für Kurt Tucholsky
Da sitzt er, und die Stimmung steigt.
Die andern haben ausgegeigt.
Die Sache ist entschieden.
Das glaubt er, und die andern auch.
Er reibt zufrieden seinen Bauch.
Der Kampf ist wohl vermieden.
Er schaut hinaus. Die Nacht ist trüb.
Ihm bleibt, was keinem andern blieb,
und ist es auch recht unverdient –
Olaf grient.
Ach, das wird eine schöne Zeit.
Wer denkt noch der Vergangenheit,
an Blut, Betrug und Lügen?
Ihm selber ist auch manches schon
entfallen, und mit leisem Hohn
lässt er’s in Frieden fliegen.
Er soll sich schämen, doch er tut
es nicht. Die Zeit macht alles gut,
ein Mäntelchen aus Machtgespinst –
Olaf grinst.
Nur manchmal ahnt er, was ihm blüht,
wenn er durch alte Zeiten sieht,
und will sich nicht erfreuen.
Dann liegt er Nacht für Nacht hellwach,
er wird – nicht sein Gedächtnis – schwach,
und sieht das Unheil dräuen.
Ihm ist das freilich einerlei,
doch weiß der Wähler, die Partei,
wie er sich her und hin dann rollt –
Olaf schmollt.
[…] Nachtgespenster für Olaf (Satire): Da sitzt er, und die Stimmung steigt.Die andern haben ausgegeigt … zynaesthesie […]