Maria Denunziata

31 03 2024

Da hat der Häuptling vom Kaschperlland ja wieder mal mit traumwandlerischer Sicherheit ins Braune getroffen. Überall herrscht Mangel an Lehrkräften, und nicht jeder, der es bisher noch an Schulen im Freistaat Bayern ausgehalten hat, wird das auch in Zukunft tun. Da kommt es gerade recht, dass der Kronprätendent Markus I. Söder nach seinem an Infantilität nicht zu überbietenden Gepolter gegen die Verwendung genderneutraler Sprachformen in der öffentlichen Kommunikation von Behörden am Rad noch ein bisschen weiterdreht und dazu aufruft, Fehlverhalten an die Schulbehörden zu melden. Die bedanken sich, dass der regierende Knalldepp vom Dienst ihnen unter Androhung dienstrechtlicher Konsequenzen diesen Schmarrn aufträgt. Es muss wohl gerade ein hoher Selbstbeweihräucherungstag in der Heimat der Maßkrugpinkler gewesen sein – wir tippen auf Maria Denunziata – mit dem der CSU-Vorsitzende nun alle Probleme aus der Welt schaffen will, die wir ohne ihn nicht gehabt hätten. Was passiert, wenn die Hochschulenbeamten, die sich qua Verfassung einen feuchten Dreck um den Impotentaten zu kümmern haben, auch zum Petzen aufgefordert werden. Vielleicht wachsen dann ja in Bayern Professoren aus dem Boden. Alle weiteren Anzeichen, dass dieses Bundesland komplett an den Alkohol verloren haben müssen, wie immer in den Suchmaschinentreffern der vergangenen 14 Tage.

  • aiwanger schwul: Das war bestimmt sein Bruder.
  • china söder: Das Peinlichste ist, dass er danach einfach wieder einreisen darf.
  • flugtaxis fdp: Die CSU hat nicht mehr das Monopol auf den größten Deppen im Amt des Bundesverkehrsministers.
  • feuerlöscher grillen: Ich bevorzuge Würstchen, aber muss ja jeder selber wissen.
  • rente erhöhung: Wir sind gespannt, wann die CDU ankündigt, dass nach den dringend nötigen Neuwahlen die Altersbezüge für ihre gierige Kernwählerschaft um 40% sinken.
  • linnemann meth: Das würde seinen Geisteszustand erklären.
  • buschmann sterbehilfe: Kriegt die FDP das nicht alleine hin?
  • eier gekauft: Sie legen nicht selbst?
  • linnemann afd: Das darf man ja noch nicht öffentlich sagen.
  • bananen ziehen: Schieben ist auch nicht sinnvoller.
  • vegane eier: Suchen Sie mal bei Söder.
  • stumpfe gewalt: Wie gesagt: Söder.
  • wagenknecht putin: Nicht nur die AfD lebt von Braunkohle.
  • katholische kinder: Mittlerweile nehmen die alles.




In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCLXXXVII)

30 03 2024

Bei Bridget und Linda in Hampton
war’s sommers jetzt so, dass sie campten.
Sie saßen im Wagen,
bereit, loszuschlagen –
es ging nicht. Die Türen, sie klemmten.

Othello bedient in Machame
im Schuhgeschäft gern jede Dame.
Sein Trick beim Verkaufen:
er redet beim Laufen,
und weiß immer: wie ist ihr Name?

Man kennt Barry, seit er in Coward
sein Holzhaus von außen vermauert.
Das wird ihm nichts nützen,
er will ja nichts schützen.
Mag sein, dass er darin versauert.

Trank Bob Tee in Kilimatinde,
dann war dort (so sagt man gelinde)
auch Rum in der Tasse
in größerer Masse.
Den goss er sich hinter die Binde.

Dwight flog seine Drohne in Peak
im Wettbewerb fast bis zum Sieg.
„Die Schiedsrichter merken
Motorenverstärken,
weil ich damit öfters betrüg.“

Man klagt Dulee an in Liwale.
„Da ich Auftragsbilder meist male,
so muss ich erwähnen,
auch keinen zu schönen,
darunter viel Fett und Kahle.“

Bei Seymour, dem Lehrer in Clifton,
ging öfters die Turnklasse stiften.
Er fand sie beim Schuppen,
meist auch noch mit Fluppen,
wo andere hockten und kifften.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCCVII): Der Wandel der Propaganda

29 03 2024
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Nicht das Römische Reich hatte Probleme mit zu viel Gedankenfreiheit, sondern Rom. Gregor XV. wehrte sich gegen die Ideen der Reformation und ließ den sorgsam abgehangenen Katholizismus mit allerlei Lärmentfaltung ausbreiten, namentlich in der Neuen Welt und gerne gewaltsam. Auch die Jakobiner leisteten ihren Beitrag, indem sie die öffentliche Kommunikation mit den Ideen der Französischen Revolution infiltrierten. Es geht also um die Richtungssteuerung der Meinungen, die die Lufthoheit über den Stammtischen haben sollen. Partizipation am Handeln des Staates, Mitwirkung beim Erreichen politischer Ziele, auch durch neue Narrative, die das Sein und das Bewusstsein prägen und einen Eindruck von Geschlossenheit erzeugen, in dem sich das Subjekt beeinflussen lässt, ohne die Einflüsse wahrzunehmen oder sie abzulehnen, das ist das Ziel von Propaganda.

Schon vor Befriedung und Gleichschaltung der Völker, wenn sie erst einmal unterworfen sind, war sie ein Machtinstrument, subtiler als der Zwang etwa in Form britischer Transparente, die die Inder anhielten, glücklich unter den Kolonialherren zu leben – oder russischer, die die Freundlichkeit gegenüber dem Aggressor rieten. Sie hat sich in Kriegen und Krisen weiterentwickelt von einem lenkenden zu einem zerstörenden, von einem missionierenden zu einem marodierenden Kanal der Inhaltsverbreitung. War Propaganda zunächst der Sandsturm im Getriebe der kritischen Medien, der die objektive Sicht auf die Dinge vernebelt, so hat sie inzwischen die politische Einflussnahme gewonnen, frei nach dem Wort, Journalismus sei nur das, was irgendjemand nicht veröffentlicht sehen möchte, und alles andere sei PR.

Ihre Aufgabe ist es jetzt, Fragen abwehren, die Transparenz zu bekämpfen, jegliche Verantwortung zu verschleiern, die Glaubwürdigkeit ihrer Gegner zu untergraben und ihre Kritik im Keim ersticken, die Öffentlichkeit von der Gegenöffentlichkeit abschirmen, kurz: Machtsicherung, nicht immer um jeden Preis, aber immer öfter um einen immer höheren Preis für die Demokratie. Sie hat sich tief im Staat bei den Kommunikationskanalarbeitern festgefressen, die hysterisch ihre Lügenmärchen verbreitet von Mindestlohn, Heizungshammer oder Bürgergeldexzessen, kaum noch zu unterscheiden von Verschwörungserzählungen, die aus denselben Quelle zusammenschwiemelt werden. Es ist eine Opposition, die diesen gewaltsam den Diskurs in seine Einzelteile zerlegen will und dazu auf Mittel des Altmeisters Goebbels zurückgreift, der erkannt hat, dass der Erfolg jeder Einflüsterung unentwegt die Einfachheit und die Wiederholung fordert.

Sie kennt keine Zweifel, weil sie immer recht hat – wer dabei an Extremisten denkt, die sich für ihre Hirngrütze sofort in die Luft jagen, wenn nur genug Unschuldige damit mit über den Jordan gehen, liegt goldrichtig, und natürlich kann ein Extremist auch eine Klemmschwester mit Flachdachscheitel sein. Kritik wertet dieses Gefrett sofort als persönlichen Angriff, und langsam schwenken wir herüber zu Querstullen und anderen Realitätsallergikern, die die Welt ändern wollen, weil sie sich offensichtlich schon nicht in derselben befinden wie die Mehrheit der geistig Gesunden.

Meinungsfreiheit versteht der Propagandist zunächst einmal als Aufforderung, anderen seine überzustülpen und mit Gewalt jede Gegenwehr zu unterbinden, wobei eine Korrektur durch Fakten oder die rabiate Unwilligkeit, sich ideologischen Schmodder in die Rübe drücken zu lassen, schon als bewaffneter Widerstand gilt. Eine Debatte, in der er seine Heißluft absondern kann, ist für ihn gelungen, denn der totale Krieg wird erst möglich durch totale Agitation und totale Desinformation.

Die Feindpropaganda, sei es durch ausländische Mächte oder ihre im Inland bezahlten Kriecher, will genau diese Wirklichkeit beseitigen, genauer: die Anerkennung dessen, was die große Mehrheit als Wirklichkeit ansieht einschließlich der Normen und Werte, aus denen unsere zivilisierte Gesellschaft schöpft. Die Gräuelerzählungen wuchern nicht mehr nur in den Dreckrändern dieser Klasse, die ein Feindbilder erfindet, überlebensgroß aufbläst und als Strohmänner in Brand setzen lässt: Grüne und Gendersternchen, Klimakleber und Feministinnen, Erwerbslose und, weil’s immer wieder so schön ist, Juden. Zum Schluss sind die Medien dran, ein Staat im Staate, der eifrig Propagandisten kreischen lässt, man dürfe ja gar nichts mehr sagen, weil einen die Medien in Grund und Boden canceln. Mit Verstand hat die Sache schon lange nichts mehr zu tun.

Wir leben in einer Welt, in der Begriffe wie Wahrheit und Macht längst in eine weiche Logik der Halbwert übergegangen sind, in der Demokratie und Demokratiezerstörung, Zerstörung von innen und von außen sich kaum mehr unterscheiden. Die Propaganda hat das geschafft, was jede bessere Verschwörungstheorie anstrebt: das Böse als das Werk einer geschlossenen Gruppe von Feinden zu identifizieren, die nun Stück für Stück ausgelöscht werden muss. Was für eine Perspektive für die, die damit die Welt auslöschen, auch wenn sie es nicht darauf angelegt haben sollten. Wer’s glaubt.





Integrierte Denunziation

28 03 2024

„Vielleicht war das einfach ein Versehen, oder ihre Fahrerin ist schuld. Und dann ist das natürlich ein normaler Vorgang, dass man alkoholisiert quer auf den Radweg fährt und einen Schüler dabei schwer verletzt. Dass man Ministerinnen auf diese Weise mit überzogenen Forderungen konfrontiert, das ist doch nicht in Ordnung!

Die meisten Bürger sind in letzter Zeit wirklich überkritisch, ich will noch nicht mal ausdiskutieren, was Ursache und was Folge ist, wenn irgendeiner sich wegen dem Kleinkram beschwert. Sie parken auch mal auf dem Radweg? Also nicht Halten, ich meinte: Parken. Es kann nicht angehen, dass sich eine Politikerin, bisher nicht vorbestraft, wegen so einer Bagatelle vor Gericht verantworten muss, nur weil da eine Radfahrerin in der Nacht auf einem unbeleuchteten Radweg in ihre Tür, genauer: die Hecktür… –

Wie viel war das denn genau? Zehntausend? Sie müssten uns aber schon erklären, wie Sie an diesen Steuerbescheid gekommen sind. Ein bisschen die Einkünfte, oder mal eine Rechnung vom Nachbarn, obwohl in der Etagenwohnung ein Mähdrescher gar nicht absetzbar ist, als das ist ja, ich will mal so sagen: wir sind alle nicht… –

Am Anfang fand ich das mit Staatssicherheit ja ganz witzig, aber jetzt begreife ich, was uns die Kollegen damit sagen wollten. Wir hatten diverse Meldeportale laufen, eins für Veganer, eins für die, die bei sich zu Hause ein Grundgesetz aufbewahren – beide natürlich inoffiziell und in Bayern – und da ging es auch schon um integrierte Denunziation, wie das im Fachjargon heißt. Eigentlich war das Ziel ja eine Meldeplattform für staatsfeindliche und rechtsradikale Tätigkeiten, aber das will derzeit keiner in Angriff nehmen, weil das möglicherweise verfassungswidrig ist, wenn man es in einem AfD-Verbot als einer nachrichtendienstlichen Tätigkeit gleichgestellt bezeichnen würde. Bei Linken ist das anscheinend kein Problem, das macht dann jede Polizeidienststelle gleich mit, aber wenn Sie einen Bundestagsabgeordneten anschwärzen wollen, der seine Nebenverdienste nicht versteuert, dann haben Sie eine Menge Widerstände zu überwinden.

Sie meinen, das waren ganz normale Masken? Das ist doch sicher schon verjährt, es sei denn, es handelt sich um einen bandenmäßigen Betrug, aber das müssen Sie der Staatsanwaltschaft erst mal nachweisen, sonst ermittelt die nicht. Gerade erst beobachtet? und Sie haben den Lieferschein? Ah, die Kopie. Wir müssten schon das Original haben, am besten mit Fingerabdrücken, wobei: man kann ja nicht einfach von einem Politiker Fingerabdrücke nehmen, der genießt ja Immunität, und wenn der seine Finger sowieso überall drin hat, wird das eine Sisyphusaufgabe. Ja, ich halte Masken für zwanzig Euro auch für überteuert, und ich finde es auch nicht gut, wenn die Klinik die nur kauft, weil Ihr Bekannter da zufällig ein Verhältnis mit einem aus dem Management hat. Das ist ein freies Land, da darf sich jeder seine Geschlechtskrankheiten bei dem Typen holen, der sie im Angebot hat. Das ist halt freie Marktwirtschaft. Und für Masken gilt das auch.

Als Spitzenpolitiker stehen Sie ja heutzutage enorm unter Druck. Sie müssen quasi makellos sein und fehlerfrei, ein Vorbild für alle, unangreifbar für die politischen Gegner, aber gleichzeitig volksnah und authentisch und nicht irgendwie abgehoben. Das kriegen Sie mal in eine normale Persönlichkeit rein, da wird’s eng neben dem großen Ego. Aber man muss auch die Gegenseite verstehen. Die Leute empfinden sich selbst oft als eingeschränkt, es gibt für alles und nichts Vorschriften, Regeln, Gesetze, man darf dies nicht und darf das nicht, und unsere Hotline ist jetzt ein Angebot, es ihren Politikern, die dafür verantwortlich sind, heimzuzahlen. Natürlich nur da, wo es rechtlich möglich ist.

Er hat sich mit Neonazis getroffen? Das haben Sie so auch dem Staatsschutz erklärt? Die haben aber nichts unternommen? Dann waren das wohl gar keine Neonazis. Vielleicht täuschen Sie sich ja auch, so eine Hakenkreuzflagge kann man ja im Internet bestellen. Wenn das wirklich gefährliche Neonazis waren, dann wären die sicher längst in Haft. Per Haftbefehl gesucht? Hat der Staatsschutz Ihnen erklärt? Ach so, Sie denen. Naja, das kommt immer mal wieder vor. Die Polizei hat bestimmt ein Auge darauf. Halten Sie sich in den nächsten Tagen bedeckt, und wenn es Ärger gibt, würde ich an Ihrer Stelle über einen Umzug nachdenken. Man weiß ja nie.

Überhaupt geht man mit Politikern auch sehr unfair um. Wenn man sich mal ausrechnet, wie oft man als normaler Mensch so am Tag lügt, dann ist diese Fixierung auf die Wahrheit ja mittlerweile nur noch grotesk. Also ich rede jetzt noch von einer Dissertation, wo aus vorsätzlicher Unachtsamkeit die Namen wichtiger Vereine falsch geschrieben sind, das geht ja gar nicht. Aber wenn man nun mal aus Rücksicht nicht sagen will, von wem man eine größere Summe erhalten hat, das ist doch normal. Vielleicht geniert derjenige sich ja. Oder er will den Spender nicht in Verlegenheit bringen.

Also das war der Abteilungsleiter, und der hat den Gesetzentwurf weitergeleitet, der so auch im Koalitionsvertrag… – Verstehe, die sind in einer Partei, die haben sich schon aus dem Studium, also auch schon aus dem Landesverband… – Das hat der Ausschuss einfach so durchgehen lassen? Die hatten das nicht gelesen, weil die nie irgendwas… – Das können Sie nachweisen? Ihr Nachbar kennt einen, der dabei war, der sich erinnert, dass die alle gegendert haben!? Anzeige ist raus!“





Faszinierend

27 03 2024

„… ein Investitionsprogramm von mindestens drei Milliarden Euro auflegen werde, um alternative Methoden zu fördern. Wissing sehe große Chancen, den Individualverkehr langfristig durch den Einsatz von Warp-Antriebstechnologie zu…“

„… nicht möglich sei. Für Lesch sei damit die Diskussion beendet, er wolle sich lieber wieder den realen Frage von Naturwissenschaft und…“

„… ob ein Bundesunternehmen gegründet werde, um Testraumfahrzeuge zu konstruieren. Es gebe im Umfeld der Liberalen viele interessierte Personen, die nach Aussage Lindners spätestens am Ende dieser Legislatur ihre Zukunft in einem Unternehmen, das Fördergelder aus öffentlichen…“

„… sämtliche Parameter vorher geklärt werden müssten. Bisher gebe es noch kein physikalisches Modell, mit dem die Fantasien aus dem Star-Trek-Universum realisiert werden könnten. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik habe nach intensiven Beratungen mit dem Fermi National Accelerator Laboratory jede Mitwirkung am…“

„… sich der Finanzbedarf möglicherweise noch erhöhen werde. Wissing habe versehentlich ein altes Formular seiner CSU-Amtsvorgänger benutzt, das 15% der Haushaltsmittel direkt in die Wahlkreise der bayerischen…“

„… unterstütze. Die Ampel sei bisher nicht in der Lage gewesen, vernünftige Verkehrspolitik für kommende Generationen zu gestalten, ohne sich bei kostenlosem Nahverkehr für Arbeitsscheue zu verzetteln. Merz sichere der FDP in der künftigen Regierungskoalition unter seiner Kanzlerschaft alle notwendigen Mittel für einen erfolgreichen…“

„… sein Vorhaben gegen unqualifizierte Kritik verteidige. Wissing sehe Raumkrümmung nicht für ein illusorisches Projekt. Er habe bereits als Kind in der Eisenbahn erlebt, wie die Landschaft hinter den Fenstern weggezogen worden sei, worauf der Zug zur vorgesehenen Zeit seinen Zielbahnhof…“

„… halte Söder fest am Weltraumprogramm Bavaria One, für das er gerne 15% der Fördermittel in den bayerischen Landeshaushalt einfließen lasse. Da er flexibler sei als linksgrüne Verbotsparteien, die mit Geld eh nicht umgehen könnten, sei er jederzeit bereit, 25% oder bis zu…“

„… sich Lindner skeptisch über die Verteilung der Mittel im Bundeshaushalt geäußert habe. Nach seiner Einschätzung werde nur ein strikter Sparkurs für mehrere Jahrtausende einen ausgeglichenen…“

„… die Eigenschaften der Materie untersucht würden. Nach Aussage von Teilchenphysikern der Universität Sydney berge eine Beschleunigung dieser Größenordnung das Risiko unkontrolliert emittierender Gammastrahlung, die bei einer Landung zur radioaktiven Katastrophe führen könne. Der Unionsexperte für Sachen, Dinge und Objekte Spahn habe erklärt, dass dies in Australien errechnet worden sei, da auf der anderen Seite der Erde auch eine physisch völlig andere…“

„… nur mit sehr massereichen Raumschiffen möglich sei. Es erfordere einen Prototypen, der ein höheres Gewicht als die Erde aufweise. Daher wolle Lindner nochmals über die Finanzierung des Projekts und mögliche Maßnahmen der…“

„… prophezeit habe, dass eine Erforschung der Warp-Technologie einen enormen Energiebedarf erzeuge. Merz mache die Ampel für das vorschnelle Aus der Kernkraft in Deutschland verantwortlich und fordere den unverzüglichen Bau von mehreren hundert Fusionsreaktoren, die damit auch eine…“

„… für die Insassen beim Abbremsen zu einer tödlichen Gefahr werde. Der Unionsexperte für Dinge, Sachen und Subjekte Spahn vertraue darauf, dass deutsche Ingenieure eine warptaugliche Stoßstange entwickeln, ansonsten wolle er als Bundesminister Inlandsflüge wegen des zu hohen Unfallrisikos durch eine Sondersteuer auf…“

„… angeblich die Beschleunigung einzelner Teilchen bereits gelungen sei. Stark-Watzinger habe sich bei führenden Astrologen informiert, die sich allerdings bisher weder mit der Allgemeinen noch mit der Speziellen Relativitätstheorie nach…“

„… dass ein überlichtschneller Transport bei der Bündelung kompakter Wellen möglich sei. Da für die Umwandelung von Materie und Wellen bisher kein anerkanntes physikalisches Modell existiere, werde Linnemann mit der faktischen Abschaffung des Asylrechts wenigstens für die Wähler eine…“

„… die Diskussion um Strahlung und Teilchen bei einem Landemanöver für Kubicki beendet werden müsse. Es werde mit der FDP kein Tempolimit geben, weil dies für die Deutschen…“

„… die richtige Raumschiffgröße bei einer nur moderat ansteigenden Inflation durchaus zu finanzieren sei. Ohne die Personalkosten, die sich durch den aktuell auftretenden Fachkräftemangel einer genauen Kalkulation entzögen, rechne Lindner mit einer vollständigen Streichung des Bürgergeldes für 800 Milliarden Jahre, um damit die Schwarze Null und eine solide…“

„… eine vorherige Aufteilung der Raumschiffe in einzelne Materieteilchen möglich sein müsse, um sie dann in dem Maße zu beschleunigen, dass die Warp-Geschwindigkeit ermöglicht werde. Stark-Watzinger habe sich bei führenden Rennfahrern vor allem über den Platzbedarf im Cockpit eines…“

„… die CDU im Falle zügiger Neuwahlen das Vorhaben nicht nur durch erhebliche Rücknahmen der Ampel-Gesetzgebung unterstützen, so dass die Belastung der Industrie durch Bürokratie sinke. Da Merz wisse, dass Materiezustände, wie sie Einstein in seiner Theorie postuliere, nur durch negative Energie überhaupt möglich seien, werde er diese in erheblichem Maße für eine Zusammenarbeit im…“





Fake News

26 03 2024

„Und man wird davon tatsächlich schwul!?“ „Ach Quatsch, es sieht nur scheiße aus.“ „Das ist doch schon Grund genug.“ „Das tragen sonst nur Promis, die zu viel Kohle haben.“ „Und was sind dann bitte Fußballer?“ „Die tragen aber kein Ballettröckchen dazu.“ „Jedenfalls reden alle.“ „Und davon spielen die jetzt besser?“ „Meine Güte, darum geht’s doch gar nicht!“ „Naja, Hauptsache nicht schwul.“

„Vielleicht können wir ein Interview mit diesem einen Sänger machen.“ „Mit dem, der auch immer die Klamotten trägt?“ „Woher soll ich das wissen?“ „Ich dachte…“ „Da könnte man auch nachfragen, warum Deutschland immer beim ESC verliert.“ „Und was hat das jetzt mit Fußball zu tun?“ „Meine Güte, das ist doch nicht der Punkt!“ „Als Sänger darf man ja auch eine Meinung zum Fußball haben, oder?“ „Muss man aber nicht.“ „Die Leute wollen das aber lesen.“ „Warum?“ „Weil wir ihnen sagen, dass sie das lesen wollen.“ „Außerdem gibt’s nichts anderes.“ „Aber dieser Sänger, der…“ „Er will halt auch mal wieder in die Schlagzeilen, so ist nun mal das Business.“

„Da steht immer noch Gendern auf dem Zettel.“ „Hatten wir doch letzte Woche auch schon.“ „Naja, ist halt ein Dauerbrenner.“ „Da ist doch dieser Typ mit der Talkshow, hat der nicht in ein paar Tagen wieder Gendern im Programm?“ „Dann könnte man den Sänger doch auch fragen.“ „Nee, das wird zu lang.“ „Wir haben dann gar keinen Platz mehr für Kate und den Krebs.“ „Machen wir halte auf der Rückseite.“ „Dazu ist es wieder zu groß.“ „Dann schreiben Sie halt mehr, oder leiden Sie jetzt unter akutem Fantasiemangel?“ „Wir könnten auch die Bilder größer machen.“ „Wieso machen wir denn jetzt was über die, das ist doch Ausland.“ „Meine Güte, das ist doch völlig egal!“ „Krebs ist sowieso ein gutes Publikumsthema.“ „Aber sehr komplex.“ „Dann brechen Sie es vom Niveau her halt runter.“ „Wieder mit Interview?“ „Solange es keine Royals sind, okay.“ „Jetzt haben Sie immer noch nicht gesagt, wer sich um den Genderartikel kümmern soll.“ „Inhaltlich?“ „Das soll wohl witzig sein?“

„Kann man schon Spargel?“ „Vor Ostern?“ „Ich habe auch schon Erdbeeren gesehen.“ „Obwohl gerade erst Weihnachten war?“ „Jetzt überfrachten Sie das Thema nicht, sonst kommt wieder Mecker aus dem Handel.“ „Da könnten wir doch irgendwie Küchentipps für Ostern…“ „Sie wollen nur wieder irgendwas gegen vegane Sachen schreiben!“ „Habe ich gar nicht gesagt!“ „Man darf doch mal fragen, warum das jetzt nicht mehr Hafermilch heißt.“ „Ist da Milch drin?“ „Aber in Sonnenmilch, oder?“ „Das ist halt ein milchähnliches, ich meine, das ist gegen Sonne… – Seit wann ist Hafermilch gegen Hafer?“ „Wenn Sie genug Hafermilch machen, ist der Hafer halt weg.“ „Meine Güte, das ist doch kein Argument!“

„Jedenfalls müssten wir auch etwas für ältere Leser haben.“ „Sie kennen sich doch aus mit diesen neuen Hörgeräten?“ „Die sind aber teilweise ganz schön teuer.“ „Das muss man ja nicht schreiben.“ „Dann könnten wir eine Umfrage machen, wer wie viel für einen Treppenlift bezahlen würde.“ „Haben Sie da einen Hersteller?“ „Nein, warum?“ „Dann ist das doch für die Tonne!“ „Kann man kann nicht einfach mal…“ „Wozu denn?“ „Hat dieser Sänger ältere Verwandte?“ „Die kann man dann auch nach dem Trikot fragen.“ „Das verwechseln die bestimmt damit, dass die nicht mehr in Deutschland gefertigt werden.“ „Zeigen Sie mir die Sportbekleidung, die noch aus Deutschland kommt.“ „Meine Güte, haben wir denn sonst keine Sorgen?“ „Sie haben doch mit dem Mist angefangen!“ „Ist er das nicht?“ „Wer?“ „Der da links.“ „Der ist links?“ „Wusste ich auch nicht.“ „Sicher schwul.“ „Dann kann er das rosa Teil ja anziehen.“ „Hähähä!“ „Nein, ich meine den da, links neben dem Model.“ „Wo haben Sie das denn her?“ „Der ist nächste Woche auch in dieser Talkshow.“ „Sagen Sie das doch gleich!“ „Aber er soll da irgendwas über…“ „Das ist jetzt irrelevant, wir brauchen ihn für Treppenlifte.“ „Also jetzt nicht mehr für Gendern?“ „Erstens nur, wenn er dagegen ist, und zweitens: das kann man nicht verkaufen, also ist es eh egal.“

„Hat der Papst denn noch nichts dazu gesagt?“ „Gendern oder Treppenlift?“ „Also das fand ich jetzt doch witzig.“ „Wenigstens trägt der nur Weiß.“ „Obwohl…“ „Lassen Sie’s einfach stecken.“

„Darf ich das mit den Bettwanzen jetzt endlich wegschmeißen?“ „Das war Fake News?“ „Dann könnte man doch auch noch mal ein paar Artikel darüber machen, dass das Fake News war.“ „Das bringt aber keine Talkshow.“ „Die paar Artikel kriegen wir auch alleine hin.“ „Meinen Sie?“ „Dann schreibt man halt den alten Mist irgendwie um.“ „Wird am schnellsten sein.“ „Jedenfalls interessiert das keinen mehr.“ „Meine Güte, das ist doch kein Hindernis!“ „In letzter Zeit reden sie alle immer so viel über CBD.“ „Bloß nicht!“ „Ganz schwieriges Thema!“ „Sachlich ist dem sowieso so gut wie gar nicht beizukommen.“ „Worum geht es denn da?“ „Dass das halt sehr schwierig…“ „Ach, egal.“ „Für die Rentner könnte es trotzdem…“ „Wir werden dazu nichts schreiben, okay?“ „Aber…“ „Okay!?“

„Dann machen Sie meinetwegen noch eine Bildstrecke mit Fußballtrikots.“ „Das macht doch momentan jeder?“ „Eben.“ „Kate?“ „Ja.“ „Aber Hafermilch…“ „Vergessen Sie’s.“ „Meine Güte, es ist eine ganz normale Wochenendausgabe!“ „Das ist echt…!“ „So, und jetzt rufen Sie den Herausgeber an: nichts über Klima, Wirtschaft, Digitalisierung, Bürgergeld oder Rassismus. Er kriegt genau das Scheißblatt, das er bestellt hat.“





Crazy Shit

25 03 2024

„… geeignet sei, die Ehre der deutschen Nation aus reinem Hass zu schänden. Die Leitkultur sei noch nie derart durch verderbtes Geschmeiß gefährdet gewesen und müsse in brutalster Wehr gegen die Feinde der Volkheit verteidigt werden. Linnemann werde mit entschiedenster Entschiedenheit die von Anglizismen verseuchte Sprache der…“

„… nicht mehr alle Tassen im Schrank habe. Der Deutsche Philologenverband lehne die Pläne des designierten CDU-Generalsekretärs nach der Machtergreifung seiner Partei ab und werde die…“

„… müsse gar nicht geklärt werden, ob es sich bei dem Vorstoß um eine verfassungsrechtlich ganz oder in Teilen umsetzbare Maßnahme handele. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten würden keine Sprachregelung, die eine Bundesregierung ihnen per Gesetz oder…“

„… ausschließlich an den Grünen läge, die als Hauptfeind der bürgerlichen Politik bekämpft werden müssten. Merz unterstütze den Vorstoß des rechten Parteiflügels, werde alle Gesetze der Ampel mit einem Kanzlererlass rückabwickeln und dann die deutsche Sprache da im Grundgesetz verankern, wo sie seiner Meinung nach…“

„… zumindest eine Teilschuld treffe. Zwar sei der Betreiber des Berliner Geschäfts Deutscher und als Sohn eines Sachsen auch nicht in besonderem Maße durch einen Migrationshintergrund auffällig geworden, das Schild Handy-Shop könne aber als vorsätzliche Provokation gewirkt und die CDU-Fraktion des Abgeordnetenhauses zu einem Brandanschlag mit erheblichem…“

„… da es in Deutschland noch kein Organ gebe das in etwa der Académie française entspreche. Das Goethe-Institut habe eine Anfrage der Union gar nicht erst beantwortet, obwohl es überwiegend aus dem Bundeshaushalt finanziert und nach Ansicht von Merz verpflichtet sei, für dieses Geld seine…“

„… dass volksfremde Elemente schon durch die bösartige Verschleierung des korrekten Geschlechts bei Fürwörtern wie the das Gendern in die Sprache anständiger Deutscher bringen würden. Die totale Auslöschung unerwünschter Worte, wie sie totaler und radikaler in der CDU noch nie…“

„… betont habe, dass sie in ihren Programmen jede Vermeidung undeutscher Ausdrücke sorgfältig und stets gesetzestreu bedenken würden, um das Ansehen der Unionsparteien nicht leichtfertig durch unstatthafte Worte zu schädigen. Der Bayerische Rundfunk bekenne sich besonders treu zur…“

„… dem Verein Deutsche Sprache nahe stehe, der sich schon seit langer Zeit gegen die Verschmutzung des germanischen Mutterlauts im linkslinken Mainstream ausspreche. Linnemann sei als Retter der christlich-abendländischen Kultur ein Garant für die einende Kraft, die niemanden ausschließe, der es nicht verdiene wegen seiner…“

„… es entgegen der Darstellung in den Springer-Medien keinen gemeinsamen Rat der deutschen Wirtschaft gebe, der durch gemeinsamen Beschluss die Verwendung von Begriffen wie Meeting oder Feedback abschaffen könne. Die in der Union geäußerten Maßnahmen würden jeder Grundlage entbehren und sich in dieser Form ganz sicher in keinem…“

„… auch die italienische Regierung gegen den Einsatz von Anglizismen vorgehe. Anders als in dem von Linnemann vorgestellten Gesetzentwurf gelte dies aber nur für offizielle Dokumente der Partei Fratelli d’Italia und fuße auf der unter Mussolini eingeführten Regelung, sämtliche französischsprachigen Begriffe zu ächten. Für die CDU sei die Tatsache, dass der überwiegende Teil der Wörter in der italienischen Sprache heute nicht aus dem Französischen stamme, ein ganz klarer Wählerauftrag, der möglichst noch im…“

„… zu einem Zerwürfnis gekommen sei, als die parteieigene Hotline zur Meldung sprachfremder Ausdrücke von Linnemann in einem Pressetext erwähnt worden sei. Der Unionsexperte für falsche Freunde, quantitativ Linguistik und Hautpilz Spahn habe gerügt, dass der Ausdruck Hotline ein Scheinanglizismus sei, der in der englischen Sprache überhaupt nicht…“

„… wolle Söder nicht dem psychologischen Gutachten folgen, dass ein Verbot Trotzreaktionen anheize. Als fortschrittlicher Konservativer setze er Verbote vor allem um ihrer selbst willen durch und wolle jedem Jugendlichen, der absichtlich ‚nice‘ oder ‚cool‘ sage, durch drakonische Strafen zeigen, dass man ohne Anglizismen besser integriert in…“

„… Linnemann die Telefonnummer in einem Flyer und einem Podcast bewerben wolle. Der Sprachverein habe den CDU-Agitator mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen, da er durch Infiltration der Öffentlichkeit immer wieder fremdartige Lexik in den Verkehr unbescholtener deutscher…“

„… zahlreiche CSU-Angebote wie Mach den Job-Check und eine Download-Area im Internetangebot der Christsozialen kurzfristig hätten abgeschaltet werden müssen. Die Nachfragen nach dem Herunterladungsbereich, der auch ein Formular für den Parteieintritt bereithalte, seien dadurch allerdings sofort…“

„… sich im Tonfall vergriffen habe. Der von Linnemann aufgesetzte Text zur Jugendwerbung für die Junge Union, der die Kampagne als ‚den crazy Shit, der linkslinke Freaks abfuckt‘ bezeichnet, sei in der Parteiführung mit erheblicher Skepsis und…“

„… beim Verlassen eines Wellness-Hotels von Mitgliedern der Jungen Union niedergeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden sei. Merz habe keine Erklärung für die Straftat und hoffe, dass sich sein designierter…“





Phänologie des Geistes

24 03 2024

für Robert Gernhardt

Winter weicht, es blüht und lenzt
wie in alter Treue.
Alles so, wie Du es kennst,
jedes Jahr aufs Neue.
Wie es durch die Glieder zuckt,
wenn man nur ins Grüne guckt –
Frühling, ja Du bist’s!
Nur die Nase juckt.

Alles ist wie frisch belebt,
summt und brummt und gaukelt,
wie es uns die Seele hebt,
in den Himmel schaukelt.
Ach, wie war es so ersehnt,
wo man Licht und Wärme wähnt –
Frühling, ja Du bist’s!
Nur das Auge tränt.

Leichter geht ein süßer Wind,
darin Düfte wehen.
Überall die Tupfen sind,
weiß die Blümchen stehen.
Wie die Sehnsucht uns erfüllt,
die sich reich in Blüten hüllt –
Frühling, ja Du bist’s!
Nur die Schleimhaut schwillt.





In fünf Zeilen um die Welt. Limericks (DCLXXXVI)

23 03 2024

Es zählt Władysław in Klein Kanten
zwölf Brüder, vier Schwestern, acht Tanten,
sechs Neffen, fünf Nichten.
Sonst kann man berichten
rein gar nichts von seinen Verwandten.

Es hasste Sean in Passage West
die Lastkraftwagen wie die Pest.
Er schoss nach den Kumpeln,
die auf Straßen rumpeln,
und gab ihnen damit den Rest.

In Sławomirs Küche in Kupp
kocht er für den Baustellentrupp.
Recht nahrhaft und deftig,
auch folgenreich heftig,
serviert er recht gern Zwiebelsupp.

Tobias, der kauft in Soubise
zur Gartengestaltung viel Kies.
Für dreieinhalb Laster
gab er richtig Zaster.
Der Rest vom Haus wirkt eher mies.

Lässt Jan Drachen steigen in Kattern,
wird sein Fluggerät richtig flattern.
Kann man’s in den Winden
rein optisch nicht finden,
so hört man es doch ziemlich knattern.

Bei Notärztin Róisín in Letterfrack
sind oft Sonntag früh alle Retter weg.
Sie haben verschlafen,
sind noch bei den Schafen,
wer’s kann, der bleibt auch wegen Wetter weg.

Es stellt Rajmund sich in Klein Katz
ein Stühlchen hin am Fensterplatz.
Auf Fußgänger lauernd
spricht er sie an dauernd
und hält stundenlang seinen Schwatz.





Gernulf Olzheimer kommentiert (DCCVI): Aggressionsverschiebung als politisches Programm

22 03 2024
Gernulf Olzheimer

Gernulf Olzheimer

Mein Name ist Gernulf Olzheimer und dies ist das Weblog aus dem Land der Bekloppten und Bescheuerten.

Dummboldt der Beschränkte hatte nur zwei Hindernisse zu überwinden auf dem Weg, ihn als den größten Erlöser seines Reichleins zu verehren: er war dank seiner ins Pathologische lappenden Lackaffigkeit schon im Jugendalter als Inkarnation eines Stumpfklumpens berühmt, den man mit handwerklichen Mitteln aus dem Stammbaum zu tilgen bereit ist, wenn einem der Sippenname nicht vollkommen an der Sitzfläche vorbeigeht. Und man wusste das. Das aber hatte ihn nie gehindert, mit geistig minderwertigem Schlodder Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, damit auch jeder wisse: hier ist das Zentrum der Schmerzfreiheit, das sich beim Blick in den Spiegel schwallartig erbricht und dann alle anderen dafür büßen lässt. Für die Flecken auf seinem Wams waren die Rothaarigen zuständig, die volle Windel lag an den Bergbauern, wie es ihm sein beschlipstes Hündchen vorgespeichelt hatte. Er wusste, das Ding war drei Nummern zu groß für ihn, aber warum sollte er das allein ausbaden? Als Prototyp des hirnfreien Herrschers setzte er auf die Kanalisation seiner Aggressionen.

Die Verschiebung negativer Energien zählt zu den grundlegenden Verhaltensweisen unbewussten Verhaltens; meist stellt sie das innere Gleichgewicht wieder her, das durch eine rational nicht fassbare Belastung oder Bedrohung gefährdet ist. Sieht nun der vermeintlich in der Verantwortung stehende Konservative hinter der Größe seiner Aufgabe, die vollständig aus dem Ruder gelaufene Gesellschaft wieder durch Zucht und Ordnung zu befrieden, auch noch das eigene Versagen, das ihn erst in diese Lage gebracht hat, so muss er sich zwischen zwei existenziellen Möglichkeiten entscheiden: Flucht oder Angriff. Ausgekniffen ist er bereits, sonst hätte er den Dreck eines verwahrlosten Gemeinwesens nicht so nachhaltig am Hacken. Angreifen kann er nicht, dies wäre das Eingeständnis, vorsätzlich und aus Prinzip das ganze Land in die Scheiße geritten zu haben, weil es ihm seine wirtschaftlich wie strukturell mächtigeren Auftraggeber so befohlen hatten. Ihm bleibt nicht einmal die Ablenkung, das infantile Manöver, eine andere Regierung für sein eigenes Versagen verantwortlich zu machen. Die ohnmächtige Wut über die eigene Dämlichkeit aber braucht ein Ventil, und es ist in der Verschiebung schnell gefunden. Reflexartig schießt er auf alles, was sich nicht wehren kann: am Wohnungsmangel der vergangenen Jahrzehnte sind Geflüchtete der letzten beiden Kriegsjahre schuld, einige hundert Erwerbslose haben den Privatisierungswahn der turbokapitalistischen Heuschrecken ausgelöst, der Verzicht auf tierische Produkte ist eine konzertierte Aktion Linksradikaler zur Deindustrialisierung der Bundesrepublik. Anything goes.

Produktiv wird der verbale Bauschaum, den die Niveaulimbonauten in vorauseilendem Gehorsam gegenüber den Rechtsrechten rauskübeln, wo er sich auf Suche nach dem Sündenbock macht. Man kennt das von drittklassigen Populisten, die die Migration zur Mutter aller Probleme aufpusten oder den Islam als Quelle aller antisemitischen Gewalt: eine leicht identifizierbare Gruppe, so unbeliebt wie machtlos, obwohl sie ja gerade durch pure Existenz eine ganze Volksgemeinschaft zerstört, muss für die Krisenerscheinung der Gegenwart büßen, weil eine Herde Hohlpfosten sich das aus der Rübe gepopelt hat. Aber das aus allerhand Versatzstücken hastig zusammengeschwiemelte Feindbild, so probat dies Manöver auch sei, ist nur die Verlagerung für nicht sozial ausfechtbare Konflikte: schmeißt man alle Muslime aus Braunland, bleibt der Antisemitismus doch wundersam erhalten. Es ist also nicht nur die billige, da nicht funktionsfähige Lösung.

Neben dem nicht lösbaren sozialen Konflikt ist die Aggressionsverschiebung vor allem der Versuch einer Verlagerung, die die Auseinandersetzung auf eine imaginäre Ebene hebt. Der Konservative, der sein Scheitern am ökonomischen, gesellschaftlichen oder ökologischen Endgegner vertuschen will, hext sich ein Problem in die Welt, einen Strohmann nach Maß, und redet der willfährigen Bevölkerung ein, er sei als einziger stark genug, um die Chimäre ohne Rücksicht auf Verluste zu besiegen. Und so bildet er uns ein, es würde überall brennen, und zur Vorsicht setzen wir alle Häuser unter Wasser. Der Schaden, der daraus resultiert, ist dummerweise real, und das nur, weil ein paar Dumpfdüsen im denkfreien Raum sich gegenseitig vorwichsen müssen, wer die grausamere Arschgeige ist.

Schlüssig wird es, da nicht nur der Verein der öffentlich alimentierten Kotzfropfen mit seinem Pauschalgesabber sich die Ausflucht vor drohender Bestrafung herbei fantasiert, er macht die ganze Gesellschaft zu Komplizen, da er ihrer Aggression eine schnelle Ableitung verspricht, die dann doch nicht wirkt, denn seit wann wüchsen Wohnungen aus dem Boden, schöbe man nur alle Ausländer ab? Und so zeigt das genuin rechtsradikale Phänomen, unerfüllbare Forderungen zu stellen, mit denen man sich bis in alle Ewigkeit gegen den Widerstand der Wirklichkeit stemmen kann, je um je seine perfekte Tauglichkeit, über ein Volk von Torfschädeln Macht auszuüben. Denn Regieren, das wäre etwas anderes, und dazu passt keine Feigheit vor der Realität.