Helferlein

„Und dann bestimmen wir endlich wieder, was Deutschland ist!“ „Sehr richtig!“ „Wir lassen uns von diesen Drecksjuden doch nicht vorschreiben, wie unser Land auszusehen hat!“ „Entschuldigung, meinten Sie nicht: von den Grünen?“ „Wo ist denn da der Unterschied?“ „Eben, wenn wir die einen abknallen, können wir das bei den anderen auch.“

„Für den Anfang legen wir gleich ein 100-Tage-Prtogramm vor, damit wir diese ganzen von den Kommunistenschweinen verbrochenen Gesetze wieder abwickeln können!“ „Das wird aber sehr langwierig.“ „Sie meinen doch nicht ernsthaft, dass wir für den Firlefanz den Bundestag benutzen?“ „Das wäre ja noch schöner!“ „Die Deutschen werden froh sein, wenn sie endlich wieder normale Gasheizungen einbauen können, statt sich das Dach mit diesen Glasplatten zu verkleiden!“ „Und das Gas?“ „Wie jetzt?“ „Also wir müssten dazu unsere Außenpolitik schon ein bisschen ändern, wenn wir ausreichend Gas kaufen wollen.“ „Dann ändern wir eben die Außenpolitik, wo ist denn das Problem?“ „Weil wir dann als NATO-Mitglied…“ „Sagen Sie mal, auf welcher Seite stehen Sie Volksverräter eigentlich?“

„Überhaupt müssen wir als erstes diese ganzen Ausländer rausschmeißen!“ „Sehr richtig!“ „Aber es gibt auch solche, die sind hier geboren.“ „Haben Sie was an den Ohren?“ „Wer nicht deutsch ist, hat in Deutschland nichts zu suchen!“ „Sie meinen, bis auf EU-Bürger.“ „NATO, EU, wollen Sie schon mal einen Platz im Zuchthaus reservieren?“ „Die Wirtschaft muss aber weiterlaufen.“ „Wir haben jede Menge Arbeitsscheue, die sich täglich darauf freuen, keinen Kopfschuss zu riskieren.“ „Aber die sind nicht qualifiziert.“ „Meine Güte, wenn einer Genderforschung betreibt oder Kinderschänder therapiert, statt das Pack abzuknallen, dann kann er auch im Schlachthof arbeiten!“ „Und wir haben für besondere Aufgaben immer schon gerne auf ausländisches Personal zugegriffen.“ „Trotzdem sollten wir die Rüstungsindustrie diesmal nicht zu schnell mit Fremdarbeitern bestücken.“ „Wegen der internationalen Beobachtung, richtig?“ „Wir wissen ja auch noch nicht, wie lange wir brauchen, bis wir uns endlich militärisch zur Wehr setzen müssen.“

„Und die Presse muss endlich gesäubert werden!“ „Sehr richtig!“ „Dieser Staatsfunk gehört mit Stumpf und Stiel ausgerottet!“ „Lauter linke Schweine!“ „Moment, Sie hatten doch neulich noch gesagt, dass wir nach der Machtergreifung alles mit regierungsnahen Leuten besetzen?“ „Es kommt eben auf den Staat an.“ „Dann haben wir endlich nicht mehr diese ständige Hetzpropaganda, die alle staatlichen Maßnahmen bejubelt!“ „Aber…“ „Das machen dann die richtigen Leute für uns, die jubeln uns nämlich freiwillig zu.“ „Dann müssen wir auch nicht mehr ertragen, dass in den Talkshows ständig Leute eingeladen werden, die wissenschaftliche Hetze verbreiten!“ „Oder Regierungspolitiker!“ „Moment, das sind doch dann wir?“ „Sicher, aber wir sitzen da natürlich nicht, um das Volk von einer wissenschaftlichen Prognose zu überzeugen, die noch gar nicht eingetreten ist, sondern weil wir die Wahrheit sagen.“

„Selbstverständlich muss sich auch die ganze nationale Leitkultur ändern.“ „Ich finde auch, dass diese Verteufelung von Hitler aufhören muss.“ „Der Mann hat es auch nicht leicht gehabt!“ „Was würde denn ein Bundeskanzler heute machen, wenn er die Hälfte seiner Amtszeit von ausländischen Mächten mit einem Vernichtungskrieg überzogen wird?“ „Sehr richtig!“ „Das muss alles historisch einmal ganz genau aufgearbeitet werden!“ „Vor allem die Verbrechen an der Wehrmacht!“ „Es darf da keinen Schlussstrich geben!“ „Wir haben bis heute keine einzige Gedenkstätte, die an diese Diffamierungen erinnert!“ „Wenn wir uns endlich die Demokratie zurückgeholt haben, dann landet man für so eine Frechheit im Gas!“ „Und die Meinungsfreiheit?“ „Sie dürfen selbstverständlich die Meinung der Regierung teilen, es gibt dann ja keine linksgrüne Verbotspartei mehr, die Ihnen vorschreibt, wie man sich in einer Ökodiktatur verhalten soll.“

„Trotzdem werden wir einen Teil der Bevölkerung verlieren.“ „Auf einen Teil dieser Bevölkerung können wir verzichten, uns reicht das Volk.“ „Und wenn man erst mal an der Rampe steht und durch fleißiges Arbeiten dem Genickschuss entkommen kann, entdeckt man manchmal direkt vaterländische Gefühle.“ „Sehr richtig!“ „Diesmal lassen wir uns nicht von Humanitätsduselei und irgendwelchen Menschenrechten unter Druck setzen!“ „Dann weht hier ein anderer Wind!“ „Aber wird denn das Volk nicht unzufrieden sein, wenn es plötzlich keinen Strom mehr gibt oder wenn sie nicht mehr in den Urlaub fliegen können?“ „Dieses Scheißpack wird froh sein, wenn es überhaupt noch etwas zu satt wird!“ „Wenn jemand nicht gern lebt, dann sind wir ihm gern behilflich, das zu ändern!“ „Wie soll man mit lauter weibischen Schwuchteln einen vernünftigen Krieg führen, wenn keiner mehr stolz ist, dass wir Deutschen uns gegen jede Art von Angriff der minderwertigen Völker, die seit Jahren schon in der Übermacht sind, mit unbarmherzigster Männlichkeit wehren werden!“ „Und wenn die uns nicht angreifen wollen, dann werden wir schon dafür sorgen!“ „Das sind wir der deutschen Ehre schuldig!“ „Und der Wirtschaft!“ „Aber kriegen wir das in ein paar Jahren hin?“ „Wie meinen Sie das denn?“ „Naja, unsere Kontakte zur AfD sind zwar schon ganz gut, aber wer weiß, wie lange es Merz als Kanzler machen wird.“