiegersöhne, die wahrscheinlich in der Zombieapokalypse der Dinosaurier flennend wegrennen würden, und alle anderen, die der ordentliche Normalbürger mit der abgesägten Schrotflinte auf Abstand hält, um nicht infiziert zu werden und plötzlich im rosa Tütü auf dem Biomarkt aufzuwachen. Der Hass auf Veganer berührt viele neuralgische Punkte in der defekten Psyche doppelplusnormaler Querkämmer, und er ist so einfach wie kompliziert.

Denn die grassierende Veganophobie beruht auf einer kognitiven Dissonanz in vielerlei Gestalt, die vom Selbstbild und seiner Körperlichkeit bis zum Distinktionsgewinn das ohnmächtige Wüten der Regression artikuliert. Einen Fötus auf Toast würde man dem vollbärtigen Hipster durchgehen lassen, aber der freiwillige Verzicht auf Tierprodukte ist in den Augen des gesellschaftlich mit Mühe in seinem bröckelnden Habitus gefangenen Bekloppten viel zu reflektiert, um nicht gefährlich zu werden. Der gemeine Verdränger streichelt gerne süße Kälbchen, bevor er ihre mit Hormonen gepimpten Überreste in die Pfanne kloppt, würde aber nie niedliche Katzen mit Pekinesenhack füllen. So schwiemelt sich der intellektuell überschaubar verschaltete Depp seine Klassifikation von nützlichen und nicht nützlichen Lebewesen zurecht, nennt sie im Anflug von Moral gar Werte und verteidigt sie gegen alle, die es nicht für Tradition und damit erlaubt halten, beliebige Arten zu verzehren, auch wenn sich Proteine mit dem Tier als durchlaufendem Posten dadurch viel weniger effektiv einsetzen lassen. Das Verständnis von Tradition, die erst mit der Industriegesellschaft korrekte Verhaltensnormen ausgeprägt hat, tut sein Übriges, denn wer hatte in den agrarisch geprägten Epochen täglich Separatorenabfälle der Viehzucht auf dem Teller? Vereinzelt verteidigt der Bourgeois sein Bioschwein, obwohl es von angeblich linken Ökofuzzis erfunden wurde und eigentlich normal ist im Gegensatz zur maschinellen Geburt, Mast und Tötung in einem Arbeitsgang. Die Umwertung von Natur und Technik, die das konservative Denken in seiner religiösen Verehrung des Fortschritts unter völliger Ablehnung seiner Voraussetzungen und Ergebnisse zu einer schizophrenen Selbstzerstörung macht, sorgt auch hier für Unlust. Der Veganer hält dem Hohlrabi den Spiegel der Erkenntnis vor.

Und so muss er auch an der dusseligen Mär mit aller Macht festhalten, dass man ist, was man isst. Was leider nicht funktioniert, da der Darm schlicht nicht unterscheiden kann zwischen Erbseneiweiß und Heringsprotein – genau genommen dürfte der Tierverzehrer Spaghetti mit Tomatensauce nur unter gesteigertem Brechreiz verzehren, müsste bei einem Marmeladentoast in Wehklagen ausbrechen, denn beides ist vegan und also mindestens Mord an der Gesundheit eines Leistungsträgers.

Weiß der bratwurstfressende Cholesterinjunkie von seiner klischeehaften Männlichkeit, wird er dem angeblich effeminierten Körnerfresser dieses Konstrukt von Tierverbrauch als Zeichen der Kraft doch immer wieder vorhalten, als müsse er seinen Schmierkäse im Urwald jagen, während sich die Sojamilch schlürfenden Tucken in einem Milieu bewegen, das der nur peripher mit Niveau belastete Bescheuerte so abgrundtief verachtet, weil er nie dazugehören wird. Statt also den eigenen Konsum zu reflektieren, was schon bei Auto und Flugzeug, Elektroschrott, Billigtextil und Wegwerfplaste nur zur Erkenntnis führt, Teil des Problems zu sein, wird die Abneigung gegenüber den Bessermachern nur zunehmen. Ähnlich wie andere Ideen, die eine systemische Veränderung der Gesellschaft zu einer lebenswerten und nachhaltigen Umgebung für alle auslösen, will er gerade dies nicht: eine Auswirkung auf alle, also letztlich auch auf ihn selbst. Solange eine Verbesserung nicht nur ihm selbst nützt, will er sie nicht, und geht es ihm nicht besser, ist er schon zufrieden, wenn es anderen schlechter geht.

Um diese Parallelexistenzen endgültig in die wohlverdiente Hirnembolie zu treiben, empfiehlt sich das Insektenparadox. Enthemmt blöken Bäcker von kerbtiertfreien Produkten – was der Wahrheit in den seltensten Fällen entspricht – als wären Würmer und Schrecken plötzlich wie Zwangstofu staatlich mit der Knute durchgesetzte Tierfresspflicht. Sicher nicht von den Veganern. Die würden nicht einmal welkende weiße Männer essen. Igitt.





Quantenmechanische Tunnelung

20 04 2023

„… die Wirtschaft durch gezielte Investitionen in neuen Wachstumsbranchen stimulieren müsse, um einer neuerlichen Rezession zuvorzukommen. Als lohnende Ziele habe Lindner einige Finanzprodukte sowie die Entwicklung von kleinen und mittleren Flugzeugen, die mit Überlichtgeschwindigkeit…“

„… es für ihn geradezu faszinierend sei, wie viel Scheiße ein zugekokster Primat auf einmal von sich geben könne. Die Sendung sei daraufhin nicht unterbrochen worden, da Lesch bereits eine weitere Folge über die physikalischen Korrelationen von klimatischen Prozessen auf das molekulare…“

„… es für einen nicht gut durchdachten Scherz halte, der im weiteren Verlauf der Beratungen über den Bundeshaushalt aufgeklärt würde. Scholz sei bis dahin nicht geneigt, zu den verkehrspolitischen Ambitionen seines Finanzministers eine eigene…“

„… auf lange Sicht die Entwicklungskosten für das Flugtaxi überflüssig mache. Söder sei bereit, auf ein neues Raumfahrtzentrum sowie die daran angehängte Mission Bavaria One zu verzichten, wenn siebzig Prozent der von ihm geforderten Kosten ohne eine Zweckbindung in den Landeshaus des Freistaates…“

„… hätten sich die Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages nicht abschließend mit der Frage beschäftigt, ob die Möglichkeit einer Bewegung schneller als Licht nach dem heutigen Wissensstand ausgeschlossen oder nur mit einer hinreichenden Begründung bezweifelt werden dürfe. Dies habe allerdings keinen Einfluss auf…“

„… im Internet recherchiert habe. Wissing sei dabei auf Teilchen gestoßen, die man durch ein Investitionsprogramm so weit vergrößern werde, dass sie einen Anreiz zur Beschleunigung im…“

„… werfe Merz SPD und Grünen ein völlig verfehltes Technikverständnis vor. Nur weil eine in naher Zukunft theoretisch mögliche Technologie im ersten Schritt nur für wenige Anwender bezahlbar sei, dürfe man die Forschung nicht einfach auf dem Altar der sozialen Ausgewogenheit opfern. Der CDU-Vorsitzende moniere, dass mit einem derart in der Steinzeit verhafteten Ideologie niemand aus dem Mittelstand sich ein Privatflugzeug für den…“

„… sich die Wirtschaft eher zögerlich verhalte, da ihnen ein Forschungsvorhaben von mehreren Milliarden Jahren Dauer nicht geeignet erscheine, um Produktionszyklen für neue Transportmittel an die Erwartungen der Shareholder anzupassen. Diese Zahl werde von führenden Fraktionsmitgliedern der FDP als durchaus realistisch angesehen, was zu einer Diskussion innerhalb der Union und ihrer…“

„… die mangelnde Flexibilität der Naturgesetze nicht als Entschuldigung herhalten dürfe, um die sozialistische Trägheit beizubehalten. Ploß fordere von der Regierung die Änderung aller Vorschriften, um linksextreme Hindernisse wie Materie aus…“

„… da ein Flug von Berlin nach Mallorca mit etwa einer Zehntelsekunde Arbeitszeit veranschlagt werde und einen Großteil der Personalkosten spare. Wissing weise darauf hin, dass die bisher für den Stuttgarter Tiefbahnhof errechneten Zeitfenster für den Umstieg eher kürzer seien, was sich in der Tarifstruktur der Deutschen Bahn AG und ihrer…“

„… in mehreren Zeitdimensionen möglich sei. Es könne dann auch in der Logistik Verbesserungen geben, die ein Eintreffen der Güter bereits vor der Abfahrt erzeugen würden. Dies erlaube nach Dürrs Berechnung, den geplanten Ausbau der Autobahnen auf zwanzig Spuren durch frei werdende Reserven um nochmals zehn bis…“

„… eine erste Studie vorlegen solle. Es sei nach Angabe der Wissenschaftliche Dienste zwar schon denkbar, dass kurze Informationsbestandteile ohne Masse mit Lichtgeschwindigkeit übertragen werden könnten, da es sich um eine Taschenlampe handele, die mit einem manuell bedienbaren Schalter am…“

„… eine quantenmechanische Tunnelung die Transportgeschwindigkeiten eher erhöhen werde. Um die photonengesteuerten Effekte für Flugzeuge nutzbar zu machen, wolle Merz die Ausrüstung von Kleinstmaschinen mit Heckscheinwerfern und…“

„… mit Hilfe von Fusionskraftwerken erzeugt werden könnten. Speicherbare Elementarteilchen wie eNeutrinos könnten nach Ansicht von Stark-Watzinger bereits in wenigen Jahren eine erhebliche Auswirkung auf den Energiemarkt und das…“

„… eine Beobachtung der Partei Die Linke durch den Verfassungsschutz für nötig halte. Jede mögliche Rotverschiebung sei nach Lindners Einschätzung schädlich für den konstant zu durchquerenden Raum, den die Technologie von deutschen Ingenieuren und…“

„… die quantenmechanischen Wirkungen nur im Mikrowellenbereich möglich seien, da sie auf sichtbares Licht keine Auswirkungen besäßen. Dürr wolle durch ein Forschungsprogramm zunächst die Zubereitung von Fertiggerichten im Keller des…“

„… mehr Energie zugeführt werden müsse, als aus dem Versuchsaufbau gewonnen werden könne. Stark-Watzinger sei dies vertraut, so dass eine erhebliche Aufstockung der Fördergelder noch in dieser Legislaturperiode mehr als…“

„… den Kompetenzcluster c in München ansiedeln wolle. Voraussetzung sei, dass Bayern ab sofort sämtliche Einnahmen aus dem Länderfinanzausgleich erhalte, ohne sich zu einer konkreten Gegenleistung verpflichten zu…“

„… nochmals kosmologische Studien zur Anwendbarkeit der Stringtheorie auf das Problem der Flachheit unterstützen wolle. Lindner sehe hier eine kurzfristig machbare Anwendung, die die Reaktionsgeschwindigkeit von Faxgeräten in den Behörden des Bundes und der…“